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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spule für Stranggut mit einem rotationssymmetrischen Spulenkern, der entlang einer radialen Teilungsebene in zwei Kernabschnitte unterteilt ist, die auf ihren einander zugewandten Stirnflächen mit komplementären Verbindungsmitteln zur Verbindung der Kernabschnitte versehen sind, welche Verbindungsmittel durch gegenseitige Verdrehung der Kernabschnitte um die Spulenachse nach Art eines Bajonettverschlusses in Eingriff miteinander zu bringen sind.
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Derartige Spulen sind beispielsweise aus dem deutschen Patent
DE 100 25 730.5 der Anmelderin bekannt und dienen zur Aufnahme von Kabeln, Schläuchen, Bändern und anderem strangförmigen Material. Die Spulen bestehen aus zwei voneinander trennbaren Teilen, die jeweils einen der beiden Kernabschnitte umfassen, an welchen sich ein äußerer Flansch anschließt. Eine konische Ausbildung der Kernabschnitte ermöglicht eine gute Stapelbarkeit der Spulenteile, so dass Aufbewahrung und Transport raumsparend erfolgen können.
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Die Verbindungsmittel sind so ausgebildet, dass sich die beiden Kernabschnitte an ihren Stirnflächen einfach miteinander verbinden lassen, in der verbundenen Stellung jedoch möglichst sicher aneinandergehalten werden. Eine Möglichkeit hierzu wird durch Verbindungsmittel nach Art eines Bajonettverschlusses geschaffen. Die komplementär zueinander ausgebildeten Verbindungsmittel lassen sich hierbei durch gegenseitige Verdrehung der Kernabschnitte um die Spulenachse in Eingriff miteinander bringen. Einerseits müssen die Verbindungsmittel möglichst großen Belastungen standhalten, andererseits jedoch auch problemlos lösbar sein. Es besteht daher die Gefahr, dass sich die Bajonettverschlüsse zwischen den beiden Kernabschnitten lösen, so dass sich die beiden Spulenteile unbeabsichtigt trennen. Dies kann insbesondere auftreten, wenn die Spule einer rauen Behandlung ausgesetzt wird, etwa beim Transport, oder für längere Zeit Schwingungen unterworfen wird.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Spule der eingangs genannten Art zu schaffen, deren Kernabschnitte sich leicht und ohne größeren Aufwand durch Verbindungsmittel nach Art eines Bajonettverschlusses verbinden und auch wieder voneinander lösen lassen, ohne dass in der verbundenen Stellung, in der die Verbindungsmittel in Eingriff miteinander stehen, ein versehentliches Lösen der Kernabschnitte voneinander auftreten kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Spule mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die Stirnflächen der Kernabschnitte der erfindungsgemäßen Spule umfassen Verriegelungsmittel zur drehfesten Verriegelung der Kernabschnitte gegeneinander in der Eingriffsstellung der Verbindungsmittel. Diese Verriegelungsmittel umfassen Öffnungen in den Stirnflächen, die in der Eingriffsstellung der Verbindungsmittel aufeinander ausgerichtet sind. Ein Verriegelungsstift kann axial durch die aufeinander ausgerichteten Öffnungen gesteckt werden und verhindert auf diese Weise ein Verdrehen der Kernabschnitte.
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Die beiden Spulenteile werden auf diese Weise sicher zusammengehalten. Zum Lösen der Teile voneinander kann der Verriegelungsstift einfach axial aus den Öffnungen gezogen werden, so dass die Verriegelung aufgehoben wird und die Kernabschnitte gegeneinander verdreht werden können.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst der Verriegelungsstift einen pilzförmig erweiterten Kopf.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Verriegelungsstift in die aufeinander ausgerichteten Öffnungen einrastbar.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind auf jeder der Stirnflächen mehrere Öffnungen vorgesehen, die in Umfangsrichtung der Spule über die Stirnflächen verteilt sind.
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Vorzugsweise umfassen die Verbindungsmittel schlüssellochförmige Ausschnitte und pilzförmige Verbindungszapfen, die sich in einer nicht verriegelten Drehstellung der Kernabschnitte in einen erweiterten Eintrittsbereich der schlüsselochförmigen Ausschnitte axial einsetzen lassen und sich im eingesetzten Zustand in einen schmaleren Eingriffsbereich der Ausschnitte eindrehen lassen.
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Diese eingedrehte Stellung der Verbindungszapfen in den schlüssellochförmigen Ausschnitten bezeichnet die Eingriffsstellung der Verbindungsmittel, in der ein Lösen der Spulenteile voneinander nicht möglich ist. Zum Lösen müssen die Verbindungszapfen zurück in den erweiterten Eintrittsbereich der Ausschnitte gedreht werden. Dies lässt sich durch das oben beschriebene Einsetzen des Verriegelungsstiftes in die aufeinander ausgerichteten Öffnungen verhindern.
