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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Sicherheitsetikett zum Sichern
von in einer Einzelverpackung gehaltenen Medikamenten gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 1.
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Eine
Blisterverpackung besteht aus einer Anzahl von Trögen,
in denen je ein Medikament mittels einer Abdeckfolie, meist aus
Aluminium, verpackt ist. Diese Abdeckfolie lässt sich leicht
durchstoßen mit der Folge, dass das Medikament herausfällt
beziehungsweise entnommen werden kann. Hierdurch besteht die Gefahr,
dass die die Medikamente abdeckende Alufolie auch versehentlich
aufreißt und das Medikament entweder beschmutzt wird oder
verloren geht, oder es besteht die Gefahr, dass die Alufolie von
Unbefugten, zum Beispiel von kleinen Kindern, beim Spielen geöffnet
wird und dass die Kinder dann diese Medikamente verschlucken. Zum
Sichern einer solchen Einzelverpackung von Medikamenten (Blisterverpackung)
ist in der
DE
10 2007 017 856 A1 ein Etikett vorgeschlagen worden, welches
aus einem an der Blisterverpackung anklebbaren Basisblatt und einem
an dem Basisblatt angeklebten Deckblatt besteht. Dieses Deckblatt
ist nur im Bereich seines Bundes dauerhaft am Basisblatt angeklebt,
während der größte Teil des Deckblattes
aufgrund einer Silikonlackschicht auf der Oberseite des Basisblattes
ablösbar und wieder verschließbar am Basisblatt
klebt. Im Basisblatt sind im Bereich der Medikamente der Blisterverpackung
Längsschlitze oder Kreuzschlitze vorgesehen, durch die
das einzelne Medikament zwecks Entnahme hindurchgedrückt
werden kann.
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Es
hat sich jedoch herausgestellt, dass eine Blisterverpackung, die
durch ein Etikett gemäß
DE 10 2007 017 856 A1 verstärkt
wird, zwar ein gewisser Schutz gegen unbefugtes Öffnen
durch Kinder oder ein gewisser Schutz gegen versehentliches Öffnen der
Einzelverpackung erreicht wird, dass dieser Kinderschutz aber heutigen
Maßstäben nicht genügt, insbesondere
wird hiermit keine ”F1” Sicherheitsstufe erreicht,
bei der Kinder innerhalb einer bestimmten Zeit maximal ein einzelnes
Medikament aus der Blisterverpackung entnehmen dürfen.
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Davon
ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde,
ein Sicherheitsetikett der eingangs genannten Art zu schaffen, welches sich
von einem Patienten gut Öffnen lässt, aber dennoch
einen hohen Schutz gegen unbefugtes Öffnen durch Kinder
oder ein versehentliches Öffnen bietet und welches kostengünstig
herstellbar ist.
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Als
technische Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein
Sicherheitsetikett der eingangs genannten Art mit den Merkmalen
des Anspruches 1 vorgeschlagen. Vorteilhafte Weiterbildungen dieses Sicherheitsetikettes
sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Ein
nach dieser technischen Lehre ausgebildetes Sicherheitsetikett hat
den Vorteil, dass durch die auf der Grundlage aufgeklebte Sicherheitslage zwei
Schichten zur Verfügung stehen, die auf die Alufolie der
Einzelverpackung aufgeklebt werden. Hierdurch stehen zwei zusätzliche
Schichten zur Verfügung, so dass versehentliches Öffnen
eines einzelnen Medikamententroges zuverlässig vermieden werden
kann.
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Die
Ausbildung der Abziehelemente innerhalb der Sicherheitslage und
insbesondere der Einsatz der Mittel zur Reduzierung oder Aufhebung
der Klebekraft im Bereich der Abziehelemente hat den Vorteil, dass
diese Abziehelemente vom Patienten mit zumutbarem Kraftaufwand entfernt
werden können, so dass anschließend über
den betreffenden Medikamententrog lediglich die Grundlage verbleibt und
dass dennoch eine gute Kindersicherung erreicht wird. Darüber
hinaus ist die Grundlage durch Öffnungsschnitte geschwächt,
so dass dem Patienten auch hier das Herausdrücken des Medikamentes durch
die Alufolie des Blisters und die durch die Schnitte geschwächte
Grundlage zumutbar bleibt. Gleichzeitig wird durch das Zusammenwirken
der Grundlage mit der Sicherheitslage und dem angeklebten Blister
eine Hürde geschaffen, die es für kleine Kinder
extrem schwer macht, an die Medikamente zu gelangen.
