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Die Erfindung betrifft einen Transportwagen mit einem Fahrgestell und einen am Transportwagen angeordneten Handgriff nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
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Ein Transportwagen dieser Art ist in
DE 81 36 236 U1 offenbart. Der Transportwagen ist als stapelbarer Einkaufswagen ausgebildet und umfasst neben dem Fahrgestell mit Rollen einen Korb bzw. Behälter zur Aufnahme von Waren bzw. Gegenständen sowie einen Handgriff zum Bewegen des Einkaufswagens. Der Handgriff ist als Querstange horizontal an der Rückseite des Einkaufswagens angeordnet und die Rückseite ist gestellseitig mit dem Fahrgestell verbunden. Der Korb schließt die Rückseite ein und weist an der Rückseite eine in das Korbinnere verschwenkbare Klappe auf, wobei der Schwenkbereich begrenzt ist.
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DE 10 2007 013 207 A1 offenbart einen weiteren von Hand bewegbaren Transportwagen, welcher neben dem Fahrgestell mit Rollen eine, im Bodenbereich angeordnete Plattform als Behälter zur Aufnahme von Waren bzw. Gegenständen umfasst. An der Rückseite des Gestells ist wiederum ein horizontaler Handgriff, hier als Schiebeeinrichtung bezeichnet, angeordnet. Weiterhin ist am Gestell ein Korb angeordnet und in dem Korb ist eine relativ kleine Aufnahme insbesondere für kleinere Gegenstände vorgesehen.
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Es sind weiterhin Transportwagen bekannt, die am Gestell zwei Handgriffe aufweisen. Hierbei sind die Handgriffe beidseitig am Ende des Gestells des Transportwagens angeordnet, so dass jeweils ein erster Handgriff von der linken und ein zweiter Handgriff von der rechten Hand eines Bedieners erfasst bzw. umfasst werden kann.
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Ein Nachteil ist dabei, dass bekanntlich derartige Transportwagen von relativ vielen Bedienern bzw. Personen benutzt, so dass auf den Handgriffen sich Verschmutzungen ansammeln können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Transportwagen der eingangs genannten Art zu schaffen, an dessen wenigstens einen Handgriff die Ansammlung von Verschmutzungen spürbar reduziert wird.
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Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1 gelöst. Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Ein erster Vorteil ist darin begründet, dass an dem Transportwagen eine Reinigungseinrichtung in Wirkverbindung mit einem Handgriff angeordnet ist, welche mit wenigstens einem flüssigen Reinigungsmittel getränkt ist bzw. wird. Die Reinigungseinrichtung ist derart über den zugeordneten Handgriff bewegbar, dass dessen Oberfläche in Kontakt mit der Reinigungseinrichtung gereinigt werden kann.
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Das flüssige Reinigungsmittel kann in einer Ausführung ein Desinfektionsmittel sein, welches mit dem der Reinigungseinrichtung zugeordneten Handgriff in Wirkverbindung ist. Insbesondere mittels der mit einem Desinfektionsmittel getränkten Reinigungseinrichtung kann ein Handgriff, speziell dessen Oberfläche, temporär von Keimen befreit werden und somit kann der Übertragung von Keimen auf viele Benutzer bzw. Bediener des Transportwagens deutlich reduziert werden und dem Entstehen von Infektionen vorgebeugt werden. Gleichzeitig kann die Oberfläche des Handgriffs von sonstigen Verunreinigungen gereinigt werden.
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Ein zweiter Vorteil ergibt sich dadurch, dass die Art des Reinigungsmittels bzw. Desinfektionsmittels so ausgewählt sein kann, dass dieses nach Betätigung der Reinigungseinrichtung relativ kurzfristig an der Oberfläche des jeweiligen Handgriffs verdunstet.
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In vorteilhafter Weise kann der Bediener nach dem Reinigungsvorgang den Handgriff bzw. dessen Oberfläche im trockenen Zustand angreifen bzw. umgreifen.
