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Die Erfindung betrifft einen Kippbeschlag zur Verwendung in Verkaufstheken für schwenkbare Glas- oder Kunststoffplatten mit einer im Wesentlichen vertikalen, durch eine Arretierung sichergestellte Ruhestellung, der ein fest mit einem Thekenkörper verbindbares Anschlagprofil, bei dem ein Zapfenprofil mit einer Lagerfläche endseitig an einem Profilsteg ausgebildet ist, und ein bewegliches Halteprofil zur Aufnahme einer Platte aus Glas oder Kunststoff, das eine in Längsrichtung verlaufende, konkave Auflagefläche zur schwenkbaren Lagerung auf der Lagerfläche des Zapfenprofils aufweist, umfasst.
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Derartige Kippbeschläge werden in Verkaufstheken mit vertikaler Frontplatte, beispielsweise zur Präsentation von Lebensmitteln eingesetzt. Ein Beispiel für eine solche Verkaufstheke ist in 3 gezeigt. Bei dieser ist die dem Kunden zugewandte Frontplatte um ihr unteres Auflager als horizontale Drehachse um einen vorgegebenen Winkel aus der vertikalen Ruhestellung heraus in eine zweite Stellung schwenkbar. In der gezeigten vertikalen Ruhestellung der Frontplatte wird diese durch eine Arretierung gehalten und so gegen ein unbeabsichtigtes Aufschwenken gesichert.
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Durch Aufschwenken der Frontplatte in eine zweite Stellung, wie in 4 gezeigt, wird beispielsweise eine Entnahme von Waren durch den Kunden aus der Verkaufstheke, eine Beschickung der Verkaufsteke mit Waren durch das Verkaufspersonal, oder eine Reinigung der Theke ermöglicht. In der in 4 gezeigten zweiten Stellung der Frontplatte wird die Frontplatte durch im Kippbeschlag ausgeführte Vorrichtungen gegen ein weiteres unerwünschtes Aufschwenken über die zweite Stellung hinaus gesichert.
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Ein solcher Kippbeschlag ist aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2007 020 126 A1 vorbekannt. Dieser weist zwei Profile auf, ein unbewegliches Anschlagprofil, welches am Thekenkörper ruht, sowie ein demgegenüber bewegliches Halteprofil, welches eine Frontplatte hält. Zwischen dem Anschlagprofil und dem Halteprofil ist ein Schwenklager gebildet, welches es erlaubt, die Frontplatte durch Schwenken um eine horizontale Achse zwischen einer vertikalen Ruhestellung und einer Sonderstellung zu überführen. Das Schwenklager umfasst ein am Halteprofil ausgebildetes Aufnahmeteil und ein am Anschlagprofil ausgebildetes Zapfenteil, wobei in der Aufnahme des Aufnahmeteils zwei Lagerstellen zur Anordnung des Zapfenteils im Abstand voneinander vorgesehen sind. Durch eine vertikale Hubbewegung des Halteprofils sind dadurch zwei wirkunterschiedliche relative Positionen von Halteprofil und Anschlagprofil auswählbar. Erstens eine Stützposition, wie in
1 gezeigt, in der sich das Halteprofil am Anschlagprofil abstützt und dabei ein Verschwenken des Halteprofils verhindert wird, und zweitens eine Bereitschaftsposition, wie in
2 gezeigt, in der das Verschwenken des Halteprofils um die horizontale Achse ermöglicht wird.
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Der in der Offenlegungsschrift
DE 10 2007 020 126 A1 offenbarte Kippbeschlag hat den Nachteil, dass zum Aufschwenken der Frontplatte eine vertikale Hubbewegung des Halteprofils und damit ein Anheben der Frontplatte erforderlich ist. Frontplatten von Verkaufstheken, insbesondere von im Bäcker- oder Fleischereigewerbe eingesetzten Verkaufstheken mehrerer Meter Länge, weisen in der Regel ein sehr hohes Gewicht auf. Dadurch wird die zur bestimmungsgemäßen Bedienung des Kippbeschlags erforderliche vertikale Hubbewegung des Halteprofils deutlich erschwert und die Bedienbarkeit einer diesen Kippbeschlag beinhaltenden Verkaufstheke herabgesetzt.
