-
Die
Erfindung betrifft ein Tragprofilsystem, insbesondere für
medizinische Untersuchungsräume, wie Röntgenräume
oder Labore, mit mehreren Schwerlastprofilen, welche mittels Ankerelementen an
einer Gebäudedecke befestigt und untereinander durch Horizontalabstützungen
verbunden sind.
-
Derartige
Tragprofilsysteme sind beispielsweise aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 2 927 308 U1 bekannt
und dienen zur Aufnahme von Diagnostikgeräten und Hilfseinrichtungen,
wobei sie aufgrund des schnellen medizinischen Fortschrittes neu
und flexibel den geänderten Anforderungen angepasst werden
können.
-
Insbesondere
in Röntgenräumen, Laboren oder sonstigen Behandlungsräumen,
in welchen Großgeräte zum Einsatz kommen und an
verschiedenen Positionen im Raum genutzt werden sollen, werden an
einem solchen Tragprofilsystem, insbesondere an den Schwerlastprofilen,
Gerätelaufschienen befestigt. An den in aller Regel herstellerspezifischen
Gerätelaufschienen sind Rollenapparate angeordnet, an welchen über entsprechende
Gestänge Geräte befestigt sind. Über
die in den Geräteschienen laufenden Rollenapparate können
die Geräte im Behandlungsraum oder Labor von einer Stelle
zur anderen verfahren werden.
-
Die
Gerätelaufschienen sind in etwa L-förmig ausgebildet,
wobei der kurze Schenkel als Laufbahn dient und der lange Vertikalschenkel
eine Nut aufweist. In diese Nut greift ein Halteorgan des Rollenapparates
ein, um zu verhindern, dass der Rollenapparat von der Laufschiene
springt.
-
Die
aus dem Stand der Technik spezifischen Geräteschienen haben
sich in vielerlei Hinsicht als nachteilig erwiesen. Zunächst
handelt es sich um gerätespezifische Laufschienen, die
in aller Regel vom Hersteller bestimmter Geräte mitgeliefert
werden. Geräte anderer Hersteller sind zumeist nur über
individuell zu konstruierende Adapter einhängbar. Auch kommt
es vor, dass sehr schwere Geräte die Traglast bestimmter
Schienen überschreiten, so dass für solche Geräte
ein spezielles Schienensystem separat an den Schwerlastprofilen
zu befestigen ist.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, ein universell einsetzbares Schienensystem
und einen Rollenapparat bereitzustellen.
-
Gelöst
wird diese Aufgabe von einem Tragprofilsystem mit den Merkmalen
des Anspruchs 1, insbesondere dem kennzeichnenden Merkmal, wonach
ein Schwerlastprofil eine Laufbahn für einen Rollenapparat
aufweist, mittels dessen Geräte gehalten und unterhalb
des Tragprofilsystems verfahrbar sind.
-
Der
besondere Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass die Laufbahn
für den Rollenapparat direkt durch das Schwerlastprofil
des Tragprofilsystems ausgebildet ist. Anstelle in naheliegender
Weise an das Tragprofilsystem anbringbare, neuartige Schienen bereitzustellen,
geht die Erfindung einen gänzlich anderen Weg und löst
sich vom Stand der Technik. Sie integriert die Laufbahn für
den Rollenapparat in ein Bauteil, welches bislang lediglich der
Befestigung der Laufschienen diente. Hierdurch wird nicht nur ein
universell einsetzbares Schienensystem bereitgestellt, dessen Eigenschaften
nicht durch den Gerätehersteller definiert sind; auf diese
Weise wird auch Montagezeit und -material gespart, in einer Doppelfunktion
auch Laufbahnen für Rollenapparate ausbilden. Verkürzt
ausgedrückt werden so die Gerätelaufschienen in
einem Arbeitsgang mit Einziehen des Tragprofilsystems montiert.
-
Besonders
bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei welcher das Schwerlastprofil
einen Hohlraum ausbildet, in welchem die Laufbahn für den
Rollenapparat angeordnet ist.
