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Die Erfindung betrifft eine Rastvorrichtung für ein bewegliches Möbelteil nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Bewegungsführung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 14.
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Stand der Technik:
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An Möbeln mit beweglichen Möbelteilen werden Rastvorrichtungen für verschiedene Aufgaben eingesetzt. Insbesondere sind Rastvorrichtungen an Führungseinheiten bekannt, die dazu dienen, auf einfache Weise ein bewegliches Möbelteil mit einer Führungseinheit zu verbinden. Außerdem können Rastvorrichtungen bei Auftreten unbeabsichtigt hoher Kräfte sicherstellen, dass ein bewegliches Möbelelement sich nicht unkontrollierbar von einer Führung oder einem Möbelkorpus löst. Um eine genauere Anordnung beweglicher Möbelteile an Möbeln, insbesondere an Führungsvorrichtungen zu erreichen, werden ggf. zusätzliche Mittel an einer Rastvorrichtung vorgesehen.
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Aufgabe und Vorteile der Erfindung:
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Die vorliegende Erfindung löst die Aufgabe, eine Rastvorrichtung, insbesondere für die Montage beweglicher Möbelteile zur Verfügung zu stellen, mit der sich Möbel mit beweglichen Möbelteilen maßgenauer, haltbarer und rationeller herstellen lassen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Rastvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Bewegungsführung eines beweglichen Möbelelements mit den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst.
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In den Unteransprüchen werden vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung genannt.
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Die Erfindung geht aus von einer Rastvorrichtung für ein bewegliches Möbelteil zur Positionssicherung bei der Anbringung des Möbelteils an einer Führungseinheit mit Rastmitteln, mit einem Rastelement, welches bei einer erreichten vorgegebenen Position in eine Öffnung des beweglichen Möbelteils einrastet. Der Kern der Erfindung besteht darin, dass an den Rastmitteln mindestens ein elastisches Element ausgebildet ist, das beim Einführen des Rastelements in die Öffnung des beweglichen Möbelteils nachgibt und das in einer Raststellung des Rastelements eine freie Bewegung des Rastelements in mindestens einer vorgegebenen Richtung parallel zur Oberfläche des Möbelteils einschränkt oder ganz beseitigt. Ein elastisches Element ist vorzugsweise am Rastelement angeordnet, ein solches kann jedoch auch an Rastmitteln ausgebildet sein, die die Öffnung bereitstellen.
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Eine Richtungsbeschränkung oder Richtungsblockade soll vorzugsweise sowohl auf eine Hin- als auch auf eine Herbewegung entlang einer Richtung wirken.
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Vorzugsweise ist das Rastelement z. B. ein zylinderförmiger Stift oder Bolzen. Es kann aber auch eine Federzunge sein, die zum Eingreifen in eine z. B. schlitzförmige Öffnung vorgesehen ist.
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Die Rastmittel können z. B. Verbindungselemente und/oder z. B. Führungselemente umfassen, mit denen das Rastelement vorzugsweise beweglich an einer Führungseinheit angebracht ist. Weiterhin können Rastmittel beispielsweise Anschlagmittel aufweisen, die z. B. die Einrasttiefe des Rastelements bestimmen können. Ebenso können Rastmittel Elemente umfassen, die z. B. ein Einrasten und/oder z. B. ein Lösen des Rastelements an einer Rastposition ermöglichen.
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Die Öffnung, die die Position zum Einrasten eines Rastelements vorgibt, wird im folgenden als Rastöffnung bezeichnet. Sie kann in einer Ausnehmung, z. B. Bohrung bzw. Ausfräsung, an einer Seiten- und/oder Rück- und/oder Vorderwand und/oder am Boden eines beweglichen Möbelteils bestehen. Der Querschnitt der Rastöffnung kann derart gewählt sein, dass er einen Querschnitt des Rastelements, insbesondere dessen größten Querschnitt, zusammen mit einem Querschnitt wenigstens eines elastischen Elements beispielsweise in einer am Rastelement zumindest annähernd anliegenden Stellung umfasst.
