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TECHNISCHES GEBIET
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Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug zum Absaugen von Verunreinigungen aus Straßenabläufen, Abwasserkanälen und Schlammgruben. Derartige Fahrzeuge werden als Kanalreinigungsfahrzeuge bezeichnet. Straßenabläufe befinden sich in aller Regel an den seitlichen Rändern von Straßenbelägen, oftmals seitlich begrenzt von Bordsteinen. In Höhe des Straßenbelags ist der Straßenablauf durch einen gitterartigen Schachtdeckel abgedeckt. Nach dem Entfernen des Schachtdeckels ist der unterhalb desselben in dem Straßenablauf einsitzende Schachteimer oder Schlammfang zugänglich. Dort setzen sich die größeren und festeren Bestandteile der in den Straßenablauf mit dem Oberflächenwasser hineinfließenden Verunreinigungen fest. Um zu verhindern, dass diese Verunreinigungen den Straßenablauf in seiner Funktion beeinträchtigen, muss der Straßenablauf von Zeit zu Zeit gereinigt werden.
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STAND DER TECHNIK
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Aus der
EP 0 698 696 B1 ist ein Fahrzeug zum Lösen und Absaugen von Verunreinigungen aus Abwasserkanälen und Schlammgruben bekannt. Dieses Fahrzeug besitzt einen Saugschlauch, der mittels eines schwenkbaren Teleskopauslegers über der Öffnung des betreffenden Abwasserkanals oder der betreffenden Schlammgrube positioniert werden kann. Der Saugschlauch kann aus einem oberhalb des Fahrzeugs befindlichen, horizontal angeordneten, als Speicher dienenden Kassettenfach heraus- beziehungsweise hineingezogen werden. Der Teleskopausleger kann vor oder hinter dem Fahrzeug positioniert werden, wobei der Teleskopausleger in jeder Position über den lichten Querschnitt des Fahrzeugs hinausragt.
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Zusätzlich zu dem Saugschlauch ist ein Hochdruckschlauch vorhanden, der zusammen mit dem Saugschlauch im Teleskopausleger geführt wird. Der Hochdruckschlauch kann von einer am Fahrzeug befestigten Schlauchhaspel beliebig abgezogen werden. Mit Hilfe des Hochdruckschlauches können die in dem Kanal vorhandenen Verunreinigungen gelöst werden, die dann anschließend mittels des Saugschlauches in den am Fahrzeug vorhandenen Schlammwassertank hineingesaugt werden.
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Entsprechend der
DE 299 09 623 U1 kann am Teleskopausleger zusätzlich eine Transportvorrichtung zum Ergreifen und Transportieren des den Straßenablauf abdeckenden Schachtdeckels vorhanden sein. Der Schachtdeckel muss in diesem Fall nicht mehr von einer Bedienperson manuell entfernt werden, was aufgrund des hohen Gewichts des Schachtdeckels körperlich anstrengend und gesundheitsbelastend ist.
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Ausgehend von diesem vorbekannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Kanalreinigungsfahrzeug anzugeben.
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Diese Erfindung ist durch die Merkmale des Hauptanspruchs gegeben. Sinnvolle Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von sich an den Hauptanspruch anschließenden weiteren Ansprüchen.
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Ausgehend von den im Stand der Technik bekannten Kanalreinigungsfahrzeugen zeichnet sich das erfindungsgemäße Fahrzeug dadurch aus, dass der Fahrzeugaufbau eine Nische für den Teleskopausleger aufweist. In diese Nische kann der Teleskopausleger bei Nichtgebrauch verfahren werden, beispielsweise während der Fahrt des Fahrzeugs. In dieser Ruhestellung des Teleskopauslegers steht der Teleskopausleger nicht über den lichten Querschnitt des Fahrzeugs heraus. Die Nische für den Teleskopausleger kann dabei insbesondere hinter der Fahrerkabine vorgesehen werden.
