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Die Erfindung betrifft eine Schließfacheinheit sowie ein Schließfachsystem.
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Schließfacheinheiten mit einem Schließfachbereich und einem Fußbereich sind aus der Praxis bekannt. Dabei handelt es sich um lackierte Stahlblechkonstruktionen, welche einen äußeren Gehäuserahmen aufweisen, der durch Quer- und Hochplatten in einzelne Schließfachbereiche unterteilt wird. Die Schließfachbereiche sind durch an Scharnieren angeordnete Schließfachtüren verschließbar, wobei die Schließfachtüren einen Verriegelungsmechanismus aufweisen, welcher die Schließfachtüren verriegelt und ein Öffnen verhindert. Ferner ist bekannt, dass mittels einer Fingerabdruckscaneinheit ein Fingerabdruck eines Schließfachbedieners eingelesen werden kann, woraufhin der Verriegelungsmechanismus des entsprechenden Schließfachs des Schließfachbedieners entriegelt wird, so dass der Schließfachbediener das Schließfach öffnen und seinen Inhalt entnehmen kann. Ferner bekannt ist die Eingabe eines PIN-Codes über ein Bedienfeld zur Entriegelung eines Verriegelungsmechanismus der Schließfächer. Ein Fußbereich ist unterhalb des Schließfachbereichs angeordnet, wobei die Schließfacheinheit auf dem Fußbereich an einem Einsatzort der Schließfacheinheit aufgestellt wird. Nachteilig können derartige Schließfacheinheiten nur schwer transportiert werden. Ferner nachteilig kann eine solche Schließfacheinheit nur lokal bedient und gesteuert werden.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine mobile Schließfacheinheit anzugeben, die einfach und sicher zu transportieren ist, und ein System anzugeben, das eine Steuerung einer Vielzahl von mobilen Schließfacheinheiten erlaubt.
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Diese Aufgabe wird durch eine mobile Schließfacheinheit mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein Schließfachsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 25 gelöst.
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Eine erfindungsgemäße mobile Schließfacheinheit umfasst zumindest einen Schließfachbereich und einen Fußbereich, wobei in dem Schließfachbereich eine Vielzahl von Schließfächern angeordnet ist. Dabei weist der Fußbereich vorteilhaft für einen leichten und sicheren Transport der Schließfacheinheit zumindest eine quaderförmige Aussparung auf, in die beispielsweise ein Hebeelement eingeführt werden kann, so dass die Schließfacheinheit einfach angehoben werden kann. Durch die Quaderform der Aussparung sind seitliche Wände der Aussparung gebildet, die ein Verschwenken der mobilen Schließfachenheit um das Hebeelement durch Anlage der Wände an dem Hebeelement verhindern.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung weisen die quaderförmigen Aussparungen zumindest eine Verriegelungsanordnung an einer ihrer Innenseiten auf. Dadurch kann die mobile Schließfacheinheit vorteilhaft gegen ein unerlaubtes Transportieren durch Dritte nach Aufstellung an ihrem Standort verriegelt werden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung umfasst die Verriegelungsanordnung eine verschiebbare Stange, welche in die quaderförmige Aussparung bewegbar ist. Die quaderförmige Aussparung weist dabei vorzugsweise eine langgezogene Längserstreckung auf, zu der die Stange quer beweglich ist. Die Stange kann aber auch schräg zu der Längserstreckung oder parallel zu der Längserstreckung der quaderförmigen Aussparung bewegbar sein, wobei dann die quaderförmige Aussparung eine Rückwand aufweist, in die die verschiebbare Stange eingeführt werden kann, wobei die Stange ansonsten in eine Seitenwand der quaderförmigen Aussparung eingelassen ist. Alternativ oder ergänzend kann in der quaderförmigen Aussparung auch eine Kette, ein Stahlseil oder ein anderes Verriegelungsmittel angeordnet sein. Das Verriegelungsmittel ist vorzugsweise in eine Verriegelungsmittelaufnahme an dem Boden wie beispielsweise ein Stahlhaken oder dergleichen einführbar, so dass die mobile Schließfacheinheit mit der Umwelt fest verbunden ist und gegen einen Abtransport durch Unbefugte vorteilhaft gesichert ist.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist der Schließfachbereich eine Vorder- und eine Rückseite auf, wobei auf beiden Seiten, der Vorder- und der Rückseite, Schließfächer angeordnet sind. Dadurch wird vorteilhaft eine Schließfacheinheit geschaffen, die einfach eine Vielzahl von Schließfächern zur Verfügung stellt.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung wird der Schließfachbereich und/oder der Fußbereich aus einem witterungsfesten Material hergestellt, wobei insbesondere eine Aluminiumlegierung, ein Faserverbundwerkstoff oder lackiertes Stahlblech verwendet wird. Insbesondere kann durch ein lackiertes Stahlblech ein Gehäuse der mobilen Schließfacheinheit, wozu auch Türen bildende Stirnseiten der Schließfächer gehören, einfach hergestellt werden.