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Aufgrund der für das Aufschwenken der Frontplatte erforderlichen großen Kraftanstrengung ist eine mit dem oben beschriebenen Kippbeschlag ausgerüstete Verkaufstheke beispielsweise nicht zur selbstständigen Entnahme von Waren durch den Kunden geeignet. Ferner muss beim Einrasten des Halteprofils in die Stützposition die Scheibe zunächst aktiv in einer angehobenen Position, die der Bereitschaftsposition des Kippbeschlags entspricht, gehalten werden, und ausgehend von dieser Position in eine der Stützposition des Kippbeschlags entsprechende Position abgesenkt werden. Da dabei der Absenkvorgang kontrolliert zu erfolgen hat, um Beschädigungen der Frontplatte vorzubeugen, ist hier ebenfalls eine große Kraftanstrengung erforderlich.
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Nachteilig wirkt sich weiterhin aus, dass sich in der Bereitschaftsposition des Kippbeschlags zwangsläufig die in 2 gezeigten, zum Thekeninnenraum hin geöffneten Zwischenräume zwischen dem Anschlagprofil und dem Halteprofil ergeben, in welche ohne Weiteres Fremdobjekte gelangen können. Durch sich in diesen Zwischenräumen befindliche Fremdobjekte wird das Einrasten des Kippbeschlags in die Stützposition verhindert, so dass ein unerwünschtes Aufschwenken der Frontscheibe unter Umständen nicht wirkungsvoll verhindert werden kann.
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Ein Kippbeschlag gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist aus der Offenlegungsschrift
DE 20 2010 012 338 U1 bekannt. Bei diesem Kippbeschlag wird die Arretierung einer vertikalen Ruhestellung einer Frontplatte durch ein an einem Anschlagprofil angebrachtes, aus einem elastisch verformbaren Material, wie beispielsweise Polyamid, gefertigtes Arretierelement sichergestellt. Dieses Arretierelement weist einen Profilwulst auf, der in der vertikalen Ruhestellung der Frontplatte in eine entlang eines Halteprofils ausgebildete Hohlkehle greift, wodurch die Frontplatte in ihrer vertikalen Ruhestellung arretiert wird.
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Bei diesem Kippbeschlag ergibt sich allerdings der Nachteil, dass die darin verwandten Arretierelemente je nach Beanspruchung des Kippbeschlags starker Verschleiß ausgesetzt sein können.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Kippbeschlag nach Maßgabe des Oberbegriffs des Anspruchs 1 zu schaffen, der frei von den obengenannten Nachteilen im Stand der Technik ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch mindestens eine Arretiervorrichtung gelöst, die eine am Anschlagprofil angebrachte Biegefeder und ein am Halteprofil angebrachtes Aufnahmemittel umfasst, wobei ein vermittels einer Federbiegung der Biegefeder beweglicher Abschnitt der Biegefeder als ein Eingreifabschnitt ausgebildet ist, und der Eingreifabschnitt der Biegefeder in der vertikalen Ruhestellung des Halteprofils in das Aufnahmemittel greift.
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Der erfindungsgemäße Kippbeschlag hat den Vorteil, dass durch die Verwendung abriebfester Stahlfedern der Verschleiß der Arretiervorrichtung deutlich verringert werden kann. Dadurch kann in vorteilhafter Weise eine sichere Arretierung der Frontplatte in ihrer vertikalen Ruhestellung über die gesamte Lebenszeit des Thekenbeschlags sichergestellt werden, ohne dass ein vorzeitiger verschleißbedingter Austausch der Arretiervorrichtung erforderlich wäre.
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Vorzugsweise weist der Eingreifabschnitt der Biegefeder eine Krümmung auf. Auf diese Weise kann der Eingreifabschnitt in besonders einfacher Weise realisiert werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung handelt es sich bei dem Aufnahmemittel um eine am Halteprofil angebrachte zweite Biegefeder, wobei ein vermittels einer Federbiegung der zweiten Biegefeder beweglicher Aufnahmeabschnitt der zweiten Biegefeder eine zweite Krümmung aufweist, und die zweite Krümmung so ausgestaltet ist, dass der Eingreifabschnitt der am Anschlagprofil angebrachten Biegefeder und der Aufnahmeabschnitt der zweiten Biegefeder in der vertikalen Ruhestellung des Halteprofils ineinandergreifen.
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Biegefedern sind üblicherweise aus Stahl gefertigt und somit sehr verschleißbeständig. Da hier die Arretierung der Frontplatte in ihrer vertikalen Ruhestellung ausschließlich durch Paare ineinandergreifender Biegefedern gewährleistet wird, kann der Verschleiß der Arretiervorrichtungen auf ein Minimum reduziert werden. Gleichzeitig kann so der Haltewiderstand einer jeden Arretiervorrichtung durch entsprechende Wahl der Federhärten angepasst werden.
