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Einführung
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Kleintiertransportboxen dienen dem Zweck, Tiere von der Größe einer Katze sicher unterzubringen, um beispielsweise einen Tierarztbesuch zu absolvieren. Alternativ können dazu Transportkörbe aus Rattan oder flexible Transporttaschen aus Textilmaterial genutzt werden.
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Die Boxen haben hierbei den Vorteil weniger häufig zu Verschmutzungen der Umgebung des Behältnisses durch z. B. Kot, Urin und Erbrochenes des transportierten Tieres zu führen (Dichtheit des Bodens), sowie eine leichtere Reinigung des eigenen Innenraumes zu ermöglichen (pflegeleichte Kunststoffoberfläche).
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Rattankörbe haben darüberhinaus den großen Nachteil einer überall bestehenden Festkrallmöglichkeit darin transportierter Tiere und die fehlende Option zum Auseinanderbau um Zugriff auf besonders unkooperative Tiere zu erlangen. Auch weniger störrische Tiere müssen regelmäßig aus diesen Körben herausgeschüttelt werden, was die Laune oft nicht verbessert.
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Als Tierarzt, der tagtäglich mit Behältnissen aller Art zu tun hat, ist die Motivation zur Verbesserung der bestehenden Boxen bei mir erwachsen.
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Die nachfolgenden Erläuterungen beziehen sich auf Boxen, die aufgrund Ihrer Größe zum Transport von Katzen geeignet sind. Heimtiertransportbehältnisse für die Unterbringung von Hamster, Meerschweinchen oder Zwergkaninchen bleiben hier unberücksichtigt.
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Stand der Technik
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Ein Großteil der Boxen hat einen kleinen türartigen Eingang an der Stirnseite, was sowohl das Einladen als auch die Entnahme gerade wehrhafter oder unkooperativer Tiere deutlich erschwert. Da diese Boxen aus einer Art Unter- und Oberschale bestehen ist hier zumindest ein Auseinanderbauen möglich, damit eine gefahrlose Entnahme durch z. B. den Tierarzt oder seine Helferin erfolgen kann. Dies ist immer mit einem zeitlichen Aufwand, Streß für das Tier und oft auch Ermüdung, Bruch oder Verlust von die beiden Teile zusammenhaltenden Kunststoffschnallen oder -knebeln verbunden. Durch unfachmännischen Zusammenbau (Aufregung, Streß beim Tierarztbesuch) durch den Tierhalter ist auch ein Entweichen des Tieres nach Abschluß der Behandlung auf dem Weg nach draußen möglich. Auch das Einfangen und in die Box setzen zuhause ist für eine Person oft unmöglich.
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Ein Fortschritt bezüglich der Handhabung wurde durch Boxen mit Zugang über den Dachbereich erreicht. Hier kann entweder ein Gitter aufgeklappt oder aber ein um die Seitenwände gehender Deckel an meist 2 Scharnieren geöffnet werden.
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Neben der immernoch kleinen Öffnung eines bloßen Gitters mit erschwerter Entnahme des Tieres hat die Variante mit großem Deckel den Nachteil, daß dieser weit nach außen bis zum Erreichen der Behandlungstischoberfläche oder auch darüberhinaus Richtung Boden kippt und die Box bei Entnahme des Tieres oft instabil wird, weil der seitlich verschobene Schwerpunkt durch den Deckels ein Herunterfallen vom Behandlungstisch verursacht oder die Katze sich noch irgendwo auf dem Weg nach oben festkrallt, was ebenfalls regelmäßig zum „Absturz” des Behältnisses mit Erschrecken und Streß für das Tier führt.
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Des weiteren ist die Tragemöglichkeit hier immer unmittelbar mit dem Verschlußdeckel oder -gitter verknüpft, so daß bei einem immer wieder leicht eintretenden Fehler beim Verschließen das Tier beim Tragen durch sein Eigengewicht das Aufgehen der Box mit anschließendem Herausfallen begünstigt. Auch ist der Zugriff von oben für das Tier beängstigend und mit erhöhtem Streß verbunden.
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Allen Modellen gemeinsam ist zudem eine schlechte Sicht auf das in der Box befindliche Tier, um schon von außen medizinisch interessante Dinge wie Atmung, Verhalten oder sonstige relevante Veränderungen betrachten zu können. Dies trifft hauptsächlich auf geschlossene, z. T. aber auch auf geöffnete Boxen zu. Umlaufende Luftschlitze verhindern bei allen Boxen eine echte Versteckmöglichkeit mit „Höhleneindruck” und Abschirmung gegenüber der Umgebung für das Tier.
