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Die Erfindung betrifft eine Schildkappe für einen Schildausbau für den untertägigen Bergbau, mit einem Kappenblech, mit Aufnahmeeinrichtungen zum Anschließen von Stempelköpfen von Hydraulikstempeln an der Schildkappe und mit einer unterhalb des Kappenbleches angeschweißten Stützkonstruktion mit mehreren Längsholmen, die sich von einem hinteren Kappenbereich, in dem die Aufnahmeeinrichtungen angeordnet sind, bis zu einem vorderen Kappenbereich erstrecken, in welchem sich die Längsholme in ihrer Höhe verjüngen
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Im untertägigen Bergbau werden seit Jahrzehnten mittels Hydraulikzylindern (Hydraulikstempeln) in der Höhe veränderbare Schildausbaugestelle eingesetzt, die in der Regel zwei Liegendkufen, ein Lenkergetriebe, ein Bruchschild und eine gelenkig mit dem Bruchschild verbundene ein- oder mehrteilige Schildkappe aufweisen. Durch Ausfahren der meist zwei, manchmal auch vier Hydraulikzylinder wird die Schildkappe gegen das sogenannte Hangende, d. h. das Deckgestein eines untertägigen Strebs angedrückt, um im untertägigen Gebirge eine meist als Streb bezeichnete Kammer für die Anordnung der Gewinnungsmaschinen freizuhalten. Mehrere in der Höhe verstellbare Schildausbauten bzw. Schildausbaugestelle bilden einen schreitenden Ausbau, der durch Einfahren der Hydraulikzylinder und Rücken einzelner Schildausbauten über im Wesentlichen horizontal ausgerichtete Schreitzylinder, die sich an der Gewinnungsanlage widerlagern, vorgezogen werden kann oder über den eine Gewinnungsanlage vorgeschoben werden kann.
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Die in Hochleistungs-Gewinnungsbetrieben eingesetzten Schildausbaugestelle bzw. Schildausbauten umfassen Schildkappen, deren Kappenbleche Längen von fünf Meter und mehr und Breiten von zwei Meter und mehr aufweisen. Mit der unterhalb des Kappenblechs angeschweißten Stützkonstruktion müssen hierbei sämtliche Biegekräfte zwischen Kappenspitze und Kappenende bzw. den Aufnahmeeinrichtungen für die Stempelköpfe mit hoher Sicherheit aufgenommen werden, um einen Bruch der Schildkappe selbst bei loser oder welligem Gebirge, gegen das die Schildkappe angedrückt wird, zu vermeiden. Um diesen Belastungen gerecht zu werden, weisen die derzeit eingesetzten Schildausbaugestelle meist eine in Kastenbauweise hergestellte Stützkonstruktion mit einer Vielzahl von aus Blechstreifen bestehenden Längsholmen auf, die über Querbleche ausgesteift sind.
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Bei einem Schildausbau mit Abzugsöffnung, wie er beispielsweise in der
DE 198 14 246 A1 beschrieben ist, sind zwei kastenprofilförmige Längsholme vorgesehen, die sich über die gesamte Länge der Schildkappe erstrecken und die zugleich die Führungseinrichtung für eine Schiebeplatte bilden, um in der Schildkappe für das Abzugs-Abbauverfahren die öffen- und schließbare Abzugsöffnung zuschaffen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schildkappe zu schaffen, die mit weniger Aufwand und geringerem Gewicht herstellbar ist und zugleich eine höhere Biegesteifigkeit als die bekannten Konstruktionen aufweist.
