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Hintergrund der Erfindung
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Ein
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Belüftungseinrichtung
gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
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Belüftungseinrichtungen
für Sitze,
bei denen mittels eines Ventilators Luft durch einen Sitzbezug geblasen
wird, sind bekannt.
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Es
ist wünschenswert,
verbesserte oder alternative technische Lösungen zu entwickeln, die insbesondere
hinsichtlich ihrer Herstellungskosten, ihrer Fähigkeit zur Herstellung eines
angenehmen Klimas und/oder ihres Energieverbrauchs vorteilhaft sind.
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Gegenstand der Erfindung
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Vor
diesem Hintergrund wird ein technisches Konzept mit den Merkmalen
von Anspruch 1 vorgeschlagen. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
sind den weiteren Ansprüchen
und der nachfolgenden Beschreibung entnehmbar.
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Figuren
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Im
Folgenden werden Einzelheiten der Erfindung erläutert. Diese Ausführungen
sollen die Erfindung verständlich
machen. Sie haben jedoch nur beispielhaften Charakter. Selbstverständlich lassen
sich im Rahmen der Erfindung einzelne oder mehrere beschriebene
Merkmale auch weglassen, abwandeln oder ergänzen. Auch können die
Merkmale unterschiedlicher Ausführungsformen
selbstverständlich untereinander
kombiniert werden. Entscheidend ist, dass das Konzept der Erfindung
im Wesentlichen umgesetzt ist. Wenn ein Merkmal zumindest teilweise
zu erfüllen
ist, so schließt
dies ein, dass dieses Merkmal auch vollständig erfüllt ist oder im Wesentlichen
vollständig
erfüllt
ist. „Im
Wesentlichen” bedeutet
dabei insbesondere, dass die Umsetzung eine Erzielung des erwünschten
Nutzens in erkennbarem Ausmaß erlaubt.
Dies kann insbesondere bedeuten, dass ein entsprechendes Merkmal
zu mindestens 50%, 90%, 95% oder 99% erfüllt ist.
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Nachfolgend
wird Bezug genommen auf:
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1 Fahrzeug
mit Belüftungseinrichtung im
teilweisen Längsschnitt
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2 Erste
Ausführungsform
einer Belüftungseinrichtung
in Explosionsdarstellung
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3 Zweite
Ausführungsform
einer Belüftungseinrichtung
in Explosionsdarstellung
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Beschreibung der Erfindung
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1 zeigt
ein Fahrzeug 1000. Dabei kann es sich z. B. um ein Flugzeug,
ein Schienenfahrzeug, ein Schiff oder wie hier um ein Kraftfahrzeug
handeln.
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Das
Fahrzeug 1000 weist mindestens einen Inneneinrichtungsgegenstand 1100 auf.
Darunter werden im Zweifel alle Bauteile verstanden, mit denen ein
Benutzer der Fahrgastzelle in Kontakt kommen kann, wie z. B. eine
Lenkeinrichtung für
Fahrzeuge 1120, ein Armaturenbrett 1130, eine
Armauflage 1140, eine Türverkleidung 1150,
eine Sitzauflage 1160, eine Wärmedecke 1170, ein
Fahrzeughimmel 1180, ein Polster 400, ein Bezug 500 oder
wie hier ein Sitz 1110.
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Der
Einrichtungsgegenstand 1100 weist vorzugsweise mindestens
ein Polster 400 und/oder mindestens einen Bezug 500 auf.
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Der
Inneneinrichtungsgegenstand 1100 weist vorzugsweise mindestens
eine Klima-Konditionier-Einrichtung 100 auf. Sie dient
z. B. der Temperierung/Klimatisierung von benutzerberührten Flächen im
Fahrgastraum eines Fahrzeuges. Sie weist mindestens eine Temperiereinrichtung 110,
mindestens eine Belüftungseinrichtung 120 und/oder
mindestens eine Feuchteregulierungseinrichtung 130 auf.
Unter Temperiereinrichtung wird jede Einrichtung verstanden, die
zur gezielten Veränderung
der Temperatur in ihrer Umgebung genutzt werden kann, z. B. alle
Vorrichtungen mit mindestens einem elektrischen Heizwiderstand,
einem textilen Flächenheizelement,
einer Wärmepumpe,
einem Peltierelement und/oder einer Luftbewegungseinrichtung, z.
B. einem Ventilator.
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Unter
Belüftungseinrichtung
wird jede Einrichtung verstanden, die zur gezielten Veränderung der
Luftzusammensetzung oder der Luftströmungen in einem bestimmten
Flächen-
oder Raumbereich zum Luftaustausch genutzt werden kann, wie z. B. Bordklimaanlage,
zumindest teilweise luftdurchlässige
Abstandsmedien, Abstandsgewirke und/oder Klimatisierungseinleger.
