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Die Erfindung betrifft ein medizinisches Kopfkissen für Kinder und Erwachsene in den Formaten anatomisch angepasst (z. B. 30 × 30 cm 40 × 40 cm, 50 × 50 cm u. a.) für den Halswirbelsäulenbereich, mit einer Kissenhülle aus verschiedenen Stoffen (z. B. Baumwolle, Seide, Synthetik, Gummi u. a.) mit verschiedensten Füllstoffen (z. B. Wolle, Daunen, Federn, anderen Naturfasern, Synthetikfasern, Gasen, Wasser und viskoelastischen Stoffen) und einer externen Kissenhülle, die das Kissen für den Lendenwirbelsäulenbereich formt und die gleichzeitig als Aufbewahrungsbeutel dient. Das Kissen ist quer im unteren Drittel durch eine breite, mehrfach gesteppte Naht geteilt, diese ermöglicht die notwendige Klappung des Kissens. Längs ist das Kissen durch zwei einfach gesteppte Nähte geteilt. Diese verlaufen vom oberen Kissenrand bis zu der Quersteppnaht im unteren Drittel des Kissens, der untere Kissenteil erfüllt die Aufgabe einer zweifach klappbaren, durchgehenden Nackenrolle. Die im oberen Teil des Kissens entstehenden Kammern sind im Mittelteil flacher und in den Randteilen höher gefüllt. Die drei Kammern des oberen Kissenteils sind mit der Füllmenge der Nackenrolle so abgestimmt, dass das Kissen nur in den beiden Klappvarianten seinen höchsten Wirkungsgrad erreicht. Die beiden Klappvarianten ermöglichen der tiefen Beuge- und Streckenmuskulatur in der Atlasregion eine Verschiebung von Anspannung und Entspannung der aktiven Muskelsegmente. Durch den biokybernetischen Memory-Effekt fördert die Dualfunktion des Kissens automatisch ein isometrisches Aufbautraining der beteiligten Muskelgruppen. Der zweifach variable, dorsale Stützungsdruck auf den Halswirbelsäulenbereich kann durch die Teilung der Nackenrolle und die damit verbundene Möglichkeit eine Füllstoffkombination zu wählen (z. B. eine Seite Körner, eine Seite Schaumstoff) auf unterschiedliche Nackenstützdruckvarianten erhöht werden. Das Kissen ist zur optimalen Verbesserung des Liege- und Schlafkomforts in Fortbewegungsmitteln (z. B. Flugzeug, Bus, Bahn, Auto, Auto-Kindersitz, Kinderwagen) und Freizeitmöbeln (Liegestuhl, Strandkorb, Hängematte etc.) bestimmt. Die Ausführungsform wirkt Halswirbelsäulenbeschwerden entgegen und unterstützt die natürliche Mobilisation des Atlaswirbels in seiner sensomotorischen Muskelregulation. In der Ausführungsform für den Lendenwirbelsäulenbereich wird das beschriebene Kissen mit der Nackenrollenklappung nochmals mittig gefaltet, sodass sich alle Kissenanteile verdoppeln. Diese Klappung wird durch eine externe Kissenhülle stabilisiert. Dadurch ergibt sich eine über drei Seiten asymmetrische Form. Mit dieser Form lassen sich hemilaterale Schmerzen mit Verspannung der Muskulatur über eine 360 Grad variable stufenlose Drehung selbst optimal aussteuern. Durch die verschieden großen Kissenteile ergeben sich eine hohe Variabilität und eine optimale Unterstützung wechselnder Ruhepositionen im Hals- und Lendenwirbelsäulenbereich.
