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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Auswerteeinheit zum Auswerten der Trefferlage von mittels Schusswaffen abgeschossenen Geschossen,
- – wobei die Auswerteeinheit einen Halterahmen aufweist,
- – wobei die Auswerteeinheit eine Erfassungseinrichtung aufweist, mittels derer beim Beschießen eines Zielbereichs des Halterahmens aus einer Sollschussrichtung berührungslos Daten erfasst werden, anhand derer die Trefferlage des jeweiligen Geschosses relativ zu einer auf den Halterahmen bezogenen Idealtrefferlage ermittelbar ist.
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Eine derartige Auswerteeinheit ist bekannt. Sie wird beispielsweise von der Fa. DISAG, 96103 Hallstadt, unter der Bezeichnung „OpticScore” vermarktet.
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Bei der bekannten Auswerteeinheit wird ein üblicher Zielbildträger – beispielsweise eine übliche Luftgewehr- oder Luftpistolenscheibe – in einem Halterahmen befestigt. Der Halterahmen weist Positionierstifte auf, der Zielbildträger korrespondierende Positionierausnehmungen. Dadurch ist sichergestellt, dass das auf dem Zielbildträger angeordnete Zielbild derart angeordnet ist, dass es zu einer auf den Halterahmen bezogenen Idealtrefferlage zentriert ist.
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Von Zeit zu Zeit muss der Zielbildträger gewechselt werden. Beispielsweise ist ein Wechseln erforderlich, wenn zu viele Schüsse auf den Zielbildträger abgegeben wurden oder einige Schüsse im Weißen des Zielbildträgers liegen. In manchen Fällen ist ein Wechsel erforderlich, weil die Disziplin, die geschossen werden soll, gewechselt werden soll. Beispielsweise kann von der Disziplin „Luftgewehr” auf die Disziplin „Luftpistole” (oder umgekehrt) gewechselt werden.
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Im Stand der Technik ist es zum Wechseln des Zielbildträgers erforderlich, dass ein Mensch eine Abdeckung des Halterahmens öffnet, den bisher verwendeten Zielbildträger entfernt und den neuen Zielbildträger im Halterahmen befestigt.
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Auf Schießanlagen für Sportschützen sind in der Regel mehrere Schießstände nebeneinander angeordnet. Das Wechseln des Zielbildträgers ist daher im Stand der Technik nur nach Abstimmung mit allen die Schießanlage momentan benutzenden Sportschützen möglich. Ein Wechsel des Zielbildträgers ist daher oftmals mit einer erheblichen Wartezeit verbunden, bevor der Wechsel des Zielbildträgers durchgeführt werden kann. Dies stellt einen erheblichen Nachteil gegenüber konventionellen Scheibenzuganlagen dar, bei denen die Zielscheibe über einen Seilzug zum Schützen befördert werden kann.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, Möglichkeiten zu schaffen, mittels derer das Zielbild jederzeit gewechselt werden kann, ohne den Schießbetrieb auf benachbarten Schießständen unterbrechen zu müssen.
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Die Aufgabe wird durch eine Auswerteeinheit mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Auswerteeinheit sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 2 bis 8.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, eine Auswerteeinheit der eingangs genannten Art dadurch auszugestalten,
- – dass die Auswerteeinheit mindestens einen Verstellantrieb aufweist, mit dem ein mindestens ein Zielbild aufweisender Zielbildträger temporar oder permanent verbunden ist,
- – dass der Zielbildträger mittels des Verstellantriebs je nach dessen Ansteuerung an mehreren Positionierungen positionierbar ist,
- – dass jedes der auf dem Zielbildträger angeordneten Zielbilder in jeweils einer der Positionierungen des Zielbildträgers derart angeordnet ist, dass es relativ zur Idealtrefferlage eine vorbestimmte Lage aufweist, insbesondere relativ zur Idealtrefferlage zentriert ist.
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Durch diese Ausgestaltung wird erreicht, dass der Zielbildträger – in der Regel ferngesteuert – vom Sportschützen positioniert werden kann, ohne dass der Sportschütze sich in manuelle Reichweite des Halterahmens begeben muss.
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Die Anzahl an Positionierungen kann nach Bedarf bestimmt sein. Insbesondere ist es möglich, dass der Zielbildträger mittels des Verstellantriebs je nach dessen Ansteuerung an genau zwei oder genau drei Positionierungen positionierbar ist.