Unter Feuchteregulierungseinrichtung wird eine Einrichtung verstanden,
die der Regulierung der Luftfeuchtigkeit in ihrer Umgebung dient,
insbesondere genannte Temperiereinrichtungen oder Feuchtigkeitsabsorber
wie Aktivkohlefasern oder polymere Superabsorber.
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Eine
Belüftungseinrichtung
gemäß 2 weist
ein oder mehrere Lufteinlässe 121,
ein oder mehrere Luftführungseinrichtungen 122 und
ein oder mehrere Luftauslässe 123, 123' auf.
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Mindestens
eine Luftführungseinrichtung 122 weist
vorzugsweise mindestens eine Deckschicht 126 auf.
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Unter
einer Deckschicht 126 wird insbesondere eine Schicht verstanden,
die die Belüftungseinrichtung
zumindest teilweise zum Benutzer hin abdeckt. Insbesondere wird
darunter eine Schicht verstanden, die zumindest in einem Teilbereich
zumindest für
Luft schlecht oder nicht durchlässig
ist.
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Eine
oder mehrere Deckschichten 126 sind vorzugsweise so an
einer oder mehreren Luftleitschichten 124 zur Verteilung
von Luft angeordnet, dass sie die Luftleitschicht 124 zumindest
abschnittsweise von ihrer Umgebung abschirmt. Vorzugsweise deckt
sie die gesamte einem Passagier zugewandte Fläche der Luftleitschicht 124 ab
und ragt zusätzlich noch
ein Stück
darüber
hinaus. Dies vermeidet Luft- und Druckverluste.
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Mindestens
eine Deckschicht 126 ist vorzugsweise zumindest teilweise
aus Folie oder einer Schicht aus Kunststoff-Polymer- oder sonstigem schlecht
luft- oder dampfdurchlässigen
Material, wie z. B. Metallfolien, gebildet. Sie kann auch durch
ein geschäumtes,
geschlossen-zelliges Material, wie z. B. den Schaum eines Sitzpolsters,
gebildet sein. Alternativ oder zusätzlich kann die Deckschicht
zumindest teilweise auch aus einem Material gebildet sein, dass
zumindest abschnittsweise gut für
Dampf, Wasser und/oder Luft durchgängig ist. Die Deckschicht 126 kann
als eine einzige Schicht aus einem homogenen Material ausgeführt sein,
vorzugsweise weist sie jedoch zwei verschiedene Lagen mit unterschiedlichem
Durchlässigkeitsverhalten
für Luft
und/oder Wasser bzw. Dampf auf.
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Die
Deckschicht 126 kann eine oder mehrere Luftdurchtrittsöffnungen 127' aufweisen,
bspw. um einen Ventilator daran anzuschließen. Die Luftdurchtrittsöffnungen 127' können dabei
als Lufteinlässe 121 in
die Luftführungseinrichtung 122 dienen,
wenn ein dort angeschlossener Ventilator Luft zum Benutzer blasen
soll. Sie können
auch als Luftauslässe 123 dienen,
wenn Luft durch einen Ventilator vom Benutzer abgesaugt wird.
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Die
Luftdurchtrittsöffnungen 127' können wie in 2 fensterartige
Ausnehmungen in der Deckschicht 126 sein. Sie können jedoch
auch wie in 3 durch Mikroperforierungen
und/oder durch Maschen oder Lücken
zwischen den Fäden
oder Fasern eines Textils gebildet sein.
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Geeignet
sind z. B. Textilien mit einem Flächengewicht von 133 g/m2 oder weniger. Ein solches Textil ist vorzugsweise
ein Vlies und/oder vorzugsweise ein Textil mit mehreren Fasertypen,
bspw. Polyethylen (PET) und Polyamid (PA6). Vorzugsweise ist der
Anteil der PET-Fasern größer als
der der PA6-Fasern.
Vorzugsweise beträgt
der Anteil der PET-Fasern mindestens 60%, besser 70% und mehr. Vorzugsweise
beträgt
der Anteil der PAG-Fasern zwischen 15 und 45%. Vorzugsweise ist
die Deckschicht 126 zumindest teilweise aus einem Material
gebildet, das Feuchte nur geringfügig oder gar nicht aufnimmt.
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Mindestens
eine Luftführungseinrichtung 122 weist
vorzugsweise ein oder mehrere Sperrschichten 125 auf.
