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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Tür-Verriegelungssystem
sowie ein Verfahren zur Verriegelung, insbesondere zur Not-Verriegelung
von Kraftfahrzeugtüren, und im speziellen von Türen,
die im Fond des Kraftfahrzeuges angeordnet sind.
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Hintergrund
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Kraftfahrzeuge,
insbesondere Personkraftwagen weisen zumeist ein Zentralverriegelungssystem
auf, über welches sämtliche Fahrzeugtüren
zum gleichzeitigen Öffnen und Schließen miteinander
gekoppelt sind. Mitunter weisen Tür-Verriegelungssysteme
für Kraftfahrzeuge eine automatische Verriegelung auf,
die etwa in Abhängigkeit der Fahrzeuggeschwindigkeit, typischerweise
oberhalb 4 km/h, sämtliche Fahrzeugtüren des Fahrzeuges
selbsttätig verriegelt.
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Eine
geöffnete, bzw. eine nicht korrekt geschlossene oder verschlossene
Kraftfahrzeugtür wird über die Bordelektronik
dem Fahrer des Fahrzeugs typischerweise in der Instrumententafel
angezeigt.
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Derartige
Anzeigen geben zumeist auch einen Hinweis darauf, welche der infrage
kommenden Fahrzeugtüren nicht korrekt geschlossen ist.
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Ein
derartiges System ist beispielsweise aus der
DE 10 2007 041 701 A1 bekannt.
Dieses Kraftfahrzeug ist mit einer Zentralverriegelung und mit einem
Display im Fahrzeuginnenraum ausgestattet, wobei der Verriegelungszustand
der Zentralverriegelung mit dem Display anzeigbar ist. Über
das Display kann ferner eine Warnmitteilung ausgegeben werden, falls
zum Beispiel eine Tür oder Klappe nicht richtig verriegelt
oder ein Fenster nicht vollständig geschlossen oder eine
sonstige Fehlfunktion oder ein Defekt des Kraftfahrzeuges aufgetreten
ist.
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Für
Kraftfahrzeuge, bei denen Fondtüren hinten, folglich an
der C-Säule angeschlagen sind, ist es ferner erforderlich,
dass die Fondtüren bei einem in Bewegung befindlichen Kraftfahrzeug
nicht geöffnet werden können. Ansonsten würde
eine lediglich spaltbreit geöffnete Tür vom Fahrtwind
erfasst und in ihre maximale Öffnungsstellung aufgeschleudert werden.
An die Sicherheit des Schließ- und Verriegelungssystems
solcher in Fahrtrichtung hinten angeschlagener Fondtüren
sind daher besondere Anforderungen zu stellen.
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Obwohl
bekannte Tür-Verriegelungssysteme äußerst
sicher und zuverlässig funktionieren, ist für den
seltenen Fall einer Fehlfunktion oder eines Systemausfalls des Verriegelungssystems
oder der Fahrzeugelektronik für eine ausreichende Sicherheit der
Fahrgäste zu sorgen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Tür-Verriegelungssystem
mit einer Ausfallsicherung bzw. einer redundanten oder zusätzlichen Öffnungssicherung,
insbesondere für die Fondtüren des Kraftfahrzeuges
vorzusehen. Das fehlerredundant auszubildende Tür-Verriegelungssystem
soll unter möglichst geringem Aufwand und Kosten implementiert
werden können.
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Erfindung
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Die
der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird mittels eines Tür-Verriegelungssystems
nach Schutzanspruch 1 sowie mit Hilfe eines Kraftfahrzeuges nach
Anspruch 10 gelöst. Einzelne vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind Gegenstand abhängiger Schutzansprüche.
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Das
nach der Erfindung vorgesehene Tür-Verriegelungssystem
ist für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für einen
Personenkraftwagen vorgesehen. Es weist eine Warneinrichtung auf,
die infolge einer Detektion einer Fehlfunktion der Fahrzeugverriegelung
zur Erzeugung eines ersten Warnsignals ausgebildet ist. Das Warnsignal
soll hierbei lediglich dann erzeugt werden, wenn im überwiegend
elektrisch angesteuerten Schließ- und Verriegelungssystem
ein Fehler oder eine Fehlfunktion detektiert wird. Etwa wenn solche
dem Verriegelungssystem zugeordnete Sensoren, die den Öffnungs-
oder Schließzustand der jeweiligen Fahrzeugtür
detektieren sollen, nicht ordnungsgemäß funktionieren
und entsprechende Fehlersignale an einer Steuereinheit des Fahrzeuges
oder des Verriegelungssystems senden.
