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Die Erfindung betrifft einen Therapiehandschuh zur Fixierung von zumindest einem Finger nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bei vorwiegend älteren, aber auch bei jüngeren Menschen kann es zur so genannten Dupuytrenschen Erkrankung der Hände kommen. Diese Krankheit ist nicht ausheilbar und weist daher eine hohe Rezidivrate auf. Bei diesem Krankheitsbild können die Finger des Patienten nicht in eine Streckstellung gebracht werden. Die Fingergelenke werden durch Gewebewachsungen im Unterhautgewebe in ihrer Streckfähigkeit dauerhaft blockiert.
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Dieses Krankheitsbild der gekrümmten Finger kann durch geeignete operative und nicht operative ärztliche Maßnahmen therapiert werden. Für den Erfolg nach Durchführung einer ärztlichen Behandlung (operativ und nicht operativ) ist meist eine Langzeitnachsorge erforderlich. Teil dieser Nachsorge ist auch die intermittierende, vorwiegend nächtliche Fixierung der behandelten Finger, um die Finger zeitweise in einer therapeutischen Streckstellung zu halten.
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Aus dem Stand der Technik sind verschiedenste Lösungen zur Fixierung der betroffenen Finger in der Streckstellung bekannt. In der Verwendung, insbesondere für den Mittel-, Ring- und Kleinfinger, hat sich eine Lösung gemäß der Druckschrift
DE 20 2007 002 380 U1 bewährt. Hierbei wird zur Anwendung ein Therapiehandschuh vorgeschlagen, welcher zunächst einmal einen handschuhartigen Aufbau vergleichbar einem Rennradhandschuh, jedoch unter Weglassung der Fingerlinge für Daumen und Zeigefinger, besitzt. Zur Fixierung der betroffenen Finger in der Streckstellung wird hierbei eine Fixierschiene eingesetzt, welche auf der Handaußenseite von der Mittelhand ausgehend die betroffenen Finger überstreckt und dabei am Handschuh im Bereich der Mittelhand sowie an den einzelnen Fingerlingen der betroffenen Finger mittels Befestigungslaschen angebunden ist. Vorteilhaft bei dieser Ausführungsform sind die einfache Art des Anziehens des Handschuhs sowie die im Gegensatz zu den sonstigen bekannten Ausführungen angenehme Trageweise.
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Als unzureichend hat sich jedoch herausgestellt, dass es bei diesem Therapiehandschuh aus dem Stand der Technik nicht möglich ist, flexibel auf die betroffene Patientensituation einzugehen. Diesbezüglich ist es nicht möglich, den Daumen oder den Mittelfinger ebenso zu erfassen bzw. in die Therapie einzubeziehen. Wenngleich es mittels eines alternativen Therapiehandschuhs in geänderter Formgebung gegebenenfalls für den Zeigefinger noch denkbar wäre, so bedarf jedoch eine Ausführung zur Therapierang des Daumens einer grundsätzlich abweichenden Formgebung aufgrund der abweichenden natürlichen Stellung des Daumens im Vergleich zu den anderen Fingern (Oppositionsstellung). Insofern kann der bekannte Therapiehandschuh zwar in vielen regulären Fällen eingesetzt werden, kann jedoch nicht in den ebenso, wenngleich selteneren, auftretenden Fällen zur Behandlung von Daumen oder Zeigefinger eingesetzt werden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Therapiehandschuh vorzuschlagen, mittels dem die Fixierung verschiedener Finger unter Verwendung des gleichen Handschuhs möglich wird.
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Diese Aufgabe wird durch einen Therapiehandschuh nach der Lehre des Anspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gattungsgemäß weist der Therapiehandschuh zur Fixierung von zumindest zwei Fingern zunächst einmal einen Handschuh auf. Ähnliche Ausführungen entsprechender Handschuhe sind aus dem Stand der Technik beispielhaft als Rennradhandschuh oder als Segelhandschuh bekannt. Insofern kann zur Gestaltung des Handschuhs zunächst einmal unter Vernachlässigung der spezifischen Ausführung als Therapiehandschuh auf bekannte Ausführungsformen hinsichtlich Formgebung, Nahtführung und Verschluss als Vorlage zurückgegriffen werden. Zumindest ist es erforderlich, dass der Handschuh einen die Mittelhand umschließenden Mittelhandabschnitt aufweist, welcher einen sicheren Halt an der tragenden Hand gewährleisten sollte. Weiterhin ist bei der Gestaltung des Handschuhs zu beachten, dass dieser zumindest je zu fixierendem Finger einen Fingerling aufweist, welcher sich jeweils an den Mittelhandabschnitt anschließt. Erforderlich ist, dass der Fingerling den zu erfassenden Finger zumindest abschnittsweise umgibt.
