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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schutz vor einer
Kontamination eines Fingers beim Berühren eines Betätigungsorgans, insbesondere
einer Türklinge beim Öffnen einer Tür, mit
einem Schutzkörper.
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Die
Erfindung beschäftigt sich ganz allgemein mit dem Schutz
vor einer Kontamination eines Fingers, mit dem üblicherweise
Betätigungsorgane berührt werden. Dabei kann es
sich beispielsweise um die Türklinge beim Öffnen
einer Tür handeln. Gleichermaßen kann es sich
bei dem Betätigungsorgan um beliebige Schalter, Knöpfe,
etc. handeln.
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Eine
besonders problematische Situation in Bezug auf bakterielle Kontaminationen
ist aus den öffentlichen Toiletten in Gaststätten,
insbesondere aber auch in Tankstellen, auf Autobahnrastplätzen,
etc. bekannt. Die besondere Problematik ergibt sich daraus, dass
hygienebewusste Menschen nach der Toilette ihre Hände waschen
und danach – mit den gewaschenen Händen – die
Türklinge zum Öffnen der Toilettentür
anfassen müssen, während andere Personen davor
die Türklinge mit ungewaschenen Händen berührt
haben. Insbesondere in Zeiten der Grippe gilt es nicht nur bakterielle
sondern auch virale Kontaminationen zu vermeiden. Da es wohl kaum möglich
ist, die Menschen zu einem einwandfreien Hygieneverhalten umzuerziehen,
sind technische Maßnahmen erforderlich.
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Die
erforderlichen technischen Maßnahmen müssen sich
auf die Hand des Menschen, zumindest aber auf einen zur Betätigung
eines Betätigungsorgans dienenden Finger beziehen.
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Aus
der
US 5,987,645 ist
bereits das hier zugrundeliegende Problem erkannt und wird auch
bereits eine Lösung geliefert. Gemäß
US 5,3987,645 wird über
einen Spender, auf einer Rolle, ein Kunststoffhandschuh, genauer
gesagt ein Fäustling, als Wegwerfartikel angeboten, den
man vor dem Betätigen des Betätigungsorgans, bspw.
vor dem Ergreifen der Türklinge zum Öffnen der
Tür, über die Hand zieht. Hier besteht die grundsätzliche
Gefahr, dass aufgrund der begrenzten Bevorratung der Handschuh irgendwann
einmal nicht mehr zur Verfügung steht und man dann doch
wieder die Türklinge anfassen muss. Außerdem ist
die Verwendung eines solchen Handschuhs – als Wegwerfartikel – unter
umwelttechnischen Gesichtspunkten problematisch, da nämlich
durch Verwendung eines solchen Wegwerfhandschuhs ein ganz erheblicher
Beitrag zur Müllentstehung geleistet wird. Dies gilt es
heutzutage zu vermeiden.
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Aus
der
DE 10 2008
013 284 B3 ist eine alternative Maßnahme zur Vermeidung
einer Kontamination bekannt, die jedoch wenig zweckmäßig
erscheint. Dort ist eine Art passive Maßnahme vorgesehen,
nämlich ein Überzug für den Handgriff
einer Tür oder zumindest einen Großteil der Grifffläche
des Handgriffs, wobei eine Kontamination nur dann vermieden werden
kann, wenn man die Türklinge stets mit einem neuen Überzug
versieht. Dies ist in der Handhabung nicht nur aufwendig, sondern
nahezu unmöglich. Außerdem handelt es sich bei
dem Überzug ebenfalls um einen Wegwerfartikel, dessen Verwendung
die Umwelt belastet.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die gattungsbildende
Vorrichtung zum Schutz einer Kontamination eines Fingers beim Berühren
eines Betätigungsorgans, insbesondere einer Türklinge
beim Öffnen einer Tür, derart auszugestalten und
weiterzubilden, dass unter Vermeidung von Wegwerfprodukten, bei
einfachster Konstruktion der Vorrichtung, eine Kontamination des
die Betätigung bewirkenden Fingers weitestgehend vermieden ist.
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Voranstehende
Aufgabe ist durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Danach ist die gattungsbildende Vorrichtung dadurch gekennzeichnet,
dass der Schutzkörper zum Auflegen, Einlegen oder Einstecken
eines einzelnen Fingers ausgebildet ist, wobei der Schutzkörper
derart dimensioniert ist, dass er sich im Gebrauch von der Fingerspitze über die
Fingerkuppe hinweg zumindest geringfügig in Richtung Handballen
erstreckt.