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Das Kanalreinigungsfahrzeug kann somit die maximal möglichen Abmessungen aufweisen, um möglichst große Speichervorrichtungen für die abgesaugten Verunreinigungen mitführen zu können, ohne dass eine Ausnahmegenehmigung aufgrund eines überstehenden Teleskopauslegers notwendig wäre. Dadurch ist ein besonders wirtschaftlicher Betrieb des erfindungsgemäßen Kanalreinigungsfahrzeugs möglich.
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Während eine Positionierung des Teleskopauslegers vor der Fahrerkabine in Arbeitsstellung des Teleskopauslegers vorteilhaft ist, da dies dem Fahrer des Fahrzeugs eine einfache und bequeme Ausrichtung des Teleskopauslegers bezüglich des entsprechenden Straßenablaufs ermöglicht, würde der Teleskopausleger in dieser Arbeitsposition während der Fahrt des Fahrzeugs die Sicht des Fahrers nicht unerheblich einschränken. Die erfindungsgemäße Möglichkeit, den Teleskopausleger bei Nichtgebrauch in einer Nische im Fahrzeugaufbau unterzubringen, ermöglicht daher sowohl eine rasche Ausrichtung des Teleskopauslegers durch den Fahrer des Fahrzeugs als auch eine erhöhte Sicherheit des Kanalreinigungsfahrzeugs während der Fahrt.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform kann der Teleskopausleger in Längsrichtung des Fahrzeugs verfahrbar sein. Dadurch muss der Teleskopausleger nur über einen geringeren Bereich teleskopierbar ausgebildet sein. Der Schwerpunkt des Fahrzeugs kann somit bei jeder Stellung des Teleskopauslegers innerhalb des lichten Querschnitts des Fahrzeugs zum Liegen kommen, sodass ein sicherer Einsatz des Teleskopauslegers in beliebiger Position zum Fahrzeug möglich ist.
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Insbesondere kann der Saugschlauch auf einer Schlauchhaspel auf- und abwickelbar gelagert sein, wobei die Schlauchhaspel gemeinsam mit dem Teleskopausleger in Längsrichtung des Fahrzeugs verfahrbar sein kann.
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Der Teleskopausleger kann insbesondere außermittig und parallel zur Längsachse des Fahrzeugs an dem Fahrzeug angeordnet sein. Auf diese Weise kann der von dem Teleskopausleger geführte Saugschlauch tangential der Schlauchhaspel zugeführt werden. Der Saugschlauch wird somit nicht geknickt, so dass die Saugleistung nicht beeinträchtigt werden kann. Auch können so Beschädigungen des Saugschlauches vermieden werden.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann das Fahrzeug eine Steuerungseinrichtung aufweisen, die ein automatisches Ein- beziehungsweise Ausparken des Teleskopauslegers aus der Nische in dem Fahrzeugaufbau ermöglicht. Der Teleskopausleger kann dadurch vergleichsweise dicht an dem Fahrzeugaufbau entlang verfahren werden, um in die Ruhestellung in der Nische verfahren zu werden. Andere Verkehrsteilnehmer werden somit nicht durch den Teleskopausleger gefährdet. Darüber hinaus können Beschädigungen an dem Fahrzeug selbst, die durch ein unvorsichtiges Verfahren des Teleskopauslegers verursacht werden könnten, vermieden werden. Auch für das Verfahren des Teleskopauslegers aus der Ruhestellung und damit aus der Nische heraus kann durch eine solche Steuerungseinrichtung automatisch erfolgen.
