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Die Erfindung betrifft ein Reisemobil.
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Reisemobile der in Rede stehenden Art weisen generell einen Fahrerraum und einen Wohnraum auf. Die Karosserie derartiger Reisemobile weist typischerweise einen Boden und an diesen anschließende Seitenwände sowie eine Frontmaske und eine Heckmaske auf. Weiterhin ist ein Dach vorgesehen, das bei bekannten Reisemobilen im Wesentlichen in einer horizontalen Ebene verläuft.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Reisemobil der eingangs genannten Art so auszubilden, dass bei gegebenen Außenmaßen ein möglichst großer Wohnraum geschaffen wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des Anspruchs 1 vorgesehen. Vorteilhafte Ausführungsformen und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Das erfindungsgemäße Reisemobil umfasst einen Fahrerraum und einem daran anschließenden Wohnraum. Ein Dach ist vorgesehen, welches im vorderen Bereich gegenüber dem Rest des Dachs erhöht ist.
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Mit der erfindungsgemäßen Erhöhung des Dachs im vorderen Bereich des Reisemobiles kann dessen nutzbarer Wohnraum erhöht werden, ohne dass dessen Gesamthöhe dadurch beeinflusst wird. Hierbei wird der Umstand ausgenutzt, dass auf dem Dach des Reisemobiles, im vorliegenden Fall in dessen hinterem Bereich, unterschiedliche Dachaufbauten wie zum Beispiel eine Satellitenantenne angeordnet sind. Damit bestimmt nicht die Oberkante des Dachs sondern das obere Ende des Dachaufbaus die Gesamthöhe des Reisemobiles.
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Die erfindungsgemäße Dacherhöhung im vorderen Bereich des Reisemobiles ist vorteilhaft so dimensioniert, dass diese nicht bestimmend für die Gesamthöhe des Reisemobiles ist, das heißt die Gesamthöhe ist nach wie vor bestimmt durch die Dachaufbauten. Die erfindungsgemäße Dacherhöhung ist damit kleiner als die Bauhöhe der Dachaufbauten. Typischerweise liegt die Dacherhöhung im Bereich zwischen 10 cm und 30 cm, besonders bevorzugt bei etwa 15 cm.
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Mit der Dacherhöhung wird ein vergrößerter Wohnraum im Inneren des Reisemobiles zur Verfügung gestellt. Besonders vorteilhaft kann im vergrößerten Vorderbereich des Reisemobiles ein Hubbett integriert werden, so dass dort eine räumliche großzügige Schlafmöglichkeit geboten wird. Besonders vorteilhaft ist die Dacherhöhung derart an die Dimension des Hubbetts angepasst, dass im hochgefahrenen Zustand das Hubbett vollständig im erhöhten Teil des Daches untergebracht werden kann. Damit beeinträchtigt das so untergebrachte Hubbett die ursprüngliche, auf den nicht erhöhten Bereich des Dachs bezogene, Raumhöhe nicht. Mit der erfindungsgemäßen Dacherhöhung wird somit ein für den Benutzer deutlich spürbarer Raumgewinn im Innenraum des Reisemobiles erzielt.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist die Karosserie des Reisemobiles eine Frontmaske auf, deren oberer Teil Bestandteil des erhöhten Dachs im vorderen Bereich des Reisemobiles bildet.
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Damit wird die Linie der Fahrzeugfront im erhöhten Teil des Dachs weiter geführt, was zu einem ansprechenden Design des Reisemobiles beiträgt. Zudem ist die Weiterführung der Frontmaske in dem erhöhten Dach fertigungstechnisch günstig, das heißt die Dacherhöhung kann rationell gefertigt werden.
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Besonders vorteilhaft bestehen die Frontmaske und damit auch der erhöhte Bereich des Dachs des Reisemobiles aus einer Kunststoff-Konstruktion. Vorteilhaft besteht diese Konstruktion aus GFK, das heißt aus Glasfaser verstärktem Kunststoff, wobei als Kunststoff vorzugsweise Polyester eingesetzt wird. Diese Konstruktion weist bei geringem Eigengewicht eine hohe Stabilität auf.
