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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit der in der Trieb- und Wachstumsphase einer Pflanze, eines Gehölzes oder eines Baumes, im speziellen eines Weihnachtsbaumes (Nadelgehölze wie Fichten, Tannen, usw.) der Fluss der Bäumsäfte in den neuen Spitzentrieb so reguliert werden kann, dass die Länge des frischen Triebes und das damit verbundene Höhenwachstum eine gewollte Länge nicht überschreitet. Fällt ein Jahrestrieb in der Höhe zu stark, also zu lang aus, so verliert der Baum erheblich an Ansehen und Attraktivität und damit an Marktwert.
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Da das Saatgut von nicht beeinflussbaren Mutterbäumen stammt, sind genetisch bedingte Veranlagungen im Wuchs der Pflanze oder des Baumes vorgegeben. So neigt immer wieder ein Großteil der Bäume je nach Standort und naturbedingten Einflüssen zu nicht gewünschten starken Höhenaustrieben. Dieses hat dazu geführt dass ein Großteil der Baumproduzenten großes Interesse an der Anwendung einer sogenannten Wachstums-Regulierung hat die praktikabel und wirtschaftlich durchzuführen ist.
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Für die Wachstums-Regulierung stehen heute zwei wesentliche Verfahren zur Verfügung.
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In dem einen wird durch eine mechanische Verletzung der Rinde am Vorjahrestrieb der frische Saftfluss in den Spitzentrieb reduziert.
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Im anderen Verfahren, was aus Umweltgründen nicht unumstritten ist, wird gemäß der
DE 699 14 825 T2 durch eine aufgebrachte Chemikalie auf die Rinde des Vorjahrestriebes der Saftfluss durch Schrumpfung der Rinde behindert.
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Bezüglich der mechanischen Verletzung ist aus der
EP 1 100 306 B1 die sog. Top-Stopp-Zange bekannt die aus einer Zange mit mehreren radial, parallel und gegenüberliegenden Profil-Messern besteht. Dazu wird der Vorjahrestrieb an einer oder mehreren Stellen so gekniffen, das segmentweise 180 Grad zueinander versetzt Schnitte in die Rinde eingebracht werden aus der der frische Saft austreten kann. Als nachteilig hat sich bei dieser Methode herausgestellt, dass die Einschnitte nur schwer kontrolliert anzubringen sind, frische Baumnadeln und der wechselnde Durchmesser (7 bis 15 mm) des Triebes das Einschneiden sehr erschweren und der Anpressdruck – also der Kneifdruck – durch die ausführende Person ständig variiert werden muß. Dazu kommt der Nachteil, dass die Profilmesser nie exakt den Radius eines Triebes haben (im Mittel liegt der bei 3 bis 8 mm) und so ein Großteil der Schnitte nicht bis auf das Holz des Triebes ausgeführt sind. Erfolgt eine unsachgemäße Handhabung der Zange durch zu starken Kneifdruck, so entstehen sogar nicht reversible Schäden am Kernholz des Triebes, was zu Sollbruchstellen führt, die bei der späteren Ernte sehr leicht zum Abbrechen der Spitzen führen kann. Dazu ist der Einsatzzeitpunkt beschränkt auf das erste Drittel der Triebzeit, wenn also der neue Baumtrieb an der Spitze des Baumes (Terminaltrieb) bei 6 bis 10 cm liegt, da frische Austriebe (Internodien) den Einsatz aufgrund der Baugröße (Breite) der Zange nicht mehr zulassen. Die Zange selbst ist durch die mehrfach übereinander- und gegenüberliegenden Messer sehr breit (mehr als 50 mm), was bei der Anwendung sehr oft zu Verletzungen der frischen Internodien führt. Auch die Kosten des Werkzeuges selbst und die ständig auszutauschenden teueren Profilmesser machen den Einsatz und die Anwendung sehr teuer.
