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Die
Erfindung betrifft ein Etui zur Aufbewahrung von Schreibgeräten.
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Etuis,
auch Schreibstiftmappen oder Federmäppchen genannt, werden insbesondere
von Schülern
oder Studenten häufig
benutzt, um Schreibgeräte
wie Füllfederhalter,
Kugelschreiber, Bleistifte, Radiergummis, Farbstifte, Zirkel u. ä. zu verstauen.
Derartige Etuis sind in unterschiedlichen Formen bekannt, beispielsweise
in Form einer länglichen,
zylinderförmigen
Rolle, in aufklappbarer Form ähnlich
einem Buch oder als Metallbehälter
mit Deckel. Häufig tragen
die Etuis ein Motiv, beispielsweise eine Comicfigur oder das Logo
einer Musikgruppe oder eines Fußballclubs.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik stellt sich jedoch die Aufgabe, ein
Etui mit weiteren Funktionalitäten
zur Verfügung
zu stellen, die insbesondere auf Kinder und Jugendliche eine große Attraktivität ausstrahlen.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
ein Etui zur Aufbewahrung von Schreibgeräten mit einem Audiomodul zur
Speicherung von Tönen, einer
Tonwiedergabevorrichtung und einem Schaltelement zur Aktivierung
des Audiomoduls.
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Mit
Hilfe des erfindungsgemäßen Etuis
ist eine Tonwiedergabe durch das Etui möglich, wobei die auf dem Audiomodul
gespeicherten Töne
durch die Tonwiedergabevorrichtung, bei der es sich in der Regel
um einen kleinen Lautsprecher handelt, wiedergegeben werden. Um
das Audiomodul zu aktivieren bzw. zu deaktivieren ist ein Schaltelement
vorgesehen, das bei Betätigung
die Tonwiedergabe auslöst
und stoppt. Selbstverständlich
müssen
die entsprechenden Komponenten des Etuis in entsprechender Weise
miteinander Wechselwirken, d. h. beispielsweise über Kabel miteinander verbunden
sein.
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Bei
den auf dem Audiomodul gespeicherten Tönen handelt es sich meist um
Musik, beispielsweise eine bekannte Melodie o. ä. Grundsätzlich sind selbstverständlich auch
andere gespeicherte Töne denkbar
wie ein gesprochener Satz oder Tiergeräusche.
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Das
erfindungsgemäße Etui
kann grundsätzlich
beliebige Formen aufweisen, wie sie auch herkömmliche Etuis besitzen. Entsprechend
kann das Etui beispielsweise aus einem weichen Material wie Leder,
Gewebe, PVC, Polyester oder anderen Kunststoffen gefertigt sein,
es kann sich jedoch auch um ein Etui mit harter Schale handeln,
das aus Plastik, Metall, Holz, Pappe o. ä. besteht. Ebenso sind unterschiedlichste
Formen denkbar wie die eines Zylinders, eines Quadrats, eines Rechtecks,
eines Dreiecks, runde und andere Formen.
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Das
Schaltelement kann in unterschiedlicher Weise ausgestaltet sein.
Eine Möglichkeit
besteht darin, dass das Schaltelement separat betätigbar ist,
d. h. der Benutzer kann immer dann, wenn er die Tonwiedergabe starten
möchte,
das Schaltelement betätigen.
In diesem Fall ist das Schaltelement sinnvollerweise an der Außenseite
des Etuis angebracht, wobei hier unterschiedliche Schalter Verwendung
finden können,
beispielsweise Druckschalter, Kontaktschalter, Schiebeschalter o. ä.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung jedoch wird das Audiomodul aktiviert, wenn das Etui
geöffnet
wird. Dabei kann das Schaltelement so ausgestaltet sein, dass bei Öffnung des Etuis
stets automatisch eine Auslösung
des Audiomoduls erfolgt, oder auch so, dass der Benutzer weiterhin
durch die Art der Öffnung
des Etuis einen Einfluss auf die Auslösung des Audiomoduls hat.
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Eine
Möglichkeit
zur Herbeiführung
einer Aktivierung des Audiomoduls, wenn das Etui geöffnet wird,
besteht darin, ein Etui mit Reißverschluss
vorzusehen, in den ein Schaltelement integriert ist. Durch Öffnen und
Schließen
des Reißverschlusses wird
entsprechend das Schaltelement aktiviert oder deaktiviert, was wiederum
die Tonwiedergabe auslöst.