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Es ist möglich, dass der Zielbildträger ein einziges Zielbild aufweist. Alternativ kann der Zielbildträger mehrere Zielbilder aufweisen.
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Die Anzahl an Positionierungen kann mit der Anzahl an Zielbildern ubereinstimmen. In diesem Fall ist es zwingend erforderlich, dass der Zielbildträger in jeder Positionierung relativ genau positionierbar ist. Alternativ kann die Anzahl an Positionierungen größer als die Anzahl an Zielbildern sein. Insbesondere kann die Anzahl an möglichen Positionierungen die Anzahl an Zielbildern um genau 1 übersteigen. In diesem Fall ist bei der entsprechenden „überschießenden” Anzahl an Positionierungen keines der Zielbilder in der vorbestimmten Lage relativ zur Idealtrefferlage positioniert. Bei diesen überschießenden Positionierungen kann es ausreichen, wenn die entsprechende Positionierung nur in etwa angenommen wird.
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Auch eine zum Wechseln der Positionierung des Zielbildträgers erfolgende Bewegung kann nach Bedarf bestimmt sein. Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Auswerteeinheit ist vorgesehen, dass die Bewegung ein Verschwenken des Zielbildträgers ist.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist im Halterahmen ein weiterer Zielbildträger befestigbar, so dass der weitere Zielbildträger relativ zur Idealtrefferlage ortfest angeordnet ist. In diesem Fall trägt der weitere Zielbildträger ein weiteres Zielbild. Das auf dem weiteren Zielbildträger angeordnete Zielbild ist in diesem Fall je nach Positionierung des mit dem Verstellantrieb verbundenen Zielbildträgers vom mit dem Verstellantrieb verbundenen Zielbildträger freigegeben oder verdeckt.
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Auch das Material des Zielbildträgers kann nach Bedarf bestimmt sein. Insbesondere kann der Zielbildträger alternativ aus (üblichem) Schießscheibenkarton oder aus einem dauerelastischen Kunststoff – beispielsweise Weich-PVC („Mipoplast”) – bestehen. Derartige Kunststoffe sind für Schießscheiben bekannt.
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Um die entsprechenden Positionierungen des Zielbildträgers exakt zu erreichen, bestehen verschiedene Möglichkeiten. So kann beispielsweise dem Verstellantrieb ein Lageregler zugeordnet sein, mittels dessen der Verstellantrieb lagegeregelt verstellt wird. Insbesondere bei Verwendung eines Resolvers oder eines Inkrementalweggebers zur Erfassung der Ist-Lage des Verstellantriebs kann mit dieser letztgenannten Vorgehensweise eine sehr hohe Positioniergenauigkeit erreicht werden. Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, dass der Halterahmen mindestens einen Anschlag aufweist, der in mindestens einer Positionierung des Zielbildträgers mit einem Gegenanschlag zusammenwirkt, der am Zielbildträger oder am Verstellantrieb angeordnet ist.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Zeichnungen. Es zeigen in Prinzipdarstellung:
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1 schematisch eine Schießanordnung,
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2 schematisch in perspektivischer Darstellung einen Teil einer Auswerteeinheit,
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3 eine Explosionsdarstellung der Auswerteeinheit,
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4 einen Halterahmen von vorne und
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5 den Halterahmen von 4 in einem anderen Betriebsmode.
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Gemäß 1 wird mit einer Schusswaffe 1 ein Geschoss 2 abgeschossen. Die Schusswaffe 1 ist eine Rohrwaffe, d. h., sie weist einen Lauf 3 auf, durch den das Geschoss 2 geführt und stabilisiert wird, bis es aus dem Lauf 3 austritt.
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Die in 1 dargestellte Schusswaffe 1 ist als Gewehr dargestellt. Dies ist jedoch nicht entscheidend. Es könnte alternativ mit einer Pistole geschossen werden. Auch ist das Geschoss 2 aufgrund seiner Darstellung als Luftgewehrkugel (Diabolo) erkennbar. Auch dies ist jedoch nicht entscheidend. Es könnten alternativ beispielsweise Bolzen oder Rundkugeln verschossen werden. In aller Regel ist die Geschossenergie jedoch relativ niedrig. Insbesondere liegt die Geschossenergie beim Verlassen des Laufs 3 in der Regel unter 7,5 Joule. Derartige Geschossenergien werden in der Regel von Luftgewehren, Luftpistolen und Zimmerstutzen eingehalten.
