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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hebelanordnung eines Kraftfahrzeugschlosses gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie ein Kraftfahrzeugschloss gemäß Anspruch 18.
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Der Begriff „Kraftfahrzeugschloss” ist hier umfassend zu verstehen. Es sind nicht nur Seitentürschlösser und Hecktürschlösser, sondern auch Heckklappenschlösser davon abgedeckt. Im Übrigen meint der Begriff „Kraftfahrzeugschloss” das gesamte System, dessen Bestandteile, beispielsweise ein Schließkeil o. dgl. oder ein Schließhilfsantrieb, auch verteilt angeordnet sein können.
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Die bekannte Hebelanordnung, von der die Erfindung ausgeht, ist Bestandteil eines Kraftfahrzeugschlosses, das mit den üblichen Schließelementen Schlossfalle und Sperrklinke ausgestattet ist (
EP 1 772 577 A2 ). Die Hebelanordnung ist mit einem Innenbetätigungshebel ausgestattet, der mittels einer Lageranordnung um eine Hebelachse schwenkbar gelagert ist und der gegen die Rückstellkraft einer separaten Rückstellfeder auslenkbar ist.
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Das bekannte Kraftfahrzeugschloss zeigt weitere, ähnliche Hebelanordnungen, beispielsweise eine Hebelanordnung mit einem als Zentralverriegelungshebel ausgestalteten Hebelelement. Dem Zentralverriegelungshebel ist ein separates Übertotpunkt-Federelement zugeordnet, das dafür sorgt, dass der Zentralverriegelungshebel zwei stabile Stellungen einnehmen kann.
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In beiden oben genannten Fällen dient das jeweilige Hebelelement zur Übertragung von Betätigungsbewegungen. Hierfür weist das jeweilige Hebelelement einen Betätigungsabschnitt für das Ein- oder Ausleiten von Betätigungsbewegungen auf. Bei dem Innenbetätigungshebel handelt es sich bei dem Betätigungsabschnitt um einen Anschluss für einen Bowdenzug. Bei dem Zentralverriegelungshebel sind zwei Betätigungsabschnitte vorgesehen, die nach Art einer Kulissenführung der manuellen bzw. motorischen Einleitung von Betätigungsbewegungen dienen.
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Zwar erlauben die bekannten Hebelanordnungen in vollem Umfange die Realisierung der jeweils geforderten Funktionalität. Allerdings führt die Montage separater Federelemente in der Montage immer wieder zu Problemen.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, die bekannte Hebelanordnung derart auszugestalten und weiterzubilden, dass der Fertigungsaufwand mit einfachen konstruktiven Mitteln reduziert wird.
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Das obige Problem wird bei einer Hebelanordnung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.
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Wesentlich ist die Erkenntnis, dass sich das Hebelelement bei geeigneter konstruktiver Auslegung insgesamt aus einem federelastisch verformbaren Blech herstellen lässt und dass sich evtl. erforderliche Federwirkungen auf die federelastische Verformbarkeit des Hebelelements selbst zurückführen lassen. Es wird vorgeschlagen, dass das Hebelelement mindestens einen federelastisch verformbaren Federabschnitt aufweist, dessen insbesondere federelastische Auslenkbarkeit eine vorbestimmte, der Hebelanordnung zugeordnete Zusatzfunktion bereitstellt. Bei dieser Zusatzfunktion kann es sich um irgendeine mechanische Funktion, beispielsweise eine Rückstellfederfunktion, um eine Kippfederfunktion, aber auch um eine Kupplungsfunktion handeln.
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Interessant ist bei der vorschlagsgemäßen Lösung insbesondere, dass der Hebelanordnung u. a. Federfunktionen zugeordnet werden können, ohne dass separate Federelemente vorgesehen sein müssen. Auf die Montage separater Federelemente kann insoweit verzichtet werden.