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In der Verwendung als Therapiehandschuh weist der gattungsgemäße Handschuh an jedem Fingerling jeweils eine Befestigungslasche auf. Hierbei ist es unwesentlich, ob die Befestigungslasche ein- oder mehrteilig, fest fixiert oder lösbar ausgeführt ist. Zu ergänzen ist der Handschuh weiterhin mit zumindest einem Befestigungsmittel in Anordnung am Mittelhandabschnitt.
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Zur Erfüllung der Aufgabe, der Streckschienung der zu behandelnden Finger, ist der Therapiehandschuh mit einer Fixierschiene versehen, welche mittels der Befestigungslaschen an den jeweiligen Fingerlingen sowie mit dem Befestigungsmittel am Mittelhandabschnitt gesichert werden kann.
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Erfindungsgemäß wird nunmehr zur Ermöglichung einer flexiblen Verwendung des Therapiehandschuhs zur Therapierung einer verschiedenen Anzahl von Fingern der Handschuh derart ausgeführt, dass am Mittelhandabschnitt zumindest zwei unabhängig voneinander wirkende Befestigungsmittel vorhanden sind und zumindest zwei Fixierschienen unabhängig voneinander jeweils lösbar fixiert werden können.
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Die Erweiterung des Therapiehandschuhs mit dem zweiten Befestigungsmittel am Handschuh im Bereich des Mittelhandabschnitts gestattet die Verwendung von zwei Fixierschienen im Gegensatz zur bekannten Lösung mit ausschließlich einer Fixierschiene. Hierbei ist es nicht erforderlich, dass grundsätzlich beide Fixierschienen zugleich zur Anwendung kommen. Ebenso ist es möglich, lediglich eine Fixierschiene einzusetzen. Zumindest ist gewährleistet, dass ebenso zwei Fixierschienen verwendet werden können. Hierdurch erweitert sich die Flexibilität des Therapiehandschuhs erheblich. Somit ermöglicht die erfindungsgemäße Ausführung beispielsweise eine zeitweise gestufte Therapierung der verschiedenen Finger vorzunehmen, indem zunächst ein Einsatz beider Fixierschienen zugleich erfolgt und nachfolgend im Behandlungsverlauf eine Fixierschiene entfernt wird und die Behandlung mit nur einer Fixierschiene fortgesetzt wird. Dies ist erstmalig ohne Wechsel des Therapiehandschuhs bzw. ohne Wechsel des Handschuhs, da lediglich eine Fixierschiene zu entfernen ist.
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Durch die Anordnung von zwei Befestigungsmitteln erweitert sich ebenso die Behandlungsmöglichkeit verschiedener Fingerkonstellationen. Während die bekannten komfortablen Ausführungen im Stand der Technik ausschließlich auf die Anordnung von Mittel-, Ring- und Kleinfinger beschränkt waren, ist es hingegen nunmehr möglich, ebenso den Zeigefinger und den Daumen, die Finger bzw. den Daumen in jeweils den anatomisch-funktionellen Einheiten sowie alternativ die Finger in unterschiedlichen Gruppierungen zu erfassen.
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Wenngleich der bekannte Therapiehandschuh aus dem Stand der Technik bereits im Gegensatz zu zuvor bekannten Ausführungen einen hohen Tragekomfort aufweist, zeigt sich jedoch als nachteilig, dass es aufgrund der therapiebedingten Anwendung zu einer Druckbelastung ausgehend von der Fixierschiene auf die Knöchelbereiche kommt. Dies wird von den Patienten mitunter als unangenehm empfunden.
