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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Abschussvorrichtung für
Feuerwerkskörper, insbesondere Raketen und/oder Böller,
mit einer Aufnahmeeinheit für mindestens einen, vorzugsweise
mehrere Feuerwerkskörper, und einer Zündvorrichtung.
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Aus
der
DE 296 05 703
U1 ist eine Abschussvorrichtung für Feuerwerkskörper,
insbesondere Raketen, bekannt, welche in ihrer Grundausführungsform
eine an einem die Abschussrichtung bestimmenden Grundkörper
vorgesehene Auflage für vorzugsweise mehrere Feuerwerkskörper
in beabstandeter Anordnung nebeneinander und eine Zündeinrichtung
umfasst. Die Zündeinrichtung ist den Feuerwerkskörpern
zugeordnet und in einem derartigen Abstand unterhalb der Auflage
am Grundkörper vorgesehen, dass die Zünder bzw.
Zündschnüre der Feuerwerkskörper zeitlich
aufeinanderfolgend aktivierbar sind. Nachteilig hierbei ist, dass
die Feuerwerkskörper lose und ohne Führung auf
der Abschussvorrichtung aufliegen, so dass kein kontrollierter Abschuss
gewährleistet ist. Es besteht stets die Gefahr, dass während
des Abschussvorgangs einer der Feuerwerkskörper umkippt
und unkontrolliert eine sicherheitskritische Flugbahn einschlägt.
Des weiteren können durch einen umkippenden Feuerwerkskörper
weitere Feuerwerkskörper aus ihrer ursprünglichen
Abschussposition verrückt werden. Ebenso ist es nachteilig,
dass keine zeitgleiche Zündung mehrerer Feuerwerkskörper
möglich ist sowie die Zündung der Feuerwerkskörper über
einen Zündstab, z. B. eine Wunderkerze, erfolgt, so dass
im Falle einer Störung eine Unterbrechung des sequentiellen
Abschussvorgangs nicht möglich ist. Ein weiteres Sicherheitsdefizit
besteht darin, dass sich die Zündeinrichtung stets sehr
nahe an den Zündschnüren der Feuerwerkskörper
befindet, so dass aus Unachtsam keit sehr leicht eine ungewollte
Zündung der Feuerwerkskörper erfolgen kann.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es somit eine Abschussvorrichtung
für Feuerwerkskörper zu schaffen, welche ein unbeabsichtigtes
Entzünden eines Feuerwerkskörpers weitgehend ausschließt.
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Die
Aufgabe wird gelöst durch eine Abschussvorrichtung für
Feuerwerkskörper mit den Merkmalen des Schutzanspruchs
1.
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Erfindungsgemäß weist
die Abschussvorrichtung für Feuerwerkskörper,
insbesondere Raketen und/oder Böller, eine Aufnahmeeinheit
für mindestens einen, vorzugsweise mehrere Feuerwerkskörper
und eine Zündvorrichtung auf, wobei die Aufnahmeeinheit
und/oder die Zündvorrichtung zueinander beweglich sind.
Somit können die Zündvorrichtung und/oder die
Aufnahmeeinheit vorteilhafterweise voneinander beabstandet werden,
so dass eine unbeabsichtigte Zündung der Feuerwerkskörper weitgehend
ausgeschlossen ist. Des weiteren kann der exakte Zündzeitpunkt
bestimmt werden, indem der Abstand zwischen Zündvorrichtung
und Aufnahmeeinheit in kontrollierter Art und Weise verkleinert wird.
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Vorteilhaft
ist es auch, wenn die Abschussvorrichtung einen Sicherungsmodus
und einen Abschussmodus aufweist und die Zündvorrichtung
im Abschussmodus im Bereich der Aufnahmeeinheit, vorzugsweise weitgehend
unterhalb der Aufnahmeeinheit, angeordnet ist. Bei aktiver Zündvorrichtung erfolgt
somit eine umgehende Zündung der Feuerwerkskörper.
Alternativ kann die Zündvorrichtung auch inaktiv sein.
