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Die
Erfindung betrifft eine Fliehkraft-Gleitschleifmaschine mit einem
stationären Behälterteil und einem den Boden des
stationären Behälterteils bildenden Bodenteil,
welches drehbar gelagert und mittels eines Antriebs in Rotation
versetzbar ist, wobei zwischen dem Bodenteil und dem stationären
Behälterteil ein Spalt gebildet ist, dessen Breite mittels einer
Einrichtung zur Einstellung der Spaltbreite veränderbar
ist.
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Fliehkraft-Schleifmaschinen
stellen eine spezielle Ausgestaltung von Schleifmaschinen dar und werden
auch als Tellerschleifmaschinen bezeichnet. Sie umfassen ein ein-
oder mehrteilig ausgebildetes stationäres Behälterteil
und ein in der Regel im Wesentlichen schalenförmig ausgestaltetes
Bodenteil, den sogenannten Teller, welches drehbar gelagert und
mittels eines Antriebs relativ zu dem Behälterteil in Rotation
versetzbar ist. Solche Fliehkraft-Gleitschleifmaschinen finden zur
Oberflächenbearbeitung von insbesondere verhältnismäßig
kleinen Werkstücken (beispielsweise Schrauben, Nadeln,
Stifte, Schmuckstücke etc.) Verwendung, welche gemeinsam
mit einem Bearbeitungsmedium in Form von Schleif- und/oder Poliergranulat – sofern
eine Nassbearbeitung der Werkstücke erwünscht
ist gegebenenfalls unter Zusatz eines flüssigen Bearbeitungshilfsmediums,
wie Wasser, Tenside oder dergleichen – in Rotationsbewegung
versetzt werden. Dies geschieht durch Drehung des Bodenteils relativ
zu dem stationären Behälterteil, so dass das Schleifgut
mit dem Granulat nach außen bewegt wird, bis es auf die Innenwandung
des stationären Behälterteils auftrifft, wo es
wieder abgebremst wird. Durch von unten nachströmendes
Material stellt sich eine umlaufende Bewegung ein, welche eine intensive
Schleif- bzw. Polierwirkung verursacht. Das Schleif- oder Poliergranulat
kann dabei je nach zu behandelnden Werkstücken unterschiedlichster
Natur und z. B. natürlichen Ursprungs (z. B. aus organischem
Material, wie Walnuss- oder Kokosnussschalen, Holz, Kirschkern etc.),
mineralischen Ursprungs (z. B. Silikaten, Oxiden etc.) und/oder
synthetischen Ursprungs (z. B. Kunststoffen) sein.
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Zwischen
dem stationären Behälterteil und dem drehbaren
Bodenteil ist üblicherweise ein Spalt – bzw. genauer:
ein Ringspalt – gebildet, um einerseits einen Verschleiß der
beiden relativ zueinander bewegten Teile möglichst zu vermeiden.
Andererseits ist dieser Spalt im Falle einer gewünschten Nassbearbeitung
der Werkstücke erforderlich, um das flüssige Bearbeitungshilfsmedium
entweder von unten durch den Spalt hindurch in den Behälter
zu leiten, oder das flüssige Bearbeitungshilfsmedium wird dem
Behälter von oben, z. B. mittels eines Schlauches, zugesetzt
und durch den Spalt hindurch wieder abgeführt. Sofern ein
Einleiten des Bearbeitungshilfsmediums in den Behälter
durch den Spalt vorgesehen ist, so geschieht dies in der Regel dadurch, dass
ein Flüssigkeitsreservoir vorgesehen ist, in welchem das
Bearbeitungshilfsmedium mit einem vorgegebenen Druck beaufschlagbar
ist, so dass es durch den Spalt hindurch in den Behälter
einführbar ist. Von dort kann es beispielsweise über
eine zentrale Entwässerung im Bereich des Bodenteils wieder
abgeführt werden. Sofern das Bearbeitungshilfsmedium von
oben in den Behälter eingeleitet und durch den Spalt hindurch
abgeführt wird, so kann dies im Wesentlichen drucklos infolge
Schwerkraft erfolgen.