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Diese sowie weitere Aufgaben werden erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass wenigstens zwei der Längsholme aus Profilstreben bestehen, die zumindest einen oberen Profilgurt und einen senkrecht zu diesem verlaufenden Mittelgurt aufweisen, wobei das Kappenblech und die Längsholme im vorderen Kappenbereich eine Abwinklung nach oben aufweisen. Mittels der Abwinklung der Kappenspitze, d. h. einer Abwinklung im vorderen, sich verjüngenden Kappenbereich wird eine den Belastungen im Setzzustand eines Schildausbaugestells entgegenwirkende Vorwölbung der Schildkappe erreicht, die die Gesamtbelastbarkeit der Schildkappe signifikant verbessern kann. Die Vorwölbung der Schildkappe entgegen der späteren Belastungslinie kann ggf. durch eine nur einfache Abwicklung des vordersten, die Kappenspitze bildenden Abschnitts relativ zu einem hinteren Abschnitt des vorderen Kappenbereichs gebildet werden, aber auch mehrere Abwinklungen umfassen. Je nach Gesamtlänge der Schildkappe und konstruktiv vorgegebener freier Auskraglänge des vorderen Kappenbereichs kann die abgewinkelte Kappenspitze vorzugsweise etwa 10% bis 30%, insbesondere etwa 15% bis 25% der Gesamtlänge der Schildkappe ausmachen. Da bei der erfindungsgemäßen Lösung im Wesentlichen auf eine Kastenbauweise einer Vielzahl miteinander verschweißter Blechstreifen oder Kastenprofile verzichtet wird und stattdessen als Meterware erhältliche Profilstreben zum Einsatz kommen können, kann eine höhere Biegesteifigkeit bei reduziertem Gewicht und zugleich erheblicher Reduzierung der zum Herstellen der geschweißten Stützkonstruktion erforderlichen Schweißnähte erreicht werden.
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Grundsätzlich kann die Vorwölbung der Schildkappe auf verschiedenste Weisen erreicht werden. Bei konstruktiv einfacher und kostenmäßig vorteilhafter Ausgestaltung ist der Mittelgurt mit einem Einschnitt versehen, wobei die Abwinklung im Bereich des Einschnitts ausgebildet ist und der Einschnitt im Mittelgurt dazu dient, die Abwinklung vornehmen zu können. Nach Einschneiden des Einschnitts z. B. durch Brennschneiden kann dann der vorderste Abschnitt der Profilstrebe, die nach ihrer Montage einen Längsholm in der Unterkonstruktion der Schildkappe bildet, um einen geringen Abwinklungsgrad umgebogen werden, wodurch eine Abwinklung zwischen zwei ansonsten geradlinigen Profilstrebenabschnitten entsteht. Der Einschnitt im Mittelgurt reicht vorzugsweise bis an den oberen Profilgurt heran, um das Abwinkeln bzw. Umbiegen an der Abwinklungsstelle zu erleichtern.
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Um im Montagezustand der Profilstreben in der Unterkonstruktion der Schildkappe eine besonders hohe Biegesteifigkeit zu erreichen, ist bei der insbesondere bevorzugten Ausgestaltung der Einschnitt im Mittelgurt nach dem Erzeugen der Abwinklung zumindest partiell mit einem Keilstück verfüllt. Durch Einsetzen eines Keilstückes kann mithin wieder erreicht werden, dass der Mittelgurt auch im Bereich des Einschnitts ausschließlich mit Druckbelastungen belastet ist und diese Druckbelastungen formschlüssig trotz des zuvor angebrachten Einschnitts aufnehmen kann. Das Keilstück wird vorzugsweise in den Einschnitt eingeschweißt.
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Bei einer insbesondere bevorzugten Ausgestaltung weist der obere Profilgurt der Profilstrebe zu beiden Seiten des Mittelgurtes einen Gurtschenkel auf. Um das Erzeugen der Abwinklung bei einer Profilstrebe mit oberem Profilgurt mit beidseitigem Gurtschenkel zu erleichtern, können vor dem Abwinkeln beide Profilstege fluchtend mit dem Einschnitt mit Schenkeleinschnitten versehen werden. Nach dem Erzeugen der Abwinklung können die die Schenkeleinschnitte begrenzenden Schenkelabschnitte dann wieder verbunden werden, insbesondere mittels einer Schweißnaht. Das Abwinkeln kann aber auch ohne einen zusätzlichen Einschnitt in den Gurtschenkeln und/oder auch ohne weitere Maßnahmen wie Vorkerbungen an der Biegelinie od. dgl erfolgen.