In diesem Fall fungiert die Beweglichkeit der Aufnahmeeinheit und/oder
der Zündvorrichtung zueinander als zusätzliche
Sicherung, da erst bei anschließender Aktivierung der Zündvorrichtung
eine Zündung der Feuerwerkskörper erfolgt.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Zündvorrichtung im Sicherungsmodus
beabstandet von der Aufnahmeeinheit angeordnet ist, so dass ein
Entzünden der Feuerwerkskörper selbst bei aktiver Zündvorrichtung
ausgeschlossen ist. Somit können Verletzungen, wie beispielsweise
Verbrennungen, Hörschäden oder Gliedmaßenverstümmelungen
in Folge einer unkontrollierten Explosion weitgehend ausgeschlossen
werden.
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Vorteilhaft
ist es auch, wenn die Aufnahmeeinheit und/oder die Zündvorrichtung
beweglich an einem Gestell angeordnet sind, so dass eine kontrollierbare
Bewegung erfolgen kann.
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Um
einen sicheren Stand, insbesondere während der Zündung
des Feuerwerkskörpers, zu gewährleisten, ist es
besonders vorteilhaft, wenn das Gestell einen Standfuß aufweist.
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Ebenso
ist es vorteilhaft, wenn an dem Standfuß mindestens zwei
Räder drehbar gelagert angeordnet sind, so dass die Abschussvorrichtung mit
geringem Kraftaufwand verschoben werden kann.
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Vorteilhaft
ist es, wenn die Aufnahmeeinheit eine Auflagefläche aufweist,
die zur Auflage des Feuerwerkskörpers vorgesehen ist, so
dass der Feuerwerkskörper in Bezug zur Zündvorrichtung
in einer definierten Position gehalten wird. Somit ist eine zuverlässige
Zündung der Feuerwerkskörper gewährleistet,
sobald die Zündvorrichtung im Abschussmodus im Bereich
der Aufnahmeeinheit, vorzugsweise weitgehend unterhalb der Aufnahmeeinheit,
angeordnet ist.
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Wenn
die Auflagefläche eine Durchgangsöffnung und/oder
eine Nut zum Durchführen einer Zündschnur oder
alternativ die Auflagefläche eine offene Seitenfläche
zum Vorbeiführen der Zündschnur aufweist, kann
der Feuerwerkskörper vorteilhafterweise mit einer Flamme
von der Unterseite der Auflagefläche gezündet
werden.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Aufnahmeeinheit eine Raketenführung,
insbesondere ein Rohr, aufweist, das weitgehend senkrecht ausgerichtet
ist. Somit ist eine weitgehend gefahrfreie Flugbahn der Rakete gewährleistet.
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Vorteilhaft
ist es auch, wenn die Aufnahmeeinheit ein Behälter mit
einer oberen Öffnung ist, der zur Aufnahme mindestens eines
Böllers vorgesehen ist. Nach der Zündung des Böllers
befinden sich weitgehend alle Abfallreste des Böllers in
dem Behälter und müssen nicht mühsam
vom Boden aufgesammelt werden. Zur anschließenden Entsorgung
der Böllereinzelteile ist es auch vorteilhaft, wenn der
Behälter kippbar und/oder lösbar befestigt ist,
so dass die Böllereinzelteile einfach aus dem Behälter
entfernt werden können.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Aufnahmeeinheit und die Zündvorrichtung
eine weitgehend identische Grundform aufweisen, welche vorzugsweise
leistenförmig sind, so dass sich die Abschussvorrichtung
nach einer abgeschlossenen Bewegung der Aufnahmeeinheit und/oder
die Zündvorrichtung zueinander für alle Feuerwerkskörper
im Sicherungsmodus oder Abschussmodus befindet.
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Besonders
vorteilhaft ist eine durch einen Verschiebeschlitten geführte
translatorische Bewegung der Aufnahmeeinheit und/oder der Zündvorrichtung
zueinander, da dies eine sehr kostengünstige Herstellung
begünstigt.
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Vorteilhaft
ist es, wenn die Zündvorrichtung und/oder die Aufnahmeeinheit
eine Betätigungseinheit, insbesondere einen Fußauslöser
mit einem Bowdenzug, aufweist, so dass die Zündvorrichtung und/oder
die Aufnahmeeinheit aus einer sicheren Distanz in den Abschussmodus
bewegbar ist.
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Wenn
die Zündvorrichtung und/oder die Aufnahmeeinheit eine Rückzieheinrichtung,
insbesondere eine Feder, aufweist, fährt die Zündvorrichtung und/oder
die Aufnahmeeinheit vorteilhafterweise bei deaktivierter Betätigungseinheit
automatisch wieder in den Sicherungsmodus zurück, so dass eine
unbeabsichtigte Zündung der Feuerwerkskörper weitgehend
ausgeschlossen ist.