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Das
Warnsignal soll zumindest dann erzeugt werden, wenn nicht mehr mit
ausreichender Sicherheit festgestellt werden kann, ob das Tür-Verriegelungssystem
sicher und zuverlässig arbeitet. Das Warnsignal ist hinsichtlich
Intensität und Ausgestaltung derart auszubilden, dass es
den Fahrer des Kraftfahrzeuges besonders eindringlich auf das potenzielle
Sicherheitsrisiko, welches vom Verriegelungssystem ausgehen könnte,
hinweist.
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Bevorzugt
ist das Warnsignal derart aufdringlich und unangenehm, dass es den
Fahrer von einer Weiterfahrt abhält. Folglich wird der
Fahrer bestrebt sein, das Warnsignal zu unterdrücken. Hierfür weist
das Tür-Verriegelungssystem einen Mechanismus auf, welcher
zum Unterdrücken des ersten Warnsignals ausgebildet ist,
dies aber von der Bedingung abhängig macht, dass zumindest
eine Tür-Öffnungssicherung zumindest einer Kraftfahrzeugtür manuell
aktiviert wird.
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Die
Warneinrichtung des Tür-Verriegelungssystems ist folglich
dazu ausgebildet, eine Fehlfunktion oder Störung des Verriegelungssystems
durch Erzeugung des ersten Warnsignals kenntlich zu machen, welches
die Fahrzeuginsassen zum manuellen Aktivieren einer Tür-Öffnungssicherung
veranlassen soll. Die Warneinrichtung ist hierbei ferner dazu ausgebildet,
infolge einer manuellen Aktivierung einer mechanischen Tür-Öffnungssicherung
das eigentlich zu erzeugende Warnsignal zu unterdrücken
bzw. dessen Erzeugung zu deaktivieren.
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Hierzu
weist das Tür-Verriegelungssystem bevorzugt eine gesonderte
Sensorik zur Ermittlung des Zustands der Tür-Öffnungssicherung
auf. Die Sensorik bzw. der ihr zugeordnete Kontrollmechanismus ist
hierbei unabhängig und autark vom eigentlichen Tür-Verriegelungssystem
und/oder unabhängig von der Fahrzeug-Bordelektronik auszubilden,
damit gerade bei einer Fehlfunktion des Tür-Verriegelungssystems
jener redundant vorgesehene Warnmechanismus nach wie vor fehlerfrei
funktionieren kann.
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Nach
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das erste Warnsignal als akustisch wahrnehmbares Signal ausgebildet
ist. Das Warnsignal besteht daher vorzugsweise aus einem Warnton,
welcher nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung als periodisch
wiederkehrender Warnton und/oder auch als Dauerton ertönen kann.
Auch kann hierbei vorgesehen werden, dass ein unmittelbar mit Detektion
der Fehlfunktion zu erzeugender Dauerton nach einer vorgegebenen
Zeit in ein lediglich periodisch wiederkehrendes Signal übergeht.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Warneinrichtung weiterhin zur Erzeugung eines zweiten visuell
wahrnehmbaren Warnsignals ausgebildet ist. Das zweite Warnsignal
kann z. B. Informationen über die Art der aufgetretenen
Fehlfunktion beinhalten. Es kann beispielsweise aufzeigen, dass
eine Fehlfunktion im Tür-Verriegelungssystem vorliegt.
Ferner kann das zweite Warnsignal unter Umständen näher
spezifizieren, wo und worin genau die detektierte Fehlfunktion besteht.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist ferner vorgesehen,
dass das zweite Warnsignal in der Instrumententafel des Kraftfahrzeuges
visuell angezeigt wird.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist ferner vorgesehen,
dass selbst nach einer Unterdrückung des ersten Warnsignals
das zweite Warnsignal aktiviert bleibt, welches dem Fahrer vorzugsweise
dauerhaft signalisiert, dass das Tür-Verriegelungssystem
in einer Werkstatt überprüft und ggf. einer Reparatur
zu unterziehen ist.
