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TECHNISCHES GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Wechselvorrichtung für
das lösbare Auf- und Absetzen von Wechselaufbauten auf
Transportfahrzeugen (vorzugsweise mit Luftfederung ausgestattet)
mit einer Einrichtung zum Positionieren des Wechselaufbaus auf der
Wechselvorrichtung, mit Verriegelungselementen am Wechselaufbau
und an der Wechselvorrichtung zum lösbaren Verbinden von
Wechselaufbau und Wechselvorrichtung, mit einer Verschiebeeinrichtung
zum Durchführen einer Verriegelungsbewegung beim Aufsetzen
des Wechselaufbaus sowie einer Entriegelungsbewegung beim Absetzen
des Wechselaufbaus, mit einer Steuereinrichtung zum Steuern der
Verschiebeeinrichtung, jeweils einem Montagerahmen für
Wechselvorrichtung und Wechselaufbau sowie mit einer Sicherungseinrichtung
zum Sichern des Wechselaufbaus gegen unbeabsichtigtes Entriegeln.
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Wechselvorrichtungen
dieser Art dienen dazu, je nach Einsatzgebiet, ein Transportfahrzeug
mit dem dafür notwendigen Aufbau auszustatten, z. B. mit
einem Kipper, Pritsche, Koffer, Ladekran oder Streugerät. Dadurch
ist es möglich, das Transportfahrzeug optimal auszunutzen
und für die jeweilige Aufgabe nur den erforderlichen Wechselaufbau
anzuschaffen und nicht zusätzlich ein dafür speziell
ausgestattetes Fahrzeug.
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STAND DER TECHNIK
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Aus
DE 4039872 und
DE 20212512 ist ein Transportfahrzeug
mit einer derartigen Vorrichtung bekannt. Hierbei wird der Auf-
bzw. Absetzvorgang durch die Hubbewegung einer Hubeinrichtung durchgeführt, wobei
jeweils die Senk- und Verriegelungsbewegung beim Aufsetzen und die
Entriegelungs- und Hebebewegung beim Absetzen des Wechselaufbaus
aneinander gekoppelt sind.
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Bei
dieser Vorrichtung ist eine hohe Anzahl von Kolben-Zylinder-Aggregaten
erforderlich, nämlich mindestens zwei vordere und zwei
hintere zur Durchführung der Hub- bzw. Senkbewegung, sowie
ein Aggregat zur Realisierung der Verriegelungs- bzw. Entriegelungsbewegung.
Die Kopplung der vertikalen und horizontalen Bewegungsabläufe
bedingt eine komplizierte Kinematik. Außerdem ist für
einen definierten Absetz- und Aufsetzvorgang ein umfangreiches Hydrauliksystem
inklusive Steuerung erforderlich, um alle Hubaggregate in Gleichlauf
zu bringen. Insgesamt erscheint diese Art von Vorrichtung sehr aufwendig
und wenig robust.
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Weiterhin
ist bei allen bisher bekannten Lösungen das Positionieren
der fest mit dem Transportfahrzeug verbundenen Wechselvorrichtung
beim Einfahren unter den Wechselaufbau sehr umständlich.
Es erfordert mehrere Anläufe und hohes fahrerisches Können,
zusätzliches Personal zum Einweisen und eine ebenerdige
Abstellfläche, um das Transportfahrzeug und den Wechselaufbau
so zueinander auszurichten, dass die Wechselvorrichtung in Eingriff
gebracht werden kann.
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Wechselvorrichtung für
Wechselaufbauten zu schaffen, die eine einfache Bedienung mit geringem
Kraftaufwand ermöglicht, wenig Personal benötigt,
einen schnelle und sichere Durchführung des Wechselvorganges
gewährleistet, technisch robust ausgeführt ist,
wenig Einbauraum beansprucht, ein geringes Eigengewicht aufweist,
um eine hohe Nutzmasse für das Transportfahrzeug zu erreichen,
sowie eine hohe Standardisierung unabhängig von Fahrzeughersteller
und -typ gestattet, um eine wirtschaftliche Fertigung und Montage
der Bauteile zu realisieren.
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Diese
Aufgabe wird efindungsgemäß dadurch gelöst,
dass die mit dem Transportfahrzeug fest verbundene Wechselvorrichtung
einen gerade durchgezogenem Montagerahmen in Leiterbauweise mit
einer links und rechts am Fahrzeugheck angeordneten Spurkranzrollen
aufweist. Der Wechselaufbau ist ebenfalls auf einem gerade verlaufenden
Montagerahmen in Leiterbauweise befestigt.
