-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Befestigung eines Zusatzteils
auf einer Feuerwaffe, deren Lauf auf seiner Oberseite mit einer
ventilierten Visierschiene ausgestattet ist.
-
Zur
Befestigung von Zusatzgeräten, wie Zielfernrohre oder Rotpunktvisiere,
auf Feuerwaffen, wird die Oberseite des Laufs oder der Waffensystemhülse
beispielsweise durch Befestigungsgewinde oder Ausfräsungen
für die Aufnahme von Klemmelementen vorbereitet. Sofern
eine solche Vorbereitung nicht vorhanden ist, muss diese nachträglich
angebracht werden, um entsprechende Zusatzteile befestigen zu können.
-
Einige
Waffentypen, wie Flinten, verfügen meist über
keine Vorbereitung, die eine Befestigung von Zusatzgeräten
ermöglicht. Typisch für diese Waffengattung ist
jedoch das Vorhandensein einer Visierschiene auf der Oberseite des
Laufs.
-
Der
größte Teil der auf dem Markt befindlichen Waffen
weist Visierschienen mit in Schussrichtung parallel verlaufenden
Seitenflanken auf. Es sind jedoch auch Modelle bekannt, die in Schussrichtung konisch
verlaufende Seitenflanken aufweisen, die Breite der Visierschiene
sich in Schussrichtung verlaufend also verkleinert. Hierdurch entsteht
ein Winkelversatz zur Geschossflugbahn.
-
Die
Visierschienen weisen in den meisten Fällen eine Ventilierung
in Form von Unterschneidungen auf, die vor allem der Belüftung
aber auch der Gewichtsersparnis dienen.
-
Vorrichtungen
zur Befestigung von Zusatzteilen auf einer Feuerwaffe sind allgemein
im Stand der Technik bekannt.
-
So
wird in der
EP 1 906
133 A1 eine Vorrichtung zur Befestigung eines Zusatzteils,
insbesondere einer Zieleinrichtung oder dergleichen, auf einer Waffe
beschrieben, die zumindest ein ferromagnetisches Teil aufweist,
wobei die Vorrichtung eine Grundplatte umfasst, auf der das Zusatzteil
befestigt werden kann und wobei die Vorrichtung durch mindestens
einen Magneten an der Waffe fixiert ist.
-
Die
Aufgabe vorliegender Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zur
Befestigung von unterschiedlichen Zusatzteilen auf unterschiedlich
ventilierten Visierschienen bereitzustellen, wobei die Befestigung
der Vorrichtung auf der Waffe einfach und sicher ist.
-
Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung
zur Befestigung eines Zusatzteils auf einer Feuerwaffe gelöst,
deren Lauf auf seiner Oberseite mit einer ventilierten Visierschiene
ausgestattet ist, und wobei die Vorrichtung einen oder mehrere Grundkörper
umfasst, deren Oberseite je mindestens eine Schnittstelle zur Befestigung
des Zusatzteils aufweist, und dessen/deren Unterseite eine Nut mit
einer Breite größer der Breite der Visierschiene
aufweist, die dadurch gekennzeichnet ist, dass der Abstand der Fläche
der Nut und der Seitenfläche der Visierschiene durch mindestens
ein seitlich angeordnetes Klemmelement ausgleichbar ist.
-
Die
Vorrichtung kann einen oder mehrere Grundkörper aufweisen.
Beispielsweise kann die Vorrichtung zur Aufnahme je eines Klemmrings
zur Befestigung eines Zielfernrohrs zweiteilig sein. Der Grundkörper
kann auch eine Montageschiene sein, beispielsweise in einer Ausführung
mit Picatinny-Profil. Dies ist eine der möglichen Schnittstellen
zur Befestigung eines Zusatzteils. Andere Ausführungen der
vorrichtungsseitigen Schnittstellen sind möglich. Sie ergeben
sich aus der Schnittstelle des anzubringenden Zusatzgerätes.
Dabei kann es sich um Stehbolzen, Gewinde, Klemmringe oder Prismen
handeln.
-
Um
mechanische Nacharbeit möglichst zu vermeiden, wird die
Breite der Nut an der Unterseite des Grundkörpers größer
als die Breite der Visierschiene ausgeführt. Um den dadurch
entstehenden Mittenversatz zur Laufseele auf ein akzeptables Maß zu
beschränken, werden die Grundkörper mit stufenweise
größer werdenden Nutbreiten ausgeführt.
Somit können alle auf dem Markt existierenden Visierschienenbreiten
montiert werden.
-
Dadurch,
dass der Abstand der Fläche der Nut und der Seitenfläche
der Visierschiene durch mindestens ein seitlich angeordnetes Klemmelement ausgleichbar
ist, wird die horizontale Festlegung quer zur Laufachse erreicht.