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Das Geschoss 2 wird aus einer Sollschussrichtung 4 – nämlich orthogonal zu einer Erstreckungsebene 5 eines Halterahmens 6 einer Auswerteeinheit – auf den Halterahmen 6 abgegeben.
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Die Auswerteeinheit dient zum automatischen Auswerten der Trefferlage des Geschosses 2. Die Auswerteeinheit weist zu diesem Zweck gemäß 2 eine Erfassungseinrichtung 7 auf. Die Erfassungseinrichtung 7 erfasst beim Beschießen eines Zielbereichs 8 des Halterahmens 6 (im Ergebnis des vom Halterahmen 6 offen gelassenen Bereichs) berührungsfrei – in der Regel optisch – Daten, die für eine Trefferlage des Geschosses 2 relativ zu einer Idealtrefferlage 9 charakteristisch sind. Anhand der erfassten Daten ist die Trefferlage hochgenau ermittelbar, beispielsweise auf 0,1 mm genau oder besser. Die Trefferlage ist in beiden Dimensionen der Erstreckungsebene 5 – sei es nach zwei kartesischen Koordinaten, sei es nach Abstand und Winkellage relativ zur Idealtrefferlage 9 – entsprechend ortsaufgelöst.
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Die Idealtrefferlage 9 ist auf den Halterahmen 6 bezogen. Sie gilt unabhängig vom Vorhandensein und der Positionierung von Zielbildern – dazu spater. Die Trefferlage könnte von der Auswerteeinheit somit – rein theoretisch – auch dann erfasst werden, wenn auf den „leeren” Halterahmen 6 geschossen wird.
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Die Trefferlage wird dem Schützen (nicht dargestellt) mittels einer Anzeigeeinrichtung 10 angezeigt. Hierzu muss anhand der von der Erfassungseinrichtung 7 erfassten Daten die Trefferlage ermittelt werden. Es ist möglich, dass eine entsprechende Ermittlungseinrichtung Bestandteil der Erfassungseinrichtung 7 ist. Alternativ ist es möglich, dass die entsprechende Ermittlungseinrichtung Bestandteil der Anzeigeeinrichtung 10 ist. Wiederum alternativ kann die Ermittlungseinrichtung eine eigenständige Einrichtung sein.
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Soweit bisher beschrieben, ist die Auswerteeinheit im Stand der Technik bekannt. Rein beispielhaft wird auf das Produkt „OpticScore” der Fa. DISAG verwiesen. Bei dem bekannten Produkt weist der Halterahmen 6 – siehe 3 – Positionierstifte 11 (oder gleichwertige andere Positionierelemente) auf. In dem Halterahmen 6 wird ein Zielbildträger 12 befestigt, der mit den Positionierstiften 11 korrespondierende Ausnehmungen 13 aufweist. Der Zielbildträger 12 trägt ein Zielbild 14, beispielsweise die üblichen Zielmarkierungen für eine Luftpistolen- oder Luftgewehrscheibe oder eine entsprechende Ausnehmung. Aufgrund des Zusammenwirkens von Positionierelementen 11 und Ausnehmungen 13 ist der Zielbildträger 12 derart im Halterahmen 6 angeordnet, dass der Zielbildträger 12 relativ zur Idealtrefferlage 9 ortsfest in einer vorbestimmten Position angeordnet ist. Damit ist auch das Zielbild 14 dieses Zielbildträgers 12 relativ zur Idealtrefferlage 9 an einer vorbestimmten Lage angeordnet. Insbesondere kann das Zielbild 14 dieses Zielbildträgers 12 relativ zur Idealtrefferlage 9 zentriert sein.
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Der obenstehend erläuterte Zielbildträger 12 ist, wie bereits erwähnt, ortsfest im Halterahmen 6 angeordnet. Er kann auch im Rahmen der erfindungsgemäßen Auswerteeinheit vorhanden sein. Er entspricht in diesem Fall einem weiteren Zielbildträger im Sinne des Anspruchs 5. Dies wird später noch näher erläutert werden. Alternativ kann der bisher beschriebene Zielbildträger 12 entfallen. Soweit er vorhanden ist, wird dieser Zielbildträger 12 zur Unterscheidung von anderen Zielbildträgern als ortsfester Zielbildträger 12 bezeichnet. Auch wird das von dem ortsfesten Zielbildträger 12 getragene Zielbild 14 als ortsfestes Zielbild bezeichnet.
