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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Tür, insbesondere Schwenktür, Schiebetür oder dergleichen,
mit einem bewegbaren, eine Zugangsöffnung verschließenden Türblatt.
Darüber
hinaus betrifft die Erfindung ein Schloss, insbesondere Türschloss, Fensterschloss,
Schrankschloss oder dergleichen, mit einer in einem Gehäuse des
Schlosses angeordneten Riegeleinrichtung, die mittels eines ein Schließgeheimnis
des Schlosses aufweisenden Schlüssels
betätigbar
ist.
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Türen der
gattungsgemäßen Art
sind in vielfacher Art und Weise bekannt, so dass es eines gesonderten
druckschriftlichen Nachweises hierfür nicht bedarf. Tür im Sinne
der Erfindung umfasst auch Tore. Die Tür weist ein bewegbares Türblatt auf, mit
dem eine Zugangsöffnung
verschlossen werden kann, indem das Türblatt vor beziehungsweise
in die Öffnung
verbracht wird. Durch ein Entfernen des Türblatts wird die Zugangsöffnung wieder
freigegeben. Die Zugangsöffnung
ermöglicht
einen Zugriff beziehungsweise Zutritt durch die Zugangsöffnung.
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Die
Tür kann
mit einem Schloss versehen sein, welches ein Bewegen des Türblatts
nur bei Vorliegen einer Berechtigung erlaubt. Die Berechtigung kann
durch ein Schließgeheimnis
nachgewiesen werden, bei dessen Vorliegen das Schloss das Türblatt zur
Bewegung freigibt.
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Das
Schloss ist häufig
mit der Tür,
insbesondere dem Türblatt
verbunden und ermöglicht
in der Regel eine Verriegelung des Türblatts bei verschlossener
Zugangsöffnung.
Gattungsgemäße Schlösser finden
sich nicht nur an Wohnungs- und/oder Haustüren, sondern auch an Fenstern,
Schränken
oder dergleichen. Das Schloss weist eine in einem Gehäuse des
Schlosses angeordnete Riegeleinrichtung auf, mittels der die Verriegelung
des Türblatts
erreicht werden kann. Die Riegeleinrichtung ist mittels eines das
Schließgeheimnis
des Schlosses aufweisenden Schlüssels
betätigbar.
Auf diese Weise kann die Riegeleinrichtung sowohl in den entriegelten
Zustand als auch in den verriegelten Zustand verfahren werden. Es
kann vorgesehen sein, dass für
das Verfahren der Riegeleinrichtung lediglich in eine Richtung das
Vorliegen des Schließgeheimnisses
erfordert. Für
eine andere Richtung, insbesondere die Gegenrichtung kann eine Betätigung ohne
Schließgeheimnis
vorgesehen sein.
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Es
gibt eine Reihe von Anwendungen, bei denen es wünschenswert ist, Informationen über einen
Bewegungszustand des Türblatts
zu erhalten. Beispielsweise könnte
es zweckmäßig sein
zu wissen, ob ein Türblatt
nach Bewegen in einen geöffneten
Zustand anschließend
wieder in einen geschlossenen Zustand zurücküberführt wird. Gerade bei manuell
angetriebenen Türen
liegen derartige Informationen in der Regel nicht vor. Ermöglicht die
Tür beispielsweise
Zutritt zu einem besonders gesicherten Bereich, ist es wünschenswert,
dass die Tür
nach Passieren von berechtigten Nutzern wieder verschlossen wird,
so dass unberechtigten Dritten der Zugang verwehrt ist. Bekannt
sind hierfür
automatische Schließeinrichtungen,
die für
ein automatisches Schließen
der Tür
sorgen. Diese sind jedoch aufwändig,
kostenintensiv und erfordern einen hohen Wartungsaufwand.
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Darüber hinaus
gibt es Türen,
die mit elektronischen Schlössern
versehen sind. Vorzugsweise kommen elektronische Schlösser zum
Einsatz, die eine autarke Energieversorgung haben und möglichst
lange ohne Wartung kontinuierlich und zuverlässig betrieben werden sollen.
Hierzu ist es üblich, dass
das Schloss im verschlossenen Zustand des Türblatts in einen energiesparenden
Betriebsmodus überführt wird.