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Nachfolgend
wird der Vorgang des Aufsetzens des Wechselaufbaus auf die Wechselvorrichtung
beschrieben:
Beim Einfahren des Transportfahrzeuges unter den
Wechselaufbau laufen die Spurkranzrollen der Wechselvorrichtung
entlang der innenliegenden Flächen des Montagerahmens des
Wechselaufbaus und dienen als seitliche Führung. Durch
diese vorteilhafte Ausgestaltung der Montagerahmen in Verbindung
mit den Spurkranzrollen wird ein definiertes Einfahren des Transportfahrzeuges
unter den Wechselaufbau ermöglicht. Nur der vordere Punkt
des Wechselaufbaus ist frei beweglich und kann durch leichte Lenkbewegungen
beim Einfahren korrigiert werden. Außerdem sorgen die Rollen
dafür, dass ein Mindestabstand zwischen Wechselaufbau und
Wechselvorrichtung eingehalten wird, so dass sich die Verriegelungselemente
nicht verhaken. Gleichzeitig erlaubt diese Distanz, dass auch andere überstehende
Bauteile, wie beispielsweise Kippstempel, nicht kollidieren können,
wodurch mehr Baufreiheit für diese erreicht wird.
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Die
Zentrierung des vorderen Punktes des Wechselaufbaus erfolgt über
Einführschrägen, welche kurz vor der Verriegelungsposition
angeordnet sind. Diese Position wird über einen fest mit
der Wechselvorrichtung verbundenen Anschlag in Form eines Bockes
definiert.
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Der
Wechselaufbau wird danach durch das Anheben der Wechselvorrichtung
aus den Stützbeinen gehoben. Dies geschieht über
das Erhöhen des Niveaus der Luftfederung des Fahrzeuges.
Die Spurkranzrollen tauchen dabei in dafür am Montagerahmen
vorgesehene Aussparungen ein.
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Anschließend
wird der Wechselaufbau über die Verschiebeeinrichtung längs
entgegen der Wechselvorrichtung bewegt. Der Montagerahmen des Wechselaufbaus
schiebt sich unter den Anschlagbock, welcher als zusätzliche
vertikale Lagesicherung dient. Die Verriegelungselemente greifen
dabei ineinander und sichern den Wechselaufbau gegen Bewegung in
senkrechter Richtung nach oben sowie in Fahrtrichtung. Um eine hohe
Standardisierung und Austauschbarkeit zu gewährleisten,
sind die Verriegelungselemente in einem festen Raster am Montagerahmen
angebracht, welches bei höheren Belastungen, z. B. für
Ladekranaufbauten, mit einem zusätzlichen Unterraster versehen
wird.
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Die
Sicherung gegen unbeabsichtigtes Entriegeln erfolgt in einem letzten
Schritt über eine Sicherungseinrichtung, welche quer in
den Wechselaufbau eingreift. Der Absetzvorgang läuft in
umgekehrter Reihenfolge ab.
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Die
Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, dass für
den Auf- bzw. Absetzvorgang nur ein Kolben-Zylinder-Aggregat für
die Verschiebeeinrichtung benötigt wird. Dadurch können
Hydrauliksystem und Steuerung einfach gehalten werden. Damit einhergehend
ist ein niedriges Eigengewicht der Wechselvorrichtung und damit
hohe Nutzmasse für das Transportfahrzeug, ein kleiner Einbauraum
sowie ein geringer Aufwand für Montage und Material.
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Vorzüge
im Vergleich zu bekannten Systemen ergeben sich außerdem
aus der unkomplizierten Technik ohne aufwendige Mechanik. Dies sorgt
für Robustheit, Langlebigkeit und geringen Aufwand für
Wartung und Pflege Herausragend ist die einfache Bedienung und das
leichte Positionieren der Wechselvorrichtung über die Führungsfunktion
der Spurkranzrolle. Dadurch wird ein schneller und sicherer Wechselvorgang
ohne zusätzliches Personal gewährleistet.
