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Die Erfindung betrifft eine Fangvorrichtung, insbesondere zum Fangen von Krabben und/oder Krebsen, mit einem Fangraum und einem Fangraumzugang.
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Beim Fangen von Krabben kann es zu unerwünschtem Beifang kommen. Das bedeutet, dass das Krabbennetz nicht nur die gewünschten Krabben gefangen werden, sondern zusätzlich Fische oder andere im Wasser lebende Tiere ins Netz gelangen.
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Auf dem Weg ins Netz Verheddern sich Krabben häufig, sodass beim Herausnehmen des Krabbennetzes diese Krabben statt in das Netz zu gehen im Wasser verbleiben.
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Aufgabe der Erfindung ist es, den Stand der Technik zu verbessern.
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Gelöst wird die Aufgabe durch eine Fangvorrichtung, insbesondere zum Fangen von Krabben, mit einem Fangraum und einem Fangraumzugang, wobei vor oder nach dem Fangraumzugang eine Beifangschutzeinrichtung angeordnet ist und/oder die Fangvorrichtung eine Fangraumzugangzuführeinrichtung aufweist.
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Durch die Beifangschutzeinrichtung kann verhindert werden, dass insbesondere Fische ungehindert zum Fangraumzugang oder in den Fangraum gelangen oder gar in dem Fangraum unentrinnbar verbleiben.
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Durch die Fangraumzugangzuführeinrichtung kann die Krabbe ungehindert zum Fangraumzugang gelangen, ohne sich dabei in Maschen zu verheddern.
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Folgendes Begriffliche sei erläutert:
Eine „Fangvorrichtung” umfasst sämtliche Vorrichtungen, welche zum Fischen von Meeresfrüchten geeignet sind. Es sind sämtliche Fanggeräte wie Reusen, Apollo, Aalkörbe, Zugnetze und Wurfnetze umfasst. Insbesondere können mit vorliegender Fangvorrichtung sämtliche sich auf dem Fluss- oder Meeresboden bewegende Tiere, wie Krabben, Krebse oder Plattfische wie beispielsweise der Steinbutt befischt werden.
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Insbesondere können „Krabben” wie die Wollhandkrabbe mit vorliegender Fangvorrichtung befischt werden. Als Krabben sind insbesondere echte Krabben und Kurzschwanzkrebse umfasst.
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Der „Fangraum” ist der abgegrenzte Raum, indem sich das Fanggut befindet.
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Der „Fangraumzugang” ist der Zugang des Fangguts zum Fangraum. Dieses ist derart ausgestaltet, dass das entsprechende Fanggut im Wesentlichen ungehindert zum Fangraum gelangen kann. Weiterhin kann der Fangraumzugang so ausgestaltet sein, dass eine leicht zu überwindende Barriere für das Fanggut zu überwinden ist, um in den Fangraum zu gelangen.
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Die „Beifangschutzeinrichtung” verhindert, dass beispielsweise Fische zum Fangraumzugang in direkter Weise gelangen können. Die Beifangschutzeinrichtung kann beispielsweise jedoch von dem gewünschten Fanggut unterschritten werden. In einer einfachen Ausgestaltung ist die Beifangschutzeinrichtung ein flächiges Hindernis, welches bei Kontakt den potentiellen Beifang veranlasst in eine andere Richtung zu schwimmen. Weiterhin kann die Beifangschutzeinrichtung derart ausgestaltet sein, dass diese nicht bis zum Boden reicht, sodass das gewünschte Fanggut unterhalb der Beifangschutzeinrichtung über den Fluss- oder Meeresboden zu dem Fangraumzugang gelangen kann, sodass ein Unterschreiten realisiert wird.
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Weiterhin kann die Beifangschutzeinrichtung als starre Platte, als flexibles flächiges Element, wie beispielsweise eine Stoffschürze, oder als Netz ausgestaltet sein.