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Bevorzugt weist der Schließfachbereich Seitenwände auf, die durch an den Seitenwänden angeordnete Verstärkungen stabilisiert sind, wobei die Verstärkungen vorzugsweise innerhalb des Schließbereichs, also innerhalb der Schließfacheinheit angeordnet sind, um gegen Witterungsverhältnisse, die außerhalb der Schließfacheinheit herrschen, geschützt zu sein. Die Verstärkungen der Schließfacheinheit sind vorzugsweise längliche Stahlprofile, wobei vorzugsweise quaderförmige Profile, Z-Profile oder T-Profile eingesetzt werden, deren äußere Breitseite die Seitenwände der Schließfacheinheit stabilisieren. Im Falle eines T-Stahlprofils und der beidseitigen Anordnung von Schließfächern an der Schließfacheinheit bildet der T-Fuß des T-Profils eine Ankerfläche für eine mittig in der Schließfacheinheit angeordnete Tragfläche der vorderseitig und rückseitig angeordneten Schließfächer.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung bilden gemeinsam an einer Vorder- bzw. einer Rückseite des Schließfachbereichs angeordnete Schließfächer eine ebene Fläche mit ihren nach außen gerichteten Stirnseiten, wobei Fugen zwischen den Stirnseiten klein sind und vorzugsweise durch klassische Dichtmaterialien ausgefüllt sind. Durch die ebene Fläche wird vorteilhaft eine Witterungsbeständigkeit der Schließfacheinheit erhöht, da eine minimale Außenfläche der Schließfacheinheit der Witterung einer Umwelt ausgesetzt wird. Ferner können eine Vielzahl von mobilen Schließfacheinheiten auf einem Transportgerät durch Aneinanderlegen zweier Flächen zweier verschiedener Schließfacheinheiten vorteilhaft dicht gepackt transportiert werden.
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Bevorzugt sind die Schließfächer in Gruppen unterschiedlicher Größen der Schließfächer in der Schließfacheinheit angeordnet. Dadurch können vorteilhaft Bediener der Schließfacheinheit individuell an ihre Bedürfnisse angepasste Schließfächer auswählen.
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In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist der Schließfachbereich eine Steuerungseinheit auf, die in den Schließfächern angeordnete Verriegelungsmechanismen ansteuert, wobei die Steuerungseinheit die Verriegelungsmechanismen einzeln durch Versenden eines Entriegelungssignals und Empfang des Verriegelungssignals durch den Verriegelungsmechanismus entriegeln kann. Dadurch können die Schließfächer vorteilhaft automatisch geöffnet werden, so dass einem Benutzer vorteilhaft auch bei einem öffnen einer Schließfachtür angezeigt wird, welches Schließfach dem Benutzer der Schließfacheinheit zugeordnet ist.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung weist die Steuerungseinheit einen nach außen gerichteten Bildschirm auf, welcher Informationen über die Steuerungseinheit, den Zustand der Verriegelungsfächer oder andere Informationen über die Schließfacheinheit anzeigen kann. Dadurch wird auf einfache Weise eine vorteilhafte Informationsmöglichkeit einem Benutzer zur Verfügung gestellt.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird dem Benutzer der Schließfacheinheit zumindest ein Verriegelungszustand des Verriegelungsmechanismus eines Schließfachs auf dem Bildschirm angezeigt. Dazu wird der Verriegelungszustand von dem Verriegelungsmechanismus auf den Bildschirm übertragen. Beispielsweise ist ein Sensor an dem Verriegelungsmechanismus vorgesehen, welcher den Verriegelungszustand ausliest und ein Verriegelungszustandssignal an den Bildschirm übermittelt, wobei der Bildschirm durch eine Recheneinheit, die in dem Bildschirm oder in der Steuerungseinheit angeordnet ist, das Signal des Sensors interpretieren kann und eine entsprechende Anzeige auf dem Bildschirm erstellen kann. Auch kann so aufgezeigt werden, ob Schließfächer gebucht werden können oder nicht.
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Vorteilhaft ist die Steuerungseinheit eine Regelungseinheit, wobei Sensoren im Bereich der Verriegelungsmechanismen der Schließfächer angeordnet sind, die zumindest einen Verriegelungszustand der Verriegelungsmechanismen erfassen und ein Verriegelungszustandssignal an die Regelungseinheit senden. Dadurch kann die Regelungseinheit mittels eines in ihr verankerten Algorithmus ein Verriegeln der Verriegelungsmechanismen, vorteilhaft beispielsweise nach einer bestimmten Zeitspanne, veranlassen.