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Nach
einer Weiterbildung ist ferner vorgesehen, dass die Tür-Öffnungssicherung
als Kindersicherung ausgebildet ist, und dass zum Unterdrücken des
ersten Warnsignals sämtliche Kindersicherungen des Kraftfahrzeuges
zu aktivieren sind. Bevorzugt fungiert eine ohnehin in den Fondtüren
des Kraftfahrzeuges vorgesehene Kindersicherung als Tür-Öffnungssicherung,
die ein Öffnen der jeweiligen Fahrzeugtür von
innen verhindert. Je nach Genauigkeit der Fehlererfassung, etwa
wenn die Warneinrichtung in der Lage sein sollte, diejenige Tür
genauer zu spezifizieren, an welcher eine Fehlfunktion aufgetreten ist,
kann es für die Unterdrückung des ersten Warnsignals
auch ausreichend sein, wenn lediglich die der betreffenden Tür
zugeordnete Tür-Öffnungssicherung aktiviert wird.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist ferner vorgesehen,
dass die mit einer mechanischen Tür-Öffnungssicherung
ausgestatteten Fahrzeugtüren eine Anzeigeeinrichtung aufweisen,
die mit Erzeugung des ersten Warnsignals eine inaktive Tür-Öffnungssicherung
anzeigen. Jene Anzeigeeinrichtung ist insbesondere innen und sichtbar
an der Kraftfahrzeug-Innenraumverkleidung angebracht. Sie kann beispielsweise
als leuchtende oder blinkende Leuchtdiode ausgebildet sein. Auf
diese Art und Weise wird dem Fahrer des Fahrzeuges bei Auftreten eines
Systemfehlers sofort und unmittelbar angezeigt, welche der Fondtüren
derzeit noch von innen geöffnet werden kann und eine Aktivierung
ihrer Tür-Öffnungssicherung bzw. Kindersicherung
erfordert.
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Nach
einer Weiterbildung ist hierbei ferner vorgesehen, dass jene türspezifische
Anzeigeeinrichtung den Zustand der Türöffnungssicherung
visuell anzeigt, und dass mit Aktivierung der mechanischen Tür-Öffnungssicherung
jenes Signal erlischt.
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Nach
einem weiteren unabhängigen Aspekt betrifft die Erfindung
ferner ein Verfahren zur Aktivierung einer Tür-Öffnungssicherung,
umfassend die Schritte des Erzeugens eines ersten Warnsignals infolge
der Detektion einer Fehlfunktion einer Kraftfahrzeug-Türverriegelung
und ein manuelles Aktivieren sämtlicher im Kraftfahrzeug
vorhandener mechanischer Tür-Öffnungssicherungen – sofern
diese noch nicht aktiviert sein sollten – zur Unterdrückung
des ersten Warnsignals.
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Ergänzend
hierzu ist vorgesehen, dass mit dem ersten Warnsignal stets auch
ein zweites, vorzugsweise visuell wahrnehmbares Warnsignal erzeugt
wird, welches darüber Aufschluss gibt, dass eine Fehlfunktion
des Tür-Verriegelungssystems vorliegt.
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Mit
Unterdrückung des ersten Warnsignals infolge der Aktivierung
der Tür-Öffnungssicherung bleibt das zweite Warnsignal
jedoch dauerhaft aktiviert, bis die Störung im Tür-Verriegelungssystem fachkundig
behoben wurde.
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Nach
einer Weiterbildung ist hierbei ferner vorgesehen, dass mit Erzeugen
des ersten Warnsignals an der mit einer mechanischen Tür-Öffnungssicherung
ausgestatteten Fahrzeugtüre eine inaktive Tür-Öffnungssicherung
visuell angezeigt wird.
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In
einem weiteren nebengeordneten Aspekt betrifft die Erfindung des
Weiteren ein Kraftfahrzeug mit einem vorbeschriebenen Tür-Verriegelungssystem.
Das Kraftfahrzeug weist hierbei bei einer bevorzugten Ausgestaltung
Fondtüren auf, die, in Fahrtrichtung gesehen, hinten an
der Kraftfahrzeugkarosserie angeschlagen sind und einen Schließ-
und Verriegelungsmechanismus aufweisen, der mit der B-Säule
des Kraftfahrzeugs zusammenwirkt. Die Türen sind hierbei
schwenkbar an der Fahrzeugkarosserie angelenkt und sind durch eine
nach hinten, der Fahrtrichtung das Fahrzeuges entgegen gerichteten Schwenkbewegung
zu öffnen.
