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Die
Erfindung betrifft ein Profil für einen Blend- oder Flügelrahmen
eines Fensters oder einer Türe, wobei das Profil einen
Falz zur Aufnahme einer Isolierverglasung aufweist und in diesem
Falz ein Umfangsspalt gegenüber der Stirnseite der Isolierverglasung
verläuft, in welchem ein elastisches Zentrierelement angeordnet
ist, das den Umfangsspalt schräg durchquert und die Verglasung
beim Einsetzen in den Rahmen zentral ausrichtet und wobei die Verglasung
im Falz durch zumindest eine Klebstoffschicht gehalten wird.
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Derartige
Profile sind durch die
DE
10 2004 055 800 und die
DE
20 2007 004 802 der gleichen Anmelderin bekannt. Sie haben
den Vorteil, dass die Montage der Verglasung erleichtert wird, weil
das elastische Zentrierelement eine zentrale Ausrichtung der Verglasung
innerhalb des Rahmens herbeiführt, so dass das bisher notwendige
manuelle Ausrichten entfällt. Die Montage wird dadurch
beschleunigt und erleichtert, insbesondere ist eine einseitige Anlage der
Verglasung am Rahmen aufgrund oberflächlicher Arbeitsweise
oder aufgrund schlechten Augenmaßes ausgeschlossen.
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Aufgrund
dieser Vorteile liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde
den Anwendungsbereich für die Zentrierelemente zu vergrößern,
derart, dass sie kostengünstig auch bei Profilen mit anderen
Abmessungen und vertieftem Falzgrund, insbesondere auch bei Spezial-
und Sonderprofilen eingesetzt werden können.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass das Zentrierelement an einer separaten Adapterleiste angeordnet
ist, die in dem genannten, die Isolierverglasung umgebenden Umfangsspalt
fixierbar ist.
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Durch
diese Adapterleiste ergibt sich der Vorteil, dass das Zentrierelement
nicht mehr direkt mit dem Profil extrudiert werden muss, also nicht mehr
für jedes Profil ein individuelles Extrudierwerkzeug hergestellt
werden muss, sondern das Zentrierelement als separate Adapterleiste
zur Verfügung steht, die für unterschiedliche
Profilformen einsetzbar ist. Dadurch ergibt sich eine erhebliche
Ersparnis an Werkzeugkosten, denn mit ein und derselben Adapterleiste
können unterschiedlichste Profilformen abgedeckt werden.
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Außerdem
wird durch die Adapterleiste der vertiefte Falzgrund auf Null oder
mehr erhöht, somit ergibt sich eine Reduzierung des Klebespaltes,
geringerer Klebstoffeintrag und somit eine Materialkostenersparnis.
Die Abscherkräfte werden durch den kleineren Spalt ebenfalls
reduziert. Auch bestehende Rahmen- und Flügelprofile mit
vertieftem Falzgrund können durch die Adapterleiste kostengünstig
auf den Stand der Technik mit geklebter Verbindung zwischen Falzgrund
und Stirnseite der Isolierverglasung aufgerüstet werden.
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Hinsichtlich
der Fixierung der Adapterleiste bieten sich im Wesentlichen zwei
Möglichkeiten: Entweder wird die Adapterleiste am Profil
oder stattdessen an der Verglasung fixiert. Im ersten – bevorzugten – Fall
erstreckt sich das Zentrierelement wie in der
DE 10 2004 055 800 , auf die vollinhaltlich
Bezug genommen wird, schräg in Einsetz-Richtung der Verglasung
in den Umfangsspalt hinein und stößt mit seinem
freien Ende an der Verglasung oder einem daran montierten Teil an.
Im zweiten Fall, wo die Adapterleiste an der Verglasung fixiert
ist, würde sich das Zentrierelement schräg entgegen
zur Einsetzrichtung in den Umfangsspalt hineinerstrecken, um der
erwünschten zentralen Ausrichtung der Verglasung innerhalb
des Flügels gerecht zu werden.
