-
Die
Erfindung bezieht sich auf ein flexibles Band, in das zur Abstützung einer
Last ein Auge eingeformt ist.
-
Von
der Firma Mammut Sports Group AG, CH-Seon, wird unter der Bezeichnung „Belag
Sling” eine
Selbstsicherungsschlinge der vorgenannten Art, die an einem Standplatz
und beim Abseilen einzusetzen ist, angeboten. An einem Ende des
Bandes sind bei dieser Ausgestaltung zwei unterschiedlich groß bemessene
Augen ausgeformt, um unterschiedliche Abstände zwischen einem Kletterer
und der Wand einstellen zu können.
Im Kreuzungspunkt der Augen ist das Band vierfach übereinander
gelegt, und die Lagen sind miteinander durch eine Nähnaht verbunden.
-
Da
nur eine geringe Auflagefläche
des übereinander
geschichteten Bandes zum Vernähen
zur Verfügung
steht, ist die Tragfestigkeit der Nähnaht, die schwierig und nur
mit großem
Fertigungsaufwand herzustellen ist und außerdem aufträgt, nicht
hoch. Bereits bei geringen Belastungen kann somit die Nähnaht aufreißen, so
dass die Sicherungsschlinge etwa um die Länge der beiden Augen vergrößert wird.
Dies ist für
einen Kletterer mitunter überraschend,
vor allem aber kann dadurch ein hoher Krafteintrag auf die Sicherungskette
des Kletterers ausgeübt
und mitunter Beschädigungen
weiterer Teile ausgelöst
werden. Eine hohe Sicherheit beim Klettern, obwohl diese gefordert
ist, ist demnach mit dieser bekannten Sicherungsschlinge nicht zu
erzielen.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es daher, ein flexibles Band der vorgenannten
Gattung zu schaffen, das vor allem stets eine hohe Sicherheit beim
Abstützen
einer durch das Auge fixierten Last gewährleistet und das bei einfacher
Handhabung für
den Benutzer überraschungsfrei
einsetzbar ist. Bei einer Beanspruchung des Bandes soll vielmehr
sichergestellt sein, dass das Band an einer gegebenen Verbindungsstelle
nur durch Zugkräfte
belastet wird. Der Bauaufwand, mittels dem dies zu erreichen ist,
soll gering gehalten werden, auch soll das mit einem oder mehreren
Augen zu versehende Band wirtschaftlich hergestellt und vielseitig
eingesetzt werden können.
-
Gemäß der Erfindung
wird dies bei einem flexiblen Band, in das zur Abstützung einer
Last ein Auge eingeformt ist, dadurch erreicht, dass das Auge durch
zwei voneinander getrennte Abschnitte des Bandes gebildet ist, die
vor dem Auge durch eine erste Naht miteinander verbunden sind, dass
ein Abschnitt des Bandes als Auge gestaltet ist, wobei das Ende
des Abschnittes auf der Innenseite des Auges mit dem zugehörigen Abschnitt
durch eine zweite Naht an diesem angebracht ist, dass das Ende des anderen
Abschnittes des Bandes auf der der zweiten Naht etwa gegenüberliegenden
Seite, außen
auf dem Auge aufliegend, durch eine dritte Naht an diesem befestigt
ist, und dass die Nähte
in ihrer Belastbarkeit derart bemessen sind, dass bei einer Zugbeanspruchung
der Abschnitte des Bandes die erste Naht vor der zweiten Naht und
diese vor der dritten Naht voneinander lösbar sind.
-
Die
an dem Auge des Bandes vorgesehenen Nähte können hierbei durch Vernähen, Verkleben, Verschweißen oder
durch Vernieten gebildet sein, wobei bei durch Vernähen der
zweiten und der dritten Naht gebildete Verbindungen die Nähte etwa
spiegelbildlich zueinander gestalten sein sollten, derart, dass
die Haltekraft der zweiten Naht ausgehend von dem der ersten Naht
zugekehrten Ende gering und sodann ansteigend, die Haltekraft der
dritten Naht dagegen, ausgehend von dem der ersten Naht zugewandten
Ende, groß und
sodann abfallend zu bemessen ist. Die zweite und die dritte Naht
können
als kegelstumpfförmig
gestaltete Quernähte
ausgebildet sein.
-
Außerdem sollte
die dritte Naht des Auges auf die höchst zulässige Zugbeanspruchung des Bandes
ausgelegt werden.
-
Das
Band kann als Standplatzschlinge ausgebildet oder in einem Klettergut
integriert und mit einem oder mehren vorschlaggemäß gestalteten
Augen versehen sein.
-
Wird
ein flexibles Band gemäß der Erfindung ausgebildet,
so ist nicht nur die Gewähr
gegeben, das durch das Aufreißen
eines Auges beim Abstützen
einer hohen Kraft das Band nur unwesentlich verlängert und zum Beispiel ein
Kletterer nicht überrascht
und sein Standplatz nicht verändert
wird, sondern es ist auch sichergestellt, dass die hohe Tragfähigkeit
des Bandes erhalten bleibt. Durch die dritte Naht, die auf die höchst zulässige Beanspruchung des
Bandes ausgelegt ist und nach dem Lösen der ersten und der zweiten
Naht nur auf Scherung beansprucht wird, ist nämlich gewährleistet, dass das Band durch
unvorhersehbare Beanspruchung nicht aufreißt. Die 1. und 2. Nähte, die
etwa senkrecht zur Längsachse
der Abschnitte beansprucht werden und somit nur gering belastbar
sind und bei einer derartigen Beanspruchung aufreißen sollen,
bilden gewissermaßen
eine Sollbruchstelle, um die dritte Naht vor Beanspruchungen, die
nicht in Längsrichtung
der Abschnitte auf diese einwirken, zu schützen.