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Wenngleich
das erfindungsgemäße Verriegelungssystem bevorzugt
für Fondtüren von Personenkraftwagen zur Anwendung
kommt, die an der C-Säule der Fahrzeugkarosserie schwenkbar
angelenkt sind, ist die Anwendung des Verriegelungssystems nicht
allein auf solche Tür-Konfigurationen beschränkt,
sondern kann universell in sämtlichen Kraftfahrzeugen mit
unterschiedlichsten Fahrzeugtüren Verwendung finden.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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Weitere
Ziele, Merkmale sowie vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten
der Erfindung werden in der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert.
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Es
zeigen:
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1 fünf
verschiedene Zustände des Tür-Verriegelungssystem
bei Auftreten einer Fehlfunktion,
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2 ein
Flussdiagramm zur Aktivierung der Tür-Öffnungssicherung
und
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3 ein
Blockschaltbild, welches die Komponenten des Tür-Verriegelungssystems
und ihre Wechselwirkung untereinander verdeutlicht.
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Detaillierte Beschreibung
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Der
Ablauf eines typischen Verfahrens zur Aktivierung der Tür-Öffnungssicherung
oder Kindersicherung ist in 2 schematisch
verdeutlicht. Sobald im ersten Schritt 100 die Fahrzeugelektronik eine
Fehlfunktion des Tür-Verriegelungssystems detektiert oder
für den Fall, dass das Tür-Verriegelungssystem
einen Fehlercode an die Bordelektronik meldet, wird von einer Steuereinheit
im darauffolgenden Schritt 102 ein Warnton erzeugt. Optional
können mit Erzeugung jenes Warntones gesondert an den Fondtüren
des Kraftfahrzeuges vorgesehene Anzeigeeinrichtungen, wie etwa LEDs, aktiviert
werden, die den vorherrschenden Zustand einer Kindersicherung der jeweiligen
Fahrzeugtür signalisieren.
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Ein
Aktivieren etwa von an der Türinnenverkleidung vorgesehenen
LED erfolgt im Schritt 104. Das Erzeugen des Warntons 102 sowie
das Aktivieren eines den Fehler weiter spezifizierenden Signals im
Schritt 104 kann dabei nacheinander als auch im Wesentlichen
gleichzeitig erfolgen.
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Der
Warnton ist bevorzugt derart unangenehm für den Fahrer
des Fahrzeuges, dass dieser von einer Fortsetzung der Fahrt absieht
und sich tunlichst um die Unterdrückung des Warntons kümmert. Hierzu
muss eine zumindest an den Fondtüren vorgesehene mechanische Öffnungssicherung,
insbesondere eine mechanische Kindersicherung, manuell aktiviert
werden 106. Die geforderte Aktivierung wird hierbei von
einer gesonderten Sensorik erfasst, die eine entsprechende Rückmeldung
an die Warneinrichtung sendet, infolge derer in Schritt 108 zumindest
der Warnton unterdrückt bzw. deaktiviert wird und der Fahrer
die Fahrt weitgehend ohne Beeinträchtigung fortsetzen kann.
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Durch
Einlegen der Kindersicherung im Schritt 106 ist auf jeden
Fall gewährleistet, dass sich die Fondtüren nicht
von innen öffnen lassen, sodass ein für die Insassen
mitunter gefährliches Öffnen der Tür
während der Fahrt ausgeschlossen werden kann. Die Erzeugung
des Warntons kann ferner mit Erzeugung eines visuellen Warnsignals
einhergehen, welches bevorzugt in der Instrumententafel dem Fahrer
angezeigt wird. Dieses zweite Warnsignal symbolisiert beispielsweise,
dass eine Fehlfunktion im Tür-Verriegelungssystem vorliegt.
Das zweite Warnsignal bleibt jedoch nach Unterdrückung
des ersten, als Warnton ausgebildeten Warnsignals aktiv und erinnert
den Fahrer des Fahrzeugs beständig daran, dass zur Behebung
der Fehlfunktion des Verriegelungssystems unbedingt eine Fachwerkstatt
aufzusuchen ist.
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Das
tabellarische Diagramm gemäß 1 verdeutlicht
den typischen Ablauf einer vorgesehenen Aktivierung der Tür-Öffnungssicherung
anhand der Zustände einzelner Warnsignal erzeugender Einrichtungen.
