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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein konstruktives Einbausystem auf
der Basis von einer Drainageschicht zwischen zwei Bauteilen zur
Verbesserung bauphysikalischer Eigenschaften von Gebäuden
und deren Baustrukturen, insbesondere deren Wärmedämmvermögen
und ihre Feuchtigkeitsregulierung.
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Nicht
nur das erhebliche Einsparpotential bei den Heizkosten, sondern
auch die erhöhten gesetzlichen Anforderungen an eine verbesserte
Wärmedämmung von Gebäuden und deren einzelnen Baustrukturen,
wie Dächer, Wände, Keller, Geschossdecken und
Bodenaufbauten führten schon in der bisherigen Entwicklung
zu zahlreichen Verbesserungsvorschlägen materieller und
struktureller Natur in diesem Wirtschaftsbereich. Dabei stehen sowohl der
Einsatz neuer Materialien mit neuen Eigenschaften, oder eine neue
Kombination bekannter Materialien, als auch Verbesserungen des konstruktiven
Aufbaus von Gebäudeteilen im Mittelpunkt der technischen
Entwicklungen. Hierbei sind besonders die in großer Variantenvielfalt
angebotenen Dämmmaterialien für verschiedenste
Wärmedämm-Anwendungen zu zählen. Deren
richtige Auswahl und Verarbeitung können wesentlich zu
einer Verbesserung des Raumklimas und zur Senkung der Heizkosten
beitragen. Einige der gegenwärtig sehr häufig
in der Bauindustrie verwendeten Dämmstoffe und Materialien sind
recht preiswert in der Herstellung und gut verfügbar. Dazu
zählen beispielsweise Dämmkeile aus Mineralfaserdämmstoffen
oder auch Kerndämmstoffe aus Mineral- oder Kunststoffgranulaten.
Dämmstoffe, insbesondere dieser Gattung, haben aber den
entscheidenden Nachtteil, dass ihre Dämmwirkung mit steigendem,
in den Dämmstoff eindringendem und dort verbleibendem Feuchtigkeitsgehalt
nachlässt. Dabei kann der Feuchtigkeitseintrag in das Dämmmaterial
von außen durch feuchte Witterung, oder durch die im Innern
von Gebäuden stetig Feuchtigkeit produzierenden Personen
erfolgen. Weiterhin besteht die Gefahr, dass die angesammelte Feuchtigkeit
in das Mauerwerk und andere damit in Verbindung stehende Baugruppen
oder Einrichtungsgegenstände eindringt und beispielsweise
zu Holzfäulnis und Pilzbefall führt. Daher erweist
es sich als notwendig, die sich bildende Feuchtigkeit aus dem Wärmedämmsystem
und dem Mauerwerk abzuführen und diese gefährdeten
Einrichtungen vor eindringender Feuchtigkeit zu schützen.
Zur thermischen Trennung einer Baugrundstruktur, wie etwa Mauerwerk,
Kellerwände oder Dachaufbauten von, insbesondere feuchten
oder thermischen Umgebungseinflüssen wurden zahlreiche
Vorschläge gemacht und teilweise realisiert. So wird versucht,
bei der häufig bevorzugten zweischaligen Bauweise Maßnahmen
für eine ausreichende Durchlüftung zwischen den
beiden Wänden zu ergreifen und dadurch die Dämmwirkung der
zwischen den Wänden befindlichen Dämmstoffe durch
die Abführung von Feuchtigkeit in der Luft zu verbessern.
In der
DE 10 2006
037 741 A1 wird beispielsweise vorgeschlagen, in den zwischen
einer inneren und einer äußeren Bauwerksschale
befindlichen Luftspalt ein Wärmetauscherrohr anzuordnen, welches
von einem Niedertemperatur-Wärmeträgermedium durchströmt
wird. Dadurch soll die Temperatur an der Außenseite der
Wärmedämmung angehoben, deren Trockenhaltung gefördert
und die Wärmeverluste der Außenwände
reduziert werden. Neben den sicher nicht unerheblichen Kosten für
ein derart aufwendiges Rohrnetz, ist es auch fraglich ob die sicher
nur geringen Temperaturunterschiede der Rohre zur Wärmedämmung
eine messbare Trocknung der Dämmstoffe ermöglichen.