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Dabei
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, zur Reduzierung der Klebekraft
einen Silikon aufweisenden Lack zu verwenden, da dieser die Klebekraft ausreichend
schwächt, ohne die Klebewirkung vollständig aufzuheben.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform sind auf der Schnittbahn
Hemmstellen vorgesehen, die beim Abziehen des Abziehelementes einen
Widerstand bilden. Dies hat den Vorteil, dass durch die auf der
Schnittbahn angeordneten Hemmstellen einen so großer Widerstand
aufgebaut wird, dass das versehentliche Abziehen des Abziehelementes
von Kindern erschwert wird und dass das versehentliche Abziehen
der Abziehelemente fast unmöglich gemacht wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform sind die Hemmstellen
als ein zwischen zwei Schnitten ausgebildeter Haltesteg oder als
ein Querschnitt oder als eine Biegung ausgebildet. All diese Hemmstellen erschweren
auf ihre Art den Abziehvorgang: ein Haltesteg aufgrund der materialmäßigen
Verbindung zwischen Abziehelement und Sicherheitslage, die zunächst
zerstört werden muss, ein Querschnitt aufgrund der Umlenkung
der Abziehbewegung in zwei Richtungen, die beide unerwünscht
sind und eine Biegung aufgrund der Umkehr der Abziehbewegung. Dabei
ist ein Querschnitt orthogonal zum Rand des Abziehelementes angeordnet.
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Es
versteht sich, dass beim Abziehen des Abziehelementes die Schnitte
so gut wie gar keinen Widerstand liefern, während die Hemmstellen
eine schließende Abziehbewegung abrupt stoppen, so dass
das Abziehelement nur mit erheblichem Widerstand weiter abgezogen
werden kann.
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Je
nach Anwendungsnotwendigkeit können am Umfang des Abziehelementes
mehrere Hemmstellen ausgebildet sein. Mit der Anzahl dieser Hemmstellen
kann der im Einzelfall notwendige Widerstand beim Abziehen des Abziehelementes
eingestellt werden.
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Es
hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, zwischen einem Schnitt
und einem Querschnitt einen Haltesteg anzuordnen, weil hierdurch
die Widerstandswirkung synergieartig vergrößert
wird, so dass mit einfachen, kostengünstigen Mitteln der
gewünschte Widerstand erzielt wird.
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In
einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform weist die Schnittbahn
eine Krümmung zwischen 30° und 120°,
insbesondere zwischen 70° und 100°, vorzugsweise
90° auf. Dies hat den Vorteil, dass der Benutzer während
des Abziehvorganges eine Änderung der Abziehrichtung vollziehen
muss. Dies gelingt allerdings nur mit erheblichen motorischen Fähigkeiten,
welche zwar bei Erwachsenen, nicht aber bei kleinen Kindern vorhanden
sind. Folglich ist hiermit eine gute Kindersicherung geschaffen.
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In
einer anderen, bevorzugten Ausführungsform weist die Schnittbahn
eine Biegung zwischen 140° und 200°, insbesondere
zwischen 160° und 180° auf. Dies hat den Vorteil,
dass der Benutzer während des Abziehvorganges die Richtung
zumindest nahezu umkehren muss. Dies gelingt nur mit erheblichen
motorischen Fähigkeiten, welche zwar bei Erwachsenen nicht
aber bei kleinen Kindern vorhanden sind. Folglich ist hiermit eine
gute Kindersicherung geschaffen.
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Ein
weiterer Vorteil besteht darin, dass der Widerstand im Bereich einer
Biegung sehr viel größer als der Widerstand einer
Hemmstelle ist. Dies führt dazu, dass der Abziehvorgang
in einer solchen Biegung zumindest vorübergehend zum Erliegen kommt,
während der Abziehvorgang im Übrigen weitergeführt
werden kann. Somit kann eine solche Biegung zur Steuerung des Abziehvorganges
eingesetzt werden.
