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Die
Erfindung betrifft einen Flügel
für Fenster oder
Türen mit
einer Verglasung, wobei der Flügel aus
miteinander verbundenen Rahmenteilen besteht, die eine unter Verzicht
auf eine separate Glashalteleiste eingeformte Glashalte-Nut aufweisen,
die zur Aufnahme der Verglasung dient, bevor die Rahmenteile miteinander
verbunden werden, wobei in einem Spalt zwischen Glashalte-Nut und
Verglasung ein Dicht- und/oder Klebemittel-Strang eingebracht ist und
nahe dem äußeren Ende
der Glashalte-Nut zumindest eine Dichtleiste angeordnet ist, die
mit ihrem freien Rand an der Verglasung anliegt.
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Die
meisten Fensterflügel
sind so aufgebaut, dass ihre Rahmenteile eine L-förmige Abwinkelung zur
Aufnahme der Verglasung aufweisen. Die Rahmenteile werden dann zunächst an
ihren Stoßstellen zur
Bildung eines umlaufenden, geschlossenen Rahmens miteinander verbunden,
sodann wird die Verglasung in die L-förmige Abwinkelung eingelegt
und schließlich
werden in diese Abwinkelung Glashalteleisten eingesetzt, damit die
Verglasung in beiden Querrichtungen zur Verglasungsebene fixiert
ist.
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Daneben
sind auch Fensterflügel
bekannt geworden, bei denen auf eine Glashalteleiste verzichtet
wird. In diesem Fall haben die Rahmenteile anstelle der L-förmigen Abwinkelung
eine U-förmige Nut
und sie müssen
zuerst mit dieser Nut auf die Verglasung aufgesteckt werden, bevor
sie miteinander verbunden werden können. Die Verglasung kann dann
nicht mehr aus dem Rahmen ausgebaut werden. Das System ist aber
kostengünstiger
als wenn mit Glashalteleisten gearbeitet wird.
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Ein
Fensterflügel
ohne Glashalteleisten ist durch die
DE
33 18 684 bekannt geworden. Dabei werden die Rahmenteile
nach dem Aufstecken auf die Verglasung miteinander verschweißt, wobei
in der Glashalte-Nut vorstehende Distanzstege angeordnet sind, die
die Verglasung zentrieren und zugleich den inneren Abschluss eines
Spaltes zwischen den parallelen Wandungen der Glashalte-Nut einerseits
und der Verglasung andererseits bilden, in welchen nach dem Verschweißen der
Rahmenteile Dicht- und/oder Klebemittel-Stränge eingebracht werden.
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Bei
dieser Bauform muss die Geometrie der U-förmigen Nut sehr genau mit den
Abmessungen der Verglasung übereinstimmen,
insbesondere muss der Abstand zwischen den beiden genannten Distanzstegen
genau der Verglasungsdicke entsprechen, damit diese Distanzstege
als Dichtleisten für den
anschließend
einzubringenden Dicht- und/oder Klebemittel-Strang fungieren können und
dieses Mittel nicht nach unten wegläuft. Glas-Dickentoleranzen sind
bei diesem System daher problematisch.
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Des
Weiteren besteht bei dieser Konstruktion das Risiko, dass die Verglasung
bei der üblichen vertikalen
Einbauposition des Flügels
in ihrem Rahmen nach unten rutscht, bis sie am Nutgrund des unteren
Rahmenteils anliegt.
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Um
dieses Verrutschen zu vermeiden, ist es durch die
DE 198 19 086 bekannt geworden, am
Nutgrund Distanzklötze
vorzusehen, so dass die Verglasung umfangsseitig geführt ist,
nachdem die Rahmenteile zur Bildung eines geschlossenen Rahmens miteinander
verbunden worden sind. Allerdings bedarf es auch hier einer exakten
Anpassung der Maße von
Rahmen und Verglasung, damit letztere nicht in der Verglasungsebene
verrutschen kann. Quer zur Verglasungsebene wird die Verglasung
durch Lippendichtungen gehalten, die von den beiden parallelen Seitenwänden der
Glashalte-Nut ausgehen und mit ihren freien Enden an der Verglasung
anstoßen. Diese
Lippendichtungen bestehen aus Gummi und müssen zunächst als separate Bauteile
hergestellt und dann mit dem Rahmenteil verbunden werden.
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Die
Verklebung erfolgt in diesem Fall durch Zufuhrkanäle, die
von der in eingebautem Zustand nicht sichtbaren Außenseite
des Rahmenteiles ausgehen und an ihrem anderen Ende in die Glashalte-Nut
münden.
Dadurch liegt die Verklebung im unsichtbaren Bereich und kann hinsichtlich
ihrer Menge und lokalen Verteilung nicht von außen kontrolliert werden. Wohl
nicht zuletzt aus diesem Grund wird deshalb noch ein dritter Klebemittel-Strang
in den Spalt der Glashalte-Nut eingebracht, und zwar an dem sichtbaren
oberen Ende dieses Spaltes.