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Vorzugsweise kann das Kanalreinigungsfahrzeug eine Transportvorrichtung aufweisen, mittels der ein den Straßenablauf abdeckender Schachtdeckel ergriffen und transportiert werden kann. Diese Transportvorrichtung kann am Teleskopausleger des Fahrzeugs befestigt sein und eine Greifervorrichtung besitzen, die lösbar an dem zu transportierenden Schachtdeckel befestigt werden kann. Die Greifervorrichtung kann in der Höhe verstellbar sein, um den Schachtdeckel aus seinem Sitz in dem oberen Schachtrahmen des Straßenablaufs herausheben beziehungsweise nach Beendigung des Reinigungsvorgangs wieder von oben einsetzten zu können. Zusätzlich dazu kann die Greifervorrichtung in Längsrichtung des Teleskopauslegers verstellt werden, um den aus dem Schachtrahmen nach oben herausgehobenen Schachtdeckel seitlich aus dem Bereich des Straßenablaufs wegzubewegen und dadurch Platz zu schaffen für das Hineinführen des Saugschlauches in den Straßenablauf. Die Handhabung des Schachtdeckels kann somit durch eine am Fahrzeug selbst vorhandene Vorrichtung erfolgen, so dass neben dem Fahrer des Kanalreinigungsfahrzeugs keine weitere Bedienperson erforderlich ist.
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Um einen solchen Ein-Mann-Betrieb zu erleichtern, kann an der Greifervorrichtung ein Ortungssystem angebracht sein, mittels dem die Position der Greifervorrichtung relativ zum Schachtdeckel bestimmt werden kann. Ein solches Ortungssystem erleichtert es dem Fahrer, die Greifervorrichtung oberhalb des Schachtdeckels zu positionieren, ohne dass eine einweisende Begleitperson anwesend sein müsste. Vielmehr kann mittels eines solchen Ortungssystems auch dann eine exakte Positionierung der Greifervorrichtung erfolgen, wenn der Fahrer den Schachtdeckel von der Fahrerkabine aus nicht direkt einsehen kann. Ein solches Ortungssystem kann insbesondere zumindest ein Kamerasystem umfassen, dass insbesondere vertikal nach unten und damit direkt auf den Schachtdeckel zu gerichtet ist. Der Fahrer kann dann beispielsweise mittels eines in der Fahrerkabine vorhandenen Monitors die Position der Greifervorrichtung überwachen und korrigieren. Ein derartiges Fahrzeug mit Ortungssystem ist somit auch von eigenständiger erfinderischer Bedeutung.
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Vorzugsweise kann an dem Teleskopausleger zumindest ein Kamerasystem vorhanden sein, so dass eine Überprüfung der Reinigung des Straßenablaufs, des Abwasserkanals oder der Schlammgrube möglich ist. Nach dem Entfernen des Saugschlauches aus dem beispielsweise Straßenablauf kann mittels des Kamerasystems, das insbesondere ortsfest an dem Teleskopausleger vorhanden sein kann, die Reinigung zunächst überprüft werden, bevor der Schachtdeckel wieder zurücktransportiert wird. Ist die Reinigung noch nicht zufriedenstellend, kann ein weiterer Absaugvorgang durch den Saugschlauch erfolgen.
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Um ein möglichst exaktes Verfahren des Schachtdeckels zu ermöglichen, das insbesondere auch für das spätere Wiedereinsetzen des Schachtdeckels erforderlich ist, kann an dem Teleskopausleger oder an dem Fahrzeug selbst eine Stützvorrichtung vorhanden sein. Vor dem Ergreifen des Schachtdeckels durch die Greifervorrichtung kann der Teleskopausleger durch die Stützvorrichtung an dem Straßenbelag abgestützt werden. Beim Verfahren des Schachtdeckels kann die Stützvorrichtung wieder eingefahren werden und erst vor dem Ablegen des Schachtdeckels wieder ausgefahren werden. Auf diese Weise kann auch die Höhe, die der Schachtdeckel angehoben worden ist, genau reproduziert werden. Ohne die Stützvorrichtung kann es während des Absaugvorgangs zu Gewichtsverlagerungen innerhalb des Fahrzeugs kommen, so dass die angehobene Höhe des Schachtdeckels etwas abweichen kann. Wird der Schachtdeckel jedoch nicht genau in den beispielsweise Straßenablauf abgelegt, kann es zu einer Verkantung des Schachtdeckels kommen, was eine manuelle Korrektur, beispielsweise durch eine weitere Bedienperson, erfordert.