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Eine andere Variante besteht aus einem einfachen Plastik-Clip, der von Hand radial rechtwinklig an einer beliebigen Stelle auf den Vorjahrestrieb gepresst wird und dabei in die Rinde einschneidet und so ca. 75% des Triebumfanges abquetschen soll, um so den Saftfluss in den neuen Trieb zu verhindern. Auch hier hat der Clip einen festen Schneidradius, der selten den realen Triebdurchmesser (7 bis 15 mm) hat. Dazu besteht ein erheblicher Nachteil darin, dass Nadeln auf der Rinde das Eindringen und Einschneiden in die Rinde sehr oft verhindern und im weiteren der ständig wechselnde Durchmesser (7 bis 15 mm) des Vorjahrestriebes dazu führt dass der Trieb-Umfang immer nur teilweise eingeschnitten wird. Damit tritt einerseits nur in wenigen Teilbereichen Saft aus und andererseits wird der erwünschte Abschnüreffekt nicht erreicht, da das Schneidenprofil des Clips wie bereits erwähnt fast nie mit dem Triebdurchmesser übereinstimmt. Nachteilig und als sehr gefährlich für das weitere Wachstum des Baumes ist auch, dass der Clip Ende der Triebzeit wieder abgenommen werden muß, um ein Einwachsen des Clips in den Baum zu verhindern. Wird der Clip vom Personal aber übersehen und verbleibt am Baum, wächst dieser in die Rinde ein und fügt dem Baum einen bleibenden Schaden zu, was bis hin zum Absterben des Triebes führen kann. Der Anwendungszeitpunkt liegt dazu auch hier exakt im ersten Drittel der Triebzeit, da nur Triebe mit geringen Durchmessern behandelt werden können.
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Beide Verfahren gewährleisten keine gleichbleibenden und durchgehenden Einschnitte in die Rinde bis auf die Kontur vom Holz des Vorjahrestriebes und sind außerdem nur mit entsprechendem Aufwand, viel Sorgfalt, von geschultem Personal und nur im ersten Drittel der Triebphase anwendbar. Der Kostenaufwand ist nicht unerheblich, da einerseits hohe Werkzeugkosten entstehen und andererseits beide Verfahren sehr kostenintensives Personal erfordern.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, den oder die Einschnitte in die Baumrinde am Vorjahrestrieb so anzubringen, dass diese unabhängig von dem Durchmesser des Triebes bis auf die Außenkontur des Holzes erfolgen und so einen garantierten, kalkulierbaren Saftaustritt gewährleisten, um die saftleitenden Bahnen in der Rinde sauber zu durchtrennen und den gewollten Saftaustritt herbeizuführen. Eine weitere Aufgabe besteht darin, die aufgezeigten Nachteile und Risiken der derzeitig angewendeten Verfahren zu vermeiden und die Anbringung der Schnitte von einer jeden Person, ohne besondere Kenntnisse, über ein Zeitfenster von zwei Drittel der Triebzeit preisgünstig und wirtschaftlich durchführen zu können.
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Die Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe ergibt sich aus den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 bzw. 5 in Zusammenwirken mit den Merkmalen des zugehörigen Oberbegriffes. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die Erfindung gemäß Anspruch 1 betrifft eine Vorrichtung zur Regulierung des Flusses von Bäumsäften in den Spitzentrieb einer Pflanze, eines Gehölzes oder eines Baumes, insbesondere eines Weihnachtsbaumes, während der Trieb- und Wachstumsphase, wodurch der frische Spitzentrieb (Terminaltrieb) eine gewollte Trieblänge nicht überschreitet, wobei die Vorrichtung eine klammerartige Zange aufweist, an der mindestens ein Messer angeordnet ist, mit dem Schnitte in den Vorjahrestrieb einbringbar ist. Eine derartige Vorrichtung wird dadurch weiter entwickelt, dass die klammerartige Zange sich durch ein Federelement vorgespannt derart an den Vorjahrestrieb andrückt, dass der daraus resultierende Druck auf das mindestens eine Messer beim Schneiden der Rinde des Vorjahrestriebs die Schnitttiefe des Messers automatisch an den ständig wechselnden Triebdurchmesser des Vorjahrestriebs anpasst. Hierdurch wird insbesondere erreicht, dass das mindestens eine Messer die Triebrinde des Baumes oder der Pflanze schneidend entlang des Kontur des Triebholzes durchtrennt, vorzugsweise ohne verletzend in das Triebholz selbst einzudringen. Durch die vorgegebene Federvorspannung passt sich die Vorrichtung und damit auch das Messer exakt der Form des Vorjahrestriebs und dem zu behandelnden Triebdurchmesser an der jeweiligen Schnittstelle des Vorjahrestriebs an und die Schnitte verlaufen bei der Drehbewegung nach dem Durchdringen der Rinde exakt auf der Holzaußenkontur des Voriahrestriebes, ohne verletzend in das Triebholz selbst einzudringen. Hierdurch wird allein die Rinde durchtrennt und dadurch der Fluss der Säfte innerhalb des Vorjahrestriebes beeinflusst, ohne dass der frische Spitzentrieb mechanisch geschwächt oder eine Art Sollbruchstelle am Spitzentrieb hervorgerufen wird. Ein ungehinderter und kontrollierter Saftaustritt bis zur natürlichen Wundabheilung ist so gegeben. Nadeln am Spitzentrieb sind dabei nicht störend und beeinflussen den Schnittvorgang nicht, da die mindestens eine Klinge für sich frei gelagert und beweglich ist und so bei dem radial durch die Rinde verlaufenden Schnitt die Nadel zur Seite drückt oder aber durchschneidet. Dazu ist die Vorrichtung in der Größe einer Wäscheklammer leicht, klein und einfach ausgestaltbar, von jedermann zu handhaben und absolut zuverlässig in der Ausführung der Schnitte. An wechselnde Durchmesser der Triebe (5 bis 20 mm) und unebene Oberflächenverhältnisse am Trieb selber passt sich die erfindungsgemäße Vorrichtung automatisch an. Das die Vorrichtung zu nutzende Personal hat nicht mehrere Vorgaben zu beachten und muss nicht ständig den Schneiddruck den wechselnden Gegebenheiten anpassen. Die Anwendung kann über mehr als zwei der gesamten Triebzeit vorgenommen werden, also von Triebbeginn an bis zu einer neuen Spitzentrieblänge von mehr als 10 cm, wodurch der Anwendungszeitraum von derzeit max. 4 Wochen auf mehr als das Doppelte ausgedehnt werden kann.
