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Die Erfindung betrifft ein Stütz- und Trainingsgerät für den Arm einer Person, und eine Führungsplatte für ein derartiges Stütz- und Trainingsgerät.
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Es sind verschiedene Ausführungsformen von Geräten dieser Art bekannt. So ist aus der
DE 2 100 467 ein Trainingsgerät bekannt, welches in Form eines von der Hand einer Person ergreifbaren und über Rollen frei auf einer Oberfläche verfahrbaren Rollklotzes ausgeführt ist. Aus der
WO 2008/050 297 und der
JP 2004 057 565 sind ebenfalls Trainingsgeräte für den Unterarm einer Person bekannt, welche frei auf einer Oberfläche verfahrbar sind.
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Weiterhin ist aus der
WO 2009/141460 A1 eine transportable Vorrichtung zur Rehabilitation der oberen Gliedmaßen eines Menschen bekannt. Diese besteht aus einem Gehäuse, das über Kugelrollen frei auf einer Unterlage bewegbar ist. Auf der Oberseite des Gehäuses befindet sich eine Auflage, auf welche der Unterarm eines Patienten aufgelegt und mittels Riemen gehalten werden kann. Die Vorrichtung ist weiterhin mit einem optischen Sensor zur Erfassung der von einer Person auf einer Unterlage hervorgerufenen Verfahrwege und mit einem Kraftsensor zur Erfassung der von der Person ausgeübten Druckkräfte ausgestattet. Mit Hilfe der Vorrichtung kann eine Person, welche einen nur eingeschränkt beweglichen Arm aufweist, unter kontrollierten Bedingungen Bewegungsübungen durchführen.
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Die oben beschriebenen Vorrichtungen weisen den grundsätzlichen Nachteil auf, dass auf Grund von deren freier Verfahrbarkeit auf einer Oberfläche unkontrollierte Bewegungen eines Patienten, und damit mögliche Gelenkverletzungen, nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden können.
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Aus der
DE 20 2004 015 122 ist weiterhin ein Trainingsgerät zur Stärkung der Hand- und Armmuskulatur bekannt. Dieses weist eine Grundplatte mit zwei parallelen Geleitschienen auf, in denen eine quer liegende Stange über Lagerböcke geführt ist. Die Stange weist an den Enden Handgriffe auf, welche von einer Person mit beiden Händen ergriffen werden können. Eine Person kann die Stange dann auf den Gleitschienen vorschieben und wieder zurückziehen, und auf diese Weise kontrollierte Streck- und Zugübungen mit dem Gerät durchführen. Dieses Gerät weist den Nachteil auf, dass die beiden Arme einer Person zwar sicher geführt sind, aber nur geradlinige vor- und Rückwärtsbewegungen ausführen können.
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Aus der
DE 100 53 976 ist ein Armtrainer in Form eines therapeutischen elektromechanischen Übungsgeräts bekannt. Dieser weist zwei mechanische Arme mit Handgriffen an den Enden für die oberen Extremitäten auf, welche aus einem Gehäuse herausragen und auf einem Tisch spiegelbildlich angeordnet sind. Beide Arme sind in mindestens einem Freiheitsgrad aktiv oder passiv unabhängig voneinander, abhängig voneinander oder spiegelsymmetrisch synchron voneinander bewegbar und steuerbar. Dieses Gerät weist den Nachteil auf, dass es nur mit einem großen Aufwand praktisch realisierbar ist.
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Weiterhin sind in der
DE 100 41 016 verschiedene Fitnessverfahren und spezielle Geräte zur Selbstmobilisation für Schlaganfallpatienten beschrieben.
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Aus den Veröffentlichungen
CN 101401765 A und
CN 101474120 A sind Vorrichtungen zum Training von Arm und Schulter von Personen mit halbseitiger Lähmung bekannt. Diese weisen jeweils einen mechanischen Arm aus mehreren Schenkeln auf, welche drehbar miteinander verbunden sind. Dabei ist einer der Schenkel so ausgebildet, dass darauf der Unterarm eines Patienten aufgelegt und dieser über einen Handgriff vom Patienten festgehalten werden kann. Da die Schenkel des jeweiligen Arms an deren Enden über Drehlager miteinander gekoppelt sind tritt der Nachteil auf, dass damit die Bedienbarkeit insbesondere für eine Person nur sehr eingeschränkt möglich ist, welche starke Lähmungserscheinungen aufweist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Gerät der oben genannten Art so weiterzubilden, dass dies trotz eines möglichst einfachen Aufbaus ein Training auch für Schlaganfallpatienten mit besonders starken Lähmungserscheinungen in einem Arm ermöglicht.