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Aus
der
DE 10 2006
018 013 A1 ist eine HDA-Platte (HDA-Hinterlüftungs-,
Diffusionsoffen-und Antikapillar) mit einer tragenden Struktur bekannt,
welche vorzugsweise Außenwände von Gebäuden
vor Nässe und Temperaturschwankungen schützen
soll. Die hier offenbarte mehrschichtige Bauplatte wird auf dem
tragenden Untergrund einer Wand verankert und weist zahlreiche miteinander verbundene
Hohlräume und Luftwege auf, die eine Hinterlüftung
der Außenfassadenschicht ermöglichen soll. Eine
Antikapillarschicht soll das Eindringen von äußerer
Feuchtigkeit in die tragende Wand verhindern. Für viele
Anwendungen dürfte diese, besonders starre Struktur dieser
vorgeschlagenen Platte hinderlich sein. Dieses System beruht im
Schwerpunkt auf einer schützenden Schicht, die das Bauwerk
vor Nässe, Wärme- und Kältestrahlung
schützen soll. Die zahlreich aneinander verbundenen Hohlräume
und Luftwege, die eine Hinterlüftung der Außenfassadenschicht
ermöglichen sollen, haben aber auch den Nachteil bei ungünstigen
Witterungsverhältnissen Wärme, Kälte
und auch Feuchtigkeit in diese Hohlräume zu verfrachten,
so dass die vorgehängte Fassadenplatte in ihrer Funktion
sehr beeinträchtigt wird.
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Aus
den vorgenannten Problemen zur Entfeuchtung und Wärmedämmung
von Gebäuden und Bauwerken, sowie den Nachteilen der bisher
bekannt gewordenen Lösungsvorschläge ergibt sich
die Aufgabe, eine Struktur und eine Anordnung zu schaffen, welche
die Nachteile der vorbekannten Lösungen vermeidet und die
Probleme beim Feuchtigkeitsschutz und bei der Verbesserung der Wärmedämmung
von Bauwerkskörpern einer Lösung zuführt.
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Diese
Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des ersten Schutzanspruchs
gelöst. In den weiteren Unteransprüchen werden
dabei vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung angegeben.
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Erfindungsgemäß wird
ein konstruktives Einbausystem zur Wärmedämmung
und Feuchtigkeitsregulierung von Gebäudekomponenten, wie
Wände, Decken oder Böden vorgeschlagen, welches
auf einer tragenden Baugrundstruktur angeordnet und als mit Wärmedämmeigenschaften
versehene und als Drainagebahn wirkende Noppenbahn ausgebildet ist. Erfindungsgemäß ist
auf der Noppenbahn eine Wärmedämmschicht angeordnet,
deren direkte Wärmeüberleitung in das Bauwerk über
die Drainageschicht unterbrochen wird.
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In
einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung, wird
zusätzlich zu der zwischen der Wärmedämmung
und dem Mauerwerk von Außenwänden und Kellerwänden
angebrachten Noppenbahn ein Kondensationshilfsprofil angeordnet, um
zielgerichtet die Kondensation der Feuchtigkeit, die über
die Drainageschicht aus dem Mauerwerk weitergeleitet wurde, einzuleiten
und geregelt nach außen abzugeben (Voraussetzung Kondensat
erzeugende kältere Außenlufttemperatur). Das erfinderische
Kondensationshilfsprofil ist nach außen abschüssig
geneigt und mit einer Tropfkante versehen. Sein Wandeinbau am vorzugsweise
kühleren Kondensationsort der Noppenbahn hat insbesondere den
Vorteil, Kondenswasser aus dem Baukörper gezielt abzuleiten
und somit dessen Zurückfließen in die Drainageschicht
zu vermindern oder bestenfalls auszuschließen.
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Das
Kondensationsprofil weist eine hohe Wärmeleitfähigkeit
und eine geringe Oxidationsneigung auf. Um eine ungewollte Kondensation
am Befestigungspunkt der Baugrundstruktur zu verhindern, wird vorzugsweise
eine Abdichtungsschicht zwischen Baukörper und Kondensathilfsprofil
angeordnet.
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Die
als Drainagebahn wirkende Noppenbahn wird dabei erfindungsgemäß an
der Außenseite des Mauerwerks eines Gebäudes angeordnet
und schützt die nachfolgende Wärmedämmung
vor eindringender Feuchtigkeit. Die vom Innenbereich kommende Feuchtigkeit
wird hierbei über die Noppenbahn durch deren wirkungsvolle
Drainageeigenschaft zum Kondensathilfsprofil hingeleitet, kondensiert
dort an den kühlen Oberflächen des Profils und wird
dort aus dem Bauteil nach außen abgeleitet.