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Die Abwinklung zwischen der Kappenspitze und dem verbleibenden Bereich der Profilstrebe beträgt vorzugsweise näherungsweise etwa 2° bis 4° und insbesondere etwa 3°. Gemäß der insbesondere bevorzugten Ausgestaltung bestehen die Längsholme bzw. Profilstreben aus vorzugsweise gewalzten oder gezogenen I-Profilen mit einem sich integral an den Mittelgurt anschließenden unteren Profilgurt. Zwar wäre es grundsätzlich möglich, dass sich der untere Profilgurt am fertig gestellten und in die Schildkappe eingebauten Längsholm bis zur Kappenspitze erstreckt. In der bevorzugten Ausgestaltung allerdings ist der untere Profilgurt im vorderen Kappenbereich entfernt, insbesondere weggeschnitten. Das Entfernen des unteren Profilgurts erfolgt dann vorzugsweise vor dem Erzeugen der Abwinklung mit einem Schnitt, der an der Abwinklungsstelle abgewinkelt verläuft. Die Schnittabwinklung sollte dann vorzugsweise mit derselben Abwinklung wie die Abwinklung der Kappenspitze relativ zur verbleibenden Profilstrebe erfolgen, damit sich nach der Abwinklung die Unterseite der Profilstrebe gradlinig zu beiden Seiten des Einschnitts verjüngt und Unterbleche im vorderen Kappenbereich an der Unterseite der Schildkappe angeschweißt werden können.
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Anstelle der Vornahme eines Schnitts, mit welchem der untere Profilgurt im vorderen Kappenbereich nachträglich an einer I-Profilstrebe entfernt wird, kann der untere Profilgurt auch stehen bleiben, wenn zusätzlich zu dem Einschnitt, um die Abwinklung vorzunehmen, ein Teilabschnitt des Mittelgurtes, insbesondere derjenige Teilabschnitt des Mittelgurtes, der sich beim I-Profil ursprünglich unmittelbar angrenzend an den unteren Profilgurt befindet, herausgetrennt wird, um anschließend den unteren Profilgurt an die Trennkante heranzudrücken oder heranzuwalzen und dann wieder anzuschweißen, wie dies im Einzelnen in der
DE 10 2008 029 085 A1 (nicht vorveröffentlicht) der Anmelderin, auf deren Offenbarungsgehalt diesbezüglich ergänzend verwiesen wird, beschrieben ist.
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Alternativ können die Längsholme aus T-Profilen bestehen, bei denen dann entsprechend die Einschnitte im Mittelgurt vorgenommen werden und kein zweiter, senkrecht zum Mittelgurt verlaufender Profilgurt vorhanden ist. Bei Längsholmen, die aus T-Profilen bestehen, kann jedenfalls im hinteren Kappenbereich ein Stegblech als unterer Gurt am Mittelgurt angeschweißt werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung können sich der obere Profilgurt und/oder der untere Profilgurt zumindest im hinteren Kappenbereich zu beiden Seiten des Mittelgurtes jeweils mit einem Gurtschenkel erstrecken. Die Gurtschenkel des oberen und des unteren Profilgurtes können hierbei zueinander gleiche Breiten- und Dickenabmessungen aufweisen. Der entsprechende Längsholm kann dann mithin aus einer symmetrischen I-Profilstrebe bestehen, die durch Einschnitte und Auftrennen entsprechend angepasst wird. Die Gurtschenkel können auch, bezogen auf den Mittelgurt, an einer Seite eine größere Dicke und/oder eine größere Breite als die Gurtschenkel auf der anderen Seite des Mittelgurts aufweisen. Für eine solche Ausgestaltung können insbesondere unsymmetrische I-Profil-Profilstreben verwendet werden oder eine symmetrische I-Profilstrebe wird durch zusätzliche Schnitte entsprechend angepasst. Bei einer Schildkappe können auch beide Ausgestaltungen von I-Profilstreben zum Einsatz kommen.