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Unabhängig davon, ob der ortsfeste Zielbildträger 12 vorhanden ist oder nicht, weist die Auswerteeinheit der vorliegenden Erfindung gemäß 3 (mindestens) einen Verstellantrieb 15 auf, mit dem – in der Regel temporär, in Einzelfällen permanent – ein Zielbildträger 16 verbunden ist. Der Zielbildträger 16 weist (mindestens) ein Zielbild 17 auf. Mittels des Verstellantriebs 15 ist der letztgenannte Zielbildträger 16 an mehreren Positionen positionierbar. Beispielsweise kann der Zielbildträger 16 in der in den 3 und 4 gezeigten Positionierung und in der in 5 gezeigten Positionierung positionierbar sein. An welcher Positionierung der Zielbildträger 16 positioniert ist, ist von der Ansteuerung des Verstellantriebs 15 abhängig. Die Ansteuerung des Verstellantriebs 15 erfolgt in der Regel fernbedient durch den Schützen.
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Die Anzahl an möglichen Positionierungen kann nach Bedarf bestimmt sein. In der in den 3 bis 5 gezeigten Ausgestaltung kann es ausreichen, dass zwei Positionierungen anfahrbar sind. Insbesondere kann es in dem Fall, dass der ortsfeste Zielbildträger 12 vorhanden ist, ausreichend sein, dass das auf den ortsfesten Zielbildträger 12 angeordnete Zielbild 14 je nach Positionierung des mit dem Verstellantrieb 15 verbundenen Zielbildträgers 16 (nachfolgend „beweglicher Zielbildträger” genannt) von dem beweglichen Zielbildträger 16 freigegeben (siehe 5) oder verdeckt (siehe 3 und 4) ist.
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Wenn der bewegliche Zielbildträger 16 das Zielbild 14 des ortsfesten Zielbildträgers 12 freigibt, ist die exakte Positionierung des beweglichen Zielbildträgers 16 von untergeordneter Bedeutung, da es in diesem Fall ausreicht, dass das Zielbild 14 des ortsfesten Zielbildträgers 12 freigegeben ist, auf das bewegliche Zielbild 17 also nicht gezielt wird. Wenn hingegen der bewegliche Zielbildträger 16 das Zielbild 14 des ortsfesten Zielbildträgers 12 verdeckt, muss die Positionierung des beweglichen Zielbildträgers 16 relativ genau sein. Insbesondere muss das Zielbild 17 des beweglichen Zielbildträgers 16 in diesem Fall relativ zur Idealtrefferlage 9 die vorbestimmte Lage aufweisen, insbesondere relativ zur Idealtrefferlage 9 zentriert sein. Die vorbestimmte Lage sollte zumindest in etwa so genau angefahren werden, wie die Auswertegenauigkeit der Trefferlage sein soll.
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Obenstehend wurde eine Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung erläutert, bei der ein ortsfester und ein beweglicher Zielbildträger 12, 16 vorhanden sind, wobei jeder Zielbildträger 12, 16 jeweils exakt ein Zielbild 14, 17 aufweist. Weiterhin ist bei dieser Ausgestaltung vorzugsweise zusätzlich zu den beiden Zielbildträgern 12, 16 eine Lochscheibe 18 vorhanden. Die Lochscheibe 18 kann – nicht aber muss – auf die Positionierstifte 11 aufgesteckt sein. Sie weist eine Mittenausnehmung 19 auf, die mindestens so groß wie das größte Zielbild 14, 17 der Zielbildträger 12, 16 ist. Die Lochscheibe 18 und der ortsfeste Zielbildträger 12 bilden, sofern beide Elemente 12, 18 vorhanden sind, zusammen eine Führung für den beweglichen Zielbildträger 16.
