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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen von Schläuchen oder rohrförmigen Gegenständen, insbesondere von medizinischen Instrumenten, umfassend einen an einem Führungselement befestigten Bürstenkopf.
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Eine effiziente Reinigung von Schläuchen, insbesondere im medizinischen Bereich, ist von wesentlicher Bedeutung. Nur durch eine adäquate Reinigung kann einen Ausbreitung von Krankheitserregern sowie das Absetzen von gefährlichen Ablagerungen verhindert werden. Ein Durchspülen mit Desinfektionsmitteln ist, insbesondere für Schläuche und rohrförmige Gegenstände im Normalfall nicht ausreichend, um Krankheitserreger und Ablagerungen an der Innenseite der Schläuche oder der rohrförmigen Gegenstände zu entfernen. Hierfür müssen zusätzlich Bürsten eingesetzt werden. Die gängigen Anwendungsformen sehen den konsekutiven Einsatz von Bürsten und Desinfektionsmitteln beziehungsweise Dampf vor. Hierbei wird zuerst die Innen- und Außenseite der medizinischen Instrumente mit einer Bürste gereinigt. Dadurch werden Ablagerungen und Krankheitserreger von der Oberfläche gelöst. In einem weiteren Schritt werden Desinfektionsmittel oder Dampf verwendet, um die Oberfläche weiter zu reinigen. Bei hartnäckigen Verschmutzungen muss der Vorgang entsprechend mehrfach wiederholt werden.
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Bürsten sind in vielfältigen Ausführungsformen bekannt. So werden beispielsweise Bürsten mit einem U-förmigen Bürstenkopf verwendet. Weiterhin sind auch Bürsten mit einer Verlängerung zur Reinigung von Schläuchen und rohrförmigen Gegenständen bereits bekannt.
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Die konsekutive Anwendung von Bürsten und Reinigungsmitteln, wie Desinfektionsmittel und/oder Dampf, haben jedoch stets den großen Nachteil, dass Sie unter Umständen bei starken Verschmutzungen mehrfach angewendet werden müssen. Hartnäckige Ablagerungen können nur durch intensiven Einsatz einer Bürste von der Oberfläche gelöst werden. Dies ist nicht nur umständlich und langwierig, sondern kann auch unter Umständen zu einer Beschädigung der Oberfläche und der zu reinigenden Instrumente führen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zum Reinigen bereit zu stellen, die es ermöglicht einfach und schnell und ohne die Oberfläche zu beschädigen, insbesondere Schläuche oder rohrförmige Gegenstände, zu reinigen.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das Führungselement des Bürstenkopfes einen Hohlraum aufweist, durch den über eine Zuleitung Dampf und/oder Desinfektionsmittel im Bereich des Bürstenkopfes austritt. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Der große Vorteil dieser Vorrichtung ergibt sich daraus, dass über den Hohlraum des Führungselementes Dampf und/oder Desinfektionsmittel zugeleitet werden können und im Bereich des Bürstenkopfes austreten. Dadurch werden Ablagerungen gleichzeitig durch den Einsatz des Bürstenkopfes und durch die Zuführung von Dampf und/oder Desinfektionsmittel gelöst. Der große Vorteil des gleichzeitigen Einsatzes gegenüber dem konsekutiven Einsatz von Bürste und Dampf beziehungsweise Desinfektionsmittel liegt darin, dass während der Dampf eine oberste Schicht der Ablagerung anlöst diese unmittelbar von der Bürste abgetragen wird und weiterhin die nächste Schicht der Ablagerung durch Dampf gelöst wird und wiederum unmittelbar nach dem Lösen mit Hilfe der Bürste entfernt wird.
