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Die
Erfindung betrifft ein elektrochirurgisches Handgerät mit
einer in wenigstens einem Oberflächenbereich aufgebrachten,
farbig wirkenden elektrischen Isolierbeschichtung.
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Derartige
Handgeräte sind beispielsweise aus der
DE 10 2006 050 960 B3 bekannt,
bei der eine Koagulationspinzette vorgeschlagen wird, bei welcher
die Außenseiten der Pinzettenschenkel eine Isolierbeschichtung
aufweisen.
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Allgemein
werden elektrochirurgische Instrumente häufig mit einer
Isolationsschicht versehen, um Patienten und Anwender vor elektrischen
Schlägen zu schützen. Die Anforderungen an die
elektrische Durchschlagskraft der Isolationsschicht ergibt sich
dabei aus der Zweckbestimmung des elektrochirurgischen Instrumentes,
dem verwendeten elektrochirurgischen Geräten sowie aus
Normforderungen. Hier ist insbesondere die IEC 60601-2-2 zu
nennen.
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Dabei
sind die Anforderungen an die Isolierschicht vielfältig:
Zum einen soll sie möglichst dünn sein, zum anderen
möglichst hochelektrisch isolierend. Weiterhin muss die
Schicht biokompatibel sein und bei wiederverwendbaren Instrumenten
auch wiederholte Aufbereitungszyklen unbeschadet überstehen.
Unter Aufbereitungszyklen wird hierbei das Reinigen, Desinfizieren
und/oder Dampfsterilisieren verstanden.
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Als
Isolierschicht kommen häufig polyolefine Schrumpfschläuche
oder im Sprüh- beziehungsweise Tauchverfahren aufgebrachte
Beschichtungen zum Einsatz.
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Beschichtungen
haben den Vorteil, dass sie sich auf nahezu alle Geometrien aufbringen
lassen. Insbesondere bei nicht formsymmetrischen Teilen eigenen
sich Beschichtungen zur Erzielung des erwünschten Isolationseffekts.
Als Beschichtungsmaterial werden unterschiedliche Polymere eingesetzt. Häufig
verwendet werden Polytetrafluorethylen-Derivate, Polyethylene und
Polyamide. Insbesondere Polyamide erfüllen die oben genannten
Anforderungen in sehr guter Weise. Vorteilhaft ist weiterhin, dass
Polyamide in verschiedenen Farben als Beschichtungspulver zur Verfügung
stehen.
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Zur
besseren Haftung des Polyamids auf dem Substrat wird die Substratoberfläche
häufig aufgeraut, um eine Oberflächenvergrößerung
zu erzielen. Auch wird häufig ein Haftvermittlung, ein
sogenannter Primer, auf das Substrat und unter die Polyamidschicht
aufgebracht. Es werden verschiedene Haftvermittler sowohl auf wasserlöslicher
Basis als auch auf Lösungsmittelbasis angeboten.
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Auf
elektrochirurgischen Instrumenten werden üblicherweise
Polyamidschichten mit einer Schichtstärke von 150 bis 400 μm
aufgebracht. Die elektrische Durchschlagsfestigkeit nimmt dabei
mit der Schichtdicke ebenfalls zu.
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Die
elektrische Durchschlagsfestigkeit wird bei elektrochirurgischen
Instrumenten folgendermaßen gemessen: In einer ersten Prüfung
erfolgt entweder eine Hochspannungsprüfung des Instruments gegen
die Außenhaut bei Netzfrequenz für eine Dauer
von 30 Sekunden oder alternativ eine Prüfung mit Gleichspannung
des Instruments gegen die Außenhaut. Eine weitere vorgeschriebene
Prüfung wird mit hochfrequenter Spannung, wobei die Frequenz
bei ca. 400 kHz liegt, durchgeführt. Auch hier muss die Spannung über
einen Zeitraum von 30 Sekunden aufrechterhalten werden, ohne dass
Durchschläge auftreten. Die angelegten Prüfspannungen
variieren dabei stark, je nach Art und Anwendungszweck des Instruments.
