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Die
Erfindung betrifft ein chirurgisches Instrument, insbesondere einen
Laminektomie Rongeur oder ein Conchotom, gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Derartige,
auch als Schiebeschaftinstrumente bezeichnete chirurgische Instrumente
sind hinlänglich bekannt. In der Regel werden Laminektomie Rongeure
als Stanze zum Durchtrennen von Gewebe, Knorpel oder Knochen eingesetzt
und werden vornehmlich bei Wirbelsäulenoperationen verwendet.
Schiebeschaftinstrumente zeichnen sich durch ein relativ zu einem
feststehenden Schaft längsverschiebliches Schiebeteil aus,
welches durch Betätigen eines verschwenkbaren Griffteils
(Griffbranche) in Richtung der Längserstreckung des Schaftes
verschiebbar ist. Üblicherweise wirken dabei das Schiebeteil
und der Schaft mit distalen Arbeitsenden in der Art einer Stanze
zusammen.
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Problematisch
bei bekannten chirurgischen Instrumenten ist meist deren nur unzulängliche
und aufwändige Reinigbarkeit. Um Schiebeschaftinstrumente
verbessert reinigen zu können, insbesondere in einem Bereich
zwischen Schiebeteil und Schaft, in welchen bei der Operation biologisches
Material eintreten kann, sind Schiebeschaftinstrumente bekannt geworden,
bei denen das Schiebeteil vollständig oder teilweise um
eine quer zur Längserstreckung des Schaftes sowie parallel
zur Schwenkachse des Gritteils verlaufende Drehachse verschwenkbar
anzuordnen, um hiermit die Zugänglichkeit einer Schiebeteilführung
zu Reinigungszwecken zu optimieren. Schiebeschaftinstrumente mit
um eine Drehachse verschwenkbarem Schiebeteil sind beispielsweise
in der
DE 10 2006
043 970 A1 , der
DE
299 24 518 U1 oder der
US 5,961,531 A beschrieben. Nachteilig bei den
bekannten chirurgischen Instrumenten ist, dass das Schiebeteil nicht
mittels Einhandbedienung aus einer Arbeitsstellung in eine Reinigungsstellung,
in welcher es um die Drehachse verschwenkbar ist, überführbar
ist. Ferner ist von Nachteil, dass bekannte chirurgische Instrumente
teilweise zu Reinigungszwecken zerlegt werden müssen, also
das Schiebeteil nach Verschwenken um die Drehachse vom Schaffteil
entnommen werden muss.
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Neben
den zuvor beschriebenen Laminektomie Rongeuren sind als Conchotom
ausgebildete Schiebeschaftinstrumente bekannt, die unter anderem
als Bandscheibenzange oder auch bei Operationen zur Verkleinerung
von Nasenmuscheln eingesetzt werden. Wie bei Laminektomie Rongeuren
besteht auch bei Conchotomen das Problem einer nur unzureichenden
Reinigbarkeit.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein alternatives, gut reinigbares
Schiebeschaftinstrument anzugeben. Bevorzugt soll das Schiebeteil
mittels Einhandbedienung in eine Reinigungsstellung überführbar
sein. Weiter bevorzugt soll sich das chirurgische Instrument durch
einen einfachen Aufbau auszeichnen.
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Diese
Aufgabe wird mit einem chirurgischen Instrument (Schiebeschaftinstrument)
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
In den Rahmen der Erfindung fallen sämtliche Kombinationen
aus zumindest zwei von in der Beschreibung, den Ansprüchen
und/oder den Figuren offenbarten Merkmalen.
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Der
Erfindung hat erkannt, dass es als Grundvoraussetzung zur Lösung
sämtlicher vorgenannter Aufgaben notwendig ist, von der
bisher üblichen Konstruktion abzuweichen und die Drehachse, um
die das Schiebeteil in seiner Reinigungsstellung verschwenkbar ist,
nicht wie im Stand der Technik gleichzeitig senkrecht zur Längserstreckung
des Schaftes sowie senkrecht zur Längserstreckung des verschwenkbaren
Griffteils anzuordnen, sondern derart, dass das Schiebeteil in einer
Drehebene verschwenkbar ist, die senkrecht verläuft zu
einer von dem Schaftteil und dem verschwenkbaren Griffteil aufgespannten
Ebene. Anders ausgedrückt verläuft die Drehachse,
um die das Schiebeteil eines erfindungsgemäßen
chirurgischen Instrumentes in seiner Reinigungsstellung verschwenkbar
ist, nicht wie im Stand der Technik parallel zur Schwenkachse, um
die das verschwenkbare Griffteil beim Betätigen verschwenkbar
ist, sondern liegt vielmehr in einer gedachten, vom Griffteil und
dem Schaftteil aufgespannten Ebene, verläuft also sowohl
senkrecht zur Längserstreckung des Schaftteils als auch
senkrecht zur Schwenkachse des verschwenkbaren Griffteils. Diese
völlig neue Konstruktionsweise gewährleistet erstmals
einen einfachen und gut reinigbaren Aufbau des chirurgischen Instrumentes
und ermöglicht überraschender Weise durch später
noch zu erläuternde zusätzliche Maßnahmen
eine Einhandüberführbarkeit des Schiebeteils aus
der Arbeitsstellung in seine Reinigungsstellung.
