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Die
Erfindung betrifft ein Fugendichtband zum Abdichten von Bauanschlußfugen
zwischen Fensterrahmen und Baukörper bei der Fenstermontage.
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Aus
dem Stand der Technik sind bereits eine Vielzahl von Fugendichtbändern
zum Abdichten von Bauanschlußfugen zwischen Fensterrahmen
und Baukörper bei der Fenstermontage bekannt.
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Bei
der sogenannten „RAL-Montage” nach DIN
18355 und DIN 4108, Teil 7, bei der die
Fuge zwischen Fensterrahmen und Baukörper innenseitig diffussionshemmend
bzw. diffusionsdicht und außenseitig diffusionsoffen und
schlagregendicht ausgebildet ist, kommen als Fugendichtbänder
zumeist mit Klebeschichten versehene, bandförmige flexible Fensteranschlußfolien
zum Einsatz. Diese selbstklebenden Fugendichtbänder werden
vor dem Einbau des Fensterrahmens auf die zumeist aus Kunststoff oder
Holz gefertigte Fensterrahmenprofile umlaufend aufgeklebt. Hierzu
dient in der Regel ein doppelseitiges Klebeband. Anschließend
wird der Fensterrahmen in die Fensteröffnung eingesetzt
und mit dem Mauerwerk verbunden. Zu diesem Zweck weisen die Fensteranschlußfolien
zumeist einen mit einem Kleber versehenen Klebestreifen auf. Die
zwischen Fensterrahmen und Baukörper bestehenden Bauanschlußfugen
werden mit Montageschaum verfüllt. Abschließend
werden die Fugendichtbänder mit dem Mauerwerk verklebt.
Alternativ dazu kann das Dichtband auch erst nach dem Einsetzen
und Ausschäumen des Fensterrahmens auf die Rahmenprofile
geklebt werden.
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Ist
der Klebestreifen nicht exakt auf der Fensteranschlußfolie
positioniert, kann es vorkommen, daß nach der Montage des
Fugendichtbandes ein Teil des Klebestreifens übersteht.
Mit anderen Worten ragt dann ein Klebestreifenabschnitt über
die Längskante der Fensteranschlußfolie hinaus.
Dieser überstehende Abschnitt läßt sich
zudem sehr schlecht entfernen.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Fugendichtband
bereitzustellen, das eine besonders saubere Montage ermöglicht,
bei der insbesondere ein Überstehen des Klebestreifens
vermieden wird.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Fugendichtband nach Anspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Eine
Kernidee der Erfindung ist es, den auf der einen Seite der Fensteranschlußfolie
angebrachten Klebestreifen derart zu verbreitern, daß er
die Längskante der Fensteranschlußfolie umgreift
und damit auch auf der gegenüberliegenden Seite der Fensteranschlußfolie
angebracht werden kann.
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Im
Ergebnis liegt eine Fensteranschlußfolie vor, die im Bereich
ihrer Längskante beidseitig mit einem Klebestreifen versehen
ist, wobei zugleich sicher verhindert wird, daß der Klebestreifen über
die Kante der Fensteranschlußfolie hinaussteht. Es ist somit
immer ein besonders sauberes Verarbeiten des Fugendichtbandes möglich.
Ein Entfernen eines überstehenden Klebestreifens ist nicht
mehr notwendig.
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Zugleich
verhindert das Umgreifen der Längskante der Fensteranschlußfolie
durch den einteiligen Klebestreifen das Eindringen von Wasser in die
Längskante und damit in das Fliesmaterial des Fugendichtbandes.
Es kann daher kein Wasser mehr in das Fugendichtband eindringen
und durch das Fliesmaterial in die Dämmebene transportiert
werden. Die Dämmfuge bleibt dauerhaft trocken. Das ist insbesondere
dann von Vorteil, wenn es sich bei dem Fugendichtband um ein außenseitig
angebrachtes Fugendichtband für die „RAL-Montage” handelt.
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Da
der Klebestreifen auf beiden Seiten der Fensteranschlußfolie
angebracht ist, kann er nicht nur dazu verwendet werden, die Fensteranschlußfolie
mit dem Fensterrahmen zu verbinden. Es ist ebenfalls möglich,
die gegenüberliegende Seite der Fensteranschlußfolie
mit anderen Bauelementen, beispielsweise einer Putzleiste, auf einfache
Art und Weise zu verbinden. Die Erfindung erlaubt es daher beispielsweise,
Putzleisten zu verwenden, die nicht über einen eigenen
Klebestreifen verfügen.
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Um
das Fugendichtband variabel sowohl bei Montagen mit, als auch bei
Montagen ohne Verwendung einer Putzleiste einsetzen zu können,
ist es vorteilhaft, die Abdeckfolie, welche den Klebestreifen abdeckt
und die Vorderverklebung von dem Klebestreifen abziehbar ist, zweigeteilt
auszuführen, so daß je nachdem, ob nur an einer
Seite der Fensteranschlußfolie oder aber an beiden Seiten
der Fensteranschlußfolie eine Klebeverbindung entstehen soll,
entweder nur ein Teil, oder aber beide Teil der Abdeckfolie abgezogen
werden können. Für den Fall, daß keine
Putzleiste verwendet wird, ist die Fensteranschlußfolie
an ihrer einen Seite mit dem Fensterrahmen verklebt, während
die gegenüberliegende andere Seite der Fensteranschlußfolie
noch mit der Abdeckfolie versehen ist.