Das Schloss hat also im Wesentlichen lediglich während des Prüfungsvorgangs
des Vorliegens einer Berechtigung sowie im geöffneten Zustand die volle Energieversorgung
aktiviert. Wird die Tür
dagegen nicht geschlossen, sondern beispielsweise in der geöffneten
Stellung festgestellt, erreicht das Schloss nicht seinen energiesparenden
Zustand, wodurch die Betriebsdauer des Schlosses reduziert ist.
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Der
Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Tür beziehungsweise ein
gattungsgemäßes Schloss
dahingehend weiterzubilden, dass eine Bewegung der Tür erkannt
werden kann.
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Als
Lösung
wird mit der Erfindung vorgeschlagen, dass die Tür wenigstens einen Beschleunigungssensor
aufweist, mit dem eine Beschleunigung des Türblattes erfassbar ist.
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Mit
dem Beschleunigungssensor kann erreicht werden, dass eine Bewegung
des Türblattes erfasst
werden kann. Der Beschleunigungssensor kann beispielsweise an einer
geeigneten Stelle des Türblatts
angebracht sein. Er kann aber auch an einem Türrahmen der Tür angeordnet
sein und die Beschleunigung des Türblattes beispielsweise mittels eines
Feldes wie eines Ultraschallfeldes oder dergleichen erfassen. Vorzugsweise
ist er in das Türblatt
integriert, so dass er vor äußeren Einwirkungen
mechanisch geschützt
ist. Der Beschleunigungssensor kann beispielsweise dafür ausgelegt
sein, die Beschleunigung in sämtliche
Raumrichtungen zu erfassen. Vorteilhaft ist dies bei Türblättern, deren
Bewegung in unterschiedlichen Raumrichtungen möglich ist. Ist die Tür eine Schiebetür oder eine
lediglich um eine feststehende Achse drehbare Schwenktür, kann ein
Beschleunigungssensor für
lediglich eine Raumrichtung vorgesehen sein, um die Beschleunigung des
Türblatts
hinreichend erfassen zu können.
Bei einer Schwenktür
ist der Beschleunigungssensor vorzugsweise möglichst weit radial entfernt
von einer Schwenkachse der Schwenktür am Türblatt angeordnet. Hierdurch
können
auch leichte Bewegungen des Türblatts
mit dem Beschleunigungssensor gut erkannt werden, ohne dass der
Beschleunigungssensor eine besonders hohe Sensibilität aufweisen muss.
Dies erlaubt es, kostenmäßig günstige Beschleunigungssensoren
mit geringer Sensitivität
einzusetzen und gleichzeitig eine zuverlässige Erkennung einer Beschleunigung
des Türblatts
zu gewährleisten.
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Der
Beschleunigungssensor selbst kann beispielsweise ein mechanischer
Beschleunigungssensor sein, der bei Erfassen einer Beschleunigung
einen Kontakt betätigt,
der elektrisch auswertbar ist. Darüber hinaus kann der Beschleunigungssensor natürlich auch
ein elektronischer Beschleunigungssensor, insbesondere ein piezoelektrischer
Sensor sein, der es erlaubt, eine Beschleunigung zu erfassen, ohne
dass mechanisch bewegliche Teile erforderlich wären. Eine entsprechende Auswerteschaltung
für den
Beschleunigungssensor kann einstückig mit
dem Beschleunigungssensor ausgebildet sein. Es kann aber auch vorgesehen
sein, dass der Beschleunigungssensor ein Signal aussendet, welches von
einer Gegenstelle, beispielsweise einer Zentrale, einer anderen
Einrichtung der Tür,
insbesondere einem Schloss, erfasst wird. Der Beschleunigungssensor
kann an eine Sende- und/oder Empfangseinrichtung angeschlossen sein, über die
der Beschleunigungssensor ein Signal bezüglich einer erfassten Beschleunigung
kontinuierlich und/oder zeitdiskret an die Gegenstelle übermitteln
kann. Die Sende- und/oder Empfangseinrichtung kann für eine leitungsgebundene,
aber auch für
eine drahtlose Kommunikationsverbindung ausgebildet sein.
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Vorzugsweise
ist der Beschleunigungssensor am Türblatt und/oder an einem Schloss
der Tür angeordnet.