Beispielsweise kann am Endteil des Reißverschlusses ein Schaltelement
vorgesehen sein, so dass das Audiomodul aktiviert wird, sobald der
Schieber des Reißverschlusses
mit dem Endteil des Reißverschlusses
in Kontakt tritt. Das Schaltelement kann in diesem Fall ein Druckschalter
sein, wobei durch Aufziehen des Reißverschlusses der Schieber
den Druckschalter betätigt,
ebenso möglich
ist aber auch ein Kontaktschalter, bei dem im Endteil des Reißverschlusses
Kontaktelemente vorgesehen sind, die mit einem weiteren Kontaktelement
im Schieber des Reißverschlusses
in Kontakt treten und auf diese Weise den Stromkreis zur Aktivierung
des Audiomoduls schließen.
Das Vorsehen des Schaltelements im Bereich des Endteils des Reißverschlusses
hat den Vorteil, dass der Benutzer durch vollständiges oder nur teilweises
Aufziehen des Reißverschlusses
wählen
kann, ob er eine Aktivierung des Audiomoduls wünscht. Bei manchen Gelegenheiten,
beispielsweise in einem Klassenraum während des Unterrichts, während einer
Vorlesung oder in einer Bibliothek kann z. B. die Auslösung der
Tonwiedergabe unerwünscht
sein.
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Selbstverständlich ist
es jedoch ebenso möglich,
das Schaltelement in anderen Bereichen des Reißverschlusses unterzubringen.
Bei Unterbringung des Schaltelements im Bereich des Anfangsteils
des Reißverschlusses
kann die Audiofunktion des Etuis als Alarmfunktion dienen, die durch
die Aktivierung der Tonwiedergabe den Besitzer bei Öffnung des
Etuis durch einen Unbefugten alarmiert.
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Eine
weitere Möglichkeit,
die Öffnung
des Etuis mit der Aktivierung des Audiomoduls zu verknüpfen, besteht
im Vorsehen eines Lichtsensors im Inneren des Etuis, der das Audiomodul
bei Auftreffen von Licht aktiviert. Bei dem Lichtsensor handelt
es sich üblicherweise
um eine Fotodiode. Bei geschlossenem Etui fällt kein Licht auf den Lichtsensor,
so dass das Audiomodul deaktiviert bleibt.
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Eine
andere Form eines erfindungsgemäßen Etuis
sieht ein Basisteil und einen Deckel vor, die gegeneinander bewegt,
beispielsweise verschwenkt werden können. So kann es sich um ein
aufklappbares Etui handeln, bei dem Basisteil und Deckel im Rückenbereich
miteinander verbunden sind, so dass das Etui ähnlich einem Buch aufgeklappt
werden kann. Ebenso möglich
ist das Vorsehen eines sonstigen abnehmbaren oder aufklappbaren
Deckels, wenn es sich um ein Etui aus einem harten Material wie
Metall handelt. In diesem Fall ist es sinnvoll, die Tonwiedergabe
mit der Bewegung des Deckels gegenüber dem Basisteil zu verknüpfen, so
dass z. B. das Audiomodul automatisch aktiviert wird, sobald der
Deckel abgenommen oder aufgeklappt wird. Dies kann beispielsweise
dadurch geschehen, dass beim Öffnen
des Etuis ein Kontakt des Schaltelements geöffnet oder geschlossen wird.
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Eine
bevorzugte Möglichkeit
zur Aktivierung des Audiomoduls durch Bewegen des Deckels gegenüber dem
Basisteil besteht darin, in eines der beiden Elemente des Etuis
einen Reed-Kontakt und in das andere Teil einen Magneten zu integrieren.
Auf diese Weise ist das Audiomodul in Abhängigkeit von der gegenwärtigen Stellung
von Deckel und Basisteil einander gegenüber aktivierbar. Wenn das Etui
geöffnet
oder geschlossen wird, ändert
sich dadurch, dass der Magnet in die Nähe des Reed-Kontaktes gebracht
wird, das Magnetfeld im Bereich des Kontaktes, wodurch der Kontakt
geöffnet
oder geschlossen und somit das Audiomodul aktiviert oder deaktiviert wird.
Bei dem Magneten handelt es sich typischerweise um einen Permanentmagneten.