-
Die
erfindungsgemäße neue Vorrichtung löst die
Aufgabe in hervorragender Weise.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Vorrichtung
dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper auf der gegenüberliegenden Seite
des seitlichen Klemmelements/der seitlichen Klemmelemente mindestens
ein weiteres seitliches Klemmelement aufweist. Dieses befindet sich
am vorderen Ende des Grundkörpers in Schussrichtung. Durch
dieses weitere Klemmelement kann bei konisch verlaufender Visierschiene
eine ungefähre Ausrichtung der Vorrichtung in Schussrichtung
erreicht werden.
-
Des
Weiteren ist eine Vorrichtung besonders bevorzugt, die dadurch gekennzeichnet
ist, dass die seitlichen Klemmelemente, beispielsweise als Gewindestifte,
je eine Kuppe aus weicherem Material als die Visierschiene aufweisen
oder selbst aus weicherem Material als die Visierschiene bestehen.
Die Kuppe kann aus Kunststoff oder Messing bestehen, um das meist
relativ weiche Material der Visierschiene nicht zu beschädigen.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weisen die seitlichen
Klemmelemente der erfindungsgemäßen Vorrichtung
eine Schraubensicherung auf. Diese Schraubensicherung dient dazu,
ein selbstständiges Lösen der Klemmelemente bei Schussbelastung
zu verhindern. Diese Schraubensicherungen können in Form
von Kunststoffeinlagen eingebaut sein. Daneben gibt es diverse andere Möglichkeiten
der Sicherung, wie zum Beispiel Schraubensicherungslack, das Einlegen
eines O-Ringes, das Kontern mit einer Mutter oder mit einem zweiten
Gewindestift.
-
In
einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass dessen/deren
Grundkörper in vertikaler Richtung durch mindestens einen Klemmhaken
festgelegt ist/sind, der/die mit seinem/ihren Fortsatz/Fortsätzen
durch die Ventilierung der Visierschiene angeordnet ist/sind.
-
Ein
solcher Klemmhaken weist auf der durch die Ventilierung der Visierschiene
ragenden Seite einen Fortsatz auf, der dünn genug sein
muss, um durch die Ventilierungsschlitze der gängigsten
Waffentypen eingeführt zu werden. Da der Klemmhaken nur
auf einer Seite mit seinem Fortsatz durch den Ventilierungsschlitz
greifen muss, kann die Stärke des Klemmhakens groß genug
gewählt werden, um ihm genügend Gewindelänge
zur sicheren Befestigung zu bieten und zwar auch bei großen
Anzugsmomenten.
-
Wird
bei der Montage mindestens einer dieser Klemmhaken an einem der
Verbindungsstege der Visierschiene nach vorne zur Anlage gebracht,
ergibt sich ein Formschluss, der die Rückstoßkräfte
sicher aufnehmen kann. Die Fortsätze der beiden Klemmhaken
können beispielsweise durch Stifte miteinander verbunden
werden.
-
In
einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist
die erfindungsgemäße Vorrichtung dadurch gekennzeichnet,
dass die Klemmhaken nach oben in den Grundkörper durch
mindestens je ein oberes Klemmelement an die Unterseite des oberen
Bereichs der Visierschiene ziehbar sind.
-
Das
obere Klemmelement kann zum Beispiel eine Schraube sein.
-
Besonders
vorteilhaft ist hierbei eine Ausführungsform, bei der sechs
Klemmhaken mit einem oberen Klemmelement an die Unterseite des oberen Bereichs
der Visierschiene gezogen werden. Dabei ist jedem Klemmhaken ein
Klemmelement zugeordnet. Es ist jedoch auch möglich, dass
jedem Klemmhaken mehrere Klemmelemente zugeordnet sind. Die Klemmelemente
können Schrauben, Flügelschrauben, Drehhebel sein.
Besonders bevorzugt sind Senkschrauben als Klemmelemente.
-
In
einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmhaken
eine zu einer Ausnehmung im Grundkörper passende Vertikalführung
aufweist.
-
Durch
diese Vertikalführung wird der Klemmhaken in einer dazu
entsprechenden Ausnehmung im Grundkörper in vertikaler
Richtung verschiebbar geführt. Die Vertikalführung
kann auch als Prismen- oder Flachführung ausgebildet sein.
-
Als
Werkstoff für die erfindungsgemäße Vorrichtung
wird vorzugsweise Stahl oder Leichtmetall eingesetzt.
-
Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert.