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Zwar
wird bereits versucht, den Spalt so gering wie möglich
zu halten, damit die Schleif- bzw. Polierkörper des Bearbeitungsmediums
infolge der Rotationsbewegung des Bodenteils möglichst
nicht in den Spalt hineingeraten oder gar durch den Spalt nach außen
gepresst werden, jedoch ist je nach Betriebsbedingungen der Fliehkraft-Gleitschleifmaschine
häufig ein Spalt mit einer Spaltbreite in der Größenordnung
von etwa 0,1 mm bis etwa 0,5 mm noch erforderlich, was dazu führt,
dass keine sehr kleine bzw. dünne Werkstücke bearbeitet,
solche Werkstücke durch Einklemmen im Spalt beschädigt
werden können und auch die kleinste Partikelfraktion der Schleif-
bzw. Polierkörper eine gewisse Größe
nicht unterschreiten dürfen. Ein Eindringen der Schleif- bzw.
Polierkörper in den Spalt führt wiederum zu einem
Verschleiß sowohl des stationären Behälterteils als
auch des drehbaren Bodenteils, welcher sich mit zunehmender Spaltbreite
progressiv entwickeln kann, da mit zunehmendem Verschleiß immer
größere Partikel in den Spalt eindringen und zugleich
an beiden Spaltflächen Schleifeffekte bewirken können.
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Um
einen solchen in dem Spalt auftretenden Verschleiß zu verringern
und auf diese Weise die Standzeit des Bodenteils zu erhöhen,
ist es beispielsweise bekannt, die Spaltbreite mittels einer zentralen,
an einer zentralen Antriebswelle des Bodenteils angeordneten Einrichtung
zur Einstellung der Spaltbreite zu variieren (
DE 43 11 689 A1 ). Eine derartige Spaltverstellung
erfordert jedoch die Einhaltung engen Toleranzen im Bereich des
Axiallagerspiels der Antriebswelle und ist somit aufwändig
und teuer.
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Aus
der
DE 195 42 541
A1 ist eine Fliehkraft-Gleitschleifmaschine bekannt, deren
zwischen dem stationären Behälterteil und dem
drehbaren Bodenteil gebildeter Spalt unter Wirkung eines elastischen
Mittels, wie einer Gleitdichtung, einer Dichtungslippe oder einer
Feder, verschlossen ist, so dass der Durchtritt eines flüssigen
Bearbeitungshilfsmediums bei der Nassbearbeitung in Abhängigkeit von
dessen Druck gegen die Kraft des elastischen Mittels die Spaltbreite
bestimmt. Ein Nachteil einer derartigen Fliehkraft-Gleitschleifmaschine
besteht darin, dass der Ringspalt sowohl bei der Trockenbearbeitung
als auch bei der Bearbeitung von Werkstücken, deren Durchmesser
gegenüber der Spaltbreite relativ groß ist, so
dass in dem Spalt gar kein Verschleiß infolge von in diesen
eindringende Werkstücke erfolgen kann, stets von dem elastischen
Mittel verschlossen ist, so dass das an dem rotierenden Bodenteil
entlang gleitende elastische Mittel einem ständigen Verschleiß unterworfen
ist und der Antrieb des Bodenteils ständig gegen einen
Reibungswiderstand anfährt.
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Der
EP 0 791 430 A1 ist
eine Fliehkraft-Gleitschleifmaschine mit einem stationären
Behälterteil und einem relativ zu diesem drehbaren Bodenteil
entnehmbar. Ersteres ist mit einer Innenauskleidung aus Polyurethan
(PU) versehen. Im Bereich des zwischen dem stationären
Behälterteil und dem drehbaren Bodenteil gebildeten Spaltes
ist zwischen der In nenwandung des Behälterteils und der
PU-Auskleidung ein Kompressionselement angeordnet, welches entweder
von einer porösen Gummiplatte oder von einem Luftspalt
gebildet sein kann. Das Kompressionselement macht es im Falle einer
thermischen Ausdehnung des Behälterteils bzw. insbesondere dessen
PU-Auskleidung und/oder des Bodenteils möglich, dass die
PU-Auskleidung in Richtung des Kompressionselementes von dem Spalt
fort – d. h. nach außen – ausweicht,
so dass der Spalt nicht mehr verengt oder gar verschlossen wird.