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STAND DER TECHNIK UND MEDIZINTECHNISCHER HINTERGRUND
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Es sind gegenwärtig Reise-Kopfkissen im Handel, bei denen es sich meist um statische Ausführungen handelt. Bei vielen statischen Formgebungen gibt es nach dem Stand der Technik Mängel, die diese Formgebungen für eine entspannte Ruhe- und Schlafposition während der Reise untauglich werden lassen. Diese Nackenkissen, Nackenrollen oder Nackenhörnchen weisen zwar bei einigen Produkten eine Vertiefung im Nackenbereich auf, verfügen aber nicht über eine zusätzliche duale Abstützung des Kopfes, die sich gerade in der sitzenden oder halb sitzenden Schlaf- und Ruheposition erforderlich macht. Des Weiteren gibt es Kissen, die eine fast identische Formgebung wie die des vorgestellten Reise- und Ruhekissens aufweisen, einem medizinisch wissenschaftlichen Anspruch aber dennoch nicht genügen, da sie den Halswirbelsäulenbereich nicht variabel stützen. Das medizinische Reisekissen gemäß der vorliegenden Erfindung wirkt diesen Mängeln entgegen und verfolgt das Ziel, ein Produkt zu präsentieren, das in seiner Variabilität verschiedenen Ruhepositionen gerecht werden kann. Die Erfindung des Kissens beruht auf Erkenntnissen der humankybernetisch medizinischen Forschung. Die Neuheit des Kissens ist seine duale Variabilität. Konzipiert ist es für den sitzenden, bzw. halb sitzenden Einsatz. Durch eine integrierte, bewegliche Nackenrolle und den damit verbundenen zweifach veränderbaren Klappmechanismus, beweist sich das Kissen als Prophylaxe gegen schmerzhafte Muskelverspannungen. Der Wirkmechanismus des Kissens zeichnet sich durch die optimale anatomische Anpassung in der Stützung der Atlasmuskulatur aus. Zum Hinweis auf die Erkenntnisse aus der humankybernetischen Forschung sei mitgeteilt, dass der Erfinder/Anmelder als orthopädischer Facharzt praktiziert und in seinem Berliner Institut für Angewandte Humankybernetik seit 10 Jahren mit austherapierten Schmerzpatienten und Hochleistungssportlern atlasmedizinische Grundlagenforschung betreibt. Der Erfindung des therapeutischen Kissens für Erwachsene und Kinder liegt eine langjährige, atlasmedizinische Forschung in der Humankybernetik zugrunde. Das Wissen um die Biomechanik des Halswirbelsäulenbereiches und vorrangig das Wissen um die Funktion des Atlas, des ersten Halswirbels, ist in diesem Zusammenhang unerlässlich. Am Berliner Institut für Angewandte Humankybernetik ging man der Frage nach, aus welchem Grund gerade an den Kopfgelenken keine Verschleißarthrosen auftreten. Man fand heraus, dass der Atlas (= Kicker) als zentrales Element der beiden Kopfgelenke biomechanisch nur die Funktion eines dynamischen Gleitringes zwischen Schädelbasis und zweitem Halswirbel ausübt. Die eigentliche Stützfunktion des ca. 4,5–5 Kg schweren Kopfes wird von der Atlasmuskulatur und den dazugehörigen Bändern über eine Tensegrity-Fachwerkskonstruktion übernommen. Dies ermöglicht dem Atlas eine druckbelastungsfreie Beweglichkeit über alle drei Ebenen des Raumes. Die Erkenntnis, dass mit zunehmender Schrägstellung des Halswirbelsäulenbereiches während des Reiseschlafes die zunehmenden Scherkräfte durch die Atlasmuskulatur weitgehend allein zu tragen sind, war Anlass, ein dual muskelentlastendes Reisekissen zu entwickeln.
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Bei Kindern muss das medizinische Hauptaugenmerk auf die Wachstumsphase gelegt werden und damit auf das Unverhältnis der Kopfgröße zu der noch schwach ausgebildeten Halsmuskulatur. Durch eine Schlaffehlstellung in sitzender Position (Autositz, Buggy) kann sich neben einer Überdehnung des Bandapparates der Halswirbelsäule ein asymmetrischer Muskeltonus aufbauen und es kann zu Skoliosebildungen kommen. Die vorgestellte Erfindung verhindert eine Überdehnung des Bandapparates und der Muskulatur in der Atlasregion. Ein Unfallgeschehen belastet die Halswirbelsäule bei Kleinkindern und hier besonders die Atlasregion extrem. Die dabei auftretenden Beschleunigungskräfte von Kopf und Halswirbelsäule erzeugen starke horizontale Scherkräfte auf den genannten Funktionsbereich. Wesentlicher Vorteil bei der Ausstattung eines Autokindersitzes mit dem Reisekissen ist, dass es bei einem Unfall zu einer Abfederung der Beschleunigungskräfte kommt, wobei die Nackenrolle durch die anatomische Anpassung die Halswirbelsäule dorsal und lateral optimal abstützt. Im Institut Xprts, Santa Barbara/Goleta, werden derzeit die unterschiedlichen Scherkraftbelastungen im Bereich der Atlasregion in Autokindersitzen mit den üblichen starren, nur leicht gepolsterten Kopfschalen und mit dem Einsatz des medizinischen Reisekissens untersucht und verglichen.