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Ganz
besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform des chirurgischen
Instrumentes, bei der das Schiebeteil zum Reinigen der Schaftoberseite und
der Schiebeteilunterseite nicht von dem Schaft entfernt werden muss,
sondern vielmehr auch nach dem Verschwenken um die Drehachse unverlierbar am
Schaft gehalten ist. Hierdurch entfällt die im Stand der Technik
häufig auftretende Notwendigkeit der Re-Montage des chirurgischen
Instrumentes nach einem Reinigungsvorgang. Um das Schiebeteil unverlierbar
am Schaftteil zu halten, ist es möglich, die Drehachse
mittels eines Schraub- oder Nietstiftes zu bilden, der in einem
Gegenelement gehalten (gefangen) ist.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist mit Vorteil vorgesehen, dass dem
Schiebeteil Verriegelungsmittel vorgesehen sind, die das Schiebeteil
in der Arbeitsstellung, in der es nicht um die Drehachse verschwenkbar,
jedoch längsverschieblich relativ zum Schaft geführt
angeordnet ist, sichern, um ein unbeabsichtigtes Überführen
in die Reinigungsstellung, in der das Schiebeteil dann um die Drehachse
relativ zum Schaft verschwenkbar ist, sicher zu verhindern.
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Ganz
besonders bevorzugt sind die Verriegelungsmittel derart ausgebildet,
dass diese bei Betätigung eine Anschlagposition für
das mit dem Schiebeteil mechanisch gekoppelte (wirkverbundene) verschwenkbare
Griffteil verstellend ausgebildet sind. Dabei definieren die unterschiedlichen
Anschlagpositionen zum einen die Arbeitsstellung, in der das Schiebeteil
nicht verschwenkbar längsverschieblich am Schaftteil geführt
ist und zum anderen die Reinigungsstellung, in der das Schiebeteil
aus der Führung befreit und um die Drehachse relativ zum
Schaft verschwenkbar ist. Anders ausgedrückt ermöglichen
die Verriegelungsmittel nach Betätigung ein im Vergleich
zur Arbeitsstellung weiteres Verschwenken des Griffteils und damit
ein weiteres Längsverschieben des Schiebeteils relativ
zu dem Schaft (vorzugsweise nach hinten), so dass das Schiebeteil
aus der Führung freikommt und dann in der Reinigungsstellung
um die Drehachse verschwenkbar ist.
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Ganz
besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform des chirurgischen
Instrumentes, bei der die unterschiedlichen Anschlagpositionen für
das verschwenkbare Griffteil von unterschiedlichen Durchmesserabschnitten
eines Verriegelungsbolzens der Verriegelungsmittel gebildet werden,
wobei sich die Durchmesserabschnitte hinsichtlich der Größe
ihres Durchmessers unterscheiden. Bevorzugt weist der die Reinigungsstellung
definierende Durchmesserabschnitt einen geringeren Durchmesser auf als
der die Arbeitsstellung definierende Durchmesserabschnitt, um somit
ein weiteres Verschwenken des verschwenkbaren Griffteils und damit
ein weiteres Längsverschieben des Schiebeteils relativ
zum Schaftteil zu ermöglichen.
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Besonders
zweckmäßig ist es, wenn der vorerwähnte,
mindestens zwei unterschiedliche Durchmesserabschnitte aufweisende
Verriegelungsbolzen federkraftbelastet ist, vorzugsweise derart,
dass der Verriegelungsbolzen entgegen der Kraft der Feder in die
die Reinigungsstellung definierende Entriegelungs- bzw. Entsperrposition
verstellbar ist. Die Feder ist dann also bestrebt, die Verriegelungsmittel
selbsttätig zu sperren und das Schiebeteil in seiner Arbeitsstellung
zu sichern.
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Das
Vorsehen von Verriegelungsmitteln mit einem mindestens zwei, insbesondere
axial benachbarte Durchmesserabschnitte aufweisenden Verriegelungsbolzen
ermöglicht in Kombination mit der erfindungsgemäßen
Ausrichtung der Drehachse für das Schiebeteil eine gute
Einhandbedienbarkeit des chirurgischen Instrumentes.
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Ganz
besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform des chirurgischen
Instrumentes, bei der das verschwenkbare Griff teil gegen den mindestens zwei
Durchmesserabschnitte aufweisenden Verriegelungsbolzen der Verriegelungsmittel,
also in Richtung seiner Anschlagposition, federkraftbelastet ist, so
dass das verschwenkbare Griffteil und damit das Schiebeteil nach
Betätigen des Verriegelungsbolzens unmittelbar automatisch
in die Reinigungsstellung verstellt wird, in der das Schiebeteil
um die Drehachse relativ zum Schaft verschwenkbar ist. Eine derartige
Ausführungsform ist optimal im Hinblick auf die Gewährleistung
einer Einhandbedienbarkeit.
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Besonders
zweckmäßig ist es, wenn zur Federkraftbelastung
des verschwenkbaren Griffteils eine, insbesondere zweiteilige, Spreizfeder
vorgesehen ist, die zwischen dem verschwenkbaren Griffteil und einem,
vorzugsweise einteilig mit dem Schaft ausgebildeten, Griffteil angeordnet
ist, wobei es weiter bevorzugt ist, wenn sich die Spreizfeder an
beiden vorgenannten Griffteilen abstützend angeordnet ist und
bestrebt ist, die Griffteile auseinander zu drücken und
damit das verschwenkbare Griffteil um die senkrecht zur Drehachse
des Schiebeteils verlaufende Schwenkachse zu verschwenken.
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Wie
zuvor bereits angedeutet, ist es besonders bevorzugt, wenn der Verriegelungsbolzen
der Verriegelungsmittel entgegen der Federkraft einer Feder aus
seiner Sicherungsposition, in der der Verriegelungsbolzen das Schiebeteil
in seiner Arbeitsstellung sichert, in eine Freigabeposition (Entsperrposition,
Entsicherungsposition) überführbar ist, in der
das Schiebeteil um die Drehachse verschwenkbar ist, wobei die Anschlagposition
für das verschwenkbare Griffteil in der Freigabeposition
gegenüber der Anschlagposition für das verschwenkbare Griffteil
in der Sicherungsposition ver stellt ist, vorzugsweise in proximale
Richtung, also in eine Richtung weg von den distalen Arbeitsenden
von Schiebeteil und Schaft.