In der ersten Spalte sind die fünf zeitlich aufeinander
folgenden Zustände A bis E aufgezeigt. Die zweite Spalte
verdeutlicht die Konfiguration der Fahrzeugtüren, in Spalte 3 sind
die in der Instrumententafel angegebenen Warnsignale und Indikatoren 12, 14 aufgezeigt.
Die vierte Spalte verdeutlicht die an den Fondtüren vorgesehenen,
bevorzugt als LED ausgebildeten Anzeigeeinrichtungen 16, 18.
Die fünfte Spalte symbolisiert schließlich das
akustisch wahrnehmbare erste Warnsignal 20.
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Sobald
eine Fehlfunktion des Tür-Verriegelungssystems eines Kraftfahrzeuges
detektiert wird, aktiviert die Warneinrichtung ein zweites Warnsignal 12 als
auch ein erstes Warnsignal 20. Während das zweite
Warnsignal 12 bevorzugt in der Instrumententafel in Form
eines Türsymbols zusammen mit einem Warnhinweis wiedergegeben
wird, ist das erste Warnsignal 20 als Dauerton oder als
wiederkehrendes Signalgeräusch ausgebildet. Das erste Warnsignal 20 veranlasst
dabei den Fahrer, die Fahrt unmittelbar zu unterbrechen, das Fahrzeug
zum Stillstand zu bringen und evtl. den Motor und die Zündung
auszuschalten.
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Im
darauffolgenden Schritt ”B”, welcher in der zweiten
Zeile des Diagramms gemäß 1 dargestellt
ist, öffnet der Fahrer des Wagens die vorn links vorgesehene
Fahrertür. Infolgedessen leuchtet das Türsymbol 14 in
der Instrumententafel auf. Zusätzlich werden spätestens
im Schritt ”B” jeweils an den Fondtüren
einzelne LEDs 16, 18 aktiviert, die eine derzeit
inaktive Kindersicherung anzeigen sollen. Der Warnton 20 ertönt
hierbei nach wie vor.
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Die
LEDs können in einer weiteren Ausgestaltung auch unabhängig
und entkoppelt von der Warneinrichtung 32 ausgebildet werden,
indem sie beispielsweise lediglich eine entriegelte Tür
anzeigen und dem Fahrzeuginsassen hiermit signalisieren, dass die
Tür, etwas aufgrund einer Fahrzeuggeschwindigkeit unterhalb
einer vorgegebenen Grenzgeschwindigkeit von z. B. 4 km/h manuell
geöffnet werden kann.
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Der
Fahrzeuginsasse oder der Fahrer öffnet im danach folgenden
Schritt ”C” eine der Fondtüren und aktiviert
manuell die mechanische Kindersicherung, infolgedessen die der hinteren
linken Tür zugeordnete LED 16 erlischt. Im vorliegenden
Beispiel ist jedoch weiterhin auch die Kindersicherung der rechten
Tür zu aktivieren, weshalb im Schritt ”C” der Warnton 20 nach
wie vor ertönt.
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Im
danach folgenden Schritt ”D”, welcher dem Schritt 106 gemäß 2 entspricht,
wird auch die weitere, an der rechten Hintertür vorgesehene Kindersicherung
aktiviert. Als Folge hiervon erlischt nun auch die der rechten Hintertür
zugeordnete LED 18 als auch der Warnton 20.
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Im
Schritt ”E” kann die Fahrt des Fahrzeugs nun weiter
fortgesetzt werden, wobei jedoch das zweite Warnsignal 12 dauerhaft
aktiviert bleibt und dem Fahrer signalisiert, dass eine Fehlfunktion
im Tür-Verriegelungssystem vorliegt. Auf jeden Fall wurde
durch die Erzeugung eines gesonderten Warntons 20 die Aktivierung
der Kindersicherung und ein entsprechendes Eingreifen des Fahrers
des Fahrzeugs veranlasst, sodass für die nun fortzusetzende
Fahrt ein Öffnen der Fondtüren aus dem Innenraum
heraus aus Sicherheitsgründen verhindert werden kann.
