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Die
Erfindung betrifft eine Ablauftasse für eine spezielle
Lösung der Entwässerung einer Balkonplatte, wobei
eine Ablaufbohrung seitlich in der Balkonplatte angeordnet und diese
Ablaufbohrung in einer speziell gefertigten Ablauftasse vorhanden
ist.
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Aus
dem gegebenen Stand der Technik heraus ergeben sich folgende technische
Lösungen.
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Balkonplatten
werden oft mit einer vierseitigen Aufkantung ausgeführt.
Um sie zu entwässern, werden sie auf einer Unterkonstruktion,
die ein zweiseitiges Gefälle aufweist, verlegt. Dieses
zweiseitige Gefälle lässt das Wasser in eine Ecke
der Balkonplatte fließen, in der möglichst dicht
neben der Aufkantung eine Abflussbohrung mit Ablaufgarnitur angeordnet
ist.
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In
vielen Fällen lässt sich die Ablaufbohrung mit
Abflussgarnitur jedoch deshalb nicht unmittelbar in der Ecke anordnen,
weil sich unter der Balkonplatte in diesem Eckbereich Teile der
Trägerkonstruktion, zum Beispiel Stahl- oder Aluminiumträger
befinden. In den Fällen ist die Anordnung ohne Benutzung
der Lösung gemäß dem vorliegenden Gebrauchsmuster oft
nur in größerem Abstand vor der Ecke möglich. Hinter
der Abflussbohrung in Richtung der von den Aufkantungen abgeschlossenen
Ecke bildet sich eine stehende Wasserlake, die nur durch Vertrocknen
oder Verdunsten verschwindet. Dieses zeitweilig stehende Wasser
hinterlässt nach der Trocknung Verschmutzungen und beschädigt
längerfristig die Beschichtung der Balkonplatte.
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Bekannt
ist ein Abschlussprofil aus dem
deutschen Gebrauchsmuster 90 04 119 . Dieses
Abschlussprofil dient dazu, Schlagregen oder über die Vorderkante
des Balkons abfließende Flüssigkeit von der Stirnwand
des Balkons fernzuhalten, so dass von dort aus keine Feuchtigkeit
in den Estrich oder die Tragplatte eindringen kann. Bei mehrstöckigen Wohn-
und Geschäftshäusern sind in der Regel mehrere
Balkone gleicher Größe senkrecht fluchtend übereinander
angeordnet, was zu dem Problem führt, dass von dem Abschlussprofil
eines Balkons abtropfendes Schmutzwasser auf den darunterliegenden
Balkon trifft und diesen verschmutzen kann. Dies gibt insbesondere
bei Wohnhäusern mit Eigentumswohnungen, bei denen in der
Regel vertraglich grundsätzlich Beeinträchtigungen
des Eigentums durch Nachbarn ausgeschlossen sind, immer wieder Anlass
für Streitigkeiten. Grundsätzlich kann dieses Problem
zwar durch Anbringung von – ebenfalls aus dem genannten
Gebrauchsmuster bekannten – Regenrinnen vermieden werden,
jedoch wird auf diese Lösung aus ästhetischen
Gründen oft verzichtet, wie bei einem Stadtrundgang leicht
festzustellen ist. Solche herkömmlichen Regenrinnen werden
nämlich an einem Balkon aufgrund ihrer Größe
und Form als unschön empfunden. Hinzu kommt, dass die aus
dem oben genannten Gebrauchsmuster bekannten Regenrinnen bereits
bei der Planung des Hauses berücksichtigt werden müssen,
da sie ebenso wie das Abschlussprofil im Estrich verankert werden.
Das Schmutzproblem tritt jedoch oftmals erst im Laufe der Jahre
deutlich hervor.
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Des
Weiteren ist bekannt eine Patentschrift
DE 195 08 342 C2 „Entwässerungssystem
für Balkone”, wobei in dieser technischen Lösung
ein Entwässerungssystem für Balkone, die aus einer
Tragplatte und darauf aufgebrachtem Estrich bestehen, dargestellt
ist.
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Das
Entwässerungssystem umfasst wenigstens ein langgestrecktes
Abschlussprofil, das einen vor der Aufbringung des Estrichs auf
die Tragplatte des Balkons aufsetzbaren, im Wesentlichen ebenflächigen
Verankerungsschenkel aufweist, an dessen balkonäußerem
Rand sich ein die Tragplatte und den Estrich vor äußeren
Witterungseinflüssen schützender Profilabschnitt
befindet. Dieser Profilabschnitt setzt sich aus einem etwa die Höhe
des Estrichs aufweisenden, im Wesentlichen rechtwinklig nach oben vortretenden
Profilschenkel und einem schräg nach unten weisenden, die
Tragplatte wenigstens teilweise überdeckenden Profilschenkel
zusammen.
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Weiterhin
ist eine Patentschrift
DE
101 10 308 C1 „Regenrinnenhalterung” bekannt.
