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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit Fertigteilen für
Kollektoren, die für Ingenieurnetzen, wie Strom-, Gas-,
Luft- und Wasserleitung bzw. Kanalisationsleitung vorgesehen sind.
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Derartige
Kollektoren werden in der Erde versenkt und bestehen aus oberen
und einem unteren Fertigteilen, die miteinander verbindbar sind.
Sie nehmen die Strom-, Gas-, Luft- und Wasserleitung sowie die Kanalisationsleitung
auf. Derartige Kollektoren sind schon seit mehreren Jahrzehnten
bekannt. Ein Beispiel für einen derartigen Kollektor ist
aus der Patentschrift
CZ
AO 205285 bekannt. Der Kanal wird aus Komplett-Fertigteilen
zusammengesetzt. Dabei weisen die Fertigteile im Querschnitt eine
U-Form auf, wobei die unteren Formteile mit den Armen aufwärts
gerichtet und mit den oberen Fertigteilen abgedeckt sind. Die oberen
Fertigteile sind mit ihren Armen nach unten gerichtet. Die untere
Hälfte des Kanals bildet eine Außenrinne, in der
eine Innenrinne verlegt ist.
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Ein
weiteres insbesondere für Energiezwecke bestimmtes Beispiel
ist aus der Patentschrift
CZ AO
217052 bekannt. Teile der Decke und des Bodens sind durch
eine gegenseitige Verschiebung der Berührungsfugen zusammengesetzt.
Teile der Decke sind gegenüber den Wandteilen um die Hälfte
der Brettbreite verschoben, wobei Teile der Decke und des Bodens,
sowie auch Wandteile mit einer Verzahnung versehen sind. Die Verzahnung
besteht aus Zähnen, die an den Rändern des Bretts
angeordnet sind. In der Mitte haben die Zähne Aussparungen, wobei
die Größe des Zahns ein Viertel und die Größe der
Aussparung die Hälfte der Brettbreite beträgt.
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Ein
weiteres Beispiel einer solchen Anordnung ist der Patentschrift
CZ AO 218817 zu
entnehmen, das für die Baukonstruktionen von Kollektoren und
Energiekanälen verwendbar ist. Das Bauteil weist die Grundform
eines Bretts auf, welches im Teil der oberen Fläche ein
Paar hervorragender Rippen aufweist, zwischen denen Falze aufgesetzt
sind.
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Die
Patentschrift
CZ AO 241601 zeigt
einen unterirdischen Fertig-Linienbau, insbesondere Eisenbeton-Linienbau,
gezeigt ist dabei die Verbindung von Teilelementen, die durch Zähne,
Aussparungen und Falze gekoppelt sind.
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Einen
unterirdischen Fertig-Linienbau zeigt die Patentschrift
CZ AO 267978 . Bei
diesem Bau ist ein dreiwandiges Raumelement mittels trapezförmiger
Aussparungen und Vorsprüngen mit einem Bodenbrett verbunden.
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Ein
Montageverfahren für einen aus Fertigteilen bestehenden
Wasserkanals ist aus dem Patent
JP
54063531 zu entnehmen. Hier ist eine interessante Konstruktionslösung
dargestellt, bei der die einzelnen aus einem Boden und zwei Seitenwänden
bestehenden Grundelementes im unteren Teil des Kanals in U-Form
angeordnet sind. Diese werden nach und nach mittels Verbindungselementen,
die an den Stirnseiten der Seitenwände angeordnet sind,
zu einem ganzen Kanal verbunden.
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Das
Patent
JP 61072145 zeigt
einen Verbindungsdübel oder -stift für einen aus
Fertigteilen bestehenden Wasserkanal, bei dem die einzelnen Konstruktionsteile
mittels dieser Verbindungsdübel oder -stifte miteinander
verbunden sind.
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Ein
Fertigungsbauelement für eine Entwässerungsrinne
zeigt die Patentanmeldung
DE
36 02 708 A1 . Das Bauelement besteht aus einem geformten
Konstruktionsteil, bei dem die Rinne und die Rinnenabdeckung beliebig
ausgewählt werden können. Dabei stehen zwischen
den Teilstücken der Rinne übertragbare und fest
verbundene Kraft-Arretierelemente zur Verfügung.
