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Die
Erfindung betrifft eine Anordnung zum Nachrüsten von in
den Erdboden versenkt eingebetteten Behältern.
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Zur
Reinigung von Abwasser werden zunehmend Kleinkläranlagen
eingesetzt. Häufig sind bereits in den Erdboden versenkt
eingebettete Behälter von Abwassergruben, Zisternen oder
dergleichen vorhanden. Die Funktionselemente der Kleinkläranlagen
können in solchen Fällen als Nachrüstsätze ausgebildet
sein, die in diese vorhandenen Behälter eingebaut werden
können. Damit können mit geringen Kosten und einer
Minimierung des baulichen Eingriffs auf Privatgrundstücken
bisher mechanisch arbeitende Kleinkläranlagen in vollbiologische
Systeme umgerüstet werden, die nach den aktuellen Normen und
gesetzlichen Vorschriften geeignet sind, häusliches Abwasser
auf vorgegebene Ablaufwerte zu reinigen. Dabei tritt in vielen Fällen
jedoch das Problem auf, dass die bestehenden Behälter nicht
mehr die Dichtigkeitskriterien der aktuellen Normen erfüllen. Ein
Nachrüsten der Behälter zu einer Kleinkläranlage ist
daher nicht möglich.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zum Nachrüsten
von in den Erdboden versenkt eingebetteten Behälter zu
schaffen, die auch das Nachrüsten von nicht oder nicht
mehr vollständig dichten Behältern ohne umfangreiche
Erdarbeiten ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
eine Anordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Vorteilhafte
Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Erfindungsgemäß wird
in den nachzurüstenden Behälter ein Inliner-Behälter
eingesetzt, der die Abdichtung der Wandung des Behälters
bewirkt. Da der bestehende Behälter die statischen Voraussetzungen
bezüglich Standfestigkeit und Abstützung des Bodenschachtes
erfüllt, muss der Inliner-Behälter keine statischen
Funktionen erfüllen. Der Inliner-Behälter kann
daher dünnwandig ausgebildet sein, wobei die Wandstärke
lediglich ausreichen muss, um den Inliner-Behälter formstabil
zu halten, so dass er in den bestehenden Behälter eingesetzt werden
kann.
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Für
die Nachrüstung des bestehenden Behälters sind
somit keine umfangreicheren Erdarbeiten erforderlich, die insbesondere
in bereits angelegten Grundstücken unerwünscht
sind. Es muss lediglich der bestehende Behälter oben geöffnet
werden, z. B. in dem ein vorhandener Schachtkonus abgehoben wird.
Der Inliner-Behälter kann dann in den bestehenden Behälter
eingesetzt werden. Der zwischen der Umfangswand des Inline-Behälters
und der Innenwandung des bestehenden Behälters verbleibende
Zwischenraum kann dann durch ein geeignetes Material verfüllt
werden, z. B. durch Sand, Kies, Beton oder dergleichen.
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Als
Werkstoff für den Inliner-Behälter eignen sich
alle Materialien, die eine ausreichende Formstabilität
und Korrosionsfestigkeit aufweisen. Dementsprechend kann der Inliner-Behälter
aus Kunststoff, z. B. Polyethylen, Polyvinylchlorid oder Polypropylen bestehen,
wobei insbesondere auch glasfaserverstärkte Kunststoffe
verwendet werden können. Ebenso kann der Inliner-Behälter
aus Stahlblech, insbesondere aus einem nicht rostenden Stahlblech
hergestellt werden.
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Der
Inliner-Behälter kann kostengünstig in der Weise
gefertigt werden, dass eine vertikale, vorzugsweise zylindrische
Wandung hergestellt wird und mit dieser ein Boden verschweißt
wird. Ebenso kann der Inliner-Behälter mit einer oberen
Abdeckung ausgebildet sein.
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In
den in den bestehenden Behälter eingesetzten Inliner-Behälter
werden die Funktionselemente der Kleinkläranlage eingesetzt.
Vorzugsweise ist die Kleinkläranlage dabei als SBR-Anlage
(sequencion batch reactor) ausgebildet. Soweit die Kleinkläranlage
innere Trennwände benötigt, um für das
Klärverfahren erforderliche Kammern gegeneinander abzutrennen,
so können diese Trennwände vorzugsweise bereits
in dem Inliner-Behälter ausgebildet sein.
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Im
Folgenden wir die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Dabei zeigt die einzige Figur einen Vertikalschnitt durch einen
Behälter mit zur Nachrüstung eingesetztem Inliner-Behälter.
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In
den Erboden eingegraben ist ein herkömmlicher Behälter 10,
der vorzugsweise aus Beton gefertigt ist. Der Behälter 10 weist
einen geschlossenen Boden auf und eine zylindrische vertikale Wandung,
die häufig aus Betonringen aufgebaut ist. Oben ist der
Behälter 10 üblicherweise durch einen Schachtkonus
mit Mannloch abgedeckt. Der Behälter 10 hat üblicherweise
genormte Abmessungen.
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In
vielen Fällen weist der Behälter 10 zwar eine
konstruktive Stabilität auf, jedoch keine Dichtigkeit,
die den Anforderungen für eine Kleinkläranlage genügt.
In solchen Fällen wird der bestehende Behälter 10 in
erfindungsgemäßer Weise nachgerüstet.
