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Die
Erfindung betrifft eine Schusswaffe gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Von
Schusswaffen geht bei unsachgemäßem Umgang
eine erhöhte
Gefahr aus. Um diese Gefahr einzuschränken ist beispielsweise bekannt, eine
Vorrichtung zum Sichern und Entsichern der Schusswaffe vorzusehen.
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Diese
Vorrichtung kann jedoch von jedermann betätigt werden, so dass z. B.
eine abhanden gekommene Schusswaffe von jeder zumindest im Umgang
mit Schusswaffen kundigen Person sowohl zum Gebrauch, als auch zum
Missbrauch verwendet werden kann.
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Eine
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Schusswaffe mit verbessertem
Schutz vor Missbrauch und mit einer erhöhten Sicherheit bei einer Verwendung
zum ordnungsgemäßen Gebrauch,
beispielsweise während
eines Polizeieinsatzes oder während
einer Sportveranstaltung, zu entwickeln.
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Die
Aufgabe wird gelöst
mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Bei
einer Schusswaffe, insbesondere Feuerwaffe oder Druckluftwaffe,
wie etwa Handfeuerwaffe, z. B. Faustfeuerwaffe, Kurzwaffe oder Langwaffe,
bei der ein Geschoss bzw. Projektil durch einen Lauf getrieben wird,
oder Sportwaffe, welche ohne Projektil bzw. Geschoss auskommt, und
bei der stattdessen ein Lichtstrahl bzw. -impuls abgegeben wird,
ist demnach erfindungsgemäß vorgesehen,
dass die Schusswaffe über
eine Ausweis-Erkennungsvorrichtung verfügt, welche die Freischaltung oder
Sperrung für
eine Abgabe eines Schusses vornimmt sofern ein Freigabe-Ausweis
detektiert worden ist.
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Im
Sinne der Erfindung ist mit Lichtstrahl natürlich auch Infrarotstrahlung
gemeint und umfasst.
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Vorteile
der Erfindung gegenüber
dem Stand der Technik ergeben sich unter Anderem durch einen verbesserten
Schutz vor Missbrauch von Schusswaffen sowie durch eine erhöhte Sicherheit
bei ordnungsgemäßem Gebrauch
von Schusswaffen, beispielsweise während eines Einsatzes oder
während einer
Sportveranstaltung oder bei der Jagd. Zusätzliche Vorteile der Erfindung
gegenüber
dem Stand der Technik ergeben sich dadurch, dass der verbesserte Schutz
vor Missbrauch und die erhöhte
Sicherheit bei Verwendung einer Schusswaffe dabei ohne Einschränkung der
grundsätzlichen
Funktionsbereitschaft der Schusswaffe einhergeht.
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Eine
Freischaltung kann beispielsweise erfolgen, wenn ein beliebiger
oder ein bestimmter Freigabeausweis detektiert worden ist. Die Freigabe kann
beispielsweise aufrechterhalten werden, während der Freigabe-Ausweis
detektiert wird, oder für eine
beliebige, vorzugsweise vorgebbare Zeit, nachdem der Freigabe-Ausweis
detektiert worden ist. Wird der Freigabe-Ausweis nicht mehr detektiert oder ist
seit dem letzten Detektieren des Freigabe-Ausweises eine z. B. vorgebbare
Zeitspanne oder ein z. B. vorgebbarer Zeitpunkt überschritten, kann die Freigabe
aufgehoben und die Schusswaffe gesperrt werden. Bevorzugt ist die
Schusswaffe immer bzw. so lange gesperrt, bis ein Freigabe-Ausweis
detektiert wird, wobei die Sperrung aufgehoben und die Schusswaffe
freigegeben wird, wenn der Freigabe-Ausweis detektiert worden ist.