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Als dritter Vorteil kann genannt werden, dass die Reinigungseinrichtung ständig oder temporär mit einem Vorratsbehälter für wenigstens ein flüssiges Reinigungsmittel in Wirkverbindung sein kann. Der Vorratsbehälter ist nicht auf die Aufnahme eines Reinigungsmittels beschränkt. Alternativ kann der Vorratsbehälter mehrere Reinigungsmittel aufnehmen. Dabei kann der Vorratsbehälter mehrere Kammern für getrennte Reinigungsmittel aufweisen. In einer weiteren Ausbildung kann beispielsweise die Art des einzusetzenden Reinigungsmittels an der Reinigungseinrichtung durch den Bediener auswählbar sein.
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Als vierter Vorteil kann aufgeführt werden, dass ein derartiger Transportwagen lösbare Kupplungsmittel aufweist, um den jeweiligen Vorratsbehälter schnell gegen einen weiteren Vorratsbehälter austauschen zu können oder um einen Vorratsbehälter schnell mit der Reinigungseinrichtung zu verbinden. Dabei kann eine derartiger Vorratsbehälter ständig oder nur temporär mit der Reinigungseinrichtung verbunden sein.
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Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Dabei zeigen schematisch:
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1 einen Transportwagen mit einem Handgriff und einer Reinigungseinrichtung,
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2 eine Ausbildung einer Reinigungseinrichtung,
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3 eine weitere Ausbildung eines Transportwagens mit Handgriff und Reinigungseinrichtung.
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Ein Transportwagen umfasst ein Fahrgestell mit Rollen und einen Waren, beispielsweise Verkaufswaren, oder sonstiges Gut, wie Stückgut, ggf. auch Schüttgut, lagernden Behälter, einschließlich einer Plattform, und zumindest einen gestellseitig am Transportwagen angeordneten Handgriff 2 zum Bewegen des Transportwagens. Der Handgriff 2 des Transportwagens ist hierzu mit einem Gestell 1 verbunden. Das Gestell 1 kann mit dem Fahrgestell des Transportwagens verbunden sein (nicht gezeigt).
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Im vorliegenden Beispiel (1, 3) ist das Gestell 1 durch zwei Holme gebildet, zwischen denen sich in horizontaler Ebene entlang einer Achse 9 der Handgriff 2 erstreckt. Dabei ist die Ausbildung des Handgriffs 2 nicht auf eine horizontale Anordnung beschränkt.
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Auf der Oberfläche des Handgriffs 2 ist eine Reinigungseinrichtung 3 angeordnet, welche mit dem Handgriff 2 eine reibschlüssige Formpaarung 13 bildet. Hierzu bildet die Oberfläche des Handgriffs 2 eine erste Kontaktfläche und die Innenfläche eines Reinigungselements 6, welches Teil der Reinigungseinrichtung 3 ist, eine zweite Kontaktfläche. Je nach Ausbildung des Handgriffes 2 kann das Reinigungselement 6 die Oberfläche des Handgriffs 2 teilweise oder bevorzugt vollständig umgreifen.
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Beispielweise zeigt 2 einen zylinderförmig ausgebildeten Handgriff 2 mit dem konzentrisch zum Handgriff 2 bzw. zur Achse 9 angeordneten Reinigungselement 6. Handgriff 2 und Reinigungselement 6 bilden mit den jeweiligen Kontaktflächen die Formpaarung 13 aus.
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Das Reinigungselement 6 ist mit einem flüssigen Reinigungsmittel getränkt bzw. kann bei Bedarf getränkt werden. Dabei kann das flüssige Reinigungsmittel auch ein Desinfektionsmittel sein. Das getränkte oder tränkbare Reinigungselement 6 besteht aus einem das flüssige Reinigungsmittel zumindest temporär speichernden und dieses über die Innenfläche abgebende Material. Beispielsweise kann dieses Material ein Schaumstoffmaterial, ein Vliesstoff oder Zellstoff sein. Das Reinigungselement 6 kann bis zur vollständigen Sättigungsgrenze oder unterhalb der vollständigen Sättigungsgrenze mit dem Reinigungsmittel getränkt sein.
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Die das Reinigungselement 6 umfassende, an dem Handgriff 2 angeordnete Reinigungseinrichtung 3 ist mit einem das flüssige Reinigungsmittel aufnehmenden Vorratsbehälter 5 zumindest temporär koppelbar und kann somit lösbar mit diesem verbunden sein. Dabei ist das Reinigungselement 6 mit einem Vorrat an flüssigem Reinigungsmittel tränkbar. Beim Bestehen der Verbindung zwischen Reinigungselement 6 und Vorratsbehälter 5 erhält das Reinigungselement 6 aus dem Vorratsbehälter 5 das flüssige Reinigungsmittel zugeführt. Die Zuführung kann bevorzugt erfolgen, nachdem der Bediener oder Benutzer die Zuführung von Reinigungsmittel an das Reinigungselement 6 aktiviert hat.