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Unter
einer Sperrschicht 125 wird insbesondere eine Schicht verstanden,
die zumindest in einem Teilbereich einen Durchtritt von Luft, Wasser und/oder Wasserdampf
hemmt oder verhindert. Die Sperrschicht 125 ist vorzugsweise
wenig oder gar nicht luftdurchlässig.
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Eine
oder mehrere Sperrschichten 125 sind vorzugsweise so an
einer oder mehreren Luftleitschichten 124 angeordnet, dass
sie die jeweilige Luftleitschicht 124 zumindest abschnittsweise
von ihrer Umgebung abschirmt. Vorzugsweise deckt sie die gesamte
von einem Passagier abgewandte Fläche der Luftleitschicht 124 ab
und ragt an ein oder mehreren Kanten zusätzlich noch ein Stück darüber hinaus.
Dies vermeidet Luft- und Druckverluste. Mindestens eine Sperrschicht 125 ist
zumindest teilweise aus Folie oder einer Schicht aus Kunststoff,
Polymer oder sonstigem schlecht durchlässigen Material, wie z. B.
Metallfolien, gebildet. Sie kann auch durch ein geschäumtes, vorzugsweise
geschlossen-zelliges Material, wie z. B. den Schaum eines Sitzpolsters, gebildet
sein. Die Sperrschicht 125 ist vorzugsweise als eine einzige
Schicht aus einem homogenen Material ausgeführt.
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Die
Sperrschicht 125 kann eine oder mehrere Luftdurchtrittsöffnungen 127 aufweisen,
z. B. um einen Ventilator daran anzuschließen. Die Luftdurchtrittsöffnungen 127 können dabei
als Lufteinlässe 121 in
die Luftführungseinrichtung 122 dienen,
wenn ein dort angeschlossener Ventiltor Luft zum Benutzer blasen
soll. Sie können
auch als Luftauslässe 123 dienen,
wenn Luft durch einen Ventilator vom Benutzer abgesaugt wird.
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Vorzugsweise
weist mindestens eine Luftführungseinrichtung 122 mindestens
eine Luftleitschicht 124 auf. Sie dient dazu, Luft von
ein oder mehreren Lufteinlässen 121 zu
ein oder mehreren Luftauslässen 123 zu
leiten. Unter einer Schicht werden hier nicht nur zusammenhängende Flächengebilde
verstanden, sondern auch Anordnungen mehrerer einzelner Gebilde,
sofern sie im Wesentlichen in der gleichen Ebene nebeneinander angeordnet
sind, also auch z. B. eine Vielzahl nebeneinander angeordneter Kanäle.
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Vorzugsweise
weist eine Luftleitschicht 124 mindestens eine Beabstandungseinrichtung 1240 auf,
die eine oder mehrere Deckschichten 126 zumindest abschnittsweise
von mindestens einer Sperrschicht 125 beabstandet. Eine solche
Beabstandungseinrichtung 1240 weist vorzugsweise eine Vielzahl
von Abstandhaltern 1241 auf.
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Vorzugsweise
ist zumindest ein Teil der Abstandhalter 1241 aus einem
zumindest teilweise elastischen, flexiblen, weichen, federnden und/oder abstützenden
Material gefertigt. Hier kommen z. B. Abstandhalter in Frage, die
zumindest teilweise aus Gummi, Silikon, Kautschuk, Hartschaum, Schaumgummi,
Zellulose, Textilien, Papier oder ähnlichem gefertigt sind.
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Die
Abstandhalter 1241 sind vorzugsweise z. B. zylindrisch,
ringförmig,
quaderförmig
oder länglich ausgeführt und/oder
weisen einen runden, länglichen und/oder
zickzackförmigen
Grundriss auf.
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Abstandhalter 1241 sind
z. B. auf die erforderliche Höhe
abgelängte
Strangpressteile. Sie können
aber auch als Stanzteile aus einem flächigen Material ausgestanzt
sein.
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Vorzugsweise
ist zumindest ein Teil der Abstandhalter 1241 in ein oder
mehreren Reihen nebeneinander in der Luftleitschicht 124 angeordnet. Vorzugsweise
ist der Abstand der Abstandhalter längs einer Hauptströmungsrichtung
zumindest in einem Bereich kleiner als quer zu einer Hauptströmungsrichtung.
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Die
Abstände
längs zu
einer Hauptströmungsrichtung
betragen zwischen 1 und 40 mm, vorzugsweise zwischen 5 und 25 mm,
vorzugsweise 8 und 15 mm.
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Die
Abstände
quer zu einer Hauptströmungsrichtung
betragen zwischen 2 und 40 mm, vorzugsweise zwischen 8 und 25 mm,
vorzugsweise 10 und 16 mm.