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Entsprechend ist es besonders vorteilhaft, wenn die Fixierschienen auf der Handinnenseite fixiert werden können. Hierdurch kehrt sich der Druck- und Zugverlauf entlang der Finger bzw. der Mittelhand um. Nunmehr liegt der Finger mit der Druckbelastung primär am Fingerende auf, während hingegen auf der Handaußenseite bzw. der Außenseite der Finger diese vom Fingerling bzw. vom Mittelhandabschnitt des Handschuhs erfasst sind. Im Ergebnis wird eine deutliche Steigerung des Tragekomforts erreicht. Die Trageweise des Therapiehandschuhs entspricht durch Anordnung der Fixierschienen auf der Handinnenseite vom Empfinden her der Abstützung der Hand auf einer ebenen unnachgiebigen Unterlage. Dies wird im Ergebnis als deutlich natürlicher und angenehmer empfunden als die bekannte Ausführung mit der Fixierschiene auf der Außenseite des Handschuhs.
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In der flexiblen Verwendung des Therapiehandschuhs, insbesondere zur Therapierung mehrerer Finger, ist es besonders vorteilhaft, wenn jede Fixierschiene am Mittelhandabschnitt und an zumindest zwei Fingerlingen fixiert werden kann. Dies verbessert insbesondere die sichere Lage der Fixierschiene am Handschuh.
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Die Ausführung der Befestigungslaschen an den Fingerlingen ist zunächst beliebig. Möglich ist hierbei eine ein- oder mehrteilige Ausführung, bei welcher die Befestigungslasche bzw. jedes Teil einer mehrteiligen Befestigungslasche einseitig am Fingerling angenäht ist hierbei die Fixierschiene mittels der Befestigungslasche durch Schließen eines Klettverschlusses gesichert wird.
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Zur Fixierung der Fixierschiene an den Fingerlingen mittels der Befestigungslaschen ist es besonders vorteilhaft, wenn an diesen für den Zeige-, den Mittel-, den Ring- und den Kleinfinger eine fest angebrachte, ein- oder mehrteilige Befestigungslasche in Art einer Einstecklasche angebracht ist. Insofern wird die Fixierschiene bei diesen Befestigungslaschen dieser Fingerlinge in die Einstecklaschen eingeschoben und es bedarf keiner weiteren Fixierung oder Sicherung. Je nach Ausführung der Fixierschiene und Gestaltungsform des Therapiehandschuhs, insbesondere des Handschuhs, ist es ebenso möglich, für den Daumen ebenso eine fest angebrachte Befestigungslasche in Art der Einstecklasche vorzusehen.
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Vorteilhaft ist es jedoch, wenn die Befestigungslasche für den Daumen abschnittsweise am Handschuh befestigt, insbesondere angenäht, ist und die Fixierschiene umgreifend mittels eines Klettverschlusses lösbar am Handschuh fixiert werden kann. Aufgrund der von den sonstigen Fingern abweichenden Stellung des Daumens ist in der Regel eine geänderte Ausrichtung der Fixierschiene im Bereich des Daumens im Gegensatz zu den sonstigen Fingern erforderlich. Bei der Wahl einer vorteilhaften Ausrichtung des Bereichs der Fixierschienen für den Daumen und hierzu abweichend für den bzw. die anderen Finger gestaltet sich ein Einschieben in Einstecklaschen an allen Fingerlingen inklusive für den Daumen als mitunter problematisch. Daher ist es vorteilhaft, wenn die Befestigungslasche am Fingerling für den Daumen mittels eines die Fixierschiene umgreifenden Klettverschlusses gesichert werden kann. Unerheblich ist wiederum, ob das Befestigungsmittel durchgehend einteilig oder mehrteilig ist. Des Weiteren ist es möglich, eine einzelne einseitig angenähte Lasche mit Klettverschluss zu verwenden oder alternativ beispielsweise zwei jeweils angenähte Laschen mit zueinander wirkendem Klettverschluss.
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In der Verwendung des Therapiehandschuhs für die relativ häufigsten Fallzahlen ist es vorteilhaft, wenn eine erste Fixierschiene die von der Krankheit am häufigsten befallene dreistrahlige außenseitige Fingergruppe mit dem Mittel-, Ring- und Kleinfinger in ihrer anatomischfunktionellen Gruppe fixieren kann. Gleichfalls kann die erste Fixierschiene ausgelegt sein zur Anwendung bei dem Ring- und dem Kleinfinger und/oder zum Fixieren des Mittel- und des Ringfingers. Entsprechend wird die erste dreistrahlige Fixierschiene im Regelfall zur Anwendung kommen, während hingegen die Verwendung einer alternativen ersten Fixierschiene und/oder der zweiten Fixierschiene in geringerer Häufigkeit zu erwarten ist.