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Eine Beweglichkeit des Rastelements können elastische Elemente auf verschiedene Weise einschränken oder ganz beseitigen: Zum einen durch elastische Kräfte, mit denen sie das Rastelement gegenüber der Wandung der Rastöffnung in eine vorgebbare Position drängen, und des weiteren dadurch, dass die elastischen Elemente in einer eingerasteten Ruhestellung einen Zwischenraum zwischen einem Wandabschnitt der Rastöffnung und einem Oberflächenabschnitt des Rastelements einnehmen und bei gleichzeitiger Berührung der Wand der Öffnung und des Rastelements vergleichsweise wenig elastisch nachgeben.
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Die elastischen Elemente können nach vollendetem Einrasten unter mechanischer Spannung, z. B. durch Deformation, stehen. Dadurch schränken elastische Kräfte, die zwischen einem Wandabschnitt der Rastöffnung und dem Rastelement zumindest in der vorgegeben Richtung wirken, die Beweglichkeit des Rastelements ein.
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Andererseits können elastische Elemente auch dazu ausgebildet sein, vorwiegend im Verlauf der Einrastbewegung elastisch nachzugeben, um beispielsweise das Einrasten zu erleichtern. Nach Erreichen einer eingerasteten Ruhestellung kehren sie in eine im Wesentlichen spannungsfreie Anordnung zurück. Dabei können sie sich derart ausrichten, dass sie sich zumindest in der vorgegebenen Richtung zwischen einen Wandabschnitt der Rastöffnung und einem Oberflächenabschnitt des Rastelements stellen. Vorzugsweise liegt zumindest ein elastisches Element dabei zwischen einem Wandabschnitt der Rastöffnung und einem Oberflächenabschnitt des Rastelements. Dadurch kann ein Bewegungsspiel des Rastelements in der vorgegebenen Richtung vorwiegend durch die Komprimierbarkeit des Materials des elastischen Elements auf einen gewünschten Wert festgelegt werden.
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Elastische Elemente können aus z. B. Metall und/oder aus z. B. Kunststoff hergestellt sein.
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Durch die Nachgiebigkeit beim Einführen und die Möglichkeit, ein elastisches Element vergleichsweise genau auf die Rastöffnung, das Rastelement und den Verlauf einer Rastbewegung abzustimmen, bietet die erfindungsgemäße Rastvorrichtung den Vorteil, dass mit ihr ein Möbelteil vergleichsweise schnell, genau positioniert aber dennoch spielfrei an einer Führungseinheit anbringbar ist.
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Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Erfindung besteht darin, dass die Rastmittel eine Einlaufschräge aufweisen, sodass das Rastelement eine Raststellung erreichen kann, in der das Rastelement eine im Wesentlichen passende Lage in der Öffnung einnimmt.
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Unter einer passenden Lage wird hierbei vorzugsweise verstanden, dass das Bewegungsspiel des Rastelements zumindest in der vorgegebenen Richtung eingeschränkt oder ganz beseitigt ist, wenn sich das Rastelement einer eingerasteten Ruhestellung befindet.
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Die Einlaufschräge dient hierbei der Anpassung der Rastmittel an die vom Rastelement beim Einrasten ausgeführte Bewegung. Sie bietet einerseits den Vorteil, Behinderungen der Einrastbewegung zu vermeiden, und ist andererseits vorzugsweise darauf abgestimmt, ein Bewegungsspiel des Rastelements in einer eingerasteten Stellung einschränken oder ganz beseitigen zu können. Das Rastelement kann hierbei in einer eingerasteten Ruhestellung nur in bestimmten Abschnitten passgenau nahe und/oder in Berührung mit der Wandung der Rastöffnung angeordnet sein.
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Eine Einlaufschräge kann an der Rastöffnung und/oder am Rastelement ausgebildet sein. Beispielsweise kann ein Rastelement, z. B. ein zylindrischer Raststift, in einem Bereich, der in einer eingerasteten Stellung am tiefsten in eine Rastöffnung hineinragt, derart angeschrägt sein, dass beim Einrasten eine Berührung dieses Bereichs mit einem Wandabschnitt der Rastöffnung vergleichsweise unwahrscheinlich ist. Daher bietet die erfindungsgemäße Einlaufschräge den Vorteil, dass Rastelemente eine Raststellung mit eingeschränktem Bewegungsspiel vorzugsweise zumindest weitgehend ungehemmt und damit zuverlässig erreichen können, insbesondere auch dann, wenn ihre Rastbewegung nicht geradlinig verläuft.