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Vorzugsweise ist die zweite Biegefeder so an dem Halteprofil angebracht, dass der Aufnahmeabschnitt der zweiten Biegefeder vermittels der Federbiegung der zweiten Biegefeder in eine entlang des Halteprofils ausgebildeten Hohlkehle gepresst werden kann.
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Indem der Aufnahmeabschnitt der zweiten Biegefeder in der vertikalen Ruhestellung der Frontplatte in der Hohlkehle zum Liegen kommt und durch diese gestützt wird, kann die Beanspruchung der zweiten Biegefeder reduziert werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung handelt es sich bei dem Aufnahmemittel um eine entlang des Halteprofils ausgebildete Hohlkehle.
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Durch eine solche Anordnung kann das Aufnahmemittel zur Aufnahme des Eingreifabschnitts der ersten Biegefeder in besonders einfacher Weise realisiert werden.
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Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung ist das Anschlagprofil so beschaffen, dass auch nach Montage des Kippbeschlags Arretiervorrichtungen hinzugefügt oder vorhandene Arretiervorrichtungen wieder entfernt werden können.
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Hieraus ergibt sich der Vorteil, dass der beim Aufschwenken der Platte aus der Ruhestellung heraus zu überwindende Haltewiderstand bzw. der beim Schwenken der Platte in die Ruhestellung zu überwindende Haltewiderstand individuell angepasst werden kann. Zusätzlich ergibt sich in einfacher Art und Weise die Möglichkeit, den Haltewiderstand einer bestehenden Verkaufstheke nachträglich durch Hinzufügen zusätzlicher Arretiervorrichtungen oder Entfernen von Arretiervorrichtungen anzupassen.
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In einer weiteren geeigneten Ausgestaltung der Erfindung kann das Halteprofil eine erste Profilschulter und eine zweite Profilschulter aufweisen, zwischen denen Platten verschiedener Dicke aufgenommen und mittels eines Klemmprofils fixiert werden können.
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Vorteil dieser Ausgestaltung ist, dass Platten verschiedener Dicke in einfacher Weise durch das Klemmprofil, das mittels eines Gewindebolzens zwischen der Platte und einer der beiden Profilschultern eingespannt wird, im Halteprofil fixiert werden können und so außerdem ein Plattenaustausch deutlich vereinfacht wird.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann die Hohlkehle entlang einer in der vertikalen Ruhestellung der Platte horizontal liegende Oberseite der zweiten Profilschulter ausgebildet sein.
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Auf diese Weise kann ein kompakter Aufbau des Kippbeschlags bei verringertem Materialverbrauch erzielt werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann der Kippbeschlag eine am Halteprofil ausgebildete Profilrippe und eine im Stützprofil in Längsrichtung ausgebildete Nut umfassen, wobei die Profilrippe in einer nicht vollständig aufgeschwenkten Stellung der Platte mit mindestens einem von der Nut aufgenommenen, elastisch verformbaren ersten Dämpfungselement in Kontakt kommt.
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Gemäß einer weiteren geeigneten Ausgestaltung der Erfindung kann der Kippbeschlag mindestens ein zweites elastisch verformbares Dämpfungselement umfassen, das vor Erreichen der vertikalen Ruhestellung der Platte mit der Platte in Kontakt kommt.
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Der bestimmungsgemäße Einsatz solcher Dämpfungselemente verhindert Beschädigungen der Frontplatte und/oder des Kippbeschlags bei unkontrolliertem Aufschwenken der Frontplatte beziehungsweise unkontrolliertem Schwenken der Frontplatte in die Ruhestellung.
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Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
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1 einen vorbekannten Kippbeschlag in einer ersten Stellung (Stützposition)
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2 den vorbekannten Kippbeschlag aus 1 in einer zweiten Stellung (Bereitschaftsposition)
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3 ein Ausführungsbeispiel einer Verkaufstheke in der der erfindungsgemäße Kippbeschlag einsetzbar ist, im Querschnitt, die Frontplatte in Ruhestellung
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4 die Verkaufstheke aus 3, die Frontplatte in aufgeschwenkter Stellung
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5 einen erfindungsgemäßen Kippbeschlag in Detailansicht, die Frontplatte in Ruhestellung
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6 den erfindungsgemäßen Kippbeschlag aus 5 in Detailansicht, unter Andeutung der aufgeschwenkten Stellung der Frontplatte
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7 eine Detailansicht einer erfindungsgemäßen Arretiervorrichtung, wie sie in dem erfindungsgemäßen Kippbeschlag Anwendung findet.