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Zur Erleichterung der Montage der Aufnahmeeinrichtung ist besonders vorteilhaft, wenn die unteren und oberen Gurtschenkel im hinteren Kappenbereich partiell mit Aussparungen zur Positionierung der Aufnahmeeinrichtungen für die Stempelköpfe versehen sind. Die aufgrund der Aussparungen im unteren Profilgurt oder oberen Profilgurt bewirkte Schwächung der Biegesteifigkeit kann u. a. dadurch ausgeglichen werden, dass die Aufnahmeeinrichtungen an den Gurtschenkeln der oberen Profilgurte oberhalb der Aussparungen angeschweißt werden. Die oberen und die unteren Gurtschenkel können im Bereich der Aufnahmeeinrichtungen für die Stempelköpfe partiell mit Aussparungen versehen sein, die sich bis an den Mittelgurt heran erstrecken. Ferner vorteilhaft ist, wenn die oberen Profilgurte aller Profilstreben über Längsschweißnähte an der Unterseite des Kappenblechs angeschweißt sind und/oder wenn die Schildkappe eine Stützkonstruktion mit vier aus Profilstreben bestehende Längsholme erhält.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen einer erfindungsgemäßen Schildkappe ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines in der Zeichnung gezeigten Ausführungsbeispiels für den Aufbau einer Schildkappe sowie für den Fertigungsvorgang für eine in der Stützkonstruktion besonders vorteilhaft eingesetzte Profilstrebe. In der Zeichnung zeigen:
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1 in perspektivischer Ansicht von unten eine erfindungsgemäße Schildkappe ohne Aufnahmeeinrichtungen für Stempelköpfe und Gelenkbolzenanschlüsse;
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2 eine Ansicht auf die Hinterseite der Schildkappe nach 1;
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3 eine Seitenansicht der Schildkappe aus 1;
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4 eine Detailansicht des Ausschnitts nach IV in 3;
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5 perspektivisch eine bei der Schildkappe nach 1 als Längsholm der Unterkonstruktion angepasste Profilstrebe;
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6 den vorderen Bereich einer Profilstrebe vor dem Abwinklungsvorgang in Seitenansicht; und
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7 eine Detailansicht des Einschnitts in der Profilstrebe vor dem Einsetzen eines Keilstücks.
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1 zeigt in schematisch stark vereinfachter Ansicht eine erfindungsgemäße Schildkappe 1 zur Verwendung an einem Schildausbaugestell beliebigen Aufbaus insbesondere für den untertägigen Bergbau. Ein in seiner Gesamtheit nicht gezeigtes Schildausbaugestell weist normalerweise zwei Liegendkufen, zwei oder vier Hydraulikstempel, ein Bruchschild sowie ein Lenkergetriebe auf, um die Schildkappe 1 mit dem die Oberseite des Schildausbaugestells bildenden Kappenblech 2 an das sogenannte Hangende eines untertägigen Kohlenstrebs bzw. das Deckgebirge eines untertägigen Hohlraums im Setzzustand des Schildausbaugestells andrücken zu können. Die zur Befestigung der Schildkappe 1 an den Hydraulikstempeln vorgesehenen Aufnahmeeinrichtungen, die innerhalb der mit Bezugszeichen 3 in 1 bezeichneten Positionen an der Schildkappe 1 befestigt werden, sowie auch die Gelenkanschlüsse zum Verbinden der Schildkappe 1 mit einem Bruchschild, die normalerweise an der Hinterseite 4 der Schildkappe 1 angeordnet werden, sind nicht dargestellt.