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Besonders vorteilhaft ist in dem erhöhten Bereich des Dachs ein Panorama-Glasdach vorgesehen. Mit dem Einbringen des Panorama-Glasdachs in dem erhöhten Dachbereich können auch die Rahmen des Panorama-Glasdachs im Bereich der Dacherhöhung untergebracht werden, so dass diese Elemente nicht die zur Verfügung stehende Raumhöhe vermindern.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1: Isometrische Darstellung eines Ausschnitts des erfindungsgemäßen Reisemobiles.
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2: Längsschnitt durch das Reisemobil gemäß 1.
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Die 1 und 2 zeigen ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Reisemobiles 1. In 1 ist ein Teil einer Seitenwand 2 des Reisemobiles 1 mit einer darin integrierten Tür 3 als Zugang zum Wohnraum des Reisemobiles 1 dargestellt. Weiterhin befindet sich in der Seitenwand 2 ein Seitenfenster 4 im Bereich des Fahrerraums des Reisemobiles 1. Als weiterer Bestandteil der Karosserie ist in den 1 und 2 eine Frontmaske 5 dargestellt, die den Frontbereich des Reisemobiles 1 bildet, wobei in der Frontmaske 5 die Windschutzscheibe 6 des Reisemobiles 1 integriert ist. Die Seitenwände 2, die Frontmaske 5 sowie eine in den Figuren nicht dargestellte Heckmaske erstrecken sich vom Boden 7 des Reisemobiles 1 bis zu dessen Dach 8.
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Der hintere Bereich 8a des Dachs 8 verläuft, abgesehen von Rundungen und geringen Wölbungen des Dachs 8, im Wesentlichen in einer horizontalen Ebene. Dieser hintere Bereich 8a des Dachs 8 besteht bevorzugt aus einer Aluminium-Sandwich Konstruktion. In dem hinteren Bereich 8a des Dachs 8 ist eine mit einer schwenkbar gelagerten Abdeckung 9 verschließbare Luke vorgesehen, die über die Oberkante des Dachs 8 hervorsteht. Weiterhin sitzt auf dem hinteren Bereich 8a des Dachs 8 eine Antenne 10 auf, deren Höhe größer ist als die der Abdeckung 9 für die Luke, so dass die Antenne 10 die Gesamthöhe des Reisemobiles 1 bestimmt. Statt der dargestellten Radioantenne kann hier auch eine Satellitenantenne vorgesehen werden.
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Wie aus den 1 und 2 ersichtlich, ist der vordere Bereich 8b des Dachs 8 gegenüber dem hinteren Bereich 8a des Dachs 8 erhöht. Die Dacherhöhung ist so dimensioniert, dass die Oberkante des vorderen Bereichs 8b des Dachs 8 unterhalb des oberen Endes der Antenne 10 liegt, das heißt die Dacherhöhung im vorderen Bereich 8b des Dachs 8 führt nicht zu einer Erhöhung der Gesamthöhe des Reisemobiles 1. Typischerweise liegt die Erhöhung des vorderen Bereichs 8b gegenüber dem hinteren Bereich 8a in der Größenanordnung von 10 cm bis 30 cm, bevorzugt etwa bei 15 cm.
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Wie aus den 1 und 2 ersichtlich, ist die Frontmaske 5 in den vorderen Bereich 8b des Dachs 8 gezogen, das heißt der obere Teil der Frontmaske 5 ist Bestandteil des Dachs 8 im Bereich der Dacherhöhung. Wie insbesondere aus 1 ersichtlich ist dabei die Linie der Fahrzeugfront, die durch die Frontmaske 5 bestimmt ist, in den Bereich der Dacherhöhung weitergeführt, wodurch die Fahrzeugfront mit der Dacherhöhung als eine Linie weitergeführt ist.
