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Die Erfindung betrifft einen Rollladen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Derartige Rollläden finden vornehmlich zum Verschließen von Gebäudeöffnungen Verwendung oder als Blendschutz, wobei dann der Steg mit einer Vielzahl von Öffnungen versehen ist, wodurch auch in geschlossener Stellung ein Lichteinfall von außen in das Innere eines Raumes möglich ist.
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Ein gattungsgemäßer Rollladen ist beispielsweise aus der
DE 10 2004 043 573 B3 bekannt. Darin wird vorgeschlagen, die Lamellen durch Rollformen aus einem Blechstreifen herzustellen, wobei die Wandung zur Stabilitätserhöhung gedoppelt ist.
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Der Rasthaken ist bei diesem Rollladen rinnenförmig ausgebildet und in seiner Querschnittsbreite größer als die zugeordnete Breite des Längsschlitzes der angeschlossenen benachbarten Lamelle, die auf der dem Steg abgewandten Seite eine Öffnung für eine Kammer bildet, in die der Steg unter Einführung durch den Längsschlitz eintaucht. Dabei ist die Breite des Längsschlitzes so bemessen, dass eine begrenzte Verschwenkung der ineinander greifenden Lamellen zueinander möglich ist.
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Zum Hochziehen des Rollladens, beispielsweise um diesen aufzuwickeln, stützt sich der Rasthaken an einem Randbereich des Längsschlitzes ab, so dass der Rasthaken in dieser Position zusammen mit dem Randbereich eine Schleppfunktion übernimmt.
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Zur Montage der Lamellen, d. h., um einen Rollladen herzustellen, werden die einzelnen Lamellen ineinander geschoben und zwar derart, dass der Rasthaken seitlich in die Kammer und der Steg in den Schlitz geführt werden.
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Die ausschließlich durch seitliches Ineinanderschieben der Lamellen mögliche Komplettierung des Rollladens ist jedoch nur unter Inkaufnahme von Nachteilen realisierbar.
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So ist z. B. ein erheblicher Platzbedarf für den Einschiebevorgang erforderlich, der vor allem bei breiten Rollläden problematisch sein kann. Auch besteht stets die Möglichkeit, dass die einzelnen Lamellen beim Einschieben zerkratzt werden. Um dieser potentiellen Gefahr zu begegnen, ist eine entsprechend vorsichtige, den Montageablauf jedoch vor allem zeitlich behindernde Handhabung erforderlich, mit den sich daraus ergebenden Kosten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Rollladen der gattungsgemäßen Art so weiterzuentwickeln, dass er einfacher und kostengünstiger herstell- und montierbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch einen Rollladen mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung der Lamellen ermöglicht nun die Montage, d. h. das Zusammenfügen zweier Lamellen nicht nur durch deren seitliches Einschieben, sondern auch durch ein Einklipsen quer zur seitlichen Einschieberichtung. Dabei wird der Rasthaken im Sinne eines Harpunensteges unter Überwindung des Längsschlitzes in die Kammer gedrückt, wo er entgegen der Eindrückrichtung gesichert einliegt. Hierzu stützt sich der Rasthaken, wie zum Stand der Technik beschrieben, am Randbereich des Längsschlitzes ab.
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Prinzipiell reicht zum Eindrücken des Rasthakens in die Kammer eine elastische Verformung entweder des Rasthakens oder des Randbereiches des Längsschlitzes aus. Denkbar ist jedoch auch, beide korrespondierenden Teile insoweit elastisch auszubilden.
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Um den Längsschlitz zum Einführen des Rasthakens zu verbreitern, kann die Lamelle auch an jeder anderen geeigneten Stelle elastisch verformbar ausgebildet sein. Wesentlich ist, dass nach einem Eindrücken des Rasthakens die Rückstellkräfte ausreichend sind, um den Rasthaken und/oder den Längsschlitz in seine Ausgangslage zurückzubringen.
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Durch die nun bestehende Möglichkeit, die Lamellen durch längsseitiges Eindrücken miteinander zu verbinden, ist kein besonderer Platzbedarf mehr erforderlich, wie dies bei einem seitlichen Einschieben der Fall ist. Vor allem bei einem breiten Rollladen, d. h. bei langen Lamellen, kommt dieser Vorteil besonders zum Tragen.
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Auch werden bei einem Eindrücken des Rasthakens keine Bereiche der Lamellen der Gefahr eines Zerkratzens ausgesetzt, was grundsätzlich gleichfalls zu einer Kostenminimierung beiträgt, da auf einen Austausch beschädigter Lamellen bzw. deren Nachbearbeitung verzichtet werden kann.
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Weiterhin besteht die Möglichkeit, an der Baustelle bei Bedarf zusätzliche Lamellen ohne besonderen Aufwand anzufügen, so dass problemlos auf veränderte bauliche Verhältnisse reagiert werden kann.
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Der Rasthaken in Korrespondenz mit der Kammer kann im Querschnitt unterschiedlich ausgebildet sein. So kann der Rasthaken eine V-Form aufweisen, aber auch im Sinne einer Keder ausgebildet sein oder in jeder anderen geeigneten Form.
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Neben der bekannten, eingangs erwähnten Herstellung der Lamellen aus Blech, insbesondere Stahl- oder Aluminiumblech durch Rollformen, können die Lamellen auch aus Kunststoff durch Extrusion hergestellt oder als Strangpressprofil gefertigt sein.