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Mit der vorschlagsgemäßen Lösung lassen sich wie oben angedeutet, verschiedene Zusatzfunktionen realisieren.
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Bei der bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 2 bildet der Federabschnitt einen Rückstellfederabschnitt, durch den ein entsprechendes, auf das Hebelelement wirkendes Rückstellmoment erzeugbar ist.
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Bei den Ansprüchen 3 bis 5 ist mindestens eine Federzunge vorgesehen, die zur Erzeugung von Rückstellmomenten mit einem feststehenden Gegenlager zusammenwirkt. Hiermit lässt sich die resultierende Federwirkung ganz besonders einfach einstellen.
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Bei der weiter bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 6 bildet der Federabschnitt eine Federanordnung nach Art einer Spiralfeder. Je nach Auslegung des Ausgangsmaterials der Hebelanordnung kann dies notwendig sein, um die gewünschte Federcharakteristik realisieren zu können.
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Der Federabschnitt kann aber auch als Rastfederabschnitt (Anspruch 7) oder als Kippfederabschnitt (Anspruch 8) ausgebildet sein, wobei sich die Raststellungen bzw. die Kippstellungen in der Schwenklage des Hebelelements bezogen auf die Hebelachse oder in der Auslenkung des Federabschnitts unterscheiden können.
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Alternativ oder zusätzlich ist es denkbar, dass es sich bei der Zusatzfunktion um eine Kupplungsfunktion handelt, so dass das Hebelelement je nach Auslenkung eines Kupplungsfederabschnitts mit einem weiteren Verstellelement gekuppelt oder von diesem weiteren Verstellelement entkuppelt ist (Anspruch 9).
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In besonders bevorzugter Ausgestaltung gemäß Anspruch 10 ist das Hebelelement insgesamt aus einem Federstahlblech hergestellt, so dass sich die jeweils gewünschte Federcharakteristik für den Federabschnitt leicht realisieren lässt.
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Das Hebelelement ist weiter vorzugsweise einstückig ausgestaltet (Anspruch 11), wobei sich hier das Ausstanzen des Hebelelements fertigungstechnisch als besonders vorteilhaft darstellt.
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An dieser Stelle darf darauf hingewiesen werden, dass das Hebelelement vorschlagsgemäß aus einem federelastisch verformbaren Blech hergestellt ist, das im Anlieferungszustand ggfls. keine hinreichende mechanische Steifigkeit aufweist, um die manuellen bzw. motorischen Betätigungsbewegungen übertragen zu können. Das Steifigkeitsverhalten der Hebelanordnung, insbesondere des Hebelelements, wird vorteilhafterweise dadurch realisiert, dass eine Verstärkungsstruktur in das Hebelelement eingeformt ist. Hierfür eignen sich in besonderer Weise Verstärkungsrippen o. dgl. (Anspruch 12).
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Denkbar ist auch, dass zur gezielten Einstellung der Federelastizität mindestens eine mechanische Schwächung, wie beispielsweise eine Ausnehmung o. dgl., in das Hebelelement eingebracht ist (Anspruch 13).
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Mit den beiden letztgenannten Maßnahmen zur mechanischen Versteifung bzw. zur mechanischen Schwächung lässt sich das resultierende Steifigkeitsverhalten gezielt einstellen, ohne dass es zusätzlicher konstruktiver Maßnahmen bedarf.
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Die ebenfalls bevorzugten Ausgestaltungen gemäß den Ansprüchen 14 bis 17 betreffen eine Hebelanordnung eines Kraftfahrzeugschlosses, das die üblichen Schließelemente Schlossfalle und Sperrklinke aufweist. Bei einem solchen Kraftfahrzeugschloss, das einen außerordentlich geringen Bauraum für die Schlossmechanik bereitstellt, zeigt sich ein weiterer Vorteil der vorschlagsgemäßen Lösung, nämlich die hohe resultierende Kompaktheit.