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Wie bereits 1 gut erkennen lässt, weist die Schildkappe 1 eine an der Unterseite des Kappenblechs 2 angeschweißte Unterkonstruktion 5 auf, die im gezeigten Ausführungsbeispiel von zwei inneren Profilstreben 6 und zwei äußeren Profilstreben 16 als Längsholme gebildet wird. Im gezeigten Ausführungsbeispiel bestehen sämtliche Profilstreben 6, 16 ursprünglich aus I-Profil-Profilstreben (I-Profilstreben), die allerdings zur Verwendung als Längsholme in der Unterkonstruktion adaptiert sind. Beide Profilstreben 6, 16 weisen hier integral einen oberen Profilgurt 7 bzw. 17, einen unteren Profilgurt 8 bzw. 18 und einen senkrecht zu den beiden Profilgurten 7, 8 bzw. 17, 18 verlaufenden Mittelgurt 9 bzw. 19. Jeweils der obere Profilgurt 7 bzw. 17 der Profilstreben ist über Schweißnähte mit dem Kappenblech 2 verbunden und das Kappenblech 2 stützt sich quasi über die gesamte Länge der Schildkappe 1 an den oberen Profilgurten 7, 17 der die Längsholme der Unterkonstruktion 5 bildenden Profilstreben 6, 16 ab. Die Schildkappe 1 hat einen hinteren Kappenbereich 1A, in welchem sie eine in etwa gleichbleibende Höhe hat und in welchem die Aufnahmeeinrichtungen (nicht gezeigt) für die Stempelköpfe positioniert werden, und die Schildkappe 1 hat einen vorderen Kappenbereich 1B, in welchem sich die Höhe der Schildkappe 1 zur Kappenstirnseite 11 hin hier kontinuierlich verjüngt.
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Erfindungsgemäß ist zumindest im vorderen Kappenbereich 1B eine insgesamt mit Bezugszeichen 20 bezeichnete Abwinklung ausgebildet, mittels welcher ein sich zwischen der Abwinklung 20 und der vorderen Stirnseite 11 befindlicher Abschnitt der Schildkappe, der hier als Kappenspitze 21 bezeichnet wird, abgewinkelt verläuft zu dem gesamten weiteren Bereich der Schildkappe 1. Die Abwinklung an der Abwinklungsstelle 20 enthält insbesondere auch das Kappenblech 2. Das Kappenblech 2 besteht hierzu im gezeigten Ausführungsbeispiel aus einem hinteren Blechabschnitt 2A und einem vorderen, hier etwas kräftiger ausgebildeten Blechabschnitt 2B, wobei der Blechabschnitt 2B an der Abwinkungsstelle 20 eine Abwinklung entsprechend der Abwinklung der gesamten Schildkappe 1 hat. Die Abwinklung bzw. der Abwinklungsrad an der Abwinklungsstelle 20 zwischen der Kappenspitze 21 und dem verbleibenden Abschnitt des vorderen Kappenbereichs 1B sowie dem gesamten hinteren Kappenbereich 1A beträgt hier 3° und die Abwinklung verläuft bezogen auf eine fertige Schildkappe 1 nach oben auf das Hangende zu. Hierdurch wird erreicht, dass die vom Hangenden auf die Schildkappe 1 beim Setzen eines Schildausbaugestells übertragenen Kräfte zuerst die über die Abwinklung erreichte Vorwölbung der Schildkappe 1 überwinden müssen.
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Aus der Rückansicht der Schildkappe 2 gemäß 1 ist gut ersichtlich, dass jeweils die beiden inneren Profilstreben 6 der Stützkonstruktion 5 aus symmetrischen I-Profilstreben bestehen, bei denen sowohl der obere Profilgurt 7 als auch der untere Profilgurt 8 zu beiden Seiten des Mittelgurts 9 Gurtschenkel 7A bzw. 8A gleicher Dicke und Breite aufweisen. Die jeweils äußeren Profilstreben 16 bestehen hier aus asymmetrischen I-Profilstreben, bei denen die Gurtschenkel 17A bzw. 18A zu einer Seite des Mittelgurtes 19 eine größere Breite als die Gurtschenkel 17B, 18B auf der anderen Seite des Mittelgurtes 19 aufweisen. Die unterschiedliche Breite der Gurtschenkel 17A, 17B zueinander und/oder zu den Gurtschenkeln bei den inneren Profilstreben 6 kann beispielsweise durch die Verwendung unterschiedliche I-Profilstreben für die inneren Profilstreben 6 einerseits und die äußeren Profilstreben 16 andererseits erreicht werden. Alternativ könnten die äußeren Profilstreben 16 aber auch durch entsprechendes Zuschneiden der jeweils kürzeren Gurtschenkel 17B, 18B aus denselben I-Profilstreben wie die inneren Profilstreben hergestellt werden.