Häufig werden Prüfspannungen zwischen 1.000 und
8.000 V angelegt.
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Die
Miniaturisierung elektrochirurgischer Instrumente hat zur Folge,
dass auch die Isolierschichten immer dünner werden sollen.
Dabei bleiben die bisherigen Anforderungen an die elektrische Durchschlagsfestigkeit,
Biokompatibilität, Temperaturbeständigkeit und Ästhetik
bestehen oder werden gar erhöht. So trägt zum
Beispiel bei einem endoskopischen Rohrschaftinstrument, welches
einen Außendurchmesser von 3 mm haben soll, eine elektrische Isolierschicht
von 300 μ im Durchmesser bereits 20% bei. Diese 20% des
Durchmessers stehen somit nicht mehr für die Verbesserung
der Stabilität oder die Unterbringung mechanischer Vorrichtungen
zur Verfügung. Dies stellt eine erhebliche Einschränkung
an die Formgebung und die Möglichkeiten der Unterbringung
von mechanischen Vorrichtungen in elektrochirurgischen Instrumenten
dar.
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Sowohl
die internationale Normierungsarbeit als auch die durch den technischen
Fortschritt ausgelöste Leistungssteigerung der Elektrochirurgiegeräte bedingen
bei vielen Anwendun gen eine immer höhere Durchschlagsfestigkeit
der Isolierschicht. Damit werden die Ansprüche an die Isolierschicht
selbst bei geometrisch unveränderten Instrumenten immer
höher. Die Notwendigkeit einer entsprechend hohen elektrischen
Isolierkraft der Beschichtung kann in manchen Fällen auch
der weiteren Miniaturisierung der elektrochirurgischen Instrumente
im Wege stehen, obwohl diese aus Anwendersicht gewünscht wäre.
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Isolierbeschichtungen
sind üblicherweise aus ästhetischen und teilweise
auch funktionalen Gründen farbig. Auch weiße und
schwarze oder einen metallischen Eindruck erzeugende Beschichtungen
werden in diesem Zusammenhang als farbig eingestuft. Durch das Einfärben
des Beschichtungspulvers kommt es regelmäßig zu
einer Verschlechterung der elektrischen Durchschlagsfestigkeit der
Schicht. Auch die Bioverträglichkeit kann durch Einfärben
des Beschichtungsmaterials beeinflusst werden. Ideal in elektrischer
und biologischer Hinsicht sind farblose, das heißt durchsichtige
beziehungsweise in uneingefärbtem Zustand milchige Beschichtungen.
Diese kommen jedoch aus oben genannten Gründen üblicherweise
nicht zum Einsatz. Insbesondere ästhetische Gründe,
sowie die Erkennbarkeit für den Anwender, dass es sich
um ein beschichtetes elektrochirurgisches Instrument handelt, sprechen
für eine farbige Beschichtung.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Beschichtung für
elektrochirurgische Instrumente bereit zu stellen, die sowohl bioverträglich
als auch thermisch und chemisch beständig und elektrisch hoch
isolierend ist, welche möglichst dünn auftragbar ist
und dabei gleichzeitig funktionale und ästhetische Ansprüche
hinsichtlich der Farbgebung erfüllt.
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Diese
Aufgabe wird bei einem elektrochirurgischen Handgerät der
eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass in der Isolierbeschichtung
eine erste elektrische Isolierschicht und wenigstens eine weitere
elektrische Isolierschicht vorgesehen sind, wobei die erste elektrische
Isolierschicht farbig wirkend ausgebildet ist und die weitere elektrische
Isolierschicht eine höhere elektrische Durchschlagsfestigkeit
als die erste elektrische Isolierschicht aufweist. Der Erfindung
liegt somit die überraschende Erkenntnis zugrunde, die
unterschiedlichen, von der üblicherweise einheitlich ausgebildeten
Isolierbeschichtung übernommenen Funktionen auf unterschiedliche
Isolierschichten der Isolierbeschichtung aufzuteilen. Beispielsweise
wird die ästhetische Ausgestaltung und die funktionale
Kennzeichnung von der farbig wirkenden ersten elektrischen Isolierschicht übernommen,
während die weitere elektrische Isolierschicht eine höhere
elektrische Durchschlagsfestigkeit hat, die hauptsächlich
für die notwendige elektrische Isolation und die erforderliche
biologische, thermische und chemische Verträglichkeit sorgt
und nicht funktional kennzeichnet oder ästhetisch wirkt.