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In
noch einer bevorzugten Ausführungsform ist am Abziehelement
eine Grifflasche ausgebildet, wobei die Grifflasche vollständig
von einem Schnitt oder einer Microperforation umgeben ist, ohne
dass dort eine Hemmstelle existiert. Dies hat den Vorteil, dass
die Grifflasche vergleichsweise leicht aus der Sicherheitslage gelöst
werden kann, so dass das Abziehelement an dieser Grifflasche ergriffen
und dann endgültig abgezogen werden kann. Ein weiterer
Vorteil besteht darin, dass es kleinen Kindern aufgrund der noch
nicht vollständig ausgebildeten Motorik schwer fällt,
diese Grifflasche zu finden, rauszulösen und zu ergreifen.
Folglich ist hierdurch eine vergleichsweise gute Kinder-sicherung
gewährleistet, während die Grifflasche für
einen erwachsenen Patienten kein Hindernis darstellt.
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In
einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform ist am Abziehelement
eine Haltelasche ausgebildet. Diese Haltelasche ist, wie alle anderen
Ränder des Abziehelementes ebenfalls, mit Schnitten und Hemmstellen
versehen.
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Es
hat sich als vorteilhaft erwiesen, zwischen der Halte- und der Grifflasche
eine U- oder V-förmige Biegung auszubilden. Dies hat den
Vorteil, dass die Bewegung beim Abziehen des Abziehelementes in dieser
Biegung quasi gestoppt wird, denn in der tiefsten Stelle der Biegung
kommt die Abziehbewegung zum Erliegen. Um das Abziehelement dann
weiter abziehen zu können, muss hier zunächst
die Abziehrichtung drastisch geändert werden, was im Normalfall
Mühe bereitet und ein hohes Maß an motorischen Fähigkeiten
erfordert. Folglich wird der Abziehvorgang zunächst an
den anderen Stellen des Abziehelementes fortgeführt, so
dass die Haltelasche als letztes abgezogen wird.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung ist die Grifflasche bis in die
Biegung hinein ausgebildet, so dass zwar die Grifflasche des Abziehelementes schnell
und einfach aus der Sicherheitslage gelöst werden kann,
dass beim Abziehen des Abziehelementes dann aber hier sehr bald
der oben beschriebene Widerstand entsteht mit der Folge, dass das Abziehelement
zunächst auf der der Haltelasche gegenüberliegenden
Seite des Abziehelementes abgezogen wird.
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An
der der Haltelasche gegenüberliegenden Seite des Abziehelementes
ist die Schnittbahn um 90° gekrümmt ausgebildet.
Dies hat den Vorteil, dass der Benutzer beim Abziehen des Abziehelementes, nachdem
der Abziehvorgang im Bereich der Biegung zum Erliegen gekommen ist,
nunmehr das Abziehelement entlang der Krümmung abziehen
muss. Dabei muss er aber der gekrümmten Schnittbahn folgen und
die Abziehrichtung entlang der Krümmung um 90° verändern.
Dies erfordert ein hohes Maß an Geschicklichkeit, welches
bei Kindern so in der Regel nicht vorhanden ist. Folglich dürfte
es Kindern nicht gelingen, dieses Abziehelement zu entfernen, obwohl
aufgrund des Silikonlackes die Klebeverbindung zur Grundlage stark
geschwächt ist.
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In
einer anderen, bevorzugten Ausführungsform sind die Öffnungsschnitte
in der Grundlage T-förmig ausgebildet. Dies hat den Vorteil,
dass eine verhältnismäßig kleine Öffnung
bereit steht, so dass hierdurch zwar eine Hilfe beim Herausdrücken
des Medikamentes besteht, dass aber die Grundlage im Übrigen
aus einem zusammenhängenden Blatt besteht, welches beim
Herausdrücken des Medikamentes zerrissen werden muss. Der
hierbei entstehende Widerstand erschwert das versehentliche Herausdrücken
des Medikamentes oder das unbefugte Öffnen des Blisters
durch Kinder.