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Die erfindungsgemäßen Einlaufschrägen bieten ebenso wie die erfindungsgemäßen elastische Elemente den Vorteil, dass sie ermöglichen, ein vergleichsweise tiefer in eine Rastöffnung eingreifendes Rastelement einzusetzen, wodurch die Wahrscheinlichkeit eines unerwünschten Lösens einer Rastverbindung verringert werden kann.
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Eine bevorzugte Ausführung der Erfindung besteht darin, dass die Rastmittel einen hülsenartigen Einsatz umfassen, der in einer Öffnung am beweglichen Möbelteil festsitzend angebracht werden kann. Damit kann vorteilhaft die Rastöffnung und/oder die Oberfläche eines Möbelteils im Bereich der Rastöffnung gegen Beschädigung geschützt werden. Zudem kann ein solcher hülsenartiger Einsatz aus einem Material bestehen, an dem das Rastelement mit geringerer Reibung entlanggleiten kann. Dadurch kann ein vorteilhafteres Rastverhalten erreicht werden. Weiterhin bietet ein hülsenartiger Einsatz den Vorteil, dass damit eine Rastöffnung bereitgestellt werden kann, die durch ein vorgegebenes Herstellungsverfahren besser auf ein Rastelement abgestimmt ist.
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Vorzugsweise ist der hülsenartige Einsatz aus einem vergleichsweise formbeständigen Material hergestellt, sodass das Rastelement vorteilhaft in vorgesehener Weise in der Rastöffnung, insbesondere bei Stoßbelastungen, einen zuverlässigen Halt finden kann.
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Vorzugsweise wird die Erfindung in der Weise ausgeführt, dass der Einsatz an der Wandung der Öffnung mindestens ein elastisches Element besitzt. Ebenso ist es bevorzugt, dass das Rastelement ein elastisches Element aufweist. Es ist jedoch auch denkbar, dass elastische Elemente z. B. vor dem Einrasten als separate Teile zwischen eine Rastöffnung, insbesondere in ein hülsenartiges Element, und ein Rastelement einsetzbar sind. Dem gegenüber bieten beide der zuvor genannten bevorzugten Ausführungen der erfindungsgemäßen Rastvorrichtung den Vorteil, dass mit ihnen elastische Elemente auch an Stellen, die beim Einrasten schwer oder nicht zugänglich sind, bereitgestellt werden können. Zudem ist es von Vorteil, dass ein elastisches Element zumindest mit einem der rastend zusammenwirkenden Teile fest verbunden ist. Hierdurch lassen sich Teile einer Rastvorrichtung für eine zuverlässige Verringerung des Bewegungsspiels besser aufeinander abstimmen.
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Um an einer Rastöffnung vorteilhaft eine ungehemmte Einrastung in eine im Wesentlichen spielfreie Rastposition zu ermöglichen, weist vorzugsweise ein hülsenartiger Einsatz Einlaufschrägen auf.
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Insbesondere wenn die Position einer Rastöffnung bzw. eines Rastelements während des Einrastens nicht oder nur schlecht einsehbar ist, wird eine Rastvorrichtung bevorzugt derart ausgeführt, dass die Rastmittel zur Achse des Rastelements schräge Führungsabschnitte aufweisen. Hierbei können bei einer für die Einrastung günstigen Bewegung zusätzlich auftretende Kräfte einen Hinweis auf eine günstige Fortsetzung der Anbringbewegung eines Möbelteils geben, wogegen bei ungünstigen Bewegungen zusätzlich erschwerende Kräfte bemerkbar werden können. Dadurch unterstützen solche Führungsabschnitte vorteilhaft eine intuitive Anbringung eines Möbelteils an Führungseinheiten mit erfindungsgemäßen Rastvorrichtungen.