Indes ist abgesehen von der relativ aufwändigen und somit teuren
konstruktiven Ausgestaltung eine Einstellung der Spaltbreite mit
einem solchen Kompressionselement nicht möglich.
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Eine
weitere Fliehkraft-Gleitschleifmaschine ist aus der
US 4 939 871 A bekannt, deren
stationäres Behälterteil von einem Sammelbehälter
zur Aufnahme des flüssigen Bearbeitungshilfsmediums getragen
ist. Zur Einstellung des zwischen dem rotierbaren Bodenteil und
dem stationären Behälterteil gebildeten Spaltes
sind zwischen dem Behälterteil und dem unterhalb desselben
vorhandenen Sammelbehälters wiederum Expansionselemente
vorgesehen, welche entweder von einem ringförmigen, hydraulisch
oder pneumatisch verformbaren Schlauch oder von mehreren, um den
Umfang des Behälterteils verteilt angeordneten Bälgen
gebildet sein können, deren Länge gleichfalls
hydraulisch oder pneumatisch veränderbar ist, um die Spaltbreite
einstellen zu können. Darüber hinaus können
die Expansionselemente von einem elastischen Ring gebildet sein,
welcher mittels das stationäre Behälterteil und
den Sammelbehälter durchsetzenden Spannschrauben vorbelastet
ist. Auch diese Lösung ist in konstruktiver Hinsicht verhältnismäßig
aufwändig und teuer und erfordert überdies zwingend
einen separaten Sammelbehälter, welcher das Bodenteil aufnimmt.
Letzteres führt auch dazu, dass die Expansionselemente
derart ausgelegt sein müssen, dass sie praktisch das gesamte Gewicht
der eigentlichen Fliehkraft-Gleitschleifmaschine zu tragen vermögen.
Entsprechendes gilt für die Auslegung der Hydraulik- oder
Pneumatikleitungen, welche den hierzu erforderlichen Drucken des Druckfluides
standhalten müssen. Schließlich besteht während
des Betriebs von Fliehkraft-Gleitschleifmaschinen grundsätzlich
die Gefahr, dass es aufgrund des rotierenden Bodenteils und der
in dem Behälter umgewälzten Schleifmischung zu
Schwingungen kommt, welche bei der Lösung gemäß der
US 4 939 871 A zu
periodischen Veränderungen der Spaltbreite führen,
weil die elastischen Expansionselemente, welche das stationäre
Behälterteil tragen, aufgrund ihrer notwendigen Elastizität
die Schwingungen nicht oder zumindest nicht ausreichend aufzunehmen
vermögen.
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Die
DE 198 43 366 B4 beschreibt
schließlich eine Fliehkraft-Gleitschleifmaschine, dessen
stationäres Behälterteil und/oder deren drehbares
Bodenteil eine elastische Auskleidung aufweist, innerhalb welcher
ein mit einem einstellbaren Druck beaufschlagbares Expansionselement
angeordnet ist, so dass die Spaltbreite mit zunehmendem Innendruck des
Expansionselementes verringerbar ist. Obgleich sich eine solche
Ausgestaltung in der Praxis bewährt hat und eine wirksame
Spaltverstellung gewährleistet, ist die konstruktive Ausgestaltung
einschließlich der erforderlichen hydraulischen oder pneumatischen
Mittel zur Druckbeaufschlagung des Expansionselementes relativ aufwändig
und teuer.