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Neuere und deutlich teurere Modelle haben z. T. einen nach beiden Seiten aufklappbaren Deckel mit integriertem Griff, der beim Zuklappen mehrere Kanten in denen sich eine Pfote, ein Schwanz oder ähnliches verklemmen kann bietet und sich gerade für ältere Menschen als kompliziert in der Handhabung herausstellt. Die aufgeklappte Box nimmt darüberhinaus sehr viel Platz weg, so daß sie vom Behandlungstisch irgendwohin geräumt werden muß.
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Ziel der hier vorgestellten Transportbox ist es, eine maximale Zugriffsöffnung nach Öffnen einer einzigen Verriegelung ohne die Notwendigkeit eines teilweisen Auseinanderbauens und ohne Verknüpfung des Tragegriffes mit der Öffnungseinrichtung bei gleichzeitig guter Sicht auf das Tier und Zugriff von der Seite „auf Augenhöhe” bei einfacher und kostengünstiger Gesamtkonstruktion zu ermöglichen.
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Durch die große Klappe kann auf zusätzliche Lüftungsschlitze in Seiten- und Hinterwand verzichtet werden, was zum Wohlbefinden des Tieres durch Sichtschutz beiträgt (z. B. bei einem Rottweiler Hund als „Nachbar” beim Tierarzt im Wartezimmer kann Sichtkontakt vermieden werden).
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Die Box nimmt hierbei in geöffnetem Zustand nicht mehr Platz ein als geschlossen, es treten beim Öffnen durch das Hineinschwenken der Klappe in die Konstruktion keine weghängenden oder abstehenden Komponenten auf.
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Beschreibung
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Die Vorderseite der Box wird durch eine gebogene Klappe, die die gesamte Breite umfaßt dominiert ( ).
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Die Klappe besteht aus einem Rahmen und einem zentralen, vergitterten Sichtfenster ( ) sowie 2 geschlossenen Seitenteilen in Form eines Kreisabschnittes ( ).
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Die Seitenteile sind im Bereich des Kreisbogens mit der Klappenvorderseite verbunden und weisen mit ihrer Spitze zum Zentrum der Seitenwände. Sie sind hier an der Innenseite der Seitenwände drehbar verankert. Dies ermöglicht ein Aufschwenken der Klappe, wobei sie innen der gebogenen Dachsilhouette und Rückwand entlanglaufend in der Box verschwindet ( und ).
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Die Verriegelung erfolgt über einen zentral im unteren Bereich des Rahmens platzierten Verschluß, der rechts und links von 2 Nasen flankiert wird, die 1. zum Öffnen und 2. als Anschlagsbegrenzung der Klappe dienen ( und ).
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Am höchsten Punkt der Katzentransportbox ist mittig ein Tragegriff angebracht.
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Die Vorderfläche steigt vom Boden her zunächst senkrecht an und ist dann knapp unter der Klappe nach innen abgewinkelt, um den Schluß der gebogenen Klappe zu ermöglichen ( ).
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Die Hinterwand steigt bis zur Mitte der Gesamthöhe (ohne Tragegriff) senkrecht an und geht danach bogenförmig über den höchsten Punkt hinaus in die Vorderwand über.
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Der Bogen beschreibt einen vom Mittelpunkt der Seitenwände ausgehenden Kreisabschnitt ( und , schwarzer Punkt als Zentrum) und wird von der Klappe mit geringfügig kleinerem Radius nach vorne unten hin fortgeführt.
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Die Seitenwände sind nach vorne hin tief ausgeschnitten und werden bei geschlossener Box von den Seitenteilen der Klappe im Bereich dieser Aussparungen ergänzt.
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Der untere Ausschnitt der Seitenwände beginnt nahe des Zentrums und verläuft in einem Gefälle von etwa 40° als gerade Linie nach vorne bis zum Erreichen der Vorderseite. Der obere Ausschnitt der Seitenwände beginnt ebenfalls nahe des Zentrums und führt gerade nach vorne-oben, so daß ein ausgeschnittener Bereich von ca. 115° resultiert ( und ).
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Das Zentrum der Seitenteile selbst ist die Drehachse für die Klappe, so daß die Aussparungen nicht ganz bis dorthin fortgeführt werden, sondern vorher enden, um ein allseits umschlossenes stabiles Achslager zu schaffen ( und , schwarzer zentraler Kreis).
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Die vorgeschlagenen Maße der Box sind:
Breite Vorder- und Rückseite: 50 cm,
Höhe und Tiefe (incl. der geschlossenen Klappe, ohne Tragegriff) 35 bzw. 34,5 cm.
Boden 50 × 31 cm.
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Vorderseite senkrecht unterhalb der Klappe 4 bis 5 cm ansteigend, dann nach innen abgewinkelt bis zum Schluß mit dem Klappenrand ca. 2 cm.