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Die „Fangraumzugangzuführeinrichtung” kann insbesondere so ausgestaltet sein, dass das Fanggut von einem natürlichen Boden ausgeht und somit diesen Weg beschreitet. Dabei kann die Fangraumzugangzuführeinrichtung ebenfalls als starres oder flexibles flächiges Element oder als Netz ausgestaltet sein.
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„Vor dem Fangraumzugang” liegt außerhalb des Fangraums. Die Beifangschutzeinrichtung kann dabei bis zur eigentlichen Schwelle des Fangraums reichen, wobei regelmäßig ein Abstand realisiert ist.
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„Nach dem Fangraumzugang” liegt innerhalb des Fangraums. Die Beifangschutzeinrichtung kann dabei bis zur eigentlichen Schwelle des Fangraums reichen, wobei regelmäßig ein Abstand realisiert ist.
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Um dem Fanggut eine möglichst natürliche Umgebung zu simulieren und um eine möglichst einfache Gestaltung der Fangvorrichtung bereitzustellen, kann der Fangraum durch ein diesen umgebendes Netz gebildet werden, wobei das Netz Maschen mit einer Fangmaschenweite aufweist. Insbesondere kann das Fanggut separiert werden, sodass beispielsweise Krabben lediglich ab einer bestimmten Größe in der Fangvorrichtung verbleiben.
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Die „Maschen” werden mittels der „Fangmaschenweite” auf das zu fangende Fanggut abgestimmt. Vorliegende Definition für die Fangmaschenweite bezieht sich auf alle (Netz-)Maschen in dieser Schrift. Die Maschenweite definiert sich aus der Länge zwischen zwei nebeneinanderliegenden Knoten. Zur Erläuterung wird hierbei auf die DIN 61250 „Begriffe Netztuch" verwiesen.
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Die für die Wollhandkrabbe bevorzugte Fangmaschenweite liegt dabei zwischen 20 mm und 60 mm und insbesondere zwischen 30 mm und 50 mm. Als Masche wird das mit einem Garn oder – bei siebartigen Fangvorrichtungen – mit einem festen Rahmen umgebende Gebilde bezeichnet.
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In einer weiteren Ausführungsform kann das Netz mit einem Rahmen mittels einer Verbindung verbunden sein. Somit kann mittels des Rahmens der Fangvorrichtung eine körperliche Struktur aufgeprägt werden. Durch das mit dem Rahmen verbundene Netz kann der Fangraum gebildet werden.
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Der „Rahmen” kann sowohl starr als auch flexibel ausgestaltet sein. Insbesondere wird der Rahmen durch korrosionsbeständige Materialien wie Edelstahl, verzinkter Stahl, Aluminium oder Kunststoff gefertigt. In einer sehr einfachen Ausprägung wird der Rahmen durch ein gebogenes Metallgestell gebildet. Zum Herstellen können insbesondere Metalldrähte verwendet werden. Dabei weisen die Metalldrähte bevorzugterweise einen Durchmesser zwischen 2 mm und 10 mm und insbesondere zwischen 4 mm und 7 mm auf, da somit eine einfache Bearbeitung und zugleich eine ausreichende Stabilität gewährleistet werden kann.
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Die „Verbindung” des Netzes mit dem Rahmen kann beispielsweise durch Verknoten oder Umwickeln erfolgen. Weiterhin kann der Rahmen Ösen oder Löcher aufweisen, an welchen das Netz befestigt wird.
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Um das Fanggut nach dem Fangvorgang aus dem Fangraum zu entfernen oder um die Fangvorrichtung platzsparend zu transportieren, kann der Rahmen beweglich angeordnete Rahmensegmente aufweisen. So können über ein Gelenk U-förmige Rahmensegmente drehbar über einen starren Grundrahmen angeordnet sein.
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Unter „beweglich” sind sämtliche definierten Bewegungen der Rahmensegmente zu verstehen, bei denen eine plastische Änderung oder eine relevante Formänderung des Rahmensegments ausbleibt.