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Vorteilhaft weist die Steuerungseinheit zumindest ein Bedienfeld auf, über das die Verriegelungsmechanismen ansteuerbar sind. Vorteilhaft ist ferner die Steuerungseinheit über das Bedienfeld ansteuerbar. Dadurch kann vorteilhaft eine Verriegelung der Verriegelungsmechanismen beispielsweise durch Eingabe eines PIN-Codes aufgehoben werden oder die Steuerungseinheit konfiguriert werden. Beispielsweise können vorteilhaft Befehle zu in der Steuerungseinheit gespeicherten Funktionen eingegeben werden, welche daraufhin einen Zustand der Steuerungseinheit oder der an die Steuerungseinheit angeschlossenen Systeme, beispielsweise auf dem Bildschirm, anzeigt.
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In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung kann die Steuerungseinheit einen Scanner zum Scannen von Merkmalen einer die Schließfacheineinheit bedienenden Person aufweisen. Dabei werden individuelle Merkmale der Person auf einer Speichereinheit gespeichert und bei einem weiteren Bedienen der Schließfacheinheit durch die Person mit den gespeicherten Merkmalen verglichen. Stimmen die erneut eingescannten Merkmale mit den gespeicherten Merkmalen zumindest überwiegend überein, so wird eines der Schließfächer durch ein Entriegelungssignal der Steuereinheit an den Verriegelungsmechanismus des Schließfachs der Person gesendet. Der Scanner ist vorteilhaft ein Handvenenscanner, er kann aber auch ein Fingerabdruckscanner, ein Irisscanner, oder ein Scanner für ein anderes Merkmal der bedienenden Personen sein. Vorteilhaft ist der Scanner neben dem Bedienfeld angeordnet, so dass eine kompakte Steuereinheit geschaffen ist. Durch den Scanner kann das Schließfach vorteilhaft mehrfach geöffnet werden.
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Vorteilhaft umfasst der Schließfachbereich einen Funksignalempfänger, wobei der Funksignalempfänger vorteilhaft auf einem Dach des Schließfachbereichs angeordnet ist. Der Funksignalempfänger kann aber auch in ein Gehäuse bzw. einen Rahmen des Schließfachbereichs eingelassen sein. Dabei ist die Steuerungseinheit durch von dem Funksignalempfänger empfangenen Funksignalen steuerbar. Dadurch kann die Schließfacheinheit und die Steuerungseinheit vorteilhaft über Funk gesteuert werden. Beispielsweise können dabei Telekommunikationssignale oder GPS-Signale zum Einsatz kommen. Der Funksignalempfänger kann vorteilhaft auch als Funksignalsender verwendet werden, wobei der Schließfachbereich aber auch einen separaten Funksignalsender umfassen kann. Ferner erleichtert dies im Falle von Diebstahl oder Manipulation dass Auffinden der Schließfacheinheit.
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Vorteilhaft ist in dem Schließfachbereich oder in dem Fußbereich ein Akkumulator angeordnet, so dass die Schließfacheinheit auch an Orten ohne anderweitige Stromzufuhr mit Strom versorgt werden kann. Dadurch wird vorteilhaft eine Einsatzmöglichkeit in entlegenen Orten wie beispielsweise einem Strand oder einem Waldgebiet geschaffen. Ferner ist der Betrieb der Schließfacheinheit auch bei Unterbrechungen der Stromversorgung sichergestellt.
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In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung sind an einer Dachebene des Schließfachbereichs Solarzellen angeordnet, die vorzugsweise die Steuerungseinheit und die Verriegelungsmechanismen mit Strom versorgen. Dadurch kann die mobile Schließfacheinheit vorteilhaft an von einem Stromnetz entfernten Orten eingesetzt werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Dachebene um einen Winkel anwinkelbar, wobei die Dachebene aber auch fest um einen Winkel angewinkelt sein kann. Vorzugsweise kann der Schließfachbereich auch über mehr als eine Dachebene verfügen, wobei dann zwei Dachebenen vorteilhaft ein Spitzdach bilden. In einer weiteren Ausgestaltung kann eine Vorderseite des Schließfachbereichs höher sein als eine Rückseite des Schließfachbereichs, wobei die Dachebene dann zwischen einer Oberkante der Vorderseite und einer Oberkante der Hinterseite des Schließfachbereichs aufgespannt ist, so dass die mobile Schließfacheinheit durch Zuwenden der Dachebene einem von der Sonne durchwanderten Abschnitt des Himmels nicht nur vorteilhaft besser mit Strom versorgt werden kann, sondern auch einer die Schließfacheinheit bedienenden Person Schatten spenden kann.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der mobilen Schließfacheinheit weist zumindest eines von Schließfachbereich und Fußbereich einen Verbindungssteg und zumindest eine Verbindungsstegaufnahme auf, wobei der Verbindungssteg und die Verbindungsstegaufnahme vorteilhaft seitlich angeordnet sind. Dadurch kann bei einem Einsatz einer Vielzahl von mobilen Schließfacheinheiten eine mobile Schließfacheinheit an eine andere mobile Schließfacheinheit durch Einschieben ihres Verbindungssteges in die Verbindungsstegaufnahme der anderen mobilen Schließfacheinheit gekoppelt werden.