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In weiterer Ausgestaltung ist es denkbar, dass eine Veränderung der Federvorspannung des Federelementes zur nachgiebigen Lagerung des mindestens einen Messers und/oder der Federkonstanten den daraus resultierenden Druck auf das Messer beim Schneiden der Rinde des Vorjahrestriebs automatisch dem ständig wechselnden Triebdurchmesser des Vorjahrestriebs anpasst. Die notwendige Federvorspannung kann z. B. empirisch ermittelt werden, auch ist es denkbar, eine Beeinflussung der Federvorspannung zu ermöglichen, durch die etwa zwischen verschiedenen Gehölzen oder Baumarten unterschiedliche Schnittverhältnisse z. B. durch die Festigkeit der Rinde berücksichtigt werden können.
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Weiterhin ist es von Vorteil, wenn das mindestens eine Messer der klammerartigen Zange an der klammerartigen Zange nachgiebig gelagert ist. Hierdurch ist eine weitere Anpassung des Schnittverhaltes des mindestens einen Messers an unterschiedliche Geometrien oder Unregelmäßigkeiten des Spitzentriebs erreichbar.
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Die Erfindung gemäß Anspruch 5 betrifft eine Vorrichtung zur Regulierung des Flusses von Bäumsäften in den Spitzentrieb einer Pflanze, eines Gehölzes oder eines Baumes, insbesondere eines Weihnachtsbaumes, während der Trieb- und Wachstumsphase, wodurch der frische Spitzentrieb (Terminaltrieb) eine gewollte Trieblänge nicht überschreitet, wobei die Vorrichtung eine klammerartige Zange aufweist, an der mindestens ein Messer angeordnet ist, mit dem Schnitte in den Vorjahrestrieb einbringbar ist. Eine derartige Vorrichtung wird dadurch weiter entwickelt, dass die klammerartige Zange mindestens ein Messer aufweist, das so an der klammerartigen Zange angeordnet ist, dass das Messer nach dem Ansetzen der klammerartigen Zange an den Vorjahrestrieb der Pflanze oder des Baumes schräg zur Triebachse des Vorjahrestriebs zu liegen kommt und bei Durchführung einer Drehbewegung der klammerartigen Zange in Umfangsrichtung bezogen auf den Vorjahrestrieb das Messer durch die Rinde bis auf das Holz des Vorjahrestriebes einschneidet und dabei mindestens einen spiralförmigen Schnitt auf zumindest einem Teil des Umfangs der Rinde des Vorjahrestriebs erzeugt. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann das mindestens eine Messer die Rinde bis auf das Holz des Triebes durchtrennen und dabei einen- oder mehrere spiralförmige Schnitte in der Rinde hinterlassen. Die Gradzahl der Drehbewegung entscheidet über die Schnittlänge, die auf dem Umfang des Triebes angebracht wird und somit auch die Menge des Saftaustritts. Damit lässt sich die Menge des Saftaustritts direkt über die Gradzahl der Drehbewegung steuern, wobei dies auch von weniger qualifiziertem Personal zuverlässig und gleichmäßig ausgeführt werden kann.
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Von Vorteil ist es insbesondere, wenn das mindestens eine Messer unter einem Winkel schräg zur Triebachse des Vorjahrestriebs an der Backe der klammerartigen Zange angeordnet ist. Der Schrägungswinkel gibt die Steigung der spiralförmigen Schnitte in der Rinde aufgrund des Schneides während der Drehbewegung vor.