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3 und 4 zeigen eine Verkaufstheke 1, in der der erfindungsgemäße Kippbeschlag Einsatz finden kann. Dabei ist ein Kippbeschlag 3 fest mit dem Thekenkörper 2 verbunden, und hält eine Frontplatte 4 der Verkaufstheke 1. Ferner umfasst die gezeigte Verkaufstheke 1 eine Abdeckplatte 6, die mittels eines zweiten Kippbeschlags 5, der in seinem Aufbau vom Kippbeschlag 3 verschieden sein kann, gehalten wird. Der zweite Kippbeschlag 5 ist fest mit einer Rückwand der Verkaufstheke 1 verbunden. Der Kippbeschlag 3 und der zweite Kippbeschlag 5 erlauben es, die Frontplatte 4 und die Abdeckplatte 6 aufzuschwenken, wie in 4 gezeigt, und so den Innenraum der Verkaufstheke 1 zugänglich zu machen.
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Im Folgenden sollen nun Aufbau und Funktionsweise des erfindungsgemäßen Kippbeschlags anhand der 5 und 6 erläutert werden.
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Der in 5 dargestellte Kippbeschlag weist ein fest mit dem Thekenkörper 2 (siehe hierzu 3 und 4) verbindbares Anschlagprofil 310 und ein bewegliches Halteprofil 320 auf. Das Anschlagprofil 310 kann durch in seiner rückseitigen Schulter 316 eingebrachte Bohrungen 316a, 316b am Thekenkörper 2 montiert werden. Dabei bestimmt der Fachmann Anzahl und Positionierung der Bohrungen entsprechend der jeweiligen Erfordernisse, so dass die in 5 gezeigte Anzahl und Positionierung der Bohrungen lediglich als Beispiel zu verstehen ist. Weiterhin besitzt das Anschlagprofil 310 einen Profilsteg 312, an dessen Ende ein Zapfenprofil 311 ausgebildet ist. Die Oberfläche dieses Zapfenprofils 311 beinhaltet eine Lagerfläche 311a sowie eine gegenüber der Lagerfläche 311a eingesenkte Ausnehmung 311b. Zwischen der Lagerfläche 311a und der gegenüber dieser eingesenkten Ausnehmung 311b wird dabei in Längsrichtung eine Profilkante 311c gebildet.
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Die Lagerfläche 311a des Anschlagprofils 310 bildet zusammen mit einer im Halteprofil 320 ausgebildeten, in Längsrichtung verlaufenden konkaven Auflagefläche 321 ein Kipplager, das ein Schwenken des Halteprofils 320 um eine horizontale, in Längsrichtung verlaufende Achse ermöglicht. In der in 5 gezeigten Orientierung des Kippbeschlags wird die Platte 4 ausgehend von der im Wesentlichen vertikalen Ruhestellung entgegen des Uhrzeigersinns geschwenkt. Eine am Halteprofil 320 ausgebildete Anschlagrippe 322 wird dabei in der Ausnehmung 311b des Zapfenprofils 311 geführt und bestimmt so einen maximalen Winkel, um den das Halteprofil 320 um die horizontale Achse geschwenkt werden kann. Konkret ist dieser maximale Winkel dadurch bestimmt, dass beim Erreichen dieses maximalen Winkels die Anschlagrippe 322 an die zwischen der Lagerfläche 311a und der Ausnehmung 311b des Zapfenprofils gebildete Profilkante 311c anschlägt und so ein weiteres Aufschwenken des Halteprofils 320, beziehungsweise der von dem Halteprofil 320 gehaltenen Platte 4, verhindert.
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Weiterhin ist am oberen Ende der rückseitigen Profilschulter 316 des Anschlagprofils 310 eine in Längsrichtung verlaufende Führungsschiene 313 ausgebildet, in die ein oder mehrere Verbindungsclips 332 eingeschoben werden können. An diesen Verbindungsclips 332 wiederum kann jeweils ein Halteelement 330 durch Durchführung eines oder mehrerer Befestigungsmittel durch in das Halteelement 330 und den Verbindungsclip 332 eingebrachte Bohrungen 333a, 333b befestigt werden. Erfindungsgemäß ist an einem solchen Halteelement eine anschlagprofilseitige Biegefeder 370 angebracht, welche vorzugsweise aus Stahl gefertigt ist. Die Anbringung der anschlagprofilseitigen Biegefeder 370 kann dabei über die durch das Halteelement 330 geführten Befestigungsmittel, oder in beliebiger anderer Weise erfolgen. Entsprechend sind für den Fachmann auch solche Ausführungen denkbar, in denen die anschlagprofilseitige Biegefeder in anderer Weise an dem Anschlagprofil 310 angebracht ist, beispielsweise mittels eines oder mehrerer Befestigungsmittel direkt mit dem Anschlagprofil 310 verbunden ist. Die anschlagprofilseitige Biegefeder 370 ist in einem Endbereich so geformt, dass sie in entspanntem Zustand im Querschnitt eine Wölbung aufweist. Auf die Ausgestaltung der anschlagprofilseitigen Biegefeder 370 soll später unter Zuhilfenahme der 7 genauer eingegangen werden.