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Zusätzlich zu dem an dem Fahrzeug vorhandenen Saugschlauch kann das Fahrzeug mit einem Hochdruckschlauch ausgestattet sein, der an einer Schlauchhaspel auf- und abwickelbar gelagert sein kann. Mittels des Hochdruckschlauches kann eine Reinigungsflüssigkeit, beispielsweise Wasser, in den zu reinigenden Straßenablauf eingespritzt werden, um die in dem Kanal vorhandenen Verunreinigungen zu lösen. Die Schlauchhaspel für den Hochdruckschlauch kann dabei unmittelbar an dem Teleskopausleger befestigt sein. Die Schlauchhaspel für den Hochdruckschlauch könnte auch ortsfest an dem Fahrzeugaufbau befestigt werden.
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Mit einem solchen erfindungsgemäßen Fahrzeug lassen sich beispielsweise Straßenabläufe im Ein-Mann-Betrieb reinigen. Dazu wird von dem Fahrer des Fahrzeugs der Teleskopausleger des Fahrzeugs mit seiner Greifervorrichtung manuell oberhalb eines Schachtdeckels positioniert. Anschließend wird die Stützvorrichtung ausgefahren, so dass sich der Teleskopausleger auf dem Straßenbelag abstützen kann. Die Position des Fahrzeugs und des Teleskopauslegers kann so durch die Stützvorrichtung fixiert werden. Die Greifervorrichtung wird nunmehr auf dem Schachtdeckel abgesetzt, so dass sich die Greifervorrichtung den Schachtdeckel greifen kann. Dies kann beispielsweise mittels einer Magneteinheit oder mittels mechanischer Greifer erfolgen. Die Greifervorrichtung hebt den Schachtdeckel bei ausgefahrener Stützvorrichtung um einen definierten Betrag an. Nach diesem Anheben wird die Stützvorrichtung wieder eingefahren, so dass der gesamte Teleskopausleger mitsamt der Greifervorrichtung und dem angehobenen Schachtdeckel verfahren werden kann. Dieses Verfahren der Greifervorrichtung erfolgt wiederum um einen vorher definierten Weg. Anschließend kann der Saugschlauch in den beispielsweise Straßenablauf eingeführt werden, um die dort vorhandenen Verunreinigungen abzusaugen. Nach der Reinigung des Straßenablaufs wird der Saugschlauch aus dem Straßenablauf entfernt. Die Greifervorrichtung fährt jetzt den Schachtdeckel um den gleichen definierten Weg wieder zurück, so dass der Schachtdeckel oberhalb des Straßenablaufs positioniert ist. Durch ein erneutes Ausfahren der Stützvorrichtung nimmt das Fahrzeug wieder die gleiche Position ein, die es bereits beim Anheben des Schachtdeckels innehatte, unabhängig von eventuellen Gewichtsverschiebungen durch die abgesaugten Verunreinigungen. Jetzt kann die Greifervorrichtung den Schachtdeckel sanft auf dem Straßenablauf ablegen, indem die Greifervorrichtung um den genauen Betrag des Anhebens auch wieder abgesenkt wird. Dieses sanfte Ablegen ist erforderlich, um ein Verkanten des Schachtdeckels zu verhindern. Ein solches Verkanten des Schachtdeckels kann bereits dadurch erfolgen, dass der Schachtdeckel aus sehr geringer Höhe fallen gelassen wird. Sitzt der Schachtdeckel jedoch nicht exakt in dem Straßenablauf ein, muss die Position des Schachtdeckels manuell korrigiert werden, wodurch eine zweite Bedienperson erforderlich werden würde. Nach dem Ablegen des Schachtdeckels löst sich die Greifervorrichtung wieder von dem Schachtdeckel und die Stützvorrichtung kann wieder eingefahren werden.