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In weiterer Ausgestaltung ist es denkbar, dass das mindestens eine Messer einseitig an einer der Backen der klammerartigen Zange angeordnet ist. Die andere Backe dient dann lediglich zur klemmende Abstützung der klammerartigen Vorrichtung an dem Vorjahrestrieb.
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Das mindestens eine Messer kann weiterhin aus einer flachen Klinge und/oder einer sich mitdrehenden kreisförmigen Messerscheibe und/oder einem beliebig geformten Schneidelement bestehen, wobei dies beispielsweise abgestimmt auf die vorrangig zu bearbeitende Gehölzart und deren Eigenschaften ausgewählt werden kann.
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Es ist auch denkbar, dass mehrere Messer, vorzugsweise einander gegenüberliegend, an den beiden Backen der klammerartigen Zange oder auch mehrere Messer parallel zueinander in zumindest einer der Backen der klammerartigen Zange angeordnet sind. Hierdurch können gleichzeitig mehrere Schnitte in die Rinde des Vorjahrestriebs eingebracht werden, wobei deren Lage zueinander durch die Anordnung, den Abstand usw. der jeweiligen Messer bestimmt wird.
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Von Vorteil ist es bei einer derartigen Gestaltung weiterhin, dass mehrere Messer, unabhängig voneinander nachgiebig gelagert in der klammerartigen Zange derart angeordnet werden können, dass sie sich beim Schnitt dem wechselnden Durchmesser des Triebes, der wechselnden Rindenstärke, der unebenen Rindenoberfläche und/oder der Kontur des Triebholzes anpassen. Dadurch schneidet jedes der Messer für sich jeweils optimal in die Rinde des Baumes oder Gehölzes ein und verursacht die gewünschte Unterbrechung des Saftflusses. Die Anzahl der zueinander angeordneten Messer, deren Abstand zueinander, der gewählte Winkel zur Triebachse des Vorjahrestriebs und der ausgeführte Drehwinkel zwischen klammerartiger Vorrichtung und Vorjahrestrieb bestimmen dabei die Länge und die Form des erzeugten spiralartigen Einschnitts oder Teileinschnitts.
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Weiterhin ist es von Vorteil, dass die Vorrichtung bei relativer Rechtsdrehung oder Linksdrehung zwischen klammerartiger Zange und Vorjahrestrieb einen Spiralschnitt wahlweise nach oben oder nach unten des Vorjahrestriebs erzeugt. Hierdurch kann einfach je nach Ansatzstelle der klammerartigen Vorrichtung in Richtung auf die Spitze oder die Wurzel des Baumes oder Gehölzes geschnitten werden.
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Auch ist es von Vorteil, dass die Vorrichtung durch ihre Abmessungen in Richtung der Triebachse des Vorjahrestriebs auch nach dem Austreiben der frischen Seitentriebe (Internodien) anwendbar ist und den Zeitraum möglicher Eingriffe in die Wachstumsregulierung erheblich verlängert.
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Weiterhin ist es denkbar, die Vorrichtung, einzeln oder zu mehreren zusammengenutzbar ist. Dabei lässt sich die Vorrichtung in vereinfachter Form, ohne Messer und Federelement, auch als Halterung für stabförmige Elemente (z. B. Vogelsitzstab oder Führungs- und Schutzkappe für den frischen Trieb) verwenden.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zeigt die Zeichnung.
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Es zeigen:
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1 – schematischer Aufbau einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen zangenartigen Vorrichtung 1 mit zwei schräg zur Triebachse 11 angeordneten Messern 4 in der Seitenansicht bzw. Draufsicht,
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2 – zangenartige Vorrichtung 1 in zwei Ansichten sowie einer Detailvergrößerung angeordnet an dem Vorjahrestrieb 12 eines Baumes.
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In der 1 ist ein denkbarer Aufbau der erfindungsgemäßen zangenartigen Vorrichtung 1 mit zwei schräg zur Triebachse 11 angeordneten Messern 4 in der Seitenansicht bzw. Draufsicht dargestellt. In der 2 ist die zangenartige Vorrichtung 1 in zwei Ansichten sowie einer Detailvergrößerung angeordnet an dem Vorjahrestrieb 12 eines Baumes dargestellt.