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Die häufigsten Beschwerden in der Lendenwirbelsäule (LWS) sind hemilaterale Beschwerden, welche zu einer bilateralen asymmetrischen Muskelanspannung führen. Eine asymmetrische Muskelverspannung im Bereich der LWS lässt sich am besten durch eine asymmetrische Kissenform kompensieren. Befindet sich das Kissen im Aufbewahrungsbeutel, erfüllt es zusätzlich die Funktion eines Stützkissens für den LWS-Bereich. Der Aufbewahrungsbeutel hält die Asymmetrie des gefalteten Kissens formstabil und durch mehrfachen Positionswechsel des Kissens kann die Druckverteiluhng im LWS-Bereich beeinflusst werden.
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BESCHREIBUNG
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Die Erfindung wird nun anhand der oben schon angesprochenen Ausführungsformen näher beschrieben:
Für die angesprochene erste Ausführungsform des medizinischen Reise- und Ruhekissens für Kinder und Erwachsene zeigt 1 die Draufsicht. Es besteht aus zwei Kissenteilen (Füllkörpern) 1 = oberer Kissenteil (Kissenkammern), 2 = unterer Kissenteil (Nackenrolle). Die Kissenhülle kann aus verschiedenen Stoffen bestehen (z. B. Baumwolle, Seide, Synthetik, Gummi u. a.). Das obere Kissenteil 1 und das untere Kissenteil 2 können mit verschiedenen Füllstoffen bestückt und variabel angepasst werden (z. B. Wolle, Daunen, Federn, andere Naturfasern, Synthetikfasern, Gasen, Wasser, und viskoelastischen Stoffen). Die beiden Kissenteile werden durch de Mehrfachsteppnaht 3 getrennt, die für das praktisch lückenfreie Aufeinanderlegen der Kissenteile 1 und 2 durch Klappen eine ausreichende Breite hat. Das obere Kissenteil 1 wird durch die Steppnähte 3a und 3b in drei Kissenkammern 1a, 1b und 1c unterteilt. Die Kissenteile 1a und 1c enthalten mehr Füllstoff und sind dadurch stärker gewölbt als das Kissenteil 1b. Die 2, 2A und 2B zeigen die Seitenansicht des Kissens. Die dynamische Beweglichkeit des therapeutischen Kissens stellt sich durch die Klappung des unteren Kissenteils und die Dreiteilung des oberen Kissenteils her. 3 und 4 zeigen die Ansichten des Kissens in den Klappvarianten. In 3 wird das untere Kissenteil (Nackenrolle) auf die Oberseite des oberen Kissenteils (Kissenkammern) gefaltet. In 4 wird das untere Kissenteil (Nackenrolle) auf die Unterseite des oberen Kissenteils (Kissenkammern) gefaltet. 5 zeigt eine Kissenvariante, die die Variabilität im Einsatz für den Halswirbelsäulenbereich nochmals erhöht. Hierzu wird der obere Kissenteil am oberen Kissenrand mit einem über die drei Kissenteile verlaufenden Reißverschluss 1d versehen, um die Füllmengen des oberen Kissenteils variieren zu können. Die mit einer Trennwand versehene Füllstoffpatrone 4 mit den verschiedenen Füllstoffen 4a (z. B. Körner) und 4b (z. B. Schaumstoff) wird in den mit einem seitlichen Reißverschluss versehenen Bezug der Nackenrolle 2 eingeschoben. 