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Erfindungsgemäß weist die der Thekenbeschlag für jede anschlagprofilseitige Biegefeder 370 eine halteprofilseitige Biegefeder 371 auf, welche vorzugsweise aus Stahl gefertigt ist. Die halteprofilseitige Biegefeder 371 ist dabei mittels eines oder mehrerer Befestigungsmittel mit dem Halteprofil 320 verbunden. Die halteprofilseitige Biegefeder 371 ist in einem Endbereich so geformt, dass sie in entspanntem Zustand im Querschnitt zwei Wölbungen aufweist, eine erste, dem Ende der Feder nahegelegene Wölbung, sowie eine zweite, sich an die erste Wölbung anschließende, und dieser entgegengesetzte zweite Wölbung. Dabei sind die Endbereiche der anschlagprofilseitigen Biegefeder 370 und der halteprofilseitigen Biegefeder 371 so beschaffen, und die anschlagprofilseitigen Biegefeder 370 und die halteprofilseitigen Biegefeder 371 so zueinander orientiert, dass die Wölbung des Endbereichs der anschlagprofilseitigen Biegefeder 370 und die zweite Wölbung des Endbereichs der halteprofilseitigen Biegefeder 371 im Ruhezustand des Kippbeschlags ineinandergreifen. Weiterhin sind Beschaffenheit der Endbereiche der Biegefedern und Orientierung der Biegefedern so gewählt, dass kurz vor der Ruhestellung des Kippbeschlags die Wölbung des Endbereichs der anschlagprofilseitigen Biegefeder 370 und die erste Wölbung des Endbereichs der halteprofilseitigen Biegefeder 371 in Berührung kommen, und zur Überwindung des daraus resultierenden Widerstands die Endbereiche der anschlagprofilseitigen Biegefeder 370 und der halteprofilseitigen Biegefeder 371 vermittels der Federbiegungen der anschlagprofilseitigen Biegefeder 370 und der halteprofilseitigen Biegefeder 371 in entgegengesetzte Richtungen gedrückt werden müssen. Auf diese Weise kann ein ausreichender Haltewiderstand, durch den der Kippbeschlag in seiner vertikalen Ruhestellung arretiert wird, erzeugt werden. Auf die Ausgestaltung der halteprofilseitigen Biegefeder 371 soll später unter Zuhilfenahme der 7 genauer eingegangen werden.
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Abweichend von der oben beschriebenen Ausführung des erfindungsgemäßen Kippbeschlags ist es für den Fachmann auch denkbar, dass die Wölbung des Endbereichs der anschlagprofilseitigen Biegefeder 370 in der Ruhestellung des Kippbeschlags in eine entlang des Halteprofils 320 ausgebildete Hohlkehle 323 greift. Die oben genannte Ausführung mit halteprofilseitiger Biegefeder 371 ist jedoch zweckmäßiger, da halteprofilseitiger Verschleiß an der Hohlkehle 323 vorteilhaft vermieden werden kann.
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Eine anschlagprofilseitige Biegefeder 370 und ein Aufnahmemittel, bei dem es sich um eine halteprofilseitige Biegefeder 371 oder um einen Abschnitt der entlang des Halteprofils 320 ausgebildeten Hohlkehle 323 handeln kann, bilden zusammen jeweils eine Arretiervorrichtung. Erfindungsgemäß weist der Kippbeschlag mindestens eine solche Arretiervorrichtung auf; die genaue Anzahl an Arretiervorrichtungen ist jedoch gemäß den jeweiligen Anforderungen an den Haltewiderstand wählbar und kann insbesondere durch Einbringen weiterer Befestigungsclips 332 in die Führungsschiene 313 und Anbringen von weiteren anschlagprofilseitigen Biegefedern 370 an mit diesen Verbindungsclips 332 verbundenen Halteelementen 330, und Anbringen von weiteren halteprofilseitigen Biegefedern 371 am Halteprofil 320 nachträglich, also auch nach Montage des Kippbeschlags 3 am Thekenkörper 2, verändert werden. Gleichermaßen können Halteelemente 330 nebst den zugehörigen Verbindungsclips 332 nachträglich entfernt werden. Dabei ist offensichtlich, dass der Haltewiderstand, durch den die Platte 4 in ihrer im Wesentlichen vertikalen Ruhestellung arretiert wird, mit zunehmender Anzahl von Arretiervorrichtungen entsprechend zunimmt.