Die Schuss- Waffe bleibt
bevorzugt freigeschaltet, während
der Freigabe-Ausweis
detektiert wird bzw. während
der Präsenz
des Freigabe-Ausweises in einem vorzugsweise vorgebbaren Detektionsbereich
der Schusswaffe bzw. deren Ausweis-Erkennungsvorrichtung. Ein solcher Detektionsbereich
kann beispielsweise wenige Zentimeter bis mehrere Meter, besonders
bevorzugt etwa eine Armlänge
betragen. Entfernen sich Schusswaffe und Freigabe-Ausweis so weit
voneinander, dass der Freigabe-Ausweis den Detektionsbereich verlässt oder
wird der Freigabe-Ausweis nicht mehr detektiert, erfolgt vorzugsweise
wieder eine Sperrung der Schusswaffe. Die Detektion kann dabei permanent
oder in vorgebbaren Intervallen, die sich z. B. an der Schussfolge
der Schusswaffe orientieren können,
vorgesehen sein. Der Detektionsbereich kann beispielsweise durch
die Reichweite einer RFID-Erkennung (RFID; Radio Frequency Identification)
gegeben sein.
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Eine
Sperrung kann alternativ oder zusätzlich beispielsweise aktiv
erfolgen, wenn ein anderer als ein bestimmter, z. B. der Schusswaffe
zugeordneter Freigabe-Ausweis detektiert worden ist, oder wenn ein
eigens zur Sperrung während
und/oder nach dessen Präsenz
vorgesehener Freigabe-Ausweis, der in diesem Fall auch als Sperr-Ausweis
bezeichnet werden kann, von der Ausweis-Erkennungsvorrichtung detektiert
worden ist.
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Als
Freigabe-Ausweis kann beispielsweise eine RFID-Karte zum Einsatz
kommen. Dabei ist denkbar, einer Schusswaffe vorzugsweise genau eine
RFID-Karte zuzuordnen. Die RFID-Karte umfasst ein so genanntes RFID-Tag,
welches einen Transponder mit einer Antenne, einem Transciever bestehend
aus einem analogen Schaltkreis zum Empfangen und Senden, sowie einen
digi talen Schaltkreis und mindestens einen einmal beschreibbaren
und oft lesbaren, permanenten Speicher aufweist.
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In
dem permanenten Speicher ist eine Information hinterlegt, welche
eine als Transponder-Kennung bezeichnete unveränderliche Identität des Transponders
enthält.
Um die Transponder-Kennung auszulesen
ist ein Lesegerät
erforderlich, welches beispielsweise ein elektromagnetisches Hochfrequenzfeld
geringer Reichweite erzeugt. Mit dem Hochfrequenzfeld des Lesegeräts wird
der Transponder mit Energie versorgt. Bei einer derartigen Ausgestaltung
eines RFID-Systems umfassend einen Transponder und ein Lesegerät ist das
Lesegerät vorzugsweise
in die Ausweis-Erkennungsvorrichtung integriert.
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Es
sind ferner RFID-Tags bekannt, die anders als zuvor beschrieben
mit Energie versorgt werden, beispielsweise durch ein Hochfrequenzfeld
eines anderen Senders, als des Lesegeräts, beispielsweise durch ein
beliebiges Funksignal vorgegebener Frequenz. Ein solches Funksignal
kann derart moduliert oder andersartig geeignet aufbereitet sein,
dass nur ein bestimmtes RFID-Tag oder eine vorgebbare Gruppe von
RFID-Tags auf das Funksignal anspricht bzw. durch das Funksignal
aktiviert wird und seine Transponder-Kennung sendet. Beispielsweise
kann ein eigens zur Aussendung eines solchen Funksignals vorgesehener
Sender in einem bestimmten Bereich, in dem eine Freigabe eines Schusses
erfolgen darf vorgesehen sein. Ein solcher Sender kann auch mobil
ausgeführt
sein, um ihn an einem beliebigen Ort, beispielsweise am Ort eines
Einsatzes oder einer Sportveranstaltung, aufzustellen und in Betrieb zu
nehmen.
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Auch
sind RFID-Tags mit eigener Energiequelle, beispielsweise in Form
einer Batterie, zum Betrieb des analogen Schaltkreises zum Empfangen und
Senden bekannt.
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Im
Falle der letzten beiden beschriebenen RFID-Tags enthält die Ausweis-Erkennungsvorrichtung
vorzugsweise ausschließlich
einen Empfänger, mit
dem die von dem Transponder des RFID-Tags ausgesendete Transponder-Kennung
empfangen werden kann. Ein solcher Empfänger kann im Falle einer Energieversorgung
des Transponders eines RFID-Tags mit einem eigens hierfür vorgesehenen Funksignal
in der Lage sein, gleichzeitig das zur Energieversorgung des Transponders
des RFID-Tags vorgesehene Funksignal zu empfangen. Dies ermöglicht eine
zusätzliche
Verifikation, ob die empfangene Transponder-Kennung tatsächlich wie
vorgesehen von einem bestimmten RFID-Tag ausgesendet wird, oder
ob es sich um eine Manipulation, beispielsweise erzeugt durch Sendung
einer Aufzeichnung, Kopie, Simulation oder dergleichen der Transponder-Kennung
handelt.