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Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 18, der ebenfalls eigenständige Bedeutung zukommt, wird ein Kraftfahrzeugschloss mit einer vorschlagsgemäßen Hebelanordnung als solches beansprucht. Auf alle Ausführungen, die geeignet sind, das Kraftfahrzeugschloss zu beschreiben, darf verwiesen werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
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1 in ganz schematischer Darstellung eine Seitentür eines Kraftfahrzeugs mit einem vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschloss,
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2 eine erste Ausführungsform einer vorschlagsgemäßen Hebelanordnung in einer perspektivischen Ansicht,
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3 eine weitere Ausführungsform einer vorschlagsgemäßen Hebelanordnung in einer perspektivischen Ansicht,
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4 die Hebelanordnung gemäß 3 in einer Draufsicht,
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5 eine weitere Ausführungsform einer vorschlagsgemäßen Hebelanordnung in einer perspektivischen Ansicht,
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6 eine weitere Ausführungsform einer vorschlagsgemäßen Hebelanordnung in einer Draufsicht.
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Die vorschlagsgemäße Hebelanordnung 1 ist einem in 1 gezeigten Kraftfahrzeugschloss 2 zugeordnet. Unter dem Begriff „Kraftfahrzeugschloss” sind, wie im einleitenden Teil der Beschreibung schon angesprochen, alle Arten von Tür-, Hauben- oder Klappenschlössern zusammengefasst.
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Die in Rede stehende Hebelanordnung 1 des Kraftfahrzeugschlosses 2 ist mit einem Hebelelement 3 zur Übertragung von manuellen und/oder motorischen Betätigungsbewegungen ausgestattet. Diese Betätigungsbewegungen werden im Einzelnen weiter unten erläutert. Vorangestellt wird zunächst eine allgemeine Erläuterung der vorschlagsgemäßen Hebelanordnung 1.
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Bei allen dargestellten Ausführungsformen ist das Hebelelement 3 zur Betätigung mittels einer Lageranordnung 4 um eine Hebelache 5 schwenkbar gelagert. Dabei ist das Hebelelement 3 mit mindestens einem exzentrisch zu der Hebelachse 5 angeordneten Betätigungsabschnitt 6 für das Ein- oder Ausleiten von Betätigungsbewegungen ausgestattet. Der Betätigungsabschnitt 6 ist bei den dargestellten Ausführungsbeispielen ein Anschluss für einen Bowdenzug 7.
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Wesentlich ist nun, dass das Hebelelement 3 aus einem federelastisch verformbaren Blech hergestellt ist. Bei diesem Blech handelt es sich regelmäßig um ein im Ausgangszustand ebenes Blech, das regelmäßig in aufgerollten Bahnen oder in gestapelten Platten vorliegt und zur Herstellung des Hebelelements 3 verschiedenen Stanz- und/oder Umform-Bearbeitungsschritten zugeführt wird. Die Herstellung des Hebelelements 3 wird weiter unten noch erläutert.
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Das fertig hergestellte Hebelelement 3 weist dann einen federelastisch auslenkbaren Federabschnitt 8 auf, der mit seiner federelastischen Auslenkbarkeit eine vorbestimmte, der Hebelanordnung 1 zugeordnete Zusatzfunktion bereitstellt. Durch die Idee, das Hebelelement 3 insgesamt aus einem federelastisch verformbaren Blech herzustellen, lässt sich auch der Federabschnitt 8 auf ganz besonders einfache Weise realisieren. Bei den in den 2 und 6 dargestellten Ausführungsbeispielen sind zwei Federabschnitte 8a, 8b bzw. 8e, 8c vorgesehen. Bei dem in den 3 und 4 dargestellten Ausführungsbeispiel sind insgesamt drei Federabschnitte 8a, 8b, 8c vorgesehen. Bei dem in 5 dargestellten Ausführungsbeispiel sind insgesamt sogar vier Federabschnitte 8a, 8b, 8c, 8d vorgesehen.