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Aus den einzelnen Rahmensegmenten, welche sowohl starr, als auch beweglich sein können, kann der Rahmen hergestellt werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung können mittels der beweglichen Rahmensegmente, eine Fangposition, eine Transportposition und eine Fangentnahmeposition ausgebildet werden. Somit kann die Fangvorrichtung auf unterschiedliche Situationen angepasst werden.
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In der „Fangposition” ist die Fangvorrichtung im Wesentlichen verschlossen, sodass das Fanggut lediglich über den Fangraumzugang in den Fangraum gelangen kann.
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In der „Fangentnahmeposition” kann dem Fischer ein komfortabler Zugang zum Fangraum gewährt werden, sodass die Entnahme des Fanggutes deutlich erleichtert ist. Dies kann beispielsweise durch ein Bewegen der Rahmensegmente erfolgen.
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In der „Transportposition” wird insbesondere der Fangraum volumenmäßig stark reduziert, sodass sich beispielsweise eine im Wesentlichen flächige Fangvorrichtung ergibt, welche sich dann gut packbar transportieren lässt.
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Um zu gewährleisten, dass beim Fischen sich nicht die Fangentnahmeposition ausbildet, können die beweglichen Rahmensegmente arretierbar ausgestaltet sein, wobei das Arretieren mittels eines Arretierelements oder mehrerer Arretierelemente realisiert ist.
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Beim „Arretieren” werden insbesondere zwei Rahmensegmente über einen lösbaren Verbindungsmechanismus miteinander verbunden.
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Das „Arretierelement” kann in seiner einfachsten Ausgestaltung ein Garn oder Faden sein, welcher die Rahmensegmente miteinander verbindet. In einer komfortablen Ausgestaltung des Arretierelements ist dieses als Clip ausgestaltet, welcher mit seiner Arretieraufnahme einen Teil des Rahmensegments klemmend umgreift.
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Da die vorliegende Fangvorrichtung insbesondere zum Fischen auf dem Fluss- oder Meeresboden abgesetzt wird und aufgrund von Strömung des Wassers oder aufgrund der Scheren der Krabben, die Verbindung des Netzes mit den Rahmen in Mitleidenschaft gezogen werden kann, kann die Verbindung einen Verbindungsschutz aufweisen, welcher insbesondere durch ein Umwickeln mit einem Umwicklungsgarn realisiert ist und insbesondere bodenseitig erfolgt.
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Der „Verbindungsschutz” dient dem Schutz der Verbindung von Netz und Rahmen.
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Der „Umwicklungsgarn” kann insbesondere durch ein widerstandsfähigeres Material und/oder durch ein stärkeres Material im Sinne der Materialdicke realisiert werden.
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Als „bodenseitig” sind insbesondere die Bereiche des Rahmens zu verstehen, welche mit dem Flussboden oder Meeresboden oder mit sonstigen Hindernissen im Wasser in Kontakt geraten können.
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In einer weiteren Ausführungsform kann die Fangvorrichtung weitere Fangraumzugänge, insbesondere zwei, drei, vier oder mehr Fangraumzugänge, aufweisen und mehreren Fangraumzugängen oder jedem der Fangraumzugänge eine Beifangschutzeinrichtung oder weitere Beifangschutzeinrichtungen zugeordnet sein. Somit kann insbesondere die Fangquote erhöht und die Beifangquote verringert werden.
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Um den Fangraumzugang definiert auszugestalten oder die Fangraumzugangzuführeinrichtung straff zu spannen, kann der Fangraumzugang mit einer Fixiereinrichtung oder mehreren Fixiereinrichtungen positioniert werden, wobei die Fixiereinrichtung oder die Fixiereinrichtungen insbesondere als Fixiergarn ausgestaltet sind und insbesondere ein oberer Teil des Fangraumzugangs unterhalb des Fangraumzugangs und insbesondere ein unterer Teil des Fangraumzugangs oberhalb des Fangraumzugangs, mittels des Fixiergarns fixiert werden. Dabei kann das Fixieren insbesondere mittig erfolgen. Als Rahmenbefestigungspunkt eigenen sich dabei insbesondere die arretierten Rahmensegmente oder eine den Bodenrahmensegment stabilisierende Verstrebung.