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Das
konstruktive Einbausystem umfasst neben dem Kondensationshilfsprofil
auch die auf/vor der Noppenbahn angeordnete Wärmedämmung.
Die Wärmedämmung kann dabei verschiedene Materialien
in unterschiedlichen Schichtdicken umfassen und je nach Anwendungszweck
ausgewählt werden. Für den Außenbereich
werden bevorzugt hoch wärmedämmende Materialien
mit wenig Wärme-Kälte-Speichervermögen,
wie z. B. Polysterol, extrudierte Schaumplatten oder Ähnliches
verwendet.
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Das
Zusammenwirken dieser drei Materialien, Noppenbahn als Drainagebahn,
Wärmedämmung und Kondensationshilfsprofil in dem
erfinderischen konstruktiven Einbausystem ermöglicht einen Wand-,
Decken-, Dachaufbau oder dergleichen in zwei- oder mehrschichtiger
Form, der insbesondere, bedingt durch die im Wesentlichen als Drainagebahn wirkende
Noppenbahn und die vorgesehene Wärmedämmung, eine
technische und thermische Trennung der Feuchtigkeit bewirkt. Signifikant
und zur Abgrenzung zu anderen Erfindungen ist bei einer senkrechten
Einbauvariante der Fußpunkt stets verschlossen, das heißt
es findet keine Hinterlüftung in der Drainageschicht statt.
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Auf
die Verwendung des Kondensationsprofils kann teilweise verzichtet
werden, wenn eine andere Kondensationsmöglichkeit, beispielweise
am Ende der eingebauten Noppenbahn, besteht also ein Kondensationswasserausfall
außerhalb des Einbausystems z. B. zwischen einer Giebelwand
und dem Dachüberstand vorhanden ist und auf die geregelte Ableitung
mit Tropfkante verzichtet werden kann. In einer weiteren besonderen
Ausbildung der Erfindung, ist ein Teil des erfinderischen Einbausystems als
wasserdampfdiffusionsfähig ausgebildet und der andere Teil
nicht. Dabei dient die wasserdampfdiffusionsfähige Schicht
der Feuchtigkeitsregulierung und der Wärmespeicherung,
während die andere Schicht die Erwärmung und die
Auskühlung der wasserdampfdiffusionsfähigen Schicht
je nach Dämmstärke einschränkt.
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In
einer weiteren besonders vorteilhaften Ausbildung der Erfindung,
wird das konstruktive Einbausystem für den Ausbau von Flachdächern
und zum Innenausbau von Gebäuden verwendet. Für diese
Anwendungen ist in der Regel nur dann ein Kondensationshilfsprofil
notwendig, wenn eine geregelte Abtropfkante gewünscht wird.
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Vorteilhafterweise
weist die Noppenbahn eine zusätzliche Vliesschicht auf,
die auf der Noppenseite aufgebracht ist und eine Verschmutzung der Drainagebahnen
verhindern soll. Dieses Vliesmaterial ist als unverrottbarer Filter-Vlies
ausgebildet und soll besonders das Zuschlämmen oder Versanden der
Noppenzwischenräume wirkungsvoll verhindern. Die Einbaulage
der Noppenbahn sollte vorzugsweise mit den Noppenspitzen der Wandseite
der Baugrundstruktur zugerichtet sein.
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Die
Erfindung soll nun anhand der 1 bis 4 und
eines Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
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Es
zeigen:
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1 den
Außenwandabschnitt eines Gebäudes in einer ersten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen
konstruktiven Einbausystems mit der als Drainagebahn wirkenden Noppenbahn
zwischen Mauerwerk und Wärmedämmung, sowie dem
Kondensationshilfsprofil in vertikaler Einbauweise am höchstmöglichen
Punkt der Wärmedämmung.
