DE102010009510A1 - Streuscheibe, Streuvorrichtung und Verfahren zum Verteilen von Streugut sowie Verfahren zur Regelung der Streugutdurchflussmenge - Google Patents

Streuscheibe, Streuvorrichtung und Verfahren zum Verteilen von Streugut sowie Verfahren zur Regelung der Streugutdurchflussmenge Download PDF

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Abstract

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Streuscheibe (10) zur Verteilung von Streugut, die über eine in einer zentralen Drehachse angeordnete Antriebswelle (1) mit einem Antrieb (2) verbunden ist, und die eine parallel zu einer Bodenplatte (10') beabstandet angeordnete Deckplatte (10'') mit einer eine Vielzahl von radial angeordneten, die Beabstandung bereitstellenden Wurfflügeln (3) umfasst. Die Deckplatte (10'') umfasst eine zentrale, in eine Streugutkammer (5) mündende Eintrittsöffnung (5') für das Streugut, und es ist jeweils ein Austrittskanal (4) mit einem von der Eintrittsöffnung (5) in Richtung eines Streuscheibenumfangs anwachsenden Austrittsquerschnitt für das Streugut zwischen zwei benachbarten Wurfflügeln (3) bereitgestellt. Ein Wurfflügel (3) weist eine Vorderseite (3) und eine Rückseite (3') auf und jede Vorderseite (3) eines Wurfflügels (3) liegt der Rückseite (3') eines benachbarten Wurfflügels (3) gegenüber. An jeder Vorderseite (3) eines Wurfflügels (3) ist ein flächiges Verschlusselement (6) mit einer Rückstellkraft schwenkbar angeordnet, wobei das Verschlusselement (6) zwischen einer Verschlussposition (V), in der ein der Rückseite (3') des benachbarten Wurfflügels (3) zugewandter Abschnitt des Verschlusselements (6) an der Rückseite (3') des benachbarten Wurfflügel (3) zur Anlage kommt, und einer Öffnungsposition (Ö), in der ein der Rückseite (3') des benachbarten Wurfflügel (3) zugewandter Abschnitt des Verschlusselements (6) von der Rückseite (3') des benachbarten Wurfflügel (3) beabstandet ist. Ferner bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Verteilung von Streugut sowie eine Streuvorrichtung und ein Verfahren zur Regelung einer Durchflussmenge an Streugut unter Verwendung der Streuvorrichtung. Ferner wird ein Softwareprogramm oder Softwareprogrammprodukt zum Ausführen des Verfahrens oder zum Betreiben einer Steuerungs- und Regelungsvorrichtung, die mit der Streuvorrichtung operativ gekoppelt ist, offenbart.

Description

  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Streuscheibe sowie auf eine Streuvorrichtung zur Verteilung von Streugut und auf ein Verfahren zur Streugutverteilung mittels der Streuscheibe. Ferner wird ein Verfahren zur Regelung der Durchflussmenge an Streugut offenbart. Schließlich bezieht sich die Erfindung auf ein Software-Programm oder auf ein Software-Programmprodukt, mit Hilfe dessen die Verteilung des Streuguts durch die Streuscheibe, beziehungsweise durch die Streuvorrichtung geregelt werden kann.
  • Aus dem Stand der Technik sind diverse Streuvorrichtungen bekannt, hauptsächlich Streuvorrichtungen zur Ausbringung von Streusalz im Winter, um Straßen von Schnee und Eis zu befreien, weiterhin sind Düngerstreuer aus der Landwirtschaft bekannt. Zur Verteilung von Streusalz kann die Streuvorrichtung Salz in Pulverform oder eine Salzsole über eine Schleuderscheibe am Heck eines Streufahrzeugs auf die Straße auftragen. Im Agrarbereich bringen Düngerstreuer vor allem Feststoffdünger, aber auch Flüssigdünger mittels eines Schleuderwerks auf die Felder aus. Hier kommen Einscheiben-Zentrifugaldüngerstreuer und Zweischeiben-Zentrifugaldüngerstreuer zum Einsatz, deren Beaufschlagung aus einem über der Streuscheibe angeordneten trichterförmigen Vorratsbehälter erfolgt. Die Rotationsgeschwindigkeit der Streuscheiben bestimmt dabei die Verteilungsbreite des Düngers, während die Mengendosierung in Abhängigkeit der Rieseleigenschaft des Düngers durch die Gestaltung des Zuführtrichters eingestellt werden kann.
  • Um auf größeren Arealen, die unter Umständen auch für andere Fahrzeuge unzugänglich sind, wie Wasserflächen oder Waldgebiete, Streugut zu verteilen, kommen Hubschrauber zum Einsatz, die eine Streuvorrichtung an den Einsatzort transportieren und dort für die Ausbringung des Streuguts sorgen. Als Beispiel seien die Kalkung von Waldflächen, die Düngung größerer Gebiete und insbesondere die Bekämpfung von Stechmücken durch Verteilung eines Insektizids in den Brutgebieten genannt, wobei beispielsweise ein Granulat, insbesondere ein Eisgranulat, das einen biologischen Wirkstoff enthält, über den Wasserflächen der betroffenen Brutstätten verteilt. Dabei ist es wünschenswert, die Verteilung des Streuguts möglichst genau bezüglich der geographischen Lage und exakt in den benötigten Mengen auszubringen, um eine unnötige Verschwendung zu vermeiden.
  • Bei einer Verwendung von wirkstoffhaltigem Eisgranulat als Streugut zur Bekämpfung von Stechmücken können jedoch während des Transportes und der Lagerung die einzelnen Eispartikel an Kontaktflächen schmelzen und wieder gefrieren, so dass größere Eisklumpen entstehen, die sich unter Umständen mit der Streuscheibe nicht mehr ausstreuen lassen, oder nicht die gewünschte Ausbringparameter wie eine vorgegebene Ausbringmenge aufweisen und damit eine ungleichmäßige Verteilung des Wirkstoffs auf dem Gebiet bedingen würden.
  • Eine Streuvorrichtung zur Ausbringung von Kalk- und Düngemitteln aus der Luft ist in der DE 87 17 299 U1 beschrieben, die einen Streukübel zur Aufnahme des Streuguts umfasst, der durch den Hubschrauber transportiert werden kann und der sich zu einem unteren Ende hin trichterförmig verjüngt. In diesem trichterförmig verjüngten Ende des Streukübels befindet sich ein Verschlusskegel, der zum Verschließen der Öffnung an einem Seil hängt, so dass der Verschlusskegel zum Öffnen des Streukübels über eine Fernsteuerung angehoben werden kann. Unterhalb dieser Öffnung ist eine versetzbare Streuscheibe angeordnet, die durch einen Motor angetrieben wird. Damit nun die Streuvorrichtung ein geringeres Nettogewicht und damit eine größtmögliche Zuladekapazität erreicht, während gleichzeitig eine hohe Zuverlässigkeit im Betrieb sichergestellt ist, sind der Streukübel und die Einhängevorrichtung, an der der Streukübel am Hubschrauber befestigt wird, relativ zueinander bewegbar gelagert. Ein Verschließen des Streukübels durch den an einem Seil hängenden Verschlusskegel wird durch eine zusammengefahrene Stellung zweier gegenüber liegender Kolben-Zylinder-Einheiten bereitgestellt, die die Einhängevorrichtung verbinden, während das Seil mit dem Verschlusskegel an die Einhängevorrichtung gekoppelt ist. Damit der Ver schlusskegel die Öffnung freigibt, sind die zwei einander gegenüber liegenden Kolben-Zylinder-Einheiten durch eine Funkbetätigung eines Magnetventils durch das Eigengewicht des mit Streugut befüllten Streukübels in eine auseinander gefahrene Stellung bewegbar.
  • Ferner ist aus der DE 102 48 613 B4 ein Streugerät mit genauer Dosierung und/oder einer unterschiedlichen Dosierung innerhalb des Streuwinkels bekannt, das auch für feinkörniges Streugut geeignet ist. Dazu umfasst das Streugerät einen trichterförmigen Behälter, in dem sich das Streugut befindet, an dessen unterem Auslass sich ein Dosier- und Sperrglied befindet. Unter dem Dosier- und Sperrglied ist eine mit einem steuerbaren Drehantrieb verbundene Streuscheibe angeordnet. Um eine mengenmäßige Steuerung bereitzustellen, umfasst das Dosier- und Sperrglied einen steuerbaren Drehantrieb und wenigstens eine Transportschnecke, wobei deren Drehantrieb durch Veränderung der Drehzahl gesteuert wird.