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Darüber hinaus
kann mit einem solchen Funksignal, das beispielsweise sowohl zur
Energieversorgung eines RFID-Tags, als auch zur Verifikation von
einer vorzugsweise in die Ausweis-Erkennungsvorrichtung integrierten Vorrichtung
zum Empfangen eines Funksignals verwendet werden kann, eine z. B.
verschlüsselte
Information übertragen
werden, welche eine oder mehrere Parameter, wie z. B. die Zeit,
den Zeitraum, in dem ein Schuss abgegeben werden darf, die Anzahl
der abgebbaren Schüsse, die
Identifikation, z. B. die Transponder-Kennung derjenigen Schusswaffe,
die z. B. als nächstes
einen Schuss abgeben darf, etc. enthalten kann.
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Das
RFID-Tag kann beispielsweise in einen Personalausweis, einen Dienstausweis,
eine Schutzkleidung, einen Armreif, einen Handschuh eine Aufbewahrungsvorrichtung
für die
Schusswaffe, wie z. B. ein am Körper
eines Schützen
tragbares Holster, oder dergleichen integriert sein. Denkbar ist
beispielsweise, dass einer Schusswaffe ein mit integriertem RFID-Tag
ausgestatteter Personalausweis des Besitzers bzw. Eigentümers oder
einer zur Benutzung bestimmten Person der Schusswaffe zugeordnet
wird. Damit ist weitgehend sichergestellt, dass nur der Besitzer
bzw. Eigentümer
in der Lage bzw. berechtigt ist, mit der Schusswaffe einen Schuss
abzugeben.
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Darüber hinaus
kann vorgesehen sein, dass der Freigabe-Ausweis nach einer bestimmten Zeit abläuft oder
erneuert werden muss. Dadurch kann beispielsweise verhindert werden,
dass eine Schusswaffe bei gleichzeitigem Abhandenkommen eines zugehörigen Freigabe-Ausweises
missbraucht und/oder beliebig and Dritte weiterveräußert werden kann.
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Ebenso
ist denkbar, dass bestimmte Sicherheitskräfte, wie etwa Polizei, Zoll
oder Grenzschutz, Schiedsrichter beim Schießsport, etc. über in diesem Fall
eher als Sperr-Ausweise zu bezeichnende Freigabe-Ausweise verfügen, welche
unabhängig
von der Präsenz
eines Freigabe-Ausweises z. B. des Besitzers oder Eigentümers der
Schusswaffe die Schusswaffe aktiv sperren, um eine Gefährdung der Sicherheitskräfte durch
gewollten oder ungewollten Gebrauch der Schusswaffe auszuschließen.
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Die
Sperrung oder Freischaltung kann durch eine elektronische oder mechanische
Sperrung oder Entsperrung einer zur Schussabgabe vorgesehenen Auslösevorrichtung
der Schusswaffe erfol gen. Eine solche Auslösevorrichtung besteht beispielsweise
im Falle einer Feuerwaffe aus dem Verschluss sowie Funktionselementen
zum Laden, Abfeuern, Sichern und Entladen, die jeweils einzeln oder
in Kombination miteinander mechanisch oder elektonisch gesperrt werden
können.
Beispielsweise kann bei einer Schusswaffe, wie z. B. einer Feuerwaffe,
einer Druckluftwaffe oder bei einer Sportwaffe, welche ohne Projektil
bzw. Geschoss auskommt, und bei der stattdessen ein Lichtstrahl
bzw. -impuls abgegeben wird, eine Abzugsicherung vorgesehen sein,
bei der eine mechanische und/oder elektronische Sperrung oder Entsperrung
des Abzuges erfolgt. Im Falle einer Schusswaffe kann alternativ
oder zusätzlich
beispielsweise eine Schlagbolzensicherung vorgesehen sein, bei der
der Schlagbolzen mechanisch und/oder elektronisch freigegeben oder
gehemmt bzw. festgelegt wird.