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2 die
schematische Darstellung eines Flachdachquerschnitts mit dem erfinderischen Schichtaufbau
von Noppenbahn und Wärmedämmung auf einem vorhandenen
Flachdachaufbau;
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3 das
erfinderische innen liegende Wärmedämmsystem für
den Innenausbau von Gebäuden mit einer in besonderer Verlegungsart
angeordneten Noppenbahn und zusätzlichen Dämmschichtsystemen
oberhalb und unterhalb der einzelnen Geschossdecken;
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4 eine
Variante des konstruktiven Einbausystems zur Wärme- und
Feuchtigkeitsdämmung von Kelleraußenwänden
mit einer Dämmschicht und einer zwischen Kellerwand und
Dämmschicht liegenden Noppenbahn, sowie einem Kondensationshilfsprofil
zur Abführung der kondensierten Feuchtigkeit oberhalb der Kellerdecke
und der Vertikalabdichtung des Gebäudes.
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In
den Figuren werden gleiche Bezugszeichen für gleiche Elemente
verwendet. Wie aus allen 1 bis 4 ersichtlich
ist, bilden die dargestellten Einbauvarianten der im Wesentlichen
als Drainagebahn wirkenden Noppenbahn 5 immer eine Abtrennung
zwischen zwei oder mehreren Schichten einer erfindungsgemäßen
Aufbauvariante. Sie hat unter Anderem die Aufgabe, die diffundierte
und/oder konvektierte Feuchtigkeit aus den anderen Schichten, wie
Mauerwerk oder Wärmedämmung, gezielt zu einem Übergabepunkt
der gewollten Kondensation zu leiten.
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Im
Weiteren soll, wenn nicht anders angegeben, unter einer Drainagebahn
nicht nur eine Noppenbahn verstanden werden, wenn ein ähnliches strukturiertes
Material dieselben oder ähnliche Eigenschaften erfüllt.
Die Wärmedämmung 11, 19 verhindert
insbesondere auch eine unkontrollierte Kondensation, also einen
nicht gewünschten Aggregatzustandswechsel von gasförmig
in flüssig an unerwünschten Stellen. Die erfinderischen
Anordnungen der Drainagebahn des Einbausystems hat nur eine offene
Stelle, an welche die aus dem Baukörper und seiner Schichten
diffundierte Feuchtigkeit gezielt zur Kondensation zu leiten ist.
In den Ausführungsvarianten „Wärmedämmsystem”,
vorzugsweise für Außenwände (1), „innenliegende
Wärmedämmung” (3) und „Kellerabdichtung” (4)
befindet sich diese offene Stelle am höchsten Punkt, bzw. ist
am Ende des Einbausystems angeordnet und am tiefsten Punkt stets
geschlossen. Die Zirkulation der Feuchtigkeit ergibt sich durch
die Wasserdampfdiffusion und/oder der Konvektion der angrenzenden Bauteile,
im Wesentlichen durch Dampfdruckausgleich und unterschiedliche Temperaturverhältnisse.
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Bei
der Flachdachsanierung (2) mit dem erfindungsgemäßen
Einbausystem ergibt sich die Feuchtigkeitszirkulation durch die
umlaufend vorhandenen Traufe- und Giebelanschlüsse.
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In
der in 1 gezeigten Schnittdarstellung eines Außenwandabschnitts
wird das konstruktive Einbausystem durch die drei genannten wesentlichen
Baugruppen gebildet. Unmittelbar an der Außenseite des
Mauerwerks 1 wird eine Noppenbahn 5 angeordnet.
Zu deren Befestigung am Mauerwerk gibt es verschiedene bekannte
Möglichkeiten. So können dafür geeignete
Stahlnägel und Montageknöpfe genutzt werden oder
die Noppenbahn 5 weist beispielsweise eine selbstklebende
Beschichtung auf einer (flachen) Seite zur Befestigung an Wandflächen auf.
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Noppenbahnen
gibt es in verschiedenen Qualitäten und Ausführungen.
Sie bestehen meist aus sehr hochwertigem schwarzen, grauen oder braunen
Polyethylen mit einer sehr hohen Dichte (HDPE) und einer daraus
folgenden hohen Temperatur- und Wärmebeständigkeit.
Das Brandverhalten ist It. Verordnung mit B 2 DIN 4102 angegeben.
Weiterhin sind Noppenbahnen beständig gegen viele Chemikalien,
unverrottbar, wurzelfest, unbedenklich für Trinkwasser
und unempfindlich gegenüber Pilzen und Bakterien. Auf der,
mit den Noppenspitzen nach innen (zur Gebäudeseite zugerichtet)
ausgerichteten Noppenbahn 5 ist eine für Wasserdampf
und Feuchtigkeit mindestens teilweise diffusionsdurchlässige Schicht
aus einem Wärmedämmmaterial 11 angeordnet.