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Wie
eingangs bereits erläutert, ist es besonders bevorzugt,
wenn das chirurgische Instrument als in der Art einer Stanze arbeitender
Rongeur ausgebildet ist, mittels dem große Kräfte
im Bereich der distalen Arbeitsenden von Schaft und Schiebeteil aufgebracht
werden können, um insbesondere Gewebe, Knorpel und/oder
Knochen durchtrennen zu können. Bevorzugt wirken Schaft
und Schiebeteil hierzu im Bereich ihrer distalen Arbeitsenden in
der Art einer Stanze zusammen.
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Neben
einer Ausführungsform, bei der Schaft und Schiebeteil unmittelbar
mit ihren digitalen Arbeitsenden, insbesondere in der Art einer
Stanze, zusammenwirken, ist eine Ausführungsform realisierbar,
bei der von dem Schiebeteil ein verschwenkbar angeordnetes Wirkorganteil
(insbesondere Maulteil) betätigbar ist. Dabei arbeitet
das Wirkorgan (insbesondere Maul) des chirurgischen Instrumentes
bevorzugt in der Art einer Schere oder Zange. Ganz besonders bevorzugt
ist eine Ausführungsform des chirurgischen Instrumentes
als Conchotom, insbesondere zum Einsatz als Bandscheibenzange oder
bei Hals-, Nasen-, Ohrenoperationen, wobei sich ein Conchotom durch
ein zangenartiges Maul mit mindestens einem, vorzugsweise ausschließlich
einem, verschwenkbar angeordneten Maulteil auszeichnet.
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Bevorzugt
ist das Schiebeteil zum Betätigen des Maulteils mit Abstand
zu einer Schwenkachse des Maulteils mit dem Maulteils in Eingriff.
Anders ausgedrückt ist das Schiebeteil mit Abstand zur Schwenkachse
des Maulteils gelenkig mit dem Maulteil zum Verschwenken desselben
um die Schwenkachse gekoppelt.
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Im
Hinblick auf die konkrete Ausbildung der Kopplung des Schiebeteils
mit dem Maulteil gibt es unterschiedliche Möglichkeiten.
So ist es beispielsweise realisierbar, dass das Schiebeteil nicht
unmittelbar, sondern mittelbar über mindestens ein Zwischenteil
mit dem Maulteil mechanisch gekoppelt ist. Ganz besonders bevorzugt
ist jedoch eine direkte Kopplung von Schiebeteil und Maulteil, vorzugsweise derart,
dass am Maulteil ein, vorzugsweise endseitig offener Aufnahmeschlitz
realisiert ist, in den das Schiebeteil mit einem, vorzugsweise stab-
bzw. stangenförmigen Mitnehmerabschnitt eingreift. Durch Längsverstellen
des Schiebeteils wird dann das Maulteil um seine Schwenkachse verschwenkt,
wobei bei dieser Schwenkbewegung auch das Maulteil relativ zu dem
Schiebeteil verschwenkt wird. Der Aufnahmeschlitz ist dabei mit
Vorteil derart angeordnet und ausgeformt, dass diese Relativverstellbewegung zwischen
Maulteil und Schiebeteil möglich wird. Ganz besonders bevorzugt
verläuft der Aufnahmeschlitz nicht gerade, sondern ist
schräg oder gebogen konturiert, wobei noch weiter bevorzugt
ist, wenn der Aufnahmeschlitz (etwas nach vorne) bei geschlossenem
Maul in Richtung des distalen Endes des chirurgischen Instrumentes
gebogen ist.
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Besonders
bevorzugt ist eine Ausführungsform des chirurgischen Instrumentes,
insbesondere des Conchotoms, bei der der Aufnahmeschlitz eine Demontage
des chirurgischen Instrumentes zu Reinigungszwecken erleichternd
ausgebildet ist. Bevorzugt ist der Aufnahmeschlitz hierzu derart
konturiert, dass wenn die Verriegelungseinrichtung des chirurgischen
Instrumentes entriegelt ist und das Maulteil unmit telbar manuell
betätigt wird der Mitnehmerabschnitt des Schiebeteils aus
dem Aufnahmeschlitz heraus verstellt wird, um das Schiebeteil danach
um die Drehachse zu Reinigungszwecken verschwenken zu können.
Bevorzugt ist der Aufnahmeschlitz hierzu in der Art einer Führungskulisse
gebogen konturiert.
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Insbesondere
bei einer wie zuvor beschrieben realisierten Ausgestaltung des Aufnahmeschlitzes
ist es bevorzugt, wenn der, insbesondere stab- bzw. stangenförmige
Mitnehmerabschnitt an beiden Endseiten gestützt ist, indem
der Mitnehmerabschnitt zwischen zwei Seitenabschnitten des Schiebeschaftes
aufgenommen. Vorzugsweise ist der Mitnehmerabschnitt einteilig mit
den beiden Seitenabschnitten des Schiebeschaftes ausgebildet, wobei
es alternativ realisierbar ist, den Mitnehmerabschnitt als separates
Bauteil auszubilden und zwischen den Seitenabschnitten des Schiebeschaftes,
beispielsweise durch Verschweißen oder Aufnahme in zwei
Fixieröffnungen festzulegen. Bei einer alternativen Ausführungsform
ist der Mitnehmerabschnitt nur einseitig fixiert und weist ein freies
Ende auf. Bei einer derartigen Ausführungsform kann der
Mitnehmerabschnitt einfach durch seitliches Verschwenken des Schiebeteils aus
dem Aufnahmeschlitz des Maulteils herausgeführt werden.
Eine derartige Ausführungsform eignet sich insbesondere
für vergleichsweise große chirurgische Instrumente,
bei denen der Mitnehmerabschnitt aus Stabilitätsgründen
eine ausreichende Dickenstreckung aufweist.
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Im
Hinblick auf die Ausgestaltung der Führung, die das Schiebeteil
beim Betätigen des verschwenkbaren Griffteils entlang des
Schaftes führt gibt es unterschiedliche Möglichkeiten.