Dies erlaubt es, Beschleunigungssensoren einzusetzen, die eine Beschleunigung
in einer Ebene oder einer einzigen Vorzugsrichtung erfassen können. Dadurch
können
Kosten sowie Materialaufwand reduziert werden.
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Es
wird ferner vorgeschlagen, dass der Beschleunigungssensor die Beschleunigung
in einer Türblattebene
einer Schwenktür
in einer von einer Schwenkachse der Schwenktür abweichenden Richtung, insbesondere
in radialer Richtung zur Schwenkachse erfasst. Diese Ausgestaltung
erlaubt es, Beschleunigungssensoren bei Schwenktüren einzusetzen, die lediglich
in eine der Raumrichtungen Beschleunigungen erfassen können. Die
Anordnung des Beschleunigungssensors am Türblatt der Schwenktür ist dabei
so zu treffen, dass Beschleunigungen außerhalb der Schwenkachse der
Schwenktür
erfasst werden. Da bei Schwenktüren
das Türblatt in
der Regel nicht in Achsrichtung beschleunigt wird, ist somit sichergestellt,
dass Beschleunigungen erfasst werden können, die beim Schwenken des
Türblatts
der Tür
auftreten. Dadurch, dass der Beschleunigungssensor mit dem Türblatt verschwenkt
wird, wird er beim Verschwenken der Tür automatisch mitgeführt, so
dass die Beschleunigung, insbesondere die Zentripetalbeschleunigung
zuverlässig
erfasst werden kann. Besonders vorteilhaft erweist es sich, wenn
der Beschleunigungssensor derart ausgerichtet ist, dass seine Erfassungsrichtung
mit einer radialen Richtung, und zwar mit einer Richtung orthogonal zur
Schwenkachse zusammenfällt.
In dieser Richtung ist nämlich
die Beschleunigungswirkung der Bewegung des Türblatts am größten, weshalb
mit einem Beschleunigungssensor auch kleine Beschleunigungen sehr
gut erfasst werden können.
Eine weitere Verbesserung der Erfassung der Beschleunigung kann
erreicht werden, wenn der Beschleunigungssensor radial möglichst
weit entfernt von der Schwenkachse angeordnet ist. Bekanntermaßen steigt
die Zentripetalbeschleunigung mit zunehmendem Abstand von der Schwenkachse,
so dass kleine Winkelgeschwindigkeiten bei Drehbewegungen des Türblatts
mit dem Beschleunigungssensor trotzdem noch gut erfasst werden können.
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Bei
einer Schiebetür
kann vorgesehen sein, dass der Beschleunigungssensor die Beschleunigung
in der Türblattebene
der Schiebetür
im Wesentlichen in Verschieberichtung erfasst. Diese Ausgestaltung
erlaubt es, einen Beschleunigungssensor bei Schiebetüren einzusetzen,
der lediglich eine Beschleunigung in eine Raumrichtung erfassen
kann. Hierdurch können
Kosten sowie Aufwand für
die Auswertung eines Beschleunigungssensorsignals reduziert werden.
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Eine
Ausgestaltung sieht vor, dass der Beschleunigungssensor die Beschleunigung
in eine oder zwei Raumrichtungen erfasst. Hierdurch lässt sich
nicht nur der Aufwand für
die Auswertung eines Beschleunigungssensors reduzieren, sondern
auch die Kosten für
den Beschleunigungssensor beziehungsweise für dessen Installation.
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Gemäß einer
Weiterbildung kann der Beschleunigungssensor ein piezoelektrisches
Element aufweisen. Dadurch kann der Beschleunigungssensor frei von
mechanisch beweglichen Teilen gehalten werden, so dass eine hohe
Zuverlässigkeit
und Dauerhaftigkeit bei geringer Wartung erreicht werden kann. Das
piezoelektrische Element kann beispielsweise in eine elektronische
Schaltung integriert sein, die eine entsprechende Ansteuerung des
piezoelektrischen Elements sicherstellt. Die Ansteuerung kann dazu
ausgebildet sein, das piezoelektrische Element permanent oder auch
im Zeitmultiplex zu betreiben, um beispielsweise Energie einsparen
zu können.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass die Tür eine Drehwinkelerfassungseinrichtung
aufweist. Mit der Drehwinkelerfassungseinrichtung kann zusätzlich die
Stellung des Türblatts
zu vorgegebenen Zeitpunkten oder auch kontinuierlich erfasst werden.