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Die
Freigabe zur Abgabe eines Schusses kann bevorzugt nur für eine begrenzte
Zeitspanne nach Erkennen der Berechtigung vermittels des Freigabe-Ausweises
erfolgen.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen
sein, dass ein weiterer Präsenz-Ausweis
permanent oder in kürzeren
Intervallen als die Zeitspanne der Freigabe durch den Freigabe-Ausweis
detektierbar sein muss, damit eine Freigabe zur Abgabe eines Schusses
erfolgt und/oder damit eine Freigabe zur Abgabe eines Schusses bestehen
bleibt.
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Auch
der Präsenz-Ausweis
kann wie zuvor bereits für
den Freigabe-Ausweis beschrieben mit einer begrenzten Gültigkeit
versehen sein, so dass auch dieser nach Ablauf einer bestimmten
Zeit erneuert oder ersetzt werden muss, um eine Schusswaffe, deren
Freischaltung zur Abgabe eines Schusses die Detektion eines Präsenz-Ausweises
voraussetzt, unter Zuhilfenahme des Präsenz-Ausweises verwenden zu
können.
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Um
sicherzustellen, dass die Schusswaffe nur in unmittelbarer Nähe zum Schützen von
diesem zur Abgabe eines Schusses verwendet werden kann, ist gemäß einer
anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass
der Freigabe-Ausweis
und/oder der Präsenz-Ausweis
vermittels einer in oder an der Schusswaffe angeordnete Sende- und/oder
Empfangseinheit wenigstens über
einen definierten Abstand fernauslesbar ist. Wichtig ist hierbei
hervorzuheben, dass der beispielsweise den Eingangs erwähnten Detektionsbereich
bildende Abstand, innerhalb dem der Freigabe-Ausweis und/oder der
Präsenz-Ausweis
auslesbar sind, für
den Freigabe-Ausweis und den Präsenz-Ausweis
unterschiedlich groß sein
kann. Dadurch genügt
es beispielsweise, wenn z. B. bei einer Sportveranstaltung oder
bei einem Einsatz z. B. ein Schiedsrichter oder ein Einsatzleiter
in der Nähe
ist und sich aber nicht unmittelbar beim Schützen befinden muss. Dadurch
wird der gewohnte Umgang des Schützen
mit der Schusswaffe nicht behindert, beispielsweise wird so eine
Störung
eines Schützen
bei der Schussabgabe vermieden und so dessen Konzentration nicht
beeinträchtigt,
wie dies ansonsten durch Anwesenheit eines Dritten in dessen unmittelbarer
Nähe der
Fall wäre.
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Besonders
bevorzugt sind der Freigabe-Ausweis und/oder der Präsenz-Ausweis
der Schusswaffe durch einen in die Schusswaffe eingebauten, insbesondere
austauschbaren Speicher oder Speicherinhalt, welcher vermittels
der Ausweis-Erkennungsvorrichtung
bzw. einer in diese integrierte oder mit dieser verbundene Sende-
und/oder Empfangseinheit gelesen wird, fest zugeordnet.
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Gemäß einer
besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind der Freigabe-Ausweis und/oder
der Präsenz-Ausweis
durch einen Reise- oder Personal- oder Dienstausweis ausgebildet.
Ein damit erzielbarer Vorteil ist, dass sich das Mitführen eines
eigens zur Abgabe eines Schusses benötigten Ausweises erübrigt. Darüber hinaus
kann beispielsweise anhand eines üblicherweise auf einem Reise-, Personal-
oder Dienstausweis abgebildeten Lichtbilds des Ausweisinhabers eindeutig
und einfach kontrolliert werden, ob die Person, die den Ausweis mitführt, tatsächlich Eigentümer oder
berechtigter Besitzer der dem Ausweis zugeordneten Schusswaffe ist.
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Der
Freigabe-Ausweis und/oder der Präsenz-Ausweis
können
beispielsweise durch eindeutige ermittelbare biometrische Daten
von wenigstens einer Person ausgebildet sein. Diese biometrischen Daten
können
beispielsweise eine oder mehrere Eigenschaften, wie etwa Fingerabdrücke, Gesichtszüge, markante
Eigenschaften oder ein Lichtbild umfassen.