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Vorzugsweise
hat mindestens ein Abstandhalter 1241 mindestens einen
Mittelbereich 1241b, der von einer Deck- und/oder Sperrschicht
beabstandet ist. Außerdem
hat er vorzugsweise eine an einer Deck- und/oder Sperrschicht angeordnete
Lastverteilungszone 1241a. Diese ist vorzugsweise in mindestens einer
Richtung längs
der Verteilschicht breiter als der Mittelbereich. Vorzugsweise ist
die Querschnittsfläche
der Lastverteilungszone 1241a um mindestens 10% größer als
die des Mittelbereichs, 1241b, vorzugsweise mindestens
30%, besser 50% größer.
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Vorzugsweise
besitzt mindestens ein Abstandhalter 1241 eine Höhe von zwischen
3 bis 40 mm, vorzugsweise 5 bis 25 mm, vorzugsweise 10 bis 18 mm.
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Unter
einer Begleitschicht wird nachfolgend sowohl Deckschichten 126 als
auch Sperrschichten 125 verstanden.
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Vorzugsweise
stehen die Deckschicht 126 und die Sperrschicht 125 zumindest
teilweise über ein
oder mehrere Ränder
der Luftleitschicht 124 über, die dort miteinander verbunden
sind, bspw. durch Kleben, Schweißen oder Nähen. Es kann vorgesehen sein,
dass diese Verbindung nicht den gesamten Rand der Luftführungseinrichtung 122 umfasst,
sondern Luftdurchtrittsöffnungen 127 vorsieht,
um Luft seitlich in die Luftleitschicht 124 einblasen und
daraus absaugen zu können.
Es kann auch vorgesehen sein, dass in diesem Bereich ein Schnorchel 129 wie in 2 angeordnet
ist, um eine Anbindung der Luftführungseinrichtung 122 an
eine Stelle zu ermöglichen,
die von einer zu belüftenden
Fläche
beabstandet ist. Dies kann bspw. der Ansaugung kalter Luft vom Fußbereich
des Sitzes dienen.
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Vorzugsweise
ist die Luftführungseinrichtung 122 als
modulares System ausgeführt,
bei dem zumindest eine Sperrschicht 125 und/oder mindestens eine
Deckschicht 126 mit einer Vielzahl von Abstandhaltern 1241 eine
zusammenhängende
Baugruppe bilden. Diese Baugruppe kann außerdem noch mit einem elektrischen
Heizelement, vorzugsweise einem elektrischen Flächenheizelement, einem Ventilator und/oder
einem Heizgebläse
zu einem Klima-Einleger-Modul
kombiniert sein.
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Eine
Belüftungseinrichtung
nach dem vorliegenden Konzept ist kostengünstiger und variabler in ihrer
Gestaltung. Denn die Abmessungen in Ebene und ihrer Dicke sind nicht
mehr davon abhängig,
was mit einem Abstandsge wirke herstellbar ist. Außerdem kann
sie weicher als Abstandsgewirke sein und verursacht beim Einsitzen
keine „Kriechbewegungen” oder Knistergeräusche im
Material. Denkbar ist aber, die beschriebenen Abstandhalter 1241 mit
gängigen
Abstandmaterialien wie Abstandsgewirke oder Spiralmatten zu kombinieren,
um zonenweise gewünschte
Schichteigenschaften herstellen zu können, z. B. Schaumgummi-Abstandhalter
in von Personen kontaktierten Bereichen und Abstandsgewirke, Schläuche und/oder
Spiralmatten in Tunneln oder Zuführleitungen.
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- 100
- Klima-Konditionier-Einrichtung
- 110
- Temperiereinrichtung
- 120
- Belüftungseinrichtung
- 121
- Lufteinlässe
- 122
- Luftführungseinrichtung
- 123
- Luftauslass
- 124
- Luftleitschicht
- 125
- Sperrschicht
- 126
- Deckschicht
- 127
- Luftdurchtrittsöffnung
- 129
- Schnorchel
- 130
- Feuchteregulierungseinrichtung
- 400
- Polster
- 500
- Bezug
- 1000
- Fahrzeug
- 1110
- Sitz
- 1100
- Inneneinrichtungsgegenstand
- 1120
- Lenkeinrichtung
für Fahrzeuge
- 1130
- Armaturenbrett
- 1140
- Armauflage
- 1150
- Türverkleidung
- 1160
- Sitzauflage
- 1170
- Wärmedecke
- 1180
- Fahrzeughimmel
- 1240
- Beabstandungseinrichtung
- 1241
- Abstandhalter
- 1241a
- Lastverteilungszone
- 1241b
- Mittelbereich