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Hierbei ist es des Weiteren vorteilhaft, wenn für den Therapiehandschuh ein Satz von ersten Fixierschienen vorliegt, welche entsprechend diese drei Finger in unterschiedlicher Konstellation fixieren können. Somit kann mit der Verwendung des immer gleichen Handschuhs der Therapiehandschuh gebildet werden unter Verwendung der jeweils erforderlichen Fixierschiene. Es ist naheliegend, dass, wenn eine Mehrzahl von Therapiehandschuhen vorrätig ist, nicht für jeden Handschuh der komplette Satz an Ausführungsvarianten der Fixierschiene notwendig ist. Vielmehr gilt es, dass zumindest im Vorrat an Therapiehandschuhen ein Satz an Fixierschienen zur Auswahl zur Verfügung gestellt werden kann.
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Zur Erzielung geringer Herstellungskosten für die Fixierschiene ist es vorteilhaft, wenn die Fixierschiene eben ausgeführt ist. Dies gilt insbesondere bei der ersten Fixierschiene zu beachten, da diese im Regelfall in einer der zuvor benannten Varianten zu jedem Handschuh erforderlich ist.
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Zur Erweiterung der Flexibilität hinsichtlich der Verwendung des Therapiehandschuhs weist dieser in besonderst vorteilhafter Ausführung eine zweite Fixierschiene auf, mittels derer der Daumen und der Zeigefinger und/oder der Daumen, der Zeige- und der Mittelfinger gestützt werden können. Somit wird die größtmögliche Flexibilität zur Verwendung des Therapiehandschuhs erzielt. Nunmehr ist es möglich, sämtliche erkrankten Finger individuell bzw. gruppenweise schienen zu können unter Verwendung einer oder zweier – je nach Behandlungsfall – Fixierschienen bei Einsatz des gleichen Handschuhs.
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Hierbei kann ebenso die zweite Fixierschiene Umfang eines Satzes von Fixierschienen sein, welche flexibel zum Einsatz kommen kann. Somit wird es ermöglicht, dass alle Finger und der Daumen der Hand bei Bedarf therapiert werden können und somit in allen Anwendungsfällen hinsichtlich der zu behandelnden Finger bzw. des Daumens die besonders ergonomische und komfortable Ausführung des Therapiehandschuhs zum Einsatz kommen kann.
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In der Gestaltung der zweiten Fixierschiene ist es zur ergonomischen Anordnung vorteilhaft, wenn zwischen dem Abschnitt der Fixierschiene für den Daumen und dem Abschnitt für den Zeigefinger ein relativer Winkel zwischen 60° und 120° vorliegt. Besonders vorteilhaft hat sich ein Winkel von ca. 90° gezeigt, wodurch eine komfortable Stellung des Daumens in Oppositionsstellung zu den Fingern erzielt wird. Dies ist insbesondere aus dem Grunde zu beachten, da der Daumen in diesem Behandlungsfall fixiert wird und somit seine natürliche Bewegungsfreiheit verliert. Insofern ist besonders in diesem Falle auf die ergonomische Stellung zu achten.
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Zur Herstellung einer kostengünstigen Fixierschiene ist es hierbei vorteilhaft, wenn die einzelnen Abschnitte der zweiten Fixierschiene jeweils eben ausgeführt sind und durch einen ebenen bzw. mehrteilig ebenen Verbindungsabschnitt verbunden sind und insofern zwischen den ebenen Abschnitten jeweils Biegestellen vorliegen. Somit bedarf es lediglich der Biegung einer ebenen Struktur hin zur Ausführung mit einem beispielsweise 90°-Winkel der relevanten Abschnitte an der zweiten Fixierschiene.
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Zur Erzielung der notwendigen Steifigkeit sowie zur kostengünstigen Herstellung unter Berücksichtigung der Hygieneanforderungen ist es vorteilhaft, wenn die Fixierschienen aus einem Aluminiumblech hergestellt sind. Insofern wird eine einfache Reinigbarkeit als auch ebenso eine kostengünstige Herstellung gewährleistet. Hierbei wird die Fixierschiene vorteilhaft mit einer antibakteriellen Beschichtung versehen.