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Aus einer Zusammenschau der 1 bis 6 ergibt sich bereits, dass die Federabschnitte 8a–8d mit ihren jeweiligen Auslenkbarkeiten ganz unterschiedliche Zusatzfunktionen übernehmen können. Bei diesen Zusatzfunktionen kann es sich wie oben erläutert beispielsweise um Rückstellfederfunktionen oder um Kupplungsfunktionen handeln, wie im Folgenden erläutert wird.
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Bei den in den 1 bis 5 dargestellten Ausführungsbeispielen bildet mindestens ein Federabschnitt 8a, 8b einen Rückstellfederabschnitt, wobei durch ein Schwenken des Hebelelements 3 um die Hebelachse 5 zumindest in einem vorbestimmten Schwenkbereich ein Rückstellmoment erzeugbar ist, das auf eine federelastische Auslenkung des Rückstellfederabschnitts 8a, 8b zurückgeht.
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Bei den in den 1 bis 5 dargestellten Ausführungsbeispielen sind jeweils zwei Federabschnitte 8a, 8b vorgesehen, die jeweils eine federelastisch auslenkbare Federzunge bilden. Die Federzungen sind bei einem Schwenken des Hebelelements 3 zur Erzeugung eines Rückstellmoments auslenkbar, wobei hier und vorzugsweise die Federzungen mit einem gegenüber dem Hebelelement 3 feststehenden Gegenlager 10a, 10b zusammenwirken. Eine Anordnung mit zwei Federzungen 8a, 8b ist hier besonders vorteilhaft, da diese Federzungen 8a, 8b je nach Schwenkrichtung wechselweise die Erzeugung des Rückstellmoments übernehmen können.
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2 zeigt das Hebelelement 3 in einer Ausgangsstellung mit durchgezogener Linie und eine um die Hebelachse 5 verschwenkte Stellung in gestrichelter Linie. Aus dieser Darstellung wird deutlich, dass die Federzungen 8a, 8b je nach Schwenkrichtung wechselweise ausgelenkt werden. Damit ist es auf einfache Weise möglich, eine Federwirkung in beiden Schwenkrichtungen zu erzeugen.
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Bei den in 3, 4 und 5 dargestellten Ausführungsbeispielen ist es dagegen so, dass die beiden Federzungen 8a, 8b ausschließlich in einer Schwenkrichtung wirken, nämlich in der Zeichnung links herum. Hier ist regelmäßig ein in 3 angedeuteter Anschlag 9 für das Hebelelement 3 vorgesehen, der das Hebelelement 3 in seiner Ausgangsstellung hält.
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Hier und vorzugsweise ist es so, dass die Ersteckungsrichtung der mindestens einen Federzunge 8a, 8b eine bezogen auf die Hebelachse 5 radiale Komponente aufweist. Es kann sogar vorgesehen sein, dass sich die Federzunge 8a, 8b im Wesentlichen radial erstreckt.
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Mit der in den 1 bis 5 dargestellten Ausbildung des Federabschnitts 8a, 8b als Federzunge, die mit einem Gegenlager 10a, 10b zusammenwirkt, zeigt sich ein weiterer Vorteil der vorschlagsgemäßen Lösung. Sofern der Federabschnitt 8a, 8b lediglich auf dem Gegenlager 10a, 10b aufliegt, kann es, wie hier dargestellt, auch vorgesehen sein, dass der Federabschnitt 8a, 8b während des Schwenkens des Hebelelements 3 zumindest geringfügig an dem Gegenlager 10a, 10b entlang gleitet. Damit lässt sich auf besonders einfache Weise erreichen, dass die Federwirkung des jeweiligen Federabschnitts 8a, 8b während des Verschwenkens des Hebelelements 3 abnimmt. Je nach konstruktiven Randbedingungen kann eine solche Federcharakteristik vorteilhaft sein.