5A zeigt, dass sich durch die Möglichkeit der zweifachen Klappung noch unterschiedlichere Nackenstützdruckvarianten ergeben. Die zusätzliche Kissenhülle wird in 6 dargestellt. Sie umschließt das Kissen, hält es für den Einsatz im LWS-Bereich formstabil und dient gleichzeitig als Aufbewahrungsbeutel. Die Kissenhülle 5 (z. B. Baumwolle, Seide, synthetik u. a.) ist in ihrer Ausführungsform der Asymmetrie des gefalteten Kissens angepasst, sie wird mit einem Klettband 5a verschlossen und verfügt seitlich über eine Anhängevorrichtung 5b (Band mit Karabinerhaken, Halte-Knipser u. a.). 6A zeigt die geschlossene Kissenhülle. Die 7 und 7A zeigen, dass auch die Faltung des Reisekissens ausschlaggebend ist, um die Druckverteilung des LWS-Kissens zu beeinflussen. Für den Einsatz in der externen Kissenhülle (Aufbewahrungsbeutel) kann das Reisekissen entweder so gefaltet werden, dass sich der untere Kissenteil (Nackenrolle) außen (7) oder innen (7A) befindet. Für den Einsatz des Kinderkissens in Autosicherheitssitzen, Sportwagen etc. sind Haltemöglichkeiten vorgesehen, damit das Kissen höhenverstellbar fixiert werden kann. Die 8, 8A und 8B zeigen mögliche Varianten. In 8 ist ein variabel verschließbarer Befestigungsgurt 6 vorgesehen, der mit zwei Steppnähten 6a auf der Rückseite des oberen Kissenteils befestigt ist. 8A zeigt zwei auf der Rückseite des oberen Kissenteils aufgenähte Befestigungsgurte mit Halte-Knipsern („Hosenträgervariante”). Bei 8B wurde auf der Kissenrückseite im mittleren Kissenteil eine Kletthalterung aufgenäht.
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In einer anderen Kissenhüllenausführung aus z. B. Gummi oder Synthetik ist kein Befestigungsgurt vorgesehen, dafür befinden sich gemäß 9 auf der Rückseite des oberen Kissenteils 7 drei Einfüll- und Verschlussstutzen 7a, 7b und 7c. Diese liegen auf den Kissenkammern 1a, 1b und 1c. 9A zeigt den Einfüll- und Verschlussstutzen 7d, der sich auf der Vorderseite des unteren Kissenteils 2 (Nackenrolle) befindet. Die einzelnen Verschlüsse in den Kissenkammern ermöglichen eine ständige Füllmengenregulierung und dadurch eine optimale Anpassung an die körperlich gegebene Situation.
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Bei weiteren Ausführungsformen kann von der streng rechtwinkligen Unterteilung des Kissens in Teilkissen abgewichen werden. So kann in einer Ausführungsform das Kissen so gestaltet sein, dass seine Außenbegrenzung in zusätzlicher Anpassung an die Form des menschlichen Körpers trapezförmig ist. Für das erfindungsgemäße Kissen können auch andere Ausführungsformen vorgesehen werden. In einer anderen Ausführungsform kann die Unterteilung des Kissens in mehr Teilkissen ebenfalls der variableren Anpassung an den menschlichen Körper dienen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- oberes Kissenteil
- 1a, 1b, 1c
- Kissenkammern
- 1d
- Reißverschluss
- 2
- unteres Kissenteil (Nackenrolle)
- 2a
- Reißverschluss
- 3
- Mehrfachsteppnaht
- 3a, 3b
- Steppnähte
- 4
- Füllungsvarianten Nackenrolle
- 4a, 4b
- Füllungen
- 5
- Externe Kissenhülle für LWS-Variante (Aufbewahrungsbeutel)
- 5a
- Klettverschluss
- 5b
- Anhängevorrichtung (Karabinerhaken u. a.)
- 6
- variabel verschließbarer Befestigungsgurt
- 6a
- Steppnähte
- 6b
- Halte-Knipser
- 6c
- Kletthalterung
- 7
- Luftkissenvariante
- 7a, 7b, 7c, 7d
- versenkbare Einfüll- und Verschlussstutzen