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Ein
weiterer Vorteil des T-förmigen Öffnungsschnittes
besteht darin, dass dieser einen nur verhältnismäßig
kleinen Bereich abdeckt, so dass der größere Teil
des Medikamententroges verschlossen ist. Auch hierdurch wird das
versehentliche Öffnen erschwert, da in diesem Falle die
Stelle mit dem T-förmigen Öffnungsschnitt erst
einmal getroffen werden muss. Auch das unbefugte Öffnen
durch Kinder wird dadurch erschwert, da auch Kinder im Spiel nicht
unbedingt das Medikament an dem T-förmigen Öffnungsschnitt
herausdrücken. Gleichzeitig ist es aber dem Patienten möglich,
zu erkennen, dass das Medikament an der Stelle herauszudrücken
ist, an der der T-förmige Öffnungsschnitt platziert
ist, so dass der Patient das Medikament in der an sich bekannten Weise
ohne Mühe entnehmen kann.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform sind in der Grundlage
des Sicherheitsetikettes zwei, drei oder vier T-förmige Öffnungsschnitte
vorgesehen. Durch die Anzahl der T-förmigen Öffnungsschnitte kann
der Schwierigkeitsgrad und der Widerstand beim Herausdrücken
des Medikamentes je nach Situation eingestellt werden, denn mitunter
sind Patienten auch aufgrund ihrer Krankheit nicht mehr so stark,
dass sie die Medikamente bei hohem Widerstand entnehmen können.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die T-förmigen Öffnungsschnitte
mit ihrem horizontalen Abschnitt auf einem virtuellen Kreissegment
angeordnet. Dabei ist das Kreissegment vorteilhafterweise konzentrisch
zur Kontur des Medikamententroges der Einzelverpackung angeordnet.
Idealerweise wird dabei der T-förmige Öffnungsschnitt
mit seinem horizontalen Abschnitt tangential an das Kreissegment
angelegt, während der vertikale Abschnitt des T-förmigen Öffnungsschnittes radial
zur Mitte hin ausgerichtet ist.
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Dies
hat den Vorteil, dass die Grundlage in diesem Kreissegment geöffnet
werden kann, wobei das zwischen den T-förmigen Öffnungsschnitten
verbleibende Material einen durchaus nennenswerten Widerstand bietet.
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Dabei
trifft das Medikament beim Herausdrücken zunächst
auf den horizontalen Abschnitt, so dass sich die Grundlage dann
aufgrund des vertikalen Abschnittes zur Mitte des Medikamententroges hin öffnet,
so dass ein kontrolliertes Öffnen und Herausnehmen des
Medikamentes gewährleistet ist.
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In
der Praxis hat es sich herausgestellt, dass das Verhältnis
vom vertikalen Abschnitt zum horizontalen Abschnitt zwischen dem
0,3fachen und dem 2fachen liegen sollte, um einerseits genügend
Widerstand zu bieten und andererseits auch schwächeren Personen
noch die Entnahme der Medikamente zu ermöglichen.
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In
einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist an
der Sicherheitslage ein zumindest überwiegend ablösbares
Deckblatt angebracht. An diesem Deckblatt können Informationen
zum Medikament aufgedruckt werden. Gestaltet man dieses Deckblatt
wieder verschließbar, so kann hiermit auch ein sehr ordentlicher
und aufgeräumter Eindruck der gesamten Einzelverpackung
erreicht werden, so dass die erfindungsgemäße
Einzelverpackung auch nach mehrmaligem Gebrauch noch einen sympathischen
Eindruck vermittelt.
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Weitere
Vorteile des erfindungsgemäßen Sicherheitsetikettes
ergeben sich aus der beigefügten Zeichnung und den nachstehend
beschriebenen Ausführungsformen. Ebenso können
die vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten
Merkmale erfindungsgemäß jeweils einzeln oder
in beliebigen Kombinationen miteinander verwendet werden. Die erwähnten
Ausführungsformen sind nicht als abschließende
Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften
Charakter. Es zeigen:
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1 eine
geschnitten dargestellte Explosionsdarstellung einer ersten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Sicherheitsetikettes mit
einer Blisterverpackung, geschnitten entlang Linie I-I in 2;
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2 eine
Draufsicht auf das Sicherheitsetikett gemäß 1,
entlang Linie II-II in 1;
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3 eine
Draufsicht auf die Grundlage des Sicherheitsetikettes gemäß 1,
entlang Linie III-III in 1;
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4a bis 4e eine
schematische Darstellung der Abfolge beim Entnehmen eines Medikamentes
aus einer Einzelverpackung mit einem erfindungsgemäßen
Sicherheitsetikett;
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5 eine
geschnitten dargestellte Explosionsdarstellung einer zweiten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Sicherheitsetikettes mit
einer Blisterverpackung, geschnitten entlang Linie V-V in 6;
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6 eine
Draufsicht auf die Sicherheitslage des Sicherheitsetikettes gemäß 5,
entlang Linie VI-VI in 5;
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7 eine
Draufsicht auf die Grundlage des Sicherheitsetikettes gemäß 5,
entlang Linie VII-VII in 5;
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8 eine
geschnitten dargestellte Explosionsdarstellung einer dritten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Sicherheitsetikettes mit
einer Blisterverpackung, geschnitten entlang Linie VIII-VIII in 9;
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9 eine
Draufsicht auf die Sicherheitslage des Sicherheitsetikettes gemäß 8,
entlang Linie IX-IX in 8;
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10 eine
Draufsicht auf die Grundlage des Sicherheitsetikettes gemäß 8,
entlang Linie X-X in 8.