Besonders bevorzugt ist eine Ausgestaltung der Führung
als vorzugsweise im Schaft vorgesehene und oben offene, in Querschnitt
T-Nut. Besonders bevorzugt greift das Schiebeteil mit einem im Querschnitt
entsprechend T-förmig ausgeformten Führungsfortsatz
in die T-Nut ein, wobei der Schiebeschaft bei entriegelten, d. h.
in der Freigabeposition befindlichen, Verriegelungsmitteln aus der
T-Nut, insbesondere nach oben, freikommen kann und ansonsten in
der Führung axial verschieblich gefangen ist.
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Grundsätzlich
ist eine Ausführungsform realisierbar, bei der das Schiebeteil
bei in der Freigabeposition befindlichen (entriegelten) Verriegelungsmitteln
unmittelbar seitlich aus der Führung freikommen kann, wobei
hierzu bevorzugt eine seitliche Aussparung im Schaft realisiert
ist. Besonders bevorzugt ist jedoch eine Ausführungsform,
insbesondere bei der Ausbildung des chirurgischen Instrumentes als
Conchotom, bei der das Schiebeteil, vorzugsweise durch Eigenspannung,
in eine Richtung von dem Schaft weg vorgespannt ist, so dass das
Schiebeteil bei entriegelten Verriegelungsmitteln und bei einer
Entkopplung vom Maulteil sich selbsttätig in eine Position
verstellt, in der es um die Drehachse verschwenkbar ist. Besonders
bevorzugt ist das Schiebeteil zum Realisieren der Eigenspannung
(leicht) gekrümmt ausgeformt und in einem in der Führung
geführten Zustand elastisch verformt, so dass das Schiebeteil,
solange dieses längsverschieblich geführt ist,
vorgespannt ist, um dann bei entriegelten Verriegelungsmitteln von
dem Schaft weg, vorzugsweise in Richtung der Längserstreckung
der Drehachse von dem Schaft weg, also bevorzugt nach oben, zu verschwenken bzw.
zu federn, um daraufhin um die Drehachse verschwenkt zu werden.
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Die
Erfindung führt auch auf ein chirurgisches Instrument,
das sich durch optimierte Verriegelungsmittel auszeichnet, die das
Schiebeteil gegen ein unbeabsichtigtes Überführen
in die Reinigungsstellung sichern. Diese Verriegelungsmittel wurden zuvor
bereits im Zusammenhang mit einer senkrecht zur Schwenkachse des
verschwenkbaren Griffteils verlaufenden Drehachse beschrieben, wobei
die nach dem Konzept der Erfindung ausgebildeten Verriegelungsmittel
auch mit anders orientierten, beispielsweise parallel zur Schwenkachse
verlaufenden Drehachsen für das Schiebeteil realisierbar
sind. Die Verriegelungsmittel zeichnen sich dadurch aus, dass sie
einen Anschlag für das verschwenkbare Griffteil des chirurgischen
Instrumentes bilden, wobei zwei unterschiedliche Durchmesserabschnitte
eines Verriegelungsbolzens der Verriegelungsmittel zwei unterschiedliche
Anschlagpositionen für das verschwenkbare Griffteil definieren,
wobei eine der Anschlagpositionen die Arbeitsstellung und die andere Anschlagsposition
die Reinigungsstellung des längsverschieblichen und um
die Drehachse verschwenkbaren Schiebeteils definieren. Ganz besonders
bevorzugt ist eine Ausführungsform des chirurgischen Instrumentes,
bei der das verschwenkbare Griffteil gegen den Verriegelungsbolzen
der Verriegelungsmittel federkraftbeaufschlagt ist.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
sowie anhand der Zeichnungen.
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Diese
zeigen in:
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1:
eine (teilgeschnittene) Seitenansicht eines als Schiebeschaftinstrument
ausgebildeten chirurgischen Instrumentes, wobei sich das Schiebeteil in
einer Arbeitsstellung befindet, in der das Schiebeteil längsverschieblich
zum Schaft geführt ist,
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2:
eine Draufsicht auf das chirurgische Instrument gemäß 1,
wobei sich das Schiebeteil in einer Reinigungsstellung befindet,
in der das Schiebeteil (wie gezeigt), um eine Drehachse relativ zum
Schaft verschwenkbar ist, wobei sich die Drehachse sowohl senkrecht
zur Längserstreckung des Schaftes als auch senkrecht zu
einer Schwenkachse erstreckt, die ein vorderes, verschwenkbares
Griffteil des chirurgischen Instrumentes ist,
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3:
eine vergrößerte, teilgeschnittene Detaildarstellung
von Verriegelungsmitteln zum Sichern des Schiebeteils in seiner
Arbeitsstellung,
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4:
ein demontiertes Schiebeteil,
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5:
einen Schaft des chirurgischen Instrumentes mit integralem feststehendem
Griffteil,
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6:
ein verschwenkbares Griffteil,
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7:
eine Explosionsdarstellung der Drehachsenkonstruktion zum unverlierbaren
Halten des Schiebeteils am Schaft,
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8:
eine Darstellung des verschwenkbaren Griffteils in seiner entriegelten
Stellung, in der das Schiebeteil in die Reinigungsstellung überführt
ist,
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9:
eine Darstellung des verschwenkbaren Griffteils in seiner Sicherungsposition,
in der das Schiebeteil gegen unbeabsichtigtes Überführen
in die Reinigungsposition gesichert ist,
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10a: in als Conchotom ausgebildetes chirurgisches
Instrument mit geöffnetem Maul (Wirkorgan),
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10b: eine vergrößerte Darstellung
des geöffneten Mauls aus 10a,
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11a: ein als Conchotom ausgebildetes chirurgisches
Instrument mit geschlossenem Maul,
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11b: eine vergrößerte Darstellung
des geschlossenen Mauls aus 11a,
und
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12:
eine Draufsicht auf ein als Conchotom ausgebildetes chirurgisches
Instrument mit um eine in Hochrichtung verlaufende Drehachse verschwenktem
Schiebeteil.