So können
beispielsweise ungünstige
Bewegungszustände
des Türblatts
erfasst werden, um entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten zu können, beispielsweise
ein automatisches Abbremsen der Bewegung des Türblatts oder dergleichen.
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Die
Tür kann
ferner eine Auswerteeinheit aufweisen, die ein vom Beschleunigungssensor
aufgrund einer erfassten Beschleunigung erzeugtes Signal auswertet.
Die Auswerteeinheit kann beispielsweise dazu ausgelegt sein, zu
erfassen, ob eine Beschleunigung vorliegt oder nicht. Darüber hinaus kann
vorgesehen sein, dass die Auswerteeinheit auch erfasst, in welcher
Höhe eine
Beschleunigung vorliegt. Die Auswerteeinheit kann hierzu ein Auswertesignal
liefern, welches beispielsweise proportional zur Beschleunigung
ist. Das Signal kann wertediskret oder auch kontinuierlich sein.
Die Auswerteeinheit ist vorzugsweise einstückig mit dem Beschleunigungssensor
ausgebildet.
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Die
Auswerteeinheit kann auch eine Vergleichseinheit umfassen, die das
Signal des Beschleunigungssensors mit einem Vergleichswert vergleicht.
Dies ermöglicht
es, zu erfassen, ob eine vorgebbare Beschleunigung des Türblatts
erreicht ist oder nicht. Die Auswerteeinheit kann ein dem Vergleichsergebnis
entsprechendes Vergleichssignal ausgeben und einer weiteren Verarbeitung
zur Verfügung
stellen.
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Besonders
vorteilhaft erweist es sich, wenn die Tür ein Schloss, insbesondere
ein Einsteckschloss aufweist. Das Schloss kann mit dem Beschleunigungssensor
in Kommunikationsverbindung stehen und entsprechend einem vom Beschleunigungssensor
gelieferten Signal gesteuert werden. Dies erlaubt es, den Funktionsumfang
einer Schlosssteuerung beziehungsweise einer Türsteuerung weiter zu verbessern.
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Vorzugsweise
sind der Beschleunigungssensor und das Schloss einstückig ausgebildet.
So können
separate Mittel zur Verbindung des Beschleunigungssensors mit dem
Türblatt
eingespart werden. Darüber
hinaus besteht die Möglichkeit,
den Beschleunigungssensor direkt in das Schloss beziehungsweise
eine Steuerung für
das Schloss zu integrieren und so eine kompakte, zuverlässige, leicht handhabbare
Einrichtung zu erhalten.
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Mit
der Erfindung wird ferner ein Schloss, insbesondere Türschloss,
Fensterschloss, Schrankschloss oder dergleichen vorgeschlagen, mit
einer in einem Gehäuse
des Schlosses angeordneten Riegeleinrichtung, die mittels eines
ein Schließgeheimnis des
Schlosses aufweisenden Schlüssels
betätigbar ist.
Erfindungsgemäß weist
das Schloss einen Beschleunigungssensor auf. Vorzugsweise ist der
Beschleunigungssensor im Gehäuse
des Schlosses angeordnet. Dadurch können aufwändige Kommunikationsverbindungen
und Einrichtungen für
die Energieversorgung vereinfacht beziehungsweise sogar eingespart
werden. Ein vom Beschleunigungssensor geliefertes Signal kann zur
Steuerung des Schlosses verwendet werden.
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Es
kann ferner vorgesehen sein, dass der Beschleunigungssensor ein
piezoelektrisches Element aufweist. Hierdurch ist es möglich, den
Beschleunigungssensor im Wesentlichen frei von mechanisch beweglichen
Teilen zu halten. Darüber
hinaus erlaubt die Verwendung eines piezoelektrischen Elements in
Verbindung mit einem elektronischen Schloss, dass der Beschleunigungssensor
auf einfache Weise in das Schloss integriert werden kann. Vorzugsweise
steuert die Schlosssteuerung zugleich auch das piezoelektrische
Element an und/oder wertet dessen Signal aus.