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In
den 1 bis 3 ist eine erste Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Sicherungsetikettes dargestellt,
welches eine Sicherheitslage 10 und eine Grundlage 11 umfasst.
Auf der jeweiligen Unterseite der Sicherheitslage 10 und
der Grundlage 11 ist eine Klebstoffschicht 12 angebracht,
so dass die Grundlage 11 auf einer Einzelverpackung 13 und die
Sicherheitslage 10 auf der Grundlage 11 aufgeklebt
werden kann. Die Einzelverpackung 13 umfasst eine aus einem
formstabilen Kunststoff gebildete Medikamentenaufnahme 14,
in der eine Anzahl von Medikamententrögen 15 ausgebildet
sind, wobei in jedem Medikamententrog 15 ein einzelnes
Medikament 16 platziert ist. Auf die Medikamentenaufnahme 14 ist
eine Alufolie 17 aufgeklebt, so dass die Medikamente 16 in
dem Medikamententrog 15 zuverlässig, und gegebenenfalls
auch steril, gehalten wird.
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Wie
insbesondere 2 zu entnehmen ist, sind in
der Sicherheitslage 10 eine Anzahl von Schnitten 18 vorgesehen,
wobei sich diese Schnitte 18 auf einer virtuellen Schnittbahn
befinden. Diese Schnitte 18 definieren ein Abziehelement 19,
welches jeweils im Bereich des dazugehörigen Medikamententroges 15 angeordnet
ist. Auf Grund der gesetzten Schnitte 18 ist es möglich,
das Abziehelement 19 vollständig aus der Sicherheitslage 10 heraus
zu entfernen. Wie insbesondere 3 zu entnehmen
ist, ist auf der Grundlage 11 im Bereich des Abziehelementes 19 ein
Silikonlack 20 aufgebracht, so dass die Sicherheitslage 10 im
Bereich dieses Silikonlackes 20 nur eine geringe Klebewirkung
entfaltet. Hierdurch wird das Entfernen des Abziehelementes 19 unterstützt,
da das Abziehelement 19 nur mit einer sehr schwachen Klebung
an der Grundlage 11 gehalten ist.
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In
einem zur Mitte der Einzelverpackung 13 hin ausgerichteten
Abschnitt ist am Abziehelement 19 eine Grifflasche 21 ausgebildet.
Diese Grifflasche 21 wird durch einen durchgehenden Schnitt 18 gebildet.
An einer Seite des Abziehelementes 19 ist eine Haltelasche 22 ausgebildet,
wobei zwischen dem eigentlichen Abziehelement 19 und der
Haltelasche 22 eine Biegung 23 in Form einer Ausbuchtung
ausgebildet ist.
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Die
Schnitte 18 sind in Richtung der virtuellen Schnittbahn
ausgerichtet. Darüber hinaus sind auf der virtuellen Schnittbahn
Haltestege 24 und Querschnitte 25 angebracht,
wobei ein Haltesteg 24 stets von einem Querschnitt 25 und
einem Schnitt 18 begrenzt ist. Diese Haltestege 24,
Querschnitte 25 und die Biegung 23 bilden sogenannten
Hemmstellen, die das einfache und unkontrollierte Abziehen des Abziehelementes 19 hemmen
sollen. Erschwert wird das Abziehen des Abziehelementes 19 auch
dadurch, dass die virtuelle Schnittbahn auf der der Haltelasche 22 gegenüberliegenden
Seite des Abziehelementes 19 um 90° gekrümmt
verläuft.