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Hierzu
wird die Schachtabdeckung des Behälters 10 abgenommen,
so dass der Behälter 10 mit seinem kreisförmigen
Zylinderquerschnitt oben offen ist, wie dies in der Zeichnung gezeigt
ist.
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Der
offene Behälter 10 wird erforderlichenfalls gereinigt
und ausgebessert. Dann wird von oben in den Behälter 10 ein
Inliner-Behälter 12 eingesetzt.
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Der
Inliner-Behälter 12 hat im Wesentlichen die Form
des Innenvolumens des vorhandenen Behälters 10.
Das heißt der Inliner-Behälter 12 weist eine
vertikale zylindrische Wandung 14 auf, ist unten durch
einen Boden 16 abgeschlossen und kann oben eine konische
Abdeckung 18 mit einem verschließbaren Mannloch 20 aufweisen.
Der Außendurchmesser des zylindrischen Inliner-Behälters 12 ist
etwas kleiner als der Innendurchmesser des Behälters 10. Die
Höhe des Inliner-Behälters 12 ist gleich
oder etwas kleiner als die Höhe des Behälters 10.
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Der
Inliner-Behälter 12 ist dünnwandig ausgebildet
und besteht aus einem Material, welches eine ausreichende Formstabilität
aufweist und korrosionsbeständig ist. Insbesondere kann
der Inliner-Behälter 12 aus Kunststoff gefertigt
sein, wobei sich Polyethylen, Polyvinylchlorid oder Polypropylen eignen.
Insbesondere wird ein glasfaserverstärkter Kunststoff verwendet.
Alternativ kann der Inliner-Behälter 12 auch aus
einem nicht rostenden Stahlblech gefertigt sein. Zur kostengünstigen
Herstellung werden die Wandung 14, der Boden 16 und
die Abdeckung 18 getrennt hergestellt und anschließend
wasserdicht zusammengefügt, insbesondere verschweißt.
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Nachdem
der Inliner-Behälter 12 in den bestehenden Behälter 10 eingesetzt
ist, wird der verbleibende Zwischenraum zwischen dem Inliner-Behälter 12 und
der Innenwandung des bestehenden Behälters 10 durch
ein geeignetes Füllmaterial 22 verfüllt.
Das Füllmaterial 22 sollte ausreichend fließfähig
oder rieselfähig sein, um dem Zwischenraum rings um den
Inliner-Behälter 12 und insbesondere auch einen
eventuellen Zwischenraum zwischen dem Boden 16 des Inliner-Behälters 12 und
dem Boden des bestehenden Behälters 10 möglichst
vollständig auszufüllen. Ein solches Füllmaterial 22 kann beispielsweise
Sand, Kies oder ein fließfähiger Betonbrei sein.
Das Füllmaterial 22 hat lediglich die Aufgabe,
die Wandung des Inliner-Behälters 12 gegen den
Druck des in dem Inliner-Behälters 12 aufgenommenen
Wassers abzustützen, muss jedoch keine konstruktive Stabilitätsaufgaben
erfüllen.
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Nachdem
das Füllmaterial 22 verfüllt ist, ist der
in der Zeichnung dargestellte Zustand erreicht. Nun kann die Schachtabdeckung
des Behälters 10 wieder aufgesetzt werden. Das
umgebende Gelände kann wieder in den ursprünglichen
Zustand gebracht werden.
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In
dem Inliner-Behälter
12 sind die Funktionselemente
der nachzurüstenden Kleinkläranlage aufgenommen.
Vorzugsweise ist die Kleinkläranlage als SBR-Anlage (sequencing
batch reactor; sequentielles biologisches Reinigungsverfahren) ausgebildet.
Eine solche SBR-Kleinkläranlage ist beispielsweise in der
DE 20 2005 006 689
U1 beschrieben. Die Funktionselemente der Kleinkläranlage
umfassen z. B. Zulauf, Ablauf, Steigrohre, Luftrohre, Pumprohre,
Tellerbelüfter und dergleichen. Die Funktionselemente sind
bereits in dem Inliner-Behälter
10 montiert, wenn
dieser in den bestehenden Behälter
10 eingesetzt
wird.
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Sofern
das Innenvolumen des Inliner-Behälters 12 entsprechend
dem angewendeten Klärverfahren durch Trennwände
in einzelne Kammern unterteilt werden muss, so sind solche Trennwände ebenfalls
bereits in dem Inliner-Behälter 12 vorgesehen
und in der entsprechenden Anordnung mit der vertikalen Wandung 14 und
dem Boden 16 verschweißt.
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Erfindungsgemäß kann
somit eine komplette Kleinkläranlage als vorgefertigte
Nachrüsteinheit in einen bestehenden versenkt im Erdboden
angeordneten Behälter eingesetzt werden. Die Nachrüsteinheit übernimmt
dabei die gesamten Funktionselemente, sowie die Abdichtung des Innenvolumens
der Kleinkläranlage. Die konstruktive statische Funktion wird
durch den bestehenden Behälter übernommen. Dadurch
ist ein kostengünstiges Nachrüsten ohne umfangreiche
Erdarbeiten möglich.
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- 10
- Behälter
- 12
- Inliner-Behälter
- 14
- Wandung
- 16
- Boden
- 18
- Abdeckung
- 20
- Mannloch
- 22
- Füllmaterial
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 202005006689
U1 [0020]