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Aus
dem Vorgesagten wird deutlich, dass die Herstellung dieses Fensterflügels relativ
aufwendig ist und dass der maßliche
Anpassungsbedarf an der Umfangsfläche der Verglasung immer noch
problematisch ist.
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Hiervon
ausgehend liegt die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, einen
Flügel
der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass zum einen
die Montage zwischen Rahmenteilen und Verglasung erleichtert wird,
zum anderen Maßtoleranzen
leichter kompensiert werden können.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die genannte Dichtleiste von der Nutseitenwand ausgehend schräg nach unten
in Richtung zum Nutgrund geneigt ist und dass sie weich elastisch
zum Ausgleich von Glas-Dickentoleranzen
ausgebildet ist.
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Hierdurch
ergibt sich der Vorteil, dass die Dichtleiste nicht nur zur Begrenzung
der nach außen offenen
Rinne zum Einbringen des Dicht- und/oder Klebemittel-Stranges dient,
sondern zugleich auch Dickentoleranzen der Verglasung kompensieren kann.
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Zwar
sind elastische Dichtleisten an sich aus der
DE 198 19 086 bekannt, dort aber
nur am oberen Ende der Glashalte-Nut und nicht als untere Begrenzung
eines Spaltes zur Aufnahme des Dicht- und/oder Klebemittel-Stranges.
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In
Weiterbildung der Erfindung empfiehlt es sich, die genannte Dichtleiste
nicht wie in der
DE 198 19 086 als
separates Bauteil auszubilden, sondern sie einstückig an dem Rahmenteil anzuformen.
Dadurch entfällt
der bisher not wendige zusätzliche
Montageschritt zum Anbringen der Dichtleiste am Rahmenteil.
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Eine
andere zweckmäßige Weiterbildung
der Erfindung besteht darin, die der genannten Dichtleiste gegenüberliegende
Nut-Seitenwand zur Bildung eines weiteren Spaltes zu profilieren,
damit auch an dieser Seite der Verglasung eine Rinne zur Aufnahme
eines Dicht- und/oder Klebemittel-Stranges zur Verfügung steht.
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Besonders
zweckmäßig ist
es dabei, die genannte profilierte Nut-Seitenwand als starre Halteschulter
für die
Verglasung auszubilden, wenn sich Rahmenteile und Verglasung in
der horizontalen Montageposition befinden. Dadurch wird die Montage
sehr erleichtert, weil die horizontalen Rahmenteile mit der profilierten
Nut-Seitenwand als untere Stützfläche für die Verglasung
genügend
stabil sind, um die Verglasung zu tragen und in einem definierten Bezug
zu den Rahmenteilen zu fixieren. Mit anderen Worten: Die steife
profilierte Nut-Seitenwand definiert die Zuordnung zwischen Verglasung
und Rahmen, die gegenüberliegende
Nut-Seitenwand mit der nachgiebigen Dichtleiste sorgt zum Ausgleich
von Maßtoleranzen
quer zur Verglasung und bringt die gewünschte Abdichtung der Klebe-Rinne.
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In
Weiterbildung der Erfindung empfiehlt es sich, dass die Aufnahmeschulter
an der profilierten Nut-Seitenwand so positioniert wird, dass sie
ebenfalls als untere Begrenzung einer nach außen offenen Kleberinne dient.
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Damit
die Verglasung nicht nur quer zur Verglasungsebene in einer definierten
Position im Rahmen gehalten wird, sondern auch parallel zur Verglasungsebene,
empfiehlt es sich, dass zwischen dem Nutgrund der Glashalte-Nut
und der Stirnseite der Verglasung eine elastische Zentrierlippe
angeordnet ist. Dadurch ist eine Zentrierung der Verglasung relativ
zum Rahmen auch in der Verglasungsebene sichergestellt.
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Die
genannte Zentrierlippe könnte
theoretisch an der Stirnseite der Verglasung angeordnet sein. Wesentlich
günstiger
ist es aber, wenn sie am Rahmenteil angeordnet ist, insbesondere
dort einstückig
angeformt ist. Dabei kann sie di rekt vom Nutgrund ausgehen, gegebenenfalls
aber auch vom unteren Bereich einer Nut-Seitenwand.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispieles
anhand der Zeichnung. Sie zeigt:
einen Querschnitt durch den
unteren Bereich eines Fensterflügels.
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Man
erkennt unten den der Vollständigkeit halber
eingezeichneten Blendrahmen 1. Darüber befindet sich das mit ihm
korrespondierende untere Rahmenteil 2 des Flügelrahmens.