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Eine
besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass
die Schusswaffe aktiv gesperrt wird, sofern sich diese mehr als
ungefähr
einer Armlänge
von dem Freigabe-Ausweis
und/oder Präsenz-Ausweis
entfernt. Befindet sich beispielsweise eine Schusswaffe führende Person
in einem Handgemenge oder in einem Zustand, in dem die Person nicht
mehr sicherstellen kann, dass ihr die Schusswaffe abhanden kommt,
oder verliert oder verlegt ein berechtigter Besitzer oder Eigentümer unbeabsichtigt
die Schusswaffe, kann so sichergestellt werden, dass die Schusswaffe
von keinem Dritten sowohl gegen den berechtigten Besitzer oder Eigentümer oder
gegen andere Dritte eingesetzt werden kann.
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Bei
der Schusswaffe handelt es sich besonders bevorzugt um eine in einem
Holster am Körper eines
Schützen
tragbare Kurzwaffe. Beispielsweise können hierbei der Freigabe-Ausweis
und/oder der Präsenz-Ausweis
insbesondere in einem Holster für die
Schusswaffe vorgesehen sein bzw. untergebracht oder unterbringbar
sein. Im Sinne der Erfindung umfasst Schusswaffe auch andere Produkte zur
Verteidigung, wie beispielsweise eine Taser-Waffe oder Spray-Applikatoren.
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Die
Freischaltung kann gemäß einer
anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung für eine bestimmte
Anzahl von Schüssen
erfolgen. Hierdurch wird eine zusätzliche Sicherheit erreicht,
dass z. B. nach einer Freigabe nicht mehr Schüsse abgegeben werden können, als
vorgegeben, selbst wenn keine aktive Sperrung erfolgt, sollte im
Anschluss an eine Freigabe kein Freigabe-Ausweis mehr detektiert werden.
Darüber
hinaus bietet die Freischaltung für eine bestimmte Anzahl von
Schüssen
Vorteile bei Sportveranstaltungen, Jahrmärkten (Schießbuden), Freizeit-
und Vergnügungsparks,
da hierdurch sichergestellt werden kann, dass wie etwa beim Biathlon vorgesehen,
einem Sportler je Ziel-Einheit und nur eine bestimmte Anzahl von
Schüssen
zur Verfügung steht,
typischerweise je ein Schuss je Ziel einer Ziel-Einheit. Bei Schießbuden kann
so die Anzahl der abzugebenden begrenzt und abgerechnet werden.
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Die
Schusswaffe kann einen auslesbaren Speicher aufweisen, in dem die
Anzahl und/oder der Zeitpunkt der Schussabgabe und die Schützenidentifikation
für Auswertungen
oder Abrechnungen abgelegt sind. Dies ermöglicht eine verbesserte Aufklärung von
Schusswaffenmissbrauch, eine verbesserte Einsatznachbesprechung,
eine verbesserte Auswertung von Ergebnissen beim Schießsport sowie
eine verbesserte Trainingskontrolle sowohl für Sportschützen, als auch für beruflich
mit Schusswaffen umgehende Personen, wie etwa Schutz- und Sicherheitskräfte sowie
Polizei.
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Die
Schusswaffe kann eine zusätzliche
Vorrichtung zum Sichern und Entsichern beispielsweise der Auslösevorrichtung
der Schusswaffe umfassen, wobei die zusätzliche Vorrichtung zum Sichern
und Entsichern der Schusswaffe und die Ausweis-Erkennungsvorrichtung bevorzugt durch
eine UND-Logik verknüpft
sind, so dass zumindest ein Schuss nur abgegeben werden kann, wenn
zumindest ein Freigabe-Ausweis und/oder Präsenz-Ausweis detektiert worden
ist und die Schusswaffe gleichzeitig entsichert ist.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann die Schusswaffe eine zusätzliche
Vorrichtung zum Empfangen eines Funksignals umfassen, welche die
Freischaltung oder Sperrung für
eine Abgabe eines Schusses vornimmt sofern ein Funksignal empfangen
worden ist, wobei die zusätzliche
Vorrichtung zum Empfangen eines Funksignals und die Ausweis-Erkennungsvorrichtung
bevorzugt durch eine UND-Logik verknüpft sind, so dass zumindest
ein Schuss nur abgegeben werden kann, wenn zumindest ein Freigabe-Ausweis und/oder
Präsenz-Ausweis
detektiert worden ist und gleichzeitig ein Funksignal empfangen
wird.