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In
erfindungsgemäßer Weise ist erkannt worden, dass
es zum Schutz eines Fingers beim Berühren eines Betätigungsorgans
nicht erforderlich ist, herkömmliche Wegwerfartikel, bspw.
Plastikhandschuhe, zu verwenden. Auch ist es nicht erforderlich, das
Betätigungsorgan, bspw. eine Türklinge, mit einem Überzug,
ebenfalls als Wegwerfartikel ausgeführt, zu überziehen.
Ganz im Gegenteil geht die Erfindung einen völlig anderen
Weg, geht nämlich von der Überlegung aus, dass
es lediglich erforderlich ist, den die Betätigung bewirkenden
Finger zu schützen, nämlich mit einem ganz besonderen
Schutzkörper. Der Schutzkörper dient zum Auflegen,
Einlegen oder Einstecken eines einzelnen Fingers, wobei der Schutzkörper
so dimensioniert ist, dass er sich – im Gebrauch bzw. im
angezogenen Zustand – von der Fingerspitze nach hinten über
die Fingerkuppe hinweg zumindest geringfügig in Richtung
Handballen erstreckt. Dabei ist der Schutzkörper so auszulegen, dass
der den Finger über- bzw. unterdeckende Bereich gerade
so ausreicht, um auf das Betätigungsorgan einzuwirken,
ohne dass ein unmittelbarer Kontakt zwischen Betätigungsorgan
und der Haut stattfindet. Bei dem Schutzkörper handelt
es sich – entgegen dem druckschriftlichen Stand der Technik – gerade
nicht um einen Wegwerfartikel, vielmehr um einen individuellen Gebrauchsartikel,
den die jeweilige Person mit sich trägt. Er lässt
sich nach der Betätigung gleich wegstecken oder reinigen
und dann wegstecken.
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In
vorteilhafter Weise umfasst der Schutzkörper einen vorderen
Einsteckbereich für die Fingerspitze oder das vordere Fingerglied
und einen sich anschließenden Auflagebereich für
einen nicht eingesteckten Bereich des Fingers. Dies bedeutet, dass der
vordere Einsteckbereich einen sicheren Halt des Fingers gewährleistet.
Der sich daran anschließende hintere Bereich bietet eine
Art Auflagefläche für den Finger, wobei es nicht
zwingend erforderlich ist, dass sich der Auflagebereich um den Finger
herum erstreckt oder bzw. diesen umgreift.
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Der
Auflagebereich kann derart dimensioniert sein, dass er nahezu den
gesamten Finger untergreift oder unterdeckt. Letztendlich kann es
sich bei dem Auflagebereich um eine Art Lasche handeln, die sich
von dem vorderen Einsteckbereich nach hinten erstreckt.
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Um
zu gewährleisten, dass es unter Nutzung des Schutzkörpers
auf einfache Weise möglich ist, eine Türklinge
nach unten zu drücken und obendrein die Tür durch
Kontaktieren der Türklinge zu öffnen, ist es von
besonderem Vorteil, wenn der Schutzkörper zumindest auf
der Unterseite eine erhöhte Rauhigkeit oder adhäsive
Haftwirkung aufweist. Jedwede die Haftung gegenüber der
Türklinke begünstigende Maßnahme ist
denkbar. Alternativ oder zusätzlich ist es möglich,
dass der Schutzkörper zumindest auf der Unterseite die
Haftung begünstigende Ausformungen, insbesondere Riefen,
Rillen, Noppen, Wülste, etc. aufweist. Die zuvor genannten
Maßnahmen können sich ergänzen, wobei
es eben darauf ankommt, einen rutschfesten Halt beim Betätigen
des Betätigungsorgans zu gewährleisten.
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Der
Schutzkörper kann aus unterschiedlichen Materialien gefertigt
sein, wobei es von Vorteil ist, den Schutzkörper aus einem
elastischen Material, bspw. aus Kunststoff oder Gummi, zu fertigen.
Die Verwendung eines weichen Kunststoffs oder von Gummi hat den
Vorteil, dass eine Anpassung an die jeweils erforderlich Krümmung
des Fingers beim Betätigen mühelos möglich
ist.