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Insbesondere das Verfahren des Schachtdeckels mittels der Greifervorrichtung kann durch ein automatisches Programm erfolgen um sicherzustellen, dass die Verfahrwege exakt übereinstimmen und ein passgenaues Wiedereinsetzen des Schachtdeckels erreicht werden kann.
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Bei einem besonders bevorzugten Verfahren kann der Saugschlauch mittels einer Teleskopeinrichtung ein Stück Welt von dem Teleskopausleger verfahren werden. Dieser Verfahrweg des Teleskopauslegers sollte möglichst exakt mit dem seitlichen Verfahren des Schachtdeckels übereinstimmten. In diesem Fall könnte der Saugschlauch durch das Verfahren des Teleskopauslegers unmittelbar oberhalb des Straßenablaufs positioniert werden, ohne dass weitere Positionierungsmaßnahmen erforderlich wären. Eine solche Teleskopeinrichtung könnte beispielsweise in Form einer Schlauchwippe realisiert werden.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind den in den Ansprüchen ferner angegebenen Merkmalen sowie dem nachstehenden Ausführungsbeispiel zu entnehmen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
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1 eine Seitenansicht eines mit erfindungsgemäßen Fahrzeugs, bei dem der Teleskopausleger in der Nische vorhanden ist,
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2 eine Draufsicht auf das erfindungsgemäße Fahrzeug gemäß 1 mit gestrichelt angedeutetem seitlich verschenktem Teleskopausleger,
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3 eine Draufsicht auf das erfindungsgemäße Fahrzeug gemäß 2 mit verschiedenen angedeuteten Positionen von Teleskopausleger und Schlauchhaspel für den Saugschlauch und
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4 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Fahrzeugs mit vor der Fahrerkabine positioniertem Teleskopausleger.
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WEGE ZUM AUSFÜHREN DER ERFINDUNG
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Ein Kanalreinigungsfahrzeug 10 gemäß der Erfindung besitzt ein seiner maximalen Belastung angepasstes Fahrgestell 12. Hinter der Fahrerkabine 14 des Fahrzeugs 10 befindet sich in an sich bekannter Weise ein Tank 16. Der Tank 16 dient als Speichervorrichtung, um abgesaugte Schlämme einlagern zu können. Zusätzlich zu dem Tank 16 könnten auch weitere Tanks oder sonstige Behälter vorgesehen werden, beispielsweise um eine Reinigungsflüssigkeit vorrätig zu halten.
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Oberhalb des Tanks 16 ist eine Schlauchhaspel 20 vorhanden. Auf der Schlauchhaspel 20 ist ein Saugschlauch 22 zumindest teilweise aufgewickelt vorhanden. Die Schlauchhaspel 20 ist um ihre Achse 24 rotierbar gelagert, so dass der Saugschlauch 22 auf die Schlauchhaspel 20 aufgewickelt oder von dieser abgewickelt werden kann. Der Saugschlauch 22 hat auf seinem fahrzeugseitigen Ende 26 eine Verbindung mit dem Tank 16, in den das durch den Saugschlauch 22 angesaugt Schmutzwasser eingelagert werden soll.
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Oberhalb des Tanks 16 ist darüber hinaus ein Teleskopausleger 30 angeordnet. Der Teleskopausleger 30 ist im vorliegenden Beispielsfall unterhalb der Schlauchhaspel 20 an dem Fahrzeug 10 gelagert und kann ebenfalls um die Achse 24 verschwenkt werden. Schlauchhaspel 20 und Teleskopausleger 30 können dabei so miteinander gekoppelt werden, dass bei einer Rotation der Schlauchhaspel 20 um ihre Achse 24 auch der Teleskopausleger 30 um die Achse 24 verschwenkt wird. Der Teleskopausleger 30 dient zum Positionieren des vorderen Endbereichs 32 des Saugschlauches 22. Der vordere Endbereich 32 des Saugschlauches 22 kann dabei sowohl vor oder hinter dem Fahrzeug 10 angeordnet werden als auch seitlich rechts oder links neben dem Fahrzeug 10 (siehe 3).