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In
den Figuren sind gleiche Elemente und Elemente mit der gleichen
Funktion mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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In
den 1 und 2 ist ein als Stanze dienendes
chirurgisches Instrument 1 gezeigt. Das chirurgische Instrument 1 umfasst
einen langgestreckten Schaft 2 mit einem distalen (vorderen)
Arbeitsende 3. Einteilig mit dem Schaft 2 ist
ein hinteres Griffteil 4 (Griffbranche) ausgebildet.
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Relativ
zu dem feststehenden, proximalen (hinteren) Griffteil 4 ist
um eine quer zur Längserstreckung des Schaftes 2 verlaufende
Schwenkachse 5 ein distales (vorderes) verschwenkbares
Griffteil 6 verschwenkbar angeordnet. Zwischen beiden Griffteilen 4, 6 ist
in an sich bekannter Weise eine Spreizfeder 7 angeordnet,
die in dem gezeigten Ausführungsbeispiel aus zwei Blattfederteilen 9 gebildet
ist, wobei jedes Blattfederteil 8, 9 mit einem
Griffteil 6, 4 verschraubt ist und wobei die Blattfederteile 8, 9 mit ihren
freien Enden ineinander greifen.
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Das
verschwenkbare (vordere) Griffteil 6 weist ein oberes,
näherungsweise kugelkopfförmiges, Ende 10 auf,
welches in eine seitlich offene Aussparung 11 eines Schiebeteils 12 eingreift.
Auf diese Weise ist das Schiebeteil 12 mittels des vorderen, verschwenkbaren
Griffteils 6, durch Verschwenken desselben um die Schwenkachse 5 relativ
zu dem Schaft 2 längsverschieblich.
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Das
Schiebeteil 12 weist ein distales (vorderes) Arbeitsende 13 auf,
das mit dem vorderen Arbeitsende 3 des Schaftes 2 in
der Art einer Stanze zusammenwirkt. Hierzu weisen die Arbeitsenden 3, 13 einander
zugewandte Schneidflächen 14, 15 (Stanzflächen)
auf.
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In 1 ist
das Schiebeteil 12 in einer Arbeitsstellung gezeigt. In
der Arbeitsstellung ist das Schiebeteil 12 längsverschieblich
am Schaft 2 geführt. Als Führung 16 ist
im Bereich des distalen Endbereiches des Schaftes 2 eine
Führungsschiene 17 vorgesehen, in die ein unterer
Führungsfortsatz 18 im Bereich des distalen Endbereichs
des Schiebeteils 12 eingreift. Ferner umfasst die Führung 16 in
ei nem proximal zu den Arbeitsenden 3, 13 beabstandeten Bereich
eine Führungsschiene 19 am Schaft 2,
welche ebenfalls mit einem unteren Führungsfortsatz 20 des
Schiebeteils 12 zusammenwirkt. Die Führung 16 ist
so konzipiert, dass das Schiebeteil 12 in seiner Arbeitsstellung über
den gesamten Längsverschiebeweg entlang des Schaftes, also
auch in einer distal ausgelenkten und in einer proximal ausgelenkten Endposition
in der Führung 16 gefangen ist.
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Um
eine erleichterte Reinigung des chirurgischen Instrumentes 1 zu
ermöglichen, ist eine Drehachse 21 für
das Schiebeteil 12 vorgesehen. Ein Verschwenken um diese
Drehachse 21 ist in der gezeigten Arbeitsstellung, in der
das Schiebeteil 12 in der Führung 16 gefangen
ist, jedoch nicht möglich. Wie sich aus 1 ergibt,
durchsetzt die von einer Kopfschraube 22 gebildete Drehachse 21 ein
Langloch 23 im Schiebeteil 12, so dass das Schiebeteil 12 relativ zur
Drehachse 21 längsverschieblich ist. Die Kopfschraube 22 durchsetzt
weiterhin den Schaft 2 und ist, wie später noch
erläutert werden wird, in einem Gegenelement (vgl. 7)
gehalten (gefangen).
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Dem
Schiebeteil 12 sind in 3 dargestellte
Verriegelungsmittel 24 zugeordnet, die das Schiebeteil 12 in
der in 1 dargestellten Arbeitsstellung sichern. Die Verriegelungsmittel 24 umfassen
einen Verriegelungsbolzen 25, der entgegen der Kraft einer als
Schraubendruckfeder ausgebildeten Feder 26 aus der in 3 dargestellten,
die Arbeitsstellung definierenden Sicherungsposition in eine Freigabeposition
(Entsicherungs-, Entsperrposition) verstellbar ist. Der Verriegelungsbolzen 25 umfasst
einen zylindrischen, ersten Durchmesserabschnitt 27, der
eine erste Anschlagposition für das verschwenkbare Griffteil 6 defi niert.
Axial an den ersten Durchmesserabschnitt 27 grenzt ein
durch Abdrehen hergestellter zweiter Durchmesserabschnitt 28 an,
der eine Anschlagposition für das verschwenkbare Griffteil 6 in einer
Reinigungsstellung des Schiebeteils 12 definiert. Anders
ausgedrückt definiert der zweite Durchmesserabschnitt 28 einen
Anschlag für das verschwenkbare Griffteil 6, welcher
wiederum die Reinigungsstellung des Schiebeteils 12 definiert,
in der das Schiebeteil 12 um die Drehachse 21 verschwenkbar
ist. Wie sich aus 3 ergibt, durchsetzt der parallel
zur Schwenkachse 5 und senkrecht zur Drehachse 21 orientierte
Verriegelungsbolzen 25 das aus dem Schaft 2 und
dem proximalen Griffteil 4 gebildete Bauteil. Dabei durchragt
der Verriegelungsbolzen 25 eine innere Ausnehmung 29,
in der ein Abschnitt 30 des verschwenkbaren Griffteils 6 aufgenommen
ist. Der Verriegelungsbolzen 25 ist unverlierbar gehalten.