Die in der Noppenbahn 5 vorhandene Feuchtigkeit wird durch
die Drainageeigenschaften der Noppenbahn weitergeleitet und über
das Kondensationshilfsprofil 7 abgeführt. Die
Feuchtigkeit kondensiert am höchsten bzw. kältesten
Punkt (Ende des Systems), dem dort angeordneten Kondensationshilfsprofil 7.
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Das
erfindungsgemäße Kondensationshilfsprofil 7 (1 und 4)
besteht aus einem Material mit einer hoher Wärmeleitfähigkeit
und einer geringen Oxidationsneigung. Die Einbaulage des Profils 7 wird
dabei von der Bauphysik bestimmt. Bei einer vertikalen Einbauvariante
von Drainagen der Noppenbahn 5 mit Wärmedämmung 11,
ist dies der höchste Punkt, bzw. das Ende des Einbausystems. Dabei
wird die Umgebungstemperatur (Kälte) durch das Kondensationsprofil 7 aufgenommen
und weitergeleitet. Dadurch eröffnet sich die Möglichkeit
der Kondensation, der von der Noppenbahn 5 geleiteten diffundierten
Feuchtigkeit. Die Kondensation erfolgt demzufolge immer an einem
festgelegten kälteren Punkt des Einbausystems. Das Kondensationshilfsprofil 7 wird
zusätzlich mit einer passenden Abdichtung 20 verbaut,
um eine unkontrollierte Kondensation in andere Konstruktionsteile
des Aufbaus zu verhindern. Weiterhin weist es eine zur Gebäudeaußenseite
abschüssig geneigte Formgebung auf, die von einer aus dem
Bauteil ragenden Tropfkante begrenzt wird (1). Die
Größe des Profils 7 orientiert sich an
der Dämmstärke und dem zu berücksichtigenden
Wandaufbau, wie z. B. der Putzstärke. Die abschüssig
geneigte Konstruktion des Profils 7 erlaubt das gezielte
Sammeln von Wasserbläschen aus denen sich dann Wassertropfen
bilden, welche schließlich, bei zunehmender Masse am Ende
des Kondensationsprofils 7, also über die Tropfkante
abtropfen. Erfindungsgemäß wird dadurch die gezielte Ableitung
des Kondensationswassers aus der Noppenwand 5 erreicht
und ein Zurückfließen in die Noppenbahn 5 oder
umliegende Bauteile verhindert.
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Das
konstruktive Einbausystem 5, 6, 8 10 setzt
bei dem in 2 dargestellten Flachdachquerschnitt
auf dem vorhandenen Flachdachaufbau auf. Die Noppenbahn 5 wird
hier direkt auf der Dachoberfläche 6 angebracht.
Die auf der Noppenbahn 5 angeordnete Wärmedämmung 11 des
Einbausystems ist bei der Ausführungsvariante „Flachdach” als
Extruder-Hartschaumplatte 8 ausgebildet. Die abschließende äußere
Abdichtung der Dämmplatten 8 erfolgt mittels Brandschutzeinlage
und einer zur Wetterseite aufgebrachten Dachabdichtung bekannter
Bauweise. Zur Dachabdichtung können dabei verschiedene bekannte
Materialien, wie z. B. Repanol fk verwendet werden. Bei dieser Ausführungsvariante
liegt die Noppenbahn 5 mit den Noppenspitzen nach unten gerichtet
auf der Dachschalung 6 unterhalb der Dämmplatten 8 (2).
Die Oberseite dieser als Drainage wirkenden Noppenbahn 5 ist
dabei geschlossen und kann vorzugsweise ohne Vertiefungen ausgebildet
sein, um eine Einlagerung von Feuchtigkeit durch die Witterungsverhältnisse
während der Einbauphase oder nach einem Schadensfall von oben
auf die Dämmplatten 8 zu verhindern und das rückstandsfreie
Ablaufen von Feuchtigkeit zu ermöglichen. Der Flachdachausbau
mit dem erfinderischen Einbausystem erlaubt eine effektive Wärmedämmung
von Flachdächern bei gleichzeitigem Feuchtigkeitsschutz,
insbesondere der Verwendung einer mit Dampfbremsfolie 14 abgedeckten
Deckenunterseite des vorhandenen Dachaufbaus 4. Diese Ausführungsvariante
zur Flachdachsanierung spart nicht nur Heizkosten, sondern verbessert
auch das Raumklima durch eine wirkungsvollere Abführung
der Feuchtigkeit.