-
Im
Gegensatz zum offenen, in etwa L-förmigen Laufschienensystem
schlägt die Erfindung vor, Laufbahnen in einem abgeschirmten
Hohlraum anzuordnen. Hierdurch sind Verschmutzungen der Laufbahnen
durch Fremdkörper sicher zu vermeiden.
-
Besonders
bevorzugt ist ein Tragprofilsystem, welches sich dadurch kennzeichnet,
dass ein Bereich des Schwerlastprofils einen c-förmigen Querschnitt
aufweist, dessen Öffnung von der Gebäudedecke
abgewandt ist und einer der die Öffnung begrenzenden Schenkel
innenliegend die Laufbahn ausbildet.
-
Besonders
bevorzugt ist ein Tragprofilsystem, welches sich dadurch auszeichnet,
dass die die Öffnung des c-förmigen Querschnitts
begrenzenden Schenkel jeweils eine innenliegende Laufbahn ausbilden.
-
Bei
dieser Ausführungsform der Erfindung stehen folglich zwei
parallel zueinander angeordnete Laufbahnen zur Verfügung.
Dies ermöglicht es, Rollenapparate mit zwei an einer Achse
angeordneten Laufrollen zu nutzen und so ein wesentlich stabileres Rollverhalten
zu erreichen.
-
Alternativ
ist es denkbar, dass je Laufbahn ein Rollenapparat vorgesehen ist,
so dass zwei Geräte unabhängig voneinander in
einer Schiene verfahrbar sind. Es ist denkbar, dass die Seitenwände des
Hohlraumes eine Führung für den Rollenapparat ausbilden,
wobei hier insbesondere daran gedacht ist, einen Rollenapparat mit
zwei an einer Achse angeordneten Rollen zu nutzen. Die Führungen
durch die Seitenwände des Hohlraumes fangen insbesondere
horizontal auf den Rollenapparat wirkende Kräfte auf.
-
Alternativ
oder zusätzlich ist es denkbar, dass die die Öffnung
des c-förmigen Querschnitts begrenzenden Flächen
als Führung für ein in die Öffnung eintauchendes
Führungsglied des Rollenapparates dienen. Auch dies gewährleistet
in außerordentlich vorteilhafter Weise den Rollenapparat
gegen horizontal wirkende Kräfte zu schützen.
-
Unter
Berücksichtigung der eingangs genannten Aufgabe betrifft
die Erfindung weiterhin einen Rollenapparat für ein Tragprofilsystem
gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei
der Rollenapparat mindestens eine Laufrolle und einen Tragkörper
umfasst, an welchem die Geräte anordenbar sind.
-
Dieser
Rollenapparat löst die erfindungsgemäße
Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 7, insbesondere dem kennzeichnenden
Merkmal, wobei der Rollenapparat zwei beidseitig am Tragkörper angeordnete
Laufrollen aufweist, die ein Laufrollenpaar bilden.
-
Dieser
Rollenapparat nutzt beide durch das Schwerlastprofil bereitgestellte
Laufbahnen und stützt sich mit seinen Rollen seitlich an
den Seitenwänden des Hohlraumes ab. Seitlich werden die Laufrollen
durch die Seitenwände des Hohlraumes begrenzt.
-
Eine
Ausführungsform der Erfindung kennzeichnet sich dadurch,
dass der Tragkörper Aussparungen zur teilweisen Aufnahme
der Laufrollen aufweist.
-
Dies
bildet die Möglichkeit, bei relativ eng beieinander angeordneten
Laufbahnen vergleichsweise breite Laufrollen zu nutzen, wodurch
die Laufstabilität insbesondere bei der Anordnung schwerer Geräte
am Tragkörper wesentlich verbessert ist.
-
Denkbar
ist es weiterhin, dass die Höhe des Tragkörpers
unter Berücksichtigung der Rollfähigkeit annähernd
dem Rollendurchmesser entspricht.
-
Hierdurch
ist gewährleistet, dass der Tragkörper flachbauend
und kompakt ausgestaltet ist und der die Laufbahnen ausbildende
Hohlraum klein gehalten werden kann.
-
Gleichzeitig
wird die durch die Rollenhöhe definierte Mindesthöhe
des Rollapparates durch den Tragkörper weitestgehend ausgenutzt,
was seine Stabilität zur Halterung schwerer Geräte
bezüglich des zur Verfügung stehenden Bauraumes
optimiert.