Es hat sich herausgestellt, dass eine Schicht mit erhöhter elektrischer
Durchschlagsfestigkeit gleichzeitig eine bessere Bioverträglichkeit
und/oder thermische und/oder chemische Beständigkeit aufweist.
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Die
Isolierschichten sind vorzugsweise als Kunststoffschichten, insbesondere
eingefärbte bzw. farblose Kunststoffschichten, ausgeführt.
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Die
Erfindung ist vorteilhaft einsetzbar bei elektrochirurgischen Handgeräten
aller Art, beispielsweise elektrochirurgischen Pinzetten, Scheren,
Koagulationsinstrumenten und Messern.
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Zur
Erreichung einer höheren elektrischen Durchschlagsfestigkeit
kann es vorgesehen sein, dass die weitere elektrische Isolierschicht
gegenüber der ersten elektrischen Isolierschicht einen
verminderten Anteil von farbig wirkenden Bestandteilen oder Pigmenten
aufweist. Es hat sich herausgestellt, dass diese Bestandteile oder
Pigmente, die oft aus metallischen Zusätzen bestehen oder
metallische bzw. leitende Verbindungen enthalten, eine Herabsetzung
der elektrischen Durchschlagsfestigkeit und eine Herabsetzung der
Bioverträglichkeit und/oder der thermischen und/oder chemischen
Beständigkeit bewirken.
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Eine
besonders hohe elektrische Durchschlagsfestigkeit bei geringer Materialstärke
der Beschichtung ergibt sich, wenn die weitere Isolierschicht farblos,
durchscheinend, milchig, teilweise durchsichtig und/oder transparent
ausgebildet ist. Von Vorteil ist dabei, dass bei den genannten Ausbildungen
metallische Zusätze, Bestandteile und/oder Pigmente in
der weiteren Isolierschicht vollständig oder nahezu vollständig
verzichtbar sind, wodurch sich insbesondere verbesserte elektrische
Isoliereigenschaften ergeben.
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Gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die weitere
elektrische Isolierschicht auf der Außenseite der ersten
elektrischen Isolierschicht angeordnet ist. Hierdurch wird vorteilhaft
erreicht, dass die farbig wirkend ausgebildete Isolierschicht durch
eine weitere elektrische Isolierschicht nach außen abgedeckt
wird, wodurch sich eine verbesserte Bioverträglichkeit
und/oder eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen
mechanische, chemische und/oder thermische Belastungen ergeben.
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Gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass die weitere
elektrische Isolierschicht auf der In nenseite der ersten elektrischen
Isolierschicht angeordnet ist. Hierbei wird unter der Innenseite
der elektrischen Isolierschicht die der tragenden Unterlage zugewandten
Grenzfläche der Isolierschicht verstanden. Von Vorteil
ist bei der beschriebenen Ausgestaltung, dass die weitere elektrische
Isolierschicht eine verbesserte Haftung der farbig wirkenden Isolierschicht
auf der Unterlage vermittelt.
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Gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass in der
Isolierbeschichtung eine dritte elektrische Isolierschicht vorgesehen
ist, die eine höhere elektrische Durchschlagsfestigkeit
als die erste elektrische Isolierschicht aufweist, wobei die erste
elektrische Isolierschicht zwischen zweiter und dritter elektrischer
Isolierschicht angeordnet ist. Es ist somit eine Sandwichbauweise
geschaffen, bei der die bezüglich Verträglichkeit
beziehungsweise Widerstandsfähigkeit problematischere,
farbig wirkende Isolierschicht zwischen Isolierschichten mit erhöhter
elektrischer Durchschlagsfestigkeit eingebettet ist.