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Zur Aufnahme der Platte 4 im Halteprofil 320 sind an diesem eine erste Profilschulter 324 und eine zweite Profilschulter 325 ausgebildet. Wie in 5 gezeigt, sind diese erste Profilschulter 324 und zweite Profilschulter 325 nicht notwendigerweise parallel zueinander. Insbesondere sind Ausführungen vorteilhaft, in denen sich, wie im gezeigten Beispiel, der Querschnitt des zwischen den Profilschultern 324, 325 ausgebildeten Raumes nach oben hin verjüngt. Zwischen diesen Profilschultern 234, 325 wird die Unterkante der Platte 4, die eingefasst ist in ein Einfassprofil 352 aus einem elastisch verformbaren Material, insbesondere aus Weich-PVC, aufgenommen. Die Fixierung der Platte 4 erfolgt durch ein Klemmprofil 350, welches mittels eines Gewindebolzens 351 zwischen dem die Platte 4 einfassenden Einfassprofil 352 und der zweiten Profilschulter 325 eingespannt werden kann.
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In 5 ist die Hohlkehle 323 als in der zweiten Profilschulter 325 ausgebildet gezeigt. Jedoch sind für den Fachmann auch solche Ausführungen des Halteprofils 320 denkbar, in denen die Hohlkehle nicht in der zweiten Profilschulter 325, sondern beispielsweise an einem zusätzlichen Profilsteg des Halteprofils 320 ausgebildet ist. Weiterhin ist die halteprofilseitige Biegefeder als an der zweiten Profilschulter 325 befestigt gezeigt. Konkret ist die halteprofilseitige Biegefeder 371 in ihrem Endbereich so gekrümmt, dass die zweite Wölbung der des Endbereichs der halteprofilseitigen Biegefeder 371 in die Hohlkehle 323 einpassbar ist. Das heißt, dass in einem Zustand, in dem die halteprofilseitige Biegefeder 371 gespannt ist, die Wölbung des Endbereichs in die Hohlkehle 323 gepresst wird. Zugleich sind die erste Wölbung des Endbereichs der halteprofilseitigen Biegefeder 371 und die zweite Profilschulter 325 so gestaltet, dass in der Ruhestellung des Kippbeschlags die erste Wölbung des Endbereichs der halteprofilseitigen Biegefeder 371 auf einer Fläche der zweiten Profilschulter 325 aufliegt. Abweichend hiervon sind für den Fachmann jedoch auch solche Ausführungen des Halteprofils 320 denkbar, in denen die halteprofilseitige Biegefeder 371 nicht an der zweiten Profilschulter 325, sondern beispielsweise an einem zusätzlichen Profilsteg des Halteprofils 320 befestigt ist.
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An der Oberkante 318 des Anschlagprofils 310 kann, wie in 5 gezeigt, ein Preisschienenprofil 340 angebracht sein. Die Befestigung des Preisschienenprofils 340 erfolgt in diesem Fall über eine oder mehrere Verbindungsclips 341, die an der Oberkante 318 des Anschlagprofils 310 befestigt werden und in eine Führungsschiene 342 des Preisschienenprofils 340 greifen. An der Oberseite des Preisschienenprofils 340 ist eine Schiene 345, beispielsweise zur Aufnahme von Preis- oder Warenbezeichnungsschildern, ausgebildet.