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Die 3 und 4 verdeutlichen besonders gut die Abwinklung der Schildkappe 1 im vorderen Kappenbereich 1B an der Abwinklungsstelle 20. Die Abwinklung ist bei sämtlichen Profilstreben 6, 16 in identischer Weise ausgebildet und die Abwinklung der vorderen Kappenspitze 21 wird, wie unter Bezugnahme auf die 5 bis 7 noch im Einzelnen erläutert werden wird, vorzugsweise dadurch erreicht, dass die Profilstreben 6, 16 im vorderen Kappenbereich bzw. in demjenigen Abschnitt, der später bei der Schildkappe die Unterkonstruktion 5 im vorderen Kappenbereich 1B bildet, zuerst mit einem Einschnitt 23 versehen werden, der sich im Mittelgurt 9, 19 bis an den oberen Profilgurt 7, 17 heran erstreckt. Durch das Auftrennen des Mittelgurtes 9, 19 an der Abwinklungsstelle 20 kann dann der zu einer Seite des Einschnitts 23 liegenden Abschnitt gegenüber dem auf der anderen Seite des Einschnitts befindlichen Abschnitt abgewinkelt bzw. weggebogen werden, wodurch der zuvor rechteckförmige Einschnitt 23 keilförmig vergrößert wird. Nach dem Abwinkeln kann dann der Einschnitt 23 mit einem Keilstück 40 wieder gefüllt werden, welches vorzugsweise in den Einschnitt 23 eingeschweißt wird.
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Zur Verdeutlichung der Fertigung bzw. Adaptierung der bei der Schildkappe 1 die Längsholme bildenden Profilstreben 6, 16 wird nun zuerst Bezug genommen auf die 5 bis 7, in denen beispielhaft eine der beiden äußeren Profilstreben 16 dargestellt ist. Wie weiter oben erläutert bildet das Ausgangsprofil für die Profilstrebe 16 ein gezogener oder gewalzter I-Profilstab mit Mittelgurt 19, oberem Profilgurt 17 und unterem Profilgurt 18. Die Profilstrebe 16 ist derart adaptiert, dass sich der obere Profilgurt 17 zwar über die gesamte Länge der Profilstrebe 16 erstreckt. Der untere Profilgurt 18 hingegen erstreckt sich nur etwa über die Hälfte der Länge der Profilstrebe 16, wozu der gesamte vordere Abschnitt der Profilstrebe 16 im Mittelgurt 19 mit einem Trennschnitt versehen ist, mit dem im vorderen Bereich der normalerweise integral am I-Profil angeformte untere Profilgurt weggeschnitten ist. Die Schnittkante am Mittelgurt 19 ist in 5 mit dem Bezugszeichen 25 bezeichnet. 6 zeigt anhand einer Detailansicht des vorderen Abschnitts der Profilstrebe 16 den Fertigungs- oder Adaptionszustand vor dem Erzeugen der Abwinklung an der Abwinklungsstelle 20. Am Mittelgurt 19 der Profilstrebe 16 ist zwar ein Einschnitt 23 angebracht, der sich im Mittelgurt 19 bis an den oberen Profilgurt 17 heran erstreckt. Der obere Profilgurt 17 verläuft allerdings noch gradlinig zu beiden Seiten der späteren Abwinklungsstelle. Die Schnittkante 25 an der Unterseite des Mittelgurts 19 ist derart geführt, dass sich ein erster Schnittkantenabschnitt 25A bis an den Einschnitt 23 heran erstreckt, während ein zweiter Schnittkantenabschnitt 25B um den Winkel α abgewinkelt verläuft. Der Schnittkantenabschnitt 253 erstreckt sich hier geradlinig bis zur vorderen Spitze 16' der Profilstrebe 16. Bei der erfindungsgemäßen Schildkappe bildet dieser vordere Abschnitt später die Kappenspitze. Der Winkel α der Abwinklung zwischen den Schnittkantenabschnitten beträgt vorzugsweise etwa 3° und entspricht insofern genau demjenigen Abwinklungsgrad α, den die Profilstrebe 16 nach Vornahme der Abwinklung erhält. 7 zeigt diesen Fertigungsendzustand der Profilstrebe 16. Nachdem die Abwinklung relativ zum Einschnitt 23 vorgenommen wurde, fluchten die Schnittkanten 25A, 25B miteinander, während der obere Profilgurt 17 an der Abwinklungsstelle 20 eine Abwinklung mit dem Winkel α erhält. Erst danach wird der Einschnitt 23 mit einem Keilstück 40 ausgefüllt und verschweißt.