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Eine
aktive Sperrung ist so möglich,
so kann beispielsweise bei einem Wettkampfabbruch durch den Turnierleiter
die Sperrung aller Waffen auf einmal erfolgen. Hierzu kann ein tragbarer
Handsender vorgesehen sein, der zum Abbruch betätigt wird.
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Die
Vorrichtung zum Empfangen eines Funksignals kann eine Einrichtung
zur Auswertung einer mit dem Funksignal übertragenen Information aufweisen.
Dabei kann das Funksignal eine Information über die Anzahl der höchstens
abgebbaren Schüsse tragen
und/oder über
eine bestimmte Schusswaffe tragen. Im letzteren Fall berechtigt
die mit dem Funksignal übertragene
Information nur diese bestimmte Schusswaffe zur Abgabe zumindest
eines Schusses.
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Die
Einrichtung zum Empfangen eines Funksignals kann beispielsweise
mit der Auslösevorrichtung
der Schusswaffe und/oder mit der Ausweis-Erkennungsvorrichtung verbunden
sein, um die Freischaltung oder Sperrung für eine Abgabe eines Schusses
vorzunehmen und um die Schusswaffe z. B. nach Ablauf einer bestimmten
Zeit und/oder nach Abgabe der Anzahl der höchstens abgebbaren Schüsse wieder
zu sperren.
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Als
zusätzliches
Sicherheitsmerkmal kann dabei vorgesehen sein, dass wenn z. B. eine
Freischaltung für
eine bestimmte Anzahl von Schüssen mittels
des Freigabe-Ausweises und/oder Präsenz-Ausweises erfolgt ist,
diese Anzahl mit der in der mittels des Funksignals übertragenen
Information enthaltenen Anzahl der höchstens abgebbaren Schüsse übereinstimmen
muss.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von in der einzigen Zeichnung 1 dargestellten
Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es
zeigt:
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1 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Schusswaffe mit einer Ausweis-Erkennungsvorrichtung,
welche die Freischaltung oder Sperrung für eine Abga be eines Schusses vornimmt
sofern ein Freigabe-Ausweis
und/oder ein Präsenz-Ausweis
detektiert worden ist.
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Eine
in 1 dargestellte Schusswaffe 01 zeichnet
sich erfindungsgemäß im Wesentlichen durch
eine Ausweis-Erkennungsvorrichtung 02 aus, welche
die Freischaltung oder Sperrung für eine Abgabe eines Schusses
vornimmt sofern ein Freigabe-Ausweis 03 detektiert worden
ist.
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Eine
Freischaltung kann beispielsweise erfolgen, wenn ein bestimmter
Freigabeausweis 03 detektiert worden ist. Die Schusswaffe 01 bleibt
bevorzugt freigeschaltet, während
der Freigabe-Ausweis 03 detektiert wird bzw. während der
Präsenz
des Freigabe-Ausweises 03 in einem vorzugsweise vorgebbaren
Detektionsbereich 05 der Schusswaffe 01 bzw. deren
Ausweis-Erkennungsvorrichtung 02.
Ein solcher Detektionsbereich 05 kann besonders bevorzugt
etwa eine Armlänge
eines Schützen
betragen. Entfernen sich Schusswaffe 01 und Freigabe-Ausweis 03 so
weit voneinander, dass der Freigabe-Ausweis 03 den Detektionsbereich 05 verlässt, erfolgt vorzugsweise
eine aktive Sperrung der Schusswaffe 01.
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Darüber hinaus
kann vorgesehen sein, dass ein weiterer Präsenz-Ausweis 06 permanent
oder in kürzeren
Intervallen als die Zeitspanne der Freigabe durch den Freigabe-Ausweis 03 detektierbar
sein muss, damit eine Freigabe zur Abgabe eines Schusses erfolgt
und/oder bestehen bleibt. Die Schusswaffe 01 bleibt bevorzugt
freigeschaltet, während
der Freigabe-Ausweis 03 und der Präsenz-Ausweis 06 detektiert
wird bzw. während
der Präsenz
des Freigabe-Ausweises 03 in dem Detektionsbereich 05 und während der
Präsenz
des Präsenz-Ausweises 06 innerhalb
eines Detektionsbereichs 08. Der Detektionsbereich 08 für den Präsenz-Ausweis 06 kann
dabei größer, gleich
oder kleiner sein, als der Detektionsbereich 05 für den Freigabe-Ausweis 02.
