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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Pressvorrichtung zum Auspressen von
pastösen Medien aus Kartuschen, mit einer Kartuschenhalterung,
einer Vorschubeinrichtung zum Bewegen eines Kartuschenkolbens sowie
einer Betätigungseinrichtung für die Vorschubeinrichtung.
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Eine
solche Pressvorrichtung ist beispielsweise in den korrespondierenden
Veröffentlichungen
DE 299 04 071 U1 und
EP 1 034 847 A2 jeweils
beschrieben. Weitere Ausführungen von Kartuschenpressen
sind zudem auch durch die
DE
299 03 910 U1 bzw.
EP
1 034 848 A2 und die
DE 203 09 471 U1 bekannt. Sie dienen allesamt
dazu, bestimmte pastöse Medien, wie dauerelastische Dichtungsmittel, Klebstoffe
usw., aus handelsüblichen zylindrischen Kartuschen auszupressen.
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Üblicherweise
wird bei Kartuschen vor der Anwendung eine Spritztülle
auf einen Gewindestutzen aufgeschraubt, nachdem zunächst
ein Ende des Gewindestutzens zur Bildung einer Entnahmeöffnung
aufgeschnitten werden muss. Außerdem können die
sich leicht konisch verjüngenden Spritztüllen endseitig
beschnitten werden, um je nach Wunsch eine mehr oder weniger große
Applikationsöffnung zu bilden und dadurch die Austragsmenge
bzw. die Raupendicke des jeweiligen Mediums zu beeinflussen. Zum
Aufschneiden der Kartusche und/oder zum Beschneiden der Spritztülle
ist ein gesondertes Schneidwerkzeug (Schneidmesser) erforderlich. Dies
kann umständlich und zeitaufwändig sein, wenn gerade
kein Messer zur Verfügung steht und deshalb erst besorgt
und oftmals sogar noch gesucht werden muss.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Pressvorrichtung
der eingangs beschriebenen, gattungsgemäßen Art
so zu verbessern, dass sie einfacher, schneller und komfortabler benutzt
werden kann.
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Erfindungsgemäß wird
dies durch die Merkmale des Anspruchs 1 erreicht. Vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale
der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
und der anschließenden Beschreibung enthalten.
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Erfindungsgemäß ist
demnach die Pressvorrichtung mit einer integrierten Schneideinrichtung zum
Beschneiden einer Kartuschenöffnung und/oder einer Spritztülle
ausgestattet. Vorzugsweise ist diese Schneideinrichtung im Bereich
der Betätigungseinrichtung integriert angeordnet, wobei
die Betätigungseinrichtung zweckmäßig
als Pistolengriff mit zwei zangengriffartigen Schenkeln, und zwar
einem feststehend mit der Kartuschenhalterung verbundenen Griffschenkel
und einem relativ dazu schwenkbeweglich gelagerten Druckschenkel
ausgebildet ist. Zur Schwenklagerung ist der bewegliche Druckschenkel
bereichsweise innerhalb einer von dem feststehenden Griffschenkel
gebildeten Aufnahme angeordnet. Hierbei ist an dem beweglichen Druckschenkel
eine Schneidklinge derart befestigt, dass bei der Druckbewegung
des Druckschenkels die Schneidklinge in den Bereich einer seitlichen
Einführöffnung des Griffschenkels bewegbar ist.
Die Einführöffnung ist in ihrer Größe
so bemessen, dass wahlweise das Ende einer Spritztülle
oder das abzuschneidende Ende einer Kartusche durch die Einführöffnung
hindurch in einen Schneidbereich der Schneidklinge geführt
werden kann. Der Schneidvorgang erfolgt dann durch eine einfache
Schwenkbewegung des Druckschenkels, wodurch die Schneidklinge über
den Bereich der Einführöffnung hinweg bewegt wird.