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Die
unterschiedlichen Anteile von farbig wirkenden Bestandteilen oder
Pigmenten in den verschiedenen Isolierschichten können
durch kontinuierliche oder stufenweise Variation der Zugabe von entsprechenden
Bestandteilen bei Aufbringung der Isolierbeschichtung erreicht werden.
Eine besonders einfache Herstellung sieht dagegen vor, dass die elektrischen
Isolierschichten der Isolierbeschichtung in separaten Beschichtungsvorgängen
aufgebracht sind.
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Hierbei
kann es vorgesehen sein, dass die Isolierschichten in direktem Kontakt
zueinander angeordnet sind. Es sind somit die Grenzflächen
der jeweiligen Isolierschicht in Berührkontakt mit den
jeweiligen Grenzflächen der benachbarten Isolierschicht.
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Alternativ
kann vorgesehen sein, dass zur Verbesserung des Zusammenhalts der
Isolierbeschichtung zwischen den Isolierschichten jeweils ein Haftvermittler
aufgebracht ist.
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Möglichst
geringe Einschränkungen an die möglichen Formgebungen
für ein elektrochirurgisches Handgerät werden
erreicht, wenn die Schichtdicke der elektrischen Isolierschichten
mit erhöhter Durchschlagsfestigkeit größer
ist als die Schichtdicke der ersten Isolierschicht. Hierbei wird
vorzugsweise die Gesamtschichtdicke aller elektrischen Isolierschichten
mit erhöhter Durchschlagsfestigkeit verglichen mit der
Gesamtschichtdicke aller Isolierschichten mit farbig wirkenden Bestandteilen.
Es hat sich herausgestellt, dass bereits vergleichbar dünne
Isolierschichten mit farbig wirkenden Bestandteilen oder Pigmenten
einen ausreichenden farbig wirkenden Effekt erzeugen, wodurch die
insgesamt für die Isolierbeschichtung verfügbare
Schichtdicke im wesentlichen für die Isolierschicht mit
höherer elektrischer Durchschlagsfestigkeit nutzbar ist.
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Eine
verbesserte Haftung der Isolierbeschichtung ergibt sich, wenn unter
der Isolierbeschichtung ein Haftgrund vorgesehen ist. Dieser Haftgrund
ist also zwischen Isolierbeschichtung und dem elektrochirurgischen
Handgerät angeordnet.
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Besonders
günstig ist es, wenn als Beschichtungsmaterial ein Polymer
eingesetzt ist.
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Die
genannten Vorteile der Erfindung sind beispielsweise erreichbar,
wenn die Isolierbeschichtung auf eine elektrisch leitende, insbesondere
metallische, Oberfläche aufgebracht ist.
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Ein
besonders guter Halt der Isolierschichten aufeinander und auf dem
elektrochirurgischen Handgerät ergibt sich, wenn die Oberflächen
der Isolierschichten glatt, insbesondere ohne Profilierungen, ausgebildet
sind und/oder wenn die Isolierbeschichtung auf dem elektrochirurgischen
Handgerät keinen Randbereich aufweist, insbesondere in
wenigstens einer Erstreckungsrichtung keinen Rand aufweist, und/oder
das elektrochirurgische Handgerät oder einen Bestandteil
davon ganz oder teilweise umschließt.
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Zur
Erlangung einer ausreichenden elektrischen Durchschlagsfestigkeit
kann es vorgesehen sein, dass die Schichtdicke der Isolierbeschichtung so
bemessen ist, dass die Isolierbeschichtung über einen Zeitraum
von wenigstens 30 Sekunden durchschlagsfest gegenüber Spannungen
von wenigstens 1.000 V Gleichstrom und/oder wenigstens 1.000 V Wechselstrom,
insbesondere bei 400 kHz, ist.
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Mit
der Erfindung wird vorteilhaft erreicht, dass als eine erste elektrische
Isolierschicht eine erste Kunststoffschicht verwendbar ist, die
als farbiger Kunststoff aufgetragen wird. Dadurch können
die beschriebenen Anforderungen, insbesondere die Anforderungen
an die Ästhetik, erfüllt werden. Diese Schicht
ist relativ dünn ausführbar, da sie in erster
Linie ästhetische Zwecke erfüllt und weniger der
elektrischen Isolierung dient. Allerdings wird auch diese Schicht
in der Regel eine gewisse elektrische Isolierung bewirken.