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Wird
die Adapterleiste am Profil fixiert, so empfiehlt es sich, dass
sie beabstandet zur Verglasungs-Stirnseite verläuft, damit
der notwendige Freiraum zur Bildung eines Klebespaltes verbleibt.
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Die
Fixierung der Adapterleiste erfolgt vorzugsweise mittels einer Klemm-,
insbesondere einer Schnappverbindung, wobei es alternativ oder zusätzlich
möglich ist, die Adapterleiste durch eine Verklebung und/oder
Verschraubung zu fixieren.
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Zweckmäßig,
insbesondere dann, wenn die Adapterleiste am Profil montiert werden
soll, erstreckt sie sich annähernd über die gesamte
Falzbreite, wobei sie sich dann über mehrere Stützfüße am
Profil abstützen kann.
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An
ihrer dem Profil zugewandten Seite, insbesondere zwischen den genannten
Stützfüßen, kann sie dann mit zumindest
einem Klebeband bestückt werden, um eine großflächige
und entsprechend feste und dichte Verbindung mit dem Profil herbeizuführen.
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Die
Adapterleiste kann, muss aber nicht aus dem gleichen Werkstoff wie
das Profil bestehen. Vor allem dann, wenn mit einer Klebstofffixierung
gearbeitet wird, kann es sich empfehlen, die Adapterleiste aus einem
Kleber-kompatiblen Werkstoff herzustellen.
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Weitere
Merkmale und Vorteile des Anmeldungsgegenstandes ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles und
aus der Zeichnung; dabei zeigt:
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1 einen
Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Profil
mit verklebter Adapterleiste;
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2 den
gleichen Querschnitt mit verschraubter Adapterleiste;
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3 einen
Querschnitt durch eine Adapterleiste gemäß einer
ersten Alternative;
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4 den
gleichen Querschnitt einer Adapterleiste gemäß einer
zweiten Alternative und
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5 einen
Querschnitt durch ein anderes erfindungsgemäßes
Profil mit Adapterleiste.
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Bei
dem in den 1 und 2 dargestellten
Profil handelt es sich um eine Spezialbauform, die vor allem bei
abschließbaren Balkontüren verwendet wird. Sie
enthält einen Klinkenmechanismus und baut daher größer
als die Standard-Profile. Da Balkontüren nicht die breite
Masse am Markt ausmachen, wäre hier ein neues Flügelprofilwerkzeug
mit Zentrierlippe unwirtschaftlich. Durch die Adapterleiste kann
jedoch der bestehende Balkontürflügel mit vertieftem
Falzgrund, der für die Scheiben-Verklebung eigentlich ungeeignet
wäre, ebenso für die Verklebung eingesetzt werden.
So können auch andere seltenere Sonderprofile und sogar
Blendrahmenprofile auf die Klebevariante aufgerüstet werden.
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Wie
die Zeichnungen zeigen wird der Flügelrahmen aus Hohlprofilen 1,
einer Isolierverglasung 2 und Abdeckleisten 3 zusammengesetzt.
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Zur
Aussteifung und zur Verbesserung der Wärmedämmung
ist das Profil 1 in üblicher Weise in zahlreiche
Kammern unterteilt und bildet oben einen in Längsrichtung
durchgehenden Falz 4, dessen Boden im Profil 1 vertieft
ist und in den die Isolierverglasung 2 hineinragt. Die
stirnseitige Randfläche 2a der Isolierverglasung
verläuft mit Abstand gegenüber einer dazu etwa
parallelen Umfangsfläche 4a des Falzes 4,
so dass dort ein entlang dem Scheibenrand umlaufender Spalt 5 entsteht.
Dieser Spalt 5 ist vollständig mit Klebstoff 6 ausgefüllt.
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Für
eine solide Verbindung zwischen Profil 1 und Verglasung 2 sollte
der Spalt 5 an allen Stirnseiten der Verglasung möglichst ähnlich
dick sein, damit allseits die notwendige Klebstoffmenge eingebracht werden
kann. Dies wird dadurch erreicht, dass ein oder mehrere Zentrierelemente 7a in
Form elastischer Lippen schräg von außen nach
innen in den Spalt 5 hineinragen, so dass sie beim Einlegen
der Verglasung 2, was man sich bei liegenden, zu einem Rahmen
verbundenen Profilen 1 (ohne Abdeckleiste 3) vorzustellen
hat, in Anlage mit der Verglasungsstirnseite 2a kommen
und dadurch automatisch die Verglasung im Rahmen zentrieren.