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Der
Erfindung liegt die daher Aufgabe zugrunde, eine Fliehkraft-Gleitschleifmaschine
der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass die
Spaltbreite des zwischen dem stationären Behälterteil
und dem drehbar gelagerten Bodenteil vorhandenen Ringspaltes in
einfacherer und somit kostengünstigerer, aber gleichwohl
effektiver Weise exakt variierbar ist.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe bei einer Fliehkraft-Gleitschleifmaschine der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, dass die Einrichtung zur Einstellung
der Spaltbreite ein zumindest einen Abschnitt des Außenumfangs
des stationären Behälterteil umgreifendes Kompressionselement
mit veränderbarem Umfang umfasst, und dass die Wandstärke und/oder
das Material des stationären Behälterteils zumindest
in dem von dem Kompressionselement umgriffenen Bereich derart gewählt
ist, dass sein Querschnitt durch Komprimieren des Kompressionselementes
reversibel verkleinerbar ist.
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Die
erfindungsgemäße Ausgestaltung ermöglicht
eine besonders einfache und kostengünstige Verstellung
der Spaltbreite des zwischen dem stationären Behälterteil
und dem rotierenden Bodenteil gebildeten Ringspaltes, indem das
außenseitig des stationären Behälterteils
angeordnete und dieses zumindest teilweise umgreifende Kompressionselement
durch Verkleinern von dessen Umfang reversibel, d. h. elastisch,
verformt wird, wobei die umfängliche Wandung des stationären
Behälterteils im Falle einer Kompression des Kompressionselementes elastisch
radial nach innen verformt wird und den Spalt entsprechend verkleinert.
Umgekehrt wird der Ringspalt vergrößert, wenn
der Umfang des Kompressionselementes vergrößert
wird und sich die umfängliche Wandung des stationären
Behälterteils hierdurch wieder elastisch radial nach außen
verformt bzw. ”zurückstellt”. Dabei macht
die Erfindung jegliche im Innern des Behälters oder in
Innenbeschichtungen desselben angeordnete hydraulische oder pneu matische
Einrichtungen mit entsprechendem Zubehör, wie Druckleitungen
etc., entbehrlich.
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Die
Spaltbreite des zwischen dem stationären Behälterteil
und dem drehbaren Bodenteil gebildeten Ringspaltes sollte vorzugsweise
zumindest in einem Bereich zwischen etwa 0,1 mm und etwa 1 mm, insbesondere
zwischen etwa 0,1 mm und etwa 0,5 mm, veränderbar sein,
wobei selbstverständlich auch größere
Spaltbreitenintervalle möglich sind. In jedem Fall kann
die Spaltbreite im unbelasteten Zustand des stationären
Behälterteils – d. h. ohne die komprimierende
Wirkung des Kompressionselementes – im Wesentlichen der
größten gewünschten Spaltbreite entsprechen,
um sie unter der Wirkung des Kompressionselementes durch Verändern
von dessen Umfang auf den gewünschten Betrag verkleinern
zu können.
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Um
eine gleichmäßige, radial nach innen gerichtete
elastische Verformung des stationären Behälterteils
unter der Wirkung des Kompressionselementes und somit eine möglichst
konstante Breite des Ringspaltes zu erzielen, sieht eine vorteilhafte Ausgestaltung
vor, dass das Kompressionselement das stationäre Behälterteil
um einen Umfangsabschnitt von wenigstens 75%, insbesondere von wenigstens
90%, vorzugsweise im Wesentlichen vollständig, umgreift.
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Darüber
hinaus kann im Hinblick auf eine möglichst gleichmäßige,
radial nach innen gerichtete elastische Verformung des stationären
Behälterteils unter der Wirkung des Kompressionselementes
vorgesehen sein, dass das Kompressionselement in seinem das stationäre
Behälterteil umgreifenden Bereich dem stationären
Behälterteil im Wesentlichen vollständig anliegt.
