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Die
Erfindung betrifft eine Plasmapheresestation in modularer Bauweise.
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Plasmapherese
ist der medizinische Fachbegriff für die Abtrennung und Gewinnung
von Blutplasma aus Blut eines Plasmaspenders. Bei der Plasmaspende
wird dem Spender wie bei der Vollblutspende eine bestimmte Menge
Blut aus einer Armvene entnommen. Dabei läuft das Blut in einem geschlossenen
Kreislauf durch ein spezielles medizinisches Gerät, das direkt das Plasma von
den Blutzellen trennt. Die Plasmapherese wird mit größtmöglicher
Sorgfalt durchgeführt,
da ein Plasmaspender möglicherweise
mit humanpathogenen Krankheitserregern infiziert ist, und eine Infektion
nicht auszuschließen
ist. Das gewonnene Plasma wird bei –80°C schockgefroren und bis zur
weiteren Verwendung bei bis etwa –25°C gelagert.
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Vor
jeder Spende wird die Spendetauglichkeit festgestellt – sowohl
im Hinblick auf die eigene gesundheitliche Verfassung wie auch im
Hinblick auf eine mögliche
Gefährdung
für den
Empfänger
des Blutes oder seiner Bestandteile. Neben der Untersuchung des
allgemeinen Gesundheitszustandes (Puls-, Temperatur- und Blutdruckmessung,
Körpergewicht)
wird der Arzt dem Spender noch eine Reihe von Fragen stellen, z.
B. nach bestimmten Erkrankungen und Infektionen in der Vergangenheit,
und bestimmte Blutwerte im Labor feststellen lassen. Hierzu wird
dem Spender vor dem eigentlichen Spenden eine Blutprobe zur Bestimmung
des Blutfarbstoffs entnommen, um eine Blutarmut ausschließen zu können. Erst
wenn dieser so genannte Hb-Test in Ordnung ist und aus ärztlicher
Sicht auch sonst nichts gegen eine Spende spricht, wird mit der
Plasmaabnahme begonnen. Bevor die Spende zur weiteren Verwendung
freigegeben wird, muss eine Probe im Labor u. a. auf Antikörper und
Anzeichen von Infektionen untersucht werden. Jede Plasmaspende wird
mit empfindlichen Geräten
auf durch Blut übertragene
Krankheitserreger untersucht. Dafür wird beispielsweise die PCR-Methode
(Polymerasekettenreaktion, „Polymerase
Chain Reaction”)
und entsprechende Geräte
eingesetzt.
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Plasmapheresestationen
sind üblicherweise in
individuell gestalteten Gebäuden
untergebracht, je nach vorhandener Infrastruktur. Um das Spendenaufkommen
zu erhöhen,
soll auch in Gebieten unterschiedlichster Infrastruktur eine standardisierte
Plasmagewinnung mit größtmöglicher
Sorgfalt unter Verwendung der neuesten Technologien ermöglicht werden.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Plasmapheresestation
zur Verfügung
zu stellen, die eine standardisierte Plasmagewinnung auch bei einem
Mangel an entsprechender Infrastruktur ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch eine erfindungsgemäße Plasmapheresestation,
die in modularer Bauweise hergestellt ist und ein Labormodul aufweist,
welches an ein Plasmapheresmodul angeschlossen ist. Erfindungsgemäß ermöglicht der
Anschluss eines Labormoduls die vom Umfeld weitgehend unabhängige Plasmagewinnung.
Die erfindungsgemäße Plasmapheresestation
kann derart ausgestaltet sein, dass sämtliche benötigte Plätze und Gerätschaften eingerichtet sind,
sodass standardisierte Prozessabläufe zur
- – Anmeldung
und Untersuchung,
- – Plasmaabnahme
und Verarbeitung,
- – Versorgung
der Spender nach der Spende, sowie
- – Testung
von Spenderproben und Auswertung
vor Ort möglich sind.
Eventuell benötigte
Büroräume können darüber hinaus
noch für
die administrative Unterstützung
angeschlossen werden. Zur Anmeldung und Untersuchung sind zweckmäßigerweise ein
Arbeitsplatz zur computerunterstützten
Dokumentation, sowie gegebenenfalls ein Waschplatz und ein Spendersitz
eingerichtet. Des Weiteren kann eine Untersuchungskabine zur ärztlichen
Untersuchung und Befragung dienen. Im Entnahmebereich wird die Plasmaseparation
bzw. Blutentnahme, Verarbeitung und Lagerung durchgeführt. Dafür sind insbesondere Untersuchungsliegen
installiert, weiter Plasmapheresemaschinen, Plasmafreezer und ein
Plasmalagerschrank. Im Nachruhebereich verweilt der Plasmaspender
vorschriftmäßig noch
einige Zeit unter Beobachtung. Dieser Bereich ist vorzugsweise mit Sitzen
oder Liegen ausgestattet, sowie mit einem Küchenbereich und Esstisch.