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Grundsätzlich ist es auch denkbar, dass der mindestens eine Federabschnitt 8a, 8b zu einer Federanordnung nach Art einer Spiralfeder gebogen ist. Dann bildet der Federabschnitt 8a, 8b eine vorzugsweise auf die Hebelachse 5 ausgerichtete Spirale, deren inneres Ende festgelegt ist. Diese Anordnung kann aber auch umgekehrt vorgesehen sein, so dass das äußere Ende der Spiralfeder festgelegt ist.
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Der mindestens eine Federabschnitt 8 kann alternativ oder zusätzlich eine Rastfunktion übernehmen und entsprechend als Rastfederabschnitt 8d ausgebildet sein. Dies ist in 5 dargestellt. Hier ist es vorgesehen, dass der Rastfederabschnitt 8d in einer Raststellung ein Einrasten des Hebelelements 3 bewirkt. Dabei entspricht hier und vorzugsweise die Raststellung einer vorbestimmten Schwenklage des Hebelelements 3 bezogen auf die Hebelachse 5. Der Rastfederabschnitt 8d wirkt mit einem weiteren Gegenlager 10d zusammen, das im eingerasteten Zustand im Wesentlichen formschlüssig mit einer entsprechenden Ausformung im Rastfederabschnitt 8d in Eingriff kommt.
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Alternativ kann es vorgesehen sein, dass der Rastfederabschnitt 8d eine Verrastung des Federabschnitts 8d selbst erzeugt, so dass die Raststellung einer bestimmten Auslenkung des Federabschnitts 8d entspricht.
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Denkbar ist auch, dass der mindestens eine Federabschnitt 8 einen Kippfederabschnitt 8e bildet und damit eine instabile Kippstellung des Hebelelements 3 bereitstellt. Dies entspricht der Funktion einer Übertotpunkt-Feder.
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Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel entspricht die Kippstellung einer Schwenklage des Hebelelements 3 bezogen auf die Hebelachse 5, die genau zwischen den beiden in 6 dargestellten Schwenklagen liegt. Der Kippfederabschnitt 8e ist hier derart an einem weiteren Gegenlager 10e gelagert, dass der Kippfederabschnitt 8e nach dem Durchlaufen der Kippstellung gewissermaßen umschlägt.
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Die von dem mindestens einen Federabschnitt 8 bereitgestellte Zusatzfunktion kann grundsätzlich auch eine Kupplungsfunktion sein. Dann ist es vorzugsweise vorgesehen, dass der mindestens eine Federabschnitt 8 einen Kupplungsabschnitt 8c bildet. Dies ist in den 3 bis 6 dargestellt. Dabei ist es vorzugsweise so, dass das Hebelelement 3 je nach Auslenkung des Kupplungsabschnitts 8c mit einem weiteren Verstellelement 11 gekuppelt oder von diesem weiteren Verstellelement 11 entkuppelt ist.
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Bei dem weiteren Verstellelement 11 handelt es sich hier um einen Hebel, der ebenfalls um die Hebelachse 5 schwenkbar ist. Der Hebel ist mit einem bezogen auf die Hebelachse 5 exzentrischen Gegenanschlag 12 ausgestattet, der je nach Stellung des Kupplungsabschnitts 8c im Bewegungsbereich des Kupplungsabschnitts 8c liegt oder außerhalb des Bewegungsbereichs des Kupplungsabschnitts 8c liegt.
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3 zeigt den Kupplungsabschnitt 8c in der eingekuppelten Stellung in durchgezogener Linie und in der ausgekuppelten Stellung in gestrichelter Linie. In der eingekuppelten Stellung liegt der Gegenanschlag 12 des weiteren Verstellelements 11 im Bewegungsbereich des Kupplungsabschnitts 8c, so dass ein Schwenken des Hebelelements 3 in 4 rechts herum zu einem entsprechenden Schwenken des weiteren Verstellelements 11 in 3 rechts herum führt.