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Bei der beschriebenen Ausgestaltung erfolgt zum Wechseln der Positionierung des beweglichen Zielbildträgers 16 ein Verschwenken des beweglichen Zielbildträgers 16. Der ortsfeste Zielbildträger 12 und die Lochscheibe 18 (falls vorhanden) können zu diesem Zweck beispielsweise eine entsprechende Ausnehmung 20, 21 aufweisen, die von einem Mitnehmer 22 des Verstellantriebs 15 durchdrungen wird. Weiterhin wird bei der beschriebenen Ausgestaltung der Schwenkpunkt der Schwenkbewegung des beweglichen Zielbildträgers 16 durch einen der Positionierstifte 11 definiert, auf den der bewegliche Zielbildträger 16 aufgesetzt ist. Gemäß Ausführungsbeispiel ist dies der rechte untere Positionierstift 11. Es könnte sich jedoch alternativ um einen anderen der Positionierstifte 11 handeln.
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Es ist eine Vielzahl von Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung möglich, die beliebig miteinander kombinierbar sind.
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So ist es beispielsweise möglich, dass anstelle der Verschwenkbewegung eine translatorische Bewegung des beweglichen Zielbildträgers 16 erfolgt. Die Bewegung kann in diesem Fall insbesondere rein linear sein. Gegebenenfalls kann im Falle einer translatorischen Bewegung der bewegliche Zielbildträger 16 (oder eines seiner Zielbilder 17) in mindestens einer seiner möglichen Positionierungen seitlich oder oben/unten aus dem Halterahmen 6 herausragen.
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Im Falle einer linearen Bewegung des beweglichen Zielbildträgers 16 ist es weiterhin möglich, den beweglichen Zielbildträger 16 ein- oder beidseitig auf Rollen aufzuwickeln. Derartige Ausgestaltungen sind vom Ansatz her für große Werbeflächen bekannt.
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Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, dass der bewegliche Zielbildträger 16 mehrere Zielbilder 17 aufweist, insbesondere zwei oder drei Zielbilder 17. Wenn der bewegliche Zielbildträger 16 mehrere Zielbilder 17 aufweist, muss der bewegliche Zielbildträger 16 für jedes auf ihm angeordnete Zielbild 17 in einer entsprechenden Positionierung hinreichend genau positionierbar sein, so dass jedes entsprechende Zielbild 17 in einer der Positionierungen relativ zur Idealtrefferlage 9 die vorbestimmte Lage annimmt, insbesondere relativ zur Idealtrefferlage 9 zentriert ist.
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Die Anzahl an Positionierungen des beweglichen Zielbildträgers 16 kann exakt gleich der Anzahl an vom beweglichen Zielbildträger 16 getragenen Zielbildern 17 sein. In diesem Fall muss jede Positionierung hinreichend genau angefahren werden konnen. Alternativ kann die Anzahl an anfahrbaren Positionierungen größer sein. Bei denjenigen Positionierungen, bei denen keines der Zielbilder 17 des beweglichen Zielbildträgers 16 relativ zur Idealtrefferlage 9 an der vorbestimmten Lage angeordnet ist, kann es ausreichen, wenn diese Positionierungen in etwa angefahren werden können. Insbesondere kann im Falle von einem, zwei oder drei auf dem beweglichen Zielbildträger 16 angeordneten Zielbildern 17 die Anzahl an Positionierungen um jeweils genau eins größer als die vorhandene Anzahl an Zielbildern 17 sein. Bei der „überschießenden” Positionierung ist vorzugsweise keines der Zielbilder 16 auch nur in der Nähe der Idealtrefferlage 9 angeordnet. Beispielsweise kann – im Falle des Vorhandenseins des ortsfesten Zielbildträgers 12 – bei der „überschießenden” Positionierung das Zielbild 14 des ortsfesten Zielbildträgers 12 freigegeben sein. Alternativ wird im Halterahmen 6 ggf. kein Zielbild 17 angezeigt. Falls das ortsfeste Zielbild 14 vorhanden ist, ist vorzugsweise jedes bewegliche Zielbild 17 maximal so groß wie das ortsfeste Zielbild 14.
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Eine weitere Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass mehrere bewegliche Zielbildträger 16 vorhanden sind, die Auswerteeinheit somit auch mehr als einen Verstellantrieb 15 aufweist. Beispielsweise können zwei (oder drei oder vier) bewegliche Zielbildträger 16 vorhanden sein, wobei jeder bewegliche Zielbildträger 16 um einen anderen der vier Positionierstifte 11 des Halterahmens 6 verschwenkbar ist. Insbesondere im Falle von genau zwei beweglichen Zielbildträgern 16 sind die beiden belegten Positionierstifte 11 bezüglich der Idealtrefferlage 9 vorzugsweise einander diametral gegenüberliegend.