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In
der Grundlage 11 sind auf einer hier nicht näher
dargestellten, virtuellen Kreisbahn T-förmige Öffnungsschnitte 26 vorgesehen,
wobei in dieser Ausführungsform für jeden Medikamententrog 15 drei
T-förmige Öffnungsschnitte 26 vorgesehen
sind. Dabei sind die T-förmigen Öffnungsschnitte 26 mit
ihrem horizontalen Abschnitt 27 tangential an dem virtuellen
Kreissegment angeordnet, während die vertikalen Abschnitte 28 des
T-förmigen Öffnungsschnittes 26 radial
zur Mitte des Medikamententroges 15 hin ausgerichtet sind.
Die drei hier vorgesehenen T-förmigen Öffnungsschnitte 26 sind
dabei derart äquidistant auf der virtuellen Kreisbahn angeordnet, dass
die vertikalen Abschnitte 28 der beiden äußeren Öffnungsschnitte 26 quasi
rechtwinklig zueinander angeordnet sind.
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Das
in der Zeichnung nicht eingezeichnete, virtuelle Kreissegment ist
konzentrisch zum hier nicht näher dargestellten Rand des
Medikamententroges 15 angeordnet, wobei der Abstand zwischen
dem virtuellen Kreissegment und dem Rand des Medikamententroges 15 so
gewählt ist, dass das Medikament 16 beim Herausdrücken
im Bereich des virtuellen Kreissegmentes gegen die Alufolie 17 und
damit auch gegen die Grundlage 11 drückt.
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In
einer anderen, hier nicht dargestellten Ausführungsform
ist für jedes Medikament nur ein einziger T-förmiger Öffnungsschnitt
vorgesehen. In noch einer anderen, hier nicht dargestellten Ausführungsform
können auch zwei, vier oder fünf T-förmige Öffnungsschnitte
je Medikament vorgesehen werden. Dies richtet sich insbesondere
nach dem vom Hersteller gewünschten Widerstand, da mit
der Anzahl der T-förmigen Öffnungsschnitte der
Widerstand beim Herausdrücken des Medikamentes geringer wird.
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Die
hier erwähnte Einzelverpackung kann beispielsweise ein
Blister oder ein Wallet sein, aber auch jede andere Verpackung von
Medikamenten, bei der die Medikamente einzeln in einem bestimmten
Hohlraum untergebracht sind.
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In
der hier dargestellten Ausführungsform sind die vertikalen
Abschnitte 28 genau so lang ausgebildet, wie die horizontalen
Abschnitte 27, wobei die Abschnitte 27, 28 so
klein ausgebildet sind, dass benachbarte Öffnungsschnitte 26 einen
deutlichen Abstand voneinander haben. Dieser Abstand sollte mindestens
die Hälfte der Länge des horizontalen Abschnittes 27 betragen,
daraus ergibt sich auch, dass der vertikale Abschnitt 28 zwar
in Richtung des Mittelpunktes des Medikamententroges 15 ausgerichtet
ist, jedoch von diesem deutlich beabstandet bleibt.
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Beim
Herausdrücken des Medikamentes 16 aus der Einzelverpackung 13 muss
die Alufolie 17 und die Grundlage 11 durchstoßen
werden. Versucht man das Medikament in einem Bereich durchzustoßen,
in dem keine T-förmige Öffnungsschnitte 26 vorgesehen
sind, so wird dies einem normal starken Patienten nicht gelingen.
Wird das Medikament 16 allerdings im Bereich der T-förmigen Öffnungsschnitte 26 durchgedrückt,
so ist der Widerstand an dieser Stelle reduziert, und es gelingt
einem normal starken Patienten die Alufolie 17 und die
außerhalb der T-förmigen Öffnungsschnitte 26 verbleibenden
Bereiche der Grundlage 11 zu durchstoßen, um das
Medikament 16 zu entnehmen. Auf diese Weise ist eine gewisse Kindersicherung
erreicht und auch ein versehentliches Durchdrücken der
Medikamente 16 wird fast unmöglich.
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Das
in den 1 bis 3 dargestellte, erfindungsgemäße
Sicherheitsetikett ermöglicht es, auch schwachen Patienten
mit vergleichsweise geringem Kraftaufwand das Abziehelement 19 zu
entfernen und das Medikament 16 durch die Alufolie 17 und
die Grundlage 11 hindurchzudrücken, weil der Patient
auf Grund seines Wissens und seiner motorischen Fähigkeiten
in der Lage ist, das Abziehelement 19 entlang der virtuellen
Schnittbahn abzuziehen und das Medikament 16 im Bereich
der Öffnungsschnitte 26 durch die Grundlage 11 hindurchzudrücken.
