DE102007057751A1 - Kraftfahrzeug mit einem Rückspiegel auf einer Beifahrerseite - Google Patents
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Abstract
Ein Kraftfahrzeug (1) verfügt über einen Rückspiegel (5) auf einer Beifahrerseite, dessen Spiegelfläche (2) mit einem Stellmittel (6) verschwenkbar ist. Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit ist bei Feststellung eines Parkvorganges der Rückspiegel (5) selbsttätig derart einstellbar, dass ein toter Winkel durch einen Beifahrer (4) einsehbar ist.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Kraftfahrzeug mit einem Rückspiegel auf einer Beifahrerseite, dessen Spiegelfläche mit einem Stellmittel verschwenkbar ist.
- Kraftfahrzeuge sind üblicherweise mit Rückspiegeln auf einer Fahrer- und einer Beifahrerseite jeweils an Außenseiten einer Fahrzeugkarosserie ausgestattet, so dass der Fahrer, insbesondere vor Spurwechseln oder Abbiegevorgängen, das jeweilige rückwärtige Verkehrsgeschehen daraufhin überprüfen kann, ob ausreichend Platz zum Wechseln der Spur vorhanden ist oder ob nicht beispielsweise ein Radfahrer bei einem Rechtsabbiegevorgang auf seiner eigenen Spur geradeaus fahren möchte. Hierzu verfügen die Rückspiegel über jeweils eine Spiegelfläche, die entweder manuell oder vorzugsweise mit Stellmitteln, wie Elektromotoren oder dergleichen, in gewünschter Weise ausgerichtet werden kann, wodurch abhängig von der Sitzposition des Fahrers bzw. seiner Körpergröße ein größtmöglicher rückwärtiger Bereich überwacht werden kann.
- Aus der
EP 0 446 095 A1 ist ein Rückspiegel eines Kraftfahrzeugs bekannt, dessen Spiegelfläche beim Einlegen eines Rückwärtsganges selbsttätig derart nach unten verschwenkt wird, dass der Fahrer beispielsweise eine Bordsteinkante bei einem Einparkvorgang direkt einsehen kann, um eine Beschädigung der Reifen oder Felgen des Kraftfahrzeugs zu vermeiden. - Darüber hinaus beschreibt die
DE 10 2004 047 535 A1 ein Kraftfahrzeug mit einem Außenspiegel, bei dem ein Spiegelglas in eine Parkposition bewegbar ist und dabei mit der Spiegelfläche zu einem Boden weist, was bei einem abgestellten Kraftfahrzeug im Falle eines Regenschauers nicht zu einer Verschmutzung der Spiegelfläche führt. - Weiterhin zeigt die
DE 202 11 737 U1 ein Warnmodul für sich von hinten nähernde Fahrzeuge, das an einer Fahrzeugtür eines Kraftfahrzeugs angeordnet ist und beim Öffnen der Fahrzeugtür ein Lichtsignal aussendet, um einen sich von hinten nähernder Verkehrsteilnehmer auf die geöffnete Fahrzeugtür aufmerksam zu machen. - In der
DE 43 42 168 A1 ist ein Rückspiegel für ein Kraftfahrzeug offenbart, der beispielsweise beim Betätigen eines Blinklichthebels selbsttätig derart verstellt wird, dass ein Fahrer einen toten Winkel, der in einer normalen Ausrichtung einer Spiegelfläche des Rückspiegels stets auftritt, vor dem Wechsel einer Fahrspur daraufhin überprüfen kann, ob sich dort ein anderer Verkehrsteilnehmer befindet. - Ferner beschreibt die
DE 39 26 560 A1 einen Rückspiegel, bei dem zumindest ein Teil einer Spiegelfläche von einer normalen Ausrichtung in eine andere Ausrichtung verschwenkbar ist, um den toten Winkel einsehen zu können. - Die bekannten, üblicherweise an einer Außenseite der Karosserie des Kraftfahrzeugs angeordneten Rück spiegel, sind insofern nachteilig, als eine Ausrichtung der Spiegelfläche stets auf den Fahrer ausgerichtet ist und zwar zumindest so lange dies unter anderem für die Vermeidung von Unfällen oder Zusammenstößen notwendig ist. Hierdurch ist zumindest das subjektive Komfortempfinden eines Beifahrers beeinträchtigt.
- Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem die passive Sicherheit für einen Beifahrer beim Verlassen des Kraftfahrzeuges erhöht ist.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass bei Feststellung eines Parkvorganges der Rückspiegel selbsttätig derart einstellbar ist, dass ein toter Winkel durch einen Beifahrer einsehbar ist.
- Bei bisherigen Kraftfahrzeugen muss ein Beifahrer vor dem Aussteigen beziehungsweise Öffnen der Beifahrertür zumindest einen Blick über seine beifahrerseitige Schulter werfen, um sicherzustellen, dass sich z. B. kein Radfahrer im Bereich der sich öffnenden Beifahrertür nähert und somit eine gefährliche Situation entstehen kann. Demgegenüber kann bei dem erfindungsgemäß ausgestatteten Kraftfahrzeug dieser rückwärtige Bereich nunmehr unmittelbar vom Beifahrer durch den Rückspiegel oder Außenspiegel auf seiner Beifahrerseite eingesehen werden, insbesondere ein bisheriger toter Winkel. Hierzu wird die Spiegelfläche dieses Rückspiegels mit Stellmitteln, beispielsweise Elektromotoren oder dergleichen, derart verschwenkt, dass die Spiegelfläche es dem Beifahrer ermöglicht, diesen Bereich einzusehen.
- Selbstverständlich darf ein solches Verschwenken der Spiegelfläche aus einer üblicherweise vom Fahrer gewünschten Stellung nur dann erfolgen, wenn das Kraft fahrzeug auch tatsächlich abgestellt und geparkt ist und nicht während des normalen Fahrtbetriebs. Hierzu muss zunächst das Anhalten oder Parken des Kraftfahrzeugs festgestellt werden, was bevorzugt wie im Folgenden beschrieben erfolgt.
- Der Vorteil der Erfindung besteht darin, dass praktisch kein zusätzlicher Aufwand zur Realisierung eines derart ausgestalteten Kraftfahrzeugs erforderlich ist, da bei einem elektrisch verstellbaren Außen- oder Rückspiegel das Ansteuern beispielsweise von Stellmotoren zur neuen Ausrichtung der Spiegelfläche über ein zentrales Steuergerät erfolgen kann, das zuvor das Anhalten oder das Parken des Kraftfahrzeugs festgestellt hat. Hierzu muss das Steuergerät lediglich geringfügig hard- und/oder softwaremäßig modifiziert werden.
- Zum Feststellen eines Parkvorganges, nach dem ein Beifahrer überhaupt erst aus dem Kraftfahrzeug aussteigen kann, erfolgt dies zweckmäßigerweise unter anderem dadurch, dass eine Feststellbremse betätigt wird, was üblicherweise nicht während eines normalen Fahrtbetriebes außer vor einem Bahnübergang oder an einem Fahrbahn-Steilstück erfolgt. In gleicher Weise kann vom zentralen Steuergerät ein Parkvorgang festgestellt werden, wenn ein Antriebsmotor des Kraftfahrzeugs ausgeschaltet wird, eine Türentriegelung einer Zentralverriegelung entriegelt wird, wenn während einer normalen Fahrt alle Schlösser der Türen und/oder Klappen verriegelt sind, oder wenn ein Gurtschloss auf einer Beifahrerseite gelöst wird. Schließlich kann der Rückspiegel beziehungsweise dessen Spiegelfläche auch dann verstellt werden, wenn ein Türgriff an einer Beifahrertür ergriffen oder betätigt wird. Vorzugsweise müssen mehrere der vorstehend genannten Merkmale gemeinsam erfüllt sein, um einen tatsächlichen Parkvorgang anzunehmen.