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Das
erfindungsgemäß eingesetzte
Labormodul weist vorteilhafterweise Bereiche für die Probenaufbereitung, die
Reagensaufbereitung und die Analyse von Plasmaproben auf, gegebenenfalls
als abgetrennte Bereiche. Das vorteilhafterweise mit standardisierter
Ausstattung bereitsgestellte Labormodul ist insbesondere mit einem
zur PCR-Analyse benötigten
Gerät ausgerüstet. Es
ist besonders bevorzugt, die Qualitätsstandards durch eine entsprechende GLP
(„Good
Laboratoy Practice”)
Dokumentation zu unterstützen.
Daher wird auch ein erfindungsgemäß bevorzugtes GLP-Labormodul
gefertigt, das mit mindestens einem validierten Analysengerät ausgestattet
ist.
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Das
Labormodul kann dann gemeinsam mit der Validierungs-Dokumentation zur
Verfügung
gestellt werden, sodass der Betrieb nach einer einfachen, durch
das Laborpersonal durchzuführenden ergänzenden
Validierung in Betrieb genommen werden kann. Dadurch kann die Fehlerquote
auf ein Minimum reduziert werden bzw. eine Fehleranalyse ermöglicht werden.
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Die
bevorzugte Ausrüstung
der Plasmapheresestation bzw. des Labormoduls umfasst zumindest
ein Gerät
ausgesucht aus der folgenden Liste:
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- – Computer,
EDV-Ausstattung und Telekommunikationssystem;
- – HVAC: „Heat,
Ventilation, Aircondition”,
Klimaanlage, die für
ausreichende Kühlung,
Heizung, Belüftung
und Frischluftzufuhr sorgt;
- – Plasmapheresemaschinen,
Spenderliegen
- – Schockgefriereinheit,
Tiefkühllager;
- – Probenvorbereitung:
Zentrifuge, Heizblock;
- – Amplifikation
und Analyse: Thermocycler oder „Real-Time PCR”-Maschine.
Die Real-Time-PCR ist eine etablierte Methode zur Nukleinsäurequantifizierung
und Gensequenzanalyse mit einer großen Auswahl unterschiedlicher
Gerätelösungen.
- – Serologische
Untersuchungen: Inkubator, Zentrifuge, Messgeräte, z. B. ein Analysegerät für die quantitative
Bestimmung von Parametern der klinischen Chemie direkt aus Vollblut,
Plasma oder Serum, Prüfgeräte, Abzugselemente.
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Zweckmäßigerweise
werden weitere Zusatzeinrichtungen, wie Brandmelde-, Alarm- und
Blitzschutzanlagen oder eine spezielle Sicherheitsbeleuchtung eingebaut.
Vorteilhafterweise wird ein Notstromaggregat beigestellt, um den
Betrieb der Station auch bei Stromausfall zu gewährleisten.
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Nach
Bereitstellung von Energie und Wasser (Zu- und Ablauf) ist somit
eine systemunabhängige Plasmagewinnung
auch an Orten mit geringem technologischem Standard möglich.
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Die
erfindungsgemäße Plasmapheresestation
ist bevorzugterweise mit Installationen für Strom, Wasser (Trink- und
Prozesswasser), sanitäre
Anlagen und Abwasser ausgerüstet,
die insbesondere Verbindungselemente zwischen den Installationen der
Module aufweisen. Nach dem Verbinden der Module können somit
beide Module mit einer einzigen Energie und Wasserversorgung bzw.
Abwassereinrichtung und gegebenenfalls Abfallbehandlung betrieben
werden.
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Die
Einheit zur Abfalldekontamination kann in einer besonderen Ausführungsform
auch als separate Einheit zur Verfügung gestellt werden, die gegebenenfalls
als weiteres Modul an die Plasmapheresestation angeschlossen ist.
Vorteilhafterweise sind die Installationen mit einer zentralen Regeleinrichtung
verbunden, wodurch eine zentral gesteuerte Versorgung beider Module
möglich
ist.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Plasmapheresestation
wird diese als schlüsselfertige Funktionseinheit
zur Verfügung
gestellt. Beispielsweise werden die Module, eventuell auch Submodule,
bereitgestellt und in Fertigbauweise vor Ort zusammengestellt. Dabei
ist bevorzugt, dass die Module bereits alle benötigten Installationen und Isolierungen
aufweisen, sodass nach dem Aufbau und Verbinden der Module, nur
noch die Inneneinrichtung nach Bedarf ergänzt und innerhalb kürzester
Zeit eine standardisierte Plasmapheresestation aufgebaut werden
kann.
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Üblicherweise
wird die Plasmapheresestation auf einem Fundament aufgebaut und
in diesem verankert, an einer Stelle, wo bereits die Anschlüsse für Energie
und Wasser eingerichtet sind. Zweckmäßigerweise wird etwa das Plasmapheresemodul
in dem Fundament verankert, und das Labormodul an das Plasmapheresemodul
angeschlossen. Es kann aber auch in umgekehrter Weise das Labormodul oder
beide Module im Fundament verankert werden. In vorteilhafter Weiterbildung
wird das Labormodul oberhalb des Plasmapheresemoduls plaziert, oder auch
daneben, und kann durch ein weiteres Büromodul oder andere Gebäudeteile
kombiniert und erweitert werden.