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In einer weiteren Ausgestaltung kann der Fangraum als Kehle ausgebildet sein, welche insbesondere durch den Rahmen und dem damit verbundenen Netz gebildet ist. Bei der „Kehle” handelt es sich insbesondere um einen horizontalen Zugang zum Fangraum. Horizontal bezieht sich in diesem Fall auf die Sichtweise des Fangguts und verläuft idealer Weise parallel zum Fluss- oder Meeresboden. Insbesondere kann die Kehle einen vertikalen Spalt aufweisen, durch den das Fanggut ungehindert schreiten kann.
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Um dem Fanggut eine möglichst natürliche Bodennachahmung bereitzustellen oder um zu verhindern, dass sich das Fanggut auf dem Weg zum Fangraum verheddert, kann die Fangraumzugangzuführeinrichtung ein Zugangswegnetz mit einer Wegmaschenweite aufweisen, welche insbesondere gleichweit oder niedriger ist als die Fangmaschenweite.
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Das „Zugangswegnetz” ist das Netz, welches die Fangraumzugangzuführeinrichtung bildet. Die „Wegmaschenweite” ist analog definiert wie zuvor die Maschenweite, bezieht sich jedoch auf die Maschenweite des Zugangswegnetzes. Die vorliegende Wegmaschenweite beträgt dabei insbesondere zwischen 5 mm und 30 mm und bevorzugt zwischen 10 mm und 20 mm.
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In einer weiteren Ausführungsform weist die Fangraumzugangzuführeinrichtung eine Steigung auf, wobei die Fangraumzugangzuführeinrichtung insbesondere als Rampe ausgestaltet ist. Damit kann eine Art „Fallgrube” gebildet werden, sodass nachdem das Fanggut den höchsten Punkt der Steigung oder Rampe – idealerweise im oder am Fangraumzugang – überwunden hat, in den Fangraum hineinfällt. Von dort aus ist es für das Fanggut erschwert oder unmöglich wieder aus dem Fangraum zu gelangen. Weiterhin kann so gewährleistet werden, dass zu fangende Krabben bereits gefangene Krabben nicht oder nur erschwert sehen können, da diese – sobald sich das zu fangende Fanggut auf der Rampe befindet – die bereits gefangenen Krabben aus ihrem Sichtwinkel nicht wahrnehmen können.
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Um eine möglichst einfache Realisierung der Beifangschutzeinrichtung zu gewährleisten, kann diese als Beifangschutznetz mit einer Beifangschutznetzmaschenweite ausgestaltet sein, wobei insbesondere die Beifangschutznetzmaschenweite der Fangmaschenweite entspricht. Die „Maschenweite” des Beifangschutznetzes ist analog definiert wie zuvor die Maschenweiten.
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Insbesondere kann die Beifangschutznetzmaschenweite geringer ausfallen als die Maschenweite des Netzes, wobei bevorzugt lediglich eine Abweichung von 10% vorliegen sollte. Bei diesen Abweichungen von 10% der Maschenweiten entspricht für die vorliegende Erfindung die Fangmaschenweite der Beifangschutznetzmaschenweite.
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Um eine möglichst einfache Realisierung der Beifangschutzeinrichtung zu erhalten, können die Beifangschutzeinrichtung oder Teile der Beifangschutzeinrichtung hängend an der Fangvorrichtung angeordnet sein.
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„Hängend” bedeutet insbesondere, dass an einem oberen Teil des Rahmens die Beifangschutzeinrichtung angebracht ist und die auf die Beifangschutzeinrichtung wirkende Gravitation ein Ausrichten des Beifangschutznetzes gewährleistet. In horizontaler Sicht wird, durch die Beifangschutzeinrichtung, der gesamte Fangraumzugang (direkt) verdeckt und ein direkter Zugang verhindert. Somit erstreckt sich insbesondere die Beifangschutzeinrichtung entlang der Kehle.