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Hinsichtlich der Gestaltung des Handschuhs ist es vorteilhaft, wenn jeder Fingerling durchgehend oder mittels eines oder mehrerer Fingerschlaufen gebildet wird, wobei bei den Fingern die drei Fingergelenke bzw. beim Daumen die zwei Fingergelenke umfasst werden. Hierbei sollte der Fingerling bzw. die Fingerschlaufe des Fingerlings eng anliegend sein, um somit die notwendige statische Streckschienung gewährleisten zu können. Zur ergonomischen Ausführung und komfortablen Handhabung des Therapiehandschuhs ist es hierbei vorteilhaft, wenn die Fingerkuppe nicht vom Fingerling umgeben ist.
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Zur Befestigung der Fixierschiene bzw. der zwei Fixierschienen am Mittelhandabschnitt wird das jeweilige Befestigungsmittel in besonders vorteilhafter Ausführung als eine ein- oder zweiteilige Fixierlasche ausgeführt. Diese sind hierbei bereichsweise am Handschuh angenäht und können hierbei zugleich einen Endanschlag für die jeweilige Fixierschiene bilden. Mittels der Fixierlasche wird die Fixierschiene übergriffen und dann mittels eines Klettverschlusses am Handschuh wiederum fixiert. Beispielsweise ist es ebenso möglich, eine zweitteilige, jeweils am Handschuh angenähte Fixierlasche einzusetzen, wobei der Klettverschluss zwischen den beiden Laschenteilen angeordnet wird.
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Zumindest wird bei beiden Fixierschienen sichergestellt, dass diese jeweils mittels des Befestigungsmittels in Form der Fixierlasche am Mittelhandabschnitt des Handschuhs fixiert werden, so dass ein Verrutschen oder Abheben weitestgehend verhindert wird. Im Falle, dass am Therapiehandschuh lediglich eine Fixierschiene eingesetzt wird, kann hierbei die andere nicht zur Verwendung kommende Fixierlasche unvermindert mittels des Klettverschlusses geschlossen werden, so dass die Fixierlasche nicht ungebunden herabhängt.
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Als alternative Ausführung für ein Befestigungsmittel für eine der zwei Fixierschienen oder ebenso als alternative Ausführung für beide Befestigungsmittel für beide Fixierschienen ist es in vorteilhafter Ausführung möglich, am Mittelhandabschnitt jeweils einen Druckknopf vorzusehen, wobei in der jeweiligen Fixierschiene eine komplementäre Druckknopföse angeordnet ist. Insofern kann zur Fixierung der Fixierschiene am Mittelhandabschnitt in einfacher Weise die Fixierschiene in Druckknopftechnik einfach auf den Mittelhandabschnitt gedrückt werden und ist umgehend gesichert. Somit ist eine besonders einfache Befestigung ohne in der vorherigen Variante der Problematik des lagerichtigen Verschließens des Klettverschlusses der Fixierlasche ausgesetzt zu sein möglich.
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Aufgrund der Anordnung der Fixierschiene bei vorteilhafter Ausführung auf der Handinnenseite ist es hierbei des Weiteren besonders vorteilhaft, wenn zwischen der Fixierschiene und der Handinnenfläche eine Polsterung angeordnet wird. Insofern wird der Endabschnitt der Fixierschiene im Bereich der Mittelhand abgefedert und es erfolgt kein Eindrücken in die Handfläche. Hierbei ist die Polsterung zum einen nach der Formgebung der Hand und der Gestaltung der jeweiligen Fixierschiene auszurichten, wobei eine Berücksichtigung der Ausführung des Handschuhs hinsichtlich dessen unmittelbarer Polsterwirkung und Steifigkeit erfolgen kann. Insbesondere relevant ist diese Polsterung bei Verwendung einer im Mittelhandabschnitt eingesetzten Druckknopfbefestigung.
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Hinsichtlich der Gestaltung des Handschuhs ergeben sich für den Fachmann aus den bekannten Ausführungen aus dem Stand der Technik verschiedenste Möglichkeiten, so dass vorteilhafterweise zur Gestaltung des Handschuhs unter zunächst Vernachlässigung der Befestigungslaschen und der Befestigungsmittel als Vorlage zur Entwicklung des Therapiehandschuhs ein Segelhandschuh bzw. ein Rennradhandschuh ausgewählt wird. Insofern ist dieser nachfolgend zur Bildung des Handschuhs zur Anwendung als Therapiehandschuh um die erforderlichen Befestigungslaschen und Befestigungsmittel zu ergänzen bzw. umzugestalten.
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In den nachfolgenden Figuren werden beispielhaft zwei Varianten eines erfindungsgemäßen Therapiehandschuhs 01, 21 gezeigt.