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Die Aufgabe wird gelöst mit dem im Anspruch 1 angegebenen Gerät. Bevorzugte weitere Ausgestaltungen der Erfindung und eine vorteilhafte Führungsplatte für ein derartiges Gerät sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Das erfindungsgemäße Stütz- und Trainingsgerät für den Arm einer Person weist eine Haltevorrichtung zur Anbringung des Stütz- und Trainingsgeräts, eine Teleskopprofilschiene, welche im Bereich eines hinteren Endes an der Haltevorrichtung befestigt ist, und eine Unterarmauflage auf, welche im Bereich eines aus- und einziehbaren vorderen Endes an der Teleskopprofilschiene befestigt ist.
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Der erfindungsgemäße Einsatz einer Teleskopprofilschiene bei dem erfindungsgemäßen Stütz- und Trainingsgerät bietet eine Vielzahl von Vorteilen. So weist eine Teleskopprofischiene selbst bei einer nur einseitigen, stark außermittigen Halterung an einem hinteren Ende eine solche Tragfähigkeit auf, dass damit das Gewicht des Armes einer Person freitragend über einer Unterlage, z. B. einer Tischplatte, abgestützt werden kann. Weiterhin kann bereits bei Verwendung z. B. eines einfachen Rechteckprofils eine kippfreie, schwebende Halterung eines von einem Patienten nicht mehr mit eigener Muskelkraft hebbaren Armes in einer virtuellen Ebene sichergestellt werden.
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Weiterhin stellt eine Teleskopprofilschiene eine sowohl einfache als auch wirkungsvolle Vorrichtung zur Ausübung von Aus- und Einzugsbewegungen dar. Diese können bereits unter Einsatz von nur sehr geringer Muskelkraft aktiviert werden. Das erfindungsgemäße Stütz- und Trainingsgerät kann somit gefahrlos auch von einer Person bedient werden, deren Arm auf Grund eines vorangegangenen Schlaganfalls von einer besonders starken Behinderung betroffen ist. Je nach Ausführung der Teleskopprofilschiene können die an den Aus- und Einzugsbewegungen beteiligten Komponenten, insbesondere ein im Bereich des hinteren Endes an der Haltevorrichtung befestigtes Stützschienenstück und ein daran aus- und einziehbares Auszugsschienenstück, mit nur sehr geringer innerer Reibung geführt werden. Eine Auslenkung dieser Komponenten kann somit von einem Patienten auch mit einem nur geringen Krafteinsatz hervorgerufen werden.
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Bei einer vorteilhaften weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Haltevorrichtung so ausgeführt, dass diese als ein Drehpunkt für eine Schwenkbewegung der Teleskopprofilschiene in einer Ebene annähernd parallel zu einer Halteebene der Haltevorrichtung dient. Der durch die Schwenkbarkeit zusätzlich zur Aus- und Einzugsbewegung gewonnene weitere Freiheitsgrad ermöglicht Trainingsbewegungen des Schulter- und Armbereiches eines Patienten in alle Raumrichtungen innerhalb einer Bewegungsebene. Dennoch werden dadurch die notwendige Stützung des betroffenen Armes gewährleistet und gelenkschädigende, unkontrollierte Bewegungen verhindert.
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Bei einer weiteren Ausführung der Erfindung kann die Unterarmauflage zur weiteren Entlastung eines Patienten schwenkbar am aus- und einziehbaren vorderen Ende an der Teleskopprofilschiene befestigt sein. Mit diesem dritten Bewegungsfreiheitsgrad ist eine vollständig rückwirkungsfreie Auslenk- und Schwenkbarkeit des erfindungsgemäßen Stütz- und Trainingsgeräts auch für einen Schlaganfallpatienten über seinen darauf ruhenden Unterarm möglich.