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Das
Audiomodul ist beispielsweise ein Audiochip, bei dem es sich letztlich
um einen integrierten Schaltkreis mit gespeichertem Audiosignal
handelt. In der Regel wird die wiederzugebende Tonsequenz relativ
kurz sein, so dass die Speicherkapazität des Audiochips nicht sehr
groß sein
muss. Die Länge
eines wiederzugebenden Tonsignals bewegt sich in der Regel im Bereich
einiger Sekunden.
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Vorteilhaft
ist es darüber
hinaus, das Etui mit einer Schnittstelle zum Übertragen von Tondaten auf das
Audiomodul zu versehen. Auf diese Weise kann der Benutzer je nach
Bedarf, Dateien vom Computer, MP3-Player, Mobiltelefon, einer CD,
DVD oder von anderen Datenträgern
auf das Etui überspielen
und je nach Geschmack und Anlass anpassen. Die Schnittstelle kann
auf unterschiedliche Art und Weise ausgebildet sein, beispielsweise
mittels Kabel, Infrarot, Blue Tooth oder sonstigen drahtlosen Übertragungssystemen.
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Vorteilhaft
ist darüber
hinaus eine Kontrolleinheit mit Mitteln zur Einstellung der Lautstärke der Tonwiedergabevorrichtung
oder auch zu Anwahl bestimmter Tondaten. Entsprechend können mehrere Tondaten
auf dem Audiomodul gespeichert werden, zwischen denen der Benutzer
wählen
kann. Die Kontrolleinheit kann einen oder mehrere weitere Schalter verfügen. Sinnvoll
ist darüber
hinaus ein zusätzlicher Schalter
zum vollständigen
Deaktivieren des Etuis, so dass der Benutzer verhindern kann, dass
die Tonwiedergabe automatisch gestartet wird, sobald er das Etui öffnet. Dies
ist sinnvoll, weil in manchen Situationen das plötzliche Starten der Tonwiedergabe eher
unerwünscht
wäre.
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Möglich ist
auch das Vorsehen einer Aufnahmevorrichtung, insbesondere eines
Mikrofons, so dass der Benutzer selbst bestimmte akustische Signale
auf das Audiomodul aufsprechen kann.
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Selbstverständlich sollte
das Etui auch über eine
kleine Stromquelle, typischerweise in Form einer oder mehrerer kleiner
Batterien verfügen.
Denkbar ist auch das Anbringen von Solarzellen am Etui.
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Zusätzliche
Effekte können
erzielt werden, wenn in das Etui Mittel zur Erzeugung von Lichteffekten
wie LEDs integriert werden. Beispielsweise können die LEDs leuchten, während die
Tonwiedergabe läuft,
um auf diese Weise weitere auffällige
Effekte zu erzielen.
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Wie
bereits erwähnt,
handelt es sich bei der Tonwiedergabevorrichtung in der Regel um
einen kleinen Lautsprecher. Grundsätzlich sind jedoch auch andere
Tonwiedergabevorrichtungen denkbar, beispielsweise Kopf- oder Ohrhörer bzw.
die hierzu passenden Anschlüsse.
Allerdings ist in diesem Fall die Verwendung zusätzlicher Hilfsmittel zum Abhören erforderlich.
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Das
Audiomodul, das Schaltelement, die Stromquelle sowie ggf. weitere
elektronische Komponenten können
auf einer Leiterplatte (PCB) angeordnet sein. Bei den weiteren elektronischen
Komponenten handelt es sich z. B. um Widerstände, Transistoren, Oszillatoren,
Kondensatoren usw. Falls weitere wesentliche Elemente des Etuis,
beispielsweise die Tonwiedergabevorrichtung in Form eines Lautsprechers,
außerhalb
der Leiterplatte angeordnet sind, müssen diese selbstverständlich mit
der Leiterplatte in Kontakt stehen.
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Die
Erfindung wird anhand der beigefügten Figuren
näher erläutert. Es
zeigen:
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1a ein
erfindungsgemäßes Etui
gemäß einer
ersten Ausführungsform;
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1b die
Leiterplatte des Etuis aus 1a;
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2a das
Etui aus 1a in aktiviertem Zustand;
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2b die
Leiterplatte aus 1b in aktiviertem Zustand;
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3a ein
erfindungsgemäßes Etui
gemäß einer
alternativen Ausführungsform;
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3b die
Leiterplatte des Etuis aus 3a;
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4 ein
erfindungsgemäßes Etui
gemäß einer
weiteren Ausführungsform;
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5 ein
erfindungsgemäßes Etui
gemäß einer
weiteren alternativen Ausführungsform
und
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6 die
Leiterplatte in der Draufsicht.