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Um das Erzeugen der Abwinklung zu erleichtern, können vor diesem Schritt auch die beiden Gurtschenkel 17A bzw. 17B des oberen Profilgurtes 17, wie schematisch angedeutet, auf gleicher Höhe wie die Abwinklungsstelle 20 bzw. der Einschnitt 23 mit Schenkeleinschnitten 26 versehen werden. Da die Abwinklung im Bereich der Gurtschenkel 17A, 17B nicht zu einem größeren Spalt führt, können die Einschnitte 26 später durch die Schweißwurzel einer Schweißnaht wieder vollständig geschlossen werden. Die Abwinklung kann aber auch ohne zusätzliche, am oberen Profilgurt vorgenommene Maßnahmen erfolgen.
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Die 1 und 5 lassen gut erkennen, dass die Profilstreben 6 bzw. 16 sowohl in den oberen Profilgurten 7, 17 als auch den unteren Profilgurten 8, 18 jeweils einseitig mit Aussparungen 27 bzw. 28 versehen sind. Mit diesen Aussparungen wird ausreichend Freiraum zur Positionierung der nicht dargestellten Aufnahmeeinrichtungen für Stempelköpfe geschaffen und letztere können nicht nur am Unterblech (2, 1), sondern auch an den die Längsholme der Schildkappe 1 bildenden Profilstreben 6, 16 angeschweißt und verankert werden. Die Aussparungen 27 bzw. 28 lassen im gezeigten Ausführungsbeispiel die Gurtschenkel der Profilgurte 7, 8, 17, 18 einseitig partiell jeweils vollständig entfallen.
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1 zeigt, dass auch der vordere Blechabschnitt 23 für das Kappenblech 2 mit einer Abwinklung versehen ist, die allerdings aufgrund der Konstruktion ggf. auch ohne Einschnitt vorgenommen werden kann. Im vorderen Kappenbereich 13 ist zwischen den sich zur Kappenvorderseite verjüngenden Mittelgurten 9 ein Unterblech 46 angeschweißt, zu dessen beiden Seiten weitere Unterbleche 45 angeordnet sind, die an der Unterkante der Mittelgurte 19 der äußeren Profilstreben 16 angeschweißt sind. Sämtliche Unterbleche 45, 46 weisen einen abgekanteten Abschnitt 45A, 46A auf, der im hinteren Kappenbereich 1B an der Unterseite der unteren Profilgurte 8, 18 anliegt und angeschweißt ist.
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Für den Fachmann ergeben sich aus der vorhergehenden Beschreibung zahlreiche Modifikationen, die in den Schutzbereich der anhängenden Ansprüche fallen sollen. Anstelle von durchgängigen I-Profilen könnten auch entsprechend profilierte Gussprofile eingesetzt werden, die bereits beim Urformen mit einer entsprechenden Abwinklung versehen sind. Alternativ könnten Profile mit T-Querschnitt verwendet werden, an denen die Untergurte angeschweißt werden. Solche und andere Modifikationen sollen in den Schutzbereich der anhängenden Ansprüche fallen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19814246 A1 [0004]
- DE 102008029085 A1 [0011]