Es besteht aus einem im Extrusionsverfahren hergestellten Hohlprofil, das
zur Verbesserung der Wärmedämmung von zahlreichen
Zwischenwänden
durchquert wird. An seiner Oberseite ist eine Glashalte-Nut 3 eingeformt, sie
besteht aus zwei Nut-Seitenwänden 3a und 3b und
einem Nutgrund 3c. An ihrer dem Blendrahmen 1 abgewandten
Seite ist die Glashalte-Nut 3 offen, damit
das Rahmenteil 2 stirnseitig auf den Rand einer Verglasung 4 aufgesteckt
werden kann.
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Nachdem
an allen Seiten der Verglasung 4 passende Rahmenteile 2 aufgesteckt
worden sind, werden die Rahmenteile 2 an den Stoßstellen – im Allgemeinen
auf Gehrung – miteinander
verschweißt. Die
Verglasung ist dann unverlierbar im Flügelrahmen gehalten. Das Aufschieben
der Rahmenteile auf die Verglasung mit Hilfe von Spannvorrichtungen
und das anschließende
Verschweißen
kann in an sich bekannter Weise erfolgen.
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Wesentlich
ist nun, dass das Rahmenteil 2 im Bereich der Nut-Seitenwände 3a und 3b so
bemessen ist, dass der Spalt zwischen diesen beiden Seitenwänden etwa
3 bis 7 Millimeter größer ist
als die Verglasungsdicke und dass zumindest im Bereich der Nuten-Seitenwand 3a eine
Dichtleiste 13a in Form einer elastischen Andrucklippe
angeordnet ist, die vom oberen Bereich der Nut-Seitenwand ausgehend
schräg
nach unten in die Nut hineinläuft,
so dass sie mit der benachbarten Glasfläche eine nach oben offene Rinne
bildet, in die ein Dicht- und/oder Klebemittel-Strang 5 eingespritzt
werden kann.
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Die
gegenüberliegende
Nut-Seitenwand 3b könnte
theoretisch den gleichen Aufbau haben wie die Seitenwand 3a.
Besonders zweckmäßig ist
es aber, wenn sie wie im Ausführungsbeispiel
in Richtung zur gegenüberliegenden
Nut-Seitenwand 3a ausgebeult
ist, derart, dass die Ausbeulung eine starre Halteschulter 13b für die Verglasung 4 bildet
und außerdem
diese Halteschulter 13b über eine schräg nach oben
und außen
laufende Flanke 23b zum oberen Ende der Glashalte-Nut 3 läuft. Dadurch
erhält man
im Bereich der Nut-Seitenwand 3b eine exakte starre Anlage
für die
Verglasung einerseits und eine ähnliche
zwickelförmige
Rinne zur Aufnahme eines Dicht- und/oder Klebemittel-Stranges 6 wie
auf der gegenüberliegenden
Verglasungsseite.
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Vor
dem Einbringen des Dicht- und/oder Klebemittel-Stranges 6 fungiert
die schräge
Flanke 23b als Einführschräge für die Verglasung
und erleichtert das Aufstecken des Rahmenteiles 2.
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Die
Rinnen für
das Einbringen des Dicht- und/oder Klebemittel-Stranges 5 und 6 liegen
etwa auf gleicher Höhe
und haben an ihrem oberen Ende etwa die gleiche Spaltbreite. Dadurch
ergibt sich ein gefälliges
Aussehen des fertigen Fensterflügels.
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Wesentlich
ist schließlich
noch, dass an der Umfangsseite der Verglasung eine Zentrierlippe 13c wirksam
wird. Diese Zentrierlippe geht vom Nutgrund 3c aus und
erstreckt sich in die Nut hinein. Durch ihre elastische Ausbildung
sorgt sie dafür,
dass die Verglasung 4 nicht einseitig an einem der Rahmenteile anstößt, sondern
einigermaßen
symmetrisch zwischen allen umgebenden Rahmenteilen zentriert wird.
Sie geht im Ausführungsbeispiel
vom Nutgrund 3c aus, könnte
aber auch von einer Nut-Seitenwand ausgehen. Wesentlich ist nur,
dass sie an der Umfangsseite der Verglasung anliegt und eine gewisse Nachgiebigkeit
hat, um Maßtoleranzen
auszugleichen.
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Zusammenfassend
besteht der Vorteil der Erfindung darin, dass in Querrichtung der
Verglasung, in Weiterbildung der Erfindung auch in der Verglasungsebene
ein elastischer Toleranzausgleich zur Verfügung gestellt wird, dass eine
Nut-Seitenwand die exakte Zuordnung zwischen Verglasung und Rahmenteil
in Querrichtung garantiert und schließlich mit zwei von außen einzubringenden und
kontrollierbaren Dicht- und/oder Klebemittel-Strängen eine zuverlässige Fixierung
der Verglasung im Rahmen gewährleistet
ist.