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Vorzugsweise
erfasst der Beschleunigungssensor eine Beschleunigung in wenigstens
eine insbesondere vorgebbare Vorzugsrichtung. Die Richtung ist derart
gewählt,
dass die Beschleunigung gut erfasst werden kann. So kann beispielsweise
vorgesehen sein, dass bei einem Türschloss für eine Schwenktür die Erfassungsrichtung
des Beschleunigungssensors in einer Ebene liegt, die mit der Türblattebene
zusammenfällt.
Bei einer Schiebetür
ist der Beschleunigungssensor vorzugsweise derart angeordnet, dass
seine Erfassungsrichtung mit einer Verschieberichtung des Türblatts
zusammenfällt.
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Der
Beschleunigungssensor ist vorzugsweise im Gehäuse des Schlosses integriert
angeordnet. Üblicherweise
ist das Gehäuse
des Schlosses für eine
vorgegebene Orientierung im Türblatt
ausgebildet. Dies ermöglicht
es, Beschleunigungssensoren, die lediglich die Beschleunigung in
eine oder zwei Raumrichtungen erfassen, derart im Gehäuse des Schlosses
anzuordnen, dass automatisch durch den Einbau des Schlosses deren
Erfassungsrichtungen mit den Türblattebenen
beziehungsweise Betätigungsrichtungen
der Tür
zusammenfallen. Hierdurch kann automatisch eine optimale Orientierung
des Beschleunigungssensors erreicht werden, ohne dass separate Montagearbeiten
erforderlich wären.
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Besonders
vorteilhaft erweist es sich, wenn das Schloss ein elektronisches
Schloss ist. Hierdurch kann erreicht werden, dass der Beschleunigungssensor,
der vorzugsweise mit dem Schloss kommunikationstechnisch gekoppelt
ist, direkt ausgewertet werden kann. Separate Auswerteeinheiten
können
eingespart werden. Darüber
hinaus kann vorgesehen sein, dass das elektronische Schloss den
Beschleunigungssensor mit der für
seinen Betrieb erforderlichen Energie versorgt. Eigene Energieversorgungen können vermieden
werden.
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Eine
weitere Ausgestaltung sieht vor, dass das Schloss eine Sende- und/oder
Empfangseinrichtung aufweist. Die Sende- und/oder Empfangseinrichtung
dient der Kommunikation mit einer Gegenstelle. Bei einem elektronischen
Schloss ist die Gegenstelle vorzugsweise ein elektronischer Schlüssel. Die
Sende- und/oder Empfangseinrichtung kann für eine leitungsgebundene, aber
auch für
eine drahtlose Kommunikationsverbindung eingerichtet sein. Besonders
vorteilhaft erweist es sich, wenn über die Sende- und/oder Empfangseinrichtung
Messwerte für
die Beschleunigung an eine Gegenstelle, beispielsweise eine Zentrale, übermittelt
werden können.
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Eine
Weiterbildung sieht vor, dass das Schloss als Einsteckschloss für eine Öffnung eines Türblattes
einer Tür
ausgebildet ist. Dies erlaubt es, das erfindungsgemäße Schloss
bei einer Vielzahl von Türen
auf einfache Weise nachzurüsten.
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Weitere
Vorteile und Merkmale sind der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
zu entnehmen. Im Wesentlichen gleichbleibende Bauteile sind mit
den gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Ferner wird bezüglich gleicher
Merkmale und Funktionen auf die Beschreibung zum Ausführungsbeispiel
in 1 verwiesen. Die Zeichnungen sind Schemazeichnungen
und dienen nur der Erläuterung der
folgenden Ausführungsbeispiele.
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Es
zeigen:
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1 eine
Tür mit
einem Beschleunigungssensor gemäß der Erfindung,
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2 den
Beschleunigungssensor der Tür gemäß 1 in
einer vergrößerten schematisierten Darstellung
mit Funktionsbaugruppen,
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3 schematisch
eine Schaltbilddarstellung eines elektronischen Schlosses mit einem
Beschleunigungssensor gemäß der Erfindung
und
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4 schematisch
eine prinzipielle Seitenansicht des Schlosses gemäß 3.