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Auch baulich bildet die Frontmaske 5 mit der Dacherhöhung eine Einheit. Insbesondere bestehen sowohl die Frontmaske 5 auch als der erhöhte, vordere Teil des Dachs 8 aus einer Kunststoff-Konstruktion, wobei bevorzugt hierzu ein GFK (Glasfaser verstärkter Kunststoff) eingesetzt wird, wobei als Kunststoff bevorzugt Polyester eingesetzt wird.
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Wie aus 1 ersichtlich, wird durch die Dacherhöhung im vorderen Bereich 8b des Dachs 8 eine vergrößerte Raumhöhe erhalten. Der dazu gewonnene Raum kann insbesondere zur Integration von Ausstattungen dicht unter dem Dach 8 genutzt werden, wobei diese Ausstattungen besonders vorteilhaft so integriert sind, dass die ursprüngliche Raumhöhe erhalten bleibt, das heißt die Raumhöhe im hinteren Bereich 8a des Dachs 8 nicht unterschritten wird.
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1 zeigt eine erste derartige Ausstattung in Form eines Panorama-Glasdachs 11, welches im vorderen Bereich 8b des Dachs 8 integriert ist. Das Panorama-Glasdach 11 weist mehrere Glasscheiben 12 auf, wobei in bekannter Weise das Panorama-Glasdach 11 dadurch geöffnet werden kann, dass eine Glasscheibe 12 über die andere geschoben wird.
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Die Rahmenkonstruktion des Panorama-Glasdachs 11 sowie Verdunklungsrollos, welche in den Figuren nicht gesondert dargestellt sind, sind im Bereich der Dacherhöhung untergebracht, das heißt sie führen zu keiner Beeinträchtigung der ursprünglichen Raumhöhe.
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Wie aus 2 ersichtlich, ist als weitere Ausstattung ein Hubbett 13 im vorderen Bereich 8b des Dachs 8 vorgesehen. Das Hubbett 13 ist im Bereich des Fahrerraums, spezifisch im Bereich der Seitenfenster 4 angeordnet. Das Hubbett 13 umfasst ein Bett 14, das mit einem Hubmechanismus zwischen einer oberen und einer unteren Endposition verfahren werden kann (dargestellt durch den Doppelpfeil in 2). Vorzugsweise ist der Hubmechanismus motorisch betrieben. Der Hubmechanismus weist an beiden Seiten des Bettes 14 scherenförmig angeordnete, gelenkig verbundene Stangen 15 auf. Die oberen Enden der Stangen 15 sind mit dem Bett 14 gelenkig verbunden. Die unteren Enden der Stangen 15 sind in Schienen 16 verfahrbar bzw. schwenkbar gelagert.
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Das Niveau der Schienen 16 definiert die untere Endposition des Bettes 14, in welcher das Bett 14 von einer Person als Schlafstätte genutzt werden kann.
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Wird das Bett 14 nicht benötigt, wird es in die obere Endposition gefahren. Vorteilhaft sind das Bett 14 und die Dacherhöhung so aufeinander abgestimmt, dass das Bett 14 in der oberen Endposition vollständig im Bereich der Dacherhöhung liegt. Damit befindet sich der untere Rand des Bettes 14 auf dem Niveau des hinteren Bereichs 8a des Dachs 8, das heißt die ursprüngliche Raumhöhe wird durch das Bett 14 nicht reduziert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Reisemobil
- 2
- Seitenwand
- 3
- Tür
- 4
- Seitenfenster
- 5
- Frontmaske
- 6
- Windschutzscheibe
- 7
- Boden
- 8
- Dach
- 8a
- hinterer Bereich
- 8b
- vorderer Bereich
- 9
- Abdeckung
- 10
- Antenne
- 11
- Panorama-Glasdach
- 12
- Glasscheibe
- 13
- Hubbett
- 14
- Bett
- 15
- Stange
- 16
- Schiene