- Falls das Kraftfahrzeug mit einer Gewichtserfassungseinrichtung, wie einem Gewichtsschalter, im Beifahrersitz versehen ist und z. B. vom Steuergerät erkannt wird, dass der Beifahrersitz unbesetzt ist, wird natürlich in einem solchen Fall der beifahrerseitige Rückspiegel nicht verschwenkt.
- Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit erfolgt bevorzugt das Verschwenken der Spiegelfläche des beifahrerseitigen Rückspiegels erst dann, wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit auch tatsächlich auf "Null" abgenommen hat was u. a. mit Radumdrehungssensoren feststellbar ist. Weiterhin kann das Verschwenken der Spiegelfläche erst dann ausgeführt werden, wenn das Kraftfahrzeug beispielsweise für drei Sekunden tatsächlich steht.
- Nach einer Weiterbildung ist das Verschwenken der Spiegelfläche des beifahrerseitigen Rückspiegels auch manuell vom Fahrer und/oder Beifahrer durch Betätigung eines entsprechenden Betätigungselements, z. B. am Armaturenbrett, ansteuerbar, um dem Beifahrer, wenn dies gewünscht ist, die Überwachung des toten Winkels zu ermöglichen.
- Da Beifahrer über verschiedene Körpergrößen verfügen, kann die Ausrichtung des Rückspiegels zur Überwachung des rückwärtigen Bereichs durch den Beifahrer auch an eine Sitzposition, die insbesondere bei elektrisch verstellbaren Sitzen in einem Steuergerät überprüfbar ist, angepasst werden, um verschiedenen Beifahrern in Abhängigkeit ihrer Sitzposition die Überprüfung dieses rückwärtigen Bereichs zu gestatten.
- Schließlich kann die Ausrichtung der Spiegelfläche des Beifahrerrückspiegels auch personalisiert wer den. Hierzu können unterschiedliche Beifahrer die gewünschte Ausrichtung dieser Spiegelfläche in an sich bekannter Weise einstellen und individuell abspeichern. Während des Betriebs kann der jeweilige Beifahrer dann entweder seine individuelle Einstellung abrufen, um beim Parken des Kraftfahrzeugs die Spiegelfläche in der von ihm gewünschten Weise zu verschwenken oder das Kraftfahrzeug ist mit einer Identitätserfassungseinrichtung ausgestattet, um sich selbsttätig auf den Beifahrer einzustellen. Dies kann beispielsweise mit einem optischen Erfassungssystem oder über die vom Beifahrer gewünschte Sitzposition in an sich bekannter Weise erfolgen.
- Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachfolgend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
- Die Erfindung wird im Folgenden an Hand eines Ausführungsbeispiels mit Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Die einzige Fig. der Zeichnung zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs.