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1 zeigt
eine Schwenktür 10 mit
einem Türblatt 14,
das mittels Scharniere 40 schwenkbar um eine Schwenkachse 24 an
einem Türrahmen 42 der
Tür 10 gelagert
ist. Mit dem Türblatt 14 ist
eine Zugangsöffnung 12 verschließbar. Die
Tür 10 weist eine
nicht näher
dargestellte Falle auf, mit der das Türblatt 14 in der geschlossenen
Stellung am Türrahmen 42 verriegelt
werden kann, so dass das Türblatt 14 in
der geschlossenen Stellung gehalten wird. Zum Betätigen der
Falle weist die Tür 10 ferner
eine am Türblatt 14 angeordnete
Türklinke 44 auf,
mit der die Falle manuell betätigt
werden kann. Ein Drücken
der Klinke betätigt
die Falle in der Weise, dass das Türblatt 14 zum Öffnen freigegeben
ist. Durch eine Schwenkbewegung kann das Türblatt 14, um die Schwenkachse 24 geschwenkt
werden, so dass die Zugangsöffnung 12 freigegeben
ist und ein Zutritt ermöglicht
wird.
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Unterhalb
der Türklinke 44 ist
ein Schloss 20 angeordnet, welches mit einem mechanischen Schlüssel betätigt werden
kann. Mit dem Schloss 20 ist es möglich, das Türblatt 14 in
der geschlossenen Stellung am Türrahmen 42 so
zu verriegeln, dass es auch durch Betätigung der Türklinke 44 nicht
mehr geöffnet
werden kann. Mit dem Schlüssel
wird ein nicht dargestellter Riegel des Schlosses 20 betätigt, der
in der geschlossenen Stellung in eine entsprechende Ausnehmung am
Türrahmen 42 eingreift.
In dieser Stellung ist das Türblatt 14 auch
durch Betätigung
der Türklinke 44 nicht
zu öffnen.
Um das Türblatt 14 für eine Schwenkbewegung
freigeben zu können,
ist es erforderlich, mit dem nicht dargestellten Schlüssel den
ebenfalls nicht dargestellten Riegel des Schlosses 20 wieder
zurückzuziehen,
so dass bei Betätigung
der Türklinke 44 das
Türblatt 14 zum
Schwenken freigegeben werden kann.
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An
der der Schwenkachse 24 gegenüberliegenden Kante des Türblattes 14 ist
im oberen Bereich ein Beschleunigungssensor 16 angeordnet.
Der Beschleunigungssensor 16 erfasst die Beschleunigung
in einer Türblattebene 22 des
Türblatts 14 der Schwenktür 10 in
einer von der Schwenkachse 24 der Schwenktür 10 abweichenden
Richtung, und zwar vorliegend in radialer Richtung orthogonal zur Schwenkachse 24.
Hierdurch wird erreicht, dass bereits geringe Winkelgeschwindigkeiten
beim Verschwenken des Türblatts 14 große Beschleunigungen
zur Folge haben, die mit dem Beschleunigungssensor 16 gut
erfasst werden können.
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Der
Beschleunigungssensor 16 ist in 2 in einer
schematisch vergrößerten Darstellung
hinsichtlich seiner Baugruppen dargestellt. Der Beschleunigungssensor
weist danach ein Messelement 46 auf, welches vorliegend
als mechanisches Messelement ausgebildet ist. Das Messelement 46 umfasst
vorliegend eine elektrisch leitfähige
Hülse 54,
in die ein ebenfalls elektrisch leitfähiger Kontaktstift 52 hineinragt,
der oberhalb der Hülse 54 mittels eines Scharniergelenks 56 schwenkbar
gelagert ist. Vorliegend ist die Schwenkachse des Scharniergelenks 56 orthogonal
zur Türblattebene 22 ausgerichtet.
Die Schwenkebene des Stifts 52 ist somit parallel zur Türblattebene 22 beziehungsweise
je nach Einbau, kann sie auch mit dieser zusammenfallen.
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Überschreitet
eine Beschleunigung einen, vorzugsweise geringen, vorgegebenen Wert, schwenkt
der Kontaktstift 52 radial nach außen, bis er mit der Hülse 54 in
Kontakt kommt. Sowohl die Hülse 54 als
auch der Kontaktstift 52 sind aus einem elektrisch leitenden
Werkstoff, vorliegend Messing gebildet. Durch den Kontakt des Kontaktstifts 52 mit
der Hülse 54 wird
ein elektrischer Kontakt hergestellt. Das Messelement 46 weist
zwei Anschlüsse
auf, wobei ein Anschluss an dem Kontaktstift 52 und der
andere Anschluss an der Hülse 54 angeschlossen
ist. Die beiden Anschlüsse
des Messelements 10 sind auf eine Auswerteeinheit 28 geführt, die
ermittelt, ob ein elektrischer Kontakt zwischen dem Kontaktstift 52 und
der Hülse 54 vorliegt.