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Die Reinigungseinrichtung 3 ist mit dem getränkten Reinigungselement 6 über die Oberfläche des Handgriffs 2 zumindest in einer translatorischen Relativbewegungsrichtung 8 bewegbar. Die Bewegungsstrecke ergibt sich aus der Länge der zur Verfügung stehenden Oberfläche des Handgriffs 2 in Achsrichtung 9 betrachtet. Dabei bilden das Reinigungselement 6 und die Oberfläche des Handgriffs 2 die Formpaarung 13 als reibschlüssige Formpaarung 13 aus.
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Im Anschluss an die zumindest eine translatorische Relativbewegungsrichtung 8 ist die Reinigungseinrichtung 3 mit dem Reinigungselement 6 auf der Oberfläche des Handgriffs 2 positionierbar. Bevorzugt ist hierbei eine seitliche Position geeignet, so dass die wesentliche Oberfläche des Handgriffs 2 für einen Benutzer in gereinigter Form zur Verfügung steht.
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An der Reinigungseinrichtung 3 ist bevorzugt ein erstes Kupplungsteil 11 angeordnet, welches zwecks Verbindung mit dem Vorratsbehälter 5 mit einem zweiten Kupplungsteil 12 zumindest temporär kuppelbar ist.
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In einer Ausbildung ist das zweite Kupplungsteil 12 unmittelbar an dem Vorratsbehälter 5 angeordnet. In einer weiteren Ausbildung ist an dem Vorratsbehälter 5 ein Anschlussteil 4 fixiert angeordnet, welches mit dem zweiten Kupplungsteil 12 fest oder lösbar verbunden ist. Bei diesen Ausbildungen ist der Vorratsbehälter 5 bevorzugt lösbar fixiert an der Reinigungseinrichtung 3 angeordnet und kann mit dieser gemeinsam zumindest in der translatorischen Relativbewegungsrichtung 8 bewegt werden.
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In einer weiteren Ausbildung ist das zweite Kupplungsteil 12 am Gestell 1 des Transportwagens lösbar fixiert angeordnet ist und ist mittels einer Leitung 10 für die Versorgung mit flüssigem Reinigungsmittel mit dem Vorratsbehälter 5 ständig oder temporär verbunden.
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In einer weiteren Ausbildung kann die Leitung 10 innerhalb des Gestells 1 (bzw. in wenigstens einem Holm) angeordnet sein und der Vorratsbehälter 5 ist innerhalb des Gestells 1 oder innerhalb des Handgriffs 2 (3) angeordnet und lösbar mit der Leitung 10 kuppelbar.
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Zum besseren Ergreifen bzw. Betätigen der Reinigungseinrichtung 3 durch einen Bediener/Benutzer kann diese außen eine Oberflächenstruktur 7 aufweisen. Beispielsweise kann die Reinigungseinrichtung 3 einen das Reinigungselement 6 umschließenden Ring aufweisen, der an der Außenseite die Oberflächenstruktur 7 trägt. Bevorzugt ist die Oberflächenstruktur 7 gerändelt oder aufgeraut oder durch umfangsseitig muldenförmige Vertiefungen zum manuellen Greifen gebildet.
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Die Reinigungseinrichtung 3 mit dem getränkten Reinigungselement 6 und dem an der Reinigungseinrichtung 3 lösbar befestigten Vorratsbehälter 5 eignet sich insbesondere für eine translatorische Relativbewegungsrichtung 8 auf der Oberfläche des Handgriffs 2. Bei Bedarf können Mittel vorgesehen sein, die eine rotierende Bewegung der Reinigungseinrichtung 3 mit Vorratsbehälter 5 (1) auf der Oberfläche des Handgriffs 2 verhindern, so dass lediglich die translatorische Relativbewegungsrichtung 8 zugelassen ist.