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Der Dampf oder das Desinfektionsmittel kann entweder am oberen oder unteren Ende oder zwischen einzelnen Borsten des Bürstenkopfes durch Öffnungen austreten. Durch die Wahl der Öffnungsposition kann das Reinigen optimiert werden. In bestimmten Fällen, abhängig von der Bürsten- und Schlauchform, kann jeweils eine Öffnung am oberen oder unteren Ende oder zwischen einzelnen Borsten vorteilhaft sein. Am oberen Ende des Bürstenkopfes ist für den Fall einer schiebenden Anwendung der Vorrichtung von Vorteil. Hier ist es von Bedeutung, dass der Dampf vor der Bürste mit den Ablagerungen in Kontakt kommt. Um diese vorab von der zu reinigenden Oberfläche abzulösen. Entsprechend ist eine Öffnungen am unteren Ende des Bürstenkopfes von Vorteil, wenn die Vorrichtung ziehend verwendet werden soll. Beide Anwendungsmöglichkeiten, schiebend und ziehend, sind bei Öffnungen zwischen den einzelnen Borsten des Bürstenkopfes möglich.
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Der Hohlraum ist über Dichtungen mit der Zuleitung des Dampfes und/oder des Desinfektionsmittels verbunden. Um eine adäquate Zuleitung zu ermöglichen, muss der Hohlraum entsprechend mit Dichtungen an der Schnittstelle zu der Dampfzuleitung versehen sein. Nur dadurch kann ein sicherer Betrieb der Vorrichtung gewährleistet werden.
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Die bereits erwähnten Anwendungsmöglichkeiten ziehend und schiebend, setzen unter Umständen voraus, dass die Zuleitung von dem Führungselement abtrennbar ist. Insbesondere für den Fall der ziehenden Anwendung muss das Führungselement zuerst durch den Schlauch oder den rohrförmigen Gegenstand geführt werden, um dann am anderen Ende mit der Zuleitung erneut verbunden zu werden. In diesem Fall ist die Zuleitung an einem Ende und der Bürstenkopf am anderen Ende des Schlauches oder des rohrförmigen Gegenstandes angebracht. Im nächsten Schritt kann dann die Bürste über das Führungselement durch den Schlauch oder den rohrförmigen Gegenstand gezogen werden.
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Je nach gewünschter Anwendungsform ist der Bürstenkopf mit einzelnen Borsten versehen, welche tangential oder parallel zum Führungselement angeordnet sind. Zur Reinigung von Schläuchen oder rohrförmigen Gegenständen reicht es im Normalfall aus, die Borsten tangential zum Führungselement anzuordnen. Hierdurch wird es ermöglicht die Innenseite des Schlauches oder des rohrförmigen Gegenstandes optimal zu säubern. Unter Umständen kann es jedoch erforderlich sein, dass die Borsten parallel zum Führungselement angeordnet sind. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn mit der Vorrichtung auch die Außenseite von Schläuchen oder rohrförmigen Gegenständen gereinigt werden soll. Mit den parallel zum Führungselement angeordneten Borsten kann die Oberfläche einfacher, wie beispielsweise mit einer Handbürste, an der äußeren Oberfläche verwendet werden. Die Borsten des Bürstenkopfes können in unterschiedlichen Härtegraden, insbesondere hart oder weich vorgesehen sein. Durch die Variation des Härtegrades der Borsten können Bürstenköpfe verwendet werden, die den entsprechenden Härtegradablagerungen angepasst sind. So können beispielsweise bei leichteren Verschmutzungen weichere Borsten verwendet werden, um die Oberfläche zu schonen. Bei entsprechend härteren Ablagerungen können auf härtere Borsten zurückgegriffen werden. Weiterhin ist es auch möglich, unterschiedliche Härtegrade auf einem Bürstenkopf zu verwenden. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn man eine besonders oberflächenschonende, jedoch ohne das Reinigungsergebnis beeinträchtigende Bürste wünscht. Hier kann beispielsweise bei tangential zum Führungselement angeordneten Borsten die äußersten Borsten welch und die zur Mitte hin angeordneten Borsten hart ausgebildet sein. Damit wird die Oberfläche beim ersten Kontakt mit den Borsten geschont und falls nötig durch die mittleren Borsten noch weiter von hartnäckigen Ablagerungen gereinigt. Weiterhin können die Borsten weit und engstehend angeordnet sein. Dies dient ebenfalls der Optimierung der Reinigungswirkung und der Schonung der Oberfläche. Darüber hinaus können auch die Bürstenlängen variieren. Insbesondere können kurze und/oder lange Borsten auf dem Bürstenkopf verwendet werden. Dies dient ebenfalls dazu eine tiefgreifende Reinigung bei gleichzeitigem Schonen der Oberfläche zu ermöglichen. Hierbei können am Rand des Bürstenkopfes kurze und zur Mitte hin länger werdende Borsten verwendet werden. Ebenfalls sind Bürsten denkbar, die einen Bürstenkopf mit kurzen Borsten und ein Führungselement mit einem weiten Durchmesser oder einen Bürstenkopf mit langen Borsten und ein Führungselement mit einem kleinen Durchmesser vorsehen. Lange Borsten sind im Allgemeinen schonender zur Oberfläche und kurze Borsten führen zu einer besseren Reinigung.