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Vorteilhaft
ist es auch, wenn die Zündvorrichtung ein Kupferrohr mit
mehreren Löchern aufweist, das über einen flexiblen
Schlauch mit einer Gaskartusche verbunden ist, so dass bei ausströmendem und
gezündetem Gas über die gesamte Länge
des Kupferrohrs eine Flamme brennt. Die Zündvorrichtung
kann somit vorteilhafterweise konstant in Betriebsbereitschaft gehalten
werden, da die beim Raketenstart lokal ausgehende Flamme durch die
angrenzenden Flammen des Kupferrohrs wieder umgehend entflammt werden.
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Ebenso
ist es vorteilhaft, wenn die Zündvorrichtung ein Ventil
aufweist, so dass die Gaszufuhr bzw. die Flammenhöhe regulierbar
ist.
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Um
einen zuverlässigen Zündvorgang zu gewährleisten,
ist es vorteilhaft, wenn die Zündvorrichtung einen Windschutz
aufweist, so dass die Flamme vom Wind nicht ausgeblasen wird. Ebenso
ist es vorteilhaft, wenn dieser Windschutz aus einem schlecht wärmeleitenden
Material besteht, so dass sich der Benutzer beim Nachladen der Abschussvorrichtung nicht
verbrennt.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn mehrere Feuerwerkskörper nebeneinander
beabstandet angeordnet sind, da somit mehrere Feuerwerkskörper gleichzeitig
und/oder sequentiell gezündet werden können.
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Weitere
Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen
beschrieben. Es zeigt:
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1 eine
Abschussvorrichtung für Feuerwerkskörper,
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2 eine
Seitenansicht einer Abschussvorrichtung für Feuerwerkskörper
im Sicherungsmodus und
-
3 eine
Seitenansicht einer Abschussvorrichtung für Feuerwerkskörper
im Abschussmodus.
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1 zeigt
eine Abschussvorrichtung 1 für Feuerwerkskörper
mit einer Zündvorrichtung 2 und einer Aufnahmeeinheit 3 für
Raketen 4 und Böller 5. Die Zündvorrichtung 2 und
Aufnahmeeinheit 3 sind beweglich zueinander an einem Gestell 6 angebracht.
Die Aufnahmeeinheit 3 verfügt über Auflageflächen 7,
welche die Raketen 4 und Böller 5 in
einer definierten Höhe über dem Boden 8 halten.
Die Raketen 4 und Böller 5 verfügen über
jeweils eine Zündschnur 9, die durch jeweils eine
Durchgangsöffnung 10 der Auflageflächen 7 hindurchgeführt
sind. Alternativ können die Auflageflächen 7 über
Nuten verfügen oder die Zündschnur 9 direkt
an der Auflagefläche 7 vorbeigeführt
sein. Um ein Umkippen sowie eine sichere Abschussrichtung der Raketen 4 gewährleisten
zu können, weist die Aufnahmeeinheit 3 Raketenführungen 11 auf,
die weitgehend senkrecht ausgerichtet sind. Des weiteren verfügt
die Aufnahmeeinheit 3 über Behälter 12 mit
einer oberen Öffnung 13, die zur Aufnahme der
Böller 5 dienen.
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Die
Zündvorrichtung 2 umfasst eine Leiste 14,
an der ein Kupferrohr 15 befestigt ist. Das Kupferrohr 15 weist
an seiner Oberseite Löcher 16 auf, durch die Gas
aus einer Gaskartusche 17 über einen flexiblen
Schlauch 18 strömen kann. Über ein Ventil 19 kann
die Gaszufuhr reguliert werden. Durch das Entzünden des
Gases entstehen an den Löchern 16 des Kupferrohrs 15 Flammen 20,
die durch einen Windschutz 21 vor dem Ausgehen geschützt
sind. Des weiteren besteht der Windschutz 21 aus einem schlecht
wärmeleitenden Material, so dass sich ein Benutzer bei
Berührung keine Verbrennungen zuzieht.
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Die
Abschussvorrichtung 1 für Feuerwerkskörper
umfasst ferner eine Betätigungseinheit 22 mit einem
Fußauslöser 23 und einem Bowdenzug 24, durch
welche die Abschussvorrichtung 1 für Feuerwerkskörper
aus einer sicheren Entfernung von einem Sicherungsmodus in einen
Abschussmodus bebracht werden kann.