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Bei weiteren Ausführungen der Erfindung können zur Steigerung der Trainingswirkung einstellbare Dämpfungen für alle Bewegungsmöglichkeiten aktiviert werden. So kann z. B. eine Hemmung der Aus- und Einzugsbewegungen des Auszugsschienenstücks der Teleskopprofilschiene über ein einfaches Luftdämpfungssystem hervorgerufen werden. Dies wird nachfolgend an dem in den Figuren dargestellten Beispiel noch näher erläutert. Bei weiteren Ausführungen können die Schwenkbewegungen sowohl der Teleskopprofilschiene um die Haltevorrichtung als Drehpunkt, als auch der Unterarmauflage am vorderen Ende der Teleskopprofilschiene durch einfache Reibungsdämpfungssysteme einstellbar gehemmt werden.
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Das erfindungsgemäße Stütz- und Trainingsgerät ist weiterhin besonders für einen mobilen Einsatz geeignet. So können die äußeren Abmessungen des Geräts durch nahezu vollständiges Ineinanderschieben z. B. eines Stütz- und Auszugsschienenstücks der Teleskopprofilschiene so reduziert werden, dass das Gerät z. B. von medizinischem Personal ohne weiteres z. B. in einer einfachen Tragtasche zu Hausbesuchen von Patienten mitgebracht werden kann.
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Die Erfindung und weitere vorteilhafte Ausführungen derselben werden an Hand eines in denen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt
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1 eine perspektivische seitliche Draufsicht auf eine beispielhafte, besonders vorteilhafte Ausführung des erfindungsgemäßen Stütz- und Trainingsgeräts,
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2 ein möglicher innerer Aufbau einer Teleskopprofilschiene bei dem Stütz- und Trainingsgerät von 1 in einer Detaildarstellung und perspektivischen seitlichen Draufsicht,
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3 eine Draufsicht auf ein Stütz- und Trainingsgerät gemäß der Ausführung von 1, wobei besonders die verfügbaren Freiheitsgrade der Aus- und Einzugsbewegung der Teleskopprofilschiene, der Schwenkbewegungen und der Längeneinstellung deutlich gemacht sind, und
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4 eine perspektivische seitliche Ansicht auf eine Führungsplatte mit einem daran angebrachten und entsprechend den 1 bis 3 beispielhaft ausgeführten Stütz- und Trainingsgerät.
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In 1 ist in einer perspektivischen, seitlichen Draufsicht und in 2 in einer Detaildarstellung des inneren Aufbaus einer Teleskopprofilschiene ein besonders vorteilhaftes Ausführungsbeispiel für ein gemäß der Erfindung gestaltetes Stütz- und Trainingsgerät gezeigt.
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Diese weist eine Haltevorrichtung C auf, um das Gerät z. B. an einem stabilen, ortsfesten Gegenstand montieren zu können. Die im Beispiel der Figuren dargestellte Haltevorrichtung C ist besonders dazu ausgelegt, an einer bevorzugt horizontalen Platte, z. B. einer Tischplatte, angebracht zu werden. An der Haltevorrichtung C ist eine Teleskopprofilschiene A bevorzugt im Bereich von deren hinteren Ende 13b befestigt. Bei dem in den Figuren dargestellten Beispiel ermöglicht die Haltevorrichtung C zusätzlich in Form eines Drehpunktes eine Schwenkbewegung E1 der Teleskopprofilschiene A in einer Ebene annähernd parallel zu einer Halteebene der Haltevorrichtung C, d. h. beispielhaft parallel zu einer Tischplatte.
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Im Bereich eines aus- und einziehbaren vorderen Endes 24a der Teleskopprofilschiene A ist eine Unterarmauflage B befestigt. Eine Person kann hiermit zur Rehabilitation und zum Muskelaufbau dienende Streck-, Dehn- und Kontraktionsübungen über einen darauf abgestützten Arm ausführen, indem durch eine vorwärts gerichtete Druckbewegung die Teleskopprofilschiene A über die Unterarmauflage B ausgefahren bzw. über eine rückwärts gerichtete Zugbewegung wieder eingefahren wird. Bei einer vorteilhaften, weiteren Ausführung ermöglicht das Gerät auch ein gleichzeitiges seitliches Ausweichen, wenn die Haltevorrichtung C zusätzlich als ein Drehlager ausgeführt und somit die Teleskopprofilschiene A über einer Grundebene schwenkbar ist. Schließlich kann zusätzlich die Unterarmauflage B schwenkbar am vorderen Ende 24b der Teleskopprofilschiene A gelagert sein.