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In einer bevorzugten Weiterbildung lässt sich der Verbindungssteg in die Verbindungsstegaufnahme verlagern, z. B. verschwenken. Dadurch werden vorteilhaft ebene Wände der Schließfacheinheit geschaffen, so dass bei einem Transport ein Verkanten der Schließfacheinheit vermindert wird.
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In einer alternativen erfindungsgemäßen Ausführungsform der mobilen Schließfacheinheit ist ein Schließfachbereich mit einer Vielzahl von Schließfächern vorgesehen, welcher Schließfachbereich auf einem Fußbereich angeordnet ist, wobei die Schließfächer jeweils zumindest einen elektrisch betätigbaren Verriegelungsmechanismus aufweisen. Ferner weist die mobile Schließfacheinheit eine Steuerungseinheit zur elektrischen Betätigung der Verriegelungsmechanismen der Schließfächer auf, wobei die Steuerungseinheit durch ein mobiles Telefonsignal angesteuert werden kann, so dass eine Entriegelung oder Verriegelung der Verriegelungsmechanismen der Schließfächer über das Mobiltelefonsignal von die Schließfacheinheit bedienenden Personen veranlasst werden kann.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung weist der Schließfachbereich eine W-LAN-Empfänger-/Sendestation auf, die vorzugsweise in dem Schließfachbereich angeordnet ist. Die W-LAN-Empfängerstation kann aber auch außerhalb des Schließfachbereichs beispielsweise auf einem Dach oder in dem Fußbereich angeordnet sein.
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Ein erfindungsgemäßes Schließfachsystem umfasst eine mobile Schließfacheinheit, eine vorzugsweise von der Schließfacheinheit räumlich getrennte zentrale Steuereinrichtung mit einer Sende- und Empfangseinrichtung. Dabei weisen die Schließfacheinheiten jeweils eine Vielzahl von Schließfächern, zumindest jeweils eine Steuereinheit, und jeweils einen Funksignalempfänger und -sender auf. Den Schließfacheinheiten ist dabei jeweils eine spezifische Kennung zugewiesen, die über ein vorzugsweise transportables Telekommunikationsendgerät zusammen mit einem Schließfachreservierungswunsch an die zentrale Steuereinrichtung über ein Telekommunikationsnetz übermittelt werden kann. Dabei ist die zentrale Steuereinrichtung an ein Telekommunikationsnetzwerk derart angeschlossen, dass die zentrale Steuereinrichtung einen Bediencode für die Schließfacheinheit an das Telekommunikationsendgerät übermitteln kann. Vorzugsweise kann der Bediencode einem Bedienfeld an der Schließfacheinheit eingegeben werden, woraufhin sich dann ein Schließfach der Schließfacheinheit öffnet.
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In einer weiteren Ausgestaltung des Schließfachsystems ist zumindest eine Vielzahl von Schließfacheinheiten vorgesehen, die jeweils über zumindest einen Verbindungssteg und eine Aufnahme für einen Verbindungssteg einer weiteren mobilen Schließfacheinheit verfügen. Dadurch kann eine Mehrzahl der mobilen Schließfacheinheiten miteinander verbunden werden.
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Ein Verfahren zur Nutzung einer vorzugsweise erfindungsgemäßen Schließfacheinheit mit Schließfächern, wobei jedem Schließfach eine Identifikationsnummer zugewiesen ist, umfasst die Schritte Versenden eines Mitteilungssignals an eine zentrale Steuerungseinheit mit einem Telekommunikationsendgerät, Registrieren des Mitteilungssignals in der zentralen Steuerungseinheit, Versenden eines Nutzeridentifikationssignals von der zentralen Steuerungseinheit an eine Steuereinheit der Schließfacheinheit, Versenden eines Nutzerinformationssignals an das Telekommunikationsendgerät, Vergleichen des Nutzeridentifkationssignals mit einer Eingabe an einem Bedienfeld der Steuereinheit, und Öffnen eines Verriegelungsmechanismus eines Schließfachs.