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Gemäß einer üblichen
Ausgestaltung der Erfindung bestehen die Wandelemente der Module
aus Holz oder einem Holzverbundwerkstoff, Wand-, Boden- und Deckenträger können dadurch
mittels bekannter Holzverarbeitungsverfahren eingebracht werden.
In zweckmäßiger Weiterbildung
der Erfindung ist eine Isolierung eingebaut, etwa an den Wandelementen
eine Wandisolation, am Bodenelement eine Bodenisolation oder am
Deckenelement eine Deckenisolation. Gleichfalls kann eine Wandisolation zwischen
den Wandträgern,
eine Bodenisolation zwischen den Bodenträgern und eine Deckenisolation zwischen
Deckenträgern
angeordnet sein. Auf diese Weise können vorhandene Zwischenräume mit
Isolationsmaterial gefüllt
werden, die Elemente können kompakt
gestaltet werden und die Energieeffizienz weiter gefördert werden.
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Vorteilhafterweise
wird die Verbindung der Module durch entsprechende Verbindungseinrichtungen
ermöglicht,
gegebenenfalls unter Verwendung von Zentriermitteln zur Austrichtung
der Verbindung, z. B. Zentrierstifte oder Befestigungsschrauben.
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Ein
erfindungsgmäßes Set
zum Aufbau einer Plasmapheresestation umfasst etwa zumindest die folgenden
Komponenten: a) ein Plasmapheresemodul, und b) ein Labormodul, wobei
die Komponenten eine Vorrichtung zum Verbinden der Module aufweisen.
Durch die standardisierte Fertigbauweise versteht es sich, dass
es möglich
ist, mehrere Wandelemente oder andere Anbauteile zu verbinden, eine vertikale
oder seitlich flexible Erweiterbarkeit wird realisierbar und die
Anzahl der notwendigen Verbindungseinrichtungen kann minimal bleiben.
Zweckmäßigerweise
bestehen die Verbindungelemente aus Metall, vorzugsweise aus einem
Stahlwerkstoff.
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Durch
die Vorfertigung der Module kann gewährleistet werden, dass an den
Wandflächen
selbst bei Montage der Station nur minimale Eingriffe erfolgen.
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Erfindungsgemäß wird auch
ein Verfahren zur Montage einer Plasmapheresestation bestehend aus
den oben genannten Modulen zur Verfügung gestellt. Damit kann in
einfacher und standardisierter Weise eine qualitativ hochwertige
Plasmapheresestation mit angeschlossenen Laboreinrichtungen bereitgestellt
werden.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
anhand eines die Erfindung wiedergebenden und in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles.
Dabei zeigt:
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1 eine
Ansicht eines beispielhaften Labormoduls,
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2 eine
Ansicht eines beispielhaften Plasmapheresemoduls, welche miteinander
verbunden eine erfindungsgemäße Plasmapheresestation darstellen.
Die Einrichtungen sind schematisch angedeutet.
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Das
beispielhafte Plasmapheresemodul ist ausgestattet mit einem Empfangsbereich
(1) zur Anmeldung der Spender, Räumlichkeiten zur ärztlichen Untersuchung
(2), Büro
(3), sowie einem Abnahmebereich, in dem die Plasmapheresemaschinen
stationiert sind (4). Außerdem sind Laborplätze zur
ersten Untersuchung der Plasmaspenden (5) sowie Einrichtungen
zum Schockgefrieren und Lagern der Plasmaspenden vorgesehen (6).
Darüber
hinaus sind ein Lager (7), Umkleidemöglichkeiten für das Personal (8)
und ein Technikraum (9) Bestandteil des Plasmapheresemoduls.
Weiter sind sanitäre
Anlagen (10) eingerichtet. Mit dem Plasmapheresemodul verbunden über technische
Verbindungselemente (Verbindungen zu Technik der Plasmapherese,
(17) und ggf. eine Treppe ist das Labormodul. Es besteht
im Wesentlichen aus einem Raum für
die Präanalytik
(11) und einem Labor (12) mit Einheiten für die PCR-Testung
(13), Antikörpersuchtests
(14), Infektionsserologie (15) und klinischer
Chemie (16).
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Die
Erfindung betrifft somit eine Plasmapheresestation in modularer
Bauweise hergestellt, dadurch gekennzeichnet, dass diese ein Labormodul aufweist,
welches an ein Plasmapheresemodul angeschlossen ist, sowie ein Set
zum Aufbau einer Plasmapheresestation, welches als Komponenten ein
Plasmapheresemodul und ein Labormodul umfasst, wobei die Komponenten
eine Vorrichtung zum Verbinden der Module aufweisen.