Alternativ kann das Kompressionselement selbstverständlich
auch über mehrere, um den Umfang des stationären
Behälterteils insbesondere gleichmäßig
bzw. etwa äquidistant verteilt angeordnete Bereiche dem
stationären Behälterteil anliegen, wobei der Abstand
dieser Kontaktbereiche hinreichend klein gewählt werden
sollte, um eine elastische Verformung der umfänglichen
Wandung des stationären Behälterteils nach innen
zu erreichen, so dass die Wandung vollumfänglich elastisch um
denselben radialen Abstand nach innen verformt und folglich ein
gleichmäßiger Ringspalt gebildet wird.
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Zu
diesem Zweck kann gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
vorgesehen sein, dass das Kompressionselement einen zu dem Außenumfang des
stationären Behälterteils im Wesentlichen komplementären
Innenumfang aufweist.
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Darüber
hinaus kann zu diesem Zweck vorgesehen sein, dass das Kompressionselement
nachgiebig, z. B. elastisch, ausgestaltet ist, um sich dem Außenumfang
des stationären Behälterteils anpassen zu können.
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Gemäß einer
Ausführungsform des Kompressionselementes kann vorgesehen
sein, dass der Umfang des Kompressionselementes hydraulisch, pneumatisch
und/oder hydropneumatisch veränderbar ist. Das hydraulische,
pneumatische und/oder hydropneumatische Kompressionselement kann
in diesem Fall beispielsweise in Form eines das stationäre Behälterteil
umgreifenden Schlauches gebildet sein, welcher mit Fluiddruck beaufschlagbar
ist, was z. B. durch den Anschluss des Schlauches an ein Druckfluidreservoir
geschehen kann, wobei beispielsweise ein Steuerventil zur Einstellung
des für die jeweilige elastische Verformung des stationären
Behälterteils, welche der jeweils gewünschten
Spaltbreite ent spricht, erforderlichen Druckes im Innern des Schlauches
dient. Eine Erhöhung des Innendrucks des Schlauches führt
folglich zu einer radialen Aufweitung desselben, was wiederum in
einer elastischen Verformung der Umfangswandung des stationären Behälterteils
radial nach innen unter Verkleinerung des zwischen diesem und dem
drehbaren Bodenteil vorhandenen Ringspaltes resultiert.
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Gemäß einer
alternativen Ausführungsform des Kompressionselementes
kann vorgesehen sein, dass der Umfang des Kompressionselementes
mechanisch, insbesondere mittels einer mechanischen Verstelleinrichtung,
wie beispielsweise wenigstens einer Schraube, veränderbar
ist. Eine solche Ausführungsform stellt eine besonders
einfache und kostengünstige Ausgestaltung der Erfindung
dar und kommt gänzlich ohne hydraulische oder pneumatische
Einrichtungen aus.
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Der
Umfang des mechanischen Kompressionselementes kann hierbei motorisch,
insbesondere elektrisch, veränderbar sein, wobei zweckmäßig
eine gesteuerte motorische Einstellung vorgesehen sein kann. Umfasst
die Verstelleinrichtung beispielsweise eine oder mehrere Spannschrauben,
so können diese z. B. mittels eines Elektromotors gesteuert
angetrieben sein.
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Das
mechanische Kompressionselement kann hierbei beispielsweise nach
Art einer Schlauchschelle ausgebildet sein, welche den Außenumfang des
stationären Behälterteils umgreift und mittels
einer Verstelleinrichtung der vorgenannten Art unter Verkleinerung
ihres Umfangs spannbar ist. Aus den weiter oben genannten Gründen
kann eine solche Schlauchschelle insbesondere nachgiebig ausgebildet
sein.
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Darüber
hinaus ist es denkbar, dass das mechanische Kompressionselement
nach Art einer Kette mit mehreren, relativ zueinander schwenkbaren Gliedern
ausgebildet ist, wobei zumindest eine Schwenkachse der Kettenglieder
zweckmäßig im Wesentlichen parallel zur Längsmittelachse
des Behälters der Fliehkraft-Gleitschleifmaschine angeordnet
sein sollte, damit sich ein jedes Kettenglied dem stationären
Behälterteils von außen anzulegen vermag.