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Wesentlich
ist nun, dass die Zentrierelemente 7a nicht mehr wie bisher
einstückig mit dem Profil 1 verbunden sind, sondern
dass sie an einer Adapterleiste 7 angeformt sind, die zusammen
mit den Zentrierelementen extrudiert wird und ein eigenständiges Bauteil
bildet. Die Adapterleiste kann über die gesamte Länge
des Profils 1 in Längsrichtung durchlaufen, sie
kann aber auch aus mehreren separaten, beabstandet aufeinander folgenden
Abschnitten bestehen.
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Die
Zentrierelemente 7a haben eine gewisse Eigenelastizität,
um Maßtoleranzen zwischen dem Rahmen einerseits und der
Verglasung andererseits auszugleichen, dabei aber doch die gewünschte Zentrierung
der Verglasung relativ zum Rahmen zu gewährleisten. Im
Gegensatz dazu ist die Adapterleiste 7 deutlich dickwandiger
und starrer ausgebildet, damit sie eine stabile Verbindung mit dem
Profil 1 eingehen kann. Sie weist insbesondere mehrere Fußleisten 7b auf,
vorzugsweise an den Rand- und Mittelbereichen der Adapterleiste,
womit sie auf der Umfangsfläche 4a des Falzes 4 steht.
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Die
Oberseite der Adapterleiste bildet die untere Begrenzung des Spaltes 5 und
sorgt somit für einen definierten Klebstoffspalt.
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Außerdem
ist die Adapterleiste so geformt, dass sie das Gefälle
im Falzgrund, das zur Abführung von eventuell eindringendem
Schlagregen dient, annähernd kompensiert, das heißt,
dass die Oberseite der Adapterleiste etwa parallel zur stirnseitigen Randfläche 2a der
Isolierverglasung verläuft. Dadurch lässt sich
ein optimaler Verklebungsspalt erzeugen.
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Die
Fixierung der Adapterleiste 7 im Profil 1 erfolgt
durch eine Schnappverbindung. Hierzu hat die Adapterleiste am linken
und rechten Außenrand entsprechende Vorsprünge 7c beziehungsweise 7d,
die mit passenden Gegenstücken an den Seitenwänden des
Falzes 4 korrespondieren, derart, dass die Adapterleiste
von oben in den Falz 4 eingedrückt werden kann
und darin verrastet.
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Bei
der Bauform gemäß 1 erfolgt
die Fixierung der Adapterleiste 7 am Profil 1 durch
Klebebänder 8. Diese Klebebänder 8 werden
vorzugsweise mit der Adapterleiste mitgeliefert, sind also bereits mit
der dem Profil zugewandten Unterseite der Adapterleiste verbunden
und brauchen lediglich an ihrer dem Profil zugewandten Außenseite
in an sich bekannter Weise von einem Abdeckband befreit werden,
damit sie die erwünschte Klebeverbindung mit dem Profil
eingehen können.
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Die
Klebeverbindung der Adapterleiste mit dem Profil kann selbstverständlich
auch alternativ mit anderen Klebeverfahren, etwa mit Flüssigklebstoffen oder
dergleichen erfolgen, ist also keineswegs auf die beschriebenen
Klebebänder beschränkt.
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Nach
dem Einsetzen der Verglasung und dem Einbringen des Klebstoffes 6 in
den Spalt zwischen Adapterleiste und Verglasung wird in an sich bekannter
Weise die Abdeckleiste 3 in das Profil 1 eingedrückt,
so dass die Verglasung zwischen dem nach oben ragenden Schenkel 1a des
Profils an der einen Seite und der Abdeckleiste 3 an der
anderen Seite der Verglasung gehalten ist.
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1 zeigt
zusätzlich zum Flügelrahmen 1 auch den
damit korrespondierenden, ortsfest montierten Blendrahmen 20.