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Um die Gravitationswirkung auf die Beifangschutzeinrichtung zu verstärken, kann diese beschwert oder fixiert sein, wobei das Beschweren insbesondere mittels eines Garns erfolgt.
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Unter „Beschweren” ist die Erhöhung der Masse zu verstehen. Dies kann insbesondere dadurch erfolgen, dass ein Garn horizontal in die Beifangschutzeinrichtung eingebracht ist.
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Das „Garn” kann insbesondere eine metallische Seele und/oder alleinige oder zusätzliche metallische Fäden aufweisen.
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Das „Fixieren” kann beispielsweise mittels eines Garns erfolgen, welches die Beifangschutzeinrichtung mit Teilen des übrigen Netzes oder mit dem Rahmen verbindet.
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In einer weiteren Ausführungsform kann die Beifangschutzeinrichtung den Fangraum beabstandet verdecken.
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Das „Beabstanden” bezieht sich auf den Abstand, den ein Fisch auf dem direkten Weg zur Kehle ohne Höhenveränderung zurücklegen müsste. Vorteilhafterweise beträgt dieser Abstand 5 cm bis 30 cm und bevorzugt zwischen 10 cm und 20 cm.
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Um das Fanggut in den Fangraum zu locken, kann die Fangvorrichtung im Fangraum eine Ködereinrichtung aufweisen.
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Die „Ködereinrichtung” ist insbesondere durch einen hängend angeordneten Netzbeutel realisiert, in welchem ein Ködermittel einbringbar ist. Als Köder können dabei Fressstoffe als auch Geruchsstoffe, wie Pheromone, verwendet werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung weisen das Netz, das Beifangschutznetz, das Zugangswegnetz, das Umwicklungsgarn, das Garn und/oder das Fixiergarn das Material Polyamid oder Polyethylen auf.
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Im Weiteren wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Dabei zeigen:
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1a eine schematische Seitenansicht eines Rahmens einer Fangvorrichtung, ohne Netz, in einer Transportposition,
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1b eine schematische Seitenansicht des Rahmens der Fangvorrichtung, ohne Netz, in einer Fangentnahmeposition,
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1c eine schematische Seitenansicht des Rahmens der Fangvorrichtung, ohne Netz, in einer Fangposition,
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2 eine schematische linksseitige Teilseitenansicht der Fangvorrichtung in einer Fangposition an einem Flussgrund,
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3 eine schematische Ansicht einer Bodenunterseite der Fangvorrichtung mit einem umwickelten Bodenrahmen, mit stabilisierenden Verstrebungen und mit einem Netz,
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4 eine schematische Ansicht einer Bodenoberseite mit beweglichen Rahmensegmenten der Fangvorrichtung und einem Netz und
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5 eine Schematische Seitenansicht in einer um 90° im Uhrzeigersinn gedrehten Fangvorrichtung.
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Ein Rahmen 101, 103, 105, 107, 109, 361, 371, 403, 405, 407, 409, 501, 505 einer Fangvorrichtung 100 weist einen starren Bodenrahmen 501, 101, 361, 371 auf. Zum Stabilisieren des Bodenrahmens 501, 101, 361, 371 sind Verstrebungen 361, 371 vorgesehen. An dem Bodenrahmen 501, 101, 361, 371 ist ein Netz mit Netzknoten 353 und Netzmaschen 355 mittels Verknotung angebracht. Die Verknotung wird mit einer Umwicklung 342, mittels eines 10 mm dicken Polyethylengarns umschlugen. Der Rahmen besteht aus mehreren gebogenen 5 mm dicken Aluminiumdrähten und die Maschenweite des Netzes beträgt 30 mm. An den Seiten 101 des Bodenrahmens 501, 101, 361, 371 sind Ösen 111 angeordnet.