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Statt
dessen kann das mechanische Kompressionselement beispielsweise auch
in Form von zwei gegeneinander verspannbaren Halbringen, vorzugsweise
mit einer dem Außenumfang des stationären Behälterteils
im Wesentlichen entsprechenden Innenkontur, ausgebildet sein, wobei
die Halbringe z. B. jeweils etwa den halben Umfang des stationären Behälterteils
umgreifen und ebenfalls nachgiebig oder auch im Wesentlichen starr
ausgestaltet sein können. Eine Verstelleinrichtung der
vorgenannten Art kann in diesem Fall dazu dienen, die Halbringe unter
elastischer Verformung des stationären Behälterteils
radial nach innen gegeneinander zu verspannen. In beiden Fällen
kann das mechanische Kompressionselement z. B. aus Metall, wie Aluminium Stahlblech
oder dergleichen, gefertigt sein. Eine entsprechende Ausgestaltung
wäre alternativ selbstverständlich auch mit Drittel-,
Viertelringen etc. denkbar.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung kann ferner vorgesehen sein, dass das
Kompressionselement in dem axialen Bereich des zwischen dem drehbaren
Bodenteil und dem stationären Behälterteil gebildeten
Spaltes angeordnet ist, so dass sich der zwischen dem stationären
Behälterteil und dem drehbaren Bodenteil gebildete Ringspalt
auf etwa demselben axialen Niveau befindet wie das Kompressionselement.
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Das
stationäre Behälterteil kann darüber
hinaus ein Widerlager zum Anschlag gegen das Kompressionselement
aufweisen, um es auf einfache Weise an einer geeigneten Position
an dem stationären Behälterteil anbringen zu können,
wie insbesondere im Bereich des axialen Niveaus des zwischen diesem
und dem drehbaren Bodenteil gebildeten Spaltes.
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Um
dem stationären Behälterteil zumindest in seinem
von dem Kompressionselement umgriffenen Gereicht die erforderliche
Elastizität zu verleihen, kann es beispielsweise zumindest
in seinem von dem Kompressionselement umgriffenen Bereich oder selbstverständlich
auch gänzlich aus Kunststoff, insbesondere aus Polyurethan,
gefertigt sein. Indes kommen auch andere Materialien, wie Metall
bzw. Metalllegierungen einschließlich Stahl, Aluminium oder
dergleichen, in Betracht, wobei es dem Fachmann ohne weiteres, z.
B. auf experimentellem Wege, möglich ist, die für
das jeweilige Behältermaterial erforderliche Wandstärke
des stationären Behälterteils zu ermitteln, welche
bei dem Elastizitätsmodul des jeweils gewählten
Behältermaterials die notwendige elastische Verformung,
z. B. innerhalb der weiter oben erwähnten Spaltbreitenintervalle,
desselben möglich macht.
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Wie
eingangs angedeutet, bietet sich die Erfindung insbesondere – wenn
auch nicht notwendigerweise – für solche Fliehkraft-Gleitschleifmaschinen
an, bei welchen außenseitig des zwischen dem stationären
Behälterteil und dem drehbaren Bodenteil gebildeten Spaltes
ein mit dem Spalt korrespondierendes Reservoir zur Aufnahme eines
flüssigen Bearbeitungshilfsmediums vorgesehen ist, um eine Nassbearbeitung
von Werkstücken zu gewährleisten. Das flüssige
Bearbeitungshilfsmedium kann in diesem Fall in als solcher be kannter
Weise unter Druck aus dem Reservoir durch den Spalt hindurch ins
Innere des Behälters überführbar sein.