In dieser technischen Lösung ist eine Regenrinnenhalterung mit
einem auf einem kantennahen Bereich einer Balkonplatte befestigbaren,
im Wesentlichen ebenen Blechstreifen und einem längs der
Vorderkante des Blechstreifens rechtwinklig abgebogenen Traufblech beschrieben.
Um zu erreichen, dass die Regenrinnenhaltung die seitlichen und
die vorderen Stirnflächen der Balkonplatte unabhängig
von deren Stärke abdecken kann, ist bei der eingangs genannten
Halterung erfindungsgemäß vorgesehen, dass unter
der Vorderkante und mit dieser bündig ein Abstandsprofil ausgebildet
ist, dessen Vorderseite in das Traufblech übergeht.
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Der
Nachteil dieser gesamten technischen Lösungen stellt sich
dahingehend dar, dass ein Nachrüsten von Entwässerungssystemen
an Balkonplatten einen enormen technischen Aufwand verursacht und
eine optische Verunschönerung nach außen hin vorweist.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Ablauftasse für eine spezielle
Lösung der Entwässerung einer Balkonplatte zu
finden, welche den Stand der Technik aufhebt und eine einfache technische
Lösung hervorruft, die verhindert, dass sich stehendes
Wasser auf der Balkonplatte bildet.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass eine Ablauftasse für eine spezielle Lösung
der Entwässerung einer Balkonplatte geschaffen wurde, wobei
der Hauptanspruch mit seinen Unteransprüchen ausgeführt
wird.
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Die
Lösung gemäß Gebrauchsmuster besteht
in einer speziellen flächigen Ablauftasse aus Metall oder
Kunststoff, die genau in der Ecke der Balkonplatte vor den Aufkantungen
angeordnet wird. Sie hat in sich ein der Balkonplatte entgegen gerichtetes Gefälle
und am tiefsten Punkt eine Ablaufbohrung. Die Ablaufbohrung befindet
sich damit in einem solch großen Abstand von der Ecke,
dass die Ablaufgarnitur genügenden Abstand von der unter
der Platte befindlichen Trägerkonstruktion hat.
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Die
Ablauftasse besteht aus einem Ablaufteil, einem unteren Spannblech
und einer von oben einsetzbaren Kappe. Die Ablauftasse ist vollständig in
die Balkonplatte integriert, steht nach oben und unten nicht über.
Die von oben einsetzbare Kappe kann zum Zwecke des Säuberns
des Ablaufteils herausgenommen werden.
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Eine
Ablauftasse für eine spezielle Lösung der Entwässerung
einer Balkonplatte ist so ausgeführt,
- – dass
eine Ablaufbohrung in einer Ablauftasse vorhanden ist und die Ablauftasse
in der Ecke der Balkonplatte, wobei die Ablauftasse ein entgegen gerichtetes
Gefälle zur Balkonplatte aufweist, und im tiefsten Punkt
der Ablauftasse die Ablaufbohrung angeordnet und weiterhin die Dichtungsebene
der Ablaufbohrung parallel zur Balkonplatte ausgerichtet ist,
- – dass an der Ablaufbohrung ein handelsüblicher Ablaufstutzen
mit einer Ablaufgarnitur nach unten hin angeordnet werden kann,
- – dass die Ablauftasse über die Bohrungen
mit einem Spannblech von unten an der Balkonplatte arretiert ist,
- – dass die Ablauftasse mit einer Kappe abgedeckt und
vollständig in der Balkonplatte integriert ist, wobei kein Überstand
oberhalb und unterhalb der Balkonplatte vorhanden ist,
- – dass die Balkonplatte eine vierseitige Aufkantung
aufweist,
- – dass die Ablauftasse aus Metall und/oder Kunststoff
besteht,
- – dass die Ablauftasse seitliche Überhänge
aufweist und diese in der Balkonplatte versenkt werden, damit eine
glatte Ebene entsteht,
- – dass die Ablauftasse über die seitlichen Überhänge
und darauf die Balkonplatte eingesetzt wird, womit eine glatte Ebene
entsteht und über Kleb- und Dichtstoffe mit der Balkonplatte
unterhalb an den seitlichen Überhängen wasserdicht verbunden
wird,
- – dass die Kappe die Ablauftasse passgerecht abdeckt
und herausnehmbar ist,
- – dass das Spannblech von unten an der Balkonplatte
angeordnet ist und mit der Balkonplatte eine Ebene bildet, wobei
das Spannblech in der Balkonplatte versenkt ist.
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Eine
technische Lösung wird an einem Ausführungsbeispiel
anhand folgender Figuren dargestellt:
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1 Balkonplatte
mit entsprechender Ablauftasse ohne Kappe
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2 untere
Ansicht der Balkonplatte
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3 Balkonplatte
mit Ablauftasse bei eingelegter Kappe
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4 Kappe
der Ablauftasse
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5 Spannblech
der Ablauftasse
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6 Ablauftasse
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Gemäß den 1 bis 3 ist
eine Balkonplatte 7 gegeben, welche vierseitig eine Aufkantung 6 aufweist.