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Das Material des beweglichen und ggf. auch des ortsfesten Zielbildträgers 16, 12 kann nach Bedarf bestimmt sein. Insbesondere können die Zielbildträger 16, 12 aus handelsüblichem Schießscheibenkarton bestehen. Alternativ können sie aus einem dauerelastischen Kunststoff bestehen. Letzterer hat den Vorteil, dass kleinere Schusslöcher entstehen, der Schütze in dem Fall, dass er ins Weiße getroffen hat, somit weniger gestört wird.
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Um den beweglichen Zielbildträger 16 hinreichend genau positionieren zu können, sind verschiedene Realisierungen möglich.
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So ist es entsprechend den 3 und 4 beispielsweise möglich, dass der Halterahmen 6 für mindestens eine der Positionierungen des beweglichen Zielbildträgers 16 einen Anschlag 23, 24 aufweist, der in der entsprechenden Positionierung des beweglichen Zielbildträgers 16 mit einem Gegenanschlag 25, 26 zusammenwirkt. Der Gegenanschlag 25, 26 kann am beweglichen Zielbildträger 16 oder am entsprechenden Verstellantrieb 15 angeordnet sein. Der Gegenanschlag 25, 26 kann gemäß den 3 bis 5 beispielsweise die Abschlusskante des beweglichen Zielbildträgers 16 sein.
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Im Falle des Vorhandenseins von Anschlägen 23, 24 und Gegenanschlägen 25, 26 ist vorzugsweise die Verbindung zwischen beweglichem Zielbildträger 16 und Verstellantrieb 15 zumindest in Grenzen elastisch. Beispielsweise kann zu diesem Zweck eine Mitnehmerscheibe 27 vorhanden sein, die über einen elastischen Treibriemen 28 mit einer Antriebsscheibe 29 des Verstellantriebs 15 zusammenwirkt.
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Zum hinreichend genauen Einstellen der Positionierungen 16 kann – alternativ oder zusätzlich zum Vorhandensein von Anschlägen 23, 24 und Gegenanschlägen 25, 26 – dem Verstellantrieb 15 ein Lageregler zugeordnet sein, mittels dessen der Verstellantrieb 15 lagegeregelt verstellt wird. Der Lageregler erhält in diesem Fall die Ist-Lage des Verstellantriebs 15 von einem Lagegeber. Der Lagegeber kann beispielsweise als Resolver oder als Inkrementalweggeber ausgebildet sein. Mit derartigen Lagegebern sind hochgenaue Positionierungen möglich.
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Die vorliegende Erfindung weist viele Vorteile auf. Insbesondere ist ein Wechsel des verwendeten Zielbildes 14, 17 per Knopfdruck möglich. Im Falle einer Kopplung mit der Anzeigeeinrichtung 10 kann weiterhin erreicht werden, dass das aktive Zielbild 14, 17 stets mit einem Zielbild, das über die Anzeigeeinrichtung 10 an den Schützen ausgegeben wird, deckungsgleich korrespondiert.
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Die obige Beschreibung dient ausschließlich der Erläuterung der vorliegenden Erfindung. Der Schutzumfang der vorliegenden Erfindung soll hingegen ausschließlich durch die beigefügten Ansprüche bestimmt sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schusswaffe
- 2
- Geschoss
- 3
- Lauf
- 4
- Sollschussrichtung
- 5
- Erstreckungsebene
- 6
- Halterahmen
- 7
- Erfassungseinrichtung
- 8
- Zielbereich
- 9
- Idealtrefferlage
- 10
- Anzeigeeinrichtung
- 11
- Positionierstifte
- 12, 16
- Zielbildträger
- 13, 20, 21
- Ausnehmungen
- 14, 17
- Zielbilder
- 15
- Verstellantrieb
- 18
- Lochscheibe
- 19
- Mittenausnehmung
- 22
- Mitnehmer
- 23, 24
- Anschläge
- 25,26
- Gegenanschläge
- 27
- Mitnehmerscheibe
- 28
- Treibriemen
- 29
- Antriebsscheibe