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Zur Dämpfung der Schwenkbewegung des Halteprofils 320 bei Erreichen der im Wesentlichen vertikalen Ruhestellung der Platte 4 oder der durch den maximalen Schwenkwinkel bestimmten aufgeschwenkten Stellung der Platte 4 sind verschiedene Dämpfungselemente 360, 370 im Kippbeschlag vorgesehen. Zur Dämpfung der Schwenkbewegung bei Erreichen der durch den maximalen Schwenkwinkel bestimmten aufgeschwenkten Stellung der Platte 4 besitzt das Halteprofil 320 eine Profilrippe 326, die vor Erreichen des maximalen Schwenkwinkels in Kontakt mit mindestens einem in eine Längsnut 314 des Anschlagprofils 310 eingebrachten, als erstes Dämpfungselement 360 wirkenden Abdeckprofils kommt. Bestimmungsgemäß ist ein solches erstes Dämpfungselement 360 aus einem elastisch verformbaren Material, insbesondere aus Weich-PVC, gefertigt. Zur Dämpfung der Schwenkbewegung bei Erreichen der im Wesentlichen vertikalen Ruhestellung der Platte 4 ist am Kippbeschlag ein zweites Dämpfungselement 370 angebracht, mit welchem die Platte 4 vor Erreichen der im Wesentlichen vertikalen Ruhestellung der Platte 4 in Kontakt kommt. Dieses zweite Dämpfungselement 370 kann dabei am Preisschienenprofil 340, an den Arretierelementen 330 oder am Anschlagprofil 310 angebracht sein. Im gezeigten Beispiel der 5 ist das zweite Dämpfungselement 370 eine in einen teiloffenen Kanal 344 des Preisschienenprofils 340 eingebrachte PVC-Rundschnur.
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Zusätzlich zu den bereits erläuterten Elementen besitzt das Anschlagprofil 310 eine vordere Profilschulter 315, welche in der im Wesentlichen vertikalen Ruhestellung der Platte 4 den Kippbeschlag nach vorne hin optisch abschließt, einen teiloffenen ersten Längskanal 317, welcher zur Aufnahme eines Heizdrahtes geeignet ist, sowie mindestens zwei teiloffene zweite Längskanäle 319a, 319b, in welche endseitig anzubringende Profilkappen haltende Befestigungselemente eingeführt werden können.
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Die in 5 gezeigten Profilelemente bestehen, sofern nicht anderweitig angegeben, aus einem zur Herstellung von Profilelementen geeigneten Material, beispielsweise aus einem zum Strangpressen geeigneten Metall, beispielsweise aus Aluminium. Dabei erstreckt sich die Erfindung ausdrücklich auch auf solche Kippbeschläge, die aus anderen, dem Fachmann geeignet erscheinenden Materialien gefertigt sind.
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In 6 ist zusätzlich die durch den maximalen Schwenkwinkel bestimmte aufgeschwenkte Stellung der Platte 4 angedeutet. Anhand dieser Darstellung wird ersichtlich, wie in der durch den maximalen Schwenkwinkel bestimmten aufgeschwenkten Stellung der Platte 4 die Anschlagrippe 322 an die von der Lagerfläche 311a und die Ausnehmung 311b des Zapfenprofils gebildete Profilkante 311c anschlägt. Gleichzeitig wird ersichtlich, wie die Profilrippe 326 mit dem mindestens einen ersten Dämpfungselement 360 kurz vor Erreichen der durch den maximalen Schwenkwinkel bestimmten aufgeschwenkten Stellung der Platte 4 in Kontakt kommt.
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Wie weiterhin anhand von 6 ersichtlich, ist aufgrund der Verwendung eines durch einen Gewindebolzen 351 zwischen dem die Unterkante der Platte 4 einfassenden Einfassprofil 352 und der zweiten Profilschulter 325 einspannbaren Klemmprofils 350 das Halteprofil 320 zur Aufnahme verschieden dicker Platten 4 geeignet. Hierbei ist der zwischen der Vorderkante des Klemmprofils 350 und der Innenseite der ersten Profilschulter 324 gebildete Abstand durch den Vorschub des Gewindebolzens 351 innerhalb eines vorgegebenen Bereichs einstellbar. Im gezeigten Beispiel ist dieser Abstand so wählbar, dass Platten mit Dicken zwischen 6 mm und 8 mm im Halteprofil 320 aufgenommen werden können. Dabei ist zu berücksichtigen, dass aufgrund des die Unterkante der Platte 4 einfassenden Einfassprofils 352 obiger Abstand um ein Weniges größer zu dimensionieren ist, als die Plattendicke selbst.