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Durch
die erfindungsgemäße Ausgestaltung steht dem Anwender
der Pressvorrichtung stets sofort die integrierte Schneideinrichtung
zur Verfügung; ein umständliches und zeitaufwändiges
Herbeiholen oder sogar Suchen eines Messers kann sich folglich in
allen Fällen erübrigen. Durch die bevorzugte Integration
der Schneidklinge in dem Bereich des Pistolengriffes ist auch eine
sehr einfache, schnelle und komfortable Anwendung gewährleistet.
Zudem wird auch eine hohe Sicherheit gegen Verletzungen erreicht,
indem die Schneidklinge über den gesamten Bewegungsbereich
des Druckschenkels hinweg innerhalb der Aufnahme des Griffschenkels
und dadurch seitlich verdeckt angeordnet ist. Dabei ist es weiterhin
vorteilhaft, wenn die Einführöffnung mit einem
bevorzugt stopfenartigen Verschlusselement verschlossen oder verschließbar
ist, indem das stopfenartige Verschlusselement lösbar in
die Einführöffnung einsetzbar ist. Hierdurch wird
auch ein effektiver Schutz gegen ein unabsichtliches Eingreifen
mit einem Finger durch die Einführöffnung in den
Bereich der Schneidklinge erreicht.
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Anhand
eines in der Zeichnung veranschaulichten, bevorzugten Ausführungsbeispiels
soll die Erfindung genauer erläutert werden. Dabei zeigen:
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1 eine
Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Pressvorrichtung
auf die Anwendungsseite der erfindungsgemäßen
Schneideinrichtung,
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2 eine
Seitenansicht auf die andere, gegenüberliegende Seite,
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3 u. 4 jeweils
eine perspektivische Seitenansicht der erfindungsgemäßen
Pressvorrichtung zur Erläuterung der Anwendung,
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5 eine
weitere Perspektivansicht während der Verwendung,
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5a eine
Ausschnittvergrößerung aus 5 im Bereich
der Schneideinrichtung und
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6 eine
perspektivische Explosionsdarstellung der wesentlichen Einzelteile
der Betätigungsvorrichtung der erfindungsgemäßen
Pressvorrichtung.
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In
den verschiedenen Figuren der Zeichnung sind gleiche Teile stets
mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Eine
erfindungsgemäße Pressvorrichtung 1 (Kartuschenpresse)
besteht aus einer Kartuschenhalterung 2 zur lösbaren
Aufnahme und Halterung einer nicht dargestellten Kartusche, einer
Vorschubeinrichtung 4 zum Bewegen eines Kolbens der Kartusche
sowie einer Betätigungseinrichtung 6 für
die Vorschubeinrichtung 4. Mittels der Vorschubeinrichtung 4 wird
durch manuelle Betätigung der Betätigungseinrichtung 6 ein
innerhalb der jeweiligen Kartusche befindlicher Kolben in die Kartusche
hineingeschoben, so dass das jeweils in der Kartusche enthaltene
Medium ausgepresst wird.
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Erfindungsgemäß weist
die Pressvorrichtung 1 außerdem eine integrierte
Schneideinrichtung 10 auf, um beispielsweise eine Spritztülle 12 endseitig beschneiden
zu können, wie dies beispielhaft in 4 veranschaulicht
ist. Mit der Schneideinrichtung 10 kann aber auch eine
Kartusche im Bereich eines Schraubgewindeanschlusses aufgeschnitten
werden, wobei dann die Spritztülle 12 mit einem
Gewindeanschluss 12a auf den so geöffneten Schraubgewindeanschluss
der Kartusche aufgeschraubt wird (nicht dargestellt).