Ein entsprechendes Signal wird über
eine Antenne 48 über
Funk ausgesendet. Zur Energieversorgung des Beschleunigungssensors 16 ist
eine Batterie 50 vorgesehen. Vorliegend erfolgt die Aussendung
des Signals nur dann, wenn ein geschlossener Kontakt des Messelements 46 festgestellt
wird.
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In
den 3 und 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt, und zwar ein Türschloss 32, welches
vorliegend als elektronisches Einsteckschloss ausgebildet ist und
die Abmessungen eines gewöhnlichen
Einsteckschlosses aufweist (4). Das
Einsteckschloss 32 weist ein Gehäuse 34 auf, in dem
eine Riegeleinrichtung 36 angeordnet ist, die elektrisch
betätigbar
ist.
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3 zeigt
die in dem Schloss 32 angeordneten elektronischen Baugruppen.
Ein piezokeramisches Sensorelement 26, welches vorliegend
als Mikrosystemelement ausgebildet ist, ist an einer Schlosssteuerung 60 angeschlossen.
An die Schlosssteuerung 60 ist ferner eine Riegeleinrichtung 36 sowie
eine Sende-/Empfangseinrichtung 38 angeschlossen. Die Sende-/Empfangseinrichtung 38 ihrerseits
ist mit einer Antenne 44 gekoppelt, so dass die Sende-/Empfangseinrichtung 38 über Funk
mittels der Antenne 44 eine Kommunikationsverbindung herstellen
kann. Vorzugsweise wird eine Kommunikationsverbindung mit einem
elektronischen Schlüssel
hergestellt.
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Die
Schlosssteuerung 60 umfasst ferner eine Verifikations-
und Steuerschaltung 58, die einen vom Schlüssel empfangenen
Identifikationscode beziehungsweise ein Schlüsselgeheimnis mit einem Schlossgeheimnis
beziehungsweise einer Schlossidentifikation vergleicht und bei Vorliegen
einer Berechtigung die Riegeleinrichtung 36 betätigt.
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Die
Schlosssteuerung 60 umfasst ferner eine Vergleichseinheit 30,
an die der Beschleunigungssensor 18 angeschlossen ist.
Ferner ist an der Vergleichseinheit 30 eine Referenzeinheit 62 angeschlossen,
die einen Vergleichswert an die Vergleichseinheit 30 liefert,
der mit dem vom Beschleunigungssensor 18 gelieferten Signal
verglichen wird. Wird der Vergleichswert überschritten, erzeugt die Vergleichseinheit 30 ein
Signal, welches an eine Auswerteeinheit 28 übermittelt
wird. Diese erzeugt ein für die
Verifikations- und Steuerschaltung 58 auswertbares Signal.
Die Verifikations- und Steuerschaltung 58 wertet dieses
Signal aus und veranlasst gegebenenfalls weitere Aktionen. Zur Energieversorgung
ist ein Akkumulator 50 vorgesehen, der sämtliche
Baugruppen des Schlosses 32 mit elektrischer Energie versorgt.
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Nicht
dargestellt ist ein Detektor, mit dem eine geschlossene Stellung
des Türblatts 14 erfasst werden
kann. In der geschlossenen Stellung des Türblatts 14 wird nämlich das
Türschloss 32 in
einen energiesparenden ersten Stand-by-Zustand verfahren, indem
alle für
den Aufbau einer Kommunikationsverbindung zum Schlüssel nicht
erforderlichen Einheiten abgeschaltet werden. In diesem Zustand
ist im Wesentlichen nur die Sende-/Empfangseinrichtung 38 zumindest
teilweise aktiv. Auf diese Weise wird der Energieverbrauch des Schlosses 32 erheblich
reduziert. Stellt das Schloss 32 einen kommunikationsbereiten
Schlüssel
in Empfangsreichweite fest, so wird das Schloss 32 in den
aktiven Zustand verfahren, indem sämtliche Baugruppen des Schlosses 32 aktiviert
werden. Eine Kommunikationsverbindung zum Schlüssel wird hergestellt und bei
Vorliegen einer Berechtigung die Riegeleinrichtung 36 betätigt, so
dass das Türblatt 14 geöffnet werden
kann. Bei Nichtvorliegen einer Berechtigung wird die Riegeleinrichtung 36 nicht
betätigt
und das Schloss 32 geht wieder in den ersten Stand-by-Zustand über.