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Eine weitere bevorzugte Ausführung der Erfindung besteht darin, dass mindestens ein elastisches Element an zumindest einem der Rastmittel dazu ausgebildet ist, ein Entfernen des Rastelements aus der Öffnung, insbesondere selbsthemmend zu behindern oder zu verhindern. Damit kann verhindert werden, dass sich das Rastelement bei starken, insbesondere stoßartigen Belastungen auf ein bewegliches Möbelteil bzw. dessen Führung aus einer Raststellung ungewollt entfernt und somit durch Loslösen des Möbelteils aus seiner Führung weiterer Schaden entstehen kann.
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Weiterhin ist es bevorzugt, dass das Rastelement an einem Schwenkarm angeordnet ist, der als biegsamer Federarm ausgebildet ist. Auf diese Weise kann eine erfindungsgemäße Rastvorrichtung einfach und platzsparend ausgeführt werden.
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Eine weitere bevorzugte Ausführung der Erfindung besteht darin, dass das Rastelement an einem Schwenkarm angebracht ist, der an der Führungseinheit um die Schwenkachse drehbar gelagert angebracht ist. Bei einer solchen Ausführung ist die Bewegung des Rastelements beim Einrasten vorwiegend durch den Drehpunkt der Schwenkbewegung vorbestimmt. Dies bietet den Vorteil, dass sich die Rastöffnung und weitere Rastmittel vergleichsweise genau auf diese Einrastbewegung abstimmen lassen, um ein ungehemmtes, zuverlässiges Einrasten und eine möglichst spielfreie Rastposition des Rastelements zu gewährleisten. Vorzugsweise kann eine solche Ausführung dadurch verbessert werden, dass eine Feder zur Ausübung einer Federkraft auf den Schwenkarm vorgesehen ist. Auf diese Weise kann vorteilhaft eine Vorzugsstellung, insbesondere die Raststellung insbesondere an einem drehbaren starren Schwenkarm vorgegeben werden.
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Eine darüber hinaus bevorzugte Ausführung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass das Rastelement und/oder der hülsenartige Einsatz an einer Seite über die gesamte Eindringtiefe des Rastelements keine elastischen Elemente besitzen. Beispielsweise kann an einer Seite des Rastelements, die z. B. einer Schwenkachse des Rastelement am nächsten liegt, auf elastische Elemente verzichtet werden, um vorteilhaft eine gleichmäßige Einrastbewegung zu gewährleisten. Wenn z. B. an einer Seite weder am Rastelement noch am hülsenartigen Einsatz elastische Elemente anliegen, kann mit Vorteil erreicht werden, dass im eingerasteten Zustand die Beweglichkeit des Rastelement entlang einer Richtung zu einer Seite hin durch einen harten Anschlag begrenzt sein kann während Bewegungen zur entgegengesetzten Seite hin weich abgefedert sein können.
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Vorzugsweise ist die Öffnung für das Rastelement derart ausgebildet, dass in einer Raststellung das Rastelement in einer Richtung beweglich ist, die zu wenigstens einer vorgegebenen Richtung mit eingeschränktem Bewegungsspiel wenigstens annähernd senkrecht steht. Auf diese Weise kann eine Öffnung insbesondere an einem hülsenartigen Einsatz das Einrasten erleichtern, ohne dabei ein Bewegungsspiel des Rastelements in der vorgegebenen Richtung in Kauf nehmen zu müssen.
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Vorzugsweise wird mit einer Rastvorrichtung, insbesondere mit einem oder mehreren Merkmalen der oben genannten Ausführungsformen eine Vorrichtung zur Bewegungsführung eines beweglichen Möbelelements ausgestattet.
