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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein flammhemmendes textiles, aus
Aramid-Fasern ausgebildetes Flächengebilde.
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Im
Stand der Technik sind bereits flammhemmende Textilien der oben
genannten Gattung bekannt. So beschreibt die Druckschrift
BE 692 02 778 T2 ein
mehrlagiges feuerresistentes Textilmaterial mit einer äußeren
Schicht, die ein verstärktes Vlies, wie beispielsweise
ein Malivlies, sein kann, welches Para-Aramid-Fasern enthalten kann.
Eine weitere Lage dieses Textilmaterials ist eine Isolierschicht
mit geringerer Dichte, zum Beispiel ein aufgeblähter Vliesstoff,
der ebenfalls aus Para-Aramid-Fasern bestehen kann. Zur Innenseite
hin wird das Material durch einen Film abgeschlossen, welcher an
Klebepunkten mit der Isolierschicht verbunden ist.
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Ferner
ist aus der Druckschrift
DE
202 15 233 U1 eine gewichtsreduzierte Schweißerschutzbekleidung
bekannt, deren Außenlage aus einem Gewebe, das 20 bis 40
Masse% Aramid und Kohlenstofffasern enthält und eine flächenbezogene
Masse von 200 bis 300 g/m
2 aufweist, bekannt.
Die Innenlage dieser Bekleidung besteht aus einem Malivlies aus
Baumwoll- und/oder Viskosefasern. Sie hat eine flächenbezogene
Masse von 80 bis 120 g/m
2.
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Darüber
hinaus ist in der Druckschrift
WO 2004/046441 A2 eine Isolierschicht für
Feuerwehrkleidung aus gefalteten Para-Aramid-Fasern offenbart, wobei
die benachbarten Lagen dieser Isolierschicht Vliesstoffschichten
sein können.
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Die
bekannten flammhemmenden Textilien weisen zwar gute flammhemmende
Eigenschaften auf, sind jedoch auf Grund ihrer hohen flächenbezogenen
Massen der Einzellagen relativ schwer, weisen daher eine hohe Steifigkeit
auf, sind dadurch nur mit entsprechendem Aufwand konfektionierbar
und besitzen einen verringerten Tragekomfort.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine flammhemmende
Textilie auf Aramid-Faser-Basis zur Verfügung zu stellen,
die eine leichtere Verarbeitbarkeit und komfortable Trageeigenschaften
bei gleichzeitig sehr hoher Feuerfestigkeit zur Verfügung
stellt.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein flammhemmendes
textiles, aus Aramid-Fasern ausgebildetes Flächengebilde
gelöst, wobei das textile Flächengebilde ein in
einer Lage ausgebildeter Nähwirkvliesstoff mit einem Aramid-Fasergehalt
von 80 Masse% bis 100 Masse% und einer flächenbezogenen
Masse von 50 bis 140 g/m2 ist.
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Die
erfindungsgemäße flammhemmende Textilie ist auf
Grund ihres hohen Aramid-Fasergehaltes komplett feuerfest und damit
besonders gut als Einlagestoff für Feuerwehrschutzbekleidung,
als Brandschutzdecke oder auch als motornaher Hitzeschutz einsetzbar.
Darüber hinaus ergibt sich durch die relativ geringe flächenbezogene
Masse des erfindungsgemäßen flammhemmenden Textilmaterials der
Vorteil, dass sich dieses besonders gut textiltechnologisch verarbeiten
lässt. So lässt sich das erfindungsgemäße
Material beispielsweise sehr gut mit einem Oberstoff oder einem
Innenfutter von Feuerwehrschutzbekleidung versteppen. Ferner sind
die Aramid-Fasern des erfindungsgemäßen flammhemmenden
Textils besonders stabil in den Nähwirkvliesstoff eingebunden,
wobei der Nähwirkvliesstoff selbst ein elastisches Material
zur Verfügung stellt, das mit geringem Gewicht und guten
Gebrauchseigenschaften in zahlreichen Variationen zur Verfügung
gestellt werden kann.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist der Nähwirkvliesstoff ein
Malivlies. Durch die Maschen im Malivlies kann ein besonders elastisches
Material mit hoher Festigkeit trotz geringer Masse zur Verfügung
gestellt werden. Somit kann dieses Material besonders leicht textiltechnologisch
weiterverarbeitet werden und hat darüber hinaus die oben
aufgeführten, sehr guten flammhemmenden Eigenschaften.
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Es
hat sich ferner als vorteilhaft erwiesen, wenn das textile Flächengebilde
eine flächenbezogene Masse von 60 bis 120 g/m2 aufweist.