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Bei dem in den Figuren dargestellten Beispiel ist die Teleskopprofilschiene A zweiteilig aus einem Stützschienenstück 1 und einem Auszugsschienenstück 2 aufgebaut. Falls erforderlich können zur Verlängerung oder gleichmäßigeren Lastverteilung auch zusätzliche Zwischenschienenstücke eingelegt sein.
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Bei dem in den 1 und 2 dargestellten Beispiel ist das Stützschienenstück 1 als eine U-Profilschiene 11 ausgeführt. Deren Seitenflanken 11a, 11b und ein Boden 11c begrenzen einen oben offenen Längskanal 11d mit einer vorderen bzw. hinteren Öffnung 11e, 11f. Der Längskanal 11d ist von oben über eine Abdeckleiste 12 verschlossen. Vorteilhaft ist deren Oberseite zusätzlich als eine Führungsnut 12a ausgebildet, in der eine Führungsleiste 23 des Auszugsschienenstücks 2 zur Verbesserung der Verwindungssteifigkeit geführt ist. Das Auszugsschienenstück 2 der Teleskopprofilschiene A weist im Wesentlichen eine Führungsstange 21 mit einem Druckstück 21a an einem hinteren Ende und einem Kopfstück 22 an einem vorderen Ende auf.
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Die Führungsstange 21 des Auszugsschienenstücks 2 kann bei einer Einzugsbewegung weitgehend in den Innenraum des Längskanals 11d zurückgezogen werden. 1 zeigt das Stütz- und Trainingsgerät in einem Zustand, bei dem die Teleskopprofilschiene vollständig eingefahren ist. Zur Halterung der Führungsstange 21 im Stützschienenstück 1 dient einerseits ein Querkeil 16 im Bereich der vorderen Öffnung 11e der U-Profilschiene 11 mit Durchgang 16a für die Führungsstange. Weiterhin befindet sich am hinteren Ende der Führungsstange ein Druckstück 21a, welches im Inneren der U-Profilschiene 11 geführt ist.
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Gemäß einer besonders vorteilhaften und in den Figuren bereits dargestellten Ausführungsform der Erfindung kann die Beweglichkeit der einzelnen Komponenten des Stütz- und Trainingsgeräts durch einstellbare Hemmungen individuell auf die Belastbarkeit eines einzelnen Patienten abgestimmt werden.
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So ist zum einen die Teleskopprofilschiene A mit Mitteln zur Vorgabe einer einstellbaren Dämpfung für eine Aus- und Einzugsbewegung E2 beispielhaft in Form eines einfachen, robusten und mühelos einstellbaren Luftdämpfungssystems ausgestattet. Hierzu ist der Innenraum des Längskanals 11d der U-Profilschiene 11 durch das darin geführte Druckstück 21a am hinteren Ende 24b der Führungsstange 21 und damit zugleich des Auszugsschienenstücks 2 in zwei Lufträume geteilt. Dabei ist einem ersten Luftraum im Bereich des vorderen Endes 13a des Stützschienenstücks 1 eine erste einstellbare Luftöffnung 14 zugeordnet. Diese ist gemäß der Darstellung in 2 beispielsweise an der Seitenflanke 11b des Längskanals 11d angeordnet und als eine Luftbohrung 11g ausgeführt. Zur Freigabe oder Verengung des Luftein- bzw. austritts in den ersten Luftraum ist die Luftbohrung 11g mit einem Rahmen 14a mit Längsschlitz und einen darin geführten bedienbaren Schieber 14b zur Dämpfungseinstellung abgedeckt.
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Eine entsprechend aufgebaute Anordnung mit einer einstellbaren Luftöffnung 15 ist dem zweiten Luftraum am hinteren Ende 13b des Stützschienenstücks 1 zugeordnet. Hierzu ist in die hintere Öffnung 11f der U-Profilschiene 11 eine Abdeckung 11h eingesetzt, welche wiederum eine Luftbohrung aufweist. Zur Freigabe oder Verengung des Luftein- bzw. austritts in den zweiten Luftraum ist die Luftbohrung wiederum mit einem Rahmen 15a mit Längsschlitz und einen darin geführten bedienbaren Schieber 15b zur Dämpfungseinstellung abgedeckt.