Hierzu weist der Verriegelungsbolzen 25 radial verbreiterte
Enden 33, 34 auf, die ein Herausschieben des Verriegelungsbolzens 25 aus der
in aufnehmender Durchgangsöffnung sicher verhindern.
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Die
Verriegelungsmittel 24 sind besonders gut aus einer Zusammenschau
der 3, 8 und 9 ersichtlich.
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Wie
erläutert, ist in 3 eine Sicherungsposition
des Verriegelungsbolzens 25 gezeigt. Diese findet sich
auch in 9 wieder. Zu erkennen ist, dass
das verschwenkbare Griffteil 6 am ersten Durchmesserabschnitt 27 anliegt,
also eine Anschlagposition für das verschwenkbare Griffteil 6 relativ
weit distal liegt. Zum proximalen Verschieben der Anschlagposition
für das verschwenkbare Griffteil 6, wird der Verriegelungsbolzen 25 entgegen
der Federkraft der Feder 26 betätigt, so dass
der zweite, reduzierte Durchmes serabschnitt 28 in dem Bereich
innerhalb der inneren Ausnehmung 29 zum Liegen kommt und
das verschwenkbare Griffteil 6 mit dem zweiten Durchmesserabschnitt 28 zusammenwirkt. In
dieser Freigabeposition ist die Anschlagposition für das
verschwenkbare Griffteil 6 nach proximal verschoben, so
dass das Schiebeteil 12, welches über das obere
Ende 10 mit dem verschwenkbaren Griffteil 6 gekoppelt
ist, weiter nach hinten, also proximal verschoben werden kann. In
dieser nach hinten verschobenen Stellung (Reinigungsstellung) ist
das Schiebeteil 12 aus der Führung 16 frei,
d. h. der Führungsfortsatz 18 ist nicht mehr in
Eingriff mit der Führungsschiene 17 und der Führungsfortsatz 20 ist nicht
mehr in Eingriff mit der Führungsschiene 19, sondern
die Führungsfortsätze 18, 20 können
durch seitliche Ausnehmungen 31, 32 hinausverschwenkt werden.
Dadurch, dass in der Freigabeposition das Schiebeteil 12 nicht
mehr in der Führung 16 gefangen ist, kann das
Schiebeteil 12 um die Drehachse 21, also in einer
Horizontalebene verschwenkt werden.
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Eine
optimale Einhandbedienbarkeit des chirurgischen Instrumentes 1 bzw.
der Verriegelungsmittel 24 ist deshalb gegeben, weil das
verschwenkbare Griffteil 6 über die Spreizfeder 7 immer
in Richtung der jeweiligen Anschlagposition, d. h. in Richtung Verriegelungsbolzen 25,
federkraftbeaufschlagt ist, so dass das verschwenkbare Griffteil 6 automatisch
nach Betätigen des Verriegelungsbolzens 25 mit
seinem oberen Bereich proximal, d. h. nach hinten, verschwenkt und
somit in die Freigabeposition einschnappt, die gleichzeitig die
Reinigungsstellung des Schiebeteils 12 definiert.
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2 zeigt
das chirurgische Instrument 1 mit in der Reinigungsstellung
verschwenktem Schiebeteil 12. Zu erkennen ist, dass in
diesem verschwenkten Zustand eine Schaftoberseite 35, die
ansonsten von dem Schiebeteil 12 verdeckt ist, optimal
reinigbar ist. Das gleiche gilt für eine in 2 nicht
zu erkennende, der Schaftoberseite 35 zugewandte Schaftunterseite.
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In
den 4 bis 7 sind verschiedene Einzelteile
des chirurgischen Instrumentes 1 dargestellt, wobei hier
nochmals zu bemerken ist, dass das chirurgische Instrument 1 in
der Praxis nicht in diese Einzelteile zerlegt werden muss, sondern
im montierten Zustand optimal reinigbar ist.
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Zu
erkennen ist in 4 das langgestreckte Schiebeteil 12 mit
seinem distalen unteren Fortsatz 18 sowie mit seinem proximalen
unteren Führungsfortsatz 20, wobei die Führungsfortsätze 18, 20 Teil der
Führung 16 sind. Zu erkennen ist ferner das Langloch 23,
das üblicherweise von der Kopfschraube 22 (vgl. 7)
durchsetzt ist, und welches ein Relativverschieben des Schiebeteils 12 relativ
zur Drehachse 21 gewährleistet. Des Weiteren ist
das distale Arbeitsende 13 zu erkennen, sowie die im proximalen Bereich
befindliche seitlich offene Aussparung 11, die ein Entkoppeln
des Schiebeteils 12 von dem verschwenkbaren Griffteil 6 durch
Verschwenken des Schiebeteils 12 um die Drehachse 21 ermöglicht.
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5 zeigt
das aus Schaft 2 und proximalem Griffteil 4 gebildete
Bauteil. Dieses weist die anhand von 1 bereits
erläuterten Führungsschienen 17, 20 auf,
sowie eine Durchgangsbohrung 36 zur Aufnahme der Kopfschraube 22 (vgl. 7).
Zu erkennen ist ferner eine Durchgangsöffnung 37, die
im montierten Zustand vom nicht dargestellten Verriegelungsbolzen 25 durchsetzt
ist, sowie die Position einer Schwenkachse 5 für
das in 6 dargestellte verschwenkbare Griffteil 6.