-
Zur
besseren Gewichtsverteilung ist bei einer bevorzugten Ausführungsform
vorgesehen, dass am Tragkörper wenigstens zwei in Laufrichtung
hintereinander angeordnete Laufrollenpaare angeordnet sind.
-
Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
der Ausführungsformen dieser Erfindung. Es zeigen:
-
1 Darstellung
eines Tragprofilsystems mit mehreren Schwerlastprofilen,
-
2 Querschnitt
eines Schwerlastprofils gemäß 1,
-
3 Rollenapparat
für das Schwerlastprofil gemäß 1 in
Seitenansicht und
-
4 Rollenapparat
für das Schwerlastprofil gemäß 1 in
Aufsicht.
-
In
den Zeichnungen ist ein Tragprofilsystem aus dem Stand der Technik
insgesamt mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet.
-
Das
Tragprofilsystem 10 wird aus im Parallelabstand R – vorzugsweise
675 mm – beabstandeten Schwerlastprofilen 11 gebildet,
die im rechten Winkel mit Horizontalabstützungen 12 mittels Überwurfschellen 13 kraftschlüssig
verbunden werden. In festgelegten Abständen sind darüber
hinaus die Schwerlastprofile 11 über Ankerstangen 14 (Deckenabhängungen)
in nicht dargestellten Gebäudedecken verankert.
-
Zusätzlich
zu den vorgenannten Ankerstangen 14 werden auch Diagonalabstützungen 15 immer
dann eingesetzt, wenn die Schwerlastprofile 11 nicht direkt
mit benachbarten Wänden verschraubt werden können,
um die horizontal wirkenden Kräfte besser aufnehmen zu
können.
-
An 1 lässt
sich sehr leicht erläutern, wie das Tragprofilsystem 10 zu
montieren ist. Die Schwerlastprofile 11 werden zunächst
mittels Ankerstangen 14 in einem ungefähr dem
definierten Parallelabstand R entsprechenden Abstand zueinander
in der Gebäudedecke befestigt. Im Anschluss daran werden
die Schwerlastprofile 11 mittels nicht dargestellter Abstandslehren
exakt zueinander ausgerichtet. Die Horizontalabstützungen 12 werden
auf die Schwerlastprofile 11 aufgelegt. In dem Bereich,
in welchem die Horizontalabstützungen 12 auf einem Schwerlastprofil 11 aufliegen,
werden über die Horizontalabstützungen 12 Überwurfschellen 13 gelegt, die
mit jeweils zwei Schraubbolzen 18 am Schwerlastprofil 11 und
einem zusätzlichen Schraubbolzen 18 an der Horizontalabstützung 12 befestigt
werden. Mittels der Überwurfschellen 13 werden
die Horizontalabstützungen 12 und Schwerlastprofile 11 fest
miteinander verbunden.
-
In 2 ist
ein Schwerlastprofil 11 entsprechend der Erfindung in einer
Schnittdarstellung gezeigt. Das Schwerlastprofil 11 besteht
aus zwei hinsichtlich der Gebäudedecke senkrecht und parallel zueinander
ausgerichteten Vertikalstreben 16, die mittels zweier Horizontalstreben 17 miteinander
verbunden sind.
-
Ein
in 1 mit A bezeichneter Bereich des Schwerlastprofils 11 weist
einen in etwa c-förmigen Querschnitt auf, dessen Öffnung 19 der
Gebäudedecke abgewandt ist. Der c-förmige Querschnittsbereich
A wird aus zwei bezüglich der Gebäudedecke horizontal
ausgerichteten, die Öffnung 19 flankierenden Schenkeln 20 gebildet.
Die sich daran anschließenden senkrechten Seitenwände 21 sind
Abschnitte der Vertikalstreben 16. Geschlossen wird der C-förmige
Querschnittsbereich A von einer Horizontalstrebe 17, die
der Öffnung 19 gegenüberliegt. Die Schenkel 20,
Seitenwände 21 sowie die an die Schenkel 20 grenzende
Horizontalstrebe 17 bilden einen Hohlraum 22 aus.