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Die Reinigungseinrichtung 3 mit dem getränkten Reinigungselement 6 ist jedoch hinsichtlich der Bewegungsrichtung auf der Oberfläche des Handgriffs 2 nicht auf die translatorische Relativbewegungsrichtung 8 beschränkt. Vielmehr kann die Reinigungseinrichtung 3 in translatorischer Relativbewegungsrichtung 8 und kombiniert in einer rotierenden Relativbewegungsrichtung 14 bewegbar sein. Für die Realisierung der kombinierten Relativbewegungsrichtungen 8, 14 eignet sich die Ausbildung gem. 3, bei der der Vorratsbehälter 5 von der Reinigungseinrichtung 3 getrennt ist.
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Die Wirkungsweise der Reinigungseinrichtung 3 ist wie folgt: Nachdem das Reinigungselement 6 mit dem flüssigen Reinigungsmittel getränkt wunde wird die Reinigungseinrichtung 3 mit oder ohne Vorratsbehälter 5 manuell über die Oberfläche des Handgriffs 2 in translatorischer Relativbewegungsrichtung 8 oder translatorischer Relativbewegungsrichtung 8 und kombiniert in rotierender Relativbewegungsrichtung 14 bewegt. In Folge der reibschlüssigen Formpaarung 13 erfolgt eine Bewegungsreibung zwischen den Kontaktflächen des Reinigungselements 6 und der Kontaktfläche, d. h. der Oberfläche des Handgriffs 2. Somit wird die Oberfläche des Handgriffs 2 von Verschmutzungen bzw. Keimen gereinigt und trocknet danach relativ schnell ab. Nach Abschluss des Reinigungsvorgangs wird die Reinigungseinrichtung 3 bevorzugt außerhalb des üblichen Griffbereichs oder am Rande des Griffbereichs eines Bedieners/Benutzers positioniert.
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Die Versorgung des Reinigungselements 6 kann durch eine ständige Versorgung aus dem Vorratsbehälter 5 durch Tropfen von Reinigungsmittel erfolgen. Alternativ kann, wie in 1 gezeigt, der Vorratsbehälter 5 mittels beispielsweise manueller Betätigung (senkrechter Doppelpfeil) innerhalb des Vorratsbehälters 5 einen Druck auf das Reinigungsmittel aufbauen, welches dann in definierter Menge aus dem Vorratsbehälter 5 in Richtung Reinigungselement 6 ausgetrieben wird. In einer weiteren Ausbildung kann das Reinigungsmittel innerhalb des Vorratsbehälters 5 unter Druck stehen und in definierter Menge aus dem Vorratsbehälter 5 in Richtung Reinigungselement 6 ausgetrieben werden.
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Die Verfahrensweise ist wie folgt: Zum Reinigen eines an einem bewegbaren Transportwagen angeordneten Handgriffs 2 wird ein Reinigungselement 6 einer Reinigungseinrichtung 3 aus einem Vorratsbehälter 5 mit einem Vorrat an flüssigen Reinigungsmittel getränkt oder ist bereits damit getränkt. Anschließend wird das getränkte Reinigungselement 6 über die Oberfläche des Handgriffs 2 zumindest in einer translatorischen Relativbewegungsrichtung 8 bewegt. Dabei bilden das getränkte Reinigungselement 6 und die Oberfläche des Handgriffs 2 eine reibschlüssige Formpaarung 13. Im Anschluss an die zumindest eine translatorische Relativbewegungsrichtung 8 wird das Reinigungselement 6 auf der Oberfläche des Handgriffs 2 in Folge des Reibschlusses positioniert und das vorher auf die Oberfläche des Handgriffs 2 aufgebrachte, flüssige Reinigungsmittel wird in einen gasförmigen Zustand überführt, d. h. es verdunstet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gestell
- 2
- Handgriff
- 3
- Reinigungseinrichtung
- 4
- Anschlussteil
- 5
- Vorratsbehälter
- 6
- Reinigungselement
- 7
- Oberflächenstruktur
- 8
- translatorische Relativbewegungsrichtung
- 9
- Achse
- 10
- Leitung
- 11
- erstes Kupplungsteil
- 12
- zweites Kupplungsteil
- 13
- Formpaarung
- 14
- rotierende Relativbewegungsrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 8136236 U1 [0002]
- DE 102007013207 A1 [0003]