Ein Kind hingegen wird dies nicht ohne Weiteres schaffen, da seine
motorischen Fähigkeiten noch nicht ausreichend ausgebildet
sind. Auch ein versehentliches Öffnen der Einzelverpackung 13 ist
fast unmöglich, da die Grundlage 11 und die Sicherheitslage 10 hier
einen sehr guten Schutz bieten.
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In
den 5 bis 7 ist eine zweite Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Sicherheitsetikettes dargestellt,
bei dem die Grundlage 111 und die Sicherheitslage 110 identisch
zu der Grundlage 11 und der Sicherheitslage 10 der
ersten Ausführungsform gemäß 1 bis 3 ausgebildet
ist. In der in den 5 bis 7 dargestellten
zweiten Ausführungsform ist lediglich zusätzlich
an der Sicherheitslage 110 ein Deckblatt 129 aufgeklebt,
welches im Bereich eines Bundes 130 dauerhaft und unlösbar an
der Sicherheitslage 110 anklebt. Im übrigen Bereich
der Sicherheitslage 110 ist ein Silikonlack 131 aufgebracht,
so dass das Deckblatt 129 in diesem mit Silikonlack 131 versehenen
Bereich nur eine geringe Klebekraft hat. Somit kann das Deckblatt 129 von
der Sicherheitslage 110 abgezogen und später wieder verschlossen
werden, so dass das Sicherheitsetikett stets ordentlich aussieht.
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In
den 8 bis 10 ist eine dritte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Sicherheitsetikettes dargestellt,
welche im Wesentlichen mit der zweiten Ausführungsform
gemäß den 5 bis 7 identisch
ist. Der einzige Unterschied besteht darin, dass in der Grundlage 211 die Öffnungsschnitte 226 nicht
T-förmig, sondern als Kreuzschlitze ausgebildet sind. Auch
sind die Öffnungsschnitte 226 hier in der Mitte
des Medikamententroges 215 angeordnet, so wie dies aus
dem Stand der Technik vorbekannt ist.
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Nachfolgend
wird anhand der 4a bis 4f der
Vorgang des Entnehmens eines Medikamentes wie folgt näher
erläutert:
Zunächst wird das Deckblatt ergriffen
und von der Sicherheitslage abgezogen, so dass das Deckblatt lediglich
mit seinem Bund noch an der Sicherheitslage angeklebt ist. Anschließend
kann man das gesamte Sicherheits etikett zusammen mit der Einzelverpackung
zwischen Daumen und Zeigefinger halten und Daumen und Zeigefinger
leicht zusammendrücken. Dabei biegt sich die Mitte der
Einzelverpackung ein wenig nach oben wodurch sich zumindest einige
Grifflaschen der Abziehelemente teilweise von der Sicherheitslage
ablösen. Eine solche Grifflasche kann nun in einfacher
Weise ergriffen werden, um dann das Abziehelement 19 zu
entfernen. Beim Abziehen des Abziehelementes erreicht man schnell
eine erste Hemmstelle in Form eines Haltesteges auf der einen Seite
des Abziehelementes und eine zweite Hemmstelle in Form einer Biegung
zwischen dem Abziehelement und der Haltelasche. Um das Abziehelement nun
weiter abzuziehen müsste im Bereich der Biegung die Abziehrichtung
umgekehrt werden, was aber praktisch nicht möglich ist.
Folglich wird an dieser Stelle der Abziehvorgang unterbrochen. Zieht man
weiter an der Grifflasche, so wird der Haltesteg zerstört
und das Abziehelement weiter entlang der virtuellen Schnittbahn
abgezogen. Als nächstes stößt man dann
auf einen Querschnitt, der eben-falls eine Hemmstelle darstellt,
da aufgrund des Querschnittes die Tendenz besteht, die Abziehrichtung
in Richtung des Querschnittes zu verlagern. Entlang der Schnittbahn
hinter diesem Querschnitt ist dann ein weiterer Haltesteg vorgesehen.