-
Innerhalb
dieses Hohlraums 22 bildet das Schwerlastprofil 11 im
folgenden Ausführungsbeispiel zwei Laufbahnen für
einen in den 3 und 4 dargestellten
Rollenapparat 23 aus. Die Laufbahnen 24 werden
im Ausführungsbeispiel von den Schenkeln 20 und
konkret von deren zum Hohlraum 22 hin weisenden Oberflächenbereichen
gebildet. Die die Laufbahnen 24 bildenden Oberflächenbereiche
können mit einem reibungsminimierenden Belag versehen sein.
-
Der
in den 3 und 4 dargestellte Rollenapparat 23 umfasst
zunächst einen Tragkörper 25. Am Tragkörper 25 sind
an Achsen 26 befestigte Rollen 27 angeordnet,
wobei immer zwei Rollen 27 eine gemeinsame Achse 26 aufweisen
und so ein Rollenpaar bilden. Die Rollen 27 sind zumindest
teilweise in vom Tragkörper 25 ausgebildeten Aussparungen 28 angeordnet.
Zwischen zwei Rollenpaaren weist der Tragkörper 25 auf
seiner zentralen Mittelachse gelegene Befestigungsbohrungen 29 auf,
deren Ausrichtung bezüglich der Gebäudedecke senkrecht
ist. In diese Befestigungsbohrungen, welche mit der Öffnung 19 des
Schwerlastprofils 11 fluchten, greifen Haltemittel für vom
Rollenapparat 23 geführte Geräte ein.
Auch andere am Tragkörper 25 angeordnete Befestigungseinrichtungen
für Geräte sind denkbar.
-
Die
Höhe des Tragkörpers 25 entspricht annähernd
dem Rollendurchmesser, wobei die Rollfähigkeit des Rollapparates 23 zu
berücksichtigen ist. Die Breite des Rollenapparates 23 – gemessen über ein
Rollenpaar – entspricht annähernd der horizontalen
Weite des Hohlraumes 22.
-
Des
Weiteren ist bei einer bevorzugten Ausführungsform der
Hohlraum 22 in seiner bezüglich der Gebäudedecke
vertikalen Weite geringfügig größer als
der Rollendurchmesser.
-
Infolgedessen
füllt der Rollenapparat 23 den Hohlraum 22 im
Wesentlichen vollständig aus. Die Seitenwände 21 dienen
der seitlichen Führung des Rollenapparates 23 und
gewährleisten infolgedessen ein stabiles Rollverhalten.
Hierzu können die Seitenwände 21 in ihren
den Rollen 27 zugewandten Flächenbereichen mit
einer reibungsminimierenden Beschichtung versehen sein. Die den
Hohlraum 22 begrenzende Horizontalstrebe 17 verhindert
ein eventuelles Ausbrechen des Rollenapparates 23 nach oben,
wie es beispielsweise vorkommen kann, wenn der Rollenapparat 23 mit
hoher Geschwindigkeit von einem Endanschlag abgebremst wird.
-
Um
den Rollenapparat 23 in das Schwerlastprofil 11 einsetzen
zu können, ist es denkbar, unterseitig in das Schwerlastprofil 11 eine
entsprechende Ausnehmung einzubringen. Dies ermöglicht
einen vereinfachten Austausch des Rollenapparates, auch bei montiertem
Tragprofilsystem 10.
-
- 10
- Tragprofilsystem
- 11
- Schwerlastprofil
- 12
- Horizontalabstützung
- 13
- Überwurfschelle
- 14
- Ankerstangen
- 15
- Diagonalabstützung
- 16
- Vertikalstreben
von 11
- 17
- Horizontstreben
von 11
- 18
- Schraubbolzen
- 19
- Öffnung
von A
- 20
- Schenkel
- 21
- Seitenwände
von A
- 22
- Hohlraum
- 23
- Rollenapparat
- 24
- Laufbahn
- 25
- Tragkörper
von 23
- 26
- Achsen
- 27
- Laufrollen
- 28
- Aussparungen
von 25
- 29
- Befestigungsbohrung
- A
- c-förmiger
Querschnittsbereich
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-