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7 zeigt
eine Möglichkeit zur unverlierbaren Halterung des Schiebeteils 12 am
Schaft 2. Zu erkennen ist die die Drehachse 21 bildende
Kopfschraube 22, die in einem Gegenelement 38 mit
Innengewinde gehalten ist. Eine Demontage ist zwar theoretisch möglich,
jedoch nicht notwendig. Es ist auch eine Ausführungsform
realisierbar, bei der das hier als Kopfschraube 22 ausgebildete,
die Drehachse 21 bildende Bauteil unlösbar in
einem Gegenelement gehalten ist, oder bei Verzicht auf ein Gegenelement,
beispielsweise durch Verstemmen am Schaft 2 festgelegt
ist.
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Im
Folgenden wird anhand der 10a bis 12 ein
alternatives, als Conchotom ausgebildetes chirurgisches Instrument 1 beschrieben.
Das Conchotom ist mit den in den 3, 6, 7, 8 und 9 gezeigten
Teilen bzw. Funktionseinheiten ausgestattet, die zur Vermeidung
von Wiederholungen im Folgenden nicht nochmals erläutert
werden. Bezüglich der Funktionsweise und des Aufbaus dieser
Teile wird auf die entsprechenden vorangehenden Textstellen verwiesen.
-
Das
als Conchotom ausgebildete chirurgische Instrument 1 umfasst
ein langgestrecktes Schiebeteil 12, welches mit seinem
distalen (vorderen) Ende in Eingriff ist mit einem verschwenkbar
am Schaft 2 angelenkten Maulteil 39 (Wirkorganteil)
eines distalen Mauls 40 (Wirkorgan) des chirurgischen Instrumentes 1.
Das verschwenkbar angeordnete Maulteil 39 wirkt, wie insbesondere
aus den vergrößerten Darstellungen gemäß den 10b und 11b hervorgeht,
mit einem weiteren, hier feststehenden Maulteil 41 zusammen,
welches einteilig ausgebildet ist mit dem Schaft 2 des
chirurgischen Instrumentes 1. Einteilig mit dem Schaft 2 ist
ebenso ein hinteres Griffteil 4 (Griffbranche) ausgeführt.
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Relativ
zu dem feststehenden, proximalen (hinteren) Griffteil 4 ist
um eine quer zur Längserstreckung des Schaftes 2 verlaufende
Schwenkachse 5 ein distales (vorderes) verschwenkbares
Griffteil 6 verschwenkbar angeordnet. Zwischen beiden Griffteilen 4, 6 ist
in dem gezeigten Ausführungsbeispiel im Gegensatz zu dem
zuvor beschriebenen Laminektomie Rongeur keine Spreizfeder angeordnet,
wobei grundsätzlich auch eine Ausbildung des Conchotoms
mit einer Spreizfeder realisierbar ist.
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Bis
auf die Spreizfeder ist das Griff- und Verriegelungskonzept des
Conchotoms identisch mit dem Griff- und Verriegelungskonzept des
zuvor beschriebenen Laminektomie Rongeurs. So weist das (vordere)
Griffteil ein oberes, näherungsweise kugelförmiges
Ende 10 auf, welches in eine seitlich offene Aussparung 11 des
Schiebeteils 12 eingreift. Auf diese Weise ist das Schiebeteil 12 mittels
des vorderen, verschwenkbaren Griffteils 6, durch Verschwenken desselben
um die Schwenkachse 5 relativ zu dem Schaft 2 längsverschieblich.
-
In
den 10a bis 11b ist
das Schiebeteil 12 in einer Arbeitsstellung gezeigt, wobei
die 10a, 10b einerseits
und die 11a und 11b andererseits
axiale Extrempositionen des Schiebeteils 12 innerhalb der
Arbeitsstellung zeigen. In den 10a und 10b ist das Schiebeteil 2 in seiner proximalen
Endpositionen der Arbeitsstellung gezeigt, in der das Maul 40 maximal
geöffnet ist, wohingegen in den 11a und 11b distale Endposition des Schiebeteils 12 gezeigt
ist, in der das Maul 40 geschlossen ist, also das verschwenkbare Maulteil 39 am
feststehenden Maulteil 41 anliegt. In der Arbeitsstellung
ist das Schiebeteil 12 beim axialen Verschieben zwischen
beiden vorher genannten maximalen Auslenkpositionen am Schaft geführt.
Als Führung 16 ist eine im Querschnitt T-förmige
Nut (T-Nut 42) im Schaft 2 vorgesehen, in die
das Schiebeteil 12 in der Arbeitsstellung mit einem im
Wesentlichen formkongruenten im Querschnitt T-förmigen unteren
Führungsfortsatz 18 eingreift, wobei die T-Form
in einer Ansicht (nicht gezeigt) von vorne betrachtet auf dem Kopf
steht.
-
Um
eine erleichterte Reinigung des chirurgischen Instrumentes 1 zu
ermöglichen, ist eine sich in Hochrichtung erstreckende
Drehachse 21 für das Schiebeteil 12 vorgesehen.
Ein Verschwenken um diese Drehachse 21 ist in der gezeigten
Arbeitsstellung (vgl. 10a bis 11b), in der das Schiebeteil 12 in der
T-Nut gefangen ist, nicht möglich.
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Dem
Schiebeteil 12 sind in 3 gezeigte und
in Zusammenhang mit 3 im Detail erläuterte Verriegelungsmittel 24 zugeordnet,
die das Schiebeteil 12, wie zuvor beschrieben, in seiner
Arbeitsstellung gegen ein unbeabsichtigtes Überführen
in die Reinigungsstellung sichern. Die Verriegelungsmittel 24 und
deren Funktionsweise sind besonders gut aus einer Zusammenschau
der 3, 8 und 9 ersichtlich.