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Als
weitere elektrische Isolierschicht kann bei der Erfindung eine zweite
Kunststoffschicht aufgebracht sein, welche aus einem durchsichtigen
oder zumindest teilweise durchsichtigen Kunststoff besteht. Der
Vorteil liegt wie beschrieben darin, dass nicht eingefärbte
Beschichtungsmaterialien eine deutlich höhere elektrische
Durchschlagsfestigkeit haben als einge färbte Materialien.
Somit wird vorteilhaft erreicht, dass bei einer gleichbleibenden
Gesamtschichtstärke wie bei dem bisherigen Verfahren und
bei den bisher bekannten Instrumenten, bei dem bzw. bei denen nur
eine gleichzeitig ästhetisch und funktional wirkende Kunststoffschicht
aufgebracht wurde, nun eine deutlich höhere Durchschlagsfestigkeit
erreicht wird bzw. durch Aufbringen zweier relativ dünner
Kunststoffschichten, einer ästhetischen, farbigen und einer
funktionalen, durchsichtigen oder teilweise durchsichtigen Schicht,
ein insgesamt dünnerer Schichtaufbau erreicht wird, der
dennoch die gleiche elektrische Durchschlagsfestigkeit aufweist wie
die bisher eingesetzten einschichtigen Lösungen.
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Zur
weiteren Verbesserung der Gebrauchseigenschaften kann schließlich
vorgesehen sein, dass wenigstens die auf der Außenseite
der ersten elektrischen Isolierschicht angeordnete weitere elektrische
Isolierschicht biokompatibel ausgebildet ist.
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Die
Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben,
ist aber nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt.
Weitere Ausführungsbeispiele ergeben sich durch Kombination
der Merkmale der Patentansprüche untereinander und/oder
mit Merkmalen der Ausführungsbeispiele.
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Es
zeigen:
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1 eine
elektrochirurgische Pinzette mit erfindungsgemäßer
Isolierbeschichtung,
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2 einen
Teil-Längsschnitt durch einen Bereich mit Isolierbeschichtung,
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3 einen
Querschnitt durch einen im Querschnitt runden Bestandteil eines
elektrochirurgischen Instruments mit Isolierbeschichtung,
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4 einen
Teil-Längsschnitt durch einen Bereich mit einer weiteren
Isolierbeschichtung gemäß der Erfindung und
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5 einen
Querschnitt durch einen im Querschnitt runden Bestandteil eines
elektrochirurgischen Instruments mit einer weiteren Isolierbeschichtung
gemäß der Erfindung.
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1 zeigt
beispielhaft ein im Ganzen mit 1 bezeichnetes elektrochirurgisches
Handgerät, das hier als elektrochirurgische Pinzette ausgebildet
ist.
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Das
elektrochirurgische Handgerät 1 weist einen Oberflächenbereich 2 auf,
in dem eine farbig wirkende elektrische Isolierbeschichtung 3 aufgebracht
ist.
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2 zeigt
in einer Prinzipdarstellung einen Schnitt durch einen Bereich dieser
Isolierbeschichtung 3, welche auf einem mit 1' bezeichneten
Teil des elektrochirurgischen Handgeräts 1 aufgebracht
ist.
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Die
Isolierbeschichtung 3 besteht aus einer ersten elektrischen
Isolierschicht 4 und einer zweiten elektrischen Isolierschicht 5,
wobei die erste elektrische Isolierschicht nicht weiter ersichtliche,
farbig wirkende Bestandteile oder Pigmente aufweist, während
die zweite elektrische Isolierschicht 5 keine derartigen
Bestandteile oder Pigmente aufweist und daher eine höhere
elektrische Durchschlagsfestigkeit als die erste elektrische Isolierschicht 4 besitzt.
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Die
dargestellte Skizze ist nicht maßstäblich; in
dem Ausführungsbeispiel ist die Dicke der ersten elektrischen
Isolierschicht dünner als die Dicke der zweiten elektrischen
Isolierschicht.