-
Des
Weiteren ist von Vorteil, dass die einzelnen voneinander getrennt
angeordneten Nähte
nicht auftragen, diese in unterschiedliche Weise ausgebildet und
hergestellt werden können.
Eine wirtschaftliche Fertigung des Bandes sowie eine vielseitige
Verwendbarkeit bei stets hoher Sicherheit, die insbesondere bei
der Verwendung des Bandes beim Klettern erforderlich ist, sind somit
gegeben.
-
In
der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines
gemäß der Erfindung
ausgebildeten flexiblen Bandes, das mit einem Auge versehen ist,
dargestellt und nachfolgend im Einzelnen erläutert. Hierbei zeigt:
-
1 ein
aus zwei durch drei Nähte
miteinander verbundene Abschnitte des Bandes gebildete Auge,
-
2 das
Auge nach 1, nach Aufreißen der
ersten Naht,
-
3 das
Auge nach 2, unmittelbar nach dem Aufreißen der
zweiten Naht,
-
4 das
Band nach 1, nach dem Auflösen des
Auges, und
-
5 das
als Sicherungsschlinge ausgebildete Band nach 1.
-
Das
in 1 dargestellte und mit 1 bezeichnete
flexible Band dient zur Abstützung
einer Last und ist mit einem eingeformten Auge 2 versehen,
um mittels diesem das Band 1 an einer vorgesehenen Stelle
fixieren zu können.
Das Auge 2 ist hierbei durch zwei getrennte Abschnitte 11 und 12 des
Bandes 1 gebildet, die in besonderer Weise durch drei Nähte I, II
und III miteinander verbunden sind.
-
Durch
den Abschnitt 11 ist das Auge 2 gestaltet und
an diesem ist vor dem Auge 2 der Abschnitt 12 durch
die erste Naht I befestigt. Das Ende des Abschnittes 11 ist
auf der Innenseite des Auges 2 wiederum an dem Abschnitt 11 durch
die zweite Naht II angebracht und das Ende des Abschnittes 12 ist
etwa auf der der zweiten Naht II gegenüberliegenden Seite außen auf
dem Auge 2 aufliegend, durch die dritte Naht III mit dem
Auge 2 verbunden. Des Weiteren sind die Nähte I, II
und III in ihrer Belastbarkeit derart ausgelegt, dass bei einer
Zugbeanspruchung der Abschnitte 11 und/oder 12,
wie dies durch die eingezeichneten Pfeile gekennzeichnet ist, zunächst die
erste Naht I und sodann die zweite Naht II aufgerissen werden. Die
Nähte I
und II werden nämlich
bei derartigen Beanspruchungen durch Kräfte belastet, die schräg gegebenenfalls
bis etwa senkrecht, auf die Nähte
I und II einwirken. In den 2 und 3 ist
dieser bei einer hohen Beanspruchung des Bandes 1 gegebene
Verfahrensablauf im Einzelnen darstellt.
-
Sind
die Nähte
I und II voneinander gelöst – die verbleibenden
Reste der Nähte
I und II sind mit I' und
II' gekennzeichnet – wird das
Band 1, wie dies in 4 dargestellt
ist, gestreckt und die Naht III wird in dieser Lage somit lediglich
auf Scherung beansprucht. Da die Naht III jedoch hohe Scherkräfte aufnehmen
kann, ist gewährleistet,
dass das Band 1 der weiteren Beanspruchung standhält.
-
Die
zweite und die dritte Naht II und III sind bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
als kegelstumpfförmig
gestaltete Quernähte
ausgebildet, um einerseits eine wirtschaftliche Fertigung zu ermöglichen
und andererseits das Aufreißen
in der gewünschten
Weise zu beeinflussen. Die Haltekraft der zweiten Naht II ist nämlich ausgehend
von dem der ersten Naht I zugekehrten Ende gering bemessen und sodann
ansteigend gestaltet. Die Haltekraft der dritten Naht III ist dagegen
ausgehend von dem der ersten Naht I zugekehrten Ende groß und sodann
abfallend bemessen. Nach dem Aufreißen der Nähte I und II bleiben demnach
die Abschnitte 11 und 12 durch die Naht III fest
miteinander verbunden.
-
Gemäß 5 ist
das Band 1 als Sicherungsschlinge 21 gestaltet,
in die ein Auge 22 in der vorgenannten Weise eingeformt
ist. Zu Abstützung
an einer Wand 25 kann somit die Sicherungsschlinge 21 mittels
eines Karabiners 23 an einem in die Wand 25 eingeschlagenen
Haken 24 befestigt werden, mittels eines weiteren Karabiners 26,
der in das Auge 22 somit lageorientiert einzusetzen ist,
kann ein Seil 27 eines Kletterers an der Sicherungsschlinge 21 angehängt werden.