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Nach
Feststellen einer Berechtigung und Betätigung der Riegeleinrichtung 36 wird
der Beschleunigungssensor 18 aktiviert. Dieser erfasst
nun das Öffnen
des Türblatts 14.
Die Schlosssteuerung 60 wird während des Öffnens im aktiven Zustand gehalten.
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Ein
Schließen
des Türblatts 14 kann
ebenfalls mit dem Beschleunigungssensor 18 erfasst werden.
Dieser hält
die Schlosssteuerung 60 im aktiven Zustand, bis der nicht
dargestellte Detektor ein vollständiges
Verschließen
des Türblatts 14 detektiert. Anschließend wird
die Schlosssteuerung 60 in den Stand-by-Modus verfahren.
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Verbleibt
die Tür 10 jedoch
im geöffneten
Zustand, wird dies durch Ausbleiben eines der Öffnungsbewegung entgegengesetzten
Beschleunigungssignals detektiert. Die Schlosssteuerung 60 geht
dann in einen zweiten Stand-by-Modus über, der sich von dem zuvor
genannten ersten Stand-by-Modus dadurch unterscheidet, dass anstelle
der Sende-/Empfangseinrichtung 38 der
Beschleunigungssensor 18 aktiviert bleibt. Gerade wenn
eine Tür 10 im
geöffneten
Zustand gehalten wird, beispielsweise weil Gegenstände durch
die Tür 10 zu
transportieren sind oder dergleichen, kann somit ein Energiesparmodus
des Schlosses 32 erreicht werden. Darüber hinaus kann in diesem Modus
die Sende-/Empfangseinrichtung 38 deaktiviert
werden, da eine Prüfung
für eine
Freigabe eines Zutritts nicht erforderlich ist, denn die Tür 10 ist
ja bereits geöffnet.
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Erst
wenn eine Schließbewegung
erfolgt und diese mittels des Beschleunigungssensors 18 detektiert
wird, wird die Schlosssteuerung 60 wieder in den aktiven
Zustand verfahren, bis entweder ein erneuter Zwischenzustand des
Türblatts 14 erreicht
ist oder die Tür 10 vollständig geschlossen
wird. Das Schloss 32 wird sodann in Abhängigkeit der Türblattstelllung wieder
in einen der beiden Stand-by-Zustände verfahren. Hierzu wird
ein Signal des Detektors ausgewertet.
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Die
Verwendung eines Beschleunigungssensors ermöglicht es somit, Zustände von
Türen besser zu
erfassen. Insbesondere vermag die Verwendung eines Beschleunigungssensors
die Steuerung elektronischer Schlösser zu verbessern, unter anderem auch
hinsichtlich des Energieverbrauchs. Dies ist gerade für autark
betriebene Schlösser
von Vorteil.
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Die
in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele dienen lediglich
der Erläuterung
der Erfindung und sind für
diese nicht beschränkend.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Schwenktür
- 12
- Zugangsöffnung
- 14
- Türblatt
- 16
- Beschleunigungssensor
- 18
- Beschleunigungssensor
- 20
- Schloss
- 22
- Türblattebene
- 24
- Schwenkachse
- 26
- piezoelektrisches
Element
- 28
- Auswerteeinheit
- 30
- Vergleichseinheit
- 32
- Elektronisches
Einsteckschloss
- 34
- Gehäuse
- 36
- Riegeleinrichtung
- 38
- Sende-/Empfangseinrichtung
- 40
- Scharniergelenk
- 42
- Türrahmen
- 44
- Türklinke
- 46
- Messelement
- 48
- Antenne
- 50
- Batterie
- 52
- Kontaktstift
- 54
- Hülse
- 56
- Scharniergelenk
- 58
- Verifikations-
und Steuerschaltung
- 60
- Schlosssteuerung
- 62
- Referenzeinheit