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Die 10a und 11b zeigen
den Verriegelungsbolzen 25 der Verriegelungsmittel 24 in
einer Sicherungsposition. Wenn die Verriegelungsmittel 24 durch
Verstellen des Verriegelungsbolzens 25 entgegen der Federkraft
der Feder 26 entriegelt, eine Freigabeposition verstellt
wird, liegt das vordere Griffteil 6 am zweiten (reduzierten)
Durchmesserabschnitt des Verriegelungsbolzens 25 an. In
dieser Freigabeposition (entsprechende Verriegelungsmittel 24)
ist die Anschlagposition für das verschwenkbare Griffteil 6 nach
proximal, also nach hinten, verschoben, so dass das Schiebeteil,
welches über das obere Ende 10 mit dem verschwenkbaren
Griffteil 6 gekoppelt ist, weiter nach hinten, also nach
proximal, verschoben werden kann. Nach Lösen des Schiebeteils 12 von dem
verschwenkbar angeordneten Maulteil 39 kann das Schiebeteil
in der Zeichnungsebene nach oben von dem Schaft 2 weg in
seine Reinigungsstellung federn, in der das Schiebeteil 12 um
die Drehachse 21 zu Reinigungszwecken verschwenkbar ist.
Um dieses Herausfedern aus der Führung 16 zu ermöglichen,
ist das Schiebeteil 12 vor dem Einbau leicht mit seinem
distalen Ende nach oben gebogen, weist also eine im unbelasteten
Zustand gebogene Grundform auf und ist, wenn es sich in der Führung 16 befindet, nach
oben, d. h. von dem Schaft 2 weg, durch Eigenspannung vorgespannt.
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In
den 10b und 11b ist
das Maul 40 bzw. ist die Kopplung zwischen Schiebeteil 12 und verschwenkbarem
Maulteil 39 im Detail gezeigt. Zu erkennen ist, dass das
Schiebeteil 12 mit einem quer zu seiner Längserstreckung
verlaufenden, stabförmigen Mitnehmerabschnitt in einen
gebogenen, einseitig offenen Aufnahmeschlitz 44 des Maulteils 39 eingreift.
Zu erkennen ist, dass der Aufnahmeschlitz 44 bei geschlossenem
Maul 40 leicht nach vorne gebogen konturiert ist. Wie sich
weiter aus den 10b und 11b ergibt,
ist der Aufnahmeschlitz 44 mit Abstand zur Schwenkachse 47 des
Maulteils 39 angeordnet, über die das Maulteil 39 am
Schaft 2 fixiert ist. Der Mitnehmerabschnitt 43 ist,
wie sich insbesondere aus 12 ergibt,
zwischen zwei parallelen, distalen Seitenabschnitten 45, 46 aufgenommen, weist
also kein freies Ende auf, sondern ist mit beiden Enden einteilig
mit den Seitenabschnitten 45, 46 ausgebildet,
oder alternativ als separates Bauteil an beiden Seitenabschnitten 45, 46,
bevorzugt in entsprechenden seitlichen Aufnahmebohrungen der Seitenabschnitte 45, 46 gehalten.
Eine derartige Anordnung des Mitnehmerabschnittes 43 ist
insbesondere bei kleinen Baugrößen sinnvoll, um
ein Tordieren des Schiebeteils 12 unter Last beim Betätigen
des Griffteils 6 zu vermeiden. Insbesondere bei größeren Bauformen
kann auf einen der beiden Seitenabschnitte 45, 46 verzichtet
werden, so dass der Mitnehmerabschnitt 43 nur einseitig
gehalten und dadurch ein seitliches Herausverschwenken aus dem Aufnahmeschlitz 44 ermöglicht
ist. Bei einer derartigen Ausführungsform kann die Führung 16 beispielsweise
in der Art wie bei dem Laminektomie Rongeur ausgebildet werden,
aus der das Schiebeteil 12 seitlich in der Reinigungsposition
heraus verschwenkt werden kann. Bei der gezeigten Ausführungsvariante muss
das Schiebeteil 12 – hier durch Vorspannung – mit
seinem distalen Ende erst nach oben von dem Schaft 2 weg
bewegt werden.
-
Nach Überführen
der Verriegelungsmittel 24 in die Freigabestellung (Freigabeposition)
wird das Schiebeteil 12, wenn das Maulteil 39 manuell
betätigt wird aus dem Aufnahmeschlitz 44 herausgeführt
und kann nach oben von dem Schaft 2 weg aufgrund seiner
Vorspannung herausfedern und danach um die Drehachse 21 verschwenkt
werden, wie dies in 12 gezeigt ist.
-
- 1
- chirurgisches
Instrument
- 2
- Schaft
- 3
- Arbeitsende
- 4
- proximales
Griffteil
- 5
- Schwenkachse
- 6
- verschwenkbares
Griffteil
- 7
- Spreizfeder
- 8
- Blattfederteil
- 9
- Blattfederteil
- 10
- Ende
- 11
- Aussparung
- 12
- Schiebeteil
- 13
- Arbeitsende
- 14
- Schneidfläche
- 15
- Schneidfläche
- 16
- Führung
- 17
- Führungsschiene
- 18
- Führungsfortsatz
- 19
- Führungsschiene
- 20
- Führungsfortsatz
- 21
- Drehachse
- 22
- Kopfschraube
- 23
- Langloch
- 24
- Verriegelungsmittel
- 25
- Verriegelungsbolzen
- 26
- Feder
- 27
- erster
Durchmesserabschnitt
- 28
- zweiter
Durchmesserabschnitt
- 29
- Ausnehmung
- 30
- Abschnitt
- 31
- Ausnehmung
- 32
- Ausnehmung
- 33
- Ende
- 34
- Ende
- 35
- Schaftoberseite
- 36
- Durchgangsbohrung
- 37
- Durchgangsöffnung
- 38
- Gegenelement
- 39
- Maulteil
- 40
- Maul
- 41
- Maulteil
- 42
- T-Nut
- 43
- Mitnehmerabschnitt
- 44
- Aufnahmeschlitz
- 45
- Seitenabschnitt
- 46
- Seitenabschnitt
- 47
- Schwenkachse
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102006043970
A1 [0003]
- - DE 29924518 U1 [0003]
- - US 5961531 A [0003]