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Bereits
zuvor ist ausgeführt worden, dass es sich bei dem Schutzkörper
um einen individuell verwendbaren Gebrauchsgegenstand handelt. Dieser lässt
sich nach Gebrauch reinigen und/oder wegstecken. Dabei ist es von
ganz besonderem Vorteil, wenn eine Schutzhülle zur Aufnahme
des Schutzkörpers vorgesehen ist, in die sich der Schutzkörper
zumindest mit seinem der Kontamination ausgesetzten Bereich einstecken
oder einschieben lässt. Dabei kann die Schutzhülle
in etwa der Form des Schutzkörpers angepasst sein, so dass
der Schutzkörper weitestgehend formschlüssig in
die Schutzhülle passt.
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Sofern
der Schutzkörper mit Spiel in die Schutzhülle
hineinpasst, besteht die Gefahr, dass dieser unbeabsichtigt aus
der Schutzhülle herausgleitet und eine Kontamination weitergetragen
wird. Dem kann dadurch entgegengewirkt werden, dass der Schutzkörper
integrale Führungselemente umfasst, die mit komplementär
ausgebildeten Führungselementen der Schützhülle
zusammen wirken. Die Führungselemente können dabei
eine Art Klemmwirkung erzeugen, so dass jedenfalls ein unbeabsichtigtes
Herausgleiten des Schutzkörpers aus der Schutzhülle
wirksam vermieden ist.
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Des
Weiteren ist es denkbar, dass der Schutzkörper und/oder
die Schutzhülle mit einem Durchgang oder mit sonstigen
Haltemitteln versehen ist, die zum Befestigen eines Anhängers,
insbesondere eines Schlüsselanhängers, dienen.
Dabei ergibt sich ein ganz besonderer technischer Effekt dahingehend,
dass man die Schutzhülle über den Anhänger bzw.
den Schlüsselbund in der Hand festhalten kann, so dass
gewährleistet ist, dass der Schutzkörper auch
tatsächlich in seiner aufgesteckten Position auf dem zur
Betätigung dienenden Finger verbleibt. Eine abermalige
Sicherheit ist geschaffen.
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Des
Weiteren sei an dieser Stelle angemerkt, dass die erfindungsgemäße
Vorrichtung zur Aufnahme eines einzelnen Fingers, durchaus aber
auch zur Aufnahme von zwei oder drei Fingern dienen kann, mit denen
ein Betätigungsorgan, bspw. beim Erfordernis eines höheren
Kraftaufwandes zum Öffnen einer Tür, betätigt
wird. Der Schutzkörper ist dann entsprechend für
zwei oder drei Finger ausgelegt, wobei für die einzelnen
Finger Mulden vorgesehen sein können.
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Es
gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden
Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden.
Dazu ist einerseits auf die dem Schutzanspruch 1 nachgeordneten
Schutzansprüche und andererseits auf die nachfolgende Erläuterung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand
der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung
des bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand
der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Lehre erläutert. In der Zeichnung
zeigen
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1 in
einer schematischen Unteransicht ein Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit Schutzkörper
und Anhänger,
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2 in
einer schematischen Seitenansicht, geschnitten, den Gegenstand aus 1,
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3 in
einer schematischen Draufsicht den Gegenstand aus den 1 und 2 und
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4 in
einer schematischen Seitenansicht, geschnitten, vergleichbar der
Darstellung in 2, den Gegenstand aus den 1 bis 3,
jedoch in eine Schutzhülle eingeschoben.
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Die 1 bis 4 zeigen
in schematischen Ansichten ein Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Schutz vor einer
Kontamination eines in den Fig. nicht gezeigten Fingers beim Berühren
eines beliebigen Betätigungsorgans, insbesondere einer
in den Fig. ebenfalls nicht gezeigten Türklinke zum Öffnen
einer Tür. Wesentlicher Bestandteil der Vorrichtung ist
ein Schutzkörper 1. Der Schutzkörper 1 dient
zum Auflegen und teilweise zum Einstecken des zur Betätigung
dienenden Fingers. Der Schutzkörper 1 erstreckt
sich über die Fingerkuppe bzw.