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Es ist ferner möglich, dass eine Vielzahl von Bedienern das selbe Schließfach verwenden können. Für das Anmieten des Schließfachs ist als Möglichkeit das sogenannte „Mobile Payment” vorgesehen, wobei nach Versenden einer Anfrage durch das Versenden eines Mitteilungssignals an die zentrale Steuerungseinheit ein Konto des Inhabers des Telekommunikationsendgeräts mit dem für die Anmietung des Schließfachs vorgesehenen Betrages belastet wird.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Merkmale der Erfindung können der Beschreibung des Ausführungsbeispiels sowie den abhängigen Ansprüchen entnommen werden.
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1 zeigt eine Frontansicht eines bevorzugten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Schließfacheinheit.
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1 zeigt eine Schließfacheinheit 1 mit einem Schließfachbereich 2 und einem Fußbereich 3. Der Schließfachbereich 2 umfasst dabei eine Vielzahl von Schließfächern 4 und eine Steuerungseinheit 5. Der Fußbereich 3 ist an einer Unterseite 11 des Schließfachbereichs 2 angeordnet und weist quaderförmige Füße 6 auf, die durch quaderförmige Aussparungen 7 zwischen jeweils zwei Füßen 6 voneinander getrennt sind. Der Schließfachbereich 2 weist an seiner dem Fußbereich 3 abkehrten Oberseite einen Dachbereich 9 auf, wobei der Dachbereich 9 eine Dachebene 10 umfasst. Der Schließfachbereich 2 wird von einem Gehäuse 23 umgeben, wobei das Gehäuse 23 als Außenwände die Unterseite 11, die Dachebene 10 und zwei die Unterseite 11 und die Dachebene 10 verbindende Seitenwände 20 aufweist. In einem Innenbereich des Gehäuses 23 sind Querplatten 24 und Hochplatten 25 angeordnet, wobei die Querplatten 24 und Hochplatten 25 gemeinsam Einsetzfächer 26 bilden, in welche Einsetzfächer 26 die Schließfächer 4 einsetzbar sind. Es ist möglich das Gehäuse 23 einstückig mit dem Fußbereich 3 auszubilden. Es ist ferner möglich, dass die Querplatten 24 und Hochplatten 25 Innenwände der Schließfächer 4 bilden.
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Die Füße 6 des Fußbereichs 3 weisen Kanäle 61 auf, in die Eisenstangen 62 verschiebbar sind. Die Kanäle 61 verlaufen senkrecht zu einer Längserstreckung der Aussparungen 7. Die Eisenstangen 62 weisen eine Länge auf, die größer ist als eine Breite 71 der Aussparungen 7 zwischen den Füßen 6. Werden die Eisenstangen 62 gänzlich aus den Kanälen 61 in die Aussparungen 7 geschoben, so überbrücken die Eisenstangen 62 die Aussparungen 7, wobei die Eisenstangen 62 beispielsweise in im Boden eingelassene U-Haken 63 durchführt werden können, so dass die Schließfacheinheit 1 fest mit der Umgebung verbunden ist. Es ist möglich, ferner eine nach unten offene vertikale Rinne mit dreieckigem Querschnitt in dem Fußbereich 3 vorzusehen, die mit einer am Boden angeordneten Zentrierschiene ausfluchtbar ist.
