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Die Erfindung betrifft einen Bordstein gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Anordnung von Bordsteinen gemäß Anspruch 8.
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In der Praxis können Bordsteine zur Abgrenzung von verschiedenen Bereichen innerhalb einer Verkehrsfläche dienen. Beispielsweise kann durch einen Bordstein eine Gehwegfläche von einer Fahrbahn abgegrenzt sein. Als Abgrenzung zwischen diesen beiden Flächen kommt dann in der Regel ein Hochbordstein zum Einsatz, der über die Oberseite der Fahrbahn hinaus ragt und somit ein Überfahren der Gehwegfläche durch Kraftfahrzeuge erschwert. Im Bereich von Fußgängerüberwegen und Grundstückszufahrten kommen oft auch Rundbordsteine zum Einsatz, die eine geringere Höhe aufweisen als Hochbordsteine und damit leichter überfahrbar sind. Da aber auch Rundbordsteine über die Oberseite der Fahrbahn hinaus ragen, werden diese an der der Fahrbahn zugewandten Seite abgerundet. Weiterhin gibt es diverse Übergangssteine zwischen den verschiedenen Bordsteintypen.
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Während ein Großteil der Bordsteine gerade ausgebildet ist, gibt es auch Bordsteine, die in Längsrichtung derselben gekrümmt ausgebildet sind. Derartige Bordsteine werden auch ”Kurvensteine” genannt. Sie sind besonders geeignet in Bereichen, in denen die Bordsteine in einem Winkel zueinander verlegt sind, also beispielsweise in Eckbereichen.
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Ein besonderer Einsatzort der vorstehend genannten Kurvensteine besteht im Bereich von Parkbuchten. Die Kurvensteine kommen dabei als konkav oder konvex ausgebildete Formsteine in Eckbereichen zum Einsatz. Hier besteht jedoch das Problem, dass ein Übergang zwischen dem Kurvenstein und einem beispielsweise darauf zulaufenden Rundbordstein geschaffen werden muss. Dies kann zum einen durch entsprechenden Zuschnitt des Rundbords erfolgen, was jedoch verhältnismäßig aufwendig ist. Alternativ ist der Einsatz spezieller Formsteine, nämlich sogenannter Parkbucht-Ecksteine denkbar, die anstelle eines Kurvensteins im Eckbereich verlegt werden können und die einen angeformten Bereich zum Anschluss an den benachbarten Rundbordstein bieten. Problematisch ist jedoch die Herstellung derartiger Parkbucht-Ecksteine, die spezielle Formen erfordern. Zudem trifft man in der Praxis auf eine Vielzahl unterschiedlicher Radien und Anschlusshöhen, sodass eine große Anzahl von unterschiedlichen Parkbucht-Ecksteinen herzustellen und vorzuhalten ist.
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Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde einen Bordstein herzustellen, mit dem die Nachteile des Standes der Technik vermieden werden können.
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Zur Lösung dieser Aufgabe weist ein erfindungsgemäßer Bordstein die Merkmale des Anspruchs 1 auf. Es ist demnach vorgesehen, das wenigstens eine aufrechte Seitenfläche des Bordsteins im Grundriss gekrümmt ausgebildet ist, zur im Wesentlichen formschlüssigen Anlage des Bordsteins an einer entsprechend gekrümmten Seitenfläche eines anderen Formsteins und dass der Bordstein abgesehen von einer eventuellen Phase oder Abrundung an einer oder mehreren Seitenflächen eine über den gesamten Grundriss im Wesentlichen konstante Höhe bzw. Dicke aufweist.
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Aufgrund der im Grundriss gekrümmt ausgebildeten Seitenflächen lässt sich der erfindungsgemäße Bordstein an einen Kurvenstein anlegen und dient quasi als separates Übergangsstück zu einem benachbarten Rundbordstein oder dergleichen. Aufgrund der im Wesentlichen konstanten Dicke bzw. Höhe des Formsteins lässt sich dieser in herkömmlichen Betonsteinformen auf einfache Weise und kostengünstig herstellen. Es kann somit im Ergebnis auf einen Zuschnitt der Rundborde verzichtet werden. Andererseits werden keine speziellen Parkbucht-Ecksteine mehr benötigt, sondern lediglich die wesentlich kleineren erfindungsgemäßen Bordsteine als sogenannte Anschlussborde.