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Der Rahmen umfasst U-förmige Rahmensegmente 103, 403, 105, 405, 107, 407, 109, 409, welche an ihren jeweiligen Enden um die Ösen 111 gebogen sind, sodass eine rotierende Bewegung der Rahmensegmente 103, 403, 105, 405, 107, 407, 109, 409 realisierbar ist (siehe hierzu 1a, b, c).
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Sowohl an den seitlich verlaufenden Rahmensegmenten 101, 103, 105, 107, 109 als auch an den längslaufenden Rahmensegmenten 501, 403, 405, 407, 409 ist ein Netz mit der Maschenweite von 30 mm aufgespannt, sodass sich ein netzumspannter Fangraum ergibt, welcher in einer Seitenansicht sanduhrförmig und in einer längsseitigen Seitenansicht rechteckförmig ausgestaltet ist.
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Die Fangraumzugangzuführeinrichtung 216, 516 ist zusätzlich mit einem Zugangswegnetz 517 mit einer Maschenweite von 10 mm bespannt. Am längs verlaufenden Höhenbegrenzungssegment 405, 505 ist das Beifangschutznetz 218 mit einer Maschenweite von 30 mm angebracht. Zum Beschweren ist am unteren Ende des Beifangschutznetzes 218 ein Garn 219, 519 mit einer metallischen Seele eingebracht.
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Die den Fangraumzugang bildenden oberen Teile des Fangraumzugangs 215 und die unteren Teile des Fangraumzugangs 216 sind überkreuz mittig mit einem Fixiergarn 225, 226 am Rahmen befestigt. Die durch die Kante 591 des oberen Teils des Fangraumzugangs 215 und der Kante 592 des unteren Teils des Fangraums 216 gebildete Kehle 590, ermöglicht es einer Wollhandkrabbe 240 in den Fangraum 241 zu gelangen. Die Fangvorrichtung 100 weist am längs verlaufenden rechten Höhenbegrenzungssegment 403 und am linken längs verlaufenden Höhenbegrenzungssegment 409 Plastikclips 113 zum Arretieren der Segmente 107, 407 und 109, 409 auf.
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Funktionsweise der Fangvorrichtung 100
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Im Weiteren wird auf die 2 verwiesen. Dort ist eine Teilansicht in einer Seitenansicht, ohne Netz, dargestellt. Bei einer Achsenspiegelung um die Achse 107 erhielte man eine vollständige seitliche Seitenansicht ohne Netze.
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Die Fangvorrichtung 100 liegt auf dem Boden 201 auf. Schwimmt ein Fisch 230, welcher ein unerwünschter Beifang wäre, direkt auf die Kehle 590 zu, so verhindert das Beifangschutznetz 218 mit dem Beschwerungsgarn 219, 519 den direkten Zugang. Da die Maschen des Beifangschutznetzes 218 für den Fisch 230 zu klein sind, wird dieser ablassen und in eine andere Richtung weiterschwimmen.
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Bewegt sich hingegen eine Wollhandkrabbe 240 am Boden 201 in Richtung Fangvorrichtung, so wird sie die engmaschige Rampe 216, 516 erklimmen. Da die Kehle 590 eine Öffnung aufweist, wird die Rampe durch die Wollhandkrabbe 240 überwunden und am Ende über die Kante 592 in den Fangraum stürzen, sodass die Wollhandkrabbe im Fangraum 241 unentrinnbar eingeschlossen ist.
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Somit wird durch das Beifangschutznetz verhindert, dass Fische in Richtung der Kehle schwimmen können, und dass das gewünschte Fanggut – hier die Wollhandkrabbe – ungehindert in den Fangraum gelangt.
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Im Weiteren wird auf 5 verwiesen, welche die Sicht des Fisches 230 in einer um 90° im Uhrzeigersinn gedrehten Darstellung darstellt.