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Ausführungsbeispiele:
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend anhand von Zeichnungen, die mehrere beispielhafte Ausführungen zeigen, erläutert. Übereinstimmende Merkmale sind in allen Zeichnungen mit gleichen Bezugszeichen versehen. Es zeigen:
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1 eine Rastvorrichtung nach dem Stand der Technik in schematischer Schnittansicht längs einer Führungsschiene,
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2 eine erfindungsgemäße Rastvorrichtung mit elastischen Elementen am Rastelement in schematischer Schnittansicht,
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3 eine Rastvorrichtung mit einseitig wirkendem elastischen Element in schematischer Schnittansicht,
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4 eine Rastvorrichtung mit hülsenartigem Einsatz und mehrseitig wirkendem elastischen Element in schematischer Schnittansicht,
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5 eine Rastvorrichtung mit Rastelement und mit hülsenartigem Einsatz mit elastischen Elementen in schematischer Draufsicht,
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6 eine Rastvorrichtung mit einer Einlaufschräge an einem Rastelement.
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In 1 ist eine Rastvorrichtung 1 gezeigt, die aus dem Stand der Technik bekannt ist. Die Schnittebene verläuft horizontal durch die Mitte entlang einer schematisch angedeuteten Auszugschiene 20 durch die Achse eines an einem Schwenkarm 3 angeordneten Rastbolzens 2. Von der Auszugschiene 20 sind ein horizontaler Abschnitt 21 sowie ein vertikaler Abschnitt 22 zu sehen. Der vertikale Schienenabschnitt 22 liegt z. B. an einer Außenseite einer Schubladenwand 31 an. Eine Bohrung 32 in der Seitenwand 31 dient als Rastöffnung.
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Am vertikalen Abschnitt 22 der Auszugschiene 20 ist der Schwenkarm 3 mit dem zylindrischen Rastbolzen 2 an einer mechanischen Drehachse 4 angebracht, wobei Lager, die die Drehachse am Schienenabschnitt 22 lagern, in der 1 und auch in folgenden Figuren nicht dargestellt sind. Auch eine Feder, die auf den Schwenkarm 3 eine Kraft ausübt, um den Bolzen 2 aus einer Durchgriffsöffnung 23 der Schiene 20 herauszudrücken, ist in dieser Figur wie auch in allen folgenden nicht gezeigt.
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Im Verlauf einer Rastbewegung führt der Schwenkarm 3 den Rastbolzen 2 kreisbogenförmig in die Rastöffnung 32. Hierbei führt der Rastbolzen eine Kippbewegung aus, in der die geometrische Zylinderachse des Rastbolzens 2 verschiedene Winkel zu einer Zylinderachse der Bohrung 32 einnimmt und erst in einer eingerasteten Stellung die Zylinderachsen des Rastbolzens 2 und der Bohrung 32 parallel zueinander liegen. In entsprechender Weise bewegt sich die zylindrische Oberfläche des Rastbolzens 2 zur Wandung der Bohrung 32.
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An 1 ist erkennbar, dass die Zylinderachsen von Rastbolzen 2 und Bohrung 32 zu Beginn des Einrastens die größte Winkelabweichung aufweisen. Daher ist die Bohrung 32 mit einem größeren Durchmesser als dem des Rastbolzens 2 ausgeführt, um ein ungehindertes Einrasten zu ermöglichen. Die Differenz dieser Durchmesser bestimmt das Spiel des Rastbolzens in einer eingerasteten Ruhestellung. Die anfängliche Winkelabweichung wird vor allem von der Länge und dem Durchmesser des Rastbolzens 2 sowie der Länge des Schwenkarms 3 festgelegt. Ein Verringern des Bolzendurchmessers sowie ein Verlängern des Schwenkarms 3 ist meist aus Stabilitätsgründen unerwünscht. Ein Verkürzen der Bolzenlänge verringert den Eingriff der Rastvorrichtung 1 und erhöht die Gefahr, dass sich der Rastbolzen 2 beispielsweise bei harten Stößen aus der Raststellung entfernt.
