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Die Erfindung bezieht sich auf eine Borstenware, insbesondere Bürste, Besen oder Handfeger, mit einem Borstenbündel tragenden Trägerkörper und einer Handhabe.
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Solche Borstenwaren sind seit langem bekannt und in zahlreichen Varianten gebräuchlich, beispielsweise als Handfeger, langstieliger Besen, Scheuerbürste, Kleiderbürste etc. Dabei sind Trägerkörper und Handhabe einstückig ausgebildet, beispielsweise als ein Spritzgießteil, so dass für jede Art von Borstenware ein eigener Trägerkörper mit Handhabe und dementsprechend eine eigene Herstellungsvorrichtung erforderlich ist, was zu einem hohen Produktionsaufwand und dementsprechenden Kosten führt. Ein Anwender wiederum benötigt für unterschiedliche Anwendungen, beispielsweise Fegen größerer Flächen mit einem Besen und Auffegen von Schmutz mit Handfeger und Schaufel, jeweils eine entsprechende Borstenware.
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Es besteht daher die Aufgabe, eine Borstenware der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine kostengünstigere Herstellung sowie eine universellere Anwendung ermöglicht.
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Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht darin, dass eine separate Handhabe vorgesehen ist und dass der Trägerkörper und/oder die Handhabe einen Verbindungsbereich zum Verbinden des Trägerkörpers und der Handhabe miteinander aufweist.
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Ein Trägerkörper kann dabei mit unterschiedlichen Handhaben verbunden werden. Es ist somit möglich, für unterschiedliche Borstenwaren eine einzige Art von Trägerkörper zu fertigen, der dann je nach gewünschter Anwendung mit einer geeigneten Handhabe, beispielsweise einem langstieligen Handfeger-Griff oder einem dem Borstenfeld gegenüberliegenden Scheuerbürsten-Griff verbunden werden kann. Dies kann dabei herstellerseitig erfolgen, oder der Anwender kann je nach gewünschter Nutzung eine geeignete Handhabe auswählen.
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Dabei ist es vorteilhaft, wenn Trägerkörper und Handhabe lösbar miteinander verbindbar sind. Dies ermöglicht das wechselweise Verwenden eines Trägerkörpers beispielsweise als Handfeger und als Scheuerbürste. Je nach gewünschter Nutzung wird die eine Handhabe vom Trägerkörper entfernt und durch eine andere ersetzt.
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Andererseits ist es möglich, dass Trägerkörper und Handhabe miteinander verklebt, verschweißt, durch Ultraschallbeaufschlagung, oder durch Anbringung einer Anspritzung fest miteinander verbunden sind.
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Ein weiterführender Erfindungsgedanke sieht vor, dass mehrere Trägerkörper mit einer gemeinsamen Handhabe verbindbar sind zur Bildung einer Borstenware mit einem vergrößerten Borstenfeld. Es ist somit möglich, ein und dieselbe Art von Trägerkörpern einerseits für kleinere Borstenwaren wie Handfeger und Scheuerbürsten, andererseits aber auch für größere Borstenwaren wie Besen zu verwenden, was die Herstellung und Lagerhaltung erheblich vereinfacht.
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Die Verbindungsbereiche des Trägerkörpers und der Handhabe können durch Rast- oder Klemmelemente gebildet sein. Dies ermöglicht ein einfaches Verbinden und Lösen der beiden Elemente mit- beziehungsweise voneinander. Trotzdem ist ein sicherer Halt zwischen den beiden Teilen gewährleistet.
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Es ist auch möglich, dass der Verbindungsbereich der Handhabe einen den zumindest einen Trägerkörper umschließenden Rand mit Klemmnasen zum klemmenden Halten des zumindest einen Trägerkörpers aufweist. Dabei kann auf Verbindungselemente wie Rastnasen oder Nuten am Trägerkörper gegebenenfalls ganz verzichtet werden, was dessen Herstellung vereinfacht.
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Der Trägerkörper ist vorzugsweise ein Spritzgießteil mit beim Spritzen eingebrachten Bündelaufnahmelöchern. Somit ist bei der Herstellung keine Bohreinrichtung erforderlich und die Borstenbündel können nach dem Spritzen des Trägerkörpers direkt in die Bündelaufnahmelöcher eingestopft werden.
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Trägerkörper und Handhabe können aus unterschiedlichen Materialien bestehen und/oder verschiedenfarbig ausgebildet sein. Dies ermöglicht zahlreiche Variationen des optischen und haptischen Erscheinungsbildes der Borstenware.
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An der Handhabe können in Gebrauchslage in den Bereich der Borstenbündel der Borstenware vorstehende Vorsprünge vorgesehen sein. Diese Vorsprünge können lamellenartig ausgebildet sein und die Borstenbündel abstützen oder beim Wegschieben von Schmutz unterstützen. Bevorzugt sind die Vorsprünge dabei etwas kürzer ausgebildet als die Borstenbündel.
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Je nach gewünschter Anwendung können die Vorsprünge elastisch sein oder aus starrem Material bestehen.