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Die zangenartige Vorrichtung 1 besteht hierbei aus zwei an eine Wäscheklammer erinnernde Schenkel 2, die über ein Drehgelenk 6 aneinander und um das Drehgelenk 6 verdrehbar zueinander angeordnet sind. Die beiden Schenkel 2 sind über ein außenliegendes, bügelartig die Schenkel 2 umgreifendes Federelement 3, etwa in Form einer gebogenen Bügelfeder zueinander federnd derart vorgespannt, dass die den beiden Betätigungsschenkeln 9 gegenüber liegenden Klemmschenkel 10 federnd vorgespannt aufeinander gepresst werden. In den beiden Klemmschenkeln 10 ist eine Aufnahme 17 zum Aufnehmen des zu behandelnden Vorjahrestriebs 12, in der Regel des Vorjahrestriebs 12 einer Pflanze, eines Gehölzes oder eines Baums vorgesehen, wobei die Abmessungen der Aufnahme 17 entsprechend den typischen Abmessungen derartiger zu behandelnder Vorjahrestriebe 12 ausgestaltet werden kann.
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In zumindest einem der Klemmschenkeln 10 der zangenartigen Vorrichtung 1 ist mindestens ein Messer 4, üblicherweise zwei oder mehrere Messer 4 schräg und unter einem Winkel α zu der zugeordneten Triebachse 11 angeordnet. Dieses oder diese Messer schneiden in noch zur 2 beschriebener Weise in die Rinde 14 des Vorjahrestriebs 12 ein.
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Hierzu wird die zangenartige Vorrichtung 1 manuell durch einen Druck auf die Betätigungsschenkel 9 geöffnet und derart zu dem Vorjahrestrieb 12 positioniert, dass der Vorjahrestrieb 12 wie in 2 dargestellt in der Aufnahme 17 zu liegen kommt.
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Durch Entlastung der Betätigungsschenkel 9 schließen sich aufgrund der Vorspannkraft des Federelementes 3 die Klemmschenkel 10 und das oder die Messer 4 schneiden entsprechend der Vorspannkraft des Federelementes 3 mehr oder weniger tief in die Rinde 14 des Vorjahrestriebs 12 ein. Durch Variation der Vorspannkraft des Federelementes 3, ggf. auch durch eine nicht dargestellte Verstelleinrichtung des Federelementes 3, kann diese Vorspannkraft z. B. an verschiedene Gehölz- oder Baumarten angepasst werden.
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Verdreht man nun die zangenartige Vorrichtung 1 in Richtung des Pfeils 7 oder 7', so schneidet das oder die Messer 5 aufgrund der Schrägstellung um den Winkel α einen oder mehrere spiralförmige Schnitte in die Rinde 14 des Vorjahrestriebs 12. Die Schnitttiefe wird dabai durch die Vorspannkraft des Federelementes 3 so gesteuert, dass nur die Rinde 14 durchschnitten, nicht oder nicht wesentlich jedoch in den Kern 13 des Vorjahrestriebs 12 eingeschnitten wird. Dabei passt sich die Lage des oder der Messer 5 relativ zu dem Kern 13 des Vorjahrestriebs 12 entgegen der Vorspannkraft des Federelementes 3 während der Verdrehung der zangenartigen Vorrichtung 1 immer wieder neu an und kann Unregelmäßigkeiten oder unterschiedliche Durchmesser des Kerns 13 dadurch selbsttätig ausgleichen. Dabei kann ein z. B. einseitig kippbare, nicht genauer dargestellte Anordnung 18 des oder der Messer 5 zu einer weiteren Verbesserung der Schnitttiefe an die Lage des Kerns 13 dienen.
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Aufgrund der Schrägstellung um den Winkel α ergeben sich je nach Verdrehrichtung 7 oder 7' eine oder mehrere spiralförmige Schnitte 15 bzw. 16, die sich spiralförmig in Längsrichtung der Triebachse 11 um die Rinde 14 herum erstrecken. Hierdurch kann durch den Drehwinkel und den Winkel α die gesamte Schnittlänge der Schnitte 15 bzw. 16 und damit die Steuerung des Saftaustritts beeinfluss werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- zangenartige Vorrichtung
- 2
- Schenkel
- 3
- Federelement
- 4
- parallel und unter dem Winkel α angeordnete Messer/Messerscheibe
- 5
- freigelagerte Messer/Messerscheiben
- 6
- Gelenk
- 7, 7'
- Drehbewegung
- 8
- Betätigungskraft
- 9
- Betätigungsschenkel
- 10
- Klemmschenkel
- 11
- Trieb- bzw. Baumachse
- 12
- zu behandelnder Trieb (Vorjahrestrieb)
- 13
- Holzkern
- 14
- Rinde
- 15
- Spiralschnitt links
- 16
- Spiralschnitt rechts
- 17
- Aufnahme
- 18
- Nachgiebigkeit
- α
- Winkel Schrägstellung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 69914825 T2 [0005]
- EP 1100306 B1 [0006]