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Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist
das in 3 dargestellte „innere Wärmedämmsystem” für
Gebäude. Erfindungsgemäß wird eine Noppenbahn 5 auf
einen vorhandenen Wandaufbau, in diesem Ausführungsbeispiel
auf ein Mauerwerk 1 aufgebracht. Die Noppenspitzen sind dabei
in das Gebäudeinnere gerichtet und die als Drainagebahn
wirkende Noppenbahn 5 ist auf der Noppenseite zum Innenraum
durch ein Filterflies, insbesondere durch ein Geotextil vor Verschmutzung geschützt.
Die erfinderische Anordnung der Drainagebahn sperrt also den vorhandenen
Wandaufbau von innen, so dass keine Luftfeuchtigkeit von innen zu
dem Mauerwerk 1 der Außenmauer durchdringen kann.
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Dabei
erstreckt sich die Verlegung der Noppenbahn 5 vom Innenwandaufbau 1 durchgängig
bis zur Unterseite der Geschossdecke 9 und winkelt ins Gebäudeinnere
ab. Zur Anwendung für die Innendämmung können
alle handelsüblichen Noppenbahnen 5 mit Drainageeigenschaften
kommen, wenn sie den für den Innenbereich festgelegten
Auflagen des Gesundheitsschutzes (Ausdünstungen und schädigende
Inhaltsstoffe) sowie Alterungsbeständigkeit und Brandverhalten
entsprechen.
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Auf
der Noppenbahn 5 des erfinderischen Einbausystems ist ein
Wärmedämmmaterial 11 aufgebracht, welches
ein hohes Wärmespeichervermögen und eine klimatisierende
Wirkung aufweist und vorzugsweise als Wärmedämmplatte 15, 19 ausgebildet
ist.
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Geeignete
Materialien für diese Innendämmung sind z. B.
Holzfaserdämmplatten 19, Kalziumsilikatplatten 15,
Lehmstoffplatten oder andere Dämmstoffplatten mit vergleichbaren
Material- und/oder physikalischen Eigenschaften.
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Die
auf der Noppenbahn 5 angeordneten Platten 15, 19 werden
mit speziellen Spachtelmassen und Farben verbaut und verarbeitet.
Geeignet hierfür sind insbesondere diffusionsoffene basisch-alkalische
Produkte. Auch dürfen keine Feuchtigkeit sperrenden oder
sollten keine bremsenden Grundierungen verwendet werden. Ausnahme
wäre bei bremsenden Grundierungen eine vorherige Prüfung
auf Systemverträglichkeit.
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Die
Noppenbahn 5 ist am Fußpunkt und an den Wandanschlüssen,
wenn vorhanden, geschlossen und wird horizontal unterhalb der Geschossdecke 9 umgelenkt.
Unterhalb der Geschossdecke 9 befindet sich ein Lüftungsschlitz
(nicht bezeichnet), der durch nachströmende Luft bei der
Wasserdampfdiffusion/Konvektion ein Zirkulationsverhalten ermöglicht,
vor und hinter der klimatisierenden Wärmedämmung 11, 15, 19.
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Die
als thermische und Feuchtigkeit sperrende Schicht zwischen zwei
Bauteilen anzusehende Drainagebahn 5 ermöglicht
eine komplette Wasserdampfdiffusion/Konvektion durch das ganze Dämmmaterial.
Durch die Wirkung ihrer Noppen kann die eingelagerte Feuchtigkeit
in Abhängigkeit von der gespeicherten Wärme nach
einem Lüftungsvorgang wieder in den Raum zurück
geleitet werden, da Wasserdampfdiffusion und Wärmerückgewinnung
nach einem Lüftungsvorgang stets nach innen wirken.
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Die
als „innere Wärmedämmsystem” 1, 5, 11 ausgebildete
Ausführungsvariante des konstruktiven Einbausystems lässt
sich vorteilhaft durch die in 3 dargestellte
Fußbodenheizung 17 und als Deckenkühlung 16 mit
einem Wärmeleitprofil 18 unter der Geschossdecke 19 ergänzen.