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Ein
weiteres Fertigungsbauelement für eine aus Teilstücken
zusammensetzbare Rinne ist aus der Patentanmeldung
DE 36 02 962 bekannt. Es handelt sich
dabei um ein ähnliches Bauelement wie bei der vorher genannten
Patentanmeldung
DE
36 02 708 A1 , das dadurch verbessert ist, dass die Einbauteile, wie
z. B. Leitungen und Kabel, in das Bauelement eingebaut sind. Dies
wird durch Anordnung eines Trägers in der Rinnenvertiefung
erreicht, die für die Abgrenzung der Ladeebene bestimmt
ist.
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Das
französische Patent
FR
2700563 zeigt einen Dränagekanal aus Betonfertigteilen.
Der Kanal ist in Abschnitte aufgeteilt, wobei jeder Abschnitt aus eine
Grundfläche und zwei Seitenwänden besteht. Die
oberen Kanten der Seitenwände sind zur Abstützung
einer oberen Platte ausgebildet. Die Kanten sind mit länglichen
Metallstreifen versteift, die in den Beton eingebaut sind.
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Die
vorgestellten Lösungen lassen die Bemühungen erkennen,
eine Fertigteil- bzw. Bauelemente-Vorrichtung zu schaffen, die Kollektoren
bzw. Kanäle aus den einzelnen Bauelementen relativ einfach
und schnell zusammensetzen lässt.
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In
keinem dieser Dokumente ist aber ausgeführt, dass diese
Ausführungen von Kollektoren und Kanälen mit einer
oberen Durchgangs- oder Laufschicht versehen sind, die den Durchgang
oder das Rollen direkt an der oberen Schicht ermöglichen
und für gewöhnlich den Deckel des Kollektors oder
des Kanals bilden.
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Der
Hauptnachteil der angeführten Konstruktionslösungen
besteht jedoch darin, dass es sich um feste Verbindungen zwischen
den einzelnen Konstruktionselemente oder -teile handelt, die keine Schwenkung
oder Neigung der Teilelemente oder Teilstücke ermöglichen.
Dies ist aber zur Richtungsänderung des zusammengebauten
Kollektors oder im Bedarfsfall des Deckels nötig, um den
Krümmungen der Straße oder den vorhandenen Terrainbedingungen
folgen zu können.
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Dieser
Nachteil wird in geringem Maß durch eine Konstruktion gemäß dem
Patent
KR 20030088747 beseitigt,
das ein Kanalrohr bestehend aus Fertigteilen zeigt, das für
einen steilen Anstieg vorgesehen ist. Diese Rohrteile werden durch
flache Verbindungselemente mit halbkreisförmigen Nuten miteinander
verbunden, um die zusammengebaute Rohrleitung verschwenken zu können.
Diese interessante Konstruktion ermöglicht eine gegenseitige
Neigung bzw. Schwenkung der einzelnen miteinander verbundenen Rohrteile,
jedoch nur in einer Ebene, gewöhnlich in der Vertikalebene.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, eine
Vorrichtung der eingangs erwähnten Art zu schaffen, die
es erlaubt in Bezug auf die Längsachse des zusammengebauten Kollektors
die einzelnen Kollektorabschnitte nach allen Richtungen zu verschwenken
und so an die gegebenen Terrainbedingungen anzupassen.
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Diese
Aufgabe der Erfindung wird durch die in Anspruch 1 aufgeführten
Merkmale gelöst.
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Die
Kollektoren werden aus unteren und oberen Fertigteilen zusammengebaut,
wobei die obere Fläche der oberen Fertigteile mit einer
Durchgangs- oder Laufschicht versehen ist. Die Stirnseiten der unteren
Fertigteile sind mit angeformten Verbindungsschlössern
versehen, die eine allseite Schwenkung längs der Achse
des Kollektors zulassen. Dazu sind noch Hilfsfertigteile vorgesehen,
die eine Erweiterung der Vorrichtung bringen.
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Weitere
zweckmäßige und vorteilhafte Ausgestaltungen des
Kollektors sind den Unteransprüchen entnehmbar, die sich
vor allen Dingen mit der Ausgestaltung der Verbindungsschlösser
an den Stirnseiten der unteren Fertigteile und auch der übrigen
Fertigteile, wie obere Fertigteile und Hilfsfertigteile befassen.