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Die Schließfächer 4 weisen an einer Vorderseite der Schließfacheinheit 1 jeweils eine Stirnseite 8 auf, wobei die Stirnseiten 8 der Schließfächer 4 gemeinsam eine ebene Fläche bilden. Die Querplatten 24 und Hochplatten 25 sind dabei gegenüber den Außenwänden des Gehäuses 23 leicht nach Innen versetzt angeordnet und bilden so einen Rücksprung 26 gegenüber einer Vorder- oder Rückseite der Schließfacheinheit 1, wobei die Schließfächer 4 durch ihre Stirnflächen 8 den Rücksprung 26 ausfüllen. Die Schließfächer 4 weisen unterschiedliche Größen auf, wobei eine erste Gruppe 41 von Schließfächern 4 ein Höhen- zu Breitenverhältnis von etwa 3:4 aufweist, wobei eine zweite Gruppe von Schließfächern 4 ein Höhen- zu Breitenverhältnis von 3:8 aufweist, wobei eine dritte Gruppe von Schließfächern 4 ein Höhen- zu Breitenverhältnis von etwa 3:4 aufweist, wobei die Stirnfläche der Schließfächer 4 der dritten Gruppe 43 nur ein Viertel der Fläche einer Stirnseite 8 der Schließfächer 4 der ersten Gruppe 41 aufweist, und wobei die Stirnseiten 8 der Schließfächer 4 einer vierten Gruppe 44 ein Höhen- zu Breitenverhältnis von etwa 4,4:4 aufweist. Die Stirnseiten 8 der Schließfächer 4 sind mittels Schließfachscharnieren 29 mit den übrigen Teilen der Schließfächer 4 verbunden. Die Stirnseiten 8 der Schließfächer 4 bilden Türen der Schließfächer 4. Zwischen einer Innenseite der Stirnseiten 8 und einer anderen Innenwand des Schließfachs 4 ist eine Feder 33 angeordnet, welche als Druckfeder 33 ausgebildet ist und eine Öffnungsbewegung der Stirnseite 8 bewirkt. Die Feder 33 ist bevorzugt als Spiralfeder ausgebildet. Bei einer Montage werden die Schließfächer 4 in die dafür vorgesehenen Einsetzfächer 26 eingesetzt, wobei die Stirnseite 8 der Schließfächer 4 bündig mit dem Gehäuse 23 der Schließfacheinheit 1 eine Vorderseite bildet. Alternativ dazu können die Einsetzfächer 26 die Innenwände der Schließfächer bilden, wobei dann nur die jeweils die Stirnseiten 8 mit ihrem Scharnier 29 in die Einsetzfächer 26 eingesetzt werden müssen, um die Einsetzfächer zu verschließen. Die Stirnseiten 8 der Schließfächer 4 können um eine von den Scharnieren 29 gebildete Schwenkachse A über eine Öffnungs- bzw. Schließbewegung verschwenkt werden.
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Die Steuerungseinheit 5 ist in dem Schließfachbereich 2 angeordnet, wobei die Steuereinheit 5 etwa die doppelte Größe eines Schließfachs 4 der dritten Gruppe 43 aufweist. Die Steuereinheit 5 umfasst einen Bildschirm 51, ein erstes Bedienfeld 52 und ein zweites Bedienfeld 53. Die beiden Bedienfelder 52, 53 weisen jeweils eine Vielzahl von Tasten auf, können aber auch nur eine Taste umfassen. Eine Stirnseite 54 der Steuereinheit 5, welche Stirnseite 54 Aussparungen für den Bildschirm 51, das erste Bedienfeld 52 und das zweite Bedienfeld 53 aufweist, so dass der Bildschirm 51, das erste Bedienfeld 52 und das zweite Bedienfeld 53 in die Stirnseite 54 einsetzbar sind, liegt in der durch die Stirnseiten 8 der Schließfächer 4 gebildeten ebenen Fläche. Auf dem Bildschirm 51 werden die für einen Bediener der Steuereinheit 5 nützlichen Informationen wie beispielsweise ein Verschlusszustand seines Schließfachs 4 oder die bisher eingegebenen Zeichen mittels einer Textausgabe 55 angezeigt.
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Die Schließfächer 4 des Schließfachbereichs 2 weisen jeweils einen elektronisch ansteuerbaren Verriegelungsmechanismus 12 auf. Ferner ist jedem Verriegelungsmechanismus 12 ein Sensor 13 zugeordnet, welcher Sensor 13 den Verriegelungszustand des Verriegelungsmechanismus 12 erfassen und auf einem internen Sensorspeicher zwischenspeichern kann. Ferner kann der Sensor 13 einen Ladungszustand des Schließfachs 4 erfassen, der angibt, ob sich Gegenstände in dem Schließfach 4 befinden. Es kann alternativ oder ergänzend auch ein Ladungszustandsensor zur Erfassung des Ladungszustandes im inneren des Schließfachs 4 vorgesehen sein. Der Verriegelungsmechanismus 12 sowie der Sensor 13 sind über elektronische Leitungen 14 mit der Steuereinheit 5 elektrisch und elektronisch verbunden. Dazu weisen die Leitungen 14 ein Stromkabel und ein Datenkabel auf. Durch Betätigungen der Bedienfelder 52 und 53 kann der Verriegelungsmechanismus 12 geöffnet oder geschlossen werden, wobei elektrische Öffnungs- oder Verschlusssignale von der Steuereinheit 5 an einzelne oder eine Vielzahl von Verriegelungsmechanismen 12 gesendet werden.