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Eine insbesondere zur seitlichen Stabilisierung des Auszugsschienenstücks 2 gegen Verwindungen dienende Führungsleiste 23 ist am Kopfstück 22 des Auszugsschienenstücks 2 über eine Halterung 23a montiert, z. B. eine Schraubverbindung. An der Unterseite des Kopfstücks 22 ist zur Sicherheit ein Unterleger 22a z. B. aus Gummi angebracht. An diesem vorderen Ende 24a des Auszugsschienenstücks 2 und damit der Teleskopprofilschiene A ist auf der Führungsleiste 23 die Unterarmauflage B vorzugsweise über eine unter gelegte Drehtellerhalterung 23b montiert.
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Die Haltevorrichtung C ist bei dem in den Figuren dargestellten Beispiel vorzugsweise in Form einer Klemmvorrichtung ausgeführt. Diese weist auf eine Auflageplatte 41 für eine ebene Unterlage, besonders eine Tischplatte, und einen gegenüber liegenden Klemmwinkel 42, besonders zum Eingriff an die Kante einer Tischplatte. Die Klemmwirkung wird über einen Drehbolzen 42a mit Handgriff erzeugt.
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Eine Schwenk- und Klemmkappe 43 der Haltevorrichtung C greift vorzugsweise am hinteren Ende 13b klemmend auf die Teleskopprofilschiene A ein. Diese ist über einen Handgriff 44 mit der Auflageplatte 41 verbunden und weist einen Durchführungskanal 43a für das Stützschienenstück 1 auf. Über eine Feststellschraube 43b kann diese Klemmverbindung zum Zwecke der Einstellung gelöst werden. Das Stützschienenstück kann dann im Durchführungskanal 43a zur Erreichung einer anderen Auszugsposition L1 verschoben werden. Hierdurch kann der Abstand zwischen der Unterarmauflage B am Kopfende 24a des Geräts und der zugleich als ein Drehpunkt für Schwenkbewegungen der Teleskopprofilschiene dienenden Schwenk- und Klemmkappe 43 optimal auf die Länge des Arms eines Patienten, dessen Sitzposition und Körpergröße eingestellt werden. Zur Vorgabe einer einstellbaren Dämpfung für die Schwenkbewegungen der Teleskopprofilschiene A ist eine Einstellschraube 45 an der Schwenk- und Klemmkappe 43 vorgesehen.
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Die Unterarmauflage B weist einen schwenkbaren Lagerblock 31 mit Klemmkufen 31a auf, welche auf der darunter liegenden Drehtellerhalterung 23b montiert sind. Über die Klemmkufen 31a und ein lösbares Spannelement 31b sind zwei parallele Haltestangen 32 fixiert, auf denen wiederum über Klemmspangen 33a, 34a Einlegeschalen 33, 34 längsverschiebbar gehalten sind. Besonders vorteilhaft ist diese Anordnung der Unterarmauflage B ebenfalls schwenkbar ausgeführt, wobei als Drehpunkt der schwenkbare Lagerblock 31 mit der darunter liegenden Drehtellerhalterung 23b dient. Auch hier kann eine Dämpfung der Schwenkbewegung E3 der Unterarmauflage B um diesen Drehpunkt durch eine entsprechende Einstellung des Spannelements 31b bei Bedarf individuell vorgegeben werden.
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Bei der dargestellten Ausführung der Erfindung ist die Unterarmauflage B mit einer ersten Einlageschale 33 für einen Unterarm ausgestattet. Dieser kann über einen Spannriemen 33b mit Klippverschluss 33c in der ersten Einlageschale 33 fixiert werden. Zur Halterung der ersten Einlageschale 33 auf den beiden Haltestangen befindet sich auf der Unterseite eine Klemmspange 33a. Vorteilhaft ist eine zweite Einlageschale 34 für ein Handgelenk vorhanden. Auch dieses kann über einen Spannriemen 34b mit Klippverschluss 34c in der zweiten Einlageschale 34 fixiert werden. Zur Halterung der zweiten Einlageschale 34 auf den beiden Haltestangen ist auch hier auf der Unterseite eine Klemmspange 34a vorgesehen.
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Diese Ausführung der Unterarmauflage B bietet den weiteren Vorteil, dass der Abstand zwischen den beiden Einlageschalen 33, 34 wiederum optimal auf die Länge des Unterarms eines Patienten eingestellt werden. Auch bei Schlaganfallpatienten, welche unter einem besonders hohen Behinderungsgrad leiden, kann hiermit der gesamte Unterarm unter Einbeziehung des Handgelenks gesichert werden.
