-
Technisches Gebiet
-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Mischkammer zur Erzeugung von Druckluftschaum für Löschanlagen.
-
Stand der Technik
-
Druckluftschaum wird bei der Bekämpfung von Bränden flüssiger und fester Stoffe eingesetzt. Dabei wird durch Druckluft ein Gemisch aus Wasser und einem Schaummittel zu einem Löschschaum aufbereitet. Aus dem Stand der Technik sind unterschiedliche Systeme bekannt.
-
Die
DE 100 10 141 C1 beschreibt beispielsweise eine Mischkammer zur Erzeugung von Druckluftschaum für Löschanlagen zur Brandbekämpfung, die einen Drucklufteinlass, einen Löschmitteleinlass und einen Druckluftschaumauslass umfasst. Die Mischkammer weist eine sich zum Druckluftschaumauslass hin verjüngende Innenkontur auf.
-
Nachteilig an dem Gegenstand der
DE 100 10 141 C1 ist eine, ähnlich wie bei anderen aus dem Stand der Technik bekannten Mischkammern, unbefriedigende Qualität des erzeugten Löschschaumes.
-
Es besteht daher ein Bedarf an Mischkammern zur Erzeugung von Druckluftschaum für Löschanlagen zur Brandbekämpfung, die die Erzeugung eines Löschschaumes mit verbesserter Qualität ermöglichen.
-
Darstellung der Erfindung
-
Hier setzt die Erfindung an. Es soll eine Mischkammer zur Erzeugung von Druckluftschaum für Löschanlagen zur Brandbekämpfung bereitgestellt werden, durch die bei hoher Effizienz eine verbesserte Schaumqualität erzielt werden kann.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Mischkammer gemäß unabhängigem Patentanspruch 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Aspekte, Details und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung sowie den Zeichnungen.
-
Die vorliegende Erfindung stellt eine Mischkammer zur Erzeugung von Druckluftschaum für Löschanlagen zur Brandbekämpfung zur Verfügung, wobei der Druckluftschaum aus einem Löschmittel und Druckluft erzeugt wird. Die Mischkammer weist zumindest einen Drucklufteinlass, einen Löschmitteleinlass und einen Druckluftschaumauslass auf. Erfindungsgemäß ist zumindest ein Durchbrechungen aufweisendes Einsatzstück vorgesehen, wobei das einströmende Löschmittel die Durchbrechungen des Einsatzstückes durchströmt und dadurch der Löschmittelstrom in mehrere Einzelströme aufgeteilt wird.
-
Aufgrund des Durchströmens der Durchbrechungen des Einsatzstückes und der dadurch erfolgenden Aufteilung des Löschmittelstroms in mehrere Einzelströme erfolgt eine intensive Verwirbelung von Löschmittel und Druckluft, wodurch eine deutlich verbesserte Schaumqualität erreicht wird.
-
Bevorzugt sind mehrere Durchbrechungen aufweisende Einsatzstücke vorgesehen, wobei die Einsatzstücke in Strömungsrichtung des Löschmittels hintereinander angeordnet sind. Durch mehrere hintereinander angebrachte Einsatzstücke kann die Verwirbelung von Löschmittel und Druckluft weiter gesteigert werden, wodurch eine weiter verbesserte Schaumqualität erreicht wird.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind mehrere Drucklufteinlässe vorgesehen. Die Anordnung der Drucklufteinlässe relativ zueinander kann beliebig gestaltet sein. Insbesondere ist eine gleichmäßige Verteilung der Drucklufteinlässe nicht zwingend erforderlich.
-
Bevorzugt trifft der Löschmittelstrom in einem Winkel ungleich 90° auf die Oberfläche des Einsatzstückes auf. Bei einem schrägen Auftreffen des Löschmittelsstroms auf die Oberfläche des Einsatzstückes kommt es zu starken Verwirbelungen und nachfolgend zu einer verbesserten Verwirbelung von Löschmittel und Druckluft, wodurch eine weiter verbesserte Schaumqualität erreicht wird.
-
Ebenfalls bevorzugt werden Ausführungsformen, wonach die Durchbrechungen eine in Strömungsrichtung des Löschmittels gekrümmte Oberfläche aufweisen. Eine Krümmung der Durchbrechungen bewirkt eine Richtungsänderung des Löschmittelstroms, dadurch starke Verwirbelungen von Löschmittel und Druckluft, wodurch eine weiter verbesserte Schaumqualität erreicht wird.
-
Besonders bevorzugt handelt es sich bei dem Durchbrechungen aufweisenden Einsatzstück um eine Lochscheibe oder um ein Sieb. Eine Lochscheibe bzw. ein Sieb sind leicht herzustellen und ergeben bei Verwendung in einer Mischkammer gemäß der vorliegenden Erfindung eine gute Schaumqualität.
-
Die Mischkammer ist vorzugsweise aus Kunststoff, Messing oder Aluminium gefertigt, also aus Materialien, die gegenüber dem eingesetzten Löschmittel keine Korrosionsanfälligkeit zeigen.
-
Der Querschnitt der Mischkammer kann grundsätzliche eine beliebige Form aufweisen. Insbesondere muss der Querschnitt der Mischkammer nicht zwingend kreisförmig sein.
-
Gemäß einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist der Löschmitteleinlass einen Durchmesser zwischen 2 mm und 150 mm, bevorzugt zwischen 5 mm und 100 mm, besonders bevorzugt zwischen 10 mm und 50 mm auf.