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Weiterhin kann das Führungselement des Bürstenkopfes auch unterschiedliche Längen aufweisen und insbesondere teleskopartig ausgebildet sein. Unterschiedliche Längen können für unterschiedlich lange Schläuche oder rohrförmige Gegenstände nötig sein. Insbesondere wenn eine ziehende Anwendung der Vorrichtung gewünscht sein sollte, so muss das Führungselement auch entsprechend länger als der zu reinigende Schlauch oder der rohrförmige Gegenstand ausgebildet sein. Eine teleskopartige Ausgestaltung des Führungselementes ermöglicht eine platzsparende Ausgestaltung der Vorrichtung, welche jedoch durchaus in der Lage ist auch lange Schläuche und rohrförmige Gegenstände zu reinigen.
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Zum Verbinden des Führungselementes mit der Zuleitung ist ein Adapter vorgesehen. Dieser Adapter ist insbesondere als Griff zur Anwendung der Vorrichtung ausgebildet. Damit wird die Funktionsfähigkeit und eine einfache Handhabung der Vorrichtung gewährleitstet.
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Die Borsten der Adapter und das Führungselement sind aus Kunststoff geformt. Kunststoff bietet ein hohes Maß an Sauberkeit, kann einfach gereinigt werden und schont darüber hinaus die zu reinigende Oberfläche.
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Die Erfindung wird im Nachfolgenden anhand der Figuren nochmals erläutert.
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Es zeigt
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1 eine Vorrichtung zum Reinigen von Schläuchen oder rohrförmigen Gegenständen, umfassend einen an einem Führungselement befestigten Bürstenkopf mit einer Zuleitung für Dampf in einer schiebenden Anwendung,
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2 eine Vorrichtung zum Reinigen von Schläuchen oder rohrförmigen Gegenständen, umfassend einen an einem Führungselement befestigten Bürstenkopf mit einer Zuleitung für Dampf in einer ziehenden Anwendung,
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3 eine Vorrichtung zum Reinigen von Oberflächen, insbesondere von Schläuchen oder rohrförmigen Gegenständen, umfassend einen an einem Führungselement befestigten Bürstenkopf.