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Fingerspitze
hinweg in Richtung zum Handballen, wobei der Schutzkörper 1 einen
Einsteckbereich 2 für die Fingerspitze und einen
sich an den Einsteckbereich 2 anschließenden Auflagebereich 3 umfasst.
Der Auflagebereich 3 schützt den Finger dadurch,
dass er nahezu den gesamten Finger untergreift bzw. unterdeckt.
Genauer gesagt bildet der Auflagebereich 3 eine Art Mulde 4,
in der sich der Finger positionieren bzw. dort einlegen lässt.
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Gemäß der
Darstellung in 4 ist neben dem Schutzkörper 1 eine
Schutzhülle 5 vorgesehen, bspw. aus Aluminium.
Der Schutzkörper 1 lässt sich in die
Schutzhülle 5 einschieben und ist gemäß der Darstellung
in 4 im eingeschobenen Zustand gezeigt. Die Schutzhülle 5 ist
in etwa der Form des Schutzkörpers 1 angepasst.
Neben der formschlüssigen Anpassung lässt sich
eine Klemmwirkung durch komplementär ausgebildete Führungselemente 6 im Seitenbereich
des Schutzkörpers 1 bewerkstelligen.
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Während
es sich bei dem Schutzkörper 1 um ein elastisch
ausgebildetes Bauteil aus Kunststoff oder Gummi handelt, ist die
Schutzhülle 5 aus einem in sich steifen, harten
Material gefertigt, nämlich im Falle des hier gezeigten
Ausführungsbeispiels aus Aluminium entsprechend den voranstehenden
Ausführungen.
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Die 1 bis 4 lassen
des Weiteren erkennen, dass der Schutzkörper 1 auf
seinem dem Einsteckbereich 2 abgewandten Ende mit einem Durchgang 7 ausgestattet
ist, an dem ein Anhänger 8, bspw. ein Schlüsselanhänger,
angebracht ist. Der Anhänger 8 kann in Form einer
Lasche ausgeführt sein. Er ist über einen konventionellen
Schlüsselring 9 mit dem Schutzkörper 1 verbunden.
In funktionaler Hinsicht ist der Anhänger von ganz besonderer
Bedeutung, da sich nämlich dadurch der Schutzkörper 1 bei
eingestecktem Finger an diesem mit den anderen Fingern und dem Handballen
halten lässt, so dass ein unbeabsichtigtes Herausgleiten
des Fingers aus dem Schutzkörper 1 wirksam vermieden
ist. So lässt sich der Finger unter einer gewissen Vorspannung
im Schutzkörper 1 halten, wobei ein sicherer Halt
des Fingers innerhalb des Schutzkörpers auch bei Betätigung
einer Türklinke gewährleistet ist.
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1 zeigt
des Weiteren, dass der Schutzkörper 1 auf seiner
Unterseite mit Wülsten 10 ausgestattet ist, die
für eine bessere Haftung gegenüber einem Betäti gungsorgan
bzw. einer Türklinke sorgen. Die Betätigung ist
dadurch ganz erheblich begünstigt.
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4 zeigt
in einer Seitenansicht, geschnitten, die erfindungsgemäße
Vorrichtung im zusammengesteckten Zustand, d. h. in einem Zustand
vor oder nach dem Gebrauch des Schutzkörpers 1.
Entsprechend der dortigen Darstellung ist der Schutzkörper 1 nahezu
komplett in die schematisch angedeutete Schutzhülle 5 eingeschoben,
so dass eine Kontamination durch einen benutzten Schutzkörper 1 wirksam
vermieden ist. Außerdem lässt sich die gesamte
Anordnung – umfassend den Schutzkörper 1 und
die Schutzhülle 5 – in idealer Weise
im Sinne eines Schlüsselanhängers verwenden, wobei
eine solche Verwendung durch ein entsprechendes Design begünstigt
ist.
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Zur
Vermeidung von Wiederholungen sein ansonsten auf den allgemeinen
Teil der Beschreibung verwiesen.
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Schließlich
sei angemerkt, dass das voranstehend erörterte Ausführungsbeispiel
lediglich zur beispielhaften Erörterung der beanspruchten
Lehre dient, diese jedoch nicht auf das Ausführungsbeispiel einschränkt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 5987645 [0005]
- - US 53987645 [0005]
- - DE 102008013284 B3 [0006]