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Weitere Einzelheiten sowie bevorzugte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Bordsteins sind den Unteransprüchen der Beschreibung im Übrigen zu entnehmen.
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Weiterhin wird Schutz beansprucht für den entsprechenden Einbau des erfindungsgemäßen Bordsteins innerhalb einer Parkbucht oder dergleichen gemäß Anspruch 8.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Bordsteins werden nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert. In dieser zeigen:
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1 einen erfindungsgemäßer Bordstein im Grundriss,
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2 einen Teilschnitt durch den Bordstein entlang Schnittlinie B-B in 1,
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3 eine räumliche Darstellung des Bordsteins gemäß 1,
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4 die Anordnung des Bordsteins gemäß 1 im Bereich einer Parkbucht im Grundriss,
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5 die Anordnung gemäß 4 in einer Seitenansicht,
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6 die Anordnung gemäß 4 und 5 in räumlicher Darstellung,
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7 einen weiteren erfindungsgemäßen Bordstein im Grundriss,
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8 die Anordnung des Bordsteins gemäß 7 in einer Parkbucht analog zur Darstellung gemäß 4,
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9 einen weiterer erfindungsgemäßer Bordstein im Grundriss,
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10 einen Teilschnitt durch den Bordstein gemäß 9 entlang Schnittlinie B-B in 9 und
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11 den Bordstein gemäß 9 in räumlicher Darstellung.
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Nachfolgend werden zwei Varianten eines erfindungsgemäßen Bordsteins 10 beschrieben. Eine erste Variante ist als erstes Ausführungsbeispiel in den 1 bis 8 dargestellt. Die zweite Variante findet sich als zweites Ausführungsbeispiel in den 9 bis 11.
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Der Bordstein 10 verfügt in beiden Ausführungsbeispielen über eine Oberseite 11, eine Unterseite 12 sowie mehrere aufrechte, zwischen Unterseite 12 und Oberseite 11 verlaufende Seitenflächen. Der Bordstein 10 ist im Grundriss etwa dreieckig ausgebildet, mit zwei benachbarten, aufrechten Seitenflächen 13, 14, die unter einem Winkel von 90° zueinander angeordnet sind. Weiterhin ist eine dritte aufrechte Seitenfläche 15 vorhanden, die im Grundriss gekrümmt ausgebildet ist. Die Seitenflächen 13, 14 verlaufen hingegen im Wesentlichen geradlinig.
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Stellt man sich den Bordstein 10 im Grundriss als rechtwinkliges Dreieck vor, so befinden sich die im Wesentlichen geradlinig verlaufenden Seitenflächen 13, 14 im Bereich der Katheten des Dreieckes, wohingegen die gekrümmt verlaufende Seitenfläche 15 im Bereich der Hypotenuse ausgebildet ist.
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Der Bordstein 10 verfügt über im Wesentlichen die ganze Fläche über eine konstante Höhe bzw. Dicke. Lediglich im Übergang von der Seitenfläche 13 zur Oberseite 11 ist eine Abrundung 16 vorgesehen.
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Der Bordstein 10 besteht vorzugsweise aus Beton und wird in einer herkömmlichen Betonsteinform hergestellt. Es ist natürlich denkbar, dass insbesondere im Bereich der Sichtseiten eine Vorsatzschicht aus einem anderen Material angeordnet sein kann.
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Die gekrümmte Seitenfläche 15 verläuft in einem konstanten Radius, sodass sich die Krümmung über im Wesentlichen die gesamte Länge der entsprechenden Seitenfläche 15 erstreckt.
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Aufrechte Seitenkanten 17, 18 im Übergang von den aufrechten Seitenflächen 13, 14 zur gekrümmten Seitenfläche 15 sind im Grundriss abgerundet ausgebildet, wohingegen die aufrechte Seitenkante 19 im Übergang zwischen den aufrechten Seitenflächen 13, 14 scharfkantig ausgebildet ist.
