DE4244049C2 - Axial- und Winkelbewegungen aufnehmender Kompensator - Google Patents
Axial- und Winkelbewegungen aufnehmender KompensatorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kompensator für insbesondere
zum Transport von gasförmigen oder flüssigen Medien vor
gesehene Rohrleitungen, der aus mindestens einem zwischen
zwei Rohrleitungsenden angeordneten und von einem aus
Mantel- und Ringfläche gebildeten zylindrischen Gehäuse
abgedeckten, als Gelenkkompensator ausgebildeten Kompen
satorbalg besteht und mindestens an einer Seite des
Gehäuses eine Ringfläche mit einer Kugelzone und eine mit
der Kugelzone korrespondierende, mit dem Anschweißende
verbundene Kugelzone aufweist, nach Patent P 41 21 265.
In dem genannten Patent ist ein sogenannter Gelenkkompen
sator beschrieben, der gegenüber den herkömmlichen Win
kelgelenk- und Kardangelenk-Kompensatoren den wesentlichen
Vorteil einer günstigen Aufnahme der zwischen den Rohr
leitungsenden wirkenden Kräfte, die über den gesamten Um
fang durch die miteinander korrespondierenden Kugelzonen in
die Ringflächen bzw. die Mantelflächen des Gehäuses einge
leitet werden, mit sich bringt.
Die allseits mögliche Gleitbewegung der Anschweißenden in
Verbindung mit den Anschlägen gegenüber dem Gehäuse bzw.
die Gleitbewegung der Kugelzonen, ermöglichen tatsächlich
Winkelbewegungen in allen Ebenen.
Probleme für einen derartigen Gelenkkompensator ergeben
sich, wenn neben Winkelbewegungen zusätzlich die in Rohr
leitungen auftretenden horizontalen Verschiebungen, bei
spielsweise durch Wärmedehnungen, aufgenommen werden
müssen.
Zur Aufnahme von axialen Bewegungen werden üblicherweise
Stopfbuchsen oder Metallbalgkompensatoren in die vorgege
benen Rohrleitungen eingebaut. Bei den Stopfbuchsenkom
pensatoren stellen sich durch die axialen Verschiebungs
kräfte Undichtigkeiten an den Stopfbuchsen ein, wobei eine
besondere Schwierigkeit dieser Kompensatoren darin besteht,
daß sie zur Aufnahme von Kräften, die aus der direkten
axialen Richtung abweichen, vollkommen ungeeignet sind. Aus
diesem Grunde ist es wichtig, derartige Kompensatoren mit
einem großen Aufwand ständig zu warten und zu überwachen,
wodurch die Betriebskosten erheblich ansteigen.
Ebenso können die erwähnten Metallbalgkompensatoren nur die
reinen axialen Kräfte aufnehmen, da aus der axialen Rich
tung abweichende Bewegungen, wie sie insbesondere in Berg
schadensgebieten häufig auftreten, die Kompensatoren aus
knicken und zerstört werden. Aufgrund dieser Nachteile
konnten Metallbalgkompensatoren zum Ausgleich von Bewe
gungen in derartigen Bereichen bisher wenig eingesetzt
werden.
Der Erfindung liegt nunmehr die Aufgabe zugrunde, einen
Kompensator für insbesondere zum Transport von gasförmigen
und flüssigen Medien vorgesehene Rohrleitungen zu schaffen,
der es ermöglicht, gleichzeitig Axial- und Winkelbewegungen
aufzunehmen, und der es gleichzeitig ermöglicht, die durch
die unterschiedlichen Bewegungen auftretenden Kräfte
symmetrisch auf den Rohrumfang zu verteilen, um eine
gleichmäßige Belastung der Kompensatorbalge zu gewähr
leisten, und der darüber hinaus im Hinblick auf eine ver
besserte Funktionsüberwachung eine erheblich verbesserte
Sicherheit gegen Austreten von z. B. giftigen Transport
medien bietet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in
dem Gehäuse mindestens ein weiterer, als Axialkompensator
ausgebildeter Kompensatorbalg mit geringerer Federrate
vorgesehen und das Gehäuse in die Kompensatoren über
deckende Sicherheitsräume bildende Gehäuseabschnitte unter
teilt ist, wobei der zum Rohrleitungsende gerichtete Ge
häuseabschnitt geringeren Durchmessers über einen Kraft
übertragungsring in dem den Axialkompensator überdeckenden
und sich mit einer Gleitführung auf dem Gehäuseabschnitt
größeren Durchmessers verschiebbar ist.