Diese Aufkantung 6 kann in Größe, Höhe und
Form verschieden ausgearbeitet sein. Sie dient dazu, dass aufkommendes
Regenwasser innerhalb der Balkonplatte 7 aufgefangen wird.
Die Balkonplatte 7 wird mit einem Gefälle auf
eine vorhandene Trägerkonstruktion aufgebracht, damit gewährleistet wird,
dass in einer Ecke der Konstruktion sich das Regenwasser sammelt.
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Gerade
in dieser Ecke, wie in 1 ersichtlich, wird nun die
erfindungsgemäße Ablauftasse 1 mit der
Ablaufbohrung 2, einer Kappe 3, einem unteren
Spannblech 4 und entsprechenden Bohrungen 5 und 5' in
der Balkonplatte 7 angeordnet. Die spezielle flächige
Ablauftasse 1 aus Metall oder Kunststoff, die sich genau
in der Ecke der Balkonplatte 7 befindet, bildet eine ebene
Fläche, da sie mit seinen seitlichen Überhängen 8 an
der Ablauftasse 1 versenkt in der Balkonplatte 7 angeordnet
ist.
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Die
Ablauftasse 1 hat in sich ein der Balkonplatte 7 entgegen
gerichtetes Gefälle, und am tiefsten Punkt der Ablauftasse 1 ist
die Ablaufbohrung 2 gegeben. An dieser Ablaufbohrung 2 ist
ein handelsüblicher Ablaufstutzen mit einer Ablaufgarnitur
anzuschließen. Die Ablaufbohrung 2 kann je nach
Anwendungsfall und Trägerkonstruktion in den verschiedenen
vier Ecken der Ablauftasse 1 angeordnet sein, um somit
einen notwendigen Abstand hin zu den Balkonträgern für
die Anbringung einer Ablaufgarnitur zu gewährleisten. Dabei
wird das jeweilige entgegen gerichtete Gefälle der Ablauftasse 1 so
platziert, dass sich die Ablaufbohrung 2 im tiefsten Punkt
befindet.
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Gleichzeitig
ist die Dichtungsebene der Ablaufbohrung 2 parallel zur
Balkonplatte 7 ausgerichtet. Somit ist ein senkrechtes
Anbringen einer handelsüblichen Ablaufgarnitur möglich.
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Auf
die Ablauftasse 1 wird eine Kappe 3 passgerecht
in einer Ebene mit der Balkonplatte 7 eingesetzt. Wesentlich
dabei ist, dass die Kappe 3 jederzeit herausnehmbar ist
und eine Ebene mit der Balkonplatte 7 in geschlossenem
Zustand bildet.
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Die
Ablauftasse 1 ist vollständig in die Balkonplatte 7 integriert
und steht nach oben und nach unten nicht heraus. Durch das Herausnehmen
der Kappe 3 auf der Ablauftasse 1 ist eine Säuberung
der Ablaufgarnitur der Ablauftasse 1 ausführbar.
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Das
Spannblech 4 wird über die Bohrungen 5 und 5' an
dem Unterteil der Balkonplatte 7 mit der Ablauftasse 1 arretiert
und dementsprechend versenkt, um eine glatte Ebene der Balkonplatte 7 von unten
heraus zu gewährleisten. Die Kappe 3 weist an den
jeweiligen vier Ecken einen Aufsetzsteg 9 auf, um somit
die Ebene zwischen der Balkonplatte 7 und der Kappe 3 mit
Ablauftasse 1 zu realisieren. Dabei sind Distanzstege 10 zwischen
den Aufsetzstegen 9 der Kappe 3 gegeben, welche
seitlich ausgespart sind, womit ein platziertes Sitzen der Kappe 3 in
der Ablauftasse 1 mittig realisiert ist und auch ein leichtes Herausnehmen
durch entstehende Schlitze an einer jeweiligen Seite möglich
wird.
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Die
Ablauftasse 1 wird über seitliche Überhänge 8 in
die Balkonplatte 7 eingesetzt. Dabei sind in der Balkonplatte 7 Falze
in der Größenordnung der seitlichen Überhänge 8 in
der Dicke gegeben. Durch einen Kleb- und Dichtstoff wird nun über
die seitlichen Überhänge 8 eine wasserdichte
Verbindung zwischen der Balkonplatte 7 und der Ablauftasse 1 gegeben.
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- 1
- Ablauftasse
- 2
- Ablaufbohrung
- 3
- Kappe
- 4
- Spannblech
- 5
- Bohrung
- 5'
- Bohrung
- 6
- Aufkantung
- 7
- Balkonplatte
- 8
- Überhänge
- 9
- Aufsetzsteg
- 10
- Distanzsteg
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 9004119
U [0005]
- - DE 19508342 C2 [0006]
- - DE 10110308 C1 [0008]