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Die
Außenseite der Abdeckfolie ist vorzugsweise derart ausgeführt,
daß sie ein Anhaften von Putz oder dergleichen verhindert.
Hierzu ist die Außenseite der Abdeckfolie beispielsweise
mit einem Silikonmaterial beschichtet oder imprägniert.
Damit ist ein perfekter Anschluß des Putzes an den Fensterrahmen
möglich. Durch das Silikonmaterial wird ein Anhaften des
Putzes an dem Fensterrahmen vermieden. Bei einem beispielsweise
thermisch bedingten Arbeiten des Fensterrahmens kommt es nicht zu einem
Abreißen der Anschlußfuge. Statt dessen wird eine
dauerhafte bündige Verbindung zwischen dem Putz einerseits
und dem Fensterrahmen andererseits gewährleistet. Der Putz „gleitet” anders
ausgedrückt auf dem mit der Abdeckfolie „beschichteten” Fensterrahmen.
Zusammengefaßt wird damit also eine sehr schmale Anschlußfuge
erreicht, da der Putz quasi an der Abdeckfolie anliegt. Die so erreichte
Anschlußfuge ermöglicht jedoch eine optimale Bewegungsaufnahme.
Der bisher übliche Kellenschnitt kann entfallen.
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Erstreckt
sich die Abdeckfolie über den Bereich, in dem sie den Klebestreifen
abdeckt, hinaus, insbesondere dergestalt, daß sie wesentliche
Teile der Fensteranschlußfolie überdeckt, wird
mit anderen Worten eine besonders breite Abdeckfolie verwendet,
so kann die vorteilhafte Wirkung der Abdeckfolie auf den gesamten
Bereich ausgedehnt werden, in dem Putz mit dem Fugendichtband in
Kontakt kommt.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Hierbei zeigen:
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1 eine
schematische Schnittdarstellung eines Fensters bei der Montage im
Bereich der Fensterbank, mit Putzleiste,
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2 ein
Detail einer Schnittansicht einer Fenstermontage mit innenseitigem
Fugendichtband, ohne Putzleiste,
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3 einen
Schnitt durch ein Fugendichtband nach dem Stand der Technik und
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4 einen
Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Fugendichtband.
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Sämtliche
Figuren zeigen die Erfindung lediglich schematisch und mit ihren
wesentlichen Bestandteilen. Gleiche Bezugszeichen entsprechen dabei
Elementen gleicher oder vergleichbarer Funktion.
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In
den 1 und 2 ist eine „RAL-Montage”,
also das normgerechte Abdichten einer Bauanschlußfuge 1 zwischen
einem Fensterrahmen 2 und einem Baukörper 3 bei
der Fenstermontage beispielhaft abgebildet. Nachdem vorbereitend
die Fugendichtbänder 4, 5 bereits mit
dem Fensterrahmen 2 verklebt wurden und der Fensterrahmen 2 in
die Fensteröffnung eingesetzt ist, wird eine Wärmedämmung 7,
beispielsweise in Form von PU-Schaum, in die Fuge 1 eingebracht.
Anschließend wird die Fuge 1 zwischen dem Fensterrahmen 2 und
dem Mauerwerk 3 sowohl innen- als auch außenseitig
durch das Verkleben der Fugendichtbänder 4, 5 mit
dem Mauerwerk 3 verschlossen.
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Sowohl
das innenseitige Fugendichtband 5, als auch das außenseitige
Fugendichtband 4 bestehen im wesentlichen aus einer bandförmigen
flexiblen Fensteranschlußfolie 8. Bei dem innenseitigen Fugendichtband 5 handelt
es sich dabei um eine diffusionshemmende (sD-Wert z. B. 70 m) bzw.
diffusionsdichte (sD-Wert > 1500
m) Fensteranschlußfolie, vorzugsweise aus einem Aluminiummaterial
(Laminatzusammensetzung PES-Alu-PES) oder einem PE-Material (Laminatzusammensetzung PES-PE-PES).
Bei dem außenseitigen Fugendichtband 4 handelt
es sich dabei um eine diffusionsoffene Fensteranschlußfolie 8,
vorzugsweise aus einem PE-Material (Laminatzusammensetzung PES-PE-PES)
oder einem PP-Material (Laminatzusammensetzung PP-PP).
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Die
Fensteranschlußfolie 8 ist beidseitig mit einer
Vliesbeschichtung 10 als Putzträger versehen, vgl. 4.