Die erfindungsgemäße Bauweise ist aufgrund des geschlos
senen Gehäuses für alle einbezogenen Kompensatoren überaus
umweltfreundlich und bietet durch die die Kompensatorbalge
umgebenden Sicherheitsräume eine besonders gute Über
wachung.
Ein besonderer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen,
daß zwischen dem Kompensatorbalg des Gelenkkompensators und
dem Kompensatorbalg des Axialkompensators ein als innere
Kraftführung für den Kraftübertragungsring ausgebildetes
Verbindungsrohr vorgesehen ist. Gleichzeitig ist der rohr
artige, den Gelenkkompensator überdeckende Gehäuseabschnitt
als äußere Bewegungs- und Kraftführung für die mit einer
Gleitführung versehene Ringfläche des den Axialkompensator
überdeckenden Gehäuseabschnitts ausgebildet.
Bedingt durch die unterschiedliche Federrate der Kompen
satoren wird der Kompensator in seiner Gesamtheit vor
nehmlich durch die Außenkräfte axial beansprucht. Bei Win
kelbewegungen wird der vorgeschaltete Gelenkkompensator auf
diese Bewegungen beansprucht und gibt die außenwirkenden
axialen Kräfte auf den Axialkompensator ab. Die verblei
benden Winkelverschiebungen der Rohrleitung werden aus
schließlich von dem vorgeschalteten Gelenkkompensator
übernommen und es erfolgt kein seitliches Versetzen der
Kraftführung, was sich positiv auf den nachgeschalteten
Axialkompensator auswirkt.
Wie bereits erwähnt, erfolgt die innere Kraftübertragung
über das zwischen den Kompensatorbalgen vorhandene Verbin
dungsrohr, welches mit einem Kraftübertragungsring fest
verbunden ist. Der Bewegungsausgleich erfolgt durch ein
Verschieben des den Gelenkkompensator überdeckenden Gehäu
seabschnitts gegenüber dem zentralen, den Axialkompensator
überdeckenden Gehäuseabschnitt.
Im Rahmen einer Ausgestaltung der Erfindung ist es möglich,
an einem Ende eines mit einem Kompensatorbalg versehenen
Axialkompensators einen Gelenkkompensator vorzusehen, wobei
der den Gelenkkompensator überdeckende Gehäuseabschnitt
einseitig in den den Axialkompensator überdeckenden Gehäu
seabschnitt verschiebbar ist. Andererseits ist eine weitere
Ausgestaltung der Erfindung dahingehend möglich, beidseitig
eines zentral angeordneten Axialkompensators Gelenkkom
pensatoren derart anzuordnen, daß die die Gelenkkompensa
toren überdeckenden Gehäuseabschnitte zur Aufnahme der
entsprechenden Bewegungen in dem zentralen, den Axial
kompensator abdeckenden Gehäuseabschnitt verschiebbar sind.
Neben dem Vorteil, daß die auftretenden Kräfte durch Win
kelbewegungen oder axiale Verschiebungen verursacht, in die
Gesamtvorrichtung so eingeleitet werden, daß vornehmlich
der Axialkompensator nur durch axiale Komponenten belastet
wird, weist der erfindungsgemäße Kompensator den Vorteil
auf, daß durch das sich aus Abschnitten zusammensetzende
Gehäuse besondere, teilweise gasdichte Sicherheitsräume
gebildet werden, die auf einfache Weise die Überwachung der
einzelnen Kompensatoren auf Undichtigkeit ermöglichen.
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Kompensators
ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im nachfol
genden näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematisierte Darstellung eines Ausfüh
rungsbeispiels des erfindungsgemäßen Axial- und
Winkelbewegungen aufnehmenden Kompensators in
unbelastetem Zustand im Schnitt und
Fig. 2 das gleiche Ausführungsbeispiel des erfindungs
gemäßen Kompensators in durch axiale Kräfte be
lastetem Zustand.