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Schließlich ist ein zum Eingriff in die Führungsnuten einer Führungsplatte vorgesehenes Taststück 35 an der Unterseite der zweiten Einlageschale 34 anbringbar, welche in der Regel den äußersten Auslegungspunkt des Stütz- und Trainingsgeräts bildet. Falls dieses nicht benötigt werden sollte, ist es auch abnehmbar.
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In der Draufsicht von 3 ist das beispielhafte Stütz- und Trainingsgerät in einem Zustand dargestellt, bei dem die Teleskopprofilschiene A teilweise ausgezogen ist und sowohl die Teleskopprofilschiene A als auch die Unterarmauflage B geschwenkt sind. Zur Verdeutlichung sind dabei in Form von strichlichten Doppelpfeilen alle möglichen Bewegungsfreiheitsgrade für die Unterarmauflage B symbolisiert. So kann die gesamte Teleskopprofilschiene A Schwenkbewegungen E1 über einer Halteebene ausführen, wobei die Haltevorrichtung C als Drehpunkt dient. Weiterhin ermöglicht das System aus Stütz- und Auszugsschienenstück 1, 2 Aus- und Einzugsbewegungen E2 der Teleskopprofilschiene. Schließlich kann die Unterarmauflage B Schwenkbewegung E3 ausführen, wobei in diesem Fall der Lagerblock 31 als Drehpunkt dient. Weiterhin ermöglicht eine erste Längeneinstellung 11 eine Anpassung der Ausladung der Teleskopprofilschiene besonders an die Armlänge eines Patienten, und eine zweite Längeneinstellung 12 eine Anpassung des Abstands der Einlageschalen an die Länge des Unterarms eines Patienten.
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In 4 ist in einer perspektivischen Draufsicht eine beispielhafte Führungsplatte D dargestellt. Ein Stütz- und Trainingsgerät, welches entsprechend dem in den 1 bis 3 dargestellten Beispiel ausgeführt ist, ist am Rande der Führungsplatte D über die Haltevorrichtung C so angebracht, dass deren Taststück 35 in die Führungsnuten auf der Oberfläche 51 der Führungsplatte D eingreifen kann. Die Formen der einzelnen Führungsnuten sind dabei so gestaltet, dass eine Person bei einem Gebrauch des Stütz- und Trainingsgeräts dabei für den Arm- und Schulterbereich therapeutisch hilfreiche Bewegungen durchläuft. Dies kommt besonders Schlaganfallpatienten entgegen, da das Durchlaufen einzelner Führungsnuten in der Art einer Zwangsführung weitgehend ohne bewussten Einsatz von willensgesteuerter Muskelkraft möglich ist.
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Bei dem in 4 dargestellten Beispiel sind die Führungsnuten beispielweise in Führungsnutenfeldern gruppiert. So ist eine erste Gruppe 52 von Führungsnuten aus beispielhaft wellenförmigen, horizontal gestreckten Führungsnuten mit unterschiedlichen Wellenhöhen vorhanden. Bei einer zweiten Gruppe 53 weisen die Führungsnuten wellenförmige, vertikal gestreckte Konturen ebenfalls mit unterschiedlichen Wellenhöhen auf. Schließlich ist auf der Oberfläche 51 der Führungsplatte D eine dritte Gruppe 54 von Führungsnuten aus beispielhaft kreis- bzw. ringförmig geschlossenen Führungsnuten mit unterschiedlichen Ausdehnungen vorhanden. Zur Anpassung an die individuellen Bedürfnisse einzelner Patienten können natürlich auch Führungsnuten mit anderen Geometrien und Ausdehnungen vorgesehen sein.