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Das Beifangschutznetz 518 mit seinen Maschen verhindert das Einschwimmen des Fisches. Das Beifangschutznetz 218, 518 ragt zudem über die Kehle 590 heraus. Dies ist insbesondere dadurch verdeutlicht, dass das Garn zum Beschweren 519, 219 unterhalb der Kehle 590 angeordnet ist. Wandert nun eine Wollhandkrabbe 240 auf die Fangvorrichtung zu (Pfeilrichtung 540 und Pfeil in 2), so garantiert das engmaschige Netz der Rampe 516, 216 ein nicht verhakendes Erklimmen der Rampe 216, 516, an dessen Ende die Kehle 590 von der Wollhandkrabbe 240 überwunden werden kann.
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An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, Beifänge wie Aale, durch die großen Maschenweiten von 30 mm aus dem Fangraum entweichen können.
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Funktionsweise der Fangvorrichtung:
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Im Weiteren wird anhand der 1a bis 1c die Funktionsweise der Fangvorrichtung 100 für den Fischer dargelegt. In der Transportposition (1a) ist das linke Höhenbegrenzungssegment 105 und das rechte Höhenbegrenzungssegment 103 sowie das linke Schließsegment 107 und das rechte Schließelement 109 flächig mit dem seitlichen Bodensegment 101 zusammengeklappt. Somit wird eine flache Struktur geschaffen, die ideal zum Transportieren geeignet ist.
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In der Fangentnahmeposition (1b) kann der Fischer, die sich durch das linke Schließsegment 107 und rechte Schließsegment 109 bildende Öffnung von oben (siehe Pfeil) den Fang aus dem Fangraum entnehmen.
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In der Fangposition sind das linke und rechte Schließelement 107, 109 über Clips 113 verbunden. Inklusive Netz wird ein sanduhrförmiger Körper aufgespannt, dessen äußerste Punkte durch die Enden des seitlichen Bodensegmentes 101 und den Enden des rechten Höhenbegrenzungssegments 103 und linken Höhenbegrenzungssegments 105 gebildet werden. Zwischen dem linken Höhenbegrenzungssegment 105 und dem seitlichen Bodenrahmensegment ist der obere Teil des Fangraumzugangs 215 und der untere Teil des Fangraumzugangs 216 angeordnet. Das Gleiche ist beim rechten Höhensegment 103 und dem seitlichen Bodensegment 101 gegeben (nicht dargestellt).
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Fangvorrichtung
- 101
- seitliches Bodensegment
- 103
- seitliches rechtes Höhenbegrenzungssegment
- 105
- seitliches linkes Höhenbegrenzungssegment
- 107
- linkes Schließsegment
- 109
- rechtes Schließsegment
- 111
- Öse
- 113
- Arretierelement/Clip
- 201
- Flussboden
- 215
- oberer Teil des Fangraumzugangs
- 216
- unterer Teil des Fangraumzugangs
- 218
- Beifangschutznetz
- 219
- Garn zum Beschweren
- 225/226
- Fixiergarn
- 230
- Beifang/Fisch
- 240
- Wollhandkrabbe außerhalb des Fangraums
- 241
- Wollhandkrabbe innerhalb des Fangraums
- 342
- Umwicklungsgarn
- 353
- Netzknoten
- 355
- Netzmasche
- 361
- Rahmensegment
- 371
- Rahmensegment
- 403
- längs verlaufendes, rechtes Höhenbegrenzungssegment
- 405
- längs verlaufendes, linkes Höhenbegrenzungssegment
- 407
- längs verlaufendes, linkes Schließsegment
- 409
- längs verlaufendes, rechtes Schließsegment
- 481
- begrenzende Netzkanten
- 501
- längs verlaufendes Bodensegment
- 505
- längs verlaufendes Höhenbegrenzungssegment
- 516
- Rampe
- 517
- Zugangswegnetz
- 518
- Beifangschutznetz
- 519
- Garn zum Beschweren
- 540
- Laufrichtung der Krabbe
- 590
- Kehle
- 591
- Kante zu 215
- 592
- Kante zu 216
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN 61250 „Begriffe Netztuch” [0018]