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Die Abrundung 16 erstreckt sich über im Wesentlichen die gesamte Länge der aufrechten Seitenfläche 13. Der Radius der Abrundung 16 ist konstant. Im Übergang von der Abrundung 16 zur aufrechten Seitenfläche 13 ist ein Versatz 20 ausgebildet, der sich ebenfalls über im Wesentlichen die gesamte Länge der aufrechten Seitenfläche 13 erstreckt.
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In 4 bis 6 ist die Verlegung eines vorstehend beschriebenen Bordsteins 10 im Bereich einer Parkbucht gezeigt. Die gekrümmte aufrechte Seitenfläche 13 ist dabei im Wesentlichen formschlüssig neben einer gekrümmten aufrechten Seitenfläche 21 eines Kurvensteins 22, also eines Bordsteins mit im Grundriss gekrümmten Verlauf, verlegt. Der Kurvenstein 22 hat insgesamt eine größere Höhe als der Bordstein 10. Im Bereich der aufrechten Seitenfläche 14 neben dem Bordstein 10 ein Rundbord 23 angeordnet. Eine Stirnseite 24 des Rundbords 23 liegt unmittelbar an der aufrechten Seitenfläche 14 des Bordsteins 10 an. Eine aufrechte vordere Seitenfläche 25 des Rundbords 23 verläuft bündig in Verlängerung mit der aufrechten Seitenfläche 13 des Bordsteins 10. Eine Oberseite 26 des Rundbords 23 verläuft auf der gleichen Höhe wie die Oberseite 11 des Bordsteins 10. Auch das Rundbord 23 verfügt im Übergang von der Oberseite 26 zur aufrechten Seitenfläche 25 über eine Abrundung 16 mit den gleichen Abmessungen wie die Abrundung 16 des Bordsteins 10.
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Wie aus 5 ersichtlich sind die Unterseiten des Bordsteins 10, des Kurvensteins 22 und des Rundbords 23 nicht auf einer Höhe angeordnet, sondern sind jeweils gleich zueinander versetzt.
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7 zeigt eine Variante des in 1 gezeigten Bordsteins 10. Während der Bordstein 10 gemäß 1 im Bereich eines linken Übergangs einer Parkbucht eingesetzt werden kann, ist der Bordstein 10 gemäß 7 dazu bestimmt im Bereich eines rechten Übergangs eingesetzt zu werden. Beide Bordsteine 10 können in einer gemeinsamen Form hergestellt werden als linker und rechter Bordstein 10.
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Es versteht sich, dass der Bordstein 10 auch an anderen Stellen eingesetzt werden kann, wo ein Übergang von einem gradlinig verlaufenden Bordstein (z. B. Rundbord 23) an eine gekrümmte Fläche eines anderen Bordsteins (z. B. Kurvenstein 22) erfolgen muss. Es versteht sich, dass der Bordstein 10 als Übergangselement in unterschiedlichen Radien hinsichtlich der gekrümmten Seitenfläche 15 hergestellt werden kann. Auch die Höhe bzw. Dicke des Formsteins 10 kann variieren je nach Abmessung der sich anschließenden Bauteile.
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9 bis 11 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel eines Bordsteins 10, bei dem die Abrundung 16 deutlich größere Abmessungen aufweist. Zudem gehr der Absatz 20 zunächst in eine geneigte Schrägfläche 17 über, an die sich dann die Abrundung 16 anschließt. Im Übrigen entspricht der Bordstein 10 dem ersten Ausführungsbeispiel. Auch hier kann ein entsprechender rechter Bordstein 10 analog zu 7 und 8 hergestellt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Bordstein
- 11
- Oberseite
- 12
- Unterseite
- 13
- Seitenfläche
- 14
- Seitenfläche
- 15
- Seitenfläche
- 16
- Abrundung
- 17
- Seitenkante
- 18
- Seitenkante
- 19
- Seitenkante
- 20
- Versatz
- 21
- Seitenfläche
- 22
- Kurvenstein
- 23
- Rundbord
- 24
- Stirnseite
- 25
- Seitenfläche
- 26
- Oberseite
- 27
- Schrägfläche