-
Die
Erfindung betrifft eine Dosiervorrichtung zum gezielten Ausbringen
von körnigem, rieselfähigem Streugut, wie zum
Beispiel Dünger, Pflanzenschutzmitteln oder Saatgut nach
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
-
Für
das gezielte Streuen bzw. kleinflächige Ausbringen von
Dünger oder anderem rieselfähigem Streugut sind
mechanische Dosiervorrichtungen bekannt, durch welche diese Arbeit
im Vergleich zu einer rein manuellen Tätigkeit, die häufig
in gebückter Haltung ausgeführt werden muss, erheblich
erleichtert wird, indem die Handhabung dieser Geräte in
bequemer aufrechter Körperhaltung ausgeübt werden kann.
So offenbart zum Beispiel die
DE 3703819 A1 eine tragbare Dosiervorrichtung
zum gezielten und genau dosierten Ausbringen von Granulaten wie
z. B. Dünger oder Pflanzenschutzmitteln an einzelnen Pflanzen.
Die Dosiervorrichtung enthält ein als Reservoir dienendes
langes Rohr, an dessen unterem Ende sich ein Dosimeter befindet.
Das Dosimeter ist von einer innerhalb eines Querrohres um eine horizontale
Achse drehbaren Walze gebildet, an der ein quer zu ihrer Drehachse
verlaufender, beidseitig überstehender zweiarmiger Hebel
befestigt ist. An dem einen Arm des Hebels ist eine Feder angelenkt, die
die Walze in einer als Füllstellung bezeichneten Schwenklage
hält. Der andere Arm des Hebels ist bogenförmig
ausgebildet und endet mit größerem Abstand unterhalb
der Walze. An diesem Arm greift ein Bowdenzug an, der mit einem
am langen Rohr angeordneten Handhebel verbunden ist.
-
In
der Füllstellung korrespondiert ein in der Walze angeordnetes,
quer zur Drehachse verlaufendes auswechselbares Dosierröhrchen
mit einer Eintrittsöffnung des Querrohres, so dass Granulat
in das Dosierröhrchen einrieseln kann. In der Abgabestellung
korrespondiert das Dosierröhrchen mit einer Auslassöffnung
des Querrohres, so dass es in dieser Drehlage die in ihm angesammelte
Granulatmenge abgeben kann. Zum Drehen der Dosierwalze in die Abgabestellung
wird entweder die Dosiervorrichtung mit dem Hebel auf dem Erdboden
aufgesetzt und nach abwärts gedrückt bis der Hebel
an einem Anschlag anstößt, oder es wird der Hebel
mit Hilfe des Handhebels an den besagten Anschlag verschwenkt.
-
Eine
als besonderer Vorteil herausgestellte Eigenschaft der bekannten
Dosiervorrichtung besteht, wie schon ausgeführt wurde darin,
dass bei jedem Betätigungsvorgang eine stets gleichgroße
Granulatmenge abgegeben wird. Soll die abzugebende Granulatmenge
geändert werden, so kann dies durch Auswechseln des Dosieröhrchens
bewerkstelligt werden. Sofern das Auswechseln in größeren
Zeitabständen geschieht, mag ein solches Vorgehen akzeptabel
sein. Wenn jedoch die gewünschte Granulatmenge häufiger
wechselt, so ist das recht umständliche Auswechseln des
Dosieröhrchens zu zeitraubend und lästig.
-
Ein
weiterer Nachteil der bekannten Dosiervorrichtung besteht darin,
dass der seitlich und nach unten abstehende Hebel und der ungeschützt
angeordnete Bowdenzug die Handhabung der Dosiervorrichtung bei eng
beabstandeten Pflanzen behindern und beeinträchtigen, wobei
sogar die Gefahr besteht, dass der Hebel und der Bowdenzug u. U.
beschädigt werden können.
-
Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Dosiervorrichtung
zum gezielten Ausbringen von körnigem, rieselfähigem
Streugut wie zum Beispiel Dünger, Pflanzenschutzmitteln
oder Saatgut zu schaffen, die einfach und sicher zu handhaben ist
und bei der die Dosiermenge auf einfache Weise variiert werden kann.
-
Die
Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der im Bereich der Auslassöffnung
des Behälters der Dosiervorrichtung befindliche Verschließmechanismus einen
mit einer Feder beaufschlagten und mit einem Ventilsitz zusammenwirkenden
Ventilteller aufweist und dass der Betätigungsmechanismus
für den Verschließmechanismus einen Bowdenzug
enthält, der in an sich bekannter Weise aus einem innerhalb
einer Ummantelung geführten Seilzug besteht, wobei ein Teil
des Bowdenzuges innerhalb des Behälters verläuft
und wobei ein Ende des Seilzuges mit dem Ventilteller in Verbindung
steht, während das andere Ende des Seilzuges mit einem
am Behälter gelagerten bewegbaren Handgriff verbunden ist.