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Der
Freigabe-Ausweis 03 und/oder der Präsenz-Ausweis 06 können jeweils
ein RFID-Tag 04, 07 (RFID; Radio Frequency Identification)
aufweisen, welches einen Transponder mit einer Antenne, einem Transciever
bestehend aus einem analogen Schaltkreis zum Empfangen und Senden,
sowie einen digitalen Schaltkreis und mindestens einen einmal beschreibbaren
und oft lesbaren, permanenten Speicher aufweist. In dem permanenten
Speicher ist eine Information hinterlegt, welche eine als Transponder-Kennung
bezeichnete unveränderliche
Identität des
Transponders enthält.
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Die
in dem Speicher abgelegte Transponder-Kennung ermöglicht es,
mittels eines in die Schusswaffe eingebauten, insbesondere austauschbaren
Speicher oder Speicherinhalt der Schusswaffe 01 einen Freigabe-Ausweis 03 und/oder
der Präsenz-Ausweis 06,
welcher vermittels der Ausweis-Erkennungsvorrichtung 02 gelesen
wird, fest und/oder veränderlich
zuzuordnen.
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Besonders
bevorzugt ist dabei vorgesehen, den Freigabe-Ausweis 03 fest, und den Präsenz-Ausweis 06 veränderbar
zuzuordnen. Dadurch kann beispielsweise die Schusswaffe 01 einem Schützen bzw.
dessen Freigabe-Ausweis 03 zugeordnet werden, der beispielsweise
an unterschiedlichen Einsätzen
oder Sportwettkämpfen
teilnimmt, welche von unterschiedlichen Einsatzleitern oder Schiedsrichtern
mit eigenen Präsenz-Ausweisen 06 überwacht
werden.
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Um
die Transponder-Kennung auszulesen kann ein Lesegerät bestehend
aus einem Sender und einem Empfänger 09 in
die Ausweis-Erkennungsvorrichtung 02 integriert, oder mit
dieser verbunden sein. Der in die Ausweis-Erkennungsvorrichtung 02 integriere
oder mit dieser verbunde Sender kann beispielsweise ein oder mehrere
elektromagnetische Hochfrequenzfelder aussenden, mit denen die Transponder
der RFID-Tags 04, 07 des Freigabe-Ausweises 03 und/oder
des Präsenz-Ausweises 06 mit
Energie versorgt.
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Dabei
ist denkbar, den so als RFID-Karte ausgebildeten Freigabe-Ausweis 03 einer
Schusswaffe 01 genau einen Freigabe-Ausweis 03 mit einem bestimmten
RFID-Tag 04 zuzuordnen, sowie bevorzugt einer Gruppe von
Schusswaffen 01 ein bestimmtes RFID-Tag 07 eines
Präsenz-Ausweises 06 zuzuordnen.
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Die
Detektionsbereiche 05, 08 sind beispielsweise
durch die Reichweite einer RFID-Erkennung gegeben.
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Die
Detektionsbereiche 05, 08 geben definierte Abstände vor, über welche
bzw. innerhalb denen der Freigabe-Ausweis 03 und/oder der
Präsenz-Ausweis 06 vermittels
einer durch den Empfänger 09 gebildeten
Empfangseinheit 09 in oder an der Schusswaffe 01 fernauslesbar
sind.
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Gemäß einer
anderen Ausgestaltung der Erfindung ist denkbar, RFID-Tags 04, 07 zu
verwenden, die anders als zuvor beschrieben mit Energie versorgt
werden, beispielsweise durch ein Funksignal 10 vorgegebener
Frequenz eines eigens hierfür
vorgesehenen Senders 11. Das Funksignal 10 kann
derart ausgebildet sein, dass nur ein RFID-Tag 04 eines bestimmten
Freigabe-Ausweises 03 und/oder
nur ein RFID-Tag 07 eines bestimmten Präsenz-Ausweises 06 auf
das Funksignal 10 anspricht bzw. durch das Funksignal 10 aktiviert
wird und seine Transponder-Kennung
sendet.