  • Schließlich ist in der DE 100 15 750 B4 eine Streuscheibe für ein Streufahrzeug mit einem Antrieb offenbart, wobei eine Antriebswelle für die Streuscheibe in einem feststehenden Bauteil gelagert ist und der Antrieb über ein verdrehbares Gehäuse verfügt. Dieses Gehäuse kann sich in Folge des Antriebs der Streuscheibe verdrehen, wodurch sich ein Reaktionsmoment ergibt, das mit einer Messvorrichtung ermittelt werden kann. Damit ist über einen sehr weiten Drehmomentbereich eine zuverlässige Bestimmung des Drehmoments der Streuscheibe möglich, wodurch eine Einstellung der Streudichte in Abhängigkeit der Außentemperatur, dem Zustand einer Straße und den Wetteraussichten erfolgen kann. Ferner hängt die Streudichte von der Geschwindigkeit des Streufahrzeugs ab sowie von der Streugutsorte und deren Feuchtegrad.
  • Ausgehend von diesem Stand der Technik wäre es wünschenswert, eine Streuscheibe sowie eine Streuvorrichtung zu schaffen, die einerseits einen vereinfachten Öffnungs- und Schließmechanismus bereitstellt, während der Mengendurchsatz von Streugut in Abhängigkeit von verschiedenen Parametern, die sich aus den Ausbringungsbedingungen ergeben, geregelt werden kann. Anderer seits sollte die Streuvorrichtung bzw. eine in die Streuvorrichtung aufgenommene Streuscheibe auch geeignet ist, ein zu Agglomeraten neigendes Granulat auszubringen, so dass eine Verteilung des Streuguts optimiert werden kann.
  • Diese Aufgabe wird durch eine Streuscheibe mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 und durch eine Streuvorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 11 sowie weiter durch ein Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 8 gelöst. Ferner wird die Aufgabe einer geregelten Verteilung von Streugut durch ein Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 23 und durch die Software-Programme oder Software-Programmprodukte mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche 24 oder 25 gelöst.
  • Eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Streuscheibe zur Verteilung von Streugut umfasst eine Gestaltung der Streuscheibe im Wesentlichen als Zellenrad. Dabei wird das Zellenrad von einer Boden- und einer Deckplatte gebildet, die durch mehrere Wurfflügel voneinander beabstandet sind, wobei die Zellen oder Kammern jeweils von zwei benachbarten Wurfflügeln gebildet werden. Die Deckplatte hat eine zentrale Eintrittsöffnung, durch die das Streugut in eine zentrale Streugutkammer eingefüllt werden kann, so dass das Streugut von der zentralen Streugutkammer quasi in die einzelnen Kammern und von dort ausgestreut wird, da die Streuscheibe über eine Antriebswelle mit einem Antrieb verbunden ist und somit rotieren gelassen werden kann.
  • Um zu verhindern, dass Streugut verloren geht, wenn nicht ausgestreut werden soll, weist die erfindungsgemäße Vorrichtung an jeder Vorderseite eines Wurfflügels ein flächiges Verschlusselement auf. Dies ist mit einer Rückstellkraft beaufschlagt und schwenkbar angeordnet und liegt mit seinem freien Ende an der Rückseite des benachbarten Wurfflügels an. Damit wird der durch die Kammer gebildete Austrittskanal verschlossen, bis die Rückstellkraft des Verschlusselements überwunden wird und das Verschlusselement von der Rückseite des benachbarten Wurfflügels wegdrückt. Dies geschieht, indem der Antrieb betätigt wird und die Streuscheibe zu rotieren beginnt. Sobald die Streuscheibe eine Rotati onsgeschwindigkeit erreicht, die so groß ist, dass die auf die Verschlusselemente wirkende Zentrifugalkraft größer ist als die auf die Verschlusselemente wirkende Rückstellkraft, löst sich der anliegende Abschnitt des Verschlusselements, der die Rückseite des die Kammer bildenden zweiten Wurfflügels berührt, sich von diesem ab und bewegt sich in Richtung der Vorderseite des Wurfflügels, an dem das Verschlusselement auch befestigt ist. Damit wird erreicht, dass bei einer geeigneten Rotationsgeschwindigkeit der Streuscheibe der Austrittskanal freigegeben wird und das Streugut auf die gewünschte Weise aus der Streuscheibe ausgegeben werden kann.
  • Geeignete Verschlusselemente können starre Platten sein, die mittels eines separaten Rückstellelements, wie etwa einem Gummiseil, einem Federelement, einer Spirale oder einer Blattfeder, an dem Wurfflügel angeordnet sind. Selbstverständlich können als Verschlusselemente auch elastische Platten gewählt werden, denen eine Rückstellkraft innewohnt. Als elastische Verschlusselemente kommen Polyurethanplatten sowie andere geeignete Kunststoffplatten in Frage. Materialien wie Polyurethan sind in vielen Stärken und Härtegraden erhältlich und vorteilhaft bei einer Biegung innerhalb bestimmter Grenzen nahezu ermüdungsfrei. Ferner ist das Material resistent gegen nahezu alle in den gängigen Streumitteln enthaltenen Stoffe.
  • Um eine zusätzlich zu der Rückstellkraft wirkende, der Zentrifugalkraft entgegen gerichtete Kraft aufzubringen, können die Verschlusselemente mit Beschwerelementen beschwert werden; das hiermit bereitgestellte erhöhte Gewicht kann alternativ auch über eine entsprechend große Materialstärke der Platten aufgebracht werden. Damit ist es möglich, die Öffnungs- und Schließcharakteristik der Verschlusselemente zu beeinflussen.
  • Weiter ist es möglich, den Biegeradius der Verschlusselemente zu bestimmen, indem an der Vorderseite des Wurfflügels, an der Stelle, an der die Verschlussplatte befestigt wird, entlang der Schwenkachse des Verschlusselements ein Rundstab, ein Vollrohr oder ein Halbrohr angeordnet wird, so dass das Verschlusselement sich um den durch dieses Element vorgegebenen Biegeradius biegen muss.
  • Der so bereitgestellte Verschlussmechanismus ist insbesondere deswegen vorteilhaft, da kein zusätzlicher Antriebsmechanismus erforderlich ist, um die Streuscheibe zu verschließen. Die bei sich drehender Scheibe auftretenden Fliehkräfte werden ausgenutzt, um das Verschließen und das Öffnen der Kammern zu betreiben. Dann ergibt sich eine apparative Vereinfachung der Einrichtung, da die Regelung der Durchflussmenge auf einfachste Weise realisiert werden kann, da weitere Aufgaben wie ein Verschließen des Streuvorgangs bei einer Unterbrechung des Streuens nicht erforderlich ist.
  • Es ist in weiteren Ausführungsformen, die eine Integration der Streuscheibe in eine Streuvorrichtung vorsehen, jedoch möglich, eine definierte Austrittsmenge auch über die motorisch in die Streuscheibe geförderte Materialmenge zu bestimmen. Dazu kann die entsprechende Antriebsvorrichtung, die einen Streugutvorratsbehälter mit der Streuscheibe koppelt, mit einer elektronischen Steuerung verbunden sein. Diese kann die Beaufschlagung der Streuscheibe in Abhängigkeit von Parametern wie der auszubringenden Masse pro Flächeneinheit (der so genannten Applikationsrate), einer Streubreite sowie einer Fahrt- beziehungsweise Fluggeschwindigkeit und weiteren Parametern steuern beziehungsweise regeln. Eine derartige elektronische Steuerung kann GPS gestützt sein.
  • Dabei kann eine elektronische Steuerungs- und Regelungsvorrichtung, die zumindest eine Prozessor- und eine Speichereinheit, sowie Eingabe- und Ausgabeschnittstellen aufweist, das Beaufschlagen der Streugutkammer vorteilhaft dadurch regeln, dass eine tatsächliche Durchflussmenge („Ist-Durchflussmenge”) an Streugut mit einer theoretischen Durchflussmenge („Soll-Durchflussmenge”) verglichen wird. Eine Berechnung der Ist-Durchflussmenge erfolgt aus einer von dem Streuscheibenantrieb aufgenommenen Stromstärke, wobei zuvor eine Kalibrierung einer Streuscheibe mit gegebenem Durchmesser erfolgt, in der eine Leerlaufstromstärke ohne Beaufschlagung mit Streugut ermittelt wird sowie ein Stromstärkenverlauf in Abhängigkeit der beaufschlagten Durchflussmenge aufgenommen wird. Die Soll-Durchflussmenge ergibt sich aus den Parametern Applikationsrate, Streubreite und Geschwindigkeit über Grund. Stellt die Steuerungs- und Regelungsvorrichtung eine Differenz zwischen der tatsächlichen Durchflussmenge und der theoretischen Durchflussmenge fest, so ändert sie die Beaufschlagung der Streuscheibe, um die Ist-Durchflussmenge an die Soll-Durchflussmenge anzupassen.
  • Erfindungsgemäß lässt sich mit der vorgenannten Streuscheibe ein Verfahren zum Verteilen von Streugut ausführen, indem zunächst die Streugutkammer der Streuscheibe über die Eintrittsöffnung mit Streugut beaufschlagt wird, ehe die Streuscheibe mit Hilfe des Antriebs in Gang gesetzt wird. Nun wird durch Erhöhen der Rotationsgeschwindigkeit der Streuscheibe bewirkt, dass die Verschlusselemente, die die Kammern der Streuscheibe verschließen, sich aus der Verschlussposition in die Öffnungsposition bewegen, indem sie die Rückstellkraft der Verschlusselemente, hervorgerufen durch die Zentrifugalkraft, die aufgrund der Rotation der Streuscheibe entsteht, überwinden. Damit lösen sich die an den Rückseiten der benachbarten Wurfflügel anliegenden Abschnitte der Verschlusselemente und biegen zurück in Richtung der Vorderseiten derjenigen Wurfflügel, an denen die Verschlusselemente auch angeordnet sind. Es wird ein Austrittskanal für das auszustreuende Material frei.