-
Durch
die Maßnahme, die Auslassöffnung des rohrförmigen
Behälters mit einem von Hand zu betätigenden Verschließmechanismus
zu versehen, wird es ermöglicht, dass die Bedienungsperson
die Ausgabe- bzw. Dosiermenge des Streugutes über die Öffnungsdauer
des Verschließmechanismus steuern kann. Somit kann sie
die Ausgabe- bzw. Dosiermenge in Abhängigkeit von der Rieselfähigkeit des
Streugutes und dem jeweils erforderlichen Mengenbedarf, der bei
Dünger und Pflanzenschutzmitteln unter anderem von der
Größe der zu düngenden bzw. zu behandelnden
Pflanze und beim Ausbringen von Saatgut von der gewünschten
Pflanzdichte abhängt, individuell bestimmen. Durch die
weitere Maßnahme, den Betätigungsmechanismus für
den Verschließmechanismus zumindest im Ausgabebereich des
Behälters innerhalb dieses Behälters unterzubringen,
wird ferner erreicht, dass der in der Gebrauchslage untere Teil
der Dosiervorrichtung völlig glatt ist. Daher besteht keine
Gefahr, dass sich die Dosiervorrichtung an den zu behan delnden Pflanzen oder
irgendwelchen Hindernissen, wie z. B. Zäunen oder Spanndrähten
verfangen kann, die sich in der Nähe dieser Pflanzen bzw.
im Bereich der mit Saatgut zu versehenden Flächen befinden.
-
In
den weiteren Ansprüchen sind vorteilhafte konstruktive
Ausgestaltungen angegeben.
-
Weitere
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles.
-
Es
zeigt:
-
1 eine
teilweise geschnittene Ansicht der Dosiervorrichtung,
-
2 eine
vergrößerte Teilansicht des oberen Teils der Dosiervorrichtung,
-
3 eine
vergrößerte Schnittdarstellung des unteren Teils
der Dosiervorrichtung bei geschlossenem Verschließmechanismus,
-
4 eine
vergrößerte Schnittdarstellung des unteren Teils
der Dosiervorrichtung bei geöffnetem Verschließmechanismus
-
5 eine
Schnittdarstellung nach Linie I-I der 3.
-
Die
Dosiervorrichtung besteht im wesentlichen aus einem langgestreckten
rohrförmigen Behälter 1 mit einer an
dessen oberen Ende befindlichen Einfüllöffnung 2 und
einer an dessen unteren Ende vorgesehenen Auslassöffnung 3 sowie
aus einem Verschließmechanismus 4 im Bereich der
Auslassöffnung 3 und einem Betätigungsmechanismus 5 zum Öffnen
und Schließen des Verschließmechanismus 4.
-
Der
Behälter 1 besteht aus zwei teilweise ineinandergesteckten
Rohrstücken 6, 7, die durch einen Spannring 8 lösbar
miteinander verbunden sind. Die Rohrstücke 6, 7 sind
aus transparentem Material, wie z. B. Plexiglas, gefertigt. Der
Behälter hat eine Länge von vorzugsweise 1,5 m
und einen Außendurchmesser von vorzugsweise 40 mm.
-
Die
Einfüllöffnung 2 des Behälters 1 ist
durch einen abnehmbaren Deckel 9 verschließbar.
Am unteren Ende des Rohrstückes 7 ist ein Einsatzring 10 lösbar
befestigt. Der Einsatzring 10 enthält eine Durchgangsbohrung 11,
die in einen oberen konischen Abschnitt 12 und einen unteren
zylindrischen Abschnitt 13 unterteilt ist. Das untere Ende
des zylindrischen Bohrungsabschnittes 13 bildet hierbei
die vorstehend genannte Auslassöffnung 3 des Behälters 1.
-
Im
Rohrstück 7 ist mit Abstand zum Einsatzring 10 ein
quer zur Rohrlängsachse verlaufender Führungssteg 14 lösbar
befestigt. Der Führungssteg 14 enthält
eine Durchgangsbohrung 15 und bildet in Verbindung mit
der Innenwand des Behälters 1 zwei segmentförmige
Durchtrittsöffnungen 16.
-
An
der Außenseite des Behälters 1 ist mittels einer
Schraubverbindung 20 eine Halterung 21 befestigt,
in der ein Hebel 22 schwenkbar gelagert ist. In einer Aussparung 23 der
Halterung 21 ist das obere Ende einer Ummantelung 24 eines
Bowdenzuges 25 angeordnet. Der Bowdenzug 25 weist
in bekannter Weise innerhalb der Ummantelung 24 einen Seilzug 26 auf.