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In
der dargestellten, bevorzugten Ausführungsform hat die
Pressvorrichtung 1 die Bauform einer Spritzpistole, wobei
die Kartuschenhalterung 2 als Aufnahmekopf zur Aufnahme
und lösbaren Halterung eines hohlzylindrischen Endbereiches
der Kartusche ausgebildet ist. Die Vorschubeinrichtung 4 weist
eine längsbewegliche Druckstange 14 auf, die sich
durch den Aufnahmekopf der Kartuschenhalterung 2 erstreckt
und von der Betätigungseinrichtung 6 für
eine Pressbewegung beaufschlagt wird. Die Druckstange 14 weist
an ihrem einen, vorderen Ende ein Druckstück 14a zur
Beaufschlagung des Kolbens innerhalb der Kartusche auf und an ihrem
hinteren Ende zweckmäßigerweise eine Handhabe 14b zum manuellen
Zurückziehen der Druckstange 14. Die Betätigungseinrichtung 6 ist
als Pistolengriff ausgebildet, der aus zwei zangengriffartigen Schenkeln
besteht, und zwar einem feststehend, insbesondere einstückig,
mit der Kartuschenhalterung 2 verbundenen Griffschenkel 16 und
einem relativ dazu schwenkbeweglich gelagerten Druckschenkel 18. Zumindest
der Griffschenkel 16 weist einen etwa U-förmigen
Querschnitt auf (s. dazu insbesondere 3 und 4),
wodurch zwischen zwei Seitenwandungen 19 eine Aufnahme 20 gebildet
ist, in die der Druckschenkel 18 bereichsweise eingreift
und in diesem Bereich über ein Schwenklager 22 schwenkbeweglich
mit dem Griffschenkel 16 verbunden ist. Das Schwenklager 22 ist
von einem nietartigen Lagerstift gebildet, der sich durch Lageröffnungen 23 (6)
beider Schenkel 16, 18 erstreckt.
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In
zweckmäßiger Ausgestaltung ist die Schneideinrichtung 10 im
Bereich der Betätigungseinrichtung 6 integriert
angeordnet. Dazu weist der Druckschenkel 18 an einer Stelle
eine Schneidklinge 24 auf, die bei der Druckbewegung über
den Bereich einer seitlichen Einführöffnung 26 in
einer der Seitenwandungen 19 des Griffschenkels 16 hinweg
bewegbar ist. Die Schneidklinge 24 ist nur in 5 und 6 und
insbesondere in der Vergrößerung in 5a erkennbar.
Demnach ist die Schneidklinge 24 praktisch in einer auf
der Seite der Einführöffnung 26 liegenden
Bewegungsebene des Druckschenkels 18 liegend angeordnet.
Wie am besten in 6 zu erkennen ist, ist auch
der Druckschenkel 18 – ähnlich wie der
Griffschenkel 16 – mit einem U-förmigen Querschnitt
ausgebildet, wobei die Schneidklinge 24 in einer von zwei
Seitenwandungen 27 gehalten ist. Vorteilhafterweise ist
zudem die Schneidklinge 24 über den gesamten Bewegungsbereich
des Druckschenkels 18 hinweg innerhalb der Aufnahme 20 des Griffschenkels 16 angeordnet,
so dass sie stets seitlich von der Seitenwandung 19 überdeckt
ist. Außerdem ist die Einführöffnung 26 bevorzugt
mit einem stopfenartigen Verschlusselement 28 lösbar
verschließbar. Dieses stopfen- oder kappenartige Verschlusselement 28 ist
zweckmäßig über einen flexiblen Verbindungsabschnitt 28a unverlierbar
mit dem Griffschenkel 16 verbunden, wobei der Verbindungsabschnitt 28a mit
seinem freien Ende in einer Halteöffnung 29 (6)
der Seitenwandung 19 des Griffschenkels 16 gehalten
ist. Wie in 3 veranschaulicht ist, kann
das Verschlusselement 28 aus seiner in die Einführöffnung 26 eingeführten
Verschlussstellung in Pfeilrichtung 30 herausgenommen und
dadurch die Einführöffnung 26 geöffnet
werden. Es kann dann gemäß 4 beispielsweise
die Spritztülle 12 mit ihrem abzuschneidenden
Ende in beliebiger Winkelausrichtung durch die Einführöffnung 26 in den
Schneidbereich der Schneidklinge 24 eingeführt werden.