  • Weiter wird eine Streuvorrichtung zur Verteilung von Streugut offenbart, die eine Halterung umfasst, die einen Vorratsbehälter für Streugut und eine Halterung für den Streugut-Vorratsbehälter und eine Streugutausgabevorrichtung selbst, die an das entsprechende Zuführmittel mit dem Vorratsbehälter gekoppelt ist, umfasst. Im einfachsten Falle besteht die Zuführvorrichtung aus der Auslassöffnung, die an dem Vorratsbehälter vorliegt, und einer unmittelbar an diese Auslassöffnung angrenzenden Eintrittsöffnung durch die die Streugutausgabevorrichtung beschickt werden kann.
  • Der erfindungsgemäße Vorratsbehälter weist dabei einen Kolben auf, der durch Verbindungsmittel operativ mit einem Antriebsmotor gekoppelt ist und daher eine axiale Hebebewegung ausführen kann. Wenn der Kolben die Hebebewegung ausführt wird das in dem Vorratsbehälter befindliche Streugut, oberhalb des Kolbens in dem Vorratsbehälter vorliegt, angehoben und über die Auslassöffnung des Vorratsbehälters in die Streugutausgabevorrichtung gefördert. Der Antriebsmotor zur Bewegung des Kolbens kann wie der Streuscheibenantrieb, der über die verbundene Antriebswelle die Streuscheibe bewegt, mittels der Steuerungs- und Regelungsvorrichtung gesteuert und/oder geregelt werden, um die Durchflussmenge zum Beaufschlagen der Streugutkammer mit Streugut aus dem Vorratsbehälter auf die gewünschte Weise zur Verteilung des Streuguts zu betätigen.
  • Die Regelungsparameter können die gewünschte Applikationsrate (in Kilogramm Streugut pro Hektar Applikationsfläche), die Applikationsbreite (durch eine Drehzahl der Streuscheibe und eine Ausbringungshöhe bestimmte Austragungsbreite des Streuguts rechtwinklig zu einer Fahrt-/Flugrichtung in Meter), die Geschwindigkeit eines Trägerfahrzeugs der Streuvorrichtung auf oder über einem Untergrund (in Kilometer pro Stunde) und die Durchflussmenge des Streuguts, das die Streuscheibe verlässt (in Kilogramm Streugut pro Minute) umfassen. Vorteilhaft kann die Steuerungs- und Regelungsvorrichtung der Streuvorrichtung mit einem GPS operativ gekoppelt sein, das entsprechende Regelungsparameter (geographische Ortsbestimmung des Trägerfahrzeugs und dessen Geschwindigkeit und Höhe über dem Erdboden) individuell und zu jedem gewünschten Zeitpunkt der Ausbringung von Streugut situationsbezogen zur Verfügung stellt.
  • Insbesondere ermöglicht eine operative Kopplung der Steuerungs- und Regelungsvorrichtung mit dem Antrieb der Streuscheibe eine Erfassung der ausgetragenen Durchflussmenge an Streugut über eine von dem Antrieb aufgenommene Stromstärke. Dadurch kann vorteilhaft permanent während des Streuvorgangs die ausgebrachte Streugutmenge überprüft und bei Abweichung von einem vorgegebenen Wert nachgeregelt werden, indem die Beaufschlagung der Streukammer der Streuscheibe mit Streugut aus dem Vorratsbehälter angepasst wird.
  • Die Regelungsparameter werden mittels eines Softwareprogramms oder Softwareprogrammprodukts verarbeitet, das auf einem Datenträger gespeichert ist. Entsprechend ist ein Datenverarbeitungssystem wie eine zentrale Pro zessoreinheit, respektive ein Computer, auf geeignete Weise mit der Streuvorrichtung verbunden.
  • Vorteilhaft ist es, wenn die entsprechende Streugutausgabevorrichtung eine erfindungsgemäße Streuscheibe ist, da mit dieser Streuscheibe eine kompakte und ökonomisch arbeitende Ausgabevorrichtung geschaffen wurde.
  • Der Vorratsbehälter kann ein gleichmäßiger Zylinder sein, oder es kann sich um einen Zylinder handeln, der sich zur Streuscheibe weisend konisch verjüngt, so dass die Auslassöffnung im Vergleich zum Gesamtdurchmesser des Vorratsbehälters eher klein ist.
  • Der Vorratsbehälter, der einen erfindungsgemäßen Kolben zur Förderung des Streuguts in Richtung der Auslassöffnung aufweist, ist insbesondere für die Ausbringung von Eisperlen geeignet, da diese je nach Zustand, also wenn sie frisch oder mehr oder weniger angeschmolzen sind, nicht auf reproduzierbare Weise rieseln wollen. Der Kolben zwingt sie nach oben und führt sie mit einer gewünschten, kontrollierten und kontrollierbaren Rate der Streuscheibe zu, die, wie beschrieben, in der Lage ist, eventuell enthaltene Klumpen ähnlich einer Fräse zu zerkleinern.
  • Für die Verwendung von Streugütern mit genormter Rieselqualität wie etwa bekannte Maiskörper, die mit BTI für die Stechmückenbekämpfung getränkt sind, oder Normsand, granulierte Düngemittel, muss nicht zwingend der erfindungsgemäße Vorratsbehälter eingesetzt werden; hierfür kann ein konischer Behälter einfach auf die Streuscheibe, optional auf die beschriebene abgedichtete Weise aufgesetzt werden und das Material wird auf bekannte Weise in die Streuscheibe einrieseln gelassen.
  • Damit der kegelförmige Bereich des Vorratsbehälters dicht an der Eintrittsöffnung der Streuscheibe anliegt, können entsprechende Dichtmittel um die Öffnungen angeordnet sein. Dichtmittel aus elastischen Materialien federn darüber hinaus Bewegungen der Vorrichtung ab und vermeiden, dass es zu Schädi gungen des Materials kommt.
  • Um den Kolben, auf dem das Streugut anliegt, im Vorratsbehälter zu heben, kann eine Seilzugvorrichtung vorgesehen sein. Der Seilzug kann über eine hohle Antriebswelle und über den Antriebsmotor mit einer entsprechenden Windentrommel gekoppelt sein.
  • Die gesamte Streuvorrichtung kann über ihre Halterung in Streufahrzeugen, aber insbesondere auch an Hubschraubern, befestigt werden. Durch die Gestaltung der Streuscheibe ist es auf ideale Weise möglich, Streugut aus der Luft auszubringen.
  • Dazu wird zu Beginn des Streuvorgangs die Streuscheibe in Drehung versetzt und zugleich wird der Kolben, auf dem das Streumaterial lastet, durch die Winde mit der Geschwindigkeit nach oben gezogen, die der gewünschten Durchflussrate an Streumaterial entspricht. Der zurückgelegte Kolbenweg steht dabei in direktem proportionalem Verhältnis zu der nach oben in den Ausgabebereich der Streuscheibe gedrückten Streumittelmasse. Die Streuscheibe schleudert das Material nach außen weg und wirkt daher wie eine Fräse auf mögliche Verklumpungen, die das Streumaterial aufweisen könnte.
  • Um den Materialflusses der rieselfähigen Stoffen hinsichtlich des Mengendurchsatzes zu beeinflussen und damit die Durchflussmenge in die Streuscheibe mit zu steuern, kann innerhalb des Vorratsbehälters ein Störkörper als „Flow-Moderator” angeordnet sein. Bei diesem Störkörper kann es sich um ein stativartiges Gestell handeln, das einem Ende Beine zur Befestigung an der inneren Wandung des Vorratskörpers und am anderen Ende Finger aufweist, die sich in Richtung Auslassöffnung des Vorratsbehälters erstrecken. Vorteilhaft kann die vertikale Achse des Störkörpers teleskopierbar in einen Betätigungszylinder aufgenommen sein, so dass die in Richtung der Auslassöffnung des Vorratsbehälters weisenden Finger in größerer Nähe oder weiter beabstandet von der Auslassöffnung angeordnet sein können. Dies beeinflusst, in welchem Maße eine Verlangsamung des Durchflusses durch den Störkörper erreicht wird. Gerade bei einem konischen Körper kann der Durchfluss deutlich beeinflusst werden, wenn die als Finger wirkenden Störkörper nahe an der Austrittsöffnung angeordnet sind.