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Die
Durchgangs- oder Laufschicht auf der oberen Fläche der
oberen Fertigteile hat den Vorteil, dass das obere Fertigteil, das
als abnehmbare Abdeckung ausgebildet ist, Bestandteil des Gehweges oder
der Fahrbahn sein kann. Zudem ermöglicht die abnehmbare
Abdeckung einen einfachen Zugang zum Kollektor bei einer Reparatur,
Reinigung oder beim Austausch von Einzelteilen.
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Das
obere Fertigteil verdeckt den Restteil des Kollektors und isoliert
ihn gegebenenfalls gegen das Eindringen von Wasser, Staub und anderen
Unreinheiten. Im Bedarfsfall kann der obere Fertigteil noch mit
einer Wärmedämmung versehen werden. Außerdem
kann das obere Fertigteil für eine seitliche Oberflächenwasserabfuhr
geformt und angeordnet sein.
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Ferner
kann dieses Teil für die Schaffung der Bordsteinseite geformt
sein, wobei die obere Fläche für die seitliche
Oberflächenwasserabfuhr in einer Schräglage geformt
ist und eine Seite für die Schaffung der Bordsteinseite
verwendet ist. Die Oberfläche des oberen Fertigteils kann
mit einer Gegenschlupf-Behandlung bzw. Farbbehandlung versehen sein
und damit Anforderungen des Benutzers erfüllen. Die Verbindungsschlösser
erlauben Richtungsänderungen am Kollektor in Horizontal-
und Vertikalebene, um so eine Verzweigung oder Abzweigung, Maßänderung
wie etwa Erweiterung oder Verengung des Kollektors zu ermöglichen.
Die Verbindungsschlösser erleichtern dabei den Anschluss
an der Verbindungsstelle.
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Die
Konstruktion der Verbindungsschlösser bietet eine ausreichend
abgedichtete Verbindung der einzelnen Fertigteile des Kollektors,
so dass dieser auch einzeln als Wasser- oder Abwasserleitung verwendet
werden kann, ohne dass es zum Durchsi ckern von der Transportflüssigkeit
in das Terrain kommt. Im Bedarfsfall können die Verbindungsschlösser
zusätzlich mit einer Dichtung versehen werden.
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Bei
einer Möglichkeit, dass das Oberflächenwasser
durch den oberen Teil des Kollektors durchdringt, kann das Verbindungsschloss
eine seitliche Wasserabführung übernehmen, welche
sowohl in das Außen- als auch in das Innensystem der Wasserleitung
(Regenwasserkanalisation) führt.
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Der
für Ingenieurnetze vorgesehene Kollektor kenn im bereich
des Bodens und/oder der Seitenwände mit Schwächungsstellen
versehen sein, um Montage- und Durchlassöffnungen zu bilden.
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Die
Erfindung wird anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einiger Anordnungen aus Kollektors für
Ingenieurnetze bei einer Richtungsänderung. Zudem zeigt
die 1 schematisch ein Verbindungsschloss das zwei
untere Fertigteile verbindet,
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2 ein
Verbindungsschloss einerseits in Schwenkstellung und andererseits
in direkter Verbindung von zwei unteren Fertigteilen,
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3 die
Haupt-Fertigteile eines Kollektors im Querschnitt und in Stirnansicht,
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4 ein
unteres Fertigteil im Querschnitt und in Stirnansicht, wobei auf
der Oberseite des Fertigteils mit einem Zwischenstück versehen
ist und
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5 eine
axonometrische Ansicht der oberen Fertigteile in mehreren Ausführungen,
wobei im zerlegten Zustand die Verbindung des oberen Fer tigteils
mit dem unteren Fertigteil mittels eines Querbalkens oder einer
Querlatte schematisch dargestellt ist.
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In 1 sind
einige Anordnungen des für Ingenieurnetze vorgesehenen
Kollektors schematisch dargestellt und zwar bei einer Richtungsänderung
in der Horizontalebene, einschließlich einer Verzweigung
oder Abzweigung und gleichermaßen bei einer Richtungsänderung
in der Vertikalebene, bei der Beobachtung der Senkung oder der Hebung
des Terrains. Ferner wird ein Verbindungsschloss 3 schematisch
dargestellt, welches zwei untere Fertigteile 2 verbindet.