Somit kann zum einen sichergestellt werden, daß es wegen
unterschiedlicher Materialeigenschaften an Vorder- und Rückseite
der Folie nach dem Montage nicht zu ungewünschten Nebeneffekten
kommt. Zum anderen wird dadurch sichergestellt, daß der
auf die Folie 8 aufgebrachte Kleber unabhängig
davon, ob er auf die Vorder- oder Rückseite der Folie 8 aufgebracht
wird, stets einen identischen Haftungsgrund vorfindet.
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Beide
Fensteranschlußfolien 8 weisen zur Verklebung
mit dem Fensterrahmen 2 einen in Längsrichtung
auf der Fensteranschlußfolie 8 durchgehend angebrachten
und mit einer Klebeschicht versehenen Klebestreifen 13 auf.
Der Klebestreifen 13 verläuft dabei parallel zu
der einen Längskante 14 der Folie 8 und
umgreift diese. Bei dem Klebestreifen 13 handelt es sich
um ein auf der Fensteranschlußfolie 8 angebrachtes
doppelseitiges Klebeband mit einer auf einem Netzträger
(Gewebeträger) aufgebrachten Klebeschicht. Vor der Herstellung
der Klebeverbindung zwischen den Klebestreifen 13 der Fugendichtbänder 4, 5 und
den hierfür vorgesehenen Klebeflächen des Fensterrahmens 2 sind
die Klebeschichten der Klebestreifen 13 mit einer abziehbaren Abdeckfolie 15 bedeckt.
Die Außenseite der Abdeckfolie 15 ist mit einer
Silikonbeschichtung versehen und verhindert so ein Anhaften des
Putzes 9 an dem Fugendichtband.
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In
einer Ausführungsform wird der Klebestreifen 13 nicht
nur dazu verwendet, die Fensteranschlußfolie 8 mit
dem Fensterrahmen 2 zu verbinden. Zugleich dient er zur
Montage einer Putzleiste 11, die über keinen eigenen
Klebestreifen verfügt. In einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist auf der Oberseite des Fugendichtbandes 4 ein
wenige Millimeter dickes Schaumstoffklebeband 16 angebracht, wie
in 1 beispielhaft angebildet. Das Schaumstoffklebeband 16 ist
in seinen Abmessungen auf die Putzleiste 11 abgestimmt
und dient zur weiteren Verbesserung der Bewegungsaufnahme im Bereich
der Putzleiste 11.
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Die
Abdeckfolie 15 ist zweigeteilt derart, daß der
eine Teil 15a der Abdeckfolie den an der Oberseite der
Fensteranschlußfolie 8 angebrachten Klebestreifenabschnitt
und der andere Teil 15b der Abdeckfolie den an der Unterseite
der Fensteranschlußfolie 8 angebrachten Klebestreifenabschnitt
abdeckt. Die beiden Abdeckfolienteile 15a, 15b stoßen
im Bereich der Längskante 14 aufeinander, so daß die Längskante 14 teilweise
durch beide Abdeckfolienteile 15a, 15b abgedeckt
ist. Bei der in 1 dargestellten Ausführungsform
wurden beide Abdeckfolien 15a, 15b abgezogen,
um sowohl eine Verklebung mit dem Fensterrahmen 2, als
auch eine Montage der Putzleiste 11 zu ermöglichen.
In der in 2 dargestellten Ausführungsform
wurde lediglich die untere Abdeckfolie 15b abgezogen. Die
obere Abdeckfolie 15a dient zur Sicherstellung einer optimalen
Anschlußfuge und verhindert ein Ankleben des Putzes.
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Erstreckt
sich die Abdeckfolie 15 auf der Oberseite bzw. auf der
Unterseite der Fensteranschlußfolie 8 über
den Bereich, in dem sie den Klebestreifen 13 abdeckt, hinaus,
wie dies in
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2 für
das äußere Fugendichtband 4 beispielhaft
als Abdeckbereich 12 mit durchbrochenen Linien angedeutet
ist, so daß wesentliche Teile der Fensteranschlußfolie 8 mit
der Abdeckfolie 15 versehen sind, dann kommt es in diesem
gesamten Bereich zu keinem Anhaften des Putzes 9 an der
Fensteranschlußfolie 8 mehr. Bewegungen von Fensterrahmen 2 und/oder
Putz 9 sind möglich, ohne daß dies zu
einer Beschädigung des Fugendichtbandes 4 führt.
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Alle
in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und der
Zeichnung dargestellten Merkmale können sowohl einzeln
als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein.
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- 1
- Bauanschlußfuge,
Fuge
- 2
- Fensterrahmen
- 3
- Baukörper,
Mauerwerk
- 4
- äußeres
Fugendichtband
- 5
- inneres
Fugendichtband
- 6
- Fensterbankprofil
- 7
- Wärmedämmung
- 8
- Fensteranschlußfolie
- 9
- Putz
- 10
- Vliesbeschichtung
- 11
- Putzleiste
- 12
- Abdeckbereich
- 13
- Klebestreifen
- 14
- Längskante
- 15
- Abdeckfolie
- 16
- Schaumstoffklebeband
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - DIN 18355 [0003]
- - DIN 4108, Teil 7 [0003]