  • Ferner weist die erfindungsgemäße Vorrichtung Mittel zum Einstellen der Applikationsrate, respektive der Ausgabemenge an Streugut pro Quadratmeter auf. Parameter zur Regelung und Steuerung des Regelsystems umfassen die Ausgabemenge respektive die Applikationsrate an Streugut pro Quadratmeter, die Streubreite in Meter, die Bewegungsgeschwindigkeit der Streuscheibe über der zu beaufschlagenden Fläche und die Durchflussmenge in Kilogramm pro Minute.
  • Erfindungsgemäß kann bei einer Verwendung der Streuvorrichtung eine Regelung der Durchflussmenge an Streugut erfolgen, um eine vorgegebene Applikationsrate bei eingestellter Streubreite und Geschwindigkeit aufrecht zu erhalten, indem zunächst ein erstes Kalibrierungsdiagramm aufgenommen und in einer Speichereinheit des Regelsystems hinterlegt wird. In diesem ersten Kalibrierungsdiagramm sind die Durchflussraten über die Positionierungen des Störkörpers zwischen einer Minimumsposition mit minimaler Durchflussmenge und einer Maximumsposition mit maximaler Durchflussmenge für verschiedene Streugüter aufgetragen.
  • Aus den vorgegebenen oder durch einen Benutzer eingestellten Regelungsparametern Applikationsrate, Applikationsbreite und Geschwindigkeit auf oder über einem Untergrund berechnet eine Prozessoreinheit des Regelsystems eine Soll-Durchflussmenge. Mit dem in der Speichereinheit hinterlegten ersten Kalibrierungsdiagramm ermittelt die Prozessoreinheit für ein jeweiliges Streugut die der Soll-Durchflussmenge entsprechende Positionierung des Störkörpers. Bei Aktivierung der Streuvorrichtung, respektive bei Anschalten der Streuscheibe, erfolgt die Beaufschlagung der Streuscheibe mit dem Streugut, wobei sich eine aus der eingestellten Position des Störkörpers ergebende tatsächliche Durchflussmenge, die Ist-Durchflussmenge, einstellt. Diese Ist-Durchflussmenge wird aus einem Antriebsmoment des Antriebs der Streuscheibe durch die Prozessoreinheit ermittelt, indem diese aus einem zweiten in der Speichereinheit hinterlegten Kalibrierungsdiagramm diejenige Durchflussmenge bestimmt, die einer Antriebsstromstärke des Streuscheibenantriebs entspricht.
  • Das Antriebsmoment ist proportional zur aufgenommenen Stromstärke und die von der Streuscheibe beschleunigte Durchflussmenge ist bei konstanter Drehzahl proportional zu dem Antriebsmoment. Diese tatsächliche Durchflussmenge wird mit der Soll-Durchflussmenge verglichen und bei einem Abweichen der Ist-Durchflussmenge von der Soll-Durchflussmenge erfolgt eine Nachregelung der Positionierung des Störkörpers entsprechen der Differenz zwischen der Ist-Durchflussmenge und der Soll-Durchflussmenge, so dass die tatsächlichen Durchflussmenge nun der Soll-Durchflussmenge entspricht.
  • Der Bezug auf die Figuren in der Beschreibung dient der Unterstützung der Beschreibung. Die Figuren sind lediglich schematische Darstellungen von Ausführungsbeispielen der Erfindung.
  • 1a zeigt in einer Seitenansicht eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Streuscheibe, mit angedeuteter Verbindung zu einem Streugut-Vorratsbehälter,
  • 1b zeigt die Streuscheibe aus 1a in einer perspektivischen Ansicht seitlich von oben,
  • 2a zeigt in perspektivischer Ansicht von oben die erfindungsgemäße Streuscheibe aus 1a und 1b, bei der die Deckplatte entfernt wurde, mit geschlossenen Austrittskanälen und
  • 2b zeigt die gleiche Ansicht auf eine erfindungsgemäße Streuscheibe wie 2a mit geöffneten Austrittskanälen,
  • 3a zeigt in perspektivischer Ansicht einen Störkörper in einem konischen Bereich des Vorratsbehälters nahe der Auslassöffnung in einem weiten Abstand zu der Auslassöffnung,
  • 3b zeigt die gleiche Ansicht wie 3a, wobei der Störkörper näher zu der Auslassöffnung hin bewegt ist, und
  • 3c zeigt in gleicher Ansicht wie 3a und 3b den Störkörper nahe der Auslassöffnung,
  • 4 zeigt in perspektivischer Ansicht einen Teil einer erfindungsgemäßen Streuvorrichtung, der die Antriebselemente für Streuscheibe und Kolben, sowie die Streuscheibe und die Halterung umfasst,
  • 5 zeigt in einer perspektivischen Teil-Längsschnittansicht eine erfindungsgemäße Streuvorrichtung.
  • 6 zeigt ein Schema eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Regelung der Streugutdurchflussmenge.
  • Eine erfindungsgemäße Streuscheibe 10 zur Verteilung von Streugut ist in 1a, 1b, 2a, 2b gezeigt. Die Streuscheibe 10 ähnelt dabei im Wesentlichen einem Zellenrad, das mehrere Wurfflügel 3 zwischen einer Bodenplatte 10' und einer Deckplatte 10'' umfasst. Die in 1a bis 2b dargestellte Streuscheibe 10 weist dabei sechs Wurfflügel 3 auf, wie insbesondere aus 2a und 2b ersichtlich wird; die Anzahl der Wurfflügel 3 kann jedoch je nach Beschaffenheit des Streuguts auch variieren. Durch Anordnung der Bodenplatte 10' und der Deckplatte 10'' wird durch zwei benachbarte Wurfflügel 3 jeweils eine Kammer gebildet, die hier als Austrittskanal 4 fungiert, wie dies aus 2a und 2b ersichtlich wird.
  • Zur Beaufschlagung der Streuscheibe 10 mit Streugut weist die Deckplatte 10'' eine Eintrittsöffnung 5' auf, die eine Zuführeinrichtung eines Vorratsbehälters, der nicht nach dem Kolbenförderprinzip gestaltet sein muss, aufnehmen kann (in 1b angedeutet durch die konischen Seitenwänden eines Vorratsbehälters 22). Durch diese Eintrittsöffnung 5' gelangt das Streugut aus dem Vorratsbehälter 22 in eine zentrale Streugutkammer 5 der Streuscheibe 10. Ferner ist in 1a eine Schürze 11 zur Abdichtung der Verbindung zwischen Vorratsbehälter 22 und Streugutkammer 5 angedeutet. Als Abdichtung kommt auch ein Borstenkranz oder andere Abdichtmittel in Frage. Für die Verwendung von Streugütern mit genormter Rieselqualität wie etwa bekannte Maiskörper, die mit BTI für die Stechmückenbekämpfung getränkt sind, Normsand oder granulierten Düngemitteln muss nicht zwingend der erfindungsgemäße Vorratsbehälter eingesetzt werden; hierfür kann ein konischer Behälter einfach auf die Streuscheibe, optional auf die beschriebene abgedichtete Weise aufgesetzt werden – siehe 1a – und das Material wird auf bekannte Weise in die Streuscheibe einrieseln gelassen.
  • Aus 1a und 1b wird ersichtlich, dass die Streuscheibe 10 über eine Antriebswelle 1 mit einem Antriebsmotor 2 gekoppelt ist, der die Streuscheibe 10 um eine zentrale Drehachse rotieren lässt. Ab einer bestimmten Rotationsgeschwindigkeit der Streuscheibe kann das Streugut durch die Austrittskanäle 4 aus der Streugutkammer 5 austreten, indem die erfindungsgemäß angeordneten Verschlusselemente 6 die Austrittskanäle 4 öffnen (gezeigt in 2b). Die Verschlusselemente 6, von denen jeweils eins einem Austrittskanal 4 zugeordnet und an einem Wurfflügel 3 befestigt ist, verhindern, dass bei bewegungsloser Streuscheibe 10 oder wenn die Streuscheibe 10 nur mit geringer Geschwindigkeit rotiert, Streugut austritt, bevor die Streuscheibe 10 die für die entsprechende Verteilung des Streuguts erforderliche Rotationsgeschwindigkeit aufweist. Das flächige Verschlusselement 6 ist an einer Vorderseite 3 eines Wurfflügels 3 befestigt und liegt an der gegenüberliegenden Rückseite 3' des benachbarten Wurfflügels 3 an. Das Verschlusselement 6 weist eine Rückstellkraft auf, die das Verschlusselement 6 in der geschlossenen Position hält. Diese Rückstellkraft wird ab der bestimmten Rotationsgeschwindigkeit der Streuscheibe 10 überwunden, so dass das Öffnen der Austrittskanäle lediglich durch die Zentrifugalkraft der rotierenden Streuscheibe 10 ohne zusätzliche Antriebsmittel erfolgt.
  • In 2a und 2b sind die Verschlusselemente 6 als elastische Platten dargestellt, die beispielsweise aus einem Material wie Federstahl, GFK, Vollgummi oder einem Elastomer wie Polyurethan hergestellt sein können. Diese elastischen Plattenbenötigen zur Bereitstellung der Rückstellkraft keine zusätzlichen Federelemente. Der Federweg verläuft, wie durch Pfeil a angezeigt.