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Nach
dem bisherigen Stand der Technik verbaute Wärmedämmplatten
sind gegenüber dem erfindungsgemäßen
Einbausystem kaum in der Lage, die gleichen beschriebenen vorteilhaften
Wirkungen zu erzielen.
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4 zeigt
eine Einbauvariante zur Wärme- und Feuchtigkeitsdämmung
von Kelleraußenwänden. Die Drainagebahn 5 ist
hier ebenfalls zwischen einer Wärmedämmung 11 und
dem Mauerwerk 1 angeordnet und schützt dieses
zusätzlich vor Feuchtigkeit. Die Wärmedämmung
der Kellerwand ist zusätzlich durch eine vertikale Abdichtung 12,
welche sich von der Bodenplatte 3 bis über die
Kellerdecke 2 erstreckt, gegen eindringende Feuchtigkeit
geschützt.
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Ebenso
bietet die nicht bezeichnete horizontale Abdichtung 13 Schutz
vor eindringender Feuchtigkeit von unten.
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Bei
der Sanierung feuchter Keller können die verwendeten Noppenbahnen 5 mit
einem zusätzlichen Putzträger mit Wärmedämmeigenschaften
ausgestattet sein, so dass sie auch bei einer solchen Anwendung
vorteilhaft eingesetzt werden können.
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Wird
die Noppenbahn 5 aus entsprechenden wärmedämmenden
Materialien hergestellt, ermöglicht diese schlechte Wärmeleitfähigkeit
zusätzlichen Schutz gegen eindringende Wärme oder
Kalte, insbesondere in Form von Wärmeleitung. Als Kernstück des
erfindungsgemäßen Einbausystems hat die Noppenbahn 5 wärmedämmende
Eigenschaften, also Bestandteile oder Schichten mit geringer Wärmeleitfähigkeit.
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Das
erfindungsgemäße Einbausystem trägt besonders
vorteilhaft zur Verbesserung des Raumklimas von zu errichtenden
Gebäuden bei, ist aber auch bei nachträglich einzubringender
Wärmedämmung als Schutzsystem gegen feuchte Wände
und Schimmelbefall oder bei der Sanierung von bereits durchfeuchteter
Wände vorteilhaft verwendbar.
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Die
hier beschriebenen Aufbauvarianten des erfinderischen Einbausystems
sollen nicht abschließend sein, da auch weitere, hier nicht
beschriebene, aber für den Fachmann nahe liegende und leicht
ableitbare Anwendungen denkbar sind, die ebenfalls in den Bereich
der Erfindung gehören.
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- 1
- Mauerwerk
(Betonwand oder dergleichen)
- 2
- Kellerdecke
- 3
- Bodenplatte
- 4
- Flachdachaufbau
(vorhandener)
- 5
- Noppenbahn,
Noppenbahn mit Flies, Drainage-Schutzbahn
- 6
- Dachschalung
oder Dachkonstruktion
- 7
- Kondensationshilfsprofil
- 8
- Extrude-Hartschaumplatte
oder ein anderer Wärmedämmstoff
- 9
- Geschossdecke
- 10
- Brandschutzeinlage
und Abdichtung aus (z. B. Polyisobutylen PIB, PVC-P ...)
- 11
- Wärmedämmung
- 12
- Vertikal-Abdichtung
(Keller) mit (z. B. bituminöser Kaltklebebahnen ...)
- 13
- Horizontal-Abdichtung
(Keller)
- 14
- Dampfbremsfolie/Dampfbremsvlies
mit entsprechenden SD-Werten
- 15
- Bauplatte
(mit basisch-alkalischer Spachtelschicht)
- 16
- Kühldecke
(vorzugsweise aus einem dämmenden Trägermaterial
aufbauenden Wärmeleitblechen und einem Verbundrohr oder Ähnliches)
- 17
- Fußbodenheizung
(z. B. aus einem wärme- und/oder schalldämmenden
Trägermaterial, einem Wärmeleitblech und einem
Verbundrohr oder Ähnliches)
- 18
- Lüftungsschlitz
- 19
- Holzfaserdämmplatte,
Calciumsilikatplatte, Lehmplatte oder Ähnliches
- 20
- Abdichtung
am Kondensationsprofil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102006037741
A1 [0002]
- - DE 102006018013 A1 [0003]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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