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Die 2 zeigt eine erste Ausführung einer erfindungsgemäßen Rastvorrichtung 1. Ein horizontaler Abschnitt 21 und ein vertikaler Abschnitt 22 einer Auszugschiene 20 sowie eine Schubladenwand 31 entsprechen hier denen der 1, wobei diese Figurenelemente auch in den 3, 4, 6 so dargestellt werden. Ein Bewegungsspiel, das von unterschiedlichen Durchmessern eines Rastbolzens 2 und einer Bohrung 32 herrührt, ist mittels elastischer Elemente 5 verringert. Die elastischen Elemente 5 sind als federnde Streben ausgeführt, die von der Oberfläche des Rastbolzens 2 abstehen. Um den Beginn eines Einrastens nicht zu behindern, liegen sie gegenüber der Spitze des Rastbolzens 2 zurückversetzt. Zudem stehen sie nicht genau senkrecht von der Oberfläche des Rastbolzens 2 ab, sondern sind einem Schwenkarm 3 zugeneigt, sodass sie einer Einrastbewegung um eine Drehachse 4 einen vergleichsweise geringeren Widerstand leisten.
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Die Neigung der elastischen Streben 5 rührt jedoch auch daher, dass sie gemeinsam eine größere Länge aufweisen als der Differenz der Durchmesser der Bohrung 32 und des Rastbolzens 2 entspricht. Dadurch werden die Streben 5 elastisch in die gezeigte Stellung verformt und stützen sich mit ihren Spitzen an der Wand der Bohrung 32 ab. Dabei erzeugen die elastischen Elemente 5 zwischen dem Bolzen 2 und der Wand der Bohrung 32 die Wirkung eines Widerhakens und vermindern mit ihren elastischen Kräften wirkungsvoll das Bewegungsspiel des Bolzens in einer eingerasteten Stellung. Darüberhinaus behindert der Widerhakeneffekt ein Lösen des Rastbolzens 2 aus der eingerasteten Stellung.
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Wenn der Bolzen 2 in einer vorgegebenen Richtung A mit keinem Wandabschnitt der Bohrung 32 in Berührung kommen soll, sind die elastischen Elemente 5 vorzugsweise an entgegengesetzten Seiten des Rastbolzens 2, insbesondere symmetrisch, ausgebildet. Damit kann in beispielsweise eine zentrierte Position des Rastbolzens 2 innerhalb der Bohrung 32 unterstützt werden.
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Eine zweite Ausführung einer erfindungsgemäßen Rastvorrichtung 1 ist in 3 dargestellt. Diese unterscheidet sich von der ersten Ausführung nur dadurch, dass an einem Rastbolzen 2 lediglich auf einer Seite ein elastisches Element 5 zur Verringerung des Bewegungsspiels vorhanden ist. Auf diese Weise kann die Rastvorrichtung 1 mit dem Rastbolzen 2 nach einer Seite der Richtung A wie ein mechanischer Anschlag wirken, während sie mit dem elastischen Element 5 Bewegungen in der entgegengesetzten Richtung vergleichsweise weich abfedert, sodass zumindest in einem Richtungssinn einer vorgegebenen Richtung laute Schlaggeräusche vorteilhaft verhindert werden können.
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4 zeigt eine dritte Ausführung einer erfindungsgemäßen Rastvorrichtung 1. Über einen Schwenkarm 3 und eine Drehachse 4 ist ein Rastbolzen 2 mit einem vertikalen Abschnitt 22 einer Auszugschiene verbunden. Eine rastende Schwenkbewegung wird durch einen ebenen Anschlag des Schwenkarms 3 am vertikalen Abschnitt 6 der Auszugschiene begrenzt. Der Rastbolzen 2 kann durch eine Durchgriffsöffnung 23 im vertikalen Schienenabschnitt 22 in eine Bohrung 32 greifen.
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Um das Bewegungsspiel des Rastbolzens 2 in der Bohrung 32 zu verringern, ist in diese eine zylindrische Hülse 10 eingesetzt, deren Außendurchmesser für einen festen Sitz in der Bohrung 32 an den Bohrungsdurchmesser angepasst ist. Hierzu kann die zylindrische Außenfläche der Hülsenwand 11 mit einem z. B. sägezahnförmigen Rillenprofil oder z. B. einem Gewinde versehen sein (nicht dargestellt). In der Hülse 10 ist eine dünne, kreisringförmige Scheibe 12 eingesetzt, in dessen zentrales Loch der Rastbolzen 2 passgenau eingreifen kann.