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Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung ist vorgesehen, den Steg mit Öffnungen zu versehen, wobei diese Öffnungen unter Fortfall des Rasthakens in diesem Bereich nach oben hin offen sind und andererseits bis an den Lamellenkörper herangeführt sind. Dadurch entstehen Stegabschnitte, die im Sinne von Laschen mit angeformten Rasthaken vorliegen.
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Da in diesem Fall bei der Montage, d. h. beim Eindrücken der Stegabschnitte, bedingt durch deren kurze Länge, geringe Elastizitätskräfte zu überwinden sind, gestaltet sich die Montage besonders einfach.
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Alternativ oder ergänzend sind jedoch auch andere Öffnungen im Steg denkbar und hinsichtlich ihrer Größe und Konturierung variabel.
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Die mögliche Einschubhöhe der Lamelle, die abhängig ist von der Höhe des Steges im Zusammenspiel mit der Höhe der Kammer, ist nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Anmeldung so bemessen, dass auch bei geschlossenem Rollladen die Öffnungen bereichsweise frei liegen und zwar bevorzugt in der Weise, dass eine Durchsicht von außen, also vom Tageslichteinfall her, nicht möglich ist, trotzdem aber ein Lichtdurchtritt gegeben ist.
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Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben.
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Es zeigen:
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1 und 2 einen Teil eines erfindungsgemäßen Rollladens in einer geschnittenen Seitenansicht, jeweils in unterschiedlichen Montagestellungen
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3 und 4 jeweils eine perspektivische Vorderansicht auf den Rollladen, wobei die 3 die Stellung des Rollladens nach 1 und die 4 die Stellung des Rollladens nach 2 wiedergibt.
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In den Figuren ist ein Teil eines erfindungsgemäßen Rollladens dargestellt, mit mehreren, begrenzt gelenkig und abstandsveränderbar miteinander verbundenen, in montierter Stellung horizontal ausgerichteten Lamellen 1, die im Beispiel durch Rollformen eines Blechstreifens hergestellt und im Bereich des Steges 6 sowie in Teilbereichen des Lamellenkörpers 2 gedoppelt sind.
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Jede Lamelle 1 weist einen Lamellenkörper 2 auf, in dem eine Kammer 3 gebildet ist, die in montierter Stellung unterseitig durch einen Längsschlitz 4 geöffnet ist.
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Gegenüberliegend ist an den Lamellenkörper 2 ein Steg 6 angeformt, der an seiner freien Längsseite als Rasthaken 7 ausgebildet ist, im vorliegenden Ausführungsbeispiel V-förmig.
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Erfindungsgemäß sind der Rasthaken 7 und/oder der Längsschlitz 4 in ihrer Breite elastisch veränderbar.
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Zur Montage, d. h. zum Verbinden zweier benachbarter Lamellen 1 wird eine im Beispiel untere Lamelle 1 quer zur Längserstreckung mit ihrem Steg 6 durch den Längsschlitz 4 gedrückt, wobei sich entweder der Rasthaken 7 und/oder ein Randbereich 5, der den Längsschlitz 4 seitlich begrenzt, derart verformt wird, dass der Rasthaken 7 in die Kammer 3 gelangt. Danach folgt automatisch aufgrund der Elastizitätskräfte eine Rückstellung des Rasthakens 7 bzw. des Randbereichs 5 in die dargestellte Position, in der der Rasthaken 7 mit seiner freien Kante am Randbereich 5 bzw. am Grund der Kammer 3 anliegt, wie in der 1 sehr deutlich zu erkennen ist.
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Diese Figur gibt eine Schleppstellung des Rollladens wieder, in der die oberen Lamellen die jeweils unteren Lamellen 1 mitziehen, beispielsweise um den Rollladen aufzuwickeln.
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In der 2 ist ebenso wie in der 4 eine Schließstellung des Rollladens wiedergegeben, in der die Rasthaken 7 mit ihrer oberen Knickkante an der zugänglich obersten Stelle der Wandung der Kammer 3 anliegt.
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Wie insbesondere in der 3 zu erkennen ist, sind die Stege 6 mit Öffnungen 8 versehen, die als Ausklinkungen zu der vom Lamellenkörper 2 abgewandten Seite hin offen sind, so dass sich laschenförmige Stegabschnitte 9 bilden, mit jeweils einem Rasthaken 7.
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Damit ergeben sich Fensteröffnungen zur Durchsicht und Lichtdurchtritt in der in den 1 und 3 gezeigten Schleppstellung, während in der in den 2 und 4 gezeigten Position, in der der Rollladen eine Schließstellung einnimmt, ein Lichtdurchtritt in der durch einen Pfeil A gekennzeichneten Richtung möglich ist, während eine Durchsicht hier nicht besteht. Voraussetzung ist jedoch, dass der Lamellenkörper 2 die Öffnung 8 nicht überdeckt.
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Um dies zu erreichen, ist der Verschiebeweg des Steges 6 in der Kammer 3 kleiner als die Höhe des Steges 6, bei gleichzeitiger Erstreckung der Öffnung 8 bis nahe an den Lamellenkörper 2.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004043573 B3 [0003]