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1 zeigt eine Vorrichtung 100 zum Reinigen von Schläuchen 1 oder rohrförmigen Gegenständen. Die Vorrichtung 100 umfasst ein Führungselement 2 und einen Bürstenkopf 3. Das Führungselement 2 weist einen Hohlraum 4 auf, über den im Bereich des Bürstenkopfes 3 von einer Zuleitung 5 Dampf 6 austritt. Der Dampf 6 tritt in diesem Ausführungsbeispiel vor den Borsten 7 des Bürstenkopfes 3 über eine Öffnung 8 aus. In der hier dargestellten schiebenden Anwendung der Vorrichtung 100 ist auch eine Öffnung 8 denkbar, die am Ende des Bürstenkopfes 3 hinter den Borsten 7 angebracht ist. In jedem Fall erlaubt die gleichzeitige Anwendung des Dampfs 6 und der Borsten 7 auf den Bürstenkopf 3 eine tiefgreifende Reinigung der Innenseite des Schlauches 1, wobei auch hartnäckige Ablagerungen entfernt und gleichzeitig Keime reduziert werden können. Anstatt des Dampfs 6 ist auch denkbar ein Desinfektionsmittel einzusetzen. Mit Hilfe des Desinfektionsmittels kann eine weitere Keimreduzierung erfolgen. Das Führungselement 2 ist mit Hilfe von Dichtungen 9 an einem Adapter 10 angeschlossen. Dieser Adapter 10 verbindet das Führungselement 2 mit der Zuleitung 5 und dient dabei zugleich auch als Griff zur Anwendung der Vorrichtung 100. Auf der dem Bürstenkopf 3 gegenüberliegenden Seite des Adapters 10 ist eine weitere Dichtung 9' angebracht, diese ermöglicht ein Hin- und Herbewegen des Führungselementes 2 in dem Adapter 10, um die Anwendung der Vorrichtung 100 zu ermöglichen. Zur Anwendung der Vorrichtung 100 wird der Bürstenkopf 3 in den Schlauch 1 eingeführt. Der Schlauch 1 wird dann mit Hilfe des Bürstenkopfes 3 und der Zuleitung von Dampf 6 oder Desinfektionsmittel gereinigt.
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2 zeigt die Vorrichtung 100 gemäß 1 in einer ziehenden Anwendung. Bei dieser Anwendungsform wird der Bürstenkopf 3 und das Führungselement 2 vom Adapter 10 getrennt und das Führungselement 2 mit der dem Bürstenkopf 3 gegenüberliegenden Seite zuerst durch den Schlauch 1 geführt. Nun wird das Führungselement 2 wieder mit dem Adapter 10 verbunden. Über die Zuleitung 5 kann nun Dampf 6 am Bürstenkopf 3 austreten. In dieser ziehenden Anwendungsform ist die Öffnung 8 vor den Borsten 7 des Bürstenkopfes 3 angebracht. Es ist denkbar, die Öffnung 8 auch zwischen den einzelnen Borsten des Bürstenkopfes anzubringen. Damit wird eine ideale Wirkung aus Dampf 6 und Bürstenkopf 3 zur Reinigung des Schlauches 1 erzielt. In der ziehenden Anwendung kann der Adapter 10, wie in der schiebenden Anwendung, als Griff verwendet werden.
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3 zeigt eine Vorrichtung 100' bei der die Borsten 7 nicht wie in 1 und 2 tangential, sondern parallel zum Führungselement angeordnet sind. Die Borsten 7 sind auf einem Bürstenkopf 3' angebracht, der wiederum auf einem Führungselement 2' befestigt ist. Über eine Zuleitung 5' tritt Dampf 6 oder ein Desinfektionsmittel im Bereich des Bürstenkopfes 3' aus. Dieses Ausführungsbeispiel eignet sich besonders zur Reinigung der äußeren Oberfläche, beispielsweise eines Schlauches 1, kann allerdings für jede Oberfläche verwendet werden. Hierbei wird der Bürstenkopf direkt auf die Oberfläche angesetzt und mit Hilfe einer Hin- und Herbewegung und dem austretenden Dampf 6 kann die Oberfläche gereinigt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schlauch
- 2, 2'
- Führungselement
- 3, 3'
- Bürstenkopf
- 4
- Hohlraum
- 5, 5'
- Zuleitung
- 6
- Dampf
- 7
- Borsten
- 8
- Öffnungen
- 9, 9'
- Dichtungen
- 10
- Adapter
- 100, 100'
- Vorrichtung