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Es zeigen:
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1 eine erste Variante eines Therapiehandschuhs 01;
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2–5 die Ausführung zur 1 in der Figurenabfolge der Hand 02, des Handschuhs 05 und den Fixierschienen 16, 17;
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6 eine alternative Variante eines Therapiehandschuhs 21;
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7–10 die Ausführung zur 6 in der Figurenabfolge der Hand 02, des Handschuhs 25 und den Fixierschienen 36, 37;
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11 ein Querschnittsabfolge zur Fixierung eines Fingers gem. der Ausführung aus 1;
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12 eine Längsschnittskizze zur Fixierung eines Fingers gem. der Ausführung aus 1;
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13 eine Längsschnittskizze zur Fixierung eines Fingers gem. der Ausführung aus 6.
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Die 1 skizziert beispielhaft eine Ausführungsform eines Therapiehandschuhs 01 mit der Hand 02 in der Ansicht auf die Handinnenseite 03. Zu erkennen ist die Anordnung des Handschuhs 05 mit zwei Fixierschienen 16 und 17. Diese in 1 dargestellte Ausführung wiederholt sich in den nachfolgenden 2–5, anhand derer der Therapiehandschuh 01 in der beispielhaften Ausführung des Handschuhs 05 und der Fixierschienen 16 und 17 erläutert werden soll.
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Die 2 zeigt zur Orientierung in der Verwendung des Therapiehandschuhs 01 die Hand 02 in einer Darstellung auf die Handinnenseite 03. In der 3 ist der Handschuh 05 des Therapiehandschuhs 01 in der beispielhaften Ausführung zu 1 skizziert. Dargestellt ist wiederum der Blick auf die Handinnenseite 03. Die Gestaltung der Außenseite des Handschuhs 05 ist hierbei von nachrangiger Bedeutung und lässt sich von bekannten Ausführungsformen von Rennhandschuhen bzw. Segelhandschuhen ableiten. Relevant ist zumindest, dass der Handschuh 05 einen Mittelhandabschnitt 06 aufweist, welcher die Mittelhand umgreifen kann. Die Befestigung des Handschuhs ist hier exemplarisch mittels einer Handschuhlasche 09 mit appliziertem Klettverschluss 10 skizziert. Zu erkennen ist weiterhin der Einsatz von Fingerschlaufen 08 als Bestandteil der jeweiligen Fingerlinge 07. Erforderlich zur Gestaltung eines erfindungsgemäßen Therapiehandschuhs ist die Anbringung von Befestigungslaschen 11 an den Fingerlingen 07. Wie zu erkennen ist, ist in diesem Beispiel je Fingerling die Befestigungslasche 11 zweiteilig ausgeführt mit einem Abschnitt 11a im Wesentlichen am Ende des Fingerlings 07 sowie einem Abschnitt 11b im Übergang vom Mittelhandabschnitt zum Fingerling 07. Zur Fixierung der Fixierschienen 16 und 17 (vgl. 4 und 5) am Handschuh 05 weist der Mittelhandabschnitt 06 zwei unabhängig voneinander einsetzbare Fixierlaschen 13 bzw. 14 als Befestigungsmittel auf. Diese sind hierbei jeweils an einem Ende am Handschuh 05 fest angenäht und bilden mit der Naht zugleich einen Endanschlag für die Fixierschiene 16, 17. Zum Verschluss ist die Fixierlasche 13, 14 hierbei jeweils mit Klettverschlüssen 15 versehen. Es ist offensichtlich, wie mittels der Fixierlaschen 13 bzw. 14 die Fixierschiene 16, 17 am Mittelhandabschnitt 06 befestigt werden kann. Die Befestigung der Fixierschienen 16, 17 an den Fingerlingen 07 erfolgt in naheliegender Weise mittels des Einschiebens in die Einstecklaschen 11 der jeweiligen Fingerlinge 07.