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Darüber
hinaus bietet sich die Erfindung insbesondere – wenn auch
nicht notwendigerweise – für solche Fliehkraft-Gleitschleifmaschinen
an, bei welchen außenseitig des zwischen dem stationären
Behälterteil und dem drehbaren Bodenteil gebildeten Spaltes
ein mit dem Spalt korrespondierender Ablauf zur Abführung
eines – beispielsweise von oben in das stationäre
Behälterteil zugesetzten – flüssigen
Bearbeitungshilfsmediums vorgesehen ist, um gleichfalls eine Nassbearbeitung
von Werkstücken zu ermöglichen.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnung. Dabei zeigt die einzige Figur:
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eine
Querschnittsansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Fliehkraft-Gleitschleifmaschine mit einer Einrichtung zur Verstellung der
Breite des zwischen ihrem stationären Behälterteil
und ihrem drehbaren Bodenteil gebildeten Ringspaltes.
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Die
in der Zeichnung wiedergegebene Fliehkraft-Gleitschleifmaschine
umfasst ein stationäres Behälterteil 1 sowie
ein den Boden desselben bildendes, an einer zentralen, Welle 2 drehbar
gelagertes Bodenteil 3, den sogenannten Teller, welches
mittels eines nicht gezeigten Antriebsmotors in Rotation versetzbar
ist. Das Bodenteil 3 bzw. der Teller ist z. B. etwa schalenförmig
ausgebildet und weist ein mit einer verschleißfesten Innenbeschichtung 3b,
z. B. aus Polyurethan, versehenes Tragteil 3a auf. Darüber
hinaus kann das Bodenteil 3 mit sich nach innen bzw. oben
erstreckenden Rippen oder Schaufeln 3c ausgestattet sein,
um die Übertragung einer Drehbewegung desselben auf das
Schleifgut zu verbessern. Das stationäre Behälterteil 1 kann
seinerseits z. B. aus Polyurethan gefertigt oder gegebenenfalls
eine entsprechende Innenbeschichtung besitzen (nicht dargestellt),
wobei die Wandstärke des stationären Behälterteils 1 je
nach seinem Material derart gewählt ist, dass es eine gewisse
elastische Verformbarkeit aufweist, wobei insbesondere eine elastische Verformbarkeit
der umfangs- bzw. mantelseitigen Wandung des Behälterteils 1 um
zumindest etwa 1 mm oder mehr radial nach innen gewährleistet
sein sollte.
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Das
stationäre Behälterteil
1 weist ferner
unmittelbar oberhalb des periphären Randes des Bodenteils
2 einen
sich in Richtung des Bodenteils
2 hin verjüngenden
Umfangsabschnitt
1a auf, um für eine gleichmäßige
Förderung eines Bearbeitungsmediums in Form von Schleif-
und/oder Poliergranulaten während des Betriebs, während
dessen das Bodenteil
2 rotiert, entlang der Umfangswand
des Behälterteils
1 nach oben zu sorgen, wobei
das Granulat gemeinsam mit den zu bearbeitenden Werkstücken
infolge Fliehkräften nach oben gefördert und noch
in der Aufwärtsbewegung nicht unnötig abgebremst wird.
Darüber hinaus ist ein oberer Abschnitt des Behälterteils
1 innenseitig
mit Rippen
1b versehen, welche zu einer effektiveren Gleitschleifbearbeitung
beitragen und sich im vorliegenden Fall etwa senkrecht in Axialrichtung
des stationären Behälterteils
1 erstrecken.
Indes sind solche Rippen
1b nicht zwingend erforderlich
oder können diese je nach gewünschten Bearbeitungsergebnis
auch andersartig ausgestaltet sein, wie beispielsweise entsprechend der
DE 102 53 883 B3 .
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Zwischen
dem Bodenteil 3 bzw. Teller und dem stationären
Behälterteil 1 ist ein Spalt 4 in Form eines
Ringspaltes gebildet, welcher z. B. eine Breite von etwa 0,5 mm
besitzt und beim vorliegenden Ausführungsbeispiel bedarfsweise
den Durchtritt eines flüssigen Bearbeitungshilfsmediums
gestattet, welches sich in einem außenseitig des Spaltes 4 angeordneten
und mit diesem korrespondierenden Reservoir 5 befindet. Über
einen Anschlussstutzen 6 lässt sich das Reservoir 5 mit
Druck beaufschlagen, um es durch den Spalt 4 hindurch ins
Innere des Behälters überführen zu können.