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An dem Schließfachbereich 2 ist an dem Dachbereich 9 ein Funksignalempfänger- und Sender 15 angeordnet, welcher über eine elektrische Leitung 16 mit der Steuerungseinheit 5 verbunden ist. Über den Empfang von Funksignalen, welche der Funkempfänger 15 entsprechend in ein elektrisches Signal umwandelt und dieses an die Steuerungseinheit 5 sendet, kann die Steuerungseinheit 5 äquivalent zu dem Bedienfeldern 52, 53 gesteuert werden. Ferner können der Steuereinheit 5 durch die Funksignale weitere Befehle gesendet werden, wie beispielsweise alle Schließfächer zu öffnen oder zu schließen Die Steuereinheit 5 wird mit elektrischer Energie primär durch eine auf der Dachebene 10 angeordnete Solarzelle 17 und sekundär durch ein in einem Schließfach angeordneten Akkumulator 18 versorgt. Die Solarzelle 17 bzw. der Akkumulator 18 sind jeweils über eine elektrische Leitung 19 mit der Steuereinheit 5 verbunden.
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Der Schließfachbereich 2 weist seitliche Flächen 20 auf, die einer der Umwelt abgekehrten Seite Verstärkungsglieder 21 aufweisen, wobei es sich bei den Verstärkungsgliedern 21 um sich von dem Fußbereich 3 zu dem Dachbereich 9 erstreckende Stahlprofile handelt.
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Die Dachebene 10 des Dachbereichs 9 ist um ein Scharniergelenk 22 um einen Winkel α verschwenkbar. Die Schwenkachse liegt dabei in einer Kante zwischen der Dachebene 10 und einer der beiden Seitenwände 20. Der Winkel α nimmt einen maximalen Wert von 180° ein.
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An zumindest einer der Seitenwände 20 ist eine elektrische Steckverbindung 27 zur Verbindung mit dem öffentlichen Stromnetz angeordnet, welche Steckverbindung 27 mit der Steuereinheit 5 und dem Akkumulator 18 durch eine elektrische Leitung 28 verbunden ist.
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An den Seitenwänden 20 des Schließfachbereichs 4 ist ein abwinkelbarer Verbindungssteg 30 angeordnet, der in einer Verbindungsstegaufnahme 31 anordenbar ist und im abgewinkelten Zustand in einem Winkel von 90° von der Seitenwand 20 absteht.
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Ferner ist ein W-Lan-router 32 in dem Schließfachbereich 3 angeordnet, wobei der W-Lan-router 32 mit der Steuereinheit 5 über eine weitere Leitung 33 verbunden ist. Die weitere Leitung 33 weist ein Datenkabel und ein Stromkabel auf, so dass der W-Lan-router 32 mit Strom von der Steuereinheit 5 versorgt werden kann und so dass die Steuereinheit 5 über ein W-Lan durch den W-Lan-router 32 angesteuert werden kann. Über das W-Lan kann die Steuereinheit 5 mit dem Internet verbunden werden, so dass vorteilhaft eine Vielzahl unterschiedlicher Steuerungsmöglichkeiten für die Schließfacheinheit 1 zum Einsatz kommen kann. Ferner kann eine an dem Gehäuse 23 angeordnete Anschlussstelle für einen Netzwerk- oder Telefonanschluss vorgesehen sein, wobei die Anschlussstelle mit der Steuereinheit 5 über eine Leitung mit einem Datenkabel verbunden ist. Dadurch kann die Steuereinheit 5 vorteilhaft mit dem Internet verbunden werden.
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Der Akkumulator 18 sowie andere Komponenten der Schließfacheinheit 1, wie beispielsweise der W-Lan-Router 32 können auch in einem nicht gezeigten Hohlraum hinter den Schließfächern 4 angeordnet sein. Der nicht gezeigte Hohlraum kann sich auch zwischen Schließfächern 4 an einer Vorderseite und Schließfächern 4 an einer Rückseite der Schließfacheinheit befinden.
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Das Ausführungsbeispiel funktioniert nun wie folgt:
Die mobile Schließfacheinheit 1 kann bei in die Kanäle 61 eingezogenen Eisenstangen 62 mittels einem handelsüblichen Gabelstapler bewegt werden. An ihrem Einsatzort kann die mobile Schließfacheinheit 1 durch Ausfahren der Eisenstangen aus den Kanälen 61 in an dem Einsatzort vorgesehenen Befestigungsmitteln wie beispielsweise dem U-Haken 63 festgelegt werden. Dabei wird die Eisenstange 62 durch den U-Haken 63 geschoben und an einem dem Kanal 61 gegenüberliegenden (nicht gezeigten) Eisenstangeaufnahmemittel festgelegt werden. Vorteilhaft wird durch die Eisenstangen 62 eine für einen Gabelstapler mögliche Angriffsfläche zum Heben der Schließfacheinheit 1 versperrt.