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Die Hülse 10 ist in die Bohrung 32 der Schubladenwand 31 derart eingesetzt, dass ein der Schiene 20 zugewandtes Ende der Hülse z. B. bündig mit der schienenseitigen Oberfläche der Schubladenwand 31 abschließt. Durch diese Anordnung kann die Hülsenwand 11 den Rand der Bohrung 32 an der Schubladenoberfläche vor Beschädigungen beim Einrasten und gegebenenfalls auch beim Lösen der Rastverbindung schützen.
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Die Ringscheibe 12 ist entlang der Zylinderachse der Hülse 10 nach innen versetzt. Damit wird erreicht, dass der Rastbolzen 2 bereits in einer Umgebung der vorgesehenen Rastposition eine vorläufige Raststellung einnimmt. Anhand dieses vorläufigen Einrastens ist beim Einbau der Schublade 30 in die Führungsschiene 20 vorteilhaft erkennbar, dass nur noch kleinere Korrekturen bis zum Erreichen einer vorgegebenen Position der Schublade 30 nötig sind. Damit erreicht die gezeigte Hülse die Wirkung schräger Führungsabschnitte.
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Aufgrund des vergleichsweise großen Unterschieds zwischen der Länge des Rastbolzens 2 und der Dicke der Ringscheibe 12 kann der Rastbolzen 2 schon bei einem Innendurchmesser der Ringscheibe 12, der den Außendurchmesser des Bolzens 2 nur um beispielsweise 4 bis 5 Prozent übertrifft, vergleichsweise zuverlässig in die Rastöffnung eindringen und eine vorgesehene eingerastete Stellung erreichen.
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Um ein Einrasten des Rastbolzens weiter zu erleichtern, kann die elastische Nachgiebigkeit der Ringscheibe 12, wie in der 5 gezeigt, durch Einschnitte 14 erhöht werden. Die vier Einschnitte 14 liegen z. B. parallel zueinander, wobei jeweils zwei eine Federzunge 13 von der übrigen Ringscheibe 12 trennen.
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Weil die Federzungen im Wesentlichen z. B. nur an einer Seite mit der übrigen Hülse 10 fest verbunden sind, können sie bei Belastung durch den Rastbolzen 2 gegenüber den anderen Scheibenabschnitten 15 leichter nachgeben. Nach einem Einrasten neigen die Federzungen 13, wie in 4 gezeigt, dazu, in ihre Ausgangsstellung zurückzukehren. Dadurch stellen sich die Federzungen senkrecht zwischen die Hülsenwand 11 bzw. die Wand der Bohrung 32 und die zylindrische Oberfläche des Rastbolzens und stemmen sich damit gegen seitliche Bewegungen des Rastbolzens in eingerasteter Stellung.
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Die Hülse 10 bietet die Möglichkeit, eine unterschiedliche elastische Nachgiebigkeit in verschiedenen Richtungen vorzugeben, da die Scheibenabschnitte 15 über einen größeren Abschnitt des inneren Umfangs der Hülse befestigt sind als die Federzungen 14. Während in Richtung C der Rastbolzen 2 ein durch die Federzungen 13 elastisch abgefedertes Bewegungsspiel besitzt, bilden in Richtung B die Scheibenabschnitte 15 einen vergleichsweise harten Anschlag und eine vorwiegend durch die Differenz von Innendurchmesser der Scheibe 12 und Außendurchmesser des Bolzens 2 bestimmtes Bewegungsspiel.
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Abweichend von der in 5 gezeigten dritten Ausführung kann die Hülse 10 auch ohne Federzungen 13 ausgebildet sein, so dass die Ringscheibe 12 an deren Stelle eine z. B. schlitzförmige Öffnung bzw. ein Langloch zwischen den Scheibenabschnitten 15 aufweist. Die schlitzförmige Öffnung kann senkrecht zu einer vorgegebenen Richtung, z. B. Richtung B gemäß 5, orientiert sein, wodurch das Bewegungsspiel eines Rastbolzens 2 in dieser Richtung durch Scheibenabschnitte 15, wie in 5 dargestellt, begrenzt ist. Eine solche vierte Ausführung der Erfindung bietet den Vorteil, dass ein Einrasten an verschiedenen Positionen entlang der Richtung C leichter möglich ist, während in Richtung C ein Bewegungsspiel starr verringert ist.