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Die
zweite elektrische Isolierschicht 5 ist an der Außenseite 6 der
ersten elektrischen Isolierschicht 4 angeordnet und deckt
somit die erste elektrische Isolierschicht 4 nach außen
ab.
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Der
mit 1' bezeichnete Teil des elektrochirurgischen Handgeräts 1 ist
aus elektrisch leitendem Material gefertigt und bildet das die Isolierbeschichtung 3 tragende
Substrat.
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Zur
Verbesserung der Haftung der Isolierbeschichtung 3 auf
dem Substrat 1' ist auf der Oberfläche des Substrats 1' unter
der Isolierbeschichtung 3 ein Haftgrund 10 aufgebracht.
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Das
elektrochirurgische Handgerät 1 aus 1 weist
einen weiteren Oberflächenbereich 2' auf, in dem
eine farbig wirkende elektrische Isolierbeschichtung 3' aufgebracht
ist.
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3 zeigt
in einer Prinzipdarstellung einen Querschnitt durch den die Beschichtung 3' tragenden Teil 1' des
elektrochirurgischen Handgeräts 1 aus 1.
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Auf
dem als Substrat 1' dienenden Teil des elektrochirurgischen
Handgeräts 1 ist eine erste elektrische Isolierschicht 4 aufgebracht,
die farbig wirkende Bestandteile oder Pigmente aufweist.
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Auf
der Außenseite 6 der ersten elektrischen Isolierschicht 4 ist
eine weitere elektrische Isolierschicht 5 aufgebracht, die
farblos ausgeführt ist und insbesondere keine farbig wirkende
Bestandteile oder Pigmente aufweist. Die Isolierbeschichtung 3' umschließt
in dem Oberflächenbereich 2' aus 1 den
Teil 1' des elektrochirurgischen Handgeräts 1 vollständig
und weist insbesondere – abgesehen von Endbereichen – im
wesentlichen keinen Rand auf, an welchem mechanische Kräfte
ansetzen könnten, die ein Ablösen der Isolierbeschichtung 3' bewirken
würden.
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Statt
der in 2 beziehungsweise 3 beschriebene
Isolierbeschichtung 3 beziehungsweise 3' kann
in einem weiteren Ausführungsbeispiel bei dem elektrochirurgischen
Handgerät 1 aus 1 eine Isolierbeschichtung
gemäß 4 oder 5 vorgesehen
sein, die im Folgenden näher beschrieben werden:
Die
in 4 in einer Prinzipdarstellung gezeigte Isolierbeschichtung 3 ist
hierbei in dem Oberflächenbereich 2 des elektrochirurgischen
Handgeräts 1 aufgebracht.
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Die
Isolierbeschichtung 3 weist eine erste elektrische Isolierschicht 4 auf,
die farbig wirkende Bestandteile oder Pigmente enthält
und somit farbig wirkend ausgebildet ist.
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An
der Innenseite 7 dieser ersten elektrischen Isolierschicht 4 ist
eine weitere elektrische Isolierschicht 5 angeordnet, die
farblos ausgebildet ist und dadurch eine erhöhte Durchschlagsfestigkeit
erreicht.
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An
der Außenseite 6 der ersten elektrischen Isolierschicht 4 ist
eine dritte elektrische Isolierschicht 8 angeordnet, die
ebenfalls eine höhere elektrische Durchschlagsfestigkeit
aufweist, in dem der Anteil von farbig wirkenden Bestandteilen oder
Pigmenten in dieser dritten elektrischen Isolierschicht 8 vermindert
ist.
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Die
erste elektrische Isolierschicht 4 ist somit zwischen der
zweiten elektrischen Isolierschicht 5 und der dritten elektrischen
Isolierschicht 8 angeordnet, wobei auf das Substrat 1' bei
der Aufbringung der Isolierbeschichtung 3 zunächst
die Isolierschicht 5, dann die Isolierschicht 4 und
zuletzt die Isolierschicht 8 in separaten Beschichtungsvorgängen
aufgebracht werden.