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Es versteht sich, dass die erfindungsgemäßen Verriegelungsmittel in keiner Weise auf die vorstehend beschriebenen Verbindungsmittel mit schlüssellochförmigen Ausschnitten und pilzförmigen Verbindungszapfen beschränkt sind. Die Erfindung kann beispielsweise auch im Zusammenhang mit Verbindungsmitteln verwendet werden, die Rastzungen umfassen, die in entsprechende Ausnehmungen am komplementären Kernabschnitt eingedreht und eingerastet werden. In diesem Fall verhindert der in die Öffnungen eingesetzte Verriegelungsstift ein versehentliches Lösen der Rastverbindung.
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Im folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert.
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1 ist ein seitlicher Schnitt durch eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Spule;
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2 ist eine Draufsicht in axialer Richtung auf die Ausführungsform der Spule gemäß 1; und
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3 ist ein Längsschnitt durch einen Verriegelungsstift als Bestandteil der Ausführungsform der erfindungsgemäßen Spule, wie sie in den 1 und 2 dargestellt ist.
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Die Spule 10 in 1 ist aus zwei etwa symmetrischen Spulenhälften 12 und 14 lösbar zusammengesetzt. Jede dieser Spulenhälften 12, 14 umfasst einen Kernabschnitt 16, an dem sich ein Flanschabschnitt 18 anschließt. Die beiden Kernabschnitte 16 der Spulenhälften 12, 14 sind an einer Teilungsebene A zu einem Kern der Spule 10 zusammengesetzt, der insgesamt mit der Bezugsziffer 20 bezeichnet werden soll. Die Verbindung der beiden Kernabschnitte 16 an der Teilungsebene A erfolgt mit Hilfe entsprechender Verbindungsmittel 22, die zueinander komplementär sind und etwa durch ein Verdrehen der Spulenhälften 12, 14 um die Spulenachse B miteinander in Eingriff zu bringen sind, nämlich nach Art eines Bajonettverschlusses, wie im folgenden im Zusammenhang mit 2 erläutert werden soll.
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An der Teilungsebene A weisen die Kernabschnitte 16 einander zugewandte Stirnflächen 24 auf, die ringförmig ausgebildet sind und sich nach innen an den äußeren konischen Mantel des jeweiligen Kernabschnitts 16 anschließen. Die ringförmigen Stirnflächen 24 umschließen eine zentrale axiale Öffnung 26, die sich entlang der Spulenachse B durch die gesamte Spule 10 erstreckt. Die Spulenhälften 12, 14 lassen sich derart zusammensetzen, dass die einander zugewandten Stirnflächen 24 der Spulenkerne 16 aufeinanderliegen und um die Spulenachse B gegeneinander verdrehbar sind. Während dieses Verdrehen lassen sich die nachfolgend beschriebenen Verbindungsmittel 22 miteinander in Eingriff bringen. In der Eingriffsstellung der Verbindungsmittel 22 sind die Spulenhälften 12, 14 aneinander befestigt und lassen sich nicht axial entlang der Spulenachse B voneinander lösen.
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Die Verbindungsmittel 22 umfassen schlüssellochförmige Ausschnitte 28, die in den Stirnflächen 24 vorgesehen sind, sowie Verbindungszapfen 30 zum Eingriff in diese Ausschnitte 28. Die Ausschnitte 28 und die Verbindungszapfen 30 sind derart in Umfangsrichtung der Spule 10 über die Stirnflächen 24 verteilt, dass sich durch Drehen der Spulenhälften 12, 14 gegeneinander um die Spulenachse B die zueinander komplementären Verbindungsmittel 22 aufeinander ausrichten lassen, d. h., jeweils ein Ausschnitt 28 in einer Stirnfläche 24 einer Spulenhälfte 12 oder 14 ist auf einen Verbindungszapfen 30 in der jeweils anderen Spulenhälfte 14 oder 12 derart ausgerichtet, dass beide miteinander verbindbar sind. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind auf einer Stirnfläche 24 einer Spulenhälfte 12 drei schlüssellochförmige Ausschnitte 28 in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilt in einen Winkelabstand von 120° angeordnet, während zwischen diesen Ausschnitten 28 drei Verbindungszapfen 30 von der gleichen Stirnfläche 24 in Richtung der anderen Spulenhälfte 14 axial vorspringen. Die Verbindungszapfen 30, die von der anderen Spulenhälfte 14 in Richtung der ersten Spulenhälfte 12 vorspringen, sind entsprechend den Ausschnitten 28 in der ersten Spulenhälfte 12 in einem Winkelabstand von 120° auf der Stirnseite 24 der zweiten Spulenhälfte 14 angeordnet, so dass sie sich durch Zusammenschieben der Spulenhälften 12, 14 in axialer Richtung zusammenfügen lassen.