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Der vordere Endbereich 32 des Saugschlauches 22 ist in dem oberen, teleskopierbaren Teil 34 des Teleskopauslegers 30 geführt gehalten. Der Teleskopausleger 30 kann um eine maximale Strecke 36 ausgefahren werden. Durch Ausfahren dieses oberen Teils 34 des Teleskopauslegers 30 kann der Abstand des vorderen Endbereichs 32 des Saugschlauches 22 von der Drehachse 24 vergrößert werden, so dass ein größerer Bereich um das Fahrzeug 10 herum mit dem vorderen Endbereich 32 des Saugschlauches 22 erreicht werden kann.
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Innerhalb des teleskopierbaren Teils 34 des Teleskopauslegers 30 liegt der Saugschlauch 22 auf Rollenkörpern auf, die eine an die gerundete Oberfläche des Saugschlauches 22 angepasste Oberfläche besitzen. Vergleichbare Rollenkörper 38 sind auch in dem bogenförmigen Bereich 40 des Teleskopauslegers 30 vorhanden. Einige dieser Rollenkörper 38 können motorisch angetrieben werden, so dass der Saugschlauch 22 in dem Teleskopausleger 30 hin und her verschoben werden kann.
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Schlauchhaspel 20 und Teleskopausleger 30 sind gemeinsam in Längsrichtung 42 des Fahrzeugs 10 längsverschieblich auf dem Tank 16 gelagert. Dazu sind in Längsrichtung 42 zwei U-Profilschienen 44 auf dem Tank 16 befestigt. In diesen U-Profilschienen 44 läuft ein an dem Teleskopausleger 30 befestigter Schlitten 46 mit mehreren Rollenkörpern 48, so dass Schlauchhaspel 20 und Teleskopausleger 30 in Längsrichtung 42 verschoben werden können. Neben der hier dargestellten längsverschieblichen Lagerung von Teleskopausleger 30 und Schlauchhaspel 20 sind auch andere Lagerungen denkbar.
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In der in 1 dargestellten Ruhestellung 50 des Teleskopauslegers 30 befindet sich der Teleskopausleger 30 in einer hinter der Fahrerkabine 14 vorhandenen Nische 52. In dieser Ruhestellung 50 ragt der Teleskopausleger 30 nicht über den lichten Querschnitt des Fahrzeugs 10 heraus. Um den Teleskopausleger 30 aus dieser Ruhestellung 50 in eine Arbeitsstellung 54 (siehe 4) zu verfahren, muss der Teleskopausleger 30 zunächst ein Stück weit nach außen verschwenkt werden (siehe 2). Anschließend kann der Teleskopausleger 30 gemeinsam mit der Schlauchhaspel 20 in Längsrichtung 42 des Fahrzeugs 10 verfahren werden. Der Teleskopausleger 30 kann dabei um eine maximale Strecke 56 in Längsrichtung verfahren werden. Zwischen den beiden in 2 dargestellten Extrempositionen von Schlauchhaspel 20 und Teleskopausleger 30 sind auch beliebige Zwischenpositionen möglich. Durch erneutes Verschwenken und gegebenenfalls durch zusätzliches Ausfahren des Teleskopauslegers 30 kann dann die gewünschte Arbeitsstellung 54 des Teleskopauslegers 30 eingenommen werden.