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Die
elektrischen Isolierschichten 4, 5 und 8 sind
nicht – wie bei den Beispielen gemäß 2 und 3 – in
direktem Kontakt zueinander, sondern es ist jeweils ein Haftvermittler 9 zwischen
die Grenzflächen 6, 7 beziehungsweise 12 der
elektrischen Isolierschichten 4, 5 und 8 eingebracht.
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Wie
in 4 ersichtlich ist, ist die Schichtdicke der elektrischen
Isolierschichten 5 und 8 mit erhöhter
Durchschlagsfestigkeit insgesamt größer als die
Schichtdicke der ersten elektrischen Isolierschicht 4.
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5 zeigt
eine Prinzipdarstellung eines Schnitts durch einen Oberflächenbereich 2' eines weiteren
Ausführungsbeispiels einer Isolierbeschichtung 3' an
einem elektrochirurgischen Handgerät 1, wobei
der Aufbau der elektrischen Isolierbeschichtung 3' dem
Aufbau der Isolierbeschichtung 3 in 4 gleicht.
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Die
Isolierbeschichtung 3' in 5 weist
keinen Rand auf und umgibt daher – ähnlich der
Isolierbeschichtung 3' in 3 – den
das Substrat 1' für die Isolierbeschichtung 3' bildenden
Teil des elektrochirurgischen Handgeräts 1 bereichsweise
vollständig und umschließt diesen somit nach außen.
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Wie
aus den 2 bis 5 ersichtlich
ist, sind die Oberflächen 6, 7, 12 der
Isolierschichten 4, 5 und 8 jeweils glatt
und ohne Profilierungen ausgebildet.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel ergibt sich, wenn bei den
Isolierbeschichtungen 3 beziehungsweise 3' gemäß 4 beziehungsweise 5 die dritte
Isolierschicht 8 weggelassen wird. In diesem Fall ist die
weitere elektrische Isolierschicht mit erhöhter Durchschlagsfestigkeit 5 an
der Innenseite der ersten elektrischen Isolierschicht 4,
also zwischen Substrat 1' und farbig wirkender elektrischer Isolierschicht 4,
angeordnet.
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Statt
der in 3 beziehungsweise 5 gezeigten
runden Querschnitte sind in weiteren Ausführungsbeispielen
ovale, dreieckige, viereckige oder sonstige Querschnitte realisiert.
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Die
in 2 und 4 gezeigten Isolierbeschichtungen 3 sind
vorteilhaft zum lediglich bereichsweise Abdecken von elektrisch
leitenden Oberflächen 11 einsetzbar, bei denen
die Isolierbeschichtung 3 somit einen Rand aufweist. Ein
Anwendungsbeispiel hierfür ist die Auskleidung der Außenflächen des
elektrochirurgischen Handgeräts 1 im Bereich der
Greifflächen 13, wodurch eine Isolation des elektrochirurgischen
Geräts 1 gegen die Hand des Benutzers erreicht
ist.
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Die
Ausbildung der Isolierbeschichtungen 3' gemäß den 3 und 5 weist
in wenigstens einer Erstreckungsrichtung keinen Rand auf und ist beispielsweise
in Oberflächenbereichen 2' eines elektrochirurgischen
Handgeräts 1 verwendbar, in denen eine Isolation
gegen das Körpergewebe eines Patienten oder gegen einen
weiteren Instrumentenschenkel erforderlich ist, wie dies bei den
in 1 gezeigten Pinzettenschenkeln 14 der
Fall ist.
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Bei
einem elektrochirurgischen Handgerät 1 ist eine
Isolierbeschichtung 3, 3' vorgesehen, die aus wenigstens
zwei elektrischen Isolierschichten 4, 5, 8 gebildet
ist, wobei eine erste elektrische Isolierschicht farbig wirkend
ausgebildet ist und eine weitere elektrische Isolierschicht 5, 8 mit
einer gegenüber der ersten elektrischen Isolierschicht
erhöhten Durchschlagsfestigkeit ausgebildet ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102006050960
B3 [0002]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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