Alternativ kann ein entsprechendes flüssiges Bearbeitungsmedium
dem stationären Behälterteil 1 z. B.
auch über seine obere Öffnung zugesetzt und durch
den Spalt 4 hindurch aus dem Behälter abgeführt
werden, wobei der Anschlussstutzen 6 in diesem Fall zur
Ableitung des flüssigen Bearbeitungshilfsmediums dienen
kann.
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Die
Breite des ringförmigen Spaltes 4 ist mittels
einer Einrichtung 10 zur Verstellung der Spaltbreite veränderbar,
welche ein den Außenumfang des stationären Behälterteils 1 – im
vorliegenden Fall im Wesentlichen vollständig – umgreifendes
Kompressionselement 11 mit veränderbarem Umfang aufweist.
Das Kompressionselement 11 liegt beim gezeigten Ausführungsbeispiel
dem stationären Behälterteil 1 außenseitig
im Wesentlichen vollständig an, um beim Verkleinern des
Umfangs des Kompressionselementes 11 die mantelseitige
Wandung des Behälterteils 1 vollumfänglich
elastisch um denselben radialen Abstand nach innen zu verformen
und folglich eine um den gesamten Umfang konstante Breite des Ringspaltes 4 zu
sorgen. Es besitzt hierzu einen zu dem Außenumfang des
Behälterteils 1 etwa komplementären Innenumfang
und ist insbesondere nachgiebig, beispielsweise elastisch, ausgebildet, um
sich dem Außenumfang des Behälter teils 1 anpassen
zu können. Der Umfang des Kompressionselementes kann insbesondere
mechanisch, wie mittels einer oder mehrerer Stellschrauben (nicht
dargestellt), veränderbar sein, wobei das Kompressionselement 11 beispielsweise
nach Art einer etwa bandförmigen Schlauchschelle, z. B.
aus Aluminium, Stahlblech etc., ausgestaltet sein kann.
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Das
Kompressionselement 11 ist auf einem axialen Niveau des
stationären Behälterteils 1 um dessen
Umfang verspannt, auf welchem sich auch der zwischen dem Behälterteil 1 und
dem Bodenteil 3 vorhandene, ringförmige Spalt 4 befindet,
wobei der Spalt 4 beim vorliegenden Ausführungsbeispiel
etwa in der Mitte der in Axialrichtung betrachteten Breite B des
Kompressionselementes 11 angeordnet ist. Ein zum Anschlag
gegen die in der Zeichnung untere Stirnseite des Kompressionselementes 11 dienendes Widerlager
ist außenseitig der umfänglichen Wandung des stationären
Behälterteils 1 in Form einer umfänglichen
Stufe gebildet, so dass ein einfaches und schnelles Anbringen des
Kompressionselementes 11 an dem Behälterteil 1 an
der geeigneten Position möglich ist.
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Die
gezeigte Einrichtung 10 zur Verstellung der Spaltbreite
mit dem Kompressionselement 11 sorgt somit beim mechanischen
Komprimieren bzw. Festziehen des Kompressionselementes 11 für
eine elastische Verformung der umfänglichen Wandung des
stationären Behälterteils 1 im Bereich
des Spaltes 4 radial nach innen, wodurch die Spaltbreite
bis hin zu einem praktisch gänzlichen Verschließen
des Spaltes verringert werden kann. Aufgrund der Elastizität
des Behältermaterials ist dieser Vorgang reversibel, d.
h. im Falle eines Lösend des Kompressionselementes 11 weitet
sich das statio näre Behälterteils 1 wieder
unter Vergrößerung des Spaltes 4 radial nach
außen auf.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 4311689
A1 [0005]
- - DE 19542541 A1 [0006]
- - EP 0791430 A1 [0007]
- - US 4939871 A [0008, 0008]
- - DE 19843366 B4 [0009]
- - DE 10253883 B3 [0032]