- Das Kraftfahrzeug
1 verfügt an beiden Seiten jeweils über einen außenseitigen Rückspiegel5 , so dass ein Fahrer3 auf der linken Seite des Kraftfahrzeugs1 das rückwärtige Verkehrsgeschehen überblicken kann. Die Gehäuse der Rückspiegel5 sind zur Vereinfachung der Darstellung nicht abgebildet. Die Rückspiegel5 besitzen in an sich bekannter Weise Spiegelflächen2 , z. B. in Form verspiegelter Glasscheiben, die unter anderem mit elektromotorischem Stellmitteln6 vom Fahrer in gewünschter Weise in ihrer Lage eingestellt werden können. - Befindet sich ein Beifahrer
4 im Kraftfahrzeug1 , kann nach Feststellung eines Parkvorgangs durch ein zentrales Steuergerät7 des Kraftfahrzeugs1 die Spiegelfläche2 des rechten Außenspiegels5 , wie durch den Doppelpfeil8 angedeutet, mittels der damit gekoppelten Stellmittel6 derart verschwenkt oder verdreht werden dass der Beifahrer4 einen rückwärtigen Bereich hinter seiner Beifahrertür einsehen kann. Dabei wird die Spiegelfläche2 zum Einsehen eines toten Winkels in einem rechten hinteren Bereich hinter dem Beifahrer4 verstellt, so dass der beispielsweise einen sich von hinten nähernden Fahrradfahrer wahrnehmen kann. Somit kann ein durch das Öffnen der Beifahrertür verursachter Unfall vermieden werden. Selbstverständlich kann die Spiegelfläche2 nicht nur horizontal sondern auch vertikal verschwenkt werden, um nach schräg hinten und unten blicken zu können. Der Parkvorgang selbst kann von dem Steuergerät7 über entsprechende Signalleitungen10 dadurch festgestellt werden, dass eine Feststellbremse9 betätigt wird. Der Vorgang des Beaufschlagens der Feststellbremse erfolgt in der Regel bei einem bereits stehenden Kraftfahrzeug. In diesem Zustand benötigt der Fahrer3 dem Rückspiegel2 auf der Seite des Beifahrers4 nicht mehr zwingend zur Beobachtung des rückwärtigen Verkehrsraums. -
- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Spiegelfläche
- 3
- Fahrer
- 4
- Beifahrer
- 5
- Rückspiegel
- 6
- Stellmittel
- 7
- Steuergerät
- 8
- Doppelpfeil
- 9
- Steuergerät
- 10
- Signalleitung
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 0446095 A1 [0003]
- - DE 102004047535 A1 [0004]
- - DE 20211737 U1 [0005]
- - DE 4342168 A1 [0006]
- - DE 3926560 A1 [0007]
Claims (6)
- Kraftfahrzeug mit einem Rückspiegel (
5 ) auf einer Beifahrerseite, dessen Spiegelfläche (2 ) mit einem Stellmittel (6 ) verschwenkbar ist,dadurch gekennzeichnet , dass bei Feststellung eines Parkvorganges der Rückspiegel (5 ) selbsttätig derart einstellbar ist, dass ein toter Winkel durch einen Beifahrer (4 ) einsehbar ist. - Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Parkvorgang durch das Betätigen einer Feststellbremse (
9 ) und/oder das Ausschalten eines Antriebsmotors und/oder die Betätigung einer Türentriegelung und/oder das Lösen eines Gurtschlosses des Beifahrers (4 ) und/oder der Handhabung eines Türgriffes einer Beifahrertür feststellbar ist. - Kraftfahrzeug (
1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Rückspiegel (5 ) erst bei einer Fahrzeuggeschwindigkeit „NULL" einstellbar ist. - Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Einstellen des Rückspiegels (
5 ) von einem Nutzer ansteuerbar ist. - Kraftfahrzeug (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Ausrichtung des Rückspiegels (5 ) an eine Sitzposition des Beifahrers (4 ) anpassbar ist. - Kraftfahrzeug (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausrichtung des Rückspiegels (5 ) personalisierbar ist.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE102007057751A DE102007057751A1 (de) | 2007-11-30 | 2007-11-30 | Kraftfahrzeug mit einem Rückspiegel auf einer Beifahrerseite |
Applications Claiming Priority (1)
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DE102007057751A DE102007057751A1 (de) | 2007-11-30 | 2007-11-30 | Kraftfahrzeug mit einem Rückspiegel auf einer Beifahrerseite |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE102007057751A1 true DE102007057751A1 (de) | 2009-06-04 |
Family
ID=40585854
Family Applications (1)
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DE102007057751A Withdrawn DE102007057751A1 (de) | 2007-11-30 | 2007-11-30 | Kraftfahrzeug mit einem Rückspiegel auf einer Beifahrerseite |
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Legal Events
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OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
8180 | Miscellaneous part 1 |
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