  • Die Rückstellkraft der elastischen Platten 6 wird durch die Stärke und den Härtegrad bestimmt, wodurch der Biegeradius des Verschlusselements 6 beeinflusst werden kann. Weiterhin kann der Öffnungs- beziehungsweise Schließzeitpunkt in Abhängigkeit der Rotationsgeschwindigkeit der Streuscheibe 10 durch die Anordnung der Verschlusselemente 6 an den Wurfflügeln 3 beeinflusst werden, das heißt, je nach dem, ob die Verschlusselemente 6 entlang des Radius weiter innen oder weiter außen am Wurfflügel 3 befestigt sind, wodurch auch die Abmessung des Verschlusselements variiert, da bei einer Anordnung weiter außen am Wurfflügel 3 die Breite des Verschlusselements 6 größer sein muss, um den Abstand zu der Rückseite 3' des benachbarten Wurfflügels 3 zu überbrücken. Um ein Abknicken des Verschlusselements 6 im geöffneten Zustand Ö an seiner Befestigungsstelle am Wurfflügel 3 zu verhindern, ist in Biegerichtung des Verschlusselements 6 ein Teilzylinder 8 angeordnet, der im Öffnungszustand Ö, wie in 2b dargestellt, verdeutlicht durch den Blockpfeil, ein Abknicken des Verschlusselements 6 verhindert. Die Drehrichtung der Streuscheibe 10 in 2b erfolgt in Uhrzeigersinn. Die Streuscheibe 10 kann wieder ihren Verschlusszustand V einnehmen, wie in 2a gezeigt, verdeutlicht durch den Blockpfeil, wenn die Rotationsgeschwindigkeit unter die bestimmte Geschwindigkeit fällt, so dass die Zentrifugalkraft nicht mehr ausreicht, die Verschlusselemente 6 zu öffnen.
  • Alternativ können die Verschlusselemente durch starre Scheiben gebildet werden, die dann allerdings ein Rückstellelement aufweisen müssen, das die Rückstellkraft für das Verschlusselement bereitstellt. Diese Ausführungsform ist in den Figuren nicht dargestellt.
  • Die Streuscheibe 10 bildet durch ihre Verschlusselemente 6 gleichzeitig den Verschluss eines Vorratsbehälters 22 (siehe 1a, 5). Wenn der Vorratsbehälter ein wie in 1a gezeigter, bekannter Behälter mit konischem Auslass ist, wie er sich für die Verwendung von Streugütern mit genormter Rieselqualität wie etwa bekannten Maiskörper, die mit BTI für die Stechmückenbekämpfung getränkt sind, oder Normsand, granulierten Düngemitteln oder ähnlichem eignet, kann dieser konische Behälter einfach auf die Streuscheibe, optional auf die beschriebene abgedichtete Weise aufgesetzt werden und das Material wird auf bekannte Weise in die Streuscheibe einrieseln gelassen. Dort ist es günstig, einen Störkörper 27 einzuset zen: Der Störkörper 27, der an der Auslassöffnung 22'' des Vorratsbehälters 22 (siehe 3a, 3b, 3c) angeordnet ist, beeinflusst die Menge an Streugut, die in die Streuscheibe 10 eintritt. Eine Betätigung des Störkörpers 27 kann in Verbindung mit einem GPS erfolgen, um eine automatische Regelung der Durchflussmenge („Durchflussrate”) an Streugut in Abhängigkeit einer Applikationsmenge, einer Streubreite, einer Fahr- beziehungsweise Fluggeschwindigkeit zu realisieren.
  • Ein geeigneter Störkörper 27 zur Regelung der Durchflussmenge an Streugut, das in die Streuscheibe 10 eintritt und ausgestreut wird, ist in 3a, 3b, 3c gezeigt. Der Störkörper 27 ist mit fünf Fingern 28 ausgestattet, die sich aufgespreizt in Richtung der Auslassöffnung 22'' des Vorratsbehälters 22 erstrecken. Die Anzahl der Finger kann geeignet gewählt werden. Die Finger 28 erstrecken sich radial symmetrisch von einem Zentralgelenk 29' aus, das über eine vertikale Achse 19 mit einem Betätigungszylinder 30 verbunden ist, der die vertikale Achse 29 des Störkörpers 27 axial bewegen kann. Damit können die Finger 28 des Störkörpers 27 eine distale Anordnung zu der Auslassöffnung 22'' einnehmen, gezeigt in 3a, und eine proximale Anordnung zu der Auslassöffnung 22'', die in 3c gezeigt ist.
  • Eine stufenlos einstellbare Positionierung zwischen der distalen und der proximalen Anordnung ebenso möglich, wie dies in 3b gezeigt ist. In der in 3c gezeigten proximalen Anordnung der Finger 28 an der Auslassöffnung 22'' wird die geringste Durchflussmenge an Streugut in die Streuscheibe 10 bereitgestellt. Die maximale Durchflussmenge an Streugut in die Streuscheibe wird über die in 3a dargestellte distale Anordnung der fünf Finger 28 in der größten Entfernung zu der Auslassöffnung 22'' erreicht. Über die stufenlose Positionierung des Störkörpers 27 durch Betätigung des Betätigungszylinders 30 kann die Durchflussmenge ebenso stufenlos zwischen der maximalen und minimalen Durchflussmenge eingestellt werden. Selbstverständlich können auch andere Störkörper, wie etwa Kugeln oder Scheiben, an der Position eingesetzt werden, an der vorliegend die Finger angeordnet sind.
  • In 4 und 5 ist die Halterung 21 gezeigt, über die die Streuvorrich tung 20 an einem Hubschrauber, beziehungsweise an einer Einhängevorrichtung der Hubschraubers befestigt respektive eingehängt werden kann.
  • Eine Streuvorrichtung 20 mit Streuscheibe 10, die oberhalb als Verschluss des Vorratsbehälters 22 angeordnet ist, ist in 5 dargestellt, bei der die Zufuhr des Streuguts aus dem Vorratsbehälter 22 in Richtung der Streuscheibe 10 vertikal von unten durch einen Kolben 22' ausgeführt wird. Dies hat den Vorteil, dass hierbei Verklumpungen von Eisgranulat bei Überführung in die Streuscheibe 10 abgefräst werden.
  • Um den Kolben 22' störungsfrei in dem Vorratsbehälter 22 nach oben ziehen zu können, wird ein Seilzug 24 durch die hohl ausgeführte Antriebswelle 1 (s. 4) geführt. In 4 und 5 ist ferner der Seilzug 24 dargestellt, der auf einer Windentrommel 25 auf- und abgewickelt werden kann, die über ein Untersetzungsgetriebe 26 durch den Antriebsmotor für den Seilzug 23 betätigt wird. Der Antriebsmotor 2 für die Antriebswelle 1 der Streuscheibe 10 ist hier aus der vertikalen Drehachse der Streuscheibe versetzt dargestellt. Als ein Übertragungselement zwischen dem Antriebsmotor und der hohlen Antriebswelle 1, durch die das Kolben-Zugseil geführt ist, ist vorliegend ein Zahnriemen angeordnet.
  • Die Streuscheibe 10 weist hier zusätzlich über den äußeren Umfang der Streuscheibe 10 hinausragende C-Profile auf, die eine Führung des ausgeschleuderten Streuguts verbessern. Andere Profilformen, wie etwa stuhlförmige Profile können auch gewählt werden, so weit sie die gewünschten Führungseigenschaften haben.
  • In 6 ist schematisch das erfindungsgemäße Regelungsverfahren der Durchflussmenge an Streugut verdeutlicht. In das Regelungssystem 30 werden in Schritt 101 die Regelungsparameter Applikationsrate AR, Geschwindigkeit über Grund GS und Streubreite SW eingegeben. Eine Prozessoreinheit 31 errechnet daraus mit einer hinterlegten Applikationsfunktion eine Soll-Durchflussmenge Soll-FR (Schritt 102).
  • Mit dieser berechneten Soll-Durchflussmenge Soll-FR entnimmt die Prozessoreinheit 31 vorliegend für ein auszubringendes Streugut C in Schritt 103 aus einem ersten Kalibrierungsdiagramm, in dem die Durchflussmenge FR über einer Störkörperpositionierung aufgetragen ist und das in einer Speichereinheit 32 hinterlegt ist, die Positionierung PC des Störkörpers 27 und gibt diese Störkörperpositionierung PC an die (nicht dargestellte) Betätigungseinrichtung des Störkörpers 27 aus, so dass der Störkörper 27 in die Störkörperpositionierung PC bewegt wird, siehe Schritt 104.