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Wenn sich der Kupplungsabschnitt 8c in der entkuppelten Stellung befindet, so führt das Hebelelement 3 bezogen auf das weitere Verstellelement 11 einen Freilauf aus.
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Der Kupplungsabschnitt 8c lässt sich in Abhängigkeit von dem jeweiligen Anwendungsbereich manuell oder motorisch auslenken. Denkbar ist, dass am Kupplungsabschnitt 8c hierfür eine Steuerwelle, ein Antriebsseil o. dgl. angreift. Der resultierende, auf den Kupplungsabschnitt 8c wirkende Antrieb 13 ist in 3, 5 als Pfeil 13 dargestellt.
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Es darf darauf hingewiesen werden, dass einem Federabschnitt 8 des Hebelelements 3 gleichzeitig auch mehrere obige Zusatzfunktionen zukommen können. Beispielsweise kann der Federabschnitt 8 als Kupplungsabschnitt und gleichzeitig als Kippfederabschnitt ausgestaltet sein. Dann lässt sich der Federabschnitt 8 in seiner Funktion als Kupplungsabschnitt zwischen zwei Stellungen (eingekuppelte Stellung, ausgekuppelte Stellung) verstellen, die beidseits einer Kippstellung des Federabschnitts 8 liegen.
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Wesentlich für die Funktion der vorschlagsgemäßen Hebelanordnung 1 ist die sachgerechte Auswahl des dem Hebelelement 3 zugrundeliegenden Materials. In bevorzugter Ausgestaltung handelt es sich bei diesem Material um ein Federstahlblech. In besonders bevorzugter Ausgestaltung handelt es sich hierbei um einen Federbandstahl (nichtrostend). Hierfür hat sich der Stahl mit der Werkstoffnummer 1.4310 nach PN 1088-1 bewährt. Durch die nichtrostende Eigenschaft dieser Stahlsorte kann auf eine korrosionsmindernde Beschichtung des Hebelelements 3 verzichtet werden.
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Bei den dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispielen ist das Hebelelement 3 einstückig ausgestaltet. Dadurch lässt sich das Hebelelement 3 mit geringem fertigungstechnischem Aufwand ausstanzen und anschließend in einem Umformvorgang, insbesondere Biegevorgang weiterverarbeiten. So lässt sich das Hebelelement 3 in großen Stückzahlen beispielsweise in einem Folgeverbundwerkzeug fertigen.
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Die Herstellung des Hebelelements 3 aus einem federelastisch verformbaren Blech steht an sich im Widerspruch zu der Anforderung, Betätigungsbewegungen sicher übertragen zu können. Daher ist es vorzugsweise vorgesehen, dass zur gezielten Einstellung der Federelastizität im Hinblick auf die Übertragung von Betätigungsbewegungen mindestens eine Verstärkungsstruktur 14 in das Hebelelement 3 eingeformt ist. Bei den in den 2 bis 6 dargestellten Ausführungsbeispielen handelt es sich bei dieser Verstärkungsstruktur 14 um eine Verstärkungsrippe 14, die entlang eines Hebelarms 15 des Hebelelements 3 angeordnet ist. An dem Hebelarm 15 ist auch der Betätigungsabschnitt 6 für das Ein- oder Ausleiten der Betätigungsbewegungen vorgesehen.
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Es kann aber auch sein, dass das Ausgangsmaterial, also das federelastisch verformbare Blech, für manche Anwendungsfälle zu steif ausgebildet ist. Dann ist es vorteilhafterweise vorgesehen, dass zur gezielten Einstellung der Federelastizität mindestens eine mechanische Schwächung 16, hier und vorzugsweise eine Ausnehmung 16 o. dgl., in das Hebelelement 3 eingebracht ist.