Die Verbindungsschlösser 3 bilden Vorsprünge 3A und
Rillen 3B, wobei gegenüber einem Vorsprung 3A an
der Stirnseite 2A eines unteren Fertigteils 2 auf
der Stirnseite 2A eines zweiten unteren Fertigteils 2,
dass das Gegenstück bildet, eine Rille 3B angeordnet
ist und umgekehrt.
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In 2 ist
das Verbindungsschloss 3 einerseits in Schwenkstellung
und andererseits in direkter Verbindung zweier unterer Fertigteile 2 gezeigt.
Die Formschlösser bilden Vorsprünge 3A und
Rillen 3B, wobei an der Stirnseite 2A eines ersten
Fertigteils 2 ein Vorsprung 3A gebildet ist, während
an der Stirnseite 2A eines zweiten Fertigteils 2,
dass das Gegenstück zum ersten Fertigteil 2 bildet,
eine Rille 3B angeordnet ist und umgekehrt.
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In 3 sind
die Haupt-Fertigteile des Kollektors im Querschnitt und in der Stirnansicht
dargestellt. Die unteren Fertigteile 2, die zur Verlegung
der Ingenieurnetze 8 dienen, sind in ihrem Querschnitt
in U-Form ausgeführt, wobei die Arme z. B. der unteren Fertigteile 2 nach
oben gerichtet sind. Die oberen Fertigteile bilden eine abnehmbare
Abdeckung des Kollektors. Hier sind auch zwei Ausführungen
des oberen Fertigteils 1 dargestellt, wo in einer Ausführung
das obere Fertigteil 1 als Bordsteinseite geformt ist.
Dabei ist die Oberseite mit einer Schrägung für die
Oberflächenwasserabfuhr versehen, an die sich ein bordsteinartiger,
nach oben gerichteter Ansatz anschließt. In einer zweiten
Ausführung ist das obere Fertigteil 1 mit einer
Oberseite ausgebildet. An den Innenseiten der Arme z. B. des unteren
Fertigteils 2 sind in diesem Ausführungsbeispiel
Versteifungsrippen gebildet, an denen Bänke oder Aufhängungen zur
Verlegung der Ingenieurnetze 8 angeordnet sind. Die obere
Fläche 1A der oberen Fertigteile 1 ist
hier markiert, welche mit einer Durchgangs- oder Laufschicht versehen
ist. Ferner sind hier die Verbindungsschlösser 3 markiert.
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In
der 4 ist ähnlich wie in 3 das
untere Fertigteil 2 im Querschnitt und in Stirnansicht dargestellt,
das auf seiner Oberseite mit einem Zwischenstück 4 versehen
ist. Das Zwischenstück 4 dient zur Erhöhung
bzw. Verlängerung des Armes 2B der unteren Fertigteile 2.
An den Innenseiten der Arme 2B des unteren Fertigteiles 2 sind
wieder Versteifungsrippen 6 angebracht, an denen Balken 7 oder
Aufhängungen zur Verlegung der Ingenieurnetze 8 angeordnet
sind.
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Die 5 zeigt
eine axonometrische Ansicht der oberen Fertigteile 1 in
mehreren Ausführungen. Bei einer Ausführung ist
die obere Fläche 1A der oberen Fertigteile 1 markiert
und ist mit einer Durchgangs- und Laufschicht versehen. Die Stirnseiten
der oberen Fertigteile 1 sind in dieser Ausführung
gleichermaßen mit Verbindungsschlössern 3 versehen. Die
Stirnseiten können jedoch auch eben sein. Ferner wird der
zerlegte Zustand der Alternativverbindung des oberen Fertigteils 1 mit
dem unteren Fertigteil 2 mittels eines Querbalkens oder
eine Querlatte 5 schematisch dargestellt. Diese Querbalken
oder Querlatten 5 können gleichermaßen
mit Verbindungsschlössern 3 versehen sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - CZ 205285
A [0002]
- - CZ 217052 A [0003]
- - CZ 218817 A [0004]
- - CZ 241601 A [0005]
- - CZ 267978 A [0006]
- - JP 54063531 [0007]
- - JP 61072145 [0008]
- - DE 3602708 A1 [0009, 0010]
- - DE 3602962 [0010]
- - FR 2700563 [0011]
- - KR 20030088747 [0015]