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Im einzelnen weisen die schlüssellochförmigen Ausschnitte 28 einen erweiterten Eintrittsbereich 32 auf, an den sich in Umfangsrichtung ein schmalerer schlitzförmiger Eingriffsbereich 34 anschließt. Hingegen weisen die pilzförmigen Verbindungszapfen 30 einen etwa scheibenförmigen Kopf auf, während ihr Schaft durch einen sich in Umfangsrichtung um die Spulenachse B herum erstreckenden Steg gebildet wird, wie andeutungsweise in 2 zu erkennen ist. Dieser Steg gleitet bei einer Drehung der Spulenhälften 12, 14 gegeneinander in den schlitzförmigen Eintrittsbereich 34 der Ausschnitte 28. Während der erweiterte Eintrittsbereich 32 derart bemessen ist, dass sich der Kopf des pilzförmigen Verbindungszapfens 30 in diesen Eintrittsbereich 32 einschieben lässt, ist der Eingriffsbereich 34 so schmal, dass er zwar den Schaft des pilzförmigen Verbindungszapfens 30 aufnehmen kann, der Kopf jedoch nicht in axialer Richtung aus dem Eingriffsbereich 34 herausgleiten kann. Das heißt, dass in der Position in 2, in der sich die pilzförmigen Verbindungszapfen 30 in den schmaleren Eingriffsbereichen 34 der schlüssellochförmigen Ausschnitte 28 befinden, die Spulenhälften 12, 14 axial zusammengehalten werden.
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Diese Stellung lässt sich durch das bereits vorstehend beschriebene Einsetzen der Verbindungszapfen 30 in die Eintrittsbereiche 32 und anschließendes Verdrehen der Spulenhälften 12, 14 gegeneinander erreichen, so dass die Verbindungszapfen 30 in den Eingriffsbereichen 34 sitzen, wie in 2 dargestellt. Die Verbindung der beiden Spulenhälften 12, 14 erfolgt also durch eine kombinierte Einsetz- und Drehbewegung nach Art eines Bajonettverschlusses. Im vorliegenden Zusammenhang ist es nicht notwendig, dass die beiden Spulenhälften 12, 14 bzw. deren Kernabschnitte 16 in der in 2 dargestellten Eingriffsstellung der Verbindungsmittel 22 gegeneinander unter Spannung gesetzt werden, so dass ein selbsttätiges Lösen der Spulenhälften 12, 14 durch ein versehentliches Zurückdrehen verhindert wird.
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Ein solches unbeabsichtigtes Lösen durch Zurückdrehen wird vielmehr durch Verriegelungsmittel erreicht, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel jeweils eine Öffnung 36 in jeder der aufeinanderliegenden Stirnflächen 24 umfassen, sowie einen Verriegelungsstift 40 (in 3 näher dargestellt), der dazu vorgesehen ist, in der Eingriffsstellung der Verbindungsmittel 22, Eingriffsstellung, in der die Verbindungszapfen 30 in den Eingriffsbereichen 34 der Ausschnitte 28 einliegen, durch die beiden Öffnungen 36 gesteckt zu werden. Zu diesem Zweck sind die Öffnungen 36 derart angeordnet, dass sie in der Drehposition der Spulenhälften 12, 14 in 2, die der Eingriffsstellung der Verbindungsmittel 22 entspricht, aufeinander ausgerichtet sind, so dass das axiale Durchstecken des Verriegelungsstiftes 40 senkrecht zur Teilungsebene A möglich ist. Ist der Verriegelungsstift 40 in die Öffnungen 36 eingesteckt, verhindert er ein Verdrehen der Spulenhälften 12, 14 gegeneinander und damit ein versehentliches Lösen der Verbindungsmittel 22 aus der Eingriffsstellung.
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Wie in dem Längsschnitt in 3 zu erkennen ist, weist der Verriegelungsstift 40 einen pilzförmig erweiterten Kopf 42 auf, sowie ein dem Kopf 42 gegenüberliegendes Spreizende 44, das sich seitlich zusammendrücken lasst. Wird der Verriegelungsstift 40 in die Öffnungen 36 eingesteckt, wie es in 3 dargestellt ist, spreizt sich das Spreizende 44 auf und rastet auf der dem Kopf 42 gegenüberliegenden Seite hinter den Stirnflächen 24 ein, so dass der Verriegelungsstift 40 eingeclipst wird und sicher in den Öffnungen 36 gehalten wird.
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Abweichend von der hier dargestellten Ausführungsform können in jeder Stirnfläche 24 auch mehrere Öffnungen 36 zur Aufnahme der Verriegelungsstifte vorgesehen sein, die ähnlich wie die schlüssellochförmigen Ausschnitte 28 in Umfangsrichtung über die ringförmige Stirnfläche 24 verteilt sind. Diese Öffnungen 36 sind erfindungsgemäß so angeordnet, dass in der Eingriffsstellung die jeweiligen Öffnungen in den aufeinanderliegenden Stirnflächen 24 in Übereinstimmung gebracht werden können und die Verriegelungsstifte 40 aufnehmen können.
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Zum Lösen der Verriegelung können die Verriegelungsstifte 40 aus den Öffnungen 36 axial herausgezogen werden, und die Spulenhälften 12, 14 werden so gegeneinander verdreht, dass die Verbindungszapfen 30 in den Eintrittsbereich 32 der schlüssellochförmigen Ausschnitte 28 gleiten und somit leicht aus diesen entnommen werden können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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