  • Mit dieser Positionierung PC des Störkörpers 27 stellt sich nun eine tatsächliche Durchflussmenge Ist-FR ein (105), die durch die Streuscheibe 10 beschleunigt und ausgetragen wird. Dazu nimmt der Streuscheibenantrieb 2 eine Antriebsstromstärke IC auf, siehe Schritt 106, deren Größe ebenfalls in das Regelungssystem 30 eingeht (107). Aus einem in der Speichereinheit 32 hinterlegten zweiten Kalibrierungsdiagramm, in dem die Antriebsstromstärke I über die beschleunigte tatsächliche Durchflussmenge FR aufgetragen ist, wobei eine Leerlaufstromstärke I0 die unbeaufschlagte Streuscheibe 10 mit der vorgegebenen Drehzahl bewegt, entnimmt die Prozessoreinheit 31 mit der von dem Antrieb 2 aufgenommenen Stromstärke IC die tatsächliche Durchflussmenge Ist-FR (108), und vergleicht die tatsächliche Durchflussmenge Ist-FR mit der berechneten Soll-Durchflussmenge Soll-FR (109) und regelt gegebenenfalls bei einer Abweichung der tatsächliche Durchflussmenge Ist-FR von der Soll-Durchflussmenge Soll-FR die Positionierung des Störkörpers 27 nach, siehe Schritt 110.
  • Das Steuerungs- und Regelungssystem kann auch derart ausgelegt sein, dass die Durchflussmenge in Kilogramm Streugut pro Minute, das durch die Streuscheibe ausgebracht wird, in Abhängigkeit einer vorgegebenen Applikationsrate durch Variation von Applikationsbreite, Applikationsort und Austragungshöhe sowie Fahr- oder Fluggeschwindigkeit eingestellt wird. Die Applikationsrate wird zumeist vorgegeben und soll eingehalten werden. Unter Umständen kann eine Veränderung allerdings sinnvoll sein, wenn bei bestimmten geänderten Umgebungsbedingungen eine andere Applikationsrate sinnvoll ist. Dies kann beispiels weise bei der Stechmückenbekämpfung eine unterschiedliche Wassertemperatur je nach Bewuchs der Wasserfläche sein, so dass die Stechmückenlarven in unterschiedlichen Entwicklungsstadien vorliegen, wodurch eine unterschiedliche Applikationsmenge an Wirkstoff erforderlich wird. Solche Situationen können zuvor durch Beprobung der Gewässer erfasst werden. Die Applikationsbreite, in der das Streugut verteilt wird, soll zwar möglichst groß sein, dabei sollte aber die Anzahl der Bahnen, die das Trägerfahrzeug zurücklegt und in denen das Streugut auf die zu behandelnde Fläche ausgebracht werden soll, berücksichtigt werden, um Materialverschwendung zu vermeiden.
  • Für die Fahr- beziehungsweise Fluggeschwindigkeit, sowie die Flughöhe sind ferner Parameter wie Wind- und Wettereinflüsse und geographische Gegebenheiten in Betracht zu ziehen. So kann bei Gegenwind eine andere Fluggeschwindigkeit oder Flughöhe nötig sein, um die gleich Applikationsrate auf dem Grund zu erzielen.
  • Infolgedessen kann insbesondere vorteilhaft die Durchflussrate in Abhängigkeit der zuvor genannten Größen geregelt werden, um eine vollständige, gleichmäßige und nicht übermäßige Applikationsdichte des Streuguts auf dem betreffenden Areal zu erreichen. Dies kann mit der Steuerungs- und Regelungsvorrichtung und den entsprechend darin vorliegenden Prozessor- und Speichereinheiten, respektive dem damit betriebenen Computerprogramm, durch die Unterstützung eines GPS erfolgen, welches den Ort und die Geschwindigkeit erfasst. Hinzu kommen die von der Antriebssteuerung gelieferte Drehzahl der Streuscheibe für die Applikationsbreite und die von dem Streuscheibenantrieb aufgenommene Stromstärke für die tatsächliche Durchflussmenge und die vorgegebenen Verteilungsdaten hinsichtlich des Ausbringungsorts und der Applikationsrate für das Streugut, womit das auf dem Computer mit den Prozessor- und Speichereinheiten betriebene Computerprogramm die Durchflussrate über die Positionierung des Störkörpers regelt.
  • Der Störkörper regelt die Durchflussmenge rein mechanisch. Wird der Störkörper in Richtung der Auslassöffnung bewegt, so verringert sich die Durch flussmenge bis zu einer minimalen Durchflussmenge, wenn der Störkörper nahe der Auslassöffnung positioniert ist. Entsprechend erhöht sich die Durchflussmenge bis zu einer maximalen Durchflussmenge, wenn der Störkörper von der Austrittsöffnung zu einer entferntesten Position bewegt wird.
  • Eine Variation der Streuscheibendrehzahl beeinflusst die Streubreite, wobei mit einer Erhöhung der Drehzahl und damit der Umfangsgeschwindigkeit der Streuscheibe eine größere Streubreite erzielt wird, während eine niedrigere Drehzahl zu einer verringerten Streubreite führt. Ein Regelungsbedarf entsteht, wenn sich bei der generell vorgegebenen Applikationsrate Parameter wie die Geschwindigkeit oder die Streubreite ändern. Wird die Geschwindigkeit und/oder die Streubreite vergrößert, so muss die Durchflussmenge entsprechend erhöht werden. Hingegen muss die Durchflussmenge verringert werden, wenn die Geschwindigkeit und/oder die Streubreite abnehmen.
  • Die Kalibrierung der Störkörperpositionierung, wodurch die Durchflussmenge gesteuert wird, ermöglicht eine Regelung für alle in Frage kommenden Streugüter. Diese Kalibrierung wird für jedes Streugut anhand einer empirisch ermittelten Kurve vorgenommen, indem der Störkörper in einer ausreichend großen Zahl von Positionen zwischen der Minimumsposition für eine minimale Durchflussmenge und einer Maximumsposition für eine maximale Durchflussmenge angeordnet wird, und diese Positionen der sich jeweils einstellenden Durchflussmenge zugeordnet wird. Die so für jedes Streugut aufgenommene Kalibrierungskurve wird in einer Speichereinheit der Regelungsvorrichtung hinterlegt.
  • Allerdings ist es trotz der Kalibrierung nicht ratsam, die eingestellte Durchflussmenge, mit der die vorgegebene Applikationsrate bei der vom GPS gemessenen Geschwindigkeit und der gewählten Streubreite (Drehzahl der Streuscheibe) eingehalten werden soll, lediglich durch Anordnen des Störkörpers in der dieser Durchflussmenge entsprechenden Position zu steuern, da die tatsächliche Durchflussmenge aufgrund der folgenden Umstände nicht mit ausreichender Reproduzierbarkeit eingestellt werden kann. Die Durchflussmenge ist unter anderem abhängig von dem Befüllungsgrad eines konischen Behälters, von den momentanen Rieseleigenschaften des Streugutes, die sich beispielsweise durch Feuchtigkeit ändernden können, und von dem Winkel der Behälterwand gegenüber der Vertikalen, wobei sich dieser Winkel ändert, wenn der mittels Seilen am Hubschrauber hängende Behälter in zunehmend schräger Lage durch die Luft gezogen wird, wenn durch die Entleerung des Behälters der Luftwiderstand gegenüber dem mit sinkender Behälterfüllung abnehmenden Gewicht immer mehr zum Tragen kommt.
  • Um die erforderliche genaue Durchflussmenge einzustellen, die durch den Sollwert der Durchflussmenge vorgegeben ist, der sich aus der Applikationsformel:
    Figure 00210001
    ergibt, wobei FR die Durchflussmenge in kg/min, GS die Geschwindigkeit über Grund in km/h, SW die Applikationsbreite in m und AR die Applikationsrate in kg/ha ist, wird erfindungsgemäß die tatsächliche Durchflussmenge gemessen und mit dem Sollwert verglichen. Ergibt die Messung eine von dem Sollwert abweichende tatsächliche Durchflussmenge, kann dies durch das entsprechende Positionieren des Störkörpers korrigiert werden.
  • Zur Ermittlung der tatsächlichen Durchflussmenge wird die Coriolis-Formel genutzt: M = FR·Ω·r2,wobei M das Drehmoment in Nm, FR der die Durchflussmenge in kg/s,
    Figure 00210002
    mit der Drehzahl n in s–1 und r der effektive Drehscheibenradius in m ist.
  • Bei einer angetriebenen rotierenden Schleuderscheibe ist das erforderliche Antriebsmoment bei gleich bleibendem Durchmesser und konstanter Drehzahl proportional zu der zu beschleunigenden Masse (hier Streugut). So äußert sich eine Änderung des Antriebsmomentes bei einem Elektromotor in einer Änderung der Stromstärke, die das Antriebsmoment bereitstellt. Für einen gegebenen Streuscheibenradius und bei konstanter Drehzahl ist das Antriebsmoment wiederum proportional zu der aufgenommenen Stromstärke. Bei einem Hydraulikmo tor wäre die sich ändernde Regelgröße ein Druck der übertragenden Hydraulikflüssigkeit. Alternativ kann das Drehmoment auch mittels eines Kraftaufnehmers gemessen werden, der am Gehäuse des Antriebsmotors angebracht werden könnte, wobei das Gehäuse ein Bestreben zeigen würde, sich entgegengesetzt zur Drehrichtung der Schleuderscheibe zu drehen, und zwar mit einer Kraft, die sich aus dem anliegenden Moment ergibt.