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Eine weitere erfindungsgemäße Variante der in 5 gezeigten dritten Ausführung ist hier nicht dargestellt und besteht darin, dass eine Hülse 10 nur eine einzige Federzunge 13 besitzt, die eine Einrastbewegung eines Rastbolzens 2 mittels elastischer Biegung unterstützt. Damit kann die Hülse 10 eine beispielsweise exzentrische Rastposition für den Rastbolzen 2 vorgeben, so dass der Rastbolzen über seine gesamte Länge an einer Innenseite einer zylindrischen Hülsenwand 11 anliegen kann. Dadurch lassen sich Bewegungen, bei denen die Hülsenwand 11 gegen den Rastbolzen 2 geschoben wird, über die gesamte Länge des Rastbolzens 2 auffangen. Eine derartige Rastvorrichtung eignet sich besonders zur positionsgenauen Absicherung einer an einer Führungsschiene angebrachten Schublade gegen einseitige Belastungen.
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Eine vierte Ausführung der Erfindung ist in der 6 dargestellt. Eine Auszugschiene 20 sowie eine Schublade 30 stimmen hinsichtlich ihres Aufbaus mit denen der vorhergehend beschriebenen Ausführungen im Wesentlichen überein.
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Eine erfindungsgemäße Rastvorrichtung 1 (6) ist mittels einer Schwenkachse 4 an einem vertikalen Abschnitt 22 der Auszugschiene 20 angebracht. Die Rastvorrichtung 1 besitzt einen an der Schwenkachse 4 angebrachten Schwenkarm 3 mit einem Rastbolzen 2. Ein Durchmesser des Rastbolzens 2 und ein Durchmesser einer Bohrung 32 in einer Schubladenwand 31 sind derart aufeinander abgestimmt, dass der Rastbolzen 2 in der Bohrung 32 mit geringem Bewegungsspiel einrasten kann. Das Bewegungsspiel, das für einen einschwenkenden Rastbolzen für eine passgenaue Einrastung vorzusehen ist, wird von verschiedenen Bedingungen wie unter anderem Lage einer Drehachse, Länge eines Schwenkarms sowie Länge und Durchmesser eines Rastelements beeinflusst. Ein geringes Bewegungsspiel kann im Bereich von z. B. 10 Prozent des Durchmessers der Bohrung 32 und vorzugsweise darunter liegen.
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Der zylindrische Rastbolzen 2 weist an seiner Spitze eine Einlaufschräge 6 in Form eines zur Zylinderachse konisch geschliffenen Bereichs auf. Die Einlaufschräge 6 am Rastbolzen 2 ermöglicht eine Einrastbewegung, die weder von einer Durchgriffsöffnung 23 am vertikalen Profilabschnitt der Auszugschiene noch von der Wandung der Bohrung 32 aufgehalten wird.
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Die Einlaufschräge 6 bewirkt zusätzlich eine Verjüngung des Rastbolzens 2 zu seiner Spitze hin, wodurch das Einrasten unterstützt wird, wenn sich der Rastbolzen 2 in der Nähe der Bohrung 32 und damit seiner Rastposition befindet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rastvorrichtung
- 2
- Rastbolzen
- 3
- Schwenkarm
- 4
- Schwenkwelle
- 5
- Federzunge
- 6
- Einlaufschräge
- 10
- Hülse
- 11
- Hülsenwand
- 12
- Ringscheibe
- 13
- Federzunge
- 14
- Einschnitt
- 20
- Auszugschiene
- 21
- horizontaler Profilabschnitt
- 22
- vertikaler Profilabschnitt
- 23
- Durchgrifföffnung
- 30
- Schublade
- 31
- Schubladenwand
- 32
- Bohrung
- 33
- Schubladenboden