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Das
Abschneiden erfolgt dann durch Druckbetätigung des Druckschenkels 18 in
Pfeilrichtung 32 gemäß 5.
Das Schneiden kann beliebig schräg oder gerade (d. h. spritz-
oder rechtwinklig zur Längsachse) erfolgen.
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Durch
die Druckbetätigung des Druckschenkels 18 in Pfeilrichtung 32 wird
zudem auch gemäß 1 und 2 die
Druckstange 14 in Pfeilrichtung 34 bewegt.
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Bei
der dargestellten Ausführung ist die Schneideinrichtung 10 auf
der – bei der bestimmungsgemäßen Anwendung – nach
links weisenden Seite der Pressvorrichtung 1 bzw. der Betätigungseinrichtung 6 angeordnet.
Diese Ausführung ist somit vor allem für Rechtshänder
gedacht. Es liegt aber natürlich auch eine Ausführung
für Linkshänder mit auf der rechten Seiten angeordneter
Schneideinrichtung 10 im Rahmen der Erfindung.
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Der
Vollständigkeit halber sei noch bemerkt, dass die Kartuschenhalterung
2 in
einem Aufnahmebereich
36 (siehe
3 und
4)
für einen hohlzylindrischen Endbereich der Kartusche geeignete
Haltemittel aufweist. Zudem weist die Kartuschenhalterung
2 ein
Löseelement
38 zum Beaufschlagen der Haltemittel
zwecks Freigabe der Kartusche auf. Die in der Zeichnung nicht erkennbaren
Haltemittel bestehen aus federnden Krallen, die über den
Umfang des Aufnahmebereiches
36 verteilt angeordnet sind und
mit ihren freien Enden in den Kartuschen-Aufnahmebereich
36 hineinragen
und zur Halterung widerhakenartig kraft- und/oder formschlüssig
gegen die Kartusche wirken. Dieses Halteprinzip entspricht der eingangs
bereits genannten Veröffentlichung
DE 299 04 071 U1 . Allerdings
ist bei der hier dargestellten, bevorzugten Ausführungsform
vorgesehen, dass das Löseelement
38 derart nach
Art einer Überwurfmutter ausgebildet ist, dass es durch
eine Drehbewegung zum Lösen gegen die Krallen der Haltemittel bewegbar
ist. Die jeweilige Kartusche braucht dadurch zur Halterung lediglich
in den Aufnahmebereich
36 eingesteckt zu werden. Zum Lösen
wird das Löseelement
38 gegen die Haltemittel
geschraubt, die dadurch radial elastisch verdrängt werden
und die Kartusche zum Entnehmen freigeben.
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Bevorzugt
sind die wesentlichen Teile, und zwar insbesondere die Kartuschenhalterung 2 mit dem
Griffschenkel 16, der Druckschenkel 18 und das Löseelement 38 als
Kunststoff-Formteile ausgebildet. Die Schneidklinge 24 kann
dabei in das Material des Druckschenkels 18 eingeformt
(bereichsweise stoffschlüssig eingebettet) sein.
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Die
Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt, sondern umfasst auch alle im Sinne der Erfindung
gleichwirkenden Ausführungen. Ferner ist die Erfindung
bislang auch noch nicht auf die im unabhängigen Anspruch
definierte Merkmalskombination beschränkt, sondern kann
auch durch jede beliebige andere Kombination von bestimmten Merkmalen
aller insgesamt offenbarten Einzelmerkmalen definiert sein. Dies
bedeutet, dass grundsätzlich praktisch jedes Einzelmerkmal
des unabhängigen Anspruchs weggelassen bzw. durch mindestens
ein an anderer Stelle der Anmeldung offenbartes Einzelmerkmal ersetzt
werden kann. Insofern sind die Ansprüche lediglich als
ein erster Formulierungsversuch für eine Erfindung zu verstehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 29904071
U1 [0002, 0023]
- - EP 1034847 A2 [0002]
- - DE 29903910 U1 [0002]
- - EP 1034848 A2 [0002]
- - DE 20309471 U1 [0002]