Hierbei zeigen beispielhaft dargestellt an einer Bockdoppelflinte
-
1 die
montierte Vorrichtung auf der ventilierten Visierschiene in einer
schrägen Seitenansicht von oben,
-
2 die
Vorrichtung mit angebrachten Klemmhaken in der Ansicht von unten,
-
3 einen
Klemmhaken mit Fortsatz und Vertikalführung in der Ansicht
von unten,
-
4 einen
Ausschnitt aus dem Grundkörper ohne Klemmhaken in einer
schrägen Untersicht,
-
5 einen
Querschnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung,
montiert auf einer Bockdoppelflinte, verlaufend durch den Bereich
der Klemmhaken bei parallel verlaufender Visierschiene,
-
6 einen
Querschnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung,
montiert auf einer Bockdoppelflinte, verlaufend durch den Bereich
der seitlichen Klemmelemente bei konisch verlaufender Visierschiene
und
-
7 einen
Querschnitt verlaufend durch die auf einer Bockdoppelflinte montierte
Vorrichtung und durch den Bereich der Klemmhaken unter Kennzeichnung
des auftretenden Drehmoments.
-
Der
in 1 dargestellte Lauf 1 einer Bockdoppelflinte
ist auf seiner Oberseite mit einer Visierschiene 2 versehen.
Diese Visierschiene 2 wird durch die Ventilierung 3 in
einen oberen Bereich 4 und einen unteren Bereich 5 aufgeteilt.
Verbunden sind diese beiden Bereiche 4, 5 durch
die Verbindungsstege 6. Es sind auch Waffenmodelle bekannt,
bei denen der untere Bereich 5 entfällt und die
Verbindungsstege 6 direkt mit dem Lauf 1 verbunden
sind.
-
Der
Grundkörper 7 zeigt in 1 ein Picatinny-Profil 8.
Der Grundkörper 7 weist ein vorderes seitliches
Klemmelement 14 und ein hinteres seitliches Klemmelement 15 auf.
Die zwei seitlichen Klemmelemente 14, 15 dienen
zur korrekten Anlage der Seitenfläche 11 im Grundkörper 7 an
der Visierschiene 2.
-
Des
Weiteren zeigt der in 1 dargestellte Grundkörper 7 in
dieser speziellen Ausführungsform sechs obere Klemmelemente 21,
durch die die Klemmhaken 19 festgezogen werden.
-
In 2 weist
der Grundkörper 7 eine Nut 9 auf. Des
Weiteren sind sechs Klemmhaken 19 in Ausnehmungen 25 angeordnet,
die für die Klemmhaken 19 eine Vertikalführung
bilden.
-
In
den 3, 5 und 7 wird jeweils der
Fortsatz 20 an den Klemmhaken 19 dargestellt.
-
In 4 sind
die die Nut 9 bildende Untersichtsfläche 10 und
die Seitenfläche 11, jeweils im Grundkörper 7,
dargestellt.
-
Wie
aus den 4 und 5 entnehmbar ist,
liegt im montierten Zustand die Nut 9 mit ihren Flächen 10 und 11 an
der Visierschiene 2 an. Dadurch weisen die Fläche 12 der
Nut 9 und die Seitenfläche 13 des oberen
Visierschienenbereichs 4 einen Abstand zueinander auf,
wie in 5 dargestellt.
-
6 zeigt
das dem einen vorderen seitlichen Klemmelement 14 gegenüberliegende
andere vordere seitliche Klemmelement 16 sowie die jeweiligen
Kunststoffeinlagen 18.
-
Die
seitlichen Klemmelemente 14, 15, 16 können
jeweils eine Kuppe 17 aufweisen.
-
Wird
das hintere seitliche Klemmelement 15 zur Anlage an die
Seitenfläche 13 des oberen Visierschienenbereichs 4 gebracht,
ermöglichen die beiden vorderen Klemmelemente 14, 16 eine
ungefähre Ausrichtung des Grundkörpers 7 in
Schussrichtung im Fall einer konisch ausgeführten Visierschiene.
-
Wie 7 zeigt,
erfahren die Klemmhaken 19 beim Anziehen durch die oberen
Klemmelemente 21 ein Drehmoment um die Kanten 22, 23 der
Visierschiene 2 in Richtung der eingezeichneten Pfeile.
Um ein Abkippen der Klemmhaken 19 beim Anziehen zu vermeiden,
weisen diese eine Vertikalführung 24 auf.
-
- 1
- Lauf
- 2
- Visierschiene
- 3
- Ventilierung
- 4
- oberer
Bereich der Visierschiene 2
- 5
- unterer
Bereich der Visierschiene 2
- 6
- Verbindungssteg
- 7
- Grundkörper
- 8
- Picatinny-Profil
- 9
- Nut
- 10
- Untersichtsfläche
im Grundkörper 7
- 11
- Seitenfläche
im Grundkörper 7
- 12
- Fläche
der Nut 9
- 13
- Seitenfläche
des oberen Visierschienenbereichs 4
- 14,
16
- vorderes
seitliches Klemmelement
- 15
- hinteres
seitliches Klemmelement
- 17
- Kuppe
- 18
- Kunststoffeinlage
- 19
- Klemmhaken
- 20
- Fortsatz
am Klemmhaken 19
- 21
- oberes
Klemmelement
- 22,
23
- Kante
- 24
- Vertikalführung
- 25
- Ausnehmung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-