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Hierzu ergänzend skizziert die 4 die in diesem Ausführungsbeispiel zum Einsatz kommenden Fixierschienen 16 und 17. Wie zu erkennen ist, ist eine Fixierschiene 16 zur Stützung des Mittel-, Ring- und Kleinfingers vorgesehen und überstreckt hierbei sowohl die Finger als auch bereichsweise die Mittelhand. Weiterhin können mit der zweiten Fixierschiene 17 der Zeigefinger und der Daumen gestreckt werden. Aufgrund der anatomischen Stellung des Daumens relativ zu den Fingern sind hierbei in vorteilhafter Ausführung die Anlageabschnitte an der Fixierschiene 17 zwischen Daumen und Zeigefinger um 90° abgewinkelt ausgeführt. Es ist offensichtlich, dass mit der Ausführungsform des Handschuhs 05 ebenso alternative Gestaltungsformen für die Fixierschienen 16, 17 ermöglicht werden. Insofern ist es möglich, mit dem identischen Handschuh 05 jeweils nur eine Fixierschiene 16, 17 zu verwenden oder ebenso eine alternative Fixierschiene mit beispielsweise lediglich zwei Fingerabschnitten für die erste Fixierschiene und/oder alternativ der Zuordnung des Mittelfingers zur zweiten Fixierschiene 17. Möglich ist ebenso eine Ausführung, welche alle vier Finger in der ersten Fixierschiene einbindet unter Weglassung der zweiten Fixierschiene.
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Die 6 zeigt ergänzend eine alternative Ausführung eines Therapiehandschuhs 21 in der analogen Darstellung auf die Handinnenseite 03 der Hand 02. Gleichfalls erfolgt die Darstellung der Hand 02, des Handschuhs 25 zum Therapiehandschuh 21 sowie der zugehörigen möglichen Fixierschienen 36, 37 analog in den 7–10.
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Hierbei ist in der 8 beim Handschuh im Unterschied zur vorherigen Ausführung (siehe 3) der Handschuh 25 derart ausgeführt, dass durchgehende Fingerlinge 27 ausgehend vom Mittelhandabschnitt 26 vorhanden sind. Weiterhin ist zu erkennen, dass die Einstecklaschen als Befestigungslaschen 31 ebenso einteilig auf der gesamten Länge des Fingerlings 27 ausgeführt sind. Im Gegensatz zur vorherigen Ausführung weist des Weiteren dieser Handschuh 25 eine Polsterung 35 im Bereich des Mittelhandabschnitts 26 auf, in welchem sich ebenso die Befestigungsmittel 33 und 34 in Form jeweils eines Druckknopfes befinden.
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Hierzu weist, wie in 9 zu erkennen ist, die jeweilige Fixierschiene 36, 37 eine Druckknopföse 38 auf. Die Anbringung der Fixierschiene 36, 37 am Handschuh 25 erfolgt somit zunächst analog mittels des Einschiebens in die Einstecklaschen 31 mit hingegen nachfolgender Befestigung der Druckknopfverbindung 33, 34 mit der jeweiligen Druckknopföse 38.
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Nicht explizit dargestellt ist die mögliche alternative und vorteilhafte Ausführung für die Befestigungslasche 32 am Fingerling 27 für den Daumen. Hierbei ist diese nicht wie bei den anderen Befestigungslaschen 31 fest und unlösbar angenäht, sondern lediglich einseitig mittels beispielsweise nähen befestigt. Auf zweiter Seite hinter der zu haltenden Fixierschiene wird diese vorteilhaft mittels eines Klettverschlusses lösbar gesichert.
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In den 11a, 11b, 11c wird beispielhaft skizziert, wie der Fingerling 07 bzw. die Fingerschlaufe 08 in Zuordnung zur Fixierschiene 16 bzw. die Einstecklasche 11 im Querschnitt für eine Ausführung gemäß 1 ausgeführt sein kann. Insofern entspricht die 11a dem Bereich zwischen den beiden Abschnitten der Einstecklasche 11a und 11b. Die 11b zeigt dazu einen Schnitt durch den Anfangsbereich des Laschenabschnitts 11a, wobei die 11c den Endbereich des Laschenabschnitts 11a skizziert.
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Hierzu wird in der 12 ergänzend die Anordnung der beiden Abschnitte der Einstecklasche 11a und 11b im Längsschnitt mit der Fixierschiene 16 in Zuordnung zum Fingerling 07 skizziert, wobei zu erkennen ist, dass die Fingerschlaufe 08 nur einen Bereich des Fingers überdeckt.
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Alternativ zur Ausführung aus 6 zeigt die 13 einen Längsschnitt entlang des Fingers mit der Fixierschiene 36 in der Einstecklasche 31, wobei der Fingerling 27 den Finger weitestgehend vollständig überstreckt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202007002380 U1 [0004]