Das obere Ende des Seilzuges 26 ist durch eine Bohrung 27 der
Halterung 21 hindurchgeführt und mittels eines
Stellringes 28 mit dem Hebel 22 verbunden.
-
Der
Bowdenzug 25 verläuft zunächst außerhalb
des Behälters 1, ist dann durch eine noch im oberen
Bereich des Behälters 1 befindliche Bohrung 29 in
der Behälterwand hindurchgeführt und verläuft von
dort weg innerhalb des Behälters 1 nach abwärts,
wobei die Ummantelung 24 bis in Höhe des Führungssteges 14 hinabreicht,
während der Seilzug 26 weiter hinabgeführt
ist und in der Nähe des Einsatzringes 10 endet.
-
Am
Ende des Seilzuges 26 ist ein als runde Platte ausgebildeter
Ventilteller 30 lösbar befestigt. An der Oberseite
des Ventiltellers 30 ist ein längliches Führungsröhrchen 31 befestigt,
das in der Durchgangsbohrung 15 des Führungssteges 14 verschiebbar
gelagert ist. Das bis in Höhe des Führungssteges 14 hinabreichende
untere Ende der Ummantelung 24 ist in dem Führungsröhrchen 31 verschiebbar
aufgenommen. Um das Führungsröhrchen 31 ist
eine Wendeldruckfeder 32 angeordnet, die sich mit ihrem
oberen Ende am Führungssteg 14 und mit ihrem unteren
Ende am Ventilteller 30 abstützt. Die Feder 32 bewirkt
ein Andrücken des Ventiltellers 30 an den konischen
Abschnitt 12 der Durchgangsbohrung 15, wodurch
der konische Abschnitt 12 für den Ventilteller 30 einen
Ventilsitz bildet.
-
Der
Ventilteller 30, der konische Abschnitt 12 der
Durchgangsbohrung 15, das Führungsröhrchen 31 und
die Feder 32 bilden gemeinsam den vorstehend genannten
Verschließmechanismus 4. Der Bowdenzug 25 und
der Hebel 22 bilden gemeinsam den ebenfalls bereits genannten
Betätigungsmechanismus 5 zum Öffnen und
Schließen des Verschließmechanismus 4.
-
Wenn
sich der Hebel 22 in seiner in den 1 und 2 gezeigten
Ausgangslage befindet, drückt die Feder 32 den
Rand des Ventiltellers 30 gegen die Fläche des
konischen Abschnittes 12 der Durchgangsbohrung 11 und
hält dadurch den Verschließmechanismus 4 in
geschlossener Stellung.
-
Wenn
nun mit Hilfe der Dosiervorrichtung körniges, rieselfähiges
Streugut, z. B. Dünger, Pflanzenschutzmittel oder auch
Saatgut ausgebracht werden soll, entfernt die Bedienungsperson den
Deckel 9 und füllt bei im wesentlichen senkrecht
gehaltener Dosiervorrichtung so viel Streugut in den Behälter 1 ein,
wie anschließend insgesamt ausgestreut werden soll. Das
Streugut fällt bzw. rieselt durch das Innere der Rohrstücke 6, 7 und
durch die Durchtrittsöffnungen 16 seitlich des
Führungssteges 14 hindurch bis auf den Ventilteller 30.
Da die Rohrstücke 6, 7 durchsichtig sind,
kann die Bedienungsperson den Befüllungsvorgang sehr genau
verfolgen und die eingefüllte Streugutmenge exakt bestimmen.
-
Für
das Ausbringen des Streugutes hält die Bedienungsperson
die Dosiervorrichtung vorzugsweise in einer im wesentlichen senkrechten
Lage, wobei sich die Auslassöffnung 3 dicht über
dem Erdboden befindet. Aufgrund der großen Länge
des Behälters 1 und seines vergleichsweise geringen Durchmessers
kann die Bedienungsperson die Dosiervorrichtung bequem in Händen
halten und dabei in gerader, aufrechter und damit ermüdungsfreier Körperhaltung
agieren.
-
Zum Öffnen
des Verschließmechanismus 4 verschwenkt die Bedienungsperson
den Hebel 22, wodurch der Seilzug innerhalb der Ummantelung 24 nach
aufwärts gezogen wird. Dabei wird der Ventilteller 30 gegen
die Kraft der Feder 32 vom Einsatzring 10 abgehoben
und die Auslassöffnung 3 freigegeben. Jetzt kann
das Streugut aus dem Behälter 1 herausrieseln
und durch entsprechende Handhabung der Dosiervorrich tung an der
gewünschten Stelle verteilt werden. Die auszubringende
Menge des Streugutes steuert die Bedienungsperson durch die Zeitdauer,
mit der sie über den Hebel 22 den Verschließmechanismus 4 in
geöffneter Stellung hält.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-