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In 3 ist
eine mögliche Umsetzung des Tür-Verriegelungssystems
schematisch dargestellt. Das Tür-Verriegelungssystem weist
eine Steuereinheit 32 auf, die mit einem fahrzeuginternen
Kommunikationssystem 30, wie etwa einem CAN-Bus oder dergleichen
Bordnetz elektrisch gekoppelt ist. Die Steuereinheit 32 kann
hierbei eine in der Fahrzeugtür 36 vorgesehene
Verriegelung 38 auf direktem Wege elektrisch aktivieren
und deaktivieren. Ergänzend oder alternativ hierzu ist
denkbar, dass die Ansteuerung der Verriegelung 38 durch
die Steuereinheit 32 mittelbar über das Bordnetz 30 erfolgt.
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Stellt
die Steuereinheit 32 jedoch einen Systemausfall fest oder
wird ihr ein Fehlercode übermittelt, der eine Störung
des Tür-Verriegelungssystems kennzeichnet, so fungiert
die Steuereinheit 32 als Warneinrichtung und aktiviert
die Erzeugung eines Warntons über einen Lautsprecher 34 der
im Fahrzeuginnenraum angeordnet ist. Die Erzeugung des Warntons
wird von der Steuereinheit 32 getriggert. Die Ansteuerung
des Lautsprechers 34 erfolgt hierbei jedoch über
das Bordnetz 30, an welches der Lautsprecher z. B. mit
einem vorgeschalteten Kommunikationsmodul, etwa einem Autoradio
angeschlossen ist. In Abwandlung hiervon wäre ferner denkbar,
das Kommunikationsmodul, bzw. den Lautsprecher direkt mit der Steuereinheit 32 zu
koppeln.
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Unabhängig
und autark von der übrigen Fahrzeugelektronik 30 weist
die Fahrzeugtür 36 eine mechanische Tür-Öffnungssicherung 40,
etwa in Form einer Kindersicherung auf, deren Zustand etwa unter
Verwendung geeigneter elektrischer und/oder mechanischer Sensoren
an die Steuereinheit 32 weitergeleitet wird.
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Sobald
sämtliche Kindersicherungen 40 der Fahrzeugtüren 36 aktiviert
sind und auf diese Art und Weise die Fondtüren des Kraftfahrzeuges
verriegeln, wird der Signalton unterdrückt oder deaktiviert.
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Zur
Kennzeichnung des Zustandes der Tür-Öffnungssicherung
ist ferner an jeder Fahrzeugtür lokal eine Anzeigeeinrichtung 16, 18,
etwa in Form einer LED vorgesehen, die den Fahrzeuginsassen, etwa
im normalen und störungsfreien Fahrzeugbetrieb, den Ent-
oder Verriegelungszustand der jeweiligen Kraftfahrzeugtür
anzeigt. Für das Not-Verriegelungssystem gemäß der
Erfindung kann jene LED 16, 18 abweichend hiervon
zur Anzeige einer aktiven bzw. inaktiven Kindersicherung fungieren.
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Zur
Umsetzung des Tür-Verriegelungssystems sind keine oder
nur geringe konstruktive Anpassungen der Türverriegelung
erforderlich. Die Erzeugung des ersten Warnsignals, welches eine
potenzielle sicherheitsgefährdende Fehlfunktion des Tür- Verriegelungssystems
charakterisiert, kann insbesondere rein softwareunterstützt
implementiert werden.
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Die
dargestellten Ausführungsformen zeigen lediglich mögliche
Ausgestaltung der Erfindung zu welcher weitere zahlreiche Varianten
denkbar und im Rahmen der Erfindung sind. Die exemplarisch gezeigten
Ausführungsbeispiele sind in keiner Weise hinsichtlich
des Umfangs, der Anwendbarkeit oder der Konfigurationsmöglichkeiten
der Erfindung als einschränkend auszulegen. Die vorliegende
Beschreibung zeigt dem Fachmann lediglich eine mögliche
Implementierung eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels
auf. So können an der Funktion und Anordnung von beschriebenen
Elementen vielfältigste Modifikationen vorgenommen werden, ohne
hierbei den durch die nachfolgenden Schutzansprüche definierten
Schutzbereich oder dessen Äquivalente zu verlassen.
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- 10
- Fahrzeug
- 12
- Warnlampe
- 14
- Tür-Öffnungsindikator
- 16
- LED
- 18
- LED
- 20
- Warnton
- 30
- Fahrzeugelektronik
- 32
- Steuereinheit
- 34
- Lautsprecher
- 36
- Fondtür
- 38
- Verriegelung
- 40
- Kindersicherung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102007041701
A1 [0005]