  • Vorteilhaft kann insbesondere die Stromstärke genutzt werden, wobei ein Eigenbedarf des Schleuderscheibensystems ohne Streugut (respektive Leerlaufstromstärke) für das gesamte Drehzahlband ermittelt und als Stromstärke-Moment-Kurve in der Speichereinheit hinterlegt wird, woraus die Prozessoreinheit mit der Coriolis-Formel die tatsächliche Durchflussmenge berechnet. Alternativ kann für eine gegebene Streuscheibe auch eine Moment-Durchflussmenge-Kurve oder eine Stromstärke-Durchflussmenge-Kurve mit den entsprechenden Umrechnungsfunktionen hinterlegt werden. Jede Veränderung der zu beschleunigenden Masse pro Zeiteinheit (der Durchflussmenge an Streugut) bewirkt bei einem Elektromotor eine direkt proportionale Veränderung des Antriebsmoments und damit der aufgenommenen Stromstärke, wobei die Leerlaufstromstärke eine Konstante ist. Die mit der aufgenommenen Stromstärke für die eingestellte Drehzahl errechnete tatsächliche Durchflussmenge wird durch die Prozessoreinheit mit dem Sollwert verglichen. Weicht die tatsächliche Durchflussmenge vom Sollwert ab, wird entsprechend durch Verstellen des Störkörpers nachgeregelt.
  • Ein Fallbeispiel erläutert den Regelkreis:
    Vor Abflug wird das Regelsystem eingeschaltet, und der Streubehälter wird befällt. In der Prozessoreinheit wird die gewünschte Applikationsrate und die gewählte Streubreite eingestellt. Der Hubschrauber kann mit dem angehängten Streubehälter abheben und in Richtung der ersten zu behandelnden Fläche fliegen. Wird bei Erreichen der zu bearbeitenden Fläche das Streusystem eingeschaltet, bewegt sich der Störkörper prozessorgesteuert sofort in die Position, die aus der hinterlegten Kalibrierungskurve entnommen wird. Das nun auf die Streuscheibe geleitete und beschleunigte Streugut bewirkt eine Erhöhung des An triebsmoments respektive der Stromstärke, die dem Prozessor als Regelgröße eingegeben wird. Aus der Stromstärke berechnet der Prozessor das Ist-Moment und vergleicht dieses mit dem sich aus der Coriolis-Formel zusammen mit der Applikationsformel ergebenden Soll-Moment, und veranlasst gegebenenfalls eine Korrektur durch das entsprechende Positionieren des Störkörpers. Damit ist es vorteilhaft möglich, die Soll-Durchflussmenge über die Position des Störkörpers unter Einbeziehung der Parameter Geschwindigkeit und Höhe über Grund, Applikationsrate und Streubreite fortlaufend einzuregeln.
  • Die nachgeregelte Anordnung des Störkörpers in der Position, die entsprechend der Kalibrierung eine annähernd genaue Durchflussmenge bewirkt, kann zu dem Zeitpunkt des Beginns des Streuvorgangs nach Einschalten der Streuvorrichtung mit einer sehr geringen Verzögerung erfolgen.
  • Die durch die oben beschriebenen Faktoren auftretenden Schwankungen der Durchflussmenge werden als vom Sollwert abweichende Änderungen des Antriebsmoments erkannt. Die damit einhergehenden Auswirkungen können daher sofort korrigiert werden.
  • Außerdem kann zum Beispiel bei einer Verringerung der Geschwindigkeit zur Einhaltung der Applikationsrate die Durchflussmenge verringert, die Streubreite vergrößert oder beides kombiniert werden. Dabei kann zur Sicherstellung einer größtmöglichen Effizienz eine maximale Einstellung der Streubreite über die Drehzahl erfolgen, so dass die zu bestreuende Fläche unter Zurücklegen möglichst weniger Flugbahnen bewältigt werden kann ohne dass ein schmälerer Randstreifen übrig bleibt. BEZUGSZEICHENLISTE
    1 Antriebswelle
    2 Antrieb
    3 Wurfflügel Vorderseite
    3' Wurfflügel Rückseite
    4 Austrittskanal
    5 Streugutkammer
    5' Eintrittsöffnung
    6 Verschlusselement
    7 Abschnitt des Verschlusselements
    8 Zylinder/Teilzylinder
    10 Streuscheibe
    10' Bodenplatte
    10'' Deckplatte
    11 Schürze
    19 Vertikale Achse
    20 Streuvorrichtung
    21 Halterung
    22 Vorratsbehälter
    22' Kolben
    22'' Auslassöffnung
    23 Antriebsmotor
    24 Seilzug
    25 Windentrommel
    26 Untersetzungsgetriebe
    27 Störkörper
    28 Finger
    29 Vertikale Achse
    29' Zentralgelenk
    30 Regelungsvorrichtung
    31, 32 Prozessor- und Speichereinheiten
    V Verschlussposition
    Ö Öffnungsposition
    a Pfeil
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 8717299 U1 [0005]
    • - DE 10248613 B4 [0006]
    • - DE 10015750 B4 [0007]

Claims (25)

  1. Streuscheibe (10) zur Verteilung von Streugut, die über eine in einer zentralen Drehachse angeordnete Antriebswelle (1) mit einem Antrieb (2) verbunden ist, und die eine parallel zu einer Bodenplatte (10') beabstandet angeordnete Deckplatte (10'') mit einer eine Vielzahl von radial angeordneten, die Beabstandung bereitstellenden Wurfflügeln (3) umfasst, wobei die Deckplatte (10'') eine zentrale, in eine Streugutkammer (5) mündende Eintrittsöffnung (5') für das Streugut umfasst und wobei jeweils ein Austrittskanal (4) mit einem von der Eintrittsöffnung (5) in Richtung eines Streuscheibenumfangs anwachsenden Austrittsquerschnitt für das Streugut zwischen zwei benachbarten Wurfflügeln (3) bereitgestellt ist, dadurch gekennzeichnet, dass – ein Wurfflügel (3) eine Vorderseite (3) und eine Rückseite (3') aufweist und jede Vorderseite (3) eines Wurfflügels (3) der Rückseite (3') eines benachbarten Wurfflügels (3) gegenüber liegt, – an jeder Vorderseite (3) eines Wurfflügels (3) ein flächiges Verschlusselement (6) mit einer Rückstellkraft schwenkbar angeordnet ist, wobei das Verschlusselement (6) zwischen – einer Verschlussposition (V), in der ein der Rückseite (3') des benachbarten Wurfflügels (3) zugewandter Abschnitt des Verschlusselements (6) an der Rückseite (3') des benachbarten Wurfflügel (3) zur Anlage kommt, und – einer Öffnungsposition (Ö), in der ein der Rückseite (3') des benachbarten Wurfflügel (3) zugewandter Abschnitt des Verschlusselements (6) von der Rückseite (3') des benachbarten Wurfflügel (3) beabstandet ist.
  2. Streuscheibe (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusselement (6) eine starre Platte und ein Rückstellelement aus der Gruppe umfasst, die ein Gummiseil und ein Federelement, insbesondere eine Spiralfeder oder eine Blattfeder, umfasst.
  3. Streuscheibe (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusselement (6) aus einer elastischen Platte, insbesondere einer Federstahlplatte, einer GFK-Platte, einer Vollgummiplatte oder einer Polyurethanplatte besteht.
  4. Streuscheibe (10) nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Beschwerungselement an dem Verschlusselement (6) angeordnet ist.
  5. Streuscheibe (10) nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an der Vorderseite (3) des Wurfflügels (3) ein sich entlang einer Schwenkachse des Verschlusselements (6) erstreckender Zylinder oder Teilzylinder (8) zur Einstellung eines Biegeradius des Verschlusselements (6) angeordnet ist.
  6. Streuscheibe (10) nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Wurfflügel (3) als ein C-Profil gestaltet ist.
  7. Streuscheibe (10) nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Wurfflügel (3) sich über einen äußeren Umfang der Bodenplatte (10') und der Deckplatte (10'') hinaus erstreckt.
  8. Verfahren zur Verteilung von Streugut unter Verwendung einer Streuscheibe (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, umfassend die Schritte: – Beaufschlagen der Streugutkammer (5) der Streuscheibe (10) über die Eintrittsöffnung (5') mit Streugut, – rotieren Lassen der Streuscheibe (10) durch in Gang Setzen der mit dem Antrieb (2) verbundenen Antriebswelle (1), – Bewegen des Verschlusselements (6) aus der Verschlussposition (V), in der ein der Rückseite (3') des benachbarten Wurfflügel (3) zugewandter Abschnitt des Verschlusselements (6) an der Rückseite (3') des benachbarten Wurfflügel (3) zur Anlage kommt, in die Öffnungsposition (Ö), in der ein der Rückseite (3') des benachbarten Wurfflügel (3) zugewandter Abschnitt des Verschlusselements (6) von der Rückseite (3') des benachbarten Wurfflügel (3) beabstandet ist, indem eine Rotationsgeschwindigkeit der Streuscheibe (10) erhöht wird, bis eine auf das Verschlusselement (6) wirkende Zentrifugalkraft größer ist als die den Abschnitt (7) des Verschlusselements an der Rückseite (3') des benachbarten Wurfflügel (3) zur Anlage bringende Rückstellkraft des Verschlusselements (6), wobei der Austrittskanal (4) geöffnet wird.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei das rotieren Lassen der Streuscheibe (10) durch in Gang Setzen der mit dem Antrieb (2) verbundenen Antriebswelle und/oder das Beaufschlagen der Streugutkammer (5) mittels einer Steuerungs- und Regelungsvorrichtung (30) gesteuert und/oder geregelt wird.