Das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt einen
Kompensator, der zentral einen Axialkompensator 12 mit
einem Kompensatorbalg 14 in Form eines Wellrohres aufweist,
an den beidseitig Gelenkkompensatoren 13 angeschlossen
sind. Der Axialkompensator 12 und die beidseitig mit ihm
über Verbindungsrohre 23 verbundenen Gelenkkompensatoren
sind in einem gemeinsamen, in Gehäuseabschnitte 15, 17, 19
unterteiltem Gehäuse 8 angeordnet.
Die gesamte Kompensatorvorrichtung ist über Schweißnähte 11
an nicht näher dargestellte Rohrleitungsenden angeschweißt
oder, wie das in den Zeichnungen dargestellte Ausfüh
rungsbeispiel zeigt, mit entsprechenden Flanschen ver
schweißt, an welche die Rohrleitungsenden angeschlossen
werden.
Um Winkelbewegungen über die Gelenkkompensatoren 13 auf
nehmen zu können, weisen die Anschweißenden 2 Anschläge 4
mit Kugelzonen 5 auf, die mit Kugelzonen 9 der Ringflächen
6 des Gelenkkompensators 13 jeweils überdeckenden Gehäu
seabschnitts 15 korrespondieren. Die Kugelzonen 5 bzw. 9
weisen einen auf der Rohrachse A liegenden Mittelpunkt M
auf.
Die Mantelfläche 7 des Gehäuseabschnitts 15 ist mit einem
Kraftübertragungsring 21 fest verbunden, der sich auf den
die Kompensatorenbälge 3 und 14 miteinander verbindenden
Verbindungsrohren 23 abstützt. Der sich durch die Über
deckung des Gehäuseabschnitts 15 ergebende Sicherheitsraum
16 ist gasdicht ausgebildet. Die beidseitig eines Axial
kompensators 12 angeordneten Gelenkkompensatoren 13 sind
einschließlich der sie umgebenden Gehäuseabschnitte 15, 19
gleich ausgebildet.
Der Axialkompensator 12, der im wesentlichen aus einem
Kompensatorbalg 14 in Form eines Wellrohres besteht, kann
in bekannter Bauweise mit inneren Führungselementen ver
sehen sein, die in der Zeichnung nicht dargestellt sind.
Der zentral angeordnete Axialkompensator 12 ist von dem
Gehäuseabschnitt 17 des Gesamtgehäuses 8 rohrartig umgeben,
das sich an den Enden mit Hilfe der unterhalb der Ringflä
chen 24 vorgesehenen Gleitführung 22 auf den Mantelflächen
7 der einen geringeren Durchmesser aufweisenden Gehäuse
abschnitte 15, 19 abstützt. Gleichzeitig wird die axiale
Bewegung über den Kraftübertragungsring 21 abgestützt, wo
durch sich eine erhöhte Stabilisierung der axialen Bewe
gungsaufnahme des Kompensators ergibt.
In der Zeichnung nach Fig. 2 ist der Kompensator in seiner
Gesamtheit in axial belastetem Zustand wiedergegeben. Dabei
schieben sich die mit den Kraftübertragungsringen 21
verbundenen Mantelflächen 7 der Gehäuseabschnitte 15, 19 in
den zentralen, den Axialkompensator 12 überdeckenden Ge
häuseabschnitt 17. Bei der Bewegung bilden die Verbin
dungsrohre 23 in Verbindung mit den Kraftübertragungsringen
21 eine innere Kraftführung, während die Mantelflächen 7
der Gehäuseabschnitte 15, 19 in Verbindung mit den
Gleitführungen 22 und den Kraftübertragungsringen 21 die
äußere Bewegungs- und Kraftführung bilden.