Zieht man also weiter an der Gifflasche, so wird auch dieser Haltesteg
durchtrennt und man kann das Abziehelement weiter entlang der virtuellen
Schnittbahn abziehen. Aufgrund der Krümmung der virtuellen
Schnittbahn wird man nun genötigt, das Abziehelement in
einer Kurvenbahn weiter abzuziehen, wobei die Abziehrichtung um
90° gedreht wird. Hierzu muss man einiges Geschick aufwänden,
da eine solche Richtungsänderung nicht automatisch erfolgt.
Sobald die Richtungsänderung vollzogen ist kann das Abziehelement
weiter abgezogen werden solange, bis die entsprechende Seite des
Abziehelementes komplett gelöst ist. Anschließend
kann man das Abziehelement entweder weiter im Bereich der Haltelasche
abziehen oder einfach hier befestigt lassen und zur Seite drücken.
Wie 4e zu entnehmen ist, kann man anschließend durch Drücken
auf den Medikamententrog das eigentliche Medikament gegen die Alufolie
pressen und durch die Grundlage hindurchstoßen. Dies gelingt
am Besten im Bereich T-förmigen Öffnungsschnitte,
da die Grundlage in diesem Bereich geschwächt ist.
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Erste
Untersuchungen haben ergeben, dass die Kombination von motorischen
Fähigkeiten mit dem Wissen, dass das Medikament am Besten
im Bereich der Öffnungsschnitte zu entnehmen ist dazu führt,
dass dieses Sicherheitsetikett kindersicher ist.
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Verfahren
zum Abziehen eines Abziehelementes von einem auf einer Einzelverpackung
aufgebrachtem Sicherheitsetikett, dadurch gekennzeichnet, dass die
Einzelverpackung zumindest vorübergehend gebogen wird,
so dass sich Grifflaschen des Abziehelementes lösen.
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Verfahren
zum Abziehen eines Abziehelementes von einem auf einer Einzelverpackung
aufgebrachtem Sicherheitsetikett, dadurch gekennzeichnet, dass während
des Abziehvorganges die Richtung des Abziehvorganges um 30° bis
120°, insbesondere um 70° bis 100°, vorzugsweise
um 90° geändert wird.
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Verfahren
zum Abziehen eines Abziehelementes von einem auf einer Einzelverpackung
aufgebrachtem Sicherheitsetikett, dadurch gekennzeichnet, dass während
des Abziehvorganges eine Umkehrung der Abziehrichtung erfolgt, wobei
die Abziehrichtung von 140° bis 200°, vorzugsweise
von 160° bis 180° geändert wird.
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Verfahren
zum Abziehen eines Abziehelementes von einem auf einer Einzelverpackung
aufgebrachtem Sicherheitsetikett, insbesondere nach einem der vorangehenden
Verfahren, dadurch gekennzeichnet, dass der Abziehvorgang entlang
einer Seite des Abziehelementes vorübergehend gestoppt wird,
so dass der Abziehvorgang zunächst entlang einer anderen
Seite des Abziehelementes durchgeführt wird.
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Verfahren
zum Abziehen eines Abziehelementes von einem auf einer Einzelverpackung
aufgebrachtem Sicherheitsetikett, insbesondere nach einem der vorangehenden
Verfahren, dadurch gekennzeichnet, dass der Abziehvorgang entlang
einer ersten Seite erst beginnt, wenn der Abziehvorgang entlang
einer zweiten Seite abgeschlossen ist.
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Verfahren
nach einem dem vorangehenden Verfahren, dadurch gekennzeichnet,
dass der Abziehvorgang anschließend auf der ersten Seite
beendet wird.
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- 10,
110
- Sicherheitslage
- 11,
111, 211
- Grundlage
- 12,
- Klebstoffschicht
- 13
- Einzelverpackung
- 14
- Medikamentenaufnahme
- 15,
215
- Medikamententrog
- 16
- Medikament
- 17
- Alufolie
- 18
- Schnitte
- 19
- Abziehelement
- 20
- Silikonlack
- 21
- Grifflasche
- 22
- Haltelasche
- 23
- Biegung
- 24
- Haltestege
- 25
- Querschnitt
- 26,
226
- T-förmige Öffnungsschnitte
- 27
- horizontaler
Abschnitt
- 28
- vertikaler
Abschnitt
- 129
- Deckblatt
- 130
- Bund
- 131
- Silikonlack
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102007017856
A1 [0002, 0003]