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Das
Gestell 6 weist einen Standfuß 25 auf, an
dem zwei Räder 26a, 26b drehbar gelagert
angeordnet sind. Somit ist ein leichter Transport der Abschussvorrichtung 1 für
Feuerwerkskörper gewährleistet.
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Aus
der 2 ist zu entnehmen, dass die Zündvorrichtung 2 einen
Verschiebeschlitten 27 aufweist, der an der Leiste 14 befestigt
ist und in einer Nut 28 des Gestells 6 eingreift,
so dass die Zündvorrichtung 2 translatorisch parallel
zum Boden 8 bewegbar ist. An der Leiste 14 ist
der Bowdenzug 24 befestigt, mit dem über den Fußauslöser 23 die Zündvorrichtung 2 in
den Abschussmodus verschiebbar ist (siehe 3). An der
gegenüberliegenden Seite der Leiste 14 ist eine
Feder 29 angebracht, die mit dem Gestell 6 verbunden
ist. Bei deaktivierter Betätigungseinheit 22 fährt
die Zündvorrichtung 2 durch die Feder 29 automatisch
in der Führung der Nut 28 in den Sicherungsmodus.
Hierbei sind die Flammen 20 der Zündvorrichtung 2 von
der Aufnahmeeinheit 3 soweit beabstandet, dass ein Entzünden
der Zündschnur 9 weitgehend ausgeschlossen ist.
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Zum
leichteren Entleeren der Behälter 12 nach einer
Böllerexplosion sind die Behälter 12 über ein
Scharnier 30 kippbar mit der Aufnahmeeinheit 3 verbunden.
Alternativ können die Behälter 12 auch lösbar
an der Aufnahmeeinheit 3 befestigt sein.
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3 zeigt
die Abschussvorrichtung 1 für Feuerwerkskörper
im Abschussmodus, wobei durch die Betätigung des Fußauslösers 23 die
Zündvorrichtung 2 über den Bowdenzug 24 in
Richtung der Aufnahmeeinheit 3 bewegt wird, so dass die
Zündschnüre 9 durch die Flamme 20 gleichzeitig
entzündet werden. Sobald die Betätigungseinheit 22 deaktiviert wird,
wird die Zündvorrichtung 2 umgehend durch die gespannte
Feder 29 in den Sicherungsmo dus verfahren, so dass ein
sicheres Nachladen der Abschussvorrichtung 1 für
Feuerwerkskörper gewährleistet ist.
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Alternativ
kann die Flamme 20 der Zündvorrichtung 2,
erst nachdem die Abschussvorrichtung 1 für Feuerwerkskörper
in den Abschussmodus bewegt wurde, durch einen in der 3 nicht
dargestellten Funkenerzeuger zu einem beliebigen Zeitpunkt manuell
entzündet werden. Ebenso kann die Abschussvorrichtung 1 für
Feuerwerkskörper in einer alternativen Ausführung
für jeden einzelnen Feuerwerkskörper eine separate
Zündvorrichtung aufweisen, so dass jeder Feuerwerkskörper
zu einem beliebigen Zeitpunkt gezündet werden kann.
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebene
Ausführungsbeispiel beschränkt. Abwandlungen im
Rahmen der Schutzansprüche sind ebenso möglich
wie eine Kombination der Merkmale, auch wenn sie in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen
dargestellt und beschrieben sind.
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- 1
- Abschussvorrichtung
- 2
- Zündvorrichtung
- 3
- Aufnahmeeinheit
- 4
- Raketen
- 5
- Böller
- 6
- Gestell
- 7
- Auflageflächen
- 8
- Boden
- 9
- Zündschnur
- 10
- Durchgangsöffnungen
- 11
- Raketenführung
- 12
- Behälter
- 13
- Obere Öffnung
- 14
- Leiste
- 15
- Kupferrohr
- 16
- Löchern
- 17
- Gaskartusche
- 18
- Flexibler
Schlauch
- 19
- Ventil
- 20
- Flammen
- 21
- Windschutz
- 22
- Betätigungseinheit
- 23
- Fußauslöser
- 24
- Bowdenzug
- 25
- Standfuß
- 26
- Räder
- 27
- Verschiebeschlitten
- 28
- Nut
- 29
- Feder
- 30
- Scharnier
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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