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In 1a ist
ein erfindungsgemäßes Etui 1 gemäß einer
ersten Ausführungsform
in deaktiviertem Zustand dargestellt. Bei dem Etui 1 handelt
es sich um einen zylindrischen Körper
aus einem flexiblen Material, beispielsweise Textil oder Leder.
Das Etui 1 ist mit Hilfe eines Reißverschlusses 5 zu öffnen. Dabei
ist am Endteil des Reißverschlusses 5 ein Schaltelement 2 angebracht,
das als Druckknopf ausgebildet ist. Sobald das Etui 1,
d. h. der Reißverschluss 5 vollständig geöffnet wird,
stößt der Schieber
des Reißverschlusses 5 auf
das Schaltelement 2 und betätigt den hier vorgesehenen
Schalter, was mit einer Aktivierung des Audiomoduls 4 verbunden
ist. Das Audiomodul 4 ist zusammen mit einigen anderen elektronischen
Komponenten auf der Leiterplatte 3 untergebracht.
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In 1b ist
die Leiterplatte 3 aus 1b im Detail
dargestellt. Man erkennt auf der Leiterplatte das Audiomodul 4,
Knopfzellen 8 und einen Widerstand 9. Darüber hinaus
steht die Leiterplatte 3 über Drähte 10 mit der Tonwiedergabevorrichtung 7 und dem
Schaltelement 2 in Verbindung. Bei Betätigung des Schaltelements 2 durch
Eindrücken
des Schalters wird das Audiomodul aktiviert und die Tonwiedergabe
durch die Tonwiedergabevorrichtung gestartet.
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In 2a ist
das Etui aus 1a in geöffnetem, d. h. aktiviertem
Zustand dargestellt. Der Schieber des Reißverschlusses 5 berührt hier
das Schaltelement 2, so dass die Tonwiedergabe gestartet
wird.
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In 2b ist
die Leiterplatte 3 aus 1b erneut
dargestellt. Man erkennt jedoch den nunmehr eingedrückten Zustand
des Schaltelements 2.
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In 3a ist
eine alternative Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Etuis
gezeigt, welches grundsätzlich
den gleichen Aufbau hat wie das Etui 1 aus den 1a und 1b,
d. h. das Etui verfügt
wiederum über
einen Reißverschluss 5 und
eine Leiterplatte 3 mit den verschiedenen elektronischen Komponenten.
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Das
Schaltelement 2 ist jedoch etwas anders ausgebildet, wie
sich in 3b erkennen lässt. Es handelt
sich hier um ein Schaltelement mit zwei Kontaktplatten 11, 12 im
Bereich des Schaltelements 2 selbst und einer weiteren
Kontaktplatte 13 am Schieber des Reißverschlusses 5. Sobald
der Schieber mit dem Schaltelement 2 in Berührung kommt,
wird über die Kontaktplatten 11, 12, 13 der
entsprechende Stromkreis geschlossen, das Signal über die
Drähte 16 weitergegeben
und das Audiomodul 4 aktiviert.
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Bei
dem in 4 dargestellte Etui 1 ist ein Lichtsensor 14 vorgesehen,
der sich im Inneren des Etuis 1 befindet. Entsprechend
fällt nur
dann Licht auf den Lichtsensor 14, wenn das Etui 1 geöffnet ist.
In diesem Fall wird das erzeugte Signal vom Lichtsensor 14 über die
Drähte 16 zur
Leiterplatte 3 weitergeleitet, wo die Tonwiedergabe gestartet
wird.
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In 5 schließlich ist
ein Etui 1 dargestellt, das über ein Schaltelement 2 an
der Außenseite
des Etuis 1 verfügt.
In diesem Fall erfolgt keine automatische Aktivierung des Audiomoduls 4 durch Öffnung des
Etuis 1, vielmehr kann der Benutzer das Schaltelement 2 separat
betätigen,
wenn er den Start der Tonwiedergabe wünscht.
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6 schließlich zeigt
die Draufsicht auf eine Leiterplatte 3, die über insgesamt
drei Knopfzellen 8, ein Audiomodul 4 sowie über weitere
elektronische Komponenten 15 verfügt. Die Leiterplatte 3 steht über Drähte in Kontakt
mit dem Schaltelement 2 sowie der Tonwiedergabevorrichtung 7.