Diese sehr geringe flächenbezogene Masse der Einzellage(n)
ist für flammhemmende Textilien auf Aramid-Basis bisher
unbekannt und ermöglicht sowohl eine sehr gute textiltechnologische
Verarbeitbarkeit für unterschiedlichste feuerfeste Endprodukte
als auch ein im Vergleich zu bisherigen Produkten sehr geringes
Gewicht für den kompletten Textilverbund.
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Ganz
besonders leichte und textiltechnologisch besonders einfach verarbeitbare
flammhemmende Textilien können erzeugt werden, wenn das textile
Flächengebilde eine flächenbezogene Masse von
70 bis 90 g/m2 aufweist.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
sind die Aramid-Fasern Para-Aramid-Fasern. Es hat sich erwiesen,
dass Para-Aramid-Fasern besonders gut textiltechnologisch zu einem
Nähwirkvliesstoff, wie beispielsweise einem Malivliesstoff,
verarbeitbar sind. Grundsätzlich ist es jedoch auch möglich,
andere Aramid-Fasern, wie beispielsweise Meta-Aramid-Fasern, erfindungsgemäß einzusetzen.
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In
einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der vorliegenden Erfindung
weisen die Aramid-Fasern eine Feinheit von 1,7 bis 2,2 dtex auf. Diese
Faserfeinheit garantiert eine besonders gute Flächendeckung,
das heißt eine besonders gut geschlossene Oberfläche
des textilen Materials.
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In
einem günstigen Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung weist das textile Flächengebilde einen Polyester-Faser-Gehalt
von etwa 10 bis 20 Masse% auf. Darüber hinaus kann das
erfindungsgemäße textile Flächengebilde
noch weitere Fasern aus anderen Materialien aufweisen. Die beigefügten
Polyesterfasern ermöglichen eine bessere textiltechnologische
Verarbeitung des Nähwirkvliesstoffes und besitzen darüber
hinaus den Vorteil, dass die erfindungsgemäße
flammhemmende Textilie mit besserer Optik zur Verfügung
gestellt werden kann.
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Es
hat sich zudem als vorteilhaft erwiesen, wenn auf den Fasern des
Nähwirkvliesstoffes eine Avivage vorgesehen ist. Das Vorsehen
einer Avivage-Beschichtung auf den Fasern ermöglicht eine
besonders gute Faserverarbeitung in dem Vliesbildungsprozess, beispielsweise
zur Verringerung der statischen Aufladung.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird ferner durch eine flammhemmende
Textilie gelöst, welche wenigstens eine Lage aus einem
textilen Flächengebilde gemäß den oben
beschriebenen Ausführungsformen aufweist.
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Eine
vorteilhafte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
deren Funktion und Vorteile werden im Folgenden an Hand von 1 näher
erläutert, wobei
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1 schematisch
eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
flammhemmenden textilen Flächengebildes zeigt.
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1 zeigt
schematisch eine Ausführungsform eines flammhemmenden textilen,
aus Aramid-Fasern 2 ausgebildeten Flächengebildes 1.
Das textile Flächengebilde 1 ist ein Nähwirkvliesstoff
mit einem Aramid-Fasergehalt von 80 Masse% bis 100 Masse% und einer
flächenbezogenen Masse von 50 bis 140 g/m2.
In einer spezifischen, nicht separat gezeigten Ausführungsvariante
weist das textile Flächengebilde eine flächenbezogene
Masse von 60 bis 120 g/m2, in einer noch
bevorzugteren Variante von 70 bis 90 g/m2 auf.
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In
dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Nähwirkvliesstoff
ein Malivlies. Das Malivlies ist ein Querfaservliesstoff, bei welchem
Faserbündel 4 eines Vlieses 5 durch Maschen 3 zusammengefasst und
das Vlies 5 hierdurch verfestigt wird, wobei variable Stichlängen
und unterschiedliche Maschinenfeinheiten für die Ausbildung
der Maschen 3 verwendet werden können. 1 zeigt
dabei einen Querschnitt des Vlies-Nähgewirkes.
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Bedingt
durch die Maschen des Malivlies-Nähwirkvliesstoffes ist
das ausgebildete flammhemmende textile Flächengebilde 1 besonders
leicht und eignet sich damit besonders gut für die weitere textiltechnologische
Verarbeitung. Insbesondere zeichnen sich derartige textile Flächengebilde 1 durch
einen besonders hohen Tragekomfort bei ihrem Einsatz als Bekleidungstextilien
aus.
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Bei
Verwendung eines Malivlieses bei dem erfindungsgemäßen
flammhemmenden textilen Flächengebildes 1 entsteht
eine flauschige Oberfläche, die zusätzlich zu
der flammhemmenden Wirkung der Aramid-Fasern als Isolationsschicht
durch die darin eingebrachten Lufteinschlüsse dient. Die
eingeschlossene Luft fungiert dabei als zusätzliche Hitzeisolationsschicht.