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Der Bediener der Schließfacheinheit 1 kann mittels der beiden Bedienfelder 52, 53 oder mittels einer Funkübertragung, wie beispielsweise einem GPS-Signal oder einem Handysignal wie einer SMS, an den Funksignalempfänger 15 die Steuereinheit 5 ansteuern. Die Steuereinheit 5 ihrerseits kann ein Entriegelungssignal an die Verriegelungsmechanismen 12 der Einzelnen Schließfächer 4 senden, so dass die Verriegelungsmechanismen 12 einzeln entriegelt werden und ein Öffnen bzw. Schließen der entsprechenden Stirnseiten 8 der zu öffnenden Schließfächer 4 ermöglicht wird. Die Steuereinheit 5 wird durch den Akkumulator 18, die Solarzelle 17 oder eine externe, an die Steckverbindung 27 angeschlossene Stromzufuhr über die Leitungen 19 und 28 mit Strom versorgt werden. Ebenso kann der Akkumulator 18 durch Anschließen an die Leitungen 28 und die externe Stromversorgung mittels der Steckverbindung 27 geladen werden. Denkbar ist eine Verbindung des Akkumulators 18 mit der Solarzelle 17, wobei dann überschüssige, von der Solarzelle 17 erzeugte elektrische Energie zur Ladung des Akkumulators 18 verwandt werden kann.
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Die Dachebene 10 kann manuell um eine von dem Scharniergelenk 22 gebildete Achse B verschwenkt werden.
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Sollen zumindest zwei Schließfacheinheiten 1 miteinander verbunden werden, so werden der Verbindungssteg 30 einer ersten Schließfacheinheit 1 abgewinkelt, wobei der Verbindungssteg 30 in eine dafür (nicht gezeigte) Aufnahme an einer zweiten Schließfacheinheit 1 eingeführt wird, wobei der Verbindungssteg 30 mit der Aufnahme formschlüssig festgelegt wird.
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Aus einer Vielzahl von mobilen Schließfacheinheiten 1 und einer zentralen Steuereinrichtung kann ein Schließfachsystem hergestellt werden. Die zentrale Steuereinrichtung kommuniziert dabei mit den Funkempfängern 15 und -sendern 15 der einzelnen Schließfacheinheiten durch Senden und Empfangen von Daten.
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Die Schließfächer 4 können von der Steuereinheit 5 über eine Rückkopplung mit dem Sensor 13 und durch ein Übertragen von Zustandssignalen von dem Sensor 13 an die Steuereinheit 5 verriegelt werden. Ist eines der Schließfächer 4 beispielsweise noch gefüllt, wenn das Schließfach 4 verriegelt wird, obwohl das Schließfach 4 nicht vermietet ist, so registriert dies die Steuereinheit 5 und übermittelt ein Signal an die zentrale Steuereinrichtung. Die zentrale Steuereinrichtung weist Anzeigeelemente auf, die den Zustand jeden Schließfachs 4 anzeigen können, so dass einem Inhaber des Systems stets der Zustand des gesamten Systems übermittelt werden kann. Die Zustandsdaten können vorzugsweise lokal in der Steuereinheit 5 auf einem Speicher zwischengespeichert werden, so dass keine permanente Verbindung mit der zentralen Steuereinrichtung nötig ist und nur sporadisch die Zustandsdaten abgefragt werden müssen.
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Soll ein Schließfach 4 geöffnet werden, so wird zunächst ein entsprechendes Signal über zumindest eines von ersten Bedienfeld 52, zweiten Bedienfeld 53, Funkempfänger 15, W-LAN-Router 32 und Anschlussstelle an die Steuereinheit 5 gesendet. Die Steuereinheit 5 sendet daraufhin ein Öffnungssignal an einen der Verriegelungsmechanismen 12, welche sich ihrerseits daraufhin entriegeln, so dass schließlich die Feder 34 die Stirnseite 8 des Schließfachs 4 aufschwenkt.
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Die Schließfacheinheiten 1 weisen ferner jeweils eine spezifische Kennung auf, die über ein vorzugsweise transportables Telekommunikationsendgerät, wie ein Handy, zusammen mit einem Schließfachreservierungswunsch an die zentrale Steuereinrichtung über ein Telekommunikationsnetz übermittelt werden kann, und wobei die zentrale Steuereinrichtung an ein Kommunikationsnetzwerk derart angeschlossen ist, dass die zentrale Steuereinrichtung an das Telekommunikationsendgerät einen Bediencode für die Schließfacheinheit 1 übermitteln kann. Durch Eingabe des Bediencodes auf einem der Bedienfelder 52, 53 sendet die Steuereinheit 5 ein Entriegelungssignal an den Verriegelungsmechanismus 12 des gewünschten Schließfachs 4, so dass der Verriegelungsmechanismus 12 entriegelt und die Stirnseite 8 des Schließfachs 4 durch die Feder 34 geöffnet wird.