Man sieht, dass dieser Blendrahmen an seiner dem Flügel
zugewandten Seite einen Falz 24 aufweist, der die gleiche
Kontur und zumindest in der Breite des Falzgrundes die gleichen
Maße wie der Falz 4 des Flügelrahmens
aufweist.
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Falls
also in den Blendrahmen 20 eine ortsfeste Verglasung eingebaut
werden soll, kann die zuvor beschriebene Adapterleiste 7 gleichermaßen
in den Falz 24 eingedrückt beziehungsweise verrastet werden.
Hierauf wird später noch näher eingegangen.
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Bei
der Bauform gemäß 2 ist die
Adapterleiste 7 nicht verklebt, sondern in ihrem mittleren Bereich
durch zumindest eine Schraube 9 mit dem Profil 1 verschraubt.
Dazu kann die Adapterleiste in ihrem mittleren Bereich eine Einsenkung
zur Aufnahme des Schraubenkopfes aufweisen. Die Schraube durchquert
die Umfangsfläche 4a des Falzes, vorzugsweise
auch die metallische Armierung 10.
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Die
Verschraubung bzw. Verklebung hat den Vorteil, dass die Adapterleiste
nicht nur quer zum Profil, sondern auch in Profil-Längsrichtung
fixiert wird. Dadurch wird ein Verrutschen beim Ablängen und
Verschweißen der Profile ausgeschlossen.
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Die
Adapterleiste kann auch nach der Verschweißung der Profile
zu einem Fensterrahmen in den Falzgrund eingesetzt werden. Diese
Variante bietet sich vor allem in Reparatur- und Renovierungsfällen
an, wenn man schon im Baukörper montierte Fenster (mit
Profilen mit vertieftem Falzgrund) durch die Vorteile einer Klebeverbindung
zwischen Falzgrund und Stirnseiten der Isolierverglasung technisch aufwerten
will.
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3 zeigt
die Adapterleiste 7 vor dem Einbau in das Profil 1.
Sie kann in dieser Form an die Fensterbauer ausgeliefert werden.
Ebenso können die Profile aber auch schon beim Hersteller
mit der Adapterleiste bestückt werden.
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4 zeigt
eine alternative Bauform für eine Adapterleiste 17.
Sie hat an ihren Seitenkanten ähnliche Fußleisten 7b und
zur Verrastung ähnliche Vorsprünge 7c und 7d wie
die Adapterleiste 7, ist jedoch als Hohlprofil mit einer
durchgehenden unteren Wandung 17a ausgebildet, so dass
sie eine größere Stabilität besitzt.
An der Unterseite der Wandung 17a befindet sich ein Klebeband 18,
das sich über die gesamte Breite der Adapterleiste erstreckt
und dadurch eine noch bessere Fixierung am Profil 1 gewährleistet.
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5 zeigt
den Fall, wo die Verglasung 2 in den Blendrahmen 20 von 1 eingebaut
wird. Man sieht hier, dass die gleiche Adapterleiste 7,
die in 1 im Flügelrahmen eingebaut ist, auch
in den Falz 24 des Blendrahmens 20 passt, obwohl
der Blendrahmen im übrigen in seiner Profilierung stark vom
Flügelrahmen 1 abweicht, insbesondere nicht so breit
ausgebildet sein braucht, da er keinen Schließmechanismus
aufnehmen muss.
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Ähnlich
liegen die Verhältnisse, wenn die Verglasung in einen Flügelrahmen
mit Standardabmessungen eingebaut werden soll. Auch dort hat der Falz
zumindest in seinem unteren Bereich die gleichen Abmessungen wie
in 1 und 5, so dass die gleiche Adapterleiste 7 eingesetzt
werden kann.
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Zusammenfassend
bietet die Erfindung somit den Vorteil, dass die Zentrierelemente 7a bei
unterschiedlichen Rahmenprofilen verwendet werden können,
ohne hierfür jeweils spezielle Extrudierwerkzeuge zu benötigen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102004055800 [0002, 0007]
- - DE 202007004802 [0002]