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Die vorschlagsgemäße Hebelanordnung 1 lässt sich in allen denkbaren Bereichen eines Kraftfahrzeugschlosses 2 einsetzen. Hierzu gehört beispielsweise der Bereich von Schließelementen, der Bereich einer Schlossmechanik, der Bereich eines ggfls. verstellbaren Schließkeils, der Bereich eines Außenbetätigungshebels und der Bereich eines Innenbetätigungshebels.
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Hier und vorzugsweise ist das Kraftffahrzeugschloss 2 mit den Schließelementen Schlossfalle 17 und Sperrklinke 18 ausgestattet, die in üblicher Weise zusammenwirken (1). Dies bedeutet, dass die Schlossfalle 17 in mindestens eine Schließstellung bringbar ist, in der sie mit einem nicht dargestellten Schließkeil o. dgl. in haltendem Eingriff steht und dass die Schlossfalle 17 in eine Offenstellung bringbar ist, in der sie den Schließkeil o. dgl. freigibt. Dabei ist die Sperrklinke 18 in eine eingefallene Stellung bringbar, in der sie die Schlossfalle 17 in der Schließstellung hält und in eine ausgehobene Stellung bringbar, in der sie die Schlossfalle 17 freigibt. Schließlich ist eine nicht dargestellte Schlossmechanik vorgesehen, die in unterschiedliche Funktionszustände wie „Verriegelt” und „Entriegelt” bringbar ist und die einen Innenbetätigungshebel und/oder einen Außenbetätigungshebel aufweist, wobei die Sperrklinke 18 mittels des Innenbetätigungshebels bzw. des Außenbetätigungshebels in Abhängigkeit vom Funktionszustand der Schlossmechanik aushebbar ist. Der Innenbetätigungshebel ist üblicherweise mit einem Türinnengriff 19 und der Außenbetätigungshebel ist üblicherweise mit einem Türaußengriff 20 gekoppelt. In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist das Hebelelement 3 der vorschlagsgemäßen Hebelanordnung 1 der Innenbetätigungshebel oder der Außenbetätigungshebel der Schlossmechanik. Entsprechend lässt sich durch ein Verschwenken des Hebelelements 3 die Sperrklinke 18 ausheben, sofern der aktuelle Funktionszustand dies zulässt.
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In weiter bevorzugter Ausgestaltung ist das Hebelelement 3 über den Kupplungsabschnitt 8c je nach Auslenkung des Kupplungsabschnitts 8c mit der Sperrklinke 18 gekuppelt oder von der Sperrklinke 18 entkuppelt. Grundsätzlich könnte es sich bei dem in den 3 und 4 dargestellten Hebelelement 3 um einen obigen Betätigungshebel handeln, wobei es sich bei dem weiteren Verstellelement 11 dann um die Sperrklinke 18 oder ein mit der Sperrklinke 18 gekoppelter Hebel handeln könnte. Insoweit stellt der Kupplungsabschnitt 8c des Hebelelements 3 gewissermaßen die Schlossmechanik des Kraftfahrzeugschlosses 2 dar.
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Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist es so, dass die Schlossmechanik zur Einstellung unterschiedlicher Funktionszustände mindestens einen Verriegelungshebel aufweist, wobei das Hebelelement 3 vorzugsweise ein solcher Verriegelungshebel, insbesondere ein Zentralverriegelungshebel, der Schlossmechanik ist. Hier sind die in den 5 und 6 dargestellten Ausführungsbeispiele vorteilhaft anwendbar, da es für einen Verriegelungshebel in obigem Sinne von besonderer Bedeutung ist, dass die Verriegelungsstellungen stabil eingehalten werden. Hierfür eignen sich die oben erläuterten Rast- oder Kippfunktionen in besonderer Weise.
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Nach einer weiteren Lehre, der eigenständige Bedeutung zukommt, wird das Kraftfahrzeugschloss 2 mit einer vorschlagsgemäßen Hebelanordnung 1 als solches beansprucht. Auf alle obigen Ausführungen darf insoweit verwiesen werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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