  10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei das gesteuerte und/oder geregelte Beaufschlagen der Streugutkammer (5) mittels einer Steuerungs- und Regelungsvorrichtung (30) umfasst: – Vergleichen einer tatsächlichen Durchflussmenge an Streugut mit einer theoretischen Durchflussmenge, wobei die tatsächliche Durchflussmenge aus einer aufgenommenen Stromstärke des Antriebs (2) berechnet wird, und bei einer Abweichung zwischen der tatsächlichen Durchflussmenge und der theoretischen Durchflussmenge – Ändern der Beaufschlagung entsprechend einer Differenz zwischen der tatsächlichen Durchflussmenge und der theoretischen Durchflussmenge.
  11. Streuvorrichtung (20) zur Verteilung von Streugut, die zumindest eine Halterung (21) zum Halten eines Vorratsbehälters (22) und eine über eine Zuführvorrichtung mit dem Vorratsbehälter (22) operativ gekoppelten Streugutausgabevorrichtung umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Streugutausgabevorrichtung eine Streuscheibe (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 ist.
  12. Streuvorrichtung (20) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorratsbehälter (22) ein Zylinder ist, der als Zuführvorrichtung einen in dem Vorratsbehälter (22) angeordneten Kolben (22') umfasst, der durch ein Verbindungsmittel operativ mit einem Antriebsmotor (23) zur Ausführung einer axialen Hebebewegung gekoppelt ist, wobei der Antriebsmotor (23) über der Streugutausgabevorrichtung angeordnet ist, und dass der Vorratsbehälter (22) eine Auslassöffnung (22'') aufweist, die mit einer Eintrittsöffnung (5) zur Beschickung der Streugutausgabevorrichtung verbunden ist.
  13. Streuvorrichtung (20) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorratsbehälter (22) sich konisch in Richtung der Auslassöffnung (22'') verjüngt und dass an der Deckplatte (10'') der Streuscheibe (10) um die Eintrittsöffnung (5') für das Streugut Dichtmittel zum dichten Verbinden der Auslassöffnung (22'') des Vorratsbehälters (22) mit der Eintrittsöffnung (5) der Streuscheibe (10) angeordnet sind.
  14. Streuvorrichtung (20) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtmittel eine Schürze (11), insbesondere eine Schürze (11) aus einem Gewebe oder einem Elastomer, oder ein Borstenkranz ist.
  15. Streuvorrichtung (20) nach zumindest einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das operativ mit einem Antriebsmotor (23) gekoppelte Verbindungsmittel ein Seilzug (24) ist, der über eine Windentrommel (25) und ein Untersetzungsgetriebe (26) mit dem Antriebsmotor (23) gekoppelt ist.
  16. Streuvorrichtung (20) nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebswelle (1) der Streuscheibe (10) eine Hohlwelle (1) ist, durch die der Seilzug (24) zwischen der Windentrommel (25) und dem Kolben (22') verläuft.
  17. Streuvorrichtung (20) nach zumindest einem der Ansprüche 11 bis 16, da durch gekennzeichnet, dass die Halterung (21) Mittel zur Befestigung der Halterung (21) an einem Hubschrauber aufweist.
  18. Streuvorrichtung (20) nach zumindest einem der Ansprüche 11 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Vorratsbehälter (22) nahe der Auslassöffnung (22'') ein Störkörper (27) angeordnet ist, der hinsichtlich einer Beabstandung zu der Auslassöffnung (22'') verschiebbar angeordnet ist.
  19. Streuvorrichtung (20) nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Störkörper (27) eine vertikale Achse (19) aufweist, an deren zu der Auslassöffnung (22'') weisendem Ende ein Zentralgelenk (29') angeordnet ist, von dem aus sich eine Mehrzahl von Fingern (28) in Richtung der Auslassöffnung (22'') radial weg erstrecken.
  20. Streuvorrichtung (20) nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die vertikale Achse (29) des Störkörpers (27) in einen Betätigungszylinder (30) axial bewegbar aufgenommen ist.
  21. Streuvorrichtung (20) nach einem der Ansprüche 11 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebsmotor (23) zur Betätigung des Kolbens (22') oder des Betätigungszylinders (30) des Störkörpers (27) mit einer Steuerungs- und Regelungsvorrichtung (30) operativ gekoppelt ist, wobei die Steuerungs- und Regelungsvorrichtung (30) geeignet ist, zumindest einen Regelungsparameter aus der Gruppe umfassend: – eine Applikationsrate in Kilogramm pro Hektar (kg/ha), – eine Applikationsbreite in Meter (m), – eine Geschwindigkeit auf oder über einem Untergrund in Kilometer pro Stunde (km/h), – eine Durchflussmenge in Kilogramm pro Minute (kg/min), zur Steuerung und Regelung des Antriebsmotors (23) oder des Betätigungszylinders (30) zu verarbeiten, wobei die Steuerungs- und Regelungsvorrichtung (30) mit der Streuscheibe (10) operativ zur Erfassung einer von dem Antrieb (2) aufgenommenen Stromstärke gekoppelt ist.
  22. Streuvorrichtung (20) Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Streuvorrichtung (20) mit einem GPS operativ gekoppelt ist, wobei das GPS zumindest einen der Regelungsparameter bereitstellt.
  23. Verfahren zur Regelung einer Durchflussmenge an Streugut unter Verwendung einer Streuvorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 22, umfassend die Schritte: – Aufnehmen eines Kalibrierungsdiagramms der Durchflussrate in Abhängigkeit einer Position des Störkörpers (27) und Hinterlegen des Kalibrierungsdiagramms in einer Prozessoreinheit der Steuerungs- und Regelungsvorrichtung, – Berechnen (102) einer Soll-Durchflussrate aus den eingegebenen (101) Regelungsparametern Applikationsrate, Applikationsbreite und Geschwindigkeit über oder auf einem Untergrund, – Positionieren (104) des Störkörpers (27) gemäß der sich mit der berechneten Soll-Durchflussrate aus dem Kalibrationsdiagramm ergebenden Position (103), – Beaufschlagen (105) der Streuscheibe (10) mit einer sich aus der Position ergebenden tatsächlichen Durchflussmenge, – Ermitteln (106, 107, 108) der tatsächlichen Durchflussmenge aus einer aufgenommenen Stromstärke des Antriebs (2) der Streuscheibe (10), – Vergleichen (109) der tatsächlichen Durchflussmenge mit der Soll-Durchflussmenge und bei Abweichungen zwischen der tatsächlichen Durchflussmenge mit der Soll-Durchflussmenge – Nachpositionieren (110) des Störkörpers (27) entsprechen einer Differenz zwischen der tatsächlichen Durchflussmenge und der Soll-Durchflussmenge, so dass die tatsächlichen Durchflussmenge der Soll-Durchflussmenge entspricht.
  24. Softwareprogramm oder Softwareprogrammprodukt, das auf einem Datenträger gespeichert ist, zum Ausführen des Verfahrens nach zumindest einem der Ansprüche 9, 10 oder 23, wenn es von einer Datenverarbeitungssystem wie einem Computer betrieben wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Softwareprogramm oder Softwareprogrammprodukt Regelungsparameter aus der Gruppe umfassend: – eine Applikationsrate in Kilogramm pro Hektar (kg/ha), – eine Applikationsbreite in Meter (m), – eine Geschwindikgkeit auf oder über einem Untergrund in Kilometer pro Stunde (km/h), – eine Durchflussmenge in Kilogramm pro Minute (kg/min), verarbeitet.
  25. Softwareprogramm oder Softwareprogrammprodukt, das auf einem Datenträger gespeichert ist, zum operativen Koppeln des Antriebsmotors (23) zur Betätigung des Kolbens (22') mit der Steuerungs- und Regelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 21 oder 22, wenn es von einer Datenverarbeitungssystem wie einem Computer betrieben wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Softwareprogramm oder Softwareprogrammprodukt Regelungsparameter aus der Gruppe umfassend: – eine Applikationsrate in Kilogramm pro Hektar (kg/ha), – eine Applikationsbreite in Meter (m), – eine Geschwindigkeit auf oder über einem Untergrund in Kilometer pro Stunde (km/h), – eine Durchflussrate in Kilogramm pro Minute (kg/min), verarbeitet.
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