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Bezugszeichenliste
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- A
- Teleskopprofilschiene
- 1
- Stützschienenstück
- 11
- U-Profilschiene
- 11a
- Seitenflanken
- 11b
- Boden
- 11c
- Boden
- 11d
- oben offener Längskanal
- 11e
- vordere Öffnung
- 11f
- hintere Öffnung
- 11g
- Luftbohrung, z. B. in der Seitenflanke 11b
- 11h
- Abdeckung an hinterer Öffnung des Längskanals 11d mit Luftbohrung
- 12
- Abdeckleiste
- 12a
- Führungsnut zur Aufnahme der Führungsleiste 23
- 13a
- vorderes Ende des Stützschienenstücks
- 13b
- hinteres Ende des Stützschienenstücks und der Teleskopprofilschiene
- 14
- erste einstellbare Luftöffnung
- 14a
- Rahmen mit Längsschlitz
- 14b
- Schieber zur Dämpfungseinstellung
- 15
- zweite einstellbare Luftöffnung
- 15a
- Rahmen mit Längsschlitz
- 15b
- Schieber zur Dämpfungseinstellung
- 16
- Querkeil im Bereich der vorderen Öffnung 11e
- 16a
- Durchgang für Führungsstange des Auszugsschienenstücks
- 2
- Auszugsschienenstück
- 21
- Führungsstange
- 21a
- Druckstück, teilt Innenraum des Längskanals 11d in zwei Lufträume
- 22
- Kopfstück
- 22a
- Unterleger
- 23
- Führungsleiste
- 23a
- Halterung für Führungsleiste, z. B. Schraubverbindung
- 23b
- Drehtellerhalterung für Unterarmauflage
- 24a
- vorderes Ende des Auszugsschienenstücks und der Teleskopprofilschiene
- 24b
- hinteres Ende des Auszugsschienenstücks
- B
- Unterarmauflage
- 31
- Lagerblock, schwenkbar
- 31a
- Klemmkufen
- 31b
- Spannelement, bedienbar
- 32
- Haltestangen, längsverschiebbar am Lagerblock
- 33
- Einlageschale für Unterarm
- 33a
- Klemmspange
- 33b
- Spannriemen
- 33c
- Klippverschluss
- 34
- Einlageschale für Handgelenk
- 34a
- Klemmspange
- 34b
- Spannriemen
- 34c
- Klippverschluss
- 35
- Taststück zum Eingriff in die Führungsnuten einer Führungsplatte
- C
- Haltevorrichtung, insbesondere Klemmvorrichtung
- 41
- Auflageplatte auf einer ebenen Unterlage
- 42
- Klemmwinkel, besonders zum Eingriff an Kante einer Tischplatte
- 42a
- Drehbolzen mit Handgriff
- 43
- Schwenk- und Klemmkappe
- 43a
- Durchführungskanal für das Stützschienenstück der Teleskopprofilschiene
- 43b
- Feststellschraube für das Stützschienenstück der Teleskopprofilschiene
- 44
- Handgriff zur einstellbaren Verklemmung der Teleskopprofilschiene über die Schwenk- und Klemmkappe 43
- 45
- Einstellschraube zur Vorgabe einer Schwenkbewegungsdämpfung für die Teleskopprofilschiene
- D
- Führungsplatte
- 51
- Oberfläche mit Führungsnutenfeldern
- 52
- erste Gruppe von Führungsnuten aus beispielhaft wellenförmigen, horizontal gestreckten Führungsnuten mit unterschiedlichen Wellenhöhen
- 53
- zweite Gruppe von Führungsnuten aus beispielhaft wellenförmigen, vertikal gestreckten Führungsnuten mit unterschiedlichen Wellenhöhen
- 54
- dritte Gruppe von Führungsnuten aus beispielhaft kreis- bzw. ringförmig geschlossenen Führungsnuten mit unterschiedlichen Ausdehnungen
- E1
- Schwenkbewegung der über die Halteebene mit Drehpunkt und einstellbarer Dämpfung an der Haltevorrichtung
- E2
- Auszugsbewegung des Auszugsschienenstücks der Teleskopprofilschiene, vorzugsweise mit einstellbarer Dämpfung im Stützschienenstück
- E3
- Schwenkbewegung der Unterarmauflage, vorzugsweise mit einstellbarer Dämpfung in Drehschiene
- L1
- erste Längeneinstellung der Ausladung der Teleskopprofilschiene
- L2
- zweite Längeneinstellung des Abstands der Einlageschalen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2100467 [0002]
- WO 2008/050297 [0002]
- JP 2004057565 [0002]
- WO 2009/141460 A1 [0003]
- DE 202004015122 [0005]
- DE 10053976 [0006]
- DE 10041016 [0007]
- CN 101401765 A [0008]
- CN 101474120 A [0008]