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Nachstehend sind Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Borstenware anhand der Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigt:
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1 einen unbeborsteten Trägerkörper,
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2 einen beborsteten Trägerkörper,
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3 eine Handhabe für eine Scheuerbürste,
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4 den mit der Handhabe aus 3 zu einer Borstenware verbundenen Trägerkörper aus 2,
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5 eine Handhabe für einen Handfeger,
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6 den mit der Handhabe aus 5 zu einer Borstenware verbundenen Trägerkörper aus 2,
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7 eine Handhabe für einen Besen,
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8 zwei mit der Handhabe aus 7 zu einer Borstenware verbundene Trägerkörper gemäß 2,
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9 bis 16 Darstellungen entsprechend 1 bis 8 mit demgegenüber anders ausgebildeten Verbindungsbereichen.
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1 zeigt einen Trägerkörper 1 mit Bündelaufnahmelöchern 2 für Borstenbündel 3 (2). An seiner den Bündelaufnahmelöchern 2 gegenüberliegenden Flachseite hat der Trägerkörper 1 einen Verbindungsbereich 4a in Form einer Aufnahmenut mit schwalbenschwanzförmigem Querschnitt zum Verbinden mit einem entsprechend gegenprofilierten Verbindungsbereich 4b einer Handhabe 5a (3). Die Handhabe 5a gemäß 3 ist in der Art eines Scheuerbürsten-Griffs ausgebildet und durch Verbinden der Verbindungsbereiche 4a, 4b des Trägerkörpers 1 und der Handhabe 5a ist eine Borstenware 6 in Form einer Scheuerbürste gebildet. Die Handhabe 5a weist an ihrem dem Verbindungsbereich 4b gegenüberliegenden Ende noch eine Rastnase 7 auf, die in Gebrauchslage in eine entsprechende Ausnehmung 8 (1) des Trägerkörpers 1 einrastet und den Halt der Handhabe 5a an dem Trägerkörper 1 verbessert.
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5 zeigt eine stielförmige Handhabe 5b, und durch Verbinden dieser Handhabe 5b mit dem Trägerkörper 1 ergibt sich die Borstenware 6 gemäß 6 in Form eines Handfegers. Der Verbindungsbereich 4b der Handhabe 5b ist dabei gleichartig wie der Verbindungsbereich 4b der Handhabe 5a aus 3 ausgebildet, so dass an ein und demselben Trägerkörper 1 verschiedene Handhaben 5a, 5b befestigt werden können.
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Die Handhaben 5a, 5b sind jeweils lösbar an dem Trägerkörper 1 angebracht, so dass der Trägerkörper 1 wahl- oder wechselweise mit einer der Handhaben 5a, 5b verbunden werden kann.
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7 zeigt eine Handhabe 5c in Form einer Besenstiel-Halterung mit einem beidseits einer zylindrischen Stielhalterung 9 vorstehenden Verbindungsbereich 4b. Dies ermöglicht es, zwei Trägerkörper 1 an der Handhabe 5c zu befestigen, wodurch eine Borstenware 6 in Form eines Besens mit vergrößertem Borstenfeld gebildet ist (8).
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Der Einfachheit halber ist in 7 und 8 der Besenstiel selbst nicht dargestellt. Dieser kann in üblicher Weise in der Stielhalterung 9 verankert oder eingeschraubt sein.
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Es ist auch möglich, Trägerkörper zu verwenden, die statt oder zusätzlich zu den längsseitig äußeren, schrägen Borstenbündeln auch schräge Borstenbündel im bei einer Borstenware 6 gemäß 8 innenliegenden Verbindungsbereich der beiden Trägerkörper aufweisen. Dadurch ergibt sich bei der Borstenware in Form eines Besens ein dichteres Borstenfeld, was die Fege-Eigenschaften des Besens verbessern kann.
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Die 9 bis 16 zeigen Trägerkörper, Handhaben und Borstenwaren entsprechend den 1 bis 8, jedoch ist hier jeweils an der Handhabe 5d, 5e, 5f ein den beziehungsweise die Trägerkörper 1 umschließender Rand 10 mit Klemmnasen 11 als Verbindungsbereich 4c vorgesehen, mit der der/die Trägerkörper 1, die jeweils selbst keinen Verbindungsbereich aufweisen, klemmend gehalten wird/werden.
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Wie in 10 zu erkennen ist, weist der Trägerkörper 1 eine plane Oberfläche ohne Ausnehmungen als Verbindungsbereich auf, wodurch dessen Herstellung vereinfacht ist.
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Die 11, 13 und 15 zeigen jeweils die verschiedenen Handhaben 5d, 5e, 5f mit dem Verbindungsbereich 4c, der durch den vorstehenden Rand 10 und die nach Innen vorstehenden Klemmnasen 11 gebildet ist.
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Diese Handhaben 5d, 5e, 5f lassen sich entsprechend mit einer oder zwei Trägerkörpern 1 zu einer Borstenware 6 gemäß 12, 14 oder 16 verbinden. Dabei ist auch diese Verbindung lösbar, so dass ein Trägerkörper 1 wahl- oder wechselweise mit einer der Handhaben 5d, 5e, 5f verbunden werden kann und so die Anwendungsmöglichkeiten variiert werden können.