-
Besonders bevorzugt weisen die Durchbrechnungen zweier in Strömungsrichtung des Löschmittels hintereinander angeordneter Einsatzstücke einen abnehmenden Durchmesser auf. Durch den in Strömungsrichtung zunehmend verringerten Durchmesser der Durchbrechungen kommt es zu einer weiter verbesserten Verwirbelung von Löschmittel und Druckluft, wodurch eine weiter verbesserte Schaumqualität erreicht wird.
-
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform nimmt die Anzahl der Durchbrechnungen pro Einsatzstück in Strömungsrichtung des Löschmittels zu. Insbesondere im Zusammenwirken mit einem in Strömungsrichtung zunehmend verringerten Durchmesser der Durchbrechungen ergibt sich hier der Vorteil, dass die durch die einzelnen Einsatzstücke durchtretende Menge an Löschmittel konstant gehalten werden kann, da der geringere Durchmesser der Durchbrechungen durch eine erhöhte Anzahl an Durchbrechungen ausgeglichen wird.
-
Bevorzugt sind die Einsatzstücke durch zwischen zwei Einsatzstücken vorgesehene Ringe im Abstand voneinander angeordnet. Bei einer auf diese Weise ausgebildeten Mischkammer wird bei geringem Druckgefälle eine sehr intensive Mischung von Löschmittel und Druckluft erreicht, wodurch sich eine weiter verbesserte Schaumqualität ergibt. Insbesondere ist es nicht wie bei aus dem Stand der Technik bekannten Mischkammern erforderlich, die den Schaum bildenden Stoffe einem mehrmaligen Richtungswechsel zu unterwerfen und Druckluft und Löschmittel aus verschiedenen Richtungen aufeinanderprallen zu lassen.
-
Bevorzugt wird ein Wasser-Schaummittelgemisch als Löschmittel eingesetzt. Wasser-Schaummittelgemische haben sich im Einsatz zur Brandbekämpfung besonders bewährt.
-
Das Verhältnis des Innendurchmessers des Drucklufteinlasses zu dem Innendurchmesser des Löschmitteleinlasses beträgt bevorzugt 1:3. Besonders bevorzugt ist der Innendurchmesser des Löschmitteleinlasses gleich dem Innendurchmesser des Druckluftschaumauslasses.
-
Die oben beschriebenen Mischkammern finden Verwendung in Handlöschgeräten, fahrbaren Löscheinrichtungen und in der Verrohrung von Einsatzfahrzeugen, insbesondere Feuerwehreinsatzfahrzeugen.
-
Der Drucklufteinlass kann in Strömungsrichtung des Löschmittels vor oder nach dem Einsatzstück angeordnet sein. Sind mehrere Einsatzstücke vorgesehen, so kann der Drucklufteinlass in Strömungsrichtung des Löschmittels vor einem beliebigen Teil der Einsatzstücke und gleichzeitig nach einem beliebigen Teil der Einsatzstücke angeordnet sein. Sind mehrere Drucklufteinlässe vorgesehen, so können Drucklufteinlässe und Einsatzstücke in einer vollkommen beliebigen Abfolge in Strömungsrichtung des Löschmittels angeordnet werden.
-
Der Drucklufteinlass kann mit einer durch die Strömungsrichtung des Löschmittels definierten Achse einen beliebigen Winkel einschließen.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen
-
1 in schematischer Darstellung einen vertikalen Schnitt durch eine Mischkammer gemäß der vorliegenden Erfindung;
-
2 in schematischer Darstellung einen Schnitt (Schnittebene A-A) durch die Mischkammer der 1.
-
Wege zur Ausführung der Erfindung
-
Die 1 zeigt in schematischer Darstellung einen vertikalen Schnitt durch eine Mischkammer zur Erzeugung von Druckluftschaum für Löschanlagen zur Brandbekämpfung gemäß der vorliegenden Erfindung. Die dargestellte Mischkammer weist drei Drucklufteinlasse 1a, 1b, 1c (siehe 2), einen Löschmitteleinlass 2 und einen Druckluftschaumauslass 3 auf.
-
Die Drucklufteinlasse 1a, 1b, 1c schließen mit der durch die Strömungsrichtung des Löschmittels definierten Achse L einen Winkel α von 90° ein.
-
2 zeigt in schematischer Darstellung einen Schnitt (Schnittebene A-A) durch die Mischkammer der 1. Sichtbar sind die drei Drucklufteinlasse 1a, 1b, 1c sowie das Einsatzstück 4. Die Mischkammer weist einen kreisförmigen Querschnitt auf. Das Einsatzstück 4 weist mehrere Durchbrechungen 5 auf. Das durch den Löschmitteleinlass einströmende Löschmittel trifft auf das Einsatzstück 4 und durchströmt die Durchbrechungen 5. Dadurch wird der Löschmittelstrom in mehrere Einzelströme unterteilt. Nachfolgend treffen drei durch die Drucklufteinlasse 1a, 1b, 1c einströmenden Druckluftströme auf die mehreren Einzelströme des Löschmittels und es findet eine starke Verwirbelung der verschiedenen Ströme statt.
-
Der aus dem Druckluftschaumauslass austretende Druckluftschaum weist eine hohe Qualität auf, die eine verbesserte Brandbekämpfung ermöglicht.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Drucklufteinlass
- 2
- Löschmitteleinlass
- 3
- Druckluftschaumauslass
- 4
- Einsatzstück
- 5
- Durchbrechungen
- L
- durch Richtung des Löschmittelstromes definierte Achse
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 10010141 C1 [0003, 0004]