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In
anderen, nicht gezeigten Ausführungsvarianten der vorliegenden
Erfindung kann an Stelle des Malivlieses auch ein anderer geeigneter
Nähwirkvliesstoff, wie beispielsweise ein Vlies-Nähgewirke
mit bzw. ohne Grundbahn, ein Polfaden-Nähgewirke, ein Polvlies-Nähgewirke
oder ein Nähgewirke mit Schussfäden, verwendet
werden.
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Die
erfindungsgemäße flammhemmende Textilie 1,
die in 1 dargestellt ist, weist Aramid-Fasern 2 in
Form von Para-Aramid-Fasern auf. In anderen, nicht gezeigten Ausführungsvarianten der
vorliegenden Erfindung können auch andere Aramid-Fasern,
wie beispielsweise Meta-Aramid-Fasern, zum Einsatz kommen. Die verwendeten
Para-Aramid-Fasern haben sich jedoch als besonders geeignet bei
der textiltechnologischen Verarbeitung des Materials erwiesen.
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Ferner
haben in dem Ausführungsbeispiel von 1 die
Aramid-Fasern 2 eine Feinheit von 1,7 bis 2,2 dtex. Durch
die verwendeten feinen bis sehr feinen Fasern kann eine besonders
gute Flächendeckung und damit eine besonders hoch geschlossene Oberfläche
der ausgebildeten flammhemmenden Textilie 1 erzielt werden.
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Das
flammhemmende textile Flächengewebe 1 aus 1 weist
neben den oben beschrieben Aramid-Fasern 2 noch weitere
Fasern, wie beispielsweise Polyester-Fasern 6, auf. So
besitzt das textile Flächengebilde 1, das in 1 dargestellt
ist, einen Polyester-Fasergehalt von etwa 10 bis 20 Masse%. Durch
die zugemischten Beifasern kann eine bessere textiltechnologische
Verarbeitbarkeit des Nähwirkvliesstoffes erreicht werden.
Darüber hinaus kann eine bessere Optik des flammhemmenden
textilen Flächengebildes 1 erzielt werden. Obwohl
die zugemischten Beifasern grundsätzlich negativ für
die Flammhemmung sind, ist deren Zumischung von einem Gehalt von
10 bis 20 Masse% ausreichend gering genug, sodass die flammhemmenden
Eigenschaften des erfindungsgemäßen textilen Flächengebildes 1 in
keiner Weise beeinträchtigt werden.
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Eine
besonders gute Optik des flammhemmenden textilen Flächengebildes 1 kann
durch die Verwendung von schwarzen Polyester-Fasern 6 als Beifasern
erzielt werden, wodurch ein Melange-Farbeffekt beim Endprodukt hervorgerufen
werden kann.
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In
dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
auf den Fasern 2, 6 des Nähwirkvliesstoffes
zusätzlich eine Avivage vorgesehen. Durch die Avivage können
die Fasern 2, 6 besser im Vliesbildungsprozess
verarbeitet werden, wobei beispielsweise durch die Avivage die statische
Aufladung der Fasern 2, 6 verringert wird.
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Das
erfindungsgemäße flammhemmende textile Flächengebilde 1 zeichnet
sich durch eine besonders gute textiltechnologische Verarbeitbarkeit, eine
geringe Masse und kom plette Feuerfestigkeit aus, wodurch sich das
textile Flächengebilde 1 insbesondere als Einlagestoff
für Feuerwehrschutzbekleidung, als Brandschutzdecke oder
als motornaher Hitzeschutz eignet. Im Vergleich zu anderen, im Stand der
Technik bekannten flammhemmenden Textilien, welche sich einerseits
schwierig verarbeiten lassen und andererseits hohe Gewichte aufweisen,
ist die erfindungsgemäße flammhemmende Textilie 1 auch nach
Flamm- und Hitzeeinwirkung nicht spröde und bricht nicht.
Insbesondere durch die Maschen im Malivlies entsteht ein besonders
elastisches Material, welches auf vielfältigste Weise textiltechnologischer weiterverarbeitet
werden kann und beim Einsatz als Bekleidungstextilie einen hohen
Tragekomfort garantiert.
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Das
erfindungsgemäße flammhemmende textile Flächengebilde 1 besitzt
darüber hinaus den Vorteil, dass sie, obwohl sie ein relativ
voluminöses Erzeugnis darstellt, ein sehr geringes Gewicht
aufweist.
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Zudem
lässt sich das erfindungsgemäße flammhemmende
textile Flächengebilde 1 sehr gut beispielsweise
mit einem Oberstoff oder einem Innenfutter von Feuerwehrschutzbekleidung
versteppen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - BE 69202778
T2 [0002]
- - DE 20215233 U1 [0003]
- - WO 2004/046441 A2 [0004]