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7 zeigt eine Detailansicht der erfindungsgemäßen Arretiervorrichtung. Die darin beispielhaft gezeigte anschlagprofilseitige Biegefeder 370 weist einen senkrechten, ersten geraden Abschnitt 370a auf, welcher mittels des durch das Halteelement 330 geführten Befestigungselements mit dem Halteelement 330 verbunden ist. An diesen ersten geraden Abschnitt 370a schließen sich ein erster gekrümmter Abschnitt 370b, ein zweiter gerader Abschnitt 370c, ein zweiter gekrümmter Abschnitt 370d sowie ein dritter gerader Abschnitt 370e an. Die Krümmungsrichtung der ersten und zweiten gekrümmten Abschnitte 370b, 370d ist identisch (in der Ansicht der 7 jeweils gegen den Uhrzeigersinn), so dass der durch den ersten gekrümmten Abschnitt 370b, den zweiten geraden Abschnitt 370c, den zweiten gekrümmten Abschnitt 370d und den dritten geraden Abschnitt 370e gebildete Endbereich der anschlagprofilseitigen Biegefeder 370 einen im Wesentlichen V-förmigen Querschnitt aufweist. Die Wölbung des Endbereichs der anschlagprofilseitigen Biegefeder 370 entspricht dem zweiten gekrümmten Abschnitt 370d der anschlagprofilseitigen Biegefeder 370.
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Die in 7 beispielhaft gezeigte halteprofilseitige Biegefeder 371 weist einen waagerechten, ersten geraden Abschnitt 371a auf, welcher am Halteprofil 320 befestigt ist. An diesen ersten geraden Abschnitt 371a schließen sich ein erster gekrümmter Abschnitt 371b, ein zweiter gekrümmter Abschnitt 371c, ein dritter gekrümmter Abschnitt 371d sowie ein zweiter gerader Abschnitt 371e an. Dabei ist die Krümmungsrichtung der ersten und dritten gekrümmten Abschnitte 371b, 371d ist identisch (in der Ansicht der 7 jeweils im Uhrzeigersinn) und entgegengesetzt zur Krümmungsrichtung des zweiten gekrümmten Abschnitts 371c (in der Ansicht der 7 gegen den Uhrzeigersinn). Der durch den ersten gekrümmten Abschnitt 371b, den zweiten gekrümmten Abschnitt 371c, den dritten gekrümmten Abschnitt 371d und den zweiten geraden Abschnitt 371e gebildete Endbereich der halteprofilseitigen Biegefeder 371 weist somit einen im Wesentlichen S-förmigen Querschnitt auf. Die erste Wölbung des Endbereichs der halteprofilseitigen Biegefeder 371 entspricht dem dritten gekrümmten Abschnitt 371d der halteprofilseitigen Biegefeder 371, und die zweite Wölbung dem zweiten gekrümmten Abschnitt 371c.
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Wie weiterhin aus 7 ersichtlich, sind der zweite gekrümmte Abschnitt 370d der anschlagprofilseitigen Biegefeder 370 und der zweite gekrümmte Abschnitt 371c der halteprofilseitigen Biegefeder 371 jeweils so geformt, und die Biegefedern 370, 371 so zueinander orientiert an den Profilen 310, 320 angebracht, dass in der vertikalen Ruhestellung des Kippbeschlags die genannten gekrümmten Abschnitte 370d, 371c ineinandergreifen. Beim Schwenken des Kippbeschlags aus seiner vertikalen Ruhestellung heraus übt der zweite gekrümmte Abschnitt 370d der anschlagprofilseitigen Biegefeder 370 eine Kraft auf den dritten gekrümmten Abschnitt 371d der halteprofilseitigen Biegefeder 371 aus. Dadurch werden der zweite gekrümmte Abschnitt 370d der anschlagprofilseitigen Biegefeder 370 und der dritte gekrümmte Abschnitt 371d der halteprofilseitigen Biegefeder 371 vermittels der Federbiegungen der beiden Biegefedern in entgegengesetzte Richtungen gedrückt, nämlich ersterer nach oben und letzterer nach unten. Auf diese Weise wird ein Haltewiderstand, der den Kippbeschlag in seiner vertikalen Ruhestellung hält, erzeugt.
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Ausgehend vom oben beschriebenen Wirkungsprinzip sind für den Fachmann auch von der Darstellung der 7 abweichende Ausführungen der Biegefedern 370, 371 denkbar. Beispielsweise kann die Rolle, und entsprechend die Formgebung der beiden Biegefedern 370, 371 vertauscht werden, oder die Orientierung der Biegefedern 370, 371 verändert werden.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und vorstehend beschriebenen Ausführungen beschränkt sondern umfasst auch für den Fachmann ersichtliche Abwandlungen in Abhängigkeit von der gewünschten Ausführungsform.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007020126 A1 [0004, 0005]
- DE 202010012338 U1 [0008]