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Wie insbesondere 3 zu entnehmen ist, können auf diese Weise rings um das Fahrzeug 10 herum verschiedene Arbeitsstellungen 54 von dem Teleskopausleger 30 eingenommen werden. Der Arbeitsbereich des Teleskopauslegers 30 kann dadurch einen Bereich von etwa 300 Grad um das Fahrzeug 10 herum abdecken. Der tote Winkel, der nicht durch den Teleskopausleger 30 erreicht werden kann, kann je nach Anordnung des Teleskopauslegers beispielsweise hinter dem Fahrzeug 10 oder seitlich des Fahrzeugs 10 vorhanden sein und somit an die Wünsche des Fahrers und die örtlichen Gegebenheiten angepasst werden. Durch diese Flexibilität des Teleskopauslegers können auch beispielsweise durch parkende Fahrzeuge nur schlecht zugängliche Straßenabläufe gut angefahren und gereinigt werden. Insbesondere ist auch eine Positionierung des Teleskopauslegers 30 in Arbeitsstellung 54 vor der Fahrerkabine 14 möglich, ohne dass eine Sondergenehmigung für die Fahrt notwendig wäre, da der Teleskopausleger 30 in Ruhestellung 50 in der Nische 52 eingeparkt werden kann.
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Die genaue Ausgestaltung des Teleskopauslegers 30 kann den individuellen Bedürfnissen des Fahrzeugführers angepasst werden. Beispielsweise könnte der Teleskopausleger 30 neben dem Saugschlauch 22 auch einen Hochdruckschlauch aufnehmen können, um Verunreinigungen leichter lösen zu können. Zusätzlich oder alternativ dazu könnte der Teleskopausleger über eine Transportvorrichtung verfügen, mittels der ein den Straßenablauf abdeckender Schachtdeckel ergriffen und transportiert werden kann.
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Im vorliegenden Beispielsfall weist der Teleskopausleger 30 an seinem Endbereich eine Transportvorrichtung 60 aus. Die Transportvorrichtung 60 besitzt eine Greifervorrichtung 62, mit der ein in der Zeichnung nicht dargestellter Schachtdeckel ergriffen werden kann. Die Greifervorrichtung 62 kann zu diesem Zweck beispielsweise ein oder mehrere Magneteinheit oder mechanische Greifer aufweisen. Die Greifervorrichtung 62 kann in ihrer Höhe verstellbar sein, um den Schachtdeckel anheben und absenken zu können. Um den Schachtdeckel von dem beispielsweise Straßenablauf entfernen zu können, wird im vorliegenden Beispielsfall der Teleskopausleger 30 um einen definierten Betrag ein- oder ausgefahren.
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Darüber hinaus ist an dem Teleskopausleger 30 eine Stützvorrichtung 64 vorhanden. Die Stützvorrichtung 64 besitzt im vorliegenden Beispielsfall einen ausfahrbaren Stützzylinder, der den Teleskopausleger 30 auf dem Straßenbelag abstützten kann. Auf diese Weise kann die Position des Teleskopauslegers 30 fixiert werden, was das passgenaue Wiedereinsetzen des entfernten Schachtdeckels erleichtert.
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Mittels einer in 4 lediglich schematisch angedeuteten Teleskopeinrichtung 70, die an dem Teleskopausleger 30 befestigt ist, kann der Saugschlauch 22 in Richtung des Pfeils 72 von dem Teleskopausleger 30 entfernt werden. Die Teleskopeinrichtung 70 ist im vorliegenden Beispielsfall in Art einer Schlauchwippe ausgebildet. Sie dient dazu, den Saugschlauch 22 um einen definierten Betrag von dem Teleskopausleger 30 zu entfernen, damit dieser Saugschlauch 22 nach dem Verfahren des Teleskopauslegers 30 mit dem angehobenen Schachtdeckel automatisch exakt über dem Straßenablauf positioniert ist und ohne weitere Ausgleichsmöglichkeiten in den Straßenablauf abgelassen werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0698696 B1 [0002]
- DE 29909623 U1 [0004]