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Im
Falle von RFID-Tags 04, 07, die mittels eines
eigens von einem hierfür
vorgesehenen Sender 11 ausgesendeten Funksignal 10 mit
Energie versorgt werden, enthält
die Ausweis-Erkennungsvorrichtung 02 vorzugsweise
ausschließlich
einen Empfänger 09 bzw.
ist mit einem solchen verbunden, mit dem die von dem Transponder
des RFID-Tags 04, 07 ausgesendete Transponder-Kennung
empfangen werden kann. Die Ausweis-Erkennungsvorrichtung 02 benötigt in
diesem Fall selbst keinen Sender.
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Grundsätzlich ist
es möglich,
auch die Ausweis-Erkennungsvorrichtung 02 mittels
des Funksignals 10 mit Energie zu versorgen. Dadurch kann
auf einen ansonsten zur Versorgung der Ausweis-Erkennungsvorrichtung 02 benötigten Energiespeicher, beispielsweise
eine Batterie oder einen Akkumulator, in der Schusswaffe 01 verzichtet
werden.
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Ein
solcher Empfänger 09 kann
zusätzlich oder
alternativ in der Lage sein, gleichzeitig das zur Energieversorgung
des Transponders des RFID-Tags 04, 07 vorgesehene
Funksignal 10 zu empfangen. Dies ermöglicht eine zusätzliche
Verifikation, ob die empfangene Transponder-Kennung tatsächlich wie
vorgesehen von einem bestimmten RFID-Tag 04, 07 ausgesendet
wird, oder ob es sich um eine Manipulation, beispielsweise erzeugt
durch Sendung einer Aufzeichnung, Kopie, Simulation oder dergleichen
der Transponder-Kennung handelt.
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Darüber hinaus
kann mit einem solchen Funksignal 10 eine z. B. verschlüsselte Information übertragen
werden. Diese Information kann einen oder mehrere Parameter, wie
z. B. die Zeit, den Zeitraum, in dem ein Schuss abgegeben werden
darf, die Anzahl der abgebbaren Schüsse, die Identifikation, z. B.
die Transponder-Kennung derjenigen Schusswaffe 01, die
z. B. als nächstes
einen Schuss abgeben darf, etc. enthalten.
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Ein
einen Freigabe-Ausweis 03 bildendes RFID-Tag 04 kann
beispielsweise in einen Personalausweis, einen Dienstausweis, eine
Schutzkleidung, eine Aufbewahrungsvorrichtung für die Schusswaffe, wie z. B.
ein am Körper
eines Schützen
tragbares Holster, oder dergleichen integriert sein. Denkbar ist beispielsweise,
dass einer Schusswaffe 01 ein mit integriertem RFID-Tag 04 ausgestatteter
Personalausweis des Besitzers bzw. Eigentümers der Schusswaffe 01 zugeordnet
wird. Damit ist weitgehend sichergestellt, dass nur der Besitzer
bzw. Eigentümer
in der Lage bzw. berechtigt ist, mit der Schusswaffe 01 einen
Schuss abzugeben.
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Die
Freischaltung kann beispielsweise durch eine elektronische oder
mechanische Entsperrung oder Sperrung einer nicht näher dargestellten
Auslösevorrichtung
zur Schussabgabe erfolgen.
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Ebenso
ist denkbar, dass das von dem Sender 11 ausgestrahlte Funksignal 11 unabhängig von der
Verwendung von RFID-Tags 04, 07 bzw. unabhängig von
der Energieversorgung zum Auslesen deren Transponder-Kennungen eingesetzt
wird. So ist beispielsweise denkbar, dass der eine Vorrichtung zum
Empfangen eines Funksignals 10 bildende Empfänger 09 die
Freischaltung oder Sperrung für eine
Abgabe eines Schusses vornimmt sofern ein Funksignal 10 empfangen
worden ist, wobei der Empfänger 09 und
die Ausweis-Erkennungsvorrichtung 02 durch eine UND-Logik verknüpft sind,
so dass zumindest ein Schuss nur abgegeben werden kann, wenn zumindest
ein Freigabe-Ausweis 03 und/oder Präsenz-Ausweis 06 detektiert
worden sind und gleichzeitig ein Funksignal 10 empfangen
wird.