Bezugszeichenliste
1 Rohrleitungsenden
2 Anschweißenden
3 Kompensatorbalg
4 Anschlag
5 Kugelzone
6 Ringfläche
7 Mantelfläche
8 Gehäuse
9 Kugelzone
M Mittelpunkt
11 Schweißnaht
A Rohrachse
12 Axialkompensator
13 Gelenkkompensator
14 Kompensatorbalg
15 Gehäuseabschnitt
16 Sicherheitsraum
17 Gehäuseabschnitt
18 Sicherheitsraum
19 Gehäuseabschnitt
20 Sicherheitsraum
21 Kraftübertragungsring
22 Gleitführung
23 Verbindungsrohr
24 Ringfläche
2 Anschweißenden
3 Kompensatorbalg
4 Anschlag
5 Kugelzone
6 Ringfläche
7 Mantelfläche
8 Gehäuse
9 Kugelzone
M Mittelpunkt
11 Schweißnaht
A Rohrachse
12 Axialkompensator
13 Gelenkkompensator
14 Kompensatorbalg
15 Gehäuseabschnitt
16 Sicherheitsraum
17 Gehäuseabschnitt
18 Sicherheitsraum
19 Gehäuseabschnitt
20 Sicherheitsraum
21 Kraftübertragungsring
22 Gleitführung
23 Verbindungsrohr
24 Ringfläche
Claims (7)
1. Kompensator für insbesondere zum Transport von gas
förmigen oder flüssigen Medien vorgesehene Rohrlei
tungen, der aus mindestens einem zwischen zwei Rohr
leitungsenden angeordneten und von einem aus Mantel-
und Ringfläche gebildeten zylindrischen Gehäuse ab
gedeckten, als Gelenkkompensator ausgebildeten Kom
pensatorbalg besteht und mindestens an einer Seite des
Gehäuses eine Ringfläche mit einer Kugelzone und eine
mit der Kugelzone korrespondierende, mit dem An
schweißende verbundene Kugelzone aufweist, nach Patent
P 41 21 265, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Ge
häuse (8) mindestens ein weiterer, als Axialkompen
sator (12) ausgebildeter Kompensatorbalg (14) mit ge
ringerer Federrate vorgesehen und das Gehäuse (8) in
die Kompensatoren (12, 13) überdeckende Sicherheits
räume (16, 18) bildende Gehäuseabschnitte (15, 17) un
terteilt ist, wobei der zum Rohrleitungsende (1) ge
richtete Gehäuseabschnitt (15) geringeren Durchmessers
über einen Kraftübertragungsring (21) in dem den
Axialkompensator (12) überdeckenden und sich mit einer
Gehäuseführung (22) auf dem Gehäuseabschnitt (15) ge
ringeren Durchmessers abstützenden Gehäuseabschnitt
(17) größeren Durchmessers verschiebbar ist.
2. Kompensator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Kompensatorbalg (3) des Gelenkkom
pensators (13) und dem Kompensatorbalg (14) des
Axialkompensators (12) ein als innere Kraftführung für
den Kraftübertragungsring (21) ausgebildetes, die
Kompensatorbalge (3, 14) verbindendes Verbindungsrohr
(23) vorgesehen ist.
3. Kompensator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mantelfläche (7) des rohrartigen, den Gelenk
kompensator (13) überdeckenden Gehäuseabschnitts (15)
als äußere Bewegungs- und Kraftführung für die mit
einer Gleitführung (22) versehene Ringfläche (24) des
den Axialkompensator (12) überdeckenden Gehäuseab
schnitts (17) ausgebildet ist.
4. Kompensator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Axialkompensator (12) als ein mit einer In
nenführung versehener Kompensatorbalg (14) bekannter
Bauweise ausgebildet ist.
5. Kompensator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in einem in drei Gehäuseabschnitte (15, 17, 19)
unterteilten Gehäuse (8) beidseitig eines Axialkom
pensators (12) jeweils ein, einen mit einer höheren
Federrate ausgestatteten Kompensatorbalg (3) aufwei
sender Gelenkkompensator (13) angeordnet ist, wobei
die die Gelenkkompensatoren (13) überdeckenden Gehäu
seabschnitte (15, 19) beidseitig mit der Axialbewegung
in dem den Axialkompensator (12) überdeckenden Gehäu
seabschnitt (17) verschiebbar sind.
6. Kompensator nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Kompensatorbalgen (3) der Gelenk
kompensatoren (13) und dem mittig zwischen diesen
vorgesehenen Kompensatorbalg (14) des Axialkompensa
tors (12) jeweils ein als innere Kraftführung für die
Kraftübertragungsringe (21) ausgebildetes Verbin
dungsrohr (23) vorgesehen ist.
7. Kompensator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die rohrartigen, die Gelenkkompensatoren (13)
überdeckenden und sich mit den Kraftübertragungsringen
(21) auf den Verbindungsrohren (23) abstützenden Ge
häuseabschnitte (15, 19) als äußere Bewegungs- und
Kraftführungen für die mit jeweils einer Gleitführung
(22) versehenen Ringflächen (24) des den Axialkom
pensator (12) überdeckenden Gehäuseabschnitts (17)
ausgebildet sind.
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