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Ein
hoher Standardisierungsgrad wird durch das feste Raster der Verriegelungselemente
und die Verwendung von gerade verlaufenden Montagerahmen in Leiterbauweise
erreicht. Dies ermöglicht die Fertigung und Montage weitgehend
unabhängig vom Transportfahrzeug.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den aufgeführten Zeichnungen dargestellt
und werden nachfolgend näher beschrieben. Es zeigen:
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1 Schematische
Seitenansicht von Wechselvorrichtung und Wechselaufbau im abgestellten
Zustand vor dem Aufsetzvorgang
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2 Schematische
Seitenansicht von Wechselvorrichtung und Wechselaufbau während
des Aufsetzvorganges
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3 Schematische
Seitenansicht von Wechselvorrichtung und Wechselaufbau im verriegelten
Zustand
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4 Detailansicht
der Spurkranzrolle während des Aufsetzvorganges
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5 Schematische
Seitenansicht des Anschlagbockes mit Wechselrahmen in Verriegelungsposition
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6 Schematische
Seitenansicht des Anschlagbockes mit Wechselrahmen im verriegelten
Zustand
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7 Darstellung
der Spurkranzrolle Legende:
1 | Spurkranzrolle | 5 | Montagerahmen
des Wechselaufb. |
1a | Spurkranzkuppe | 6 | Anschlagbock |
1b | Spurkranzflanke | 7 | Sicherungseinrichtung |
1c | Lauffläche | 8 | Stützbeine |
2 | Verriegelungselemente | 9 | Transportfahrzeug |
3 | Montagerahmen
der Wechselvorr. | 10 | Wechselvorrichtung |
4 | Verschiebeeinrichtung | 11 | Wechselaufbau |
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WEGE ZUM AUSFÜHREN
DER ERFINDUNG
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In
den 1 bis 3 ist schematisch in einer Seitenansicht
der Ablauf des Aufsetzvorganges vom Aufnehmen des Wechselaufbaus
(11) bis zum Verriegeln auf dem Transportfahrzeug (9)
dargestellt.
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In 1 ist
der Ausgangszustand veranschaulicht: Der Wechselaufbau (11)
ist auf Stützbeinen (8) abgestellt. Das Transportfahrzeug
(9) mit fest verbundener Wechselvorrichtung (10)
fährt rückwärts an den Wechselaufbau
(11) heran.
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In 2 ist
der Vorgang des Unterfahrens des Wechselaufbaus (11) durch
die Wechselvorrichtung (10) dargestellt. Die im hinteren
Teil der Wechselvorrichtung (10) angeordneten Spurkranzrollen
(1) sind im Eingriff und rollen auf der Innenseite des
Montagerahmens des Wechselaufbaus (5) ab (siehe 4).
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3 zeigt
den Wechselaufbau (11) im auf der Wechselvorrichtung (10)
verriegeltem Zustand. Der Montagerahmen des Wechselaufbaus (5)
ist unter den Anschlagbock (6) geschoben, die Verriegelungselemente
(2) greifen ineinander und die Sicherungseinrichtung (7)
ist aktiviert. Die Spurkranzrollen (1) tauchen in die dafür
vorgesehenen Taschen.
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4 veranschaulicht
die Spurkranzrolle (1) während des Vorganges des
Unterfahrens des Wechselaufbau (11) durch die Wechselvorrichtung
(10). Der Montagerahmen des Wechselaufbau (5)
wird an der Unterkante und der Innenseite durch die Rolle (1)
geführt. Dadurch stellt die Spurkranzrolle (1)
den notwendigen Mindestabstand zwischen Wechselaufbau (11)
und Wechselvorrichtung (10) her, so dass die Verriegelungselemente
(2) oder andere überstehende Bauteile nicht kollidieren
können. Gleichzeitig sorgt die Spurkranzrolle (1)
für die seitliche Führung der Wechselvorrichtung
beim Einfahren unter den Wechselaufbau.
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In
den 5 und 6 wird die Funktionsweise des
Anschlagbockes (6) dargestellt: 5 zeigt
den Bock (6) mit am Anschlag befindlichen Montagerahmen
des Wechselaufbaus (5). Diese Lage definiert die Verriegelungsposition.
Der Wechselaufbau (11) kann ausgehoben und mit Hilfe der
Verschiebeeinrichtung (4) verriegelt werden.
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In 6 ist
der verriegelte Zustand dargestellt. Der Montagerahmen des Wechselaufbaus
(5) befindet sich unter dem Anschlagbock (6),
die Verrieglungselemente (2) greifen ineinander und die
Sicherungseinrichtung (7) fährt quer in den Montagerahmen
des Wechselaufbaus (5).
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7 zeigt
die Gestaltung der Spurkranzrolle (1), bestehend aus Spurkranzkuppe
(1a), geneigter